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Fanfiction

Mein Leben und ich... - Im Ministerium

von Julia1986

@*Hermine*87*: Freut mich sehr zu hören, dass dir meine FF gefällt. Wie es ausgeht...mal sehen ;-)

Wünsche euch viel Spaß beim neuen Kapitel:



Es klopfte rhythmisch an der Tür. Fröhlich und laut, dass hieß es konnte sich hierbei nur um Tonks handeln. Als ich wenig enthusiastisch öffnete bot sich mir ein merkwürdiges Bild: da standen Tonks und Remus strahlend von einem Ohr zum anderen und wedelten mit einer Flasche Wein. Unbeirrt von meinem gequälten „Ach ihr seid’s“, drängelten sie sich an mir vorbei ins Wohnzimmer.
„Wo ist denn dein Mann?“, fragte Tonks, während sie vier Gläser mit dem Getränk befüllte, wobei sich die Gläser selbst auf die anwesenden Personen verteilten. Nur ein Weinglas schwebte etwas hilflos zwischen Lupin und mir herum. Ich ließ es wieder verschwinden, gleich nachdem ich mein Wein in Saft verwandelte.
„Er ist wieder zurück in London.“, meinte ich knapp und nippte an meinem Saft.
„Heute noch?“, Remus war ganz überrascht und Tonks Grinsen war auf einen Schlag ausgeknipst. Seufzend ließ ich mich auf den Sessel plumpsen, die beiden anderen taten es mir gleich und setzten sich auf die Couch.
Etwas verwirrt betrachteten sie ihre Gläser. Wahrscheinlich hatten sie eine kleine Freudenfeier mit mir und Snape erwartet, eine Art Babyparty. Tja, daraus würde wohl jetzt nichts mehr werden.
Ich räusperte mich etwas verlegen. „Naja, er hat ähm... zu tun.“
„Und was hat er zum Baby gesagt? Mensch jetzt lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen“, Tonks war auf einmal ganz hibbelig und erntete einen rügenden Blick von Remus.
„Also wenn ich ehrlich sein soll...“, eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust darüber zu reden. Denn was half es mir schon, wenn Tonks es wusste? Niemand konnte mir helfen. Es gab keinen Rat, einfach nichts, was nicht in irgendeiner Weise negative Auswirkungen auf meine Ehe haben würden, also warum die ganze Mühe?
„Hope? Sollen wir wieder gehen?“, fragte Remus vorsichtig und jetzt war er es, der sich einen wütenden Blick von Tonks einholte.
„Nein wir werden nicht gehen“, trotzig stellte sie ihr Glas auf den Tisch, „du bist meine beste Freundin und ich will gefälligst wissen, was heute passiert ist. Warum ist Severus wieder gegangen. Hattet ihr streit?“
„Das geht uns nichts an...“
„Er will das Baby nicht“, unterbrach ich die beiden schnell, bevor es zwischen ihnen noch zum Ehekrach kam.
Tonks stieß vor Schreck fast ihren Wein um. „Was?“, zischte sie und legte dabei ihre ganze Empörung in die Stimme. „Ja hat er denn jetzt völlig den Verstand verloren? Der soll mir bloß unter die Augen kommen, dann...“, sie suchte nach einer passenden Drohung.
„Bitte nicht. Schick ihm keinen Heuler, oder sonst was. Es gibt nichts was du tun kannst und es nicht noch schlimmer machst, als es ohnehin schon ist.“
„Hope hat recht“, pflichtete Remus mir traurig bei, nur seine Frau schien die Welt nicht mehr zu verstehen.
„Ja aber warum will er das Kind denn nicht?“
„Vielleicht fühlt er sich einfach schon zu alt dafür.“, überlegte Lupin.
„Toll, dann hätte er mich nicht heiraten sollen. Schließlich bin ich noch jung und..“
„Habt ihr denn je über Familienplanung gesprochen?“, hakte Tonks nach
„Nein“, antwortete ich wahrheitsgemäß, „ich dachte halt, wenn es passiert, dann passiert es eben, tja und jetzt ist es passiert.“
„Ihr habt es mit der Verhütung also nicht so genau genommen?“, fragte Tonks weiter.
„Naja. Wir hatten nach der Hochzeit viel Sex. Ich meine richtig viel Sex und du weißt ja... warum erzähle ich das überhaupt? Schließlich wisst ihr ja wie Babys gemacht werden.“, es war richtig ermüdend darüber nachzudenken, warum Snape so reagiert hatte und wie auf Kommando fing ich herzlich an zu gähnen. Man soll schließlich erst mal über alles eine Nacht schlafen.
„Wir gehen jetzt besser“, sagte Remus und stimmte ebenfalls in mein Gähnen ein, „wir dringen heute bestimmt nicht mehr zu Snapes geheimen Gehirnwindungen und Gedanken durch, die ihn zu diesem Blödsinn verführt haben.“
Tonks stand auf, ich sah ihr jedoch an, dass sie lieber noch viel länger in Snapes Gehirnwindungen herumgewühlt hätte, aber ich gab ihr mit einem Blick zu verstehen, dass ich doch jetzt ganz gerne alleine wäre.
Mir war das gerade einfach alles zu viel. Als die beiden endlich zur Tür raus waren verfrachtete ich mich schnurstracks ins Bett, um in einen traumlosen doch zum Glück festen Schlaf zu verfallen.
Die erfreuliche Nachricht am nächsten Morgen war, dass ich nicht mehr kotzen musste, die Schlechte, dass meine Laune dadurch nicht einen Deut besser wurde, im Gegenteil: meine Wut auf Severus war so groß, dass ich am Liebsten auf der Stelle ins Ministerium appariert wäre, um ihn eine riesen Szene zu machen.
Eine kurze Zeit lang spielte ich tatsächlich mit diesem Gedanken, nur wahrscheinlich würde das dann für mich peinlicher ausgehen, als für ihn und deshalb hielt ich es für besser erst einmal abzuwarten, was sich so tut. Zugegebenermaßen kein sehr guter Plan, doch was sollte man sonst machen?
Auf keinen Fall wollte ich heulend in einer Ecke sitzen und einen den Trauerkloß mimen, dazu war ich einfach viel zu sauer. Wahrscheinlich lag es aber auch an den Hormonen, dass ich mehr Wut als Trauer in mir spürte und das Beste Ventil dafür sei ja bekanntlich immernoch Arbeit. Also stürzte ich mich wie eine Verrückte auf jedes kleine Bisschen Beschäftigung, das ich fand, sortierte Zutaten und Medizin neu, ordnete meine Bücher nach tausend Kategorien und kümmerte mich noch intensiver um jeden einzelnen Patienten.
Das rief natürlich allgemeine Verwunderung hervor. Logisch, denn normalerweise wäre ich mit Heulkrämpfen zusammengebrochen. Gleichwohl blieb außerdem eine gewisse Skepsis bestehen, denn es wagte nicht einer auch nur den Namen „Severus“ in meiner Nähe zu erwähnen oder gar die Worte „Baby“ und „Schwangerschaft“. Entweder hatten sie Angst ich würde tatsächlich in Heulkrämpfe ausbrechen, oder sie fürchteten ich könnte explodieren und wie ein Berserker durch Hogwarts wüten, wenn nur jemand einen falschen Ton von sich gäbe. Kurz, ich wurde also behandelt, wie eine tickende Zeitbombe.
Doch abends, wenn es keine Arbeit gab und ich alleine im Bett lag, übermannte mich dann trotzdem die Traurigkeit. Dann zweifelte ich an meiner Ehe, ob die Hochzeit doch nicht zu überstürzt gewesen war, ob ich nicht alles falsch gemacht hatte...Nur an einer Sache zweifelte ich nicht: dass ich mein Kind um jeden Preis behalten wollte.
Deswegen gleich zu weinen kam für mich dennoch nicht in Frage; vielleicht wollte ich auch einfach nur stark sein für meine ungeborene Tochter. Was es auch war, es ließ mich auf jeden Fall abstumpfen. Das sogenannte „innere Leuchten“ einer schwangeren Frau konnte man bei mir nicht feststellen, wohlgemerkt aber eine leichte Wölbung meines Bauches, die mich beim Blick in den Spiegel nur ein trauriges „ach“ ausrufen ließ. Die Frau, welche mir mit trüben Augen und verkrampften Gesichtsausdruck dort morgens entgegenstarrte kannte ich gar nicht. Essen tat ich sowieso schon lange nicht mehr richtig, obwohl mein Körper mehr als sonst danach verlangte.
Weshalb das alles? Severus hatte sich nicht mehr gemeldet, wer weiß ob er sich nicht schon längst auf der Flucht in Richtung Australien befand.
„Ich mache mir Sorgen um dich“, war mittlerweile zu Tonks’ Standartsatz geworden, dann fügte sie zähneknirschend hinzu: „wenn ich dir nicht versprochen hätte es zu unterlassen, dann glaube mir, würde ich Snape höchst persönlich in die Mangel nehmen“
„Bitte lass es“, antwortete ich dann kläglich und wir wechselten schnell das Thema, aber natürlich konnte ich nicht abstreiten, dass es mir nicht ebenfalls ständig unter den Nägeln brannte nach London zu reisen. Nur meine Arbeit, (es verging kein Tag ohne dass nicht jemand im Krankenflügel landete), und mein Stolz ließen es einfach nicht zu.
An einem Nachmittag, als es ausnahmsweise mal etwas ruhiger zuging, bat mich McGonagall dringend in ihr Büro zu kommen. Ich ahnte schon, worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde und machte mich mit ungutem Gefühl auf den Weg durch die Gänge.
Minerva saß wie immer hinter ihrem Schreibtisch, als ich eintrat.
„Komm rein“, bat sie mich freundlich, ihre Sorgenfalten auf der Stirn verstärkten meine Vorahnungen noch mehr.
Sie kam gleich zur Sache, kaum da ich Platz genommen hatte. „Ich weiß, dass ich gesagt habe, dass dein Privatleben die Arbeit nicht belasten soll, doch ich fürchte, dass ich damit nicht Kaputtarbeiten gemeint haben konnte“, sie machte eine kleine Pause, um alle Sorgen noch mehr in ihr Gesicht zu legen. Ich wagte nicht sie zu unterbrechen, sondern wartete angespannt auf das, was da wohl noch folgen möge. „ich bitte dich nach London zu reisen und die Sache mit deiner Schwangerschaft zu klären, damit du wieder die alte fröhliche Hope bist, die ich unlängst eingestellt habe...“, sie seufzte und musterte mich traurig, „so sollte eine werdende Mutter wirklich nicht aussehen.“
„Und wie soll das bitteschön funktionieren, wenn ich weg bin? Was ist, wenn jemand krank wird?“
„Das lass meine Sorge sein. Ab Montag kannst du über meinen Kamin direkt ins Ministerium reisen, dann hast du eine Woche Zeit alles zu regeln.“
Fassungslos hörte ich mir an, wie ich förmlich überrollt wurde. Wurde ich denn gar nichts gefragt?
„Das ist wirklich nett, dass du dich so um mich sorgst, aber ich glaube nicht, dass ich der Bitte nachkommen kann. Es würde alles nur noch schlimmer machen, wenn ich jetzt auch noch wütend das Ministerium stürme“, versuchte ich mich aus der Affäre zu ziehen, doch jetzt wurde McGonagalls Blick richtig streng.
„Dann ist das eben keine Bitte, sondern eine Anordnung.“; bellte sie und sah über den Rand ihrer Lesebrille hinweg, „Sozusagen ein Zwangsurlaub in London für eine Woche. Was du daraus machst ist letztendlich deine Sache. Da die Reise übers Ministerium geht, währe es ratsam auf dem Weg noch ein Paar Kleinigkeiten dort zu regeln.“
„Schön wie man hier bevormundet wird“, knurrte ich
„Ich glaube du hegst schon lange den Wunsch danach, Severus richtig die Hölle heiß zu machen und du hast jetzt hiermit die offizielle Erlaubnis von Hogwarts“
Tja. Gab es einen größeren Wink des Schicksals? So hatte ich natürlich keine andere Wahl als montagmorgens mit Sack und Pack in McGonagalls Büro aufzutauchen, um eine kleine Flohpulver Reise ins Ministerium anzutreten. Mit Sack und Pack heißt natürlich, dass sich das Gepäck in verkleinerter Version in meiner Umhangtasche befand, obwohl ich natürlich wusste, dass meine Klamotten danach verknittert sein würden.
Nachdem ich nach der höllischen Fahrt durch den Kaminschacht endlich in der Ankunftshalle des Ministeriums gelandet war, klopfte ich mir erst einmal die Asche vom Umhang, bevor ich mich dann zu einen der unzähligen Aufzüge begab, die mich in die richtige Abteilung bringen sollten. Ich stieg zu zwei älteren Hexen und einen etwas beleibteren Zauberer und gemeinsam fuhren wir ganz nach oben. Der Lift hielt nicht ein einziges mal an, trotzdem kam mir die Fahrt ätzend langsam vor. Außerdem musterte mich eine der beiden Hexen die ganze Zeit mit einem seltsamen Blick. Sie hatte eine dicke Hornbrille auf der Nase, sah aber die ganze Zeit über ihre Gläser hinweg. Ihre rötlich gefärbten Haare hatte sie zu einem strengen Dutt zusammengebunden, dadurch erinnerte sie mich irgendwie an eine ehemalige Grundschullehrerin.
Plötzlich krächzte sie mit schriller Stimme, sodass der dicke zusammenzuckte, „Sie sind doch die Frau von Severus Snape.“
„Steht das in der Zeitung?“, fragte ich mürrisch und bemühte mich stur geradeaus zu sehen. Das letzte was ich jetzt wollte, war eine Konversation über mein Eheleben im Aufzug. Sie schnaubte kurz entrüstet. „Ihr Bild steht auf seinem Schreibtisch“
„Hm“, murmelte ich und rätselte um welches Bild es sich dabei wohl handeln könnte. Dann endlich verkündete eine Stimme freundlich „Erster Stock: Zaubereiministeriumszentrale“
Beim Aussteigen hörte ich die Damen noch flüstern „Sein Benehmen hat sie sich schon bei ihm abgeguckt.“, bevor ich schnell in einen der vielen Gänge einbog.
Es ging hier wenig lebhaft zu. Man flüsterte untereinander und alle machten furchtbar wichtige Gesichter. Mich beachtete man erst gar nicht.
Die Abteilung für Prüfungsangelegenheiten lag typischerweise direkt neben der Abteilung für Bildungsangelegenheiten; ich verdrehte die Augen und hielt einen Augenblick inne. Eigentlich hatte ich überhaupt keinen Plan, wie ich Snape gegenüber treten sollte. Im Moment war ich noch ganz ruhig, doch was wenn ich ihn sah? Ganz ohne Drama würde das wohl nicht ablaufen, so viel war sicher.
Zögernd klopfte ich an die Tür und trat nach einem freundlichen „Ja bitte“ ein.
Ich staunte nicht schlecht: Hinter einem Schreibtisch saß eine junge dunkelhaarige Hexe und ließ irgendwelche Papiere sich in Ordner einsortieren. Sie schien so etwas wie eine Empfangsdame zu sein, denn hinter ihr befanden sich noch weitere Türen, wahrscheinlich alles Büros der Mitarbeiter dieser Abteilung.
„Wie kann ich ihnen helfen“, fragte sie mich und lächelte etwas überfordert, denn die Akten schienen viel Aufmerksamkeit zu brauchen. Immer wenn sie nicht richtig aufpasste, verhedderten sich hie und da ein Paar Papiere und hielten dabei den Verkehr auf.
„Ich möchte bitte zu Severus Snape.“, sagte ich bestimmt.
„Achja. Sie sind die Frau auf dem Foto“, lachte sie, „er ist im Moment noch in einer Konferenz, aber wenn sie in seinem Büro auf ihn warten wollen“, sie zeigte auf die letzte Tür.
„Danke“, ich nickte und ging an ihrem Schreibtisch vorbei zu der mir gezeigten Bürotür, während sich die Hexe längst wieder ihren Akten widmete. So langsam wurde ich richtig neugierig, welches Foto wohl gemeint sein könnte. Ich trat also ein und gelangte in ein kleines, karg eingerichtetes Büro. Es bestand gerade mal aus einem Schreibtisch und einem Bücherregal. An der Wand hing ein Terminkalender, ansonsten war alles schlicht und kahl und ziemlich ungemütlich. Mein Blick schweifte zum Schreibtisch, der bis auf ein Paar nichtssagenden Pergamenten gähnend leer war. Das Einzige, was auf Benutzung der Räumlichkeit hinwies war ein kleiner Bilderrahmen, der auf dem Tisch thronte. Aha. Ich schnappte mir das gute Stück und war mehr als überrascht. Das Bild war wohl irgendwann im Sommer entstanden. Ich drehte mich wohl gerade zum Fotographen um und lachte herzlich in die Kamera. Zwei Fragen schossen mir dabei durch den Kopf: woher hatte er dieses Bild und hatte ich wirklich so viele Sommersprossen auf der Nase?
Es war ja schon irgendwie niedlich, dass er mir einen Ehrenplatz auf seinem Schreibtisch vermachte, doch was nützte mir diese nette Geste, wenn er unser gemeinsames Kind nicht akzeptierte?
Ich platzierte meine vier Buchstaben auf den Schreibtischstuhl und langweilte mich zu Tode. Es gab hier aber auch nichts Interessantes: nur Bücher mit irgendwelchen Paragraphen und Regelungen, wirklich alles andere als spannend. Zudem meldete sich so langsam mein Magen, oder war es das Baby, das nach einem ausgiebigen Frühstück verlangte? Wahrscheinlich von jedem etwas, auf jeden Fall ärgerte ich mich gerade darüber nichts gegessen zu haben. Wer weiß, wie lange Snape noch in dieser Konferenz steckte.
Eine Zeit lang faltete ich Papierflieger, die ich dann mit einem Zauberspruch quer durch den Raum flattern ließ, dann glättete ich alles wieder feinsäuberlich und legte das Pergament an seinen ursprünglichen Platz zurück, bevor Severus noch einen Grund zum Meckern fand. Als ich gerade fingertrommelnd über eine neue Möglichkeit des Zeittotschlagens nachdachte, betrat Snape plötzlich sein Büro. Er sah schwer übermüdet aus, schien aber alles andere als überrascht, als er mich hinter seinem Schreibtisch sitzend erblickte. Es blitzte sogar etwas Triumphales in seinen Augen und seine Mundwinkel zuckten verräterisch. Da bildete sich wohl jemand gewaltig etwas ein.
„Ich habe mich schon gefragt wann du hier auftauchen würdest“, bemerkte er
„Jetzt fehlt nur noch der Schal und du könntest Sybill im Wahrsagen Konkurrenz machen“, entgegnete ich spitz, „ich glaube aber du sagst das nur, um mal wieder einen auf mysteriös und unnahbar zu machen“
Es überraschte mich nicht, dass Severus meine Aussage überhaupt nicht beeindruckte.
„Kommst du gleich zur Sache, oder willst du noch ein wenig meinen Charakter analysieren?“, fragte er mich relativ gelangweilt. Na der hatte ja Nerven. Ich kochte vor Wut und ich unternahm keine Anstrengung dies zu verbergen, was bei mir sowieso nie funktioniert, da meine Wangen immer sofort zu glühen anfangen. Mein lautes Schnauben ergänzte mein äußeres Erscheinungsbild zusätzlich. Als ich dann noch aufstand, um endlich richtig loslegen zu können, folgte mir Snapes Blick leicht amüsiert, doch glaubte ich auch eine leichte Verunsicherung wahrnehmen zu können, die er wie immer zu überspielen versuchte.
„Ich rede am besten gar nicht erst drumherum, denn das habe ich lange genug in meinem Leben gemacht“, meine Stimmer zitterte leicht vor Erregung, „Ich hasse deinen neuen Job.“, es folgte eine kurze Pause, in der ich Severus fest in die Augen sah. Er wich meinem Blick nicht aus. „Ich hasse es, dass du nicht bei mir bist, denn das ist es schließlich, wo ein Ehemann sein sollte: in der Nähe seiner Frau UND seinem Kind, das er schließlich mitzuverantworten hat und seine Frau NICHT abtreiben wird. Ich will dass du meine Schwangerschaft begleitest. Ich will, dass du dich verdammt noch mal darüber freust Vater zu werden. Ich will...“
„Du willst, dass ich mich über etwas freue, dass ich gar nicht werden will“, unterbrach er mich barsch.
„Dann hättest du mich nicht heiraten dürfen. Ich bin schließlich noch jung und ziehe es durchaus in Betracht eine Familie zu gründen“
„Woher kommt eigentlich diese merkwürdige Vorstellung, dass nach Heirat automatisch Kinderkriegen folgt? Ich habe dich schließlich nicht geheiratet, nur um eine Großfamilie zu gründen.“
„Das hört sich an, als sei ich aus purer Boshaftigkeit schwanger geworden, aber hier ist eine kleine Info: DU hast mich geschwängert.“
„Ach das wäre mir beinahe entgangen“, spottete Snape, „Es ändert aber überhaupt nichts an der Tatsache, dass ich nicht Vater werden will. Ich bin nunmal keine Vaterfigur und das würde dir jeder Schüler in ganz Hogwarts schriftlich geben.“
„Aber das ist doch eine Rolle, in die man hineinwächst. Du wirst sicherlich ein guter Vater.“, ich versuchte es auf die einfühlsame Schiene, denn Zynismus und Wut führten wohl nicht zum gewünschten Ziel. Doch er herrschte mich grob an, dass ich kurz erschrocken zusammenzuckte: „Hör auf damit irgendwelche romantischen Floskeln daherzureden. Ich kenne mich schließlich selbst am besten, während du zwanghaft versuchst in mir etwas zu sehen, was ich gar nicht bin und auch nicht sein möchte. Die Baby-Sache ist hiermit für mich erledigt“, er wandte sich von mir ab.
„Ich kann es einfach nicht glauben, wie egoistisch du bist“, tobte ich nun in meiner zickigsten Stimme, „Nur weil du dich in der Vaterrolle unwohl fühlst, willst du gleich abtreiben lassen.“
„Das überrascht dich? Ich dachte seit unserem letzten Gespräch wäre das sehr deutlich geworden. Oder hast du etwa geglaubt, wenn du hier auftauchst, ändere ich plötzlich meine Meinung?“
„Nein. Ich dacht du wärest inzwischen zur Vernunft gekommen. Aber vielleicht wäre ja jetzt das einzig vernünftige, dass du weiterhin deiner Arbeit im Ministerium nachgehst und ich das Kind bekomme. Denn ich bringe es nicht übers Herz ein Baby zu töten, nur weil es einem nicht hundertprozentig in den Kram passt.“
„Du bist stur“
„Genau wie du“
Wir schwiegen uns eine Weile an, dabei konnte man förmlich die Luft vor Anspannung knistern hören. Komischerweise verspürte ich auf einmal genau in diesem Moment die Lust Snape zu küssen, obwohl eine Ohrfeige zehnmal passender wäre und wie ich seine Mine interpretierte, ahnte er was gerade in meinem Kopf vorging. Er zog argwöhnisch seine Augenbrauen nach oben, als überlegte er kurz, ob ich nicht mehr alle Sinne beieinander hätte, was, wenn ich ehrlich sein sollte, gar nicht so abwegig war. Meine Hormone spielten mir wahrscheinlich einen Streich.
Nichtsdestotrotz wich ich nicht zurück, als Snape langsam auf mich zukam, im Inbegriff meine Gedanken wahr werden zu lassen. Ich wollte schon die Augen schließen, als ein übler Schmerz, der mir den Atem raubte, meinen Unterleib durchzog,
„Was hast du?“, Severus half mir schnell auf den Stuhl, als ich mich vor Schmerzen krümmte, in seinem Gesicht war die pure Angst geschrieben.
Ich keuchte, dann ließ es langsam nach. „Keine Ahnung. Plötzlich diese Schmerzen im Bauch und...“, weiter kam ich nicht, denn sie kamen wieder zurück, genauso heftig wie eben und es dämmerte mir. „Du musst mich sofort ins Krankenhaus bringen“, ächzte ich während Snape ganz hilflos meine Hand ergriff. Richtig erschrocken war er, „Ich glaube das sind Frühwehen“


Hoffe es hat euch gefallen. Bis zum nächsten Kapitel.
Drück euch
eure Julia


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Ich war bei MTV in New York und es war tierisch kalt draußen. Sie brachten mich rüber ans Fenster und da stand dieses Mädchen, das nichts außer ein Harry-Potter-Handtuch trug und ein Schild in der Hand hielt, auf dem stand 'Nichts kommt zwischen mich und Harry Potter!'. Es war toll. Sie ist eine Legende.
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