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Fanfiction

Being the godfather - Teil 8

von Marisol

„Es ist vorbei! Leg ihn hin, Hagrid, zu meinen Füßen, wo er hingehört!“ Voldemorts kalte, zischende Stimme erhob sich über die Menge der Kämpfenden hinweg, während Hagrid Harrys reglosen Körper in seinen Armen vorsichtig auf den Boden legte. Jemand schrie durchdringend, ein gepeinigter, hoher Laut, der wie ein Peitschenknall durch die staubige Luft wirbelte, und Hermine wusste nicht, dass sie selbst es gewesen war, die geschrieen hatte, ebenso wenig wie sie wusste, dass sie auf ihre Knie sank, während die Welt vor ihren Augen verschwamm und nur der Anblick von Harry grausam klar blieb und ihre Seele betäubte…

Hermine kämpfte verzweifelt darum, sich von allen Gefühlen loszumachen und ihren Geist zu verschließen, aber je mehr sie sich anstrengte, desto deutlicher wurde ihr Snapes Präsenz bewusst, der ihre Schultern nach wie vor umklammert hielt. Sie versuchte sich zu konzentrieren und an etwas Belangloses zu denken, an Krummbein oder an das Buch, das sie als letztes gelesen hatte, aber es war als würde sie sich darum bemühen, Nebel mit bloßen Händen zu fangen.

Sie stand alleine auf dem Schulhof und beobachtete die Mädchen aus ihrer Klasse, die sich zweifellos über die bevorstehende Geburtstagsparty von Monica unterhielten. Sicher würde Monica sie noch vor Ende des Läutens einladen… Schließlich hatte sie groß angekündigt, dass sie ihren neunten Geburtstag mit der ganzen Klasse feiern wollte. Hermine probierte ein freundliches Lächeln, als das Grüppchen sich in Bewegung setzte, aber die Mädchen gingen an ihr vorbei, als wäre sie unsichtbar, und sie war sich ganz sicher, dass sie die Worte ‚blöde Streberin’ gehört hatte…

Gedanken, die sie längst vergraben geglaubt hatte, wirbelten in ihrem Kopf umher, und sie wusste, dass Snape alles sah, was sie sah, und sie wollte ihn anflehen, dass er damit aufhörte, aber kein Laut kam über ihre Lippen.

Sie saß auf Rons Schoß, während er mit ihren Haaren spielte. Sie kicherte leise als sie ihn sagen hörte: „Ich kann nicht glauben, dass Ginny schwanger ist! Meine kleine Schwester...Wie konnte das passieren?“ Sie gab ihm einen verspielten Klaps auf die Schulter und antwortete grinsend: „Es gibt da diese Theorie von der Schleiereule… in der Muggelwelt ist’s der Klapperstorch.“ „Du weißt, wie ich das meine“, entgegnete er, ebenfalls grinsend. „Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen, dass Ginny hinter mir her gerannt ist und verlangt hat, ich soll aufhören, sie an den Haaren zu ziehen.“ Hermine lachte. „Ron, das WAR gestern!“ Er küsste nacheinander ihre Fingerspitzen und sie sah den verträumten Ausdruck in seinen Augen, den Wunsch nach einem eigenen Kind. Er erwähnte es immer öfter. „Hermine?“, fragte er leise, „ich hab nachgedacht. Was hältst du von…“
„ Abendessen?“, unterbrach sie hastig, von seinem Schoß rutschend. „Gute Idee! Ich sterbe vor Hunger!“ Der Ausdruck auf seinem Gesicht veränderte sich, und sie sah, dass er verletzt war. Es tat ihr weh, dass sie nicht einfach seine Hand ergreifen und ihm sagen konnte, dass sie sich das ebenfalls wünschte, aber das wäre gelogen gewesen und sie konnte es einfach nicht…



Hermine wimmerte, aber sie hatte den Versuch aufgegeben, Snape von sich wegzustoßen. Stattdessen rief sie sich das in Erinnerung, was sie von Harrys Okklumentikstunden damals im fünften Schuljahr noch wusste. ‚Ruhig atmen’, sagte sie sich, ‚denk an Wolken, an Schnee… an den Nachthimmel.’ Für einen Moment glaubte sie, dass es ihr gelingen würde, aber dann spürte sie, wie Snapes Atem ihr Ohr streifte und sie den unvertrauten Geruch seiner Haut einatmete.

„Ich kann so nicht mehr weitermachen, Hermine, das macht mich kaputt“, sagte Ron mit jener traurigen Stimme, die ihr das Herz brach, und sie wollte ihm sagen, dass alles wieder gut werden würde, dass sie ihm zuliebe im Job kürzer treten würde, aber gleichzeitig wusste sie, dass sie es nicht konnte. „Bitte geh nicht“, flüsterte sie hilflos, und sie wiederholte die Worte auch dann noch, als er längst fort war und sie alleine auf dem Boden ihrer Wohnung saß, die Arme um ihre angewinkelten Knie geschlungen, während die Tränen unaufhaltsam ihre Wangen hinabrollten…
Wie durch einen Nebel sah Hermine Snapes Augen nur um Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt, schwarze Tiefen, undurchdringlich wie die Nacht.

„Ich sehe keinen Unterschied“, sagte der Snape aus ihrer Erinnerung, wobei sich ein gehässiges Lächeln auf sein Gesicht stahl, während ihre Vorderzähne durch Malfoys Zauber immer länger und länger wurden…

… „Als er Dumbledore getötet hat“, sagte Harry tonlos, „war in seinem Gesicht all das zu sehen, was er die ganzen Jahre vor ihm verborgen hat. Blanker Hass.“ Harrys Hände ballten sich zu Fäusten, sein Gesicht war schmerzverzerrt, während er aus dem Fenster die vorbeiziehende Landschaft anstarrte. Der Hogwarts-Express gab das beständige, einlullende Tuckern von sich, das üblicherweise beruhigend wirkte, aber heute füllte es Hermines Kopf mit einem unerträglichen Rauschen. „Und glaubst du nicht, dass es möglich ist, dass es der Hass auf sich selbst war?“, murmelte sie, aber Harry hörte sie gar nicht…

…Nagini glitt wie ein Schatten über den Boden und noch ehe irgendjemand reagieren konnte, war sie emporgeschnellt und ihre Fangzähne hatten eine klaffende Wunde an Snapes Hals hinterlassen. Hermine spürte, wie Harry an ihrer Seite zusammenzuckte, und auch sie selbst empfand reinstes Entsetzen, als Snape zu Boden sank… Harry hockte neben ihm, während Snape sich an seinem Umhang festklammerte, und gleich, gleich… würde sein Herz ein letztes Mal schlagen, um sich in der Stille wiederzufinden…

…“Oh, Harry, er ist so niedlich“, flüsterte sie und beugte sich über das neugeborene Baby. „Wie werdet ihr ihn nennen?“ Harry strich mit einem Finger sanft über die Wange seines Kindes, das gerade einen Tag alt war. „Albus Severus“, sagte er fest, als er ihr in die Augen schaute. Sie nickte, vollkommen verstehend. „Snapes Name neben dem vom Dumbledore bedeutet für mich, dass beide gleichrangig sind, was meinen Respekt für sie betrifft.“ Hermine nahm seine Hand und drückte sie. „Das weiß ich, Harry. Ich bin stolz auf dich. Und ich bin sicher, dass Lily stolz auf den Mann wäre, der du geworden bist.“


Der Griff um ihre Schultern löste sich ein wenig, aber Snape hatte sie noch nicht vollständig losgelassen. Als sie realisierte, dass er sich aus ihrem Geist zurückgezogen hatte, nahm sie einen tiefen Atemzug, so als wäre sie soeben gewaltsam unter Wasser gedrückt worden. Sie keuchte, und auch Snape atmete schwer. Ein feiner Schweißfilm glänzte auf seiner fahlen Haut.

„Fühlen Sie sich jetzt besser, wo Sie das getan haben?“, fragte sie mit einer überraschend ruhigen Stimme, die ein Widerspruch war zu den Gefühlen, die in ihrem Inneren tobten. Sie weinte nicht, aber sie wusste, dass die Tränen später kommen würden, wenn sie alleine in ihrer Wohnung war und die Erlebnisse dieses Tages unerbittlich in ihr Bewusstsein dringen würden.

Er ließ sie los, als hätte er sich an ihr verbrannt.
„Nein, falsch, wie dumm von mir, verzeihen Sie diese unpräzise Wortwahl. Wenn ich frage, ob Sie sich besser fühlen, impliziert das, dass Sie sich je gut fühlen. Aber das tun Sie nicht, Professor Snape, nicht wahr? Es gibt nichts, was Ihnen Freude bereitet, außer vielleicht die Schwächen anderer.“

Er wich einige Schritte von ihr zurĂĽck, sie aus eng zusammengekniffenen Augen anstarrend.
„Möglicherweise wissen Sie nun, wie es sich anfühlt, wenn man ungewollt etwas von sich preisgibt, Miss Granger“, sagte er leise.

„Ja, das weiß ich. Sie haben sich gewaltsam Zugang zu meinen Gedanken verschafft, obwohl ich Sie darum bat, es nicht zu tun. Sie hatten die Möglichkeit, mich gehen zu lassen“, entgegnete sie.

„Inwieweit ist das etwas anderes, als Ihre Möglichkeit, sich diskret zurückzuziehen, als Sie hörten, dass Potter und ich uns unterhielten?“, fragte er kalt.

Hermine funkelte ihn wütend an. „ Es ist insofern etwas anderes, als dass es mir ernsthaft leid tat, was ich getan habe, und dass ich mich entschuldigt habe. Sie hingegen bereuen nicht, dass Sie Legilimentik angewandt haben. Sie hatten Recht als Sie sagten, ich würde erwarten, dass Sie Ihr wahres Selbst bloß hinter der Maske aus Unhöflichkeit und Taktlosigkeit verstecken, Sie erinnern sich? Aber jetzt sehe ich, dass da tatsächlich nichts ist… dass da überhaupt keine Maske ist. Ich sehe in Ihre Augen und dahinter ist nichts als Leere. Als ich Ihr Gespräch mit Harry belauschte, war es das erste Mal, dass ich eine Regung in Ihrem Gesicht sah, Schmerz und Trauer und Schuld…und ich dachte, dass Sie tief verborgen vor uns allen noch tatsächlich leben, wirklich leben, Professor Snape. Dass es, solange es solche Gefühle in Ihnen gibt, es vielleicht auch jene gibt, die Sie dazu bringen könnte, wieder Freude am Leben zu haben. Ich hielt Sie für einen mutigen Mann, aber jetzt erst sehe ich, dass Sie sich immer noch an der Schuld festklammern, die Sie sich Lily Potters Tod geben, weil sie zu feige sind, loszulassen. Alles andere in Ihnen ist taub, weil Sie sich selbst nicht erlauben, etwas anderes als die Schuldgefühle zuzulassen. Sie sind zu feige zum Sterben und zu feige zum Leben, Professor. Sie hätten mir nicht verzeihen können, als ich Sie darum bat, weil es nichts in Ihnen gibt, was Sie dazu befähigt. Sie sind innerlich tot.“

Sie atmete angestrengt, als hätte sie einen kilometerweiten Lauf hinter sich, obwohl sie sich keinen Zentimeter gerührt hatte. All diese Worte waren aus ihrem Mund geschlüpft, noch ehe sie die Möglichkeit gehabt hatte, darüber nachzudenken, ob sie sie wirklich sagen konnte und wollte. Sie hätte nie geglaubt, dass sie es tatsächlich wagen würde, so mit ihm zu reden, aber die Tatsache, dass er in ihren Geist gedrungen war, nur um Gleiches mit Gleichem zu vergelten, hatte sie den Respekt vor ihm verlieren lassen.

Er starrte sie an und sie erwartete, dass er etwas sagen würde wie: ‚Eine bemerkenswerte Analyse meines Charakters, Miss Granger. Möglicherweise haben Sie Ihre Berufung doch verfehlt und hätten sich lieber um eine Karriere in der Psychologie bemühen sollen’, aber er sagte nichts dergleichen.

Und als er schlieĂźlich doch sprach, trafen seine Worte sie so unvorbereitet wie ein Schlag in die Magengrube.

„Das bin ich“, sagte er sehr leise, ohne sie anzusehen. „Ich bin gar nichts, und ich bin nirgendwo.“

TBC


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