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Fanfiction

A lot like love... - Neapolitanische Nacht

von The Jo

Ihr Lieben… wartet, es ist ja kaum zu glauben… aber.......
ich – habe – noch – Leser???
YAY :D!!!
Wie schön!!
Danke für Eure lieben Kommentare, sie haben mich ehrlich gefreut. Und deswegen gibt es auch gleich schon ein neues Kapitel – mit Alliteration im Titel, bin ich gut oder was??
Viel Spaß damit!!!
Kusssiii♥


Well, we drank champagne and danced all night
Under electric candlelight
She picked me up and sat me on her knee
And said dear boy wont you come home with me
Well I’m not the world’s most passionate guy
But when I looked in her eyes well I almost fell for my Lola
(The Kinks – Lola)



“Wie sehe ich aus?” Ginny drehte sich schwungvoll um die eigene Achse. „Nimmst du mich so mit?“
Sirius sah kurz von dem Artikel im Daily Prophet auf. Er war schon seit fast einer Stunde fertig und hatte in schwarzem Anzug und blütenweißem Hemd in der Bibliothek auf Ginny gewartet. Gegen seine Gewohnheit hatte er seine ein paar Tage alten Bartstoppeln nicht völlig abrasiert sondern nur etwas gestutzt, so dass nun ein Dreitagebart sein Gesicht zierte und ihn ziemlich verwegen aussehen ließ.
„Das Kleid kenne ich doch.“
„Ja.“ Ginny lächelte und kam auf ihn zu. Sie trug das dunkelblaue Kleid von der Geburtstagsparty ihres Vaters. Damals hatte ihre… nun, Geschichte ihren Lauf genommen. „Das ist aber ein hübsches, kleines Kleidchen, hast du damals gesagt.“
„Ja und dabei bleibe ich. Aber heute gefällt es mir fast noch besser.“
„Warum?“ Ginny fuhr mit ihren Händen prüfend ihre Hüften hinunter. Wenn sie nicht alles täuschte, dann hatte sie etwas zugenommen seitdem.
„Weil ich jetzt weiß, was sich darunter verbirgt.“ Er zwinkerte ihr zu und stand auf. „Wollen wir?“
„Ja, ach Merlin, sind wir etwa zu spät?“ Hatte sie an die Ohrringe gedacht?
„Nein, keine Sorge, es ist gerade halb acht.“ Er reckte sich gähnend und leerte dann in einem großen Zug das noch fast volle Glas Feuerwhisky. „Aber wir können ja schon einen Aperitif an der Bar nehmen.“
„Oh, natürlich… ganz wie Sie möchten, Mr. Black!“
„Dann komm.“ Sirius pfefferte die Zeitung in eine Ecke und durchquerte raschen Schrittes das große Zimmer.
Ginny folgte ihm, aufgeregter als sie es sich eingestanden hätte. Immerhin, sie ging aus mit Sirius! Und zwar nicht heimlich und vertuscht wie vor mehr als zwei Monaten in den Wochen die dem Geburtstag ihres Vaters gefolgt waren, sondern richtig offiziell. Sie und Sirius trafen Remus und Tonks zu einem Abendessen und auch wenn niemand von ihrer…nun, Geschichte wusste, das hieß doch etwas?
Es war nicht so wie die verstohlenen Treffen, bei denen sie in einer gammeligen Kneipe in der Nockturngasse auf den verborgenen Plätzen vor den Klos hemmungslos gekutscht und gefummelt hatten, kichernd wie zwei Teenager. Es war nicht so wie in Bukarest oder einer dieses riesigen Muggeldiskos in London, wo sie niemand gekannt hatte. Nein, sie gingen richtig offiziell essen und würden Remus und Tonks treffen. Also, Ginny fand schon, dass das etwas bedeutete.
„Hier…“ Sirius, schon mit schwarzem Wintermantel und Schal angetan, half ihr geschickt beim Anziehen ihres alten Tweedmantels. „Möchtest du noch dein Tuch?“
„Ja, gerne“, erwiderte Ginny und wunderte sich insgeheim über Sirius gleichgültige Freundlichkeit. Ihn schien es überhaupt nicht zu berühren, dass sie sich gleich mit Freunden treffen würden und ihnen Theater vorspielen würden müssen. „Wo gehen wir eigentlich hin?“
„In’s Elistano…kennst du den Laden? Ist in Notting Hill.“
„Ja klar! Ich meine… ja, ich hab schon davon gehört, aber natürlich noch nie dort gegessen.“ Ginny fing an zu giggeln. „Ist das etwas dieser Zauberitaliener, bei dem man von der Kellertür aus direkt in eine italienische Bottega am Golf vom Neapel tritt??“
„Natürlich.“
Natürlich. Wie selbstverständlich das alles für ihn war. Ginny musste ein hysterisches Kichern unterdrücken. Aber natürlich, das Beste war gerade genug für Seine Herrlichkeit Sirius O. Black.
Er bot ihr seinen Arm und ließ sein Killer-Lächeln aufblitzen, dass ihr immer noch die Knie weich werden ließ. „Bereit für ein bisschen Aufregung zu sorgen, Gin?“
„Immer“, sagte sie abgebrühter, als sie sich fühlte, denn heimlich war sie entzückt über diese Aussicht.
Sirius lachte bellend. „Das ist mein Mädchen.“

Und für Aufregung sorgten sie, soviel war gewiss. In dem Moment, in dem der mehr als beflissene Türsteher ihr den Mantel abgenommen hatte und Sirius sie lässig, einen Arm unbefangen über ihrer nackten Schulter, an die Bar geschoben hatte, waren für einige Sekunden sämtliche Gespräche in dem Restaurant verstummt. Und nun saßen sie nebeneinander bei einer Flasche Champagner, Sirius entspannt und das Restaurant hoheitsvoll überblickend und Ginny daneben, ab und an einen Blick hinter die verspiegelte Bar werfend, um sich zu vergewissern, dass sie immer noch hübsch aussah. Eigentlich unnötig, denn die offensiven Avancen der samtäugigen, italienischen Kellner waren Bestätigung genug – ebenso wie die mehr als offensichtlichen Blicke, die sie beim Durchschreiten der vorderen Gaststube auf sich gespürt hatte. In einer Ecke hatte sie Draco Malfoy mit seiner unsäglichen Pansy entdeckt und es hatte sie mit einer wilden Genugtuung erfüllt, dass ihm fast seine Augen aus dem Kopf gefallen waren. Sie nahm einen Schluck von dem eiskalt perlenden Veuve Cliquot und lächelte Sirius zu.
„Danke.“
„Wofür, Herzchen?“ Sirius lächelte. Er hatte fast vergessen wie schön es war mit einer netten Begleitung auszugehen. Er hatte sich noch nie mit einer seiner Freundinnen und Remus und Tonks getroffen… und jetzt freute er sich richtiggehend auf einen schönen entspannten Abend unter Freunden. Es war fast wie früher.
„Na… hierfür.“ Ginny drehte sich auf ihrem Barhocker um, so dass sie wie er in den voll besetzten Gastraum sah. „Es ist einfach toll.“
Die italienischen Kellner mit schwarzen Locken in ihren weißen Jacketts, die kleine Band in einer Seitennische – die Geigenspieler in schwarzen Anzügen mit gegelten Haaren, die historischen Räume einer italienischen Bodega, die wunderbaren Gerüche von sonnengereiften Tomaten und Parmesan und frischem Basilikum… die riesige, verschnörkelte Bar aus Holz mit ihren Kaffeemaschinen und Weinflaschen und dem attraktiven Barkeeper, der ihr jetzt schon zum wiederholten Mal zugezwinkert hatte.
„Ja, es ist wirklich gar nicht schlecht“, stimme Sirius ihr zu und ließ seine Blicke über die verhalten staunenden Gäste schweifen. Rückte ein wenig näher zu ihr, so dass er ihr in’s Ohr flüstern konnte: „Sag‘ mal, bilde ich es mir ein, oder zerbrechen sich gerade sämtliche Anwesenden den Kopf über das Verhältnis zwischen der hinreißenden Exfreundin von Harry Potter und seinem Patenonkel?“
„Wahrscheinlich“, gluckste sie und fühlte sich unendlich erwachsen und welterfahren, als er ihr Champagner nachgoss.
„Und sage mir… muss ich dem Barkeeper erst eine ganz klassische, südländische Riesenszene machen, bis er aufhört dich so unverschämt anzuflirten?“
Gin lachte entzückt auf und streckte ihm ihre Zungenspitze heraus. „Sind wir etwa eifersüchtig?”
Sirius grinste so charmant, wie das eben nur Sirius konnte. “Und wenn es so wäre?“
Ginny war sich mehr als bewusst, dass über 20 Augenpaare mehr oder weniger auffällig auf ihnen ruhten und beugte sich noch etwas näher an ihn. Es trennten sie nur noch wenige Zentimeter. Ohhhh, sie konnte sich das Getuschel förmlich vorstellen und es erfüllte sie mit seltsamer Genugtuung.
„Wenn es so wäre, dann könnte ich fast vermuten, dass Ihnen etwas an mir läge, Mr. Black.“
“Und wenn es so wäre?“ Sirius‘ graue Augen lachten und er bewegte sich einen weiteren Zentimeter auf sie zu (die Gäste des Restaurants folgten der ihnen gebotenen Show atemlos). “Übrigens, wenn du und deine unwiderstehlichen Lippen mir noch näher kommen, dann garantiere ich für nichts mehr.“
„Oh, so wenig Selbstbeherrschung?” Ginny zog spöttisch eine Augenbraue hoch.
Sirius lachte und entleerte den Rest der Flasche in seinem Glas. „ Gin, du bist wirklich eine Marke. Übrigens… wir bekommen Gesellschaft. Hallo ihr drei!”
Es gab ein großes Hallo mit Teddy und seinen stolzen Eltern, Tonks hinreißend in einem schlichten, tannengrünen Etuikleid und einem dunkelbraunen Bob und Remus genauso unprätentios wie immer mit einer Cordhose, kariertem Hemd und Pullover. Nachdem sich alle ausgiebig begrüßt hatten und Ginny und Tonks sich gegenseitig mehrfach versichert hatten, wie umwerfend die andere aussah, sah sich Sirius nach dem Barkeeper um.
„Ich hatte einen Platz auf der Terrasse reserviert.“
„Aber natürlich, Mr. Black”, antwortete der junge Mann mit den Glutaugen, die Ginny nie verließen. „Folgen Sie mir bitte.“
“Was bildet der sich eigentlich ein?”, flüsterte Sirius ihr leise ins Ohr, als er sie leicht am Ellenbogen fasste und sie gemeinsam der kleinen Familie folgten. „Der hat dich angestarrt, als wärst du sein Geburtstagsgeschenk und er könnte es kaum erwarten, die Verpackung zu öffnen.“
Ginny konnte nicht anders, sie musste lachen. „Zum Glück bist du ja da um mich vor allen bösen Wölfen zu beschützen, wolltest du jetzt bestimmt sagen?“
„Du hast mich wirklich durchschaut, Herzchen.“ Er grinste gut gelaunt und dann traten sie in einen schmalen Zwischengang aus tönernen Steinen. Urplötzlich roch es nach Meer und Gin spürte eine warme Brise auf ihren nackten Schultern. Sie erschauderte.
„Merlin“, flüsterte sie aufgeregt und griff ganz kurz nach Sirius Hand. „Ist das wirklich…“
Und dann mit einem Mal war der Gang schon zu Ende und fassungslos vor Staunen stand sie mit einem Mal unter Sternenhimmel auf einer mediterranen Terrasse. „Oh….“
Es raubte ihr den Atem. Die Terrasse war klein und intim mit nur wenigen Tischen, und direkt vor ihnen lag der nächtliche Golf von Neapel, dessen träge Wogen langsam auf den dunklen Strand rollten.
Mit offenem Mund trat sie zu Remus und Tonks, die ähnlich überwältigt schienen und sprachlos die wunderschöne nächtliche Küste bestaunten. Nur wenige Kilometer gegenüber von ihnen schmiegte sich die erleuchtete Kulisse pittoresquer, pastellfarbener Häuschen eines neapolitanischen Dorfes an die steile Küste, so unheimlich perfekt romantisch, dass es schon unwirklich erschien.
„Gibt es diesen Ort wirklich?“, fragte Ginny in das staunende Schweigen hinein. Sie hatte noch nie etwas so Schönes gesehen.
„Ja, Signorina“, sagte eine samtene Stimme dicht neben ihr und als sie sich umblickte, sah sie in die dunklen Augen des Barkeepers. „Sie sind hier an der Amalfiküste und das Dorf gegenüber ist Atrani, eine Muggelsiedlung.“
„Es ist…“ setzte Ginny an, aber tatsächlich fehlten ihr die Worte. Was sollte man sagen, wenn wunderschön nicht mehr ausreichte? Es war so schön, dass ihr fast die Tränen kamen.
Bellisima, wie wir in Italien zu einer großen Schönheit sagen“, beendete der junge Mann ihren Satz charmant und wandte sich dann lächelnd ab, um den Tisch herzurichten. „Darf ich Ihnen noch einen Aperitif bringen?
„Ja. Noch einmal Champagner und zwar subito.” Sirius sah ihm nach, als sich der junge Mann mit der Grazie eines Leoparden entfernte. „Schleimer.“
„Und das sagst ausgerechnet du!“, ertönte es synchron aus drei Kehlen.
Darauf konnte sich auch Sirius ein Grinsen nicht verkneifen und er lehnte sich zwischen Ginny und Tonks an das Geländer. „Es ist wirklich schön. Das sollen wir eigentlich viel öfter machen.“
„Au ja, bitte“, sagte Ginny und sorgte damit schon für den nächsten Lacher.
Der Champagner kam, mit ihm eine Auswahl an Vorspeisen und sie sortierten sich nach Pärchen an dem kleinen Tisch mit der rot-weiß karierten Tischdecke. Tonks und Remus auf der einen Seite, Sirius und Ginny an der andern und Teddy in seinem Hochstuhl fröhlich glucksend zwischen seiner Mama und seinem neuen Lieblingsonkel.
Sirius erhob sich mit seinem Glas in der Hand. „So… wenn ihr mir ein paar kurze Worte erlaubt?“
„Ja, aber nur wenn du dich wirklich kurz fasst“, sagte Remus und plünderte derweil die Antipasti.
„Keine Angst, Alter. Also – vielen Dank, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid, ich fühle mich sehr geehrt-“
„Bilde dir bloß nichts ein, du kennst meine Kochkünste und unsere Finanzen, wir wären jeder Essenseinladung gefolgt!!“, warf Tonks lachend ein.
„ - und bin auch selber sehr glücklich darüber, den Abend in so netter Gesellschaft verbringen zu dürfen, auch wenn ich oft ein assozialer Arsch bin,“
„Ohhhoo, kommt da mit dem Alter doch etwas Weisheit zu Mr. Universum?“
„Danke, Tonks, und ich möchte es auch gar nicht endlos ausweiten, nur soviel –“, hier stockte Sirius ein wenig. „Ich – ich denke, im letzten halben Jahr lief viel schief bei mir und – auch wenn es nicht immer so aussieht, ist mir dennoch bewusst, dass mir… dass mir aus irgendeinem Grunde eine zweite Chance, noch eine sozusagen, geschenkt wurde. Und sicherlich werde ich keine Besserung geloben und mit einem Mal keinen Feuerwhisky mehr anrühren, so möchte ich doch wenigstens versuchen, allen Anwesenden ein besserer Freund zu sein. Und - “
Das war mehr als unerwartet gekommen und Tonks und Ginny wechselten einen überraschten Blick, bevor sie ihn wieder ansahen.
Sirius lächelte. „Also. Ich habe mir die Freiheit genommen für uns ein Menu zu bestellen… ich schlage vor, wir stoßen an – auf uns, einen schönen Abend und dass dem noch viele folgen werden.“
Sie hoben ihre Gläser und stießen an, auf sich und den schönen Abend und eine hoffnungsvolle Zukunft.
Die Vorspeisen kamen und mit ihnen ein fruchtiger Weißwein und als sich der Abend hinzog und nach dem köstlichen Zwischengang eine hervorragende Hauptspeise kam und mit ihr ein kräftiger Rotwein, war es um sie noch ein wenig dunkler geworden und sämtliche Lichter auf der Terrasse waren entzündet worden. Der Kerzenschein um sie ließ ihre Gesichter leuchten, durch den Durchgang in das Innere des Restaurants hörten sie die Band That’s amore und andere Italoklassiker schmachten, ab und an rauschte eine besonders große Welle an den Strand und immer noch saßen sie und lachten und aßen und tranken.
Seltsam, dachte Ginny irgendwann, als sie den letzten Bissen ihres ausgezeichneten geschmorten Rindfleisches mit Polenta gegessen hatte und sich aufatmend zurück lehnte, sie war so aufgeregt gewesen – und hatte gedacht, es würde schwierig werden…mit ihr und Sirius, aber in Wahrheit gab es gar kein Problem. Nein, sie saß neben ihm im Kreis ihrer Freunde und hörten sich seine und Remus‘ grandiosen Geschichten an und es fühlte sich an, als sei es das Normalste von der ganzen Welt.
Sie war auch nicht mehr die kleine Ginny, nein, sie war eine erwachsene, junge Frau und auch wenn Remus und Tonks eindeutig nicht alle Details der… nun, Geschichte zwischen ihr und Sirius kannten, mochten und akzeptieren sie sie doch genauso wie sie eben war. Und das war ein schöner Gedanke. Vielleicht war doch alles gar nicht so schrecklich kompliziert und man brauchte einfach nur etwas… Abstand. Nächste Woche, nahm Ginny sich fest und vorbildlich vor, würde sie nach St. Mungo’s gehen, sich bei dem Heiler melden und versuchen, mit ihm nach einer Lösung zu suchen. Wenn ein Sirius Black zur Besserung bereit war, dann war sie das schon lange.
Irgendwann nach dem Nachtisch – eigentlich hatte niemand mehr von ihnen etwas essen gewollt, aber dann war das Tiramisu und duftender Espresso aufgetragen worden und mit einem Mal hatten sie alle ihre Meinung wieder geändert - wurde die Brise etwas frischer. Ginny erschauderte leicht, als die kühle Brise sie zum Frösteln brachte und betrachtete gerührt Remus, der sich aus seinem Pullover mühte, um ihn seiner Angebeteten zu geben.
Sie war so in den Anblick der beiden versunken, dass Sirius Stimme sie aus ihren Gedanken riss.
„Ist dir kalt, Gin? Darf ich dir mein Jackett anbieten?“
Ginny errötete – war froh um das schützende Kerzenlicht – und nickte. Und da stand Sirius auf und legte behutsam seine Jacke auf ihre blassen Schultern und ihr lief ein Schauer über den Rücken, als seine Finger sanft ihren Nacken streiften.
„Danke, Sirius“, sagte sie und musste sich räuspern, so heiser hatte sie geklungen. Er hatte ihr sein Jackett gegeben. Das bedeutete doch etwas, oder etwa nicht? Wenn ein Zauberer einer Hexe seine Jacke gab, dann… hieß das nicht etwas?
Hatte es jemand gemerkt? Vorsichtig warf sie einen Blick auf Remus und Tonks, aber die waren immer noch über den mittlerweile schlafenden Teddy gebeugt. Sie spürte seinen Blick auf sich und wandte sich ihm zu.
„Besser?“, fragte er sie leise.
„Ja, viel besser.“ Ginny nickte und kuschelte sich hinein in dieses Jackett, die seinen Geruch und seine Wärme. Wenn sie so da saß… in der wohligen Dunkelheit vom Golf von Amalfi, um sich herum die nächtliche mediterrane Vegetation, mit ihren Freunden und mit seinem Jackett um ihre Schultern… dann konnte sie sich fast vorstellen, als sei dies alles wahr. Als säßen hier zwei Paare, Remus-und-Tonks und Sirius-und-Ginny.
„Woran denkst du?“ Seine rauchige, intime Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie schüttelte leicht den Kopf, um die Geister der Vorstellung zu vertreiben. Gefährliches Terrain, Ginny, ermahnte sie sich.
„Hmm, ich habe nur gedacht, wie schön es hier wohl tagsüber sein muss. Ich war noch nie am Mittelmeer. Oder in Italien. Oder überhaupt irgendwo… außer Ägypten.“
„Du brauchst einen reichen Freund, Ginny“, sagte Tonks, die den Rest mitbekommen hatte.
Die Idee war an sich so lachhaft, dass Ginny einfach lachen musste. „Ja, aber… nachdem was ich so höre, wachsen reiche Freunde nicht gerade so auf der Straße. Und außerdem… was sagst du denn da??“
„Danke, Ginny, denn das wäre auch meine Frage gewesen!“, bekräftigte Remus schmunzelnd.
„Ich meine nur, du bist doch so ein hübsches Mädchen, es muss sich doch irgendwo ein reicher Junggeselle für dich finden lassen… was ist jetzt eigentlich mit Harry, wo wir gerade davon sprechen?“
„Wovon? Von mir und einem reichen Junggesellen?!“
„Ja.“
„Tonks, Harry und ich… sind Geschichte. Warum glaubt mir das immer keiner.“
„Ohhhh, meine liebe Ginny, weil wir alle sehen, wie er dich heute noch anblickt. Oder Remus?“
„Äh, tun wir das tatsächlich?“, fragte der verblüfft.
„Ja.“
„Mir Harry habe ich neulich gesprochen“, schaltete sich Sirius ein. „Ihm geht’s gut da oben in Schottland, aber es scheint ihn doch wieder eher in den Süden von England zu ziehen.“
Das war für sie alle neu.
„Warum?“, fragte Ginny erstaunt. „Hat er sich nicht – was ist denn mit Camilla? Und den Eagles?“
„Keine Ahnung. Der Regen vielleicht.“ Sirius zuckte mit den Schultern. „Er wird es schon erzählen, wenn ihm danach ist. Übrigens! Ich kenne noch einen anderen, reichen Junggesellen für unsere Ginny.“
„Oh, erzähl‘!“, quietsche Tonks begeistert, während Ginny für einen Moment dachte, ihr Herz sei stehen geblieben.
„ – was?“, fragte sie vorsichtig.
„Ja.“ Mit einem sehr zufriedenen Ausdruck im Gesicht schob Sirius seinen Stuhl etwas vom Tisch weg und lehnte sich zufrieden zurück. „Und ihr kennt und vergöttert ihn alle!“
„Hahaaa, er meint sich selber“, Tonks verdrehte die Augen. „Der Scherzkeks.“
Fast richtig.“ Sirius grinste sie fröhlich an. Der Scherzkeks.
„Sondern…?“
„Hagrid. Nein, Viktor Krum natürlich!“
„Oh bitte…“ Ginny fing an zu lachen.
„Doch, das wäre toll…“, sinnierte Tonks.
„Auf der anderen Seite“, gab Sirius zu bedenken, „wohnt Ginny jetzt schon über zwei Wochen bei mir und ich habe mich gerade an sie gewöhnt. Da möchte ich sie nicht gleich schon wieder abgeben müssen.“
„Abgeben müssen?? Sie ist doch keine Kommode! Und Merlin, sind das schon zwei Wochen… ja, sag mal, wie gefällt’s dir denn? Ist mein Cousin so eine Zumutung, wie man sich vorstellt?“
„Ja, absolut“, stellte Ginny trocken fest. „Aber er hat auch erträgliche Seiten.“
„Welche denn, zum Beispiel?“ Sirius‘ Augen glitzerten teuflisch und Ginny konnte ihn nicht ansehen.
„Ähm…“
Sie lag auf dem Küchentisch, in seinem geöffneten Bademantel, zwischen krümeligen Toastscheiben und Orangenmarmelade und sie sahen sich an, während Sirius langsam in sie eindrang und wieder herausglitt. Immer wieder, wie bei einem endlosen Spiel.
„Äh…“
Oder gestern Nacht… sie saß vor ihm und zog mit einem Ruck seine Unterhose von seiner Erektion. Oh Merlin und was das für eine Erektion war.
„Ähhh…“
„Ja, das sagtest du schon, Ginny.“ Sirius grinste. „Fällt dir noch was ein?“
„Im Moment nichts!“, sagte sie und bewarf ihn grinsend mit ihrem restlichen Beilagebrötchen. „Und bevor du fragst, später sicherlich auch nichts.“
„Ein hoffnungsloser Fall, eben“, kommentierte Remus lachend und lehnte sich bequem zurück. “Sirius, mal ehrlich, was musstest du springen lassen, um so kurzfristig noch einen Platz hier zu bekommen?“
„Wieso, ist doch alles leer.“ Er zuckte wegwerfend mit den Schultern. „Und außerdem…“
„Und außerdem will ich das wahrscheinlich gar nicht wissen, du hast ja so recht. Schade, dass man hier nicht tanzen kann.“
„Ohhh, Remus.“ Tonks kuschelte sich in seinen Arm.
„Können wir nicht?“ Sirius grinste mit einem Mal und stand auf. „Das werden wir ja sehen.“
Nur wenige Augenblicke war er wieder da, mit einem strahlenden, jungenhaften Grinsen auf den Lippen und der Band im Schlepptau.
„Was immer ihr mögt, ihr beiden. Sie gehören euch.“
„Sirius – also wirklich…“ Tonks war tatsächlich sprachlos und ließ sich von Remus auf die Füße ziehen.
Die Band hob an zu spielen, irgendeine italienische Schmonzette natürlich, und entzückt stützte Ginny ihr Kinn in die Hand, um den beiden zuzusehen. Die beiden dort zu sehen, völlig ineinander versunken, war ein rundum goldiger Anblick.
„Und?“
Sie spürte Sirius näher rücken, wollte aber nicht den Blick von Tonks und Remus abwenden. „Hm?“
„Wie gefällt es dir?“ Seine Hand legte sich auf ihr rechtes Schulterblatt.
Ginny drehte ihren Kopf über die Schulter. „Es ist... unbeschreiblich. Wunderschön. Wunderschön.“
„Freut mich, das es dir gefällt.“ Er lehnte sich wieder zurück und betrachtete nun auch mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck seine Cousine und seinen ältesten Freund. „Und, was sagst du zu den beiden?“
Ginny folgte seinem Blick wieder und lächelte ein wenig. „Was gibt es dazu zu sagen? Ich meine…“
Cosi celeste, she’s my baby… schmachtete der Sänger mit Schmerbauch und alle Anwesenden wussten, dass er Remus aus dem Herzen sang.
„Ich meine…“ Es war der laue Abend, die romantisch-nostalgische Stimmung. Sie waren in Italien unter dem klaren Sternenhimmel. Wann man dort sich solche Dinge sagen konnte, wo dann. „Ich meine, wenn man die beiden so ansieht, dann denkt man doch, es gibt für jeden hier auf diesem Planeten eine andere Hälfte, meinst du nicht? Jemanden den man von ganzem Herzen liebt und der einen ebenso zurück liebt. So wie man ist… ob Werwolf oder hoffnungslos zerstreut. Und ich finde es ein Wunder, dass sich die beiden gefunden haben. Ich meine, wie groß ist die Chance, eben diese andere Hälfte zu finden?“ Sie sah wieder Sirius an. Er hörte ihr aufmerksam zu. „Und woher weiß man, dass man sie gefunden hat? Ist es der Donnerschlag oder etwas ganz anderes… ich meine, vielleicht haben ja alle recht, wenn sie sagen, dass Harry mich angeblich noch so sehr mag. Aber das muss ja nicht im Umkehrschluss heißen, dass auch ich diese Gefühle für ihn noch habe und – nun mal angenommen, was, wenn nun ich seine Hälfte bin, er aber nicht meine?? Heißt das, dass einige Menschen das große Glück finden und andere… einfach ihr Leben vor sich hin leben, alleine und ohne Begleitung? Und…“ Jetzt verlor sie langsam den Faden. Zuviel Champagner und Wein. „Ähm, macht das überhaupt noch einen Sinn?“
„Das macht alles sehr viel Sinn.“
„Und?“ Sie verrenkte ihren Kopf und sah ihn an. „Was sagst du?“
„Dass ich es nicht weiß. Wenn ich die beiden sehe, dann glaube ich zweifellos, dass es stimmt mit der anderen Hälfte. Aber wenn ich dann an mich denke… dann denke ich, vielleicht stimmt es ja, was du mal zu mir gesagt hast.“
Gin drehte sich ihm zu. „Was meinst du denn?“
„Das es niemand mit mir aushält.“ Sirius sah immer noch die beiden an, aber sein Blick ging weit in die Ferne. „Und vielleicht will ich ja, dass es niemand mit mir aushält. Aus Gründen des Egoismus oder Selbstschutz, nenn‘ es wie du willst. Vielleicht habe ich ja auch einfach Angst, jemand könnte dahinter kommen, dass es mit dem wunderbaren Sirius Black gar nicht so weit bestellt ist. Oder ich bin einfach ein asozialer Arsch und versuche jetzt nur die Mitleidstour, damit du nachher wieder mit mir schläfst.“
"Oder du bist einfach etwas verkorkst, Sirius." Ginny lachte auf und sah wieder zurück zur Band. „Was meinst du, verdienden die Guten den Preis für das schmalzigste Repertoire des Jahrhunderts?“
„Ich sage, wir lassen das nächste Lied darüber entscheiden.“
Sie warteten geduldig, bis die Instrumente leiser wurden und Sirius rückte mit seinem Stuhl dicht hinter sie. So dicht, dass sie seinen warmen Atem in ihrem Ohr spürte und merkte, wie er lose Strähnen ihres Haares um seine Finger zwirbelte.
„Jetzt ist es soweit…“ flüsterte er.
Sie hielten beide den Atem an als der Sänger nach einem Glas Wasser griff und sich mit großer Geste entspannte.
„So. Der Preis des Jahrhunderts. Jetzt oder nie. “
Ginny und er beugten sich gespannt vor und dann erklangen die ersten, unverkenntlichen Takte.
Ti amo, ti amo, ti amo… ti amo, ti amo…
Sirus ließ den Kopf hängen.
„Sie haben ihn sich auf jeden Fall verdient“, sagte er seufzend.
„Och, es ist doch so....bellisima“, sagte Ginny, die ihnen in ihrer rosaroten Italien-Verliebheit alles verziehen hätte.
„Na dann, wollen wir auch tanzen?“ Sirius stand auf und hatte sie, ohne nach ihrer Antwort zu warten, auf die Füße gezogen. „Nur damit dieser schleimige Kellner mal weiß, was Sache ist.“
„Ach ja, was ist denn Sache?“, erkundige sich Ginny interessiert, als er sie nahm und sie anfingen, langsame Kreise zu drehen.
„Wir sind in Italien, haben köstlich gegessen und getrunken, in hervorragender Gesellschaft und wenn wir später im Grimmauldplatz ankommen, muss ich mich für gestern Nacht bei dir revanchieren, oder?“
„Hm?“ Ginny hatte nicht den leisesten Schimmer, worauf er anspielte. „Was meinst du?“
„Hm… ich meine…“ Und mit einem Mal beugte er sich vor und flüsterte es in ihr Ohr. „Oder was meinst du?“
Ginny war rot geworden und spürte mit einem Mal wieder ganz intensiv die Wärme von seiner Hand auf ihrem unteren Rücken, gerade noch so platziert, dass es als ein Tanz unter Freunden durchging.
„Das hört sich überaus verlockend an, aber lass‘ uns vorher noch die Nacht durch tanzen, ja?“
Statt einer Antwort zog er sie sanft noch näher.

Uiuiuiiiii.... mal wieder ein richtig schönes Kapitel mit gutem Essen und lauer Winternacht (...ich wünschte, es wäre so...) und einem Sirius, der Besserung gelobt...hm. Das ist ja fast zu gut, um wahr zu sein. Oder etwa nicht...:)?
Und überhaupt... was ist da los mit Harry? Seeeeeehr mysteriös das Ganze.
So. Wie immer freue ich mich sehr über Fragen, Kritik und Anregungen!! Bis bald.... Eure Jo ♥


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