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Fanfiction

Can't live without you - Time of truth

von Angel of darkness

Kapitel 5: Time of truth

Remus Lupin atmete tief durch. Noch vor ein paar Stunden war er begierig darauf gewesen, ihr diese Worte ins Gesicht schleudern zu können, sie zu verletzen… Ein Versprechen hatte ihn zurückgehalten. Doch jetzt war alles anders… Jetzt musste er es ihr sagen - und hätte sich nun doch lieber in ein Duell mit einem Todesser gestürzt. Noch einmal atmete er tief durch, dann nickte er. Seine Stimme hatte etwas raues, als er schließlich zu sprechen begann „Ja - er hat nach Dir gefragt.“ Aria musste sich zur Ruhe zwingen. „Was hast Du ihm gesagt?“ fragte sie leise. Sein schlechtes Gewissen war deutlich auf seinem Gesicht abzulesen - er konnte sie nicht ansehen „Dass ich keine Ahnung habe wo Du bist - dass ich Dich nicht gesehen habe.“ „Dann hast Du es ihm nicht gesagt?“ Stumm schüttelte er den Kopf. „Dumbledore war der Meinung, dass wir damit noch warten sollten - und ich habe ihm zugestimmt. Wir waren Beide sicher, dass er dann alles tun würde, um Dich zu finden… Du weißt wie impulsiv er sein konnte…“, sagte er gequält. „Also habt Ihr es ihm einfach nicht gesagt…“, sagte sie ungläubig und bitter. Sirius hatte nie erfahren, dass die Frau, die er liebte immer auf seiner Seite gestanden hatte. „Aria!“ versuchte er sie zu beschwichtigen, aber er klang selbst nicht sehr überzeugt „Er hätte sich in größte Gefahr begeben! Und wir wussten nicht, was er finden würde… Du hättest verheiratet sein können - oder tot… Wir hatten keine Ahnung. Und keiner wusste, wie Sirius dann reagieren würde…“ „Also habt Ihr einfach entschieden, was das Beste für ihn ist! Wahre Freunde eben!“ um ihren Mund zuckte es auffällig. Offensichtlich fiel es ihr schwer, ihrem Zorn und ihrer Enttäuschung nicht freien Lauf zu lassen. Er hatte nach ihr gefragt! Sie war ihm nicht egal gewesen! Sie konnte nur ahnen, was es ihm bedeutet hätte…
Remus schluckte schwer „Dumbledore hatte noch ein paar Dinge zu erledigen - dann wollte er Dich suchen. Ich weiß nicht warum, aber er wollte Dich beim entscheidenden Kampf dabei haben.“ Aria lachte bitter „Das kann ich mir denken! Und vermutlich war das auch der einzige Grund… Was hat ihn Sirius geschert… Er wusste für ihn würde ich jederzeit zurückkommen… Ihr hattet kein Recht ihn zu belügen…“
„Du hast nichts anderes getan vor 19 Jahren!“ entgegnete er leise, aber bestimmt „Du hast ihm auch keine Wahl gelassen.“ Aria zuckte zusammen „Ich habe für meinen Sohn entschieden! Was hätte ich Deiner Meinung nach tun sollen? Ihn Sirius aufzwingen?“ „Das hättest Du nicht müssen“, Remus seufzte resigniert und zwei schwarze Augen blitzten vor Zorn und Empörung. „Ich hätte ihn umbringen sollen?“ Rasch schüttelte er den Kopf und hob beschwichtigend die Hand. „Nein! Du hättest mit Sirius reden sollen…“, kam es niedergeschlagen zurück. „Was hätte das geändert?“ fragte sie bitter. „Alles…“, sagte er plötzlich unendlich traurig. Aria stutzte und sah ihn mit vor Erstaunen weit aufgerissenen Augen an. „Er wollte ihn nicht haben“, sie atmete kurz durch „Ich hab ihn gehört… Lily hat ihn gehört… Es war deutlich genug…“ Remus starrte auf den Tisch und versuchte vergeblich seine Gedanken zu sammeln. Es gab nichts, mit dem er die Wucht seiner Worte würde mildern können. Er schluckte schwer „Ihr habt nicht alles gehört…“ „Was soll das heißen?“
Schwarze Augen starrten ihn an und leise begann er zu erzählen „Als Lily und Du damals aufgebrochen wart, ist Sirius in die Winkelgasse appariert. Er wollte eine Überraschung für Dich kaufen, um Dich etwas aufzumuntern… Als er aus dem Laden kam ist er seinem Bruder direkt in die Arme gelaufen - der riesige Stoffdrache war kaum zu übersehen… Regulus ahnte sofort was los war - er war alles andere als begeistert. Er war bereits den Todessern beigetreten und wusste, dass der Kampf kurz bevor stand… In dieser Zeit ein Halbblut zu heiraten - ein Kind zu bekommen… Sirius hatte einen heftigen Streit mit ihm…“ Aria war seinen Ausführungen mit weit geöffneten Augen gefolgt. In ihrem Magen begann sich ein Klumpen zu bilden, der härter und härter wurde, als ihr ganz allmählich zu dämmern begann, worauf Moonys Worte hinausliefen. „Nein…“, stammelte sie verzweifelt, als sie jetzt den Kopf schüttelte „Nein…“ Er sah den Schock auf ihrem Gesicht, aber er wusste, er musste es zu Ende bringen „Er hat James davon erzählt, als ihr sie überrascht habt…“ Wie in Trance starrte sie ihn an. „Er hat allen verboten Dir oder Lily die Wahrheit zu sagen… Er hatte furchtbare Angst, Du würdest durchdrehen, wenn Du es erfährst…“ „Aber… Er war so froh… so erleichtert…“, stammelte sie benommen. „Er war froh, dass Du wieder da warst… Er muss sich schreckliche Sorgen um Dich gemacht haben… Er hatte Angst, dass Du Dir etwas antun würdest…“ Er schluckte kurz, bevor er mit ebenso leiser und trauriger Stimme fortfuhr „Als Du damals im St. Mungo warst, war ihm endgültig klar geworden, was Du ihm bedeutest… Er wollte Dich nicht verlieren - um keinen Preis… Er wollte Dich am Abschlussball bereits fragen, ob Du ihn heiraten willst…“ Aria wirkte wie betäubt „Nein…“ war alles, was sie stammeln konnte, war alles was sie in diesem Moment noch zu denken in der Lage war… „Nein…“ Seine Stimme wurde noch leiser "Sicher - er war nicht begeistert über den Zeitpunkt... Aber nachdem das Kind nunmal schon unterwegs war wollte er es auch haben - Euer Kind..." Sie begann auf ihrer Unterlippe zu kauen, während die Bedeutung seiner Worte wie in Zeitlupe zu ihr durchsickerte. Ihre immer noch weit aufgerissenen Augen fingen an zu brennen… sie merkte nicht, wie heiße Tränen ihre Wangen hinunterliefen… Immer noch starrte sie auf Remus, den sie längst nicht mehr wahrnahm… Umsonst! Es war alles umsonst gewesen!
Harry, Ron und Hermine, die dem Ganzen in entsetztem Schweigen gefolgt waren, betrachteten geschockt die Szene. Sahen, wie Arias Augen sich zu verändern begannen, die Schwärze an Tiefe zu gewinnen schien… All die Selbstbeherrschung, die sie die ganze Zeit aufrechterhalten hatte, fiel mit einem Schlag zusammen, als die Wahrheit über sie hereinbrach. Haltlos schluchzend brach Ariane Property zusammen, senkte den Kopf auf die Tischplatte und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen…
Erschüttert, sahen die vier Menschen am Tisch, wie sie weinte. Für einen kurzen Moment, hatten sie einen Blick in ihre Augen erhascht - und niemals würden sie den Ausdruck darin vergessen… Es war, als hätte sich ein Fenster geöffnet, dass sie direkt in ihre Seele blicken lies - in ihr Herz… Unsagbare Qual stand darin zu lesen - ein tiefer Schmerz, so unendlich wie die Liebe aus der er geboren war…
Hermine streckte die Hand nach ihr aus, um sie zu trösten, doch Remus hielt sie zurück „Nicht!“ Unendlich traurig sah er sie an, aber er wusste, dass keiner von Ihnen Aria nahe genug stand. Er hatte nur zwei Menschen gekannt, die Ihr so vertraut gewesen waren - beide waren tot…
Schweigend warteten sie, bis sie sich langsam beruhigte… Es dauerte lange bis plötzlich ein Ruck durch sie zu gehen schien. Anscheinend war sie sich schlagartig wieder bewusst geworden, wo sie sich befand. Sie zückte ihren Zauberstab und richtete ihn auf ihr Gesicht. Sie vernahmen keinen Laut, doch als sie sich aufrichtete, deutete nichts mehr daraufhin, dass sie geweint hatte. Einzig der schmerzliche Ausdruck in ihren Augen verriet, dass sie immer noch tief erschüttert war. „Es tut mir Leid…“ sagte sie mit leiser, zitternder Stimme „Ihr entschuldigt mich für einen Moment…“. Aria stand auf, und verlies den Raum, irgendetwas von ?Toilette' murmelnd. Besorgt sahen sie ihr nach. „Soll ich nicht nach ihr sehen?“ fragte Hermine aufgewühlt, doch Remus schüttelte den Kopf „Lass sie - sie will allein sein… Sie hat es immer gehasst die Beherrschung zu verlieren…“ Traurig rieb er sich mit der Hand übers Gesicht. „Wir sollten sie heute Nacht nicht alleine lassen!“ klang Hermine jetzt bestimmt und er nickte zögernd „Du hast recht… Dann werde ich wohl Tonks Bescheid geben müssen.“ Harry wechselte einen raschen Blick mit seinen besten Freunden. Offensichtlich waren sie sich einig. „Nein“, sagte er rasch und schüttelte den Kopf „Wir werden Sie begleiten! Sie hat uns ohnehin eingeladen… sie kann schlecht ablehnen…“ Remus schien zu überlegen „Gut. Dann werde ich sie nachher nach Hause begleiten und Euch drei dann im Fuchsbau abholen…“ Ron schien auf einmal zu zögern „Mum wird uns nicht so einfach gehen lassen - sie wird sich Sorgen machen…“ Vor Harrys innerem Auge erschien eine Vision von Molly Weasley, die zornfunkelnd die Hände in die Hüften stemmte… Doch ein Gedanke war schlimmer - Ginny …

Keine halbe Stunde später traten die drei Freunde einer nach dem Anderen aus dem Kamin in der Küche des Fuchsbaus. Bis Aria zurückgekommen war, waren Sie sich bereits einig geworden. Obwohl das Lächeln nicht den Schmerz aus ihren Augen hatte vertreiben können, hatte sie ihrem 'Besuch' doch zugestimmt. Wohl mehr, weil sie ihr Angebot nicht hatte zurücknehmen wollen, als weil sie irgendjemand um sich haben mochte - aber das spielte keine Rolle. Mit den jungen Leuten im Haus, würde sie genug Ablenkung haben, um die nächsten Tage zu überstehen - und die Freunde Gelegenheit ihr weiteres Vorgehen zu planen. Nicht einmal Remus ahnte, dass sie nicht die Absicht hatten in absehbarer Zeit zurück zu kehren. Harry, der immer noch ein schlechtes Gewissen wegen der Erbschaft hatte, hatte wenigstens die Rechnung begleichen wollen, doch der Wirt hatte bereits Anweisung, alles auf Aria zu schreiben… Remus, dem das ebenso wenig gepasst hatte, hatte immer noch mit ihr diskutiert, als sie den 'Tropfenden Kessel' verlassen hatten, um zu apparieren.
Harry atmete tief durch - ihnen stand etwas anderes bevor. Seine Gestalt straffte sich „Also los!“ Sein Blick traf sich mit dem von Ron und Hermine und Beide nickten entschlossen.
Mrs. Weasley, die gerade dabei war im Hof die Hühner zusammenzutreiben, begrüßte sie überschwänglich „Da seid Ihr ja! Wie war Euer Treffen? Es ist spät geworden. Ich habe mir schon Sorgen gemacht…“ „Alles in Ordnung Molly“, versuchte Hermine sie zu beruhigen. Obwohl sie es ihnen doch schon auf der Hochzeit von Bill und Fleur vor zwei Wochen angeboten hatte war es immer noch ungewohnt für Harry, Rons Mutter beim Vornamen zu nennen… „Es war ein sehr schöner Nachmittag“, beeilte er sich rasch hinzuzufügen und Ron nickte „Ja… Sie ist eine alte Freundin von Harrys Mum…“ Langsam sprach er wieder weiter „Sie wollte mich sogar zu sich nehmen… Dumbledore hat es verboten… Sie hat mich einmal bei den Dursleys besucht und er war sauer, weil er dachte, sie würde mich in Gefahr bringen… Und die letzten Jahre war sie außer Landes… Sie hat mir Bilder von meinen Eltern geschenkt…“ jetzt strahlte Harry und Molly wirkte tief gerührt.
Sie wussten, sie hatten sie am entscheidenden Punkt - Familie ging ihr über alles. „Eigentlich war der Nachmittag viel zu kurz“, seufzte Hermine. „Ja, echt Mum! Sie hatte soviel zu erzählen…“, ergänzte Ron und Harry grinste „Sie war in Gryffindor - im selben Jahrgang, wie Mum und Dad!“ Tränen der Rührung standen in Molly Weasleys Augen, als Harry schließlich zögernd fortfuhr „Sie hat mich eingeladen sie zu besuchen - mit Ron und Hermine…“ „Das ist doch wunderbar! Harry, mein Lieber, ich freue mich so für Dich!“ Ron nickte zaghaft und Hermine sah betreten zu Boden, bevor sie langsam ansetzte „Die Sache hat nur einen Haken…“, sie wurde leiser „Sie wird England in ein paar Tagen wieder verlassen…“
Alle Drei starrten zu Boden. „Oh…“, die Anteilnahme in Mollys Stimme tat Harry weh. Er wollte sie nicht belügen - aber er hatte keine andere Wahl… „Allerdings“, fuhr Hermine scheinbar zögernd fort „könnten wir heute schon…“ Sie lies den Ausgang offen. Harry staunte innerlich. Wann hatte Hermine gelernt so zu schauspielern? Doch Mrs. Weasley erforderte schon wieder seine ganze Aufmerksamkeit. „Aber Kinder…“, sagte sie eben „Das kommt etwas plötzlich… Was wenn das Haus nicht sicher ist?“ „Remus sieht es sich an…“, sagte Harry. „Er könnte uns später hinbringen…“, ergänzte Ron. Und Hermine fügte vorsichtig fragend hinzu „Nur, wenn es Dir recht ist natürlich…“ Auf Molly Weasleys Gesicht spiegelte sich der Kampf, den sie mit sich austrug. Konnte sie Harry diese Chance etwas über seine Eltern zu erfahren wirklich nehmen? Schließlich nickte sie schwer „Dann solltet Ihr wohl packen…“

Wenig später hatte Harry bereits alles was er mitnehmen wollte, in seinen Koffer gepackt. Ein paar seiner Schulbücher stapelten sich auf dem Fußboden und ein paar alte Klamotten, die er eh nicht mehr trug, zur Tarnung auf dem Bett. Sinnend blickte er auf Hedwigs leeren Käfig, den er heute Morgen noch gesäubert hatte. Sollte er sie mitnehmen? Er lies sie nur ungern zurück - aber es würde auffallen, wenn er wegen ein paar Tagen seine Eule mitnehmen würde… Seufzend entschied er sich dagegen. Er würde Ginny bitten, auf sie aufzupassen. Ginny… Sein Hals schnürte sich zusammen. Er musste mit ihr reden. Aber das musste noch warten. Hermine war in ihrem Zimmer beim Packen - und was er Ginny zu sagen hatte, war nicht für andere Ohren bestimmt… Hoffentlich blieb ihm genug Zeit, bevor Remus auftauchte…
Während Ron lautstark mit seinem Koffer schimpfte, trat er ans Fenster und blickte hinaus. Dort hinten auf der Wiese hatte noch vor kurzem der große Pavillon gestanden, wo sie Bills und Fleurs Hochzeit gefeiert hatten. Wieder wanderten seine Gedanken zu Ginny. Sie war so wunderschön gewesen… Er schloss die Augen, versunken in der Erinnerung an ihren einzigen Tanz an diesem Abend - ihren Körper, der sich in seine Arme geschmiegt hatte… ihren unverwechselbaren blumigen Duft… Nur äußerst widerwillig hatte er sie wieder frei gegeben, aber schließlich durfte er sich nicht verraten. Den ganzen Abend über hatte er das zähnefletschende, krallenwetzende Monster in seinem Bauch gespürt. Zu deutlich waren die bewundernden Blicke einiger Anwesender gewesen - und ihm war nichts anderes übrig geblieben, als sie hin und wieder verstohlen zu beobachten… Nichts, außer diesem einen Tanz, bevor er sie wieder all den Anderen hatte überlassen müssen… Allein bei dem Gedanken daran, begann sein Herz sich wieder zu verkrampfen. Es war ihm so furchtbar schwer gefallen, den Unbeteiligten zu spielen… Er wusste, dass es auch Ginny nicht leicht gefallen war. Oft genug hatte er seit seiner Ankunft den traurigen Ausdruck in ihren wunderschönen braunen Augen gesehen, wenn sie sich unbeobachtet glaubte…
Ron riss ihn aus seinen Gedanken. „Harry!“ er sagte es bereits zum dritten Mal und jetzt schien er endlich zu ihm durchzudringen „Was ist los mit Dir? Träumst Du? Warum reagierst Du nicht?“ „Tut mir Leid… Ich war in Gedanken…“, nuschelte Harry verlegen „Bist Du fertig?“ Ron nickte „Warten wir unten auf Remus?“ „Geh Du schon mal mit Hermine runter…“ Rons Brauen zogen sich zusammen „Was hast Du vor?“ Harry riss sich zusammen. Fest blickte er in die Augen seines besten Freundes „Ich muss mit Ginny reden.“ „Das ist keine gute Idee“, versuchte der ihn abzubringen „Du solltest sie einfach in Ruhe lassen!“ „Ron! Glaubst Du sie kann sich nicht denken, was wir vorhaben? Es ist Ginny! Und ich werde nicht den gleichen Fehler wie Sirius machen! Ich werde mit ihr reden!“ In seinen grünen Augen blitzte es entschlossen und Ron hob beschwichtigend die Hände. Allerdings nicht, ohne noch einen letzten verdrießlichen Kommentar hinzuzufügen „Ich warne Dich Alter - tu ihr nicht noch mehr weh!“ Harry schüttelte den Kopf „Das habe ich nicht vor!“

Schweigend traten sie den Weg hinunter an. Ron klopfte an die Türe von Ginnys Zimmer, bevor er sie einen spaltbreit öffnete um hineinzuspähen „Hermine bist Du fertig?“ Doch Harry, der die Stimmen der Mädchen beim Öffnen der Türe gerade noch hatte verstummen hören, schob ihn bereits zur Seite und trat ein „Hermine? Könntest Du uns bitte alleine lassen?“ Nach einem raschen Blick auf Ginny, die langsam nickte, erhob sie sich und verlies den Raum. Bestimmt packte sie den irgendwie unentschlossen wirkenden Ron am Ärmel und zog ihn mit sich.
Harrys Blick suchte Ginny „Können wir reden?“ Ihr Kopf senkte sich kaum merklich, aber es genügte als Antwort. Rasch schloss er die Türe und legte einen 'Muffliato' darauf. „Ginny“, begann er leise, dann geriet er auch schon ins Stocken. Es war so furchtbar schwer die richtigen Worte zu finden! Langsam drehte sie sich vollends zu ihm um und zum ersten Mal sah sie ihm direkt in die Augen. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals, als er die Wahrheit darin erkannte. Sie wusste es. Etwas Herausforderndes lag in ihrer Stimme „Wirst Du zurückkommen?“ Es war alles, was sie fragte und doch hatte er verstanden. Ernst sah er sie an, hielt ihrem Blick stand, der ihn zu durchdringen schien. „Ich werde es versuchen. Wenn ich es kann, dann werde ich zurückkommen -zu Dir!“ Die letzten beiden Worte hatte er sehr leise gesprochen. Erleichtert atmete sie aus. „Ich werde warten.“ sagte sie schlicht, doch es war mehr als genug. „Das kann ich nicht von Dir verlangen, Ginny“, sagte er traurig „Dumbledore hat mir eine Aufgabe anvertraut und ich weiß nicht, wann ich sie lösen kann - oder ob ich das überhaupt schaffe. Vielleicht werde ich mein ganzes Leben damit beschäftigt sein… Aber wenn ich es nicht tue, wird Voldemort niemals besiegt werden können. Ich muss es tun und ich muss ihm gegenübertreten…“, er schluckte trocken - es war schwer, diese Worte auszusprechen „Wenn ich sterbe, dann will ich es in der Gewissheit tun, alles in meiner Macht stehende getan zu haben, um ihn aufzuhalten - um die Welt ein bisschen sicherer gemacht zu haben, für die Menschen, die mir wichtig sind…“ „Harry James Potter!“ unterbrach sie ihn „Wenn er Dich tötet, werde ich ihn töten!“ ein wilder, entschlossener Ausdruck lag auf ihrem Gesicht und er wusste, es war ihr voller Ernst. Ein unglaubliches Gefühl der Wärme durchströmte ihn „Ginevra Molly Weasley - Du bist verrückt! Aber das ist einer der Gründe, warum ich Dich so liebe!“ Ginnys Augen weiteten sich überrascht. Hatte er das wirklich gesagt? Harry? Ihr Harry? Ihm war ihre Reaktion nicht entgangen. Er lächelte sanft, aber traurig. „Ja Ginny - ich liebe Dich!“ wiederholte er leise und mit einem erstickten Aufschrei warf sie sich in seine Arme. Seine Lippen trafen auf ihre. Weich und warm und fordernd. Noch nie war er sich ihres wundervollen Körpers so bewusst gewesen, wie jetzt in diesem Moment - in dieser Stunde des Abschieds. Jetzt, da er nicht wusste, ob er sie jemals wieder sehen würde, nahm er alles an ihr war. Brannte es für immer in sein Gedächtnis… Den Geschmack ihrer Lippen, ihre schmale Taille, die er so gern umschlungen hielt, ihre weiblichen Formen, die sich in leidenschaftlicher Umarmung an seinen Körper schmiegten… Hitze begann in ihm aufzusteigen und Ginny erging es nicht anders. Atemlos presste sie sich an ihn, um ihn ein letztes Mal zu spüren. „Ich liebe Dich!“ stammelte sie zwischen zwei Küssen und am liebsten hätte sie ihn niemals wieder losgelassen. Doch allzu bald holte die Realität sie ein. Ron polterte gegen die Türe. „Hey Alter! Remus ist da!“ brüllte er und die Beiden fuhren auseinander. „Ich liebe Dich!“ sagte Harry ein letztes Mal, ehe er nach einem raschen letzten Kuss die Türe öffnete und hinaustrat. Ginny atmete tief durch, bevor sie ihm schweren Herzens folgte, um die Drei zu verabschieden. Eines Tages würde er zurückkommen - eines Tages… Die Hoffnung war alles, was ihr blieb.

Als sie mit ihren Koffern die Küche betraten, war Molly immer noch dabei Remus auszufragen, aber sie schien bereits sichtlich erleichtert. „Ginny?“ Harry versuchte so beiläufig wie möglich zu klingen „Kannst Du nach Hedwig sehen, während ich weg bin?“ Die weiße Schleiereule saß neben Errol auf der Stange neben der Hintertüre und hatte den Schnabel in ihrem Gefieder versteckt. Als er sie vorsichtig streichelte hob sie den Kopf und sah ihn an. „Du verstehst mich, nicht wahr?“ flüsterte er und wie zur Antwort begann sie zärtlich an seinen Fingern zu knabbern. Ginny trat neben ihn und reichte ihr einen Eulenkeks, den sie dankbar annahm. „Pass gut auf sie auf“, sagte Harry leise und nur Ginny war sich der Doppeldeutigkeit seiner Worte bewusst „sie bedeutet mir alles!“ „Pass Du auf Dich auf!“ flüsterte sie nur für ihn hörbar, und er wusste, sie hatte verstanden. Kaum merklich drückte er ihre Hand, bevor er entschlossen seinen Zauberstab hob, um seinen Koffer hinausschweben zu lassen. „Wollt Ihr nicht auf Arthur warten?“ fragte Molly nun doch, aber Remus bremste sie schnell „Ich glaube kaum, dass er so bald kommen wird - im Ministerium haben sie alle Hände voll zu tun. Tonks kann ein Lied davon singen… Und schließlich hast Du die Drei ja in ein paar Tagen wieder.“ Molly seufzte, nickte aber. Zu Sechst traten sie ins Freie, um die Appariergrenze zu überschreiten. Aufmerksam betrachtete Moony die Freunde „Hermine ist die Einzige, die apparieren darf - also werden wir Beide kurz verschwinden und Euch dann abholen. Das ist das einfachste. Einverstanden?“ Sie nickten und er fasste Hermine fest am Arm. Eine rasche Drehung und sie waren verschwunden. Nur einen Augenblick später tauchten sie auch schon wieder auf. Der Moment des Abschieds war da.
Molly umarmte alle Drei überschwänglich, was Remus zum Lachen brachte „Du hast sie doch bald wieder!“ Die Schuldgefühle in Harrys Magengrube waren schlagartig wieder da. Es half nichts - sie hatten etwas zu erledigen…
Auch Ginny rang mit sich. Sie durfte Harry nicht verraten. Aber vielleicht würde sie einen der Drei nie Wiedersehen - oder alle… Sie entschied sich im Bruchteil einer Sekunde. „Hey Mum! Lass mich auch mal ran!“ rief sie betont lustig, um es wie Spaß aussehen zu lassen, und warf sich Ron um den Hals. Hermine folgte und zum Schluss kam Harry, der sie für einen winzigen Augenblick fest an sich drückte, um sie sofort wieder freizugeben. „Und das Ihr mir ja gut auf Euch aufpasst…“, eröffnete sie eine der typischen Mrs. Weasley Reden „Benehmt Euch anständig und macht mir keine Schande…“ „Ginny!“ wurde sie von ihrer Mutter unterbrochen „Übertreib nicht so!“ Ein Grinsen erschien auf ihrem Gesicht und Harry konnte nur erahnen, wie viel Kraft es sie kosten musste. „Ich?“ fragte sie gespielt entsetzt und unwillkürlich mussten alle lachen. „Können wir dann?“ fragte Remus immer noch grinsend und keine zwei Minuten später waren sie wie vom Erdboden verschluckt…


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Wie genau ich auf das Denkarium, eine Verbindung von "denken" und "Aquarium" gekommen bin, lässt sich schwer rekonstruieren, das geschieht nur zum Teil bewusst, manchmal muss man drüber schlafen. Aber in diesem Fall bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Klaus Fritz