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Fanfiction

A lot like love... - Ungeahnte Umstände

von The Jo

Hallo ihr Lieben. Wie schön, dass wir uns so schnell wieder sehen.
Letztes Wochenende habe ich entdeckt, dass ich auf der Webseite auch Statistiken zu meinen ffs abrufen kann und dabei habe ich entdeckt, dass 62 von Euch „A lot like love“ abonniert haben… wow!! Danke! Ihr seid sooo gut zu mir (aber ich, *hüstel*, bin ja schließlich auch gut zu Euch). Also. Vielen Dank auch Maibii und Lady Potter, Eure Begeisterung ist echt rührend. Zu Euren Fragen…
[left]Maibii: Ja, ich habe schon so ein grobes Konzept, aber viel passiert auch spontan. Wenn ich schreibe, dann schießen mir manchmal die wildesten Dinge durch den Kopf. Siehe dieses Kapitel. None of it was planned!!
Lady Potter: Es tut mir leid. Ich konnte dem Drama nicht widerstehen. Und… naja. Ich hoffe, du verzeihst mir meine dichterische Freiheit. Bitte... :) [/left]
Euch allen und auch meinen anderen, lieben „Schwarzlesern“ :) ein aufregendes, dramaaaatisches Kapitel. Sagt mir doch kurz, was Ihr davon haltet. Das freut mich immer.


Nur noch ganz kurz:
Dieses Kapitel ist gewitmet: Molly Weasley – die Hexenfeministin der ersten Stunde. Go Molly!!!
Ich mag Molly eigentlich ziemlich gerne und habe das Gefühlt, sie hat in diesem ganzen HP Imperium nicht ganz den Platz bekommen, den sie eigentlich verdient hätte. Deswegen lasse ich sie in diesem Kapitel mal etwas ausführlicher zu Wort kommen und lege ihr meine Überzeugungen in den Mund.



You think that you are strong, but you are weak.
You'll see.
It takes more strength to cry, admit defeat.
I have truth on my side,
You only have deceit.
You'll see, somehow, someday.
(Madonna – You’ll see)


Wenn Molly Weasley ihre Tochter am Vorabend gefragt hätte, was sie in der letzten Woche so getrieben hatte – dann wäre Ginny vermutlich dunkelrot angelaufen und hätte angefangen zu stammeln, denn sie hatte es natürlich tatsächlich getrieben. Ziemlich wild sogar und zwar mit Sirius Black, um ganz genau zu sein.
Zum Glück aber hatte sie es nicht und deswegen lag Ginny jetzt quer auf einem Kaminsessel im Fuchsbau, ließ die Füße baumeln und tat sich gütlich an Tee und Kuchen. Der Rest der Weasleys war vor dem Mittagessen spazieren gegangen – sie aber hatte eine leichte Erkältung vorgeschützt (was gleich Mutmaßungen von Molly über unzureichende Heizgewohnheiten am Grimmauld Place geschürt hatte) und hatte es sich nun alleine gemütlich gemacht.
Alleine.
Das war sie neuerdings nicht mehr häufig. Schließlich war sie nunmehr endgültig in sein Schlafzimmer umgesiedelt – und das hatte sich in den letzten Tagen mehr und mehr in eine unordentliche Raubtierhöhle verwandelt, mit zerknüllten Laken und feuchten Handtüchern auf Bett und Boden, mit leeren Flaschen und vollen Aschenbechern auf allen Freiflächen und einem verschlungenen Paar in der Mitte dieses Chaoses. Von einem kurzen Besuch bei George in der Mitte der Woche hatte Ginny das Haus am Grimmauldplatz nicht verlassen – genauer gesagt, sie konnte sich sogar nicht mehr genau erinnern, wann sie das letzte Mal hinunter in die Küche gegangen war. Aber wozu auch, wenn man einen Zauberstab besaß und damit umgehen konnte, und damit meinte sie ausnahmsweise einmal nicht Sirius Zauberstab, um auf einen besonders plumpen Witz von ihm zurückzukommen, haha.
Ginny nahm einen Schluck Tee und starrte in die Flammen.
Der Abend mit Remus und Tonks war jetzt ein paar Tage her, aber immer noch dachte sie an diese Nacht mit wohligem Schauern zurück. Sie hatten wirklich bis in die frühen Morgenstunden getanzt, die letzte Stunde davon ohne Schuhe und eigentlich nur von Sirius pro forma hin und gewiegt. Die Nacht war so warm und lau gewesen – und das mitten im Dezember, drei Wochen vor Jahresende! – und so unvergleichlich schön… vielleicht, dachte sie verträumt, vielleicht war es eine der schönsten Nächte ihres ganzen Lebens bisher gewesen. Hundemüde waren sie im nieseligen Londoner Morgengrauen zu Fuß auf der Türschwelle des Grimmauldplatzes angekommen und dann erschöpft in das Bett im ersten Stock gefallen. Ginny war so müde gewesen, dass Sirius ihr das Kleid von den Hüften hatte ziehen müssen und hatte nichts anderes im Kopf gehabt als zu schlafen, aber dann war Sirius zwischen ihren Beinen abgetaucht und Essig war es gewesen mit dem Schlaf.
« Senti nell'ario c'e gia la nostra canzone d'amore che va. », sang Ginny leise und herrlich falsch vor sich hin „Come un pensiero che sa di felicita…!“
Sie verstand nur Eines nicht. Sirius… konnte das alles haben. Sie wusste ja nicht, wie reich er war aber wenn sie alle Zeichen richtig interpretierte, dann war ihr – Liebhaber (dieser Gedanke ließ sie ganz warm werden) steinreich. Und dennoch verbrachte er seine Tage in diesem schrecklichen Haus?
Nun war das jetzige Haus am Grimmauld Platz natürlich weit von der gruseligen Ruine von vor ein paar Jahren entfernt. Heute war ein geschmackvoll eingerichteter Palast, aber nicht die schönste und pompöseste Einrichtung konnte darüber hinwegtäuschen, dass es sich hierbei um den Stammsitz der schwärzesten Familie der Zaubergeschichte handelte. Ginny kam nicht umher an das Porträt von Sirius Mutter zu denken, wenn sie in der Eingangshalle stand und meinte unter der sorgfältig entzauberten und aufbereiteten Wand immer noch den leichten Schatten eines Bilderrahmens zu erkennen.
Wie mochte es ihm dann wohl gehen?
Ihm.
Ginny wurde ganz hibbelig bei dem Gedanken an ihn – sie war schon gestern Abend im Fuchsbau angekommen. Nicht ganz ohne Hintergedanken - ihre gemeinsamen Aktivitäten der letzten Tage/Wochen und seine ausgiebige Revanche hatten schließlich ihren Tribut gezollt. Sämtliche anzügliche Bemerkungen deswegen hatte Ginny mit einem schwachen Lächeln quittiert: Sie hatte nie besonders gut Heilungszauber beherrscht, dass war immer Aufgabe ihrer Mutter gewesen, aber sie konnte ja wohl kaum im Fuchsbau auftauchen und um Heilung für diese Rötungen bitten.
Sirius’ bellendes Gelächter war ihr gestern Nachmittag aus dem Badezimmer gefolgt.
„Du musst gar nicht so blöd lachen“, sie hatte die Komik der Situation ja durchaus erkannt, es ihm aber (noch) nicht zeigen wollen, „immerhin habe ich dir das zu verdanken.“
„Ja und in dem Augenblick des Geschehens hat es dir nichts ausgemacht. Deine Worte waren, wenn ich mich recht erinnere, warte kurz…“
„Spar’s dir.“ Sie hatte angefangen, sich anzuziehen. Merlin, Kleidung war eine völlig neue Erfahrung. Dieser Tage verbrachte sie ihr Leben nackt oder in Sirius Bademantel und dann wieder nackt.
„Warte, jetzt erinnere ich mich genau. Du sagtest: „Oh Scheiße, oh Sirius, oh Scheiße, oh Scheiße, oh Merlin, oh hört nicht auf. Oh Merlin. Sirius. Oh ja, oh ja, oh jajajaja“ – soll ich weiter machen?“
„Nein… du sollst mir bloß vom Leib bleiben, du Hund.“
Er war ihr tatsächlich vom Leib geblieben, hatte etwas von Grüßen an ihre Familie gemurmelt und sich dann sehr originell mit der Zeitung in der Bibliothek verkrümelt.
Gin konnte es kaum erwarten, nach dem Abendessen wieder zu ihm zu apparieren und die ganze Nacht – ach was, die ganze nächste Woche damit zu verbringen, ihre Trennung wieder gut zu machen.

Bald darauf wimmelte es im Haus wieder von Weasleys und es verging einige Zeit, bis die Küche nach dem Essen wieder zu Mollys Zufriedenheit aufgeräumt war. Ginny hatte sich mit Hermione auf die Fensterbank gesetzt und hörte sich gespannt die neusten Tratschgeschichten aus dem Ministerium an.
„Und du, übrigens!“, fiel Hermione mit einem Mal ein. „Weißt du, wen ich neulich getroffen habe?“
„Du wirst es mir schon erzählen“, sagte Ginny gewitzt.
„Wood.“ Hermione grinste. „Weißt du mit wem der jetzt geht?“
„Na?“
„Pooja Patil.“
„Ach echt…?“ Ginny dachte angestrengt nach. „Ich wusste gar nicht, dass die beiden noch eine Schwester hatten.“
„Ich auch nicht, war wohl im Jahr über ihm. Ich hab sie neulich ganz zufällig im Ministerium getroffen und als sie mal kurz auf Toilette war, hat er sich natürlich gleich nach dir erkundigt.“
„Ah ja, was hat er gesagt?“
„Nicht viel, er wollte nur wissen wie es dir geht und dass er es schade fand, dass euer Date damals so plötzlich geendet hat… warst du mal mit Wood aus?!“
„Tjaaa…. Oh Mann, das ist schon ewig her, du…. das war an dem Tag, als Sirius zurück gekommen ist.“ Ginny schüttelte gedankenverloren den Kopf. „Das ist ja schon fast… acht Monate her. Wir waren Eis essen und er erwies sich gerade als der Oberlangweiler, da habe ich Sirius gesehen. Das heißt, da wusste ich ja nicht, dass er es war.“
„Verrückt“, sagte Hermione nachdenklich und schlürfte ihren Tee. „Das mit Sirius, meine ich. Sie arbeiten im Ministerium immer noch daran, weißt du das?“
„Wie meinst du?“
„Na ja… wie das passieren konnte. Sie haben ja keine Ahnung. Und wie du dir vorstellen kannst ist Sirius ja nicht gerade der Typ, der sich bereitwillig untersuchen lässt. Ignoriert einfach alle offiziellen Schreiben. Sie können ihn ja nicht zwingen. Dabei weiß man gar nichts über die Effekte einer solchen… Zustandsänderung.“
„Ja, allerdings.“ Ginny sah sehr nachdenklich aus. Das hatte Tonks doch schon mal gesagt. „Ähm, du kommst doch Weihnachten mit deinen Eltern wieder zu uns, oder?“
„Ja“, sagte Hermione und bekam aus irgendeinem Grund rote Ohren. „Ron?“
„Hm?“ Er stand gerade mit Molly an der Spüle und half ihr beim Wegsortieren der großen Kochtöpfe.
„Du wolltest deine Mutter noch wegen Weihnachten fragen…“
„Stimmt“, sagte Ron nach einer kurzen, überraschten Pause, „Mum, Harry hat sich gemeldet. Er fragt, ob er Weihnachten vorbei kommen darf.“
Molly hielt überrascht inne. „Aber natürlich darf er das – dafür muss er doch nicht extra fragen! Wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich ihn sowieso schon fest in der Essensliste eingeplant. Remus und Tonks haben auch schon zugesagt… das wird ein großes Festessen!“
„Sauber!“, strahlte Ron und zog seine Freundin vom Fensterbrett. „Komm Mione, lass uns ins Wohnzimmer gehen …“
„Mum“, sagte Ginny als sie schließlich alleine in der Küche waren und bemühte sich um einen ganz neutralen Ton. „Wenn wir alle einladen, dann müssen wir auch Sirius einladen. Sonst ist er ganz alleine.“
Molly hielt kurz inne und schloss dann mit einem zögerlichen Schwung des Zauberstabes den Wandschrank. „Ja… na ja, wahrscheinlich hast du recht. Die anderen… werden ja wohl auch darauf bestehen. Wie geht es dir eigentlich mit ihm?“
„Oh, gut.“ Ginny zupfte an ihrem Kleid herum. „Es ist… eigentlich ist es ganz gut mit ihm.“
Mmmh. Mehr als gut. Sie dachte daran, wie sie ihre Hände in seine Locken gekrallt und den Rücken durchgebogen hatte.
„Ähm, wirklich. Ich weiß gar nicht, warum du… also“, sie räusperte sich vorsichtig. „Warum du ihn nicht so gerne magst.“
„Kindchen, du kanntest ihn ja früher nicht“, Molly seufzte und stemmte ihre Arme in die Hüften. „Sag‘, magst du noch eine Tasse Tee und wir setzen uns mal eine halbe Stunde?“
„Du meinst, ganz so wie Mutter und Tochter?“ Ginny sprang auf, beugte sich zu ihrer Mutter hinunter und umschlag sie.
„Ja, genau so.“ Molly lachte mädchenhaft und gab ihrer Tochter einen herzhaften Kuss. „Wann bist du eigentlich so unerhört groß geworden?“
„Ach, irgendwann. Warte, lass mich machen. Setz’ dich schon mal.“ Ginny fing an mit Kessel und Tassen zu hantieren und ließ einen wunderbar saftigen Schokoladenkuchen aus der Vorratskammer heranfliegen. „Einmal Zucker und etwas Milch?“
„Ja, bitte.“ Molly hatte sich ihre Schürze abgebunden und sich aufatmend auf einen der Stühle gesetzt. „Ach, Kindchen. Wir haben immer so wenig Zeit miteinander und dabei sind wir doch die einzigen Mädchen hier.“
„Hihija.“ Ginny gluckste, zauberte fix die Tassen auf den Tisch und den Kuchen in zwei große Stücke, und setzte sich dann neben ihre Mutter. „Schön… so, dann lass‘ es dir mal schmecken.“
Eine Weile redeten sie über dies und das – Charlies mysteriöse rumänische Freundin namens Dana (sie war wohl in Viktors Jahr auf Durmstrang gewesen), das Menu am Weihnachtsabend und die Siegesserie der Edinburgh Eagles. Dann aber brannte Ginny vor Neugier.
„Du wolltest was über Sirius erzählen“, nahm Ginny nach deiner Weile den Faden vorsichtig wieder auf. „Ähm – du kennst ihn ja schon aus der Schule, oder?“
Molly nickte nachdenklich. „Ja.“
Ginny dachte nach. „Wie war er so? Oder – ich meine, es sagen immer alle, dass er so ein… na, du weißt schon. Arschloch war.“
Molly seufzte und rührte unruhig in ihrem Tee. „Weißt du, ich habe häufig gefunden, dass viel zu viele geneigt sind, Sirius seine Untaten zu vergeben und das häufig Dinge einfach vergessen wurden, nur weil… Ich will damit sagen: Sirius hatte immer großes Talent sich aus schwierigen Situationen heraus zu winden und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Ich – ich meine, nur weil er unschuldig in Askaban saß, heißt es nicht, dass man ihm den gleichen Freifahrtschein zugestehen kann wie vor dem Krieg.“
Ginny verschluckte sich fast an ihrem Kuchen und bekam einen Hustenanfall. „Mum – also wirklich…! Du tust ja gerade so als… na ja, als hätte er – na ja!“
Molly stellte mit einem fast zornigen Ruck ihre Tasse auf den Tisch. „Du wolltest hören, was ich zu sagen habe. Und – auch wenn es manchmal schwer zu glauben ist: Ich liege nicht mit allem falsch, wie du gleich feststellen wirst.“
„Ok, Mum… ‘Schuldigung“, murmelte Ginny verlegen.
„Also, der von allen so vergötterte Sirius - und ich verstehe nicht, warum niemand es sieht, er ist einfach ein – er ist das, was du eben sagtest und noch um einiges schlimmer.“
„Mum!“ Ginny musste fast lachen, aber ein Blick ihrer Mutter ließ sie verstummen. „Naja – er ist halt Sirius…“
„Eben – soll dies etwas eine allgemein gültige Entschuldigung sein? Ist etwa mit dem Satz „Es ist halt Sirius“ alles entschuldigt? Das Hexen sich mit ihm einlassen und verletzt werden von ihm, auf die gröbste und unsensibelste Art – nur weil es Sirius ist? Was gibt ihm das Recht dazu?“
„Naja…“ gab Ginny zu. Sie hatte ja Recht. „Ich verstehe schon, aber… wissen sie denn nicht, worauf sie sich einlassen?“ Natürlich konnte man von Sirus nichts erwarten.
„Ach, die meisten haben doch keine Ahnung. Und wollen auch keine haben. Sie sehen nur diesen attraktiven Zauberer, der sie umgarnt und fallen in sein Bett.“ Molly lachte kurz. „Und ich will nicht in Zweifel stellen, dass Sex mit dem guten Herren eine erfüllende Begegnung ist, aber ich will dir etwas sagen, mein Kind, nur Sex macht noch keine Beziehung. Dazu gehört ein bisschen mehr. Nämlich Respekt und Liebe und vor allem die Bereitschaft, an der Beziehung zu arbeiten und zu wachsen. Das verstehen viele erst zu spät.“
„Naja…“ sagte Ginny wieder. „Ähm. Aber… irgendwann sind sie doch darüber hinweg, nicht wahr? Irgendwann verwindet man alles.“
„Nun“, Molly sah nachdenklich in ihre Tasse. „Es haben nicht alle verwunden.“
„Was meinst du?“
„Ach… ich weiß nicht, ob ich dir das eigentlich erzählen darf, aber du bist schließlich eine erwachsene Hexe. Weißt du, so richtig mitbekommen haben wir es damals alle nicht, der Krieg stand kurz vor der Tür und, ähm… nun, er hatte wohl diese Freundin. Eine Squib, deswegen erinnere ich mich wahrscheinlich nur an sie, denn Sirius war natürlich auch nie nur ein einziges Wochenende Single. Das war natürlich der Witz der Nation, wie du dir vorstellen kannst. Sirius Black und eine Squib. Seine Eltern waren rasend. Merlin. Du kannst es dir nicht vorstellen. Naja und – sie war ein recht hübsches Mädchen. Sehr schüchtern aber… nett, daran erinnere ich mich. Sehr untypisch also für ihn. Und ich dachte noch, dass so ein liebes Ding lieber die Finger von Sirius lassen sollte.“
„Hmhm…“, machte Ginny, der die Geschichte bekannt vorkam.
„Und dann eines Tages hieß es recht überstürzt, dass sie heiraten wollten und wir alle konnten das natürlich gar nicht glauben, aber tatsächlich, sie bestellten das Aufgebot und… allem Anschein nach war es ihm tatsächlich ernst damit.“
War es ja auch, dachte Ginny erfreut und daran, dass ihre Mutter leider wirklich mit allem falsch lag.
„Aber dann… wir hatten alle schon die Einladungen bekommen und natürlich hatte er auch seinen Eltern eine geschickt, nur um sie zu ärgern, und dann – mit einem Mal… urplötzlich hieß es, Sirius hätte sich von ihr getrennt. Sinead, das war ihr Name. Warum, wieso… das wird man wohl nie erfahren. Alles was ich weiß – und das weiß ich nur, weil ich es mit eigenen Augen gesehen habe, dass an dem Tag, bevor wir von der Auflösung der Verlobung hörten, er seinen Bruder getroffen hat.“
Dieser Aspekt der Geschichte war neu. Ginny setzte sich auf. „Regulus! Ich dachte – sie hassten sich doch, dachte ich!“
„Ach Kindchen. Könntest du einen deiner Brüder hassen? Unmöglich finden, verfluchen, in die tiefste Hölle wünschen, aber hassen…?“
„N-nein…“ sagte Ginny zögerlich und dachte abwägend an Percy, aber ihre Mutter hatte tatsächlich recht.
„Eben. Und… ich weiß nicht warum und weswegen, aber… ich habe sie zusammen gesehen. In der Nockturngasse und – sie hatten eindeutig nicht gesehen werden wollen und – du musst verstehen, es war eine Zeit in der man niemandem vertrauen konnte. Und ich behielt es also für mich, und… nun, das ist eigentlich eine ganz andere Geschichte. Und auf jeden Fall kamen am nächsten Tag die Eulen, die die Auflösung der Verlobung verkündeten.“
„Ja…“ Ginny wurde immer aufmerksamer, denn nach der Aufgewühltheit ihrer Mutter zu urteilen war die Geschichte noch nicht zu Ende.
„Und Arthur warf die Einladung seufzend in den Mülleimer und sagte noch, so ein verdammter Idiot, ein solches Mädchen findet er nicht wieder und dann – wir hatten Lily und James eingeladen, Lily war gerade mit Harry schwanger und wollte sich mit mir treffen, und um acht abends kommt nur sie appariert, kreidebleich und völlig fassungslos“, jetzt sprudelte es nur so aus Molly heraus, „weil sie gerade erfahren hatten, dass sich das Mädchen umgebracht hatte. Und James hatte zu Sirius gemusst. Kannst du dir das vorstellen? Das arme Ding. Hat sich vor einen ankommenden Zug geworfen. Auf Gleis 9 an King’s Cross. Stell‘ dir das vor und – und der feine Herr brauchte Trost von seiner besseren Hälfte in Form von Gesellschaft beim Trinken.“ Molly schneuzte sich kräftig.
Ginny brauchte eine Weile um tatsächlich zu begreifen, was ihre Mutter da erzählt hatte – und als sie schließlich begriff, fiel ihr Kuchenstück aus ihrer kraftlosen Hand. „W-was??!“
„Ja. So ist das. Und weißt du, ich denke… vielleicht hätte ich ihm diese ganze Sache nachgesehen oder… ich meine, man weiß nie was in Anderen vorgeht und was sie zu solchen Taten bringt, dass werfe ich ihm nicht vor, aber… Was ich sagen will, vielleicht hätte ich ihm sein Verhalten verziehen. Wenn ich nicht aus tiefster Seele davon überzeugt wäre, dass er sie nur benutzt hat, um seine Familie zu ärgern. Sirius Black heiratet eine Squib, das wäre die größtmögliche vorstellbare Kränkung für Orion und Walburga gewesen. Es hätte Andromeda und Ted in den Schatten gestellt. Eine unendliche Blamage in der gesammelten Zaubererwelt. Und deswegen hat er sie ausgewählt. Nicht weil sie ein hübsches Mädchen war und ihn angebetet hat – nein. Sie war seine Rache an seinen Eltern und alles andere war ihm egal.“
„Aber – Mum…!“, sagte Ginny nach einer Weile erschüttert, nachdem sie die Bedeutung dieser Worte begriffen hatte.
„Doch“, sagte Molly und ihre Stimme klang erstickt.
„Aber – meinst du… das kann doch nicht sein, er kann doch nicht…“
„Glaub‘ deiner Mutter in diesem Fall. Ich will nicht sagen, dass er sie so in ihr Unglück stürzen wollte. Aber. Es hat ihn auch nicht gekümmert, was sie fühlt. Und das arme Mädchen.“ Molly schnäuzte sich kräftig. „War so verzweifelt, dass es sich umgebracht hat. Ausgerechnet dort an Gleis 9. Näher an seine Welt hat sie es nie geschafft.“
„Das…“
„Ja. Und deswegen. Merlin, es macht mich immer noch so wütend, dass niemand ihn dafür – verstehst du? Es wurde ihm immer alles nachgesehen.“
„Ja“, flüsterte Ginny entsetzt.
„Glaub‘ mir eines, mein Kind. Sirius Black, und wenn er auch noch so charmant und wortgewandt ist und die Hexen reihenweise betört hat und ein Held für den Rest der Welt ist – er – er ist – er ist ein… für mich ist er ein Verbrecher, wirklich. Rücksichtslos und nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht und kein noch so umwerfendes Lächeln lässt mich vergessen, was er alles getan und verschuldet hat.“
Ginny saß nur da und starrte regungslos aus dem Küchenfenster des Fuchsbaus die sanften Hügel von Dorset hinunter. Das war nun eine etwas andere Version als die, welche sie von Sirius gehört hatte.
„Oh Merlin“, sagte sie schließlich und barg ihr Gesicht in den Händen.
„Ja, es ist schrecklich.“ Molly schnupfte. „Arthur hat mir verboten, es Harry zu erzählen – er und Remus meinen, Sirius müsste das selber erzählen. Als ob er das jemals tun würde! Aber was Sirius betrifft sind die beiden so geblendet wie alle anderen. Er musste immer nur lächeln und etwas einigermaßen Sensibles sagen, denn das kann er gut – er merkt immer ganz genau, wenn es für ihn brenzlig wird. Und so hat er sich durch sein Leben getrickst.“ Molly sah ihre Tochter an. „Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich solche Vorbehalte hatte, dass du bei ihm einziehst. Und ich muss sagen, bei jeder anderen hätte ich Sorgen – aber ich weiß, was du für ein kluges Mädchen bist. Und nichts Dummes tun würdest.“
Ginny spürte ein bohrendes Gefühl der Übelkeit in ihrem Magen. „Ja… ja. Danke, Mum. Auch das du mir die Wahrheit gesagt hast.“
„Ja.“ Molly schwieg eine Weile. „Wahrscheinlich ist es besser, du behälst es für dich.“
„Ja – ich… ja.“ Ihr Kuchenstück war in ihren Tee gefallen, sie hatte es gar nicht gemerkt. Aber der Appetit war ihr sowieso vergangen.

Das was Molly ihr in der Küche erzählt hatte, ließ ihr keine Ruhe. Und so kam es, dass Ginny nicht unglücklich darüber war, den Grimmauld Platz Nummer 12 bei ihrer Rückkehr leer vorzufinden. Sie ließ die Tür krachend in den Rahmen fallen (etwas, dass im Fuchsbau nie erlaubt gewesen war) und blieb eine Weile nachdenklich in der Eingangshalle stehen. Am liebsten wäre ihr ein heißes Vollbad gewesen - aber die größte Wanne in dem Haus stand in Sirius‘ Badezimmer und eigentlich wollte sie nach den heutigen Enthüllungen ein wenig Abstand gewinnen.
Ginny dachte nach.
„Ach, egal“, sagte sie schließlich und machte sich auf den Weg in den ersten Stock.

Sie ließ sich von der Elfe ein Schaumbad bereiten und tauchte entzückt ein in die nach Orangen und Zimt riechende, leicht ölige Flüssigkeit. Es war himmlisch und mit geschlossenen Augen lag sie dort und versucht, nicht zu denken.
Versuchte die Informationen des Nachmittags erst einmal zur Ruhe kommen zu lassen.
Es gelang ihr nicht, immer wieder kehrte ihre Gehirn zu Sinead und dem Gleis 9 zurück und dazu, was Sirius gesagt hatte. Eigentlich hatte es ihn nicht interessiert, was aus ihr geworden war.
Was daran war wahr und was gelogen?
Nun, Ginny wusste, was gelogen war.
Aber was waren seine Motive gewesen und hatte er überhaupt welche oder, um es in seine Worte zu fassen, war er einfach nur ein asozialer Arsch?
Ginny biss sich auf die Unterlippe und öffnete die Augen – und fuhr vor erstauntem Schreck fast aus dem Wasser.
Da stand er, in der Tür. Sie hatte ihn nicht kommen gehört. Oder nicht kommen hören sollen?
„Sirius! Wie lange stehst du denn schon da“, sagte sie also und ihre Stimme klang nervös.
Er bewegte sich nicht und betrachtete sie mit einem undefinierbaren Ausdruck – wenn Ginny es nicht besser gewusst hätte, dann hätte sie für einen kurzen Augenblick fast vermutet, dass er traurig ausgesehen hatte. Sie spritzte ihm etwas Wasser entgegen.
„Hallooo Mr. Black“, flötete sie und kam sich sehr durchschaut vor.
Jetzt grinste er, der komische Ausdruck verschwand und trat einen Schritt näher. „Miss Weasley. Was für ein erfrischend hübscher Anblick Sie doch immer wieder sind.“
Ginny streckte ein langes Bein aus dem blubbernden Schaum. „So?“
„Ja, ganz eindeutig.“ Sirius betrachtete ihre schlanken Waden wohlwollend. „Ähm – nur als Info am Rande, es könnte dich vielleicht interessieren.“
„Was gibt es denn?“
„Harry ist unten in der Bibliothek.“ Sirius ließ sich endlich herab, ihr einen tiefen Kuss zu geben.
„Oh“, machte Ginny überrascht und hielt inne. „Warum?“
„Er ist einfach nur so zum Abendessen da, glaube ich.“ Er spielte verträumt mit ihrer Brustwarze. „Hoffen wir mal, hm?“
„Ja.“ Ginny lächelte verkrampft und stand dann auf. „Ich komme dann etwas später.“
„Darauf kannst du Gift nehmen.“ Sirius verließ pfeifend das Badezimmer.

Sie entschied sich für einen schwarzen Minirock und ein dunkelblaues Oberteil mit langen Ärmeln und sehr tiefem Ausschnitt. So angezogen hüpfte sie in die Bibliothek und fast direkt in Harrys Arme.
„Ginny!“, sagte der begeistert und schwang sie einmal herum. „Warst du schon immer so hübsch?“
„Nein“, antwortete sie keck und küsste ihn auf die kratzige Wange. Es konnte sie immer wieder erstaunen – aber aus dem schlaksigen Teenager Harry war ein Mann geworden. „Das macht die nette Gesellschaft hier.“
Sie und Sirius tauschten einen intimen Blick und dann ließ sie sich zwischen ihren beiden Männern auf dem aus dem Nichts aufgetauchten Sessel nieder. Sirius reichte ihre unaufgefordert ihren Feuerwhisky, zwei Fingerbreit Whisky und einen Spritzer Soda, genau wie sie ihn am liebsten trank.
„Danke.“ Ihre Fingerspitzen streiften sich für einen Augenblick und Ginny musste sich sehr bemühen, ihn nicht anzusehen. Zu viele Gedanken kreisten in ihrem Kopf.
„Harry“, sagte sie stattdessen. „Hier kursieren schon die wildesten Gerüchte über dich – stimmt es, dass du nach London zurück möchtest?“
„Ja und nein“, sagte er und lächelte und fuhr durch sein Haar. „Ich habe ein ganz gutes Angebot bekommen und überlege seitdem, ob ich Sirius Junggesellenhaushalt mal ein bisschen aufmischen soll.“
„Oh“, sagte Ginny etwas überrascht. „Das wäre ja – super.“
„Ja, ich frage mich nur ob du es mit uns beiden zusammen hier aushalten würdest… wahrscheinlich wärst du schneller ausgezogen als man Snitch sagen kann.“
„Ja – nein“, sagte Ginny und wünschte sich, Sirius würde noch etwas anderes zum Gespräch beitragen als in seinem Sessel zu sitzen und zu trinken und sie unverwandt anzusehen. „Ich meine – wann planst du denn umzuziehen?“
„Irgendwann im neuen Jahr. Ist aber alles noch nicht so ganz spruchreif. Hey! Ich habe heute mit Ron gesprochen, Weihnachten im Fuchsbau wird ja wohl wieder einmal eine riesen Sause oder wie?“
„Ja.“ Ginny nahm einen großen Schluck und sah in Sirius Richtung. „Du bist übrigens auch eingeladen.“
„Womit habe ich diese Ehre denn verdient?“ Sirius grinste. „Was ist passiert, mag mich deine Mutter auf einmal?“
„Bestimmt nicht“, gab Ginny patzig zurück. „Ähm, es kommen alle und da solltest du doch nicht fehlen, denke ich.“
Vielleicht war es doch keine so gute Idee von ihr gewesen.

Der Abend wurde immer später und sie immer erschöpfter. So kam es, dass als Harry irgendwann etwas von Toilette murmelte und kurz verschwand, Ginny dieses als Gelegenheit nahm, dezent ihren Abgang vorzubereiten.
„Ich gehe jetzt schlafen.“ Sie leerte ihr drittes Glas und stand auf.
„Sehe ich dich später noch?“ Seine Augen glühten zu ihr hinauf.
„Hmm… vielleicht“, sagte Ginny unentschlossen. Sie hatte heute viel Neues erfahren über das sie erst noch nachdenken musste. „Nein, meine ich. Ich.. muss wirklich Schlaf nachholen.“
„Dann lass dich nicht aufhalten.“
Seine offensichtliche Gleichgültigkeit kränkte sie – immerhin hätte er ja wenigstens versuchen können, sie zu überreden.
„Na, eingeschnappt?“
Der Blödmann, er hatte ihr ihre Gedanken so angesehen.
„Nein, wieso denn“, sagte Ginny leider ziemlich pampig und verkniff sich eine kindische Beleidigung. Dennoch – dieses musste gesagt werden.
„Ich dachte, du wolltest ein besserer Freund sein“, warf sie ihm über ihre Schulter zu.
„Bin ich das denn? Dein Freund?“ Mit einem etwas seltsamen Ausdruck sah er sie an.
„Ja – naja“, sagte Ginny perplex – erstaunt über seine offensichtliches Erstaunen. „Sicherlich bist du mein Freund. Wie – Harry. Nur… ein bisschen anders. Aber dennoch mein Freund. Oder was hättest du gesagt?“
„Ich?“ Er grinste provozierend. „Ich weiß nicht, was soll ich sagen, dein Vermieter? Dein Stecher? Beides?“
„Sirius - !“ sagte Ginny leicht genervt von seiner störenden Eigenart, sich nie zu einer konkreten Aussage niederzulassen.
Aber schon hörten sie Harry im Flur wieder näher kommen und an eine Weiterführung der Unterhaltung war nicht zu denken.
„Hey, verlässt du uns etwa schon?“ Harry legte einen Arm um sie und drückte sie.
„Ja. Gute Nacht“, sagte sie und gab ihm einen lauten Schmatzer auf den Mund, nicht ohne Sirius danach einen letzten Blick zuzuwerfen. „Bis morgen.“
In ihrem kalten Bett im zweiten Stock (sie hatte erst beim dritten Anlauf die richtige Tür geöffnet, so lange war sie nicht mehr dort gewesen) lag sie noch lange wach. Ein Satz ging ihr nämlich einfach nicht aus dem Kopf.
Sirius Black heiratet eine Squib, das wäre die größtmögliche vorstellbare Kränkung für Orion und Walburga gewesen. Und deswegen hat er sie ausgewählt.
Das Schlimme daran war, dass Ginny geneigt war ihrer Mutter zuzustimmen.


Ohohohoh… dramaaaaaa, baby!
Und, wie war’s? Gut, schlecht, sehr gut, grottenschlecht??
Wollt ihr mehr davon?
Teil Eure Gedanken mit mir und ich teile meine Fantasie mit Euch, ist nicht ein genialer Deal…??
So. Ich wünsche allen meinen Lesern ein wunderbares Wochenende!!
Ein dickes Kussi…..
(Alliterationen mit U sind echt nicht einfach!)


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