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Fanfiction

A lot like love... - -

von The Jo

Hallo ihr SĂĽĂźen… jaja, der Sirius und die Ginny, sie lassen mir einfach keine Ruhe. Ich habe das GefĂĽhl, als ob ich ein bisschen auf der Stelle trete… es passiert nicht so viel in diesem Kapitel, aber falls ich es jemals schaffen sollte, ein 18. Kapitel zu schreiben, es tut sich langsam was .
Und jetzt viel SpaĂź beim Lesen!!
Ein Kussi!!

Feel the rain on your skin
No one else can feel it for you
Only you can let it in
No one else, no one else
Can speak the words on your lips
Drench yourself in words unspoken
Live your life with arms wide open
Today is where your book begins
The rest is still unwritten….
Natasha Bedingfield


Was sollte sie nun machen? Was machte man an einem normalen Abend in einem riesigen Haus, ausgerĂĽstet mit allem, was das Herz begehrte? Alleine?
Ginny hüpfte aufgedreht durch das Erdgeschoss, durch Bibliothek, Salon und Küche (wo sie sich schamlos aus dem Kühlschrank bediente: Fleischpastete und Tee) und rutschte, das Abendessen in Hand und Mund, das gewundene Treppengeländer hinauf in das erste Obergeschoss.
Sie schlenderte durch die lange Galerie.
Roch ihn.
SpĂĽrte seine Anwesenheit, wurde in jeder Faser ihres Daseins von ihm ausgefĂĽllt.
Dieses Haus, diese ehemalige schwarze Palast war in jedem winzigen Atom von seiner Anwesenheit durchdrungen – genauso wie Sirius von der Vergangenheit dieses Hauses geprägt war.
Er mochte immer auf der guten Seite gekämpft haben, immerhin war er schließlich in Gryffindor gelandet, aber doch war er ein Black, leidenschaftlich vielleicht in seinen Ansichten und Idealen, nicht gerade bekannt für vornehme Zurückhaltung und Höflichkeit, und immun gegenüber jeglicher Kritik.
Gin seufzte und betrachtete lange die geschlossene TĂĽr, vor der sie gelandet war. NatĂĽrlich sein Schlafzimmer.
Nun, Sirius hatte sie doch dazu aufgefordert, oder etwa nicht? Hatte ihr gleich geschrieben, wo sie sich mit Zigaretten versorgen konnte.
Also nur Mut, liebe Ginevra, dachte sie sich und trat dann beherzt in das helle, lichtdurchflutete Zimmer.
Sie wusste nicht, was für ein Zauber auf diesem Raum lag, aber er war einfach wunderschön: Warmes Sonnenlicht fiel durch die hohen Fenster, wurde von den elfenbeinfarbenen Stores gedämpft und ließ die winzigen Staubflocken tanzen. Der Boden, abgelaufenes, helles Parkett fühlte sich sogar noch unter ihren Socken warm und behaglich an, und irgendein lächerlicher, romantischer Zauberwind bewegte die hellen Baumwollvorhänge an dem so gar nicht nach Macho wirkenden, schlichten Himmelbett leicht. Das Bett war nahezu das einzige Möbelstück im Raum, die Schlichtheit ließ es noch präsenter wirken als es ohnehin schon war.
Gin riss sich schließlich von dem Anblick der leise schwingenden Vorhänge los und trat an die einzige Kommode im Raum, fast neben der Tür. Sie öffnete die oberste Schublade und entdeckte, wie versprochen, gleich auf den ersten Blick, eine angebrochene Stange Zigaretten. Zufrieden nahm sie sich eine Schachtel und entdeckte dabei darunter auch noch ein durchsichtiges Tütchen mit anderem, krümeligem Tabak. Neugierig öffnete sie es, und roch naserümpfend daran. Der Geruch erinnerte sie an Dean Thomas, und noch einen anderen Muggle, mit dem sie im letzten Jahr auf Hogwarts ausgegangen war. Streng, aber irgendwie süßlich. Die Stirn runzelnd legte sie es zurück an den Platz und verabschiedete sich rasch aus dem Zimmer – auch wenn er sie ausdrücklich zum Betreten aufgefordert hatte, es war ihr unangenehm, hier zu sein.
Es war so, als flüsterten ihr alle Ecken des Zimmer zu: Du gehörst nicht hierher, Ginevra, dieses Zimmer ist nicht für dich.
Sie wusste es ja: Weasleys waren nicht für das Anhäufen von Geld bekannt, und es war ihr auch nicht sehr wichtig. Sie brauchte Geld, ja, und meistens hatte sie zuwenig davon, aber eigentlich war es in ihrem Leben immer nebensächlich gewesen.
Menschen wie Sirius, oder auch Harry, oder die Malfoys, stand sie staunend und auch ein befremdet gegenüber, denn nie würde sie zu diesem erhabenen Zirkel dazugehören, sie wusste es. Auch wenn sie es einmal schaffen sollte, eine sogenannte, „gute Partie“ zu machen (nicht das ihr das wichtig war), nie würde sie, beispielsweise, eine Ginevra Potter werden.
Nie.
FĂĽr alle Welt wĂĽrde sie immer Ginny bleiben, die Ginny von den Weasleys, mit Sommersprossen und roten Haaren, mit der groĂźen, lauten Familie und den leeren Taschen.

An einem der nächsten Tage, nachdem sie sich eingewöhnt und die gröbste (eigene) Unordnung beseitigt hatte, bekam sie Besuch von ihrer Mutter, und Ginny gab kichernd und glucksend die stolze Hausherrin. Hatte sich in eine weiße Bluse und einen grünkarierten Schottenrock geworfen, und die Haare zu einem adretten Zopf geflochten.
Molly war beeindruckt – mehr noch, sie war voll des Staunens, und sah sich mit glänzenden Augen bewundernd in der Küche um. „Kind, das ist aber wirklich schön hier.“
„Ja, nicht?“ Ginny stellte sich kichernd neben sie und öffnete den Wandschrank. „Kuck mal, das ist das ganze Porzellan…!“
„Wunderschön…“ hauchte ihre Mutter beeindruckt.
„Ja, aber die Elfe hat gesagt, es wäre noch nie benutzt worden. Hmm…möchtest du… hm, einen Tee? Ein Stück Kuchen?“ Sie sprang zum Kühlschank. „Alles da! Was möchtest du?“
Sie vertrieben sich die Zeit mit den neusten Neuigkeiten von Bill und Fleur (war sie wieder schwanger?) und einem ganzen Teekuchen, und Ginny erfreute sich an der Gesellschaft ihrer Mutter so, wie man sich nur darüber freuen konnte, wenn man nicht mehr zu Hause wohnte. Draußen war es langsam dunkel geworden, und mit einem Mal hörten sie, wie die Haustür ins Schloss fiel.
Für eine Sekunde lang erstarrten beide: Mit ihm hatten sie nun wirklich nicht gerechnet. Hatte er nicht noch ein paar Tage oben in Schottland bleiben wollen…?
„Ist das etwa…“ Molly stellte hastig ihre Tasse ab und klopfte sich die Krümel vom Rock, da hörte man schon schwere Schritte im Flur näher kommen.
Ginny verschluckte sich an ihrem Obstkuchen und fing an zu husten, als die Küchentür geöffnet wurde.
„Oh“, sagte Sirius überrascht und blickte verblüfft auf die beiden Frauen, die bei ihm in der Küche saßen. „Gin. Und Molly. Guten Tag.“
Ginny hustete immer noch, und Molly sprang fahrig auf. „Sirius, so eine Überraschung, wir – wir hatten dich gar nicht erwartet…“
„Jaja, schon gut…“ murmelte er abwesend und wandte sich wieder ab. „Dann…“
„Willst du ein Stück Kuchen und etwas zu trinken…?“, krächzte Ginny und wies auf das Gebäck. „Ich meine, es ist ja…“
„Nein, nein, ich gehe schlafen. Bin ziemlich müde.“ Er lächelte schwach, und jetzt konnte man die Spuren der Müdigkeit tatsächlich auf seinem Gesicht lesen. „Macht’s gut.“
Und schon war er wieder weg, so plötzlich als ob es sich um eine Erscheinung gehandelt hätte. Die beiden Frauen wechselten einen verlegenen Blick.
„Glaubst du“, flüsterte Ginny als erste etwas verlegen, „glaubst du, er ist jetzt sauer?“
„Ach nein, ich denke nicht, immerhin wohnst du doch jetzt nach seiner ausdrücklichen Aufforderung hier und kannst deine Mutter empfangen…?“ Aber so ganz sicher klang Molly Weasley bei dieser Aussage nicht. „Es handelt sich ja nicht um eine Party, die du hier veranstaltest…“
„Ja, du hast recht.“ So ganz wohl war Ginny aber trotzdem nicht. Sie hatte in den letzten Tagen genügend Zeit gehabt sich das Zusammentreffen mit Sirius auszumalen – und jetzt war es völlig anders gewesen als sie es sich ausgemalt hatte. Immerhin – sie hatte nur mit ihrer Mutter in der Küche gesessen, dass konnte er ihr wohl kaum vorwerfen…? Sie stand auf und strich sich die Haare hinter die Ohren.
„Er sah müde aus, nicht?“
„Oh ja!“, stimmte ihre Mutter ihr lebhaft zu, und zuckte kurz zusammen als über ihren Köpfen Schritte den Korridor entlang hallten. „Sehr müde, so als ob er tagelang nicht geschlafen hätte!“
Das stimmte wahrscheinlich auch, dachte sich Ginny unruhig.
Sie lauschten den verklingenden Schritten und tauschten einen Blick. Auch Molly erhob sich jetzt, sichtbar aus dem Konzept gebracht. Es war mehr als deutlich, dass es ihr unangenehm war, von Sirius fröhlich lachend in seiner Küche überrascht zu werden.
„Ich werde dann jetzt gehen, Kindchen. Ich möchte nicht weiter stören… er möchte jetzt sicher lieber alleine sein.“
Ginny nickte verständnisvoll und mit einem lockeren Wisch tanzten die Teller und Tassen in die Abwaschmulde. Sie konnte ihre Mutter verstehen: Ging es ihr selbst doch nicht anders.
Es gab keinen Grund, dass sie dieses GefĂĽhl hegte: Aber so unvermittelt vom heimkehrenden HauseigentĂĽmer in dessen KĂĽche ĂĽberrascht zu werden, war ihr doch unangenehm.

Sie ließ ihre Zimmertür offen, um zu hören wenn er in den Flur oder die Hall trat, um ihm dann „zufällig“ über den Weg zu laufen und ihn begrüßen und ihm danken zu können… Denn - verdammt! Ginny gab es nicht gerne zu, aber sie traute sich nicht, ihn zu stören.
Sie strich unentschlossen im oberen Stockwerk herum, verlieĂź ihr Zimmer beim leisesten Knacken der Dielen in der Hoffnung, Sirius beim Verlassen des Kaminzimmers zu erwischen. Auch das war eine komplette Fehlanzeige. Nach elf gab sie das Warten auf und ging lautlos in ihr eigenes Zimmer, dass in den letzten Tagen, und vor allem heute mit Hilfe der Zauberkraft ihrer Mutter an GemĂĽtlichkeit gewonnen hatte. Sie hatte keine verzauberte Decke wie in der alten Wohnung, darum wĂĽrde sie George bitten mĂĽssen.
Ginny zog sich langsam aus und kroch unter ihre Bettdecke. Versuchte, etwas über zwei Stockwerke zu erlauschen… aber nichts. Was hätte sie jetzt für ein paar der Langziehohren von George gegeben…!
Sie zog sich die Decke über den Kopf und lauschte stattdessen dem Pochen ihres Herzens. Es schlug regelmäßig und beruhigend. Schon früher hatte sie zum Einschlafen gerne diesem einschläfernden Geräusch zugehört. Es war eine Sache, im Haus von Sirius zu wohnen – eine ganz andere, mit Sirius in einem Haus zu wohnen. Es war nicht so, dass es sie interessierte, was er tat… es war aber auch nicht so, dass es sie etwas anging.

Mitten in der Nacht erwachte sie von einem Geräusch, und ihr erster Gedanke war, dass er zu ihr ins Zimmer gekommen war. Dieser Einfall beschleunigte ihre Atmung und ihren Puls so sehr, dass sie für einige Augenblicke nicht klar denken konnte. Wollte sie, dass er kam, oder fürchtete sie sich davor??
Als Ginny sich langsam beruhigte, bemerkte sie ihren Irrtum. Er war nicht in ihrem Zimmer, und diese Erkenntnis lieĂź sie erleichtert auflachen. Sirius war nicht in ihrem Zimmer.
Wovon war sie dann aufgewacht? Sie lauschte weiterhin angestrengt – und ihre Mühen waren dieses Mal endlich von Erfolg gekrönt.
Die Geräusche kamen aus der Eingangshalle, wenn sie das richtig verstand. Eine Person ging in der Eingangshalle, und dann fiel die Eingangstür ins Schloss.
Sirius hatte das Haus schon wieder verlassen.
Diesmal dauerte es lange, bis sie wieder die Ruhe zum Einschlafen fand.

Am nächsten Tag, als sie von St. Mungo’s kam, hatte sie seinen Schal in der Eingangshalle liegen sehen, und aus der nur einen Spalt geöffneten Bibliothekstür drang ein schwacher Feuerschein.
Ginny legte sacht ihren verschlissenen Wintermantel neben seinen weichen Schal und steifte die Winterschuhe von ihren Füßen. Sie würde einfach nur einmal… der Höflichkeit halber…
„Ähm, hallo Sirius.“ sagte sie verlegen und blieb auf der Schwelle stehen.
„Hallo“, erwiderte er ihren Gruß, und warf ihr einen kurzen Blick zu. Lächelte ein kleines bisschen. Aber vielleicht war es auch ein Lächeln gewesen – vielleicht hatte nur sein linker Mundwinkel versehentlich gezuckt. Des Weiteren machte er keine Anstalten, sie zum Eintreten zu bewegen, oder sie sowie willkommen zu heißen.
„Äh, störe ich dich?“, fragte sie also, und durchlitt höchste Seelenpein.
„Nein, überhaupt nicht.“
Nach Ginnys Definition sah dieses „Nein, überhaupt nicht“ eher nach einem „Ja, sehr“ aus – aber jetzt den Rückzug anzutreten wäre nicht nur feige, sondern auch noch peinlich gewesen. Also schob sie sich langsam vorwärts und blieb ein paar Meter neben ihm am Kaminsims stehen.
„Wie geht’s dir?“, fragte sie etwas schüchtern, und die Antwort fiel erwartungsgemäß wortkarg aus.
Sirius gab etwas zwischen seufzen und grunzen von sich, und hob die Schultern.
„War’s denn nicht schön bei Harry…?“ Merlin, so konnte man doch keine Unterhaltung führen!
Wieder das Gleiche: Schulterzucken, und dieses undefinierbare Geräusch. Und dann, nach längeren Momenten des Wartens ein leises „Hrrmpf.“
„Ähh… also wohl nicht so…hm?“
Auch wenn Ginny es nicht erwartet hätte, Sirius hatte einen sehr schönen Aufenthalt bei Harry gehabt. Sie waren ausgegangen, und hatten getrunken und gefeiert, und er hatte sich der jungen, hübschen Mädchen förmlich erwehren müssen (aber das hatte er natürlich nicht wirklich getan). Er hatte an zwei Abenden mit einer jungen Hexe geschlafen, die ihn wirklich fasziniert hatte. Dem Aussehen nach hatte sie einem Engel geglichen, zu dem im großen Kontrast ihre abgrundtiefe Verdorbenheit gestanden hatte.
Jetzt, im Nachhinein, fühlte er sogar eine gewisse Art von Ekel in sich aufsteigen: Kein Ekel, der ihm die Galle hochsteigen ließ – eher so ein Gefühl von echter Scham, von dem Wunsch das Geschehene ungeschehen zu machen.
Er hatte es schon gewusst, schon während sie sich daran gemacht hatte seine Hose zu öffnen, dass es eine saudoofe Idee war. Und dennoch. Und dennoch hatte er nicht widerstehen können, hatte das Glas geleert, welches nötig gewesen war, um die Stimmen in seinem Kopf auszuschalten.
Sirius räusperte sich und zwang sich, von den Gedanken Anstand zu nehmen. Ginny.
„Welches Zimmer hast du dir genommen?“
„Ähm – “ Jetzt hatte Ginny gepennt. Sie schreckte aus ihren Gedanken an die Gesprächstherapie heraus und zuckte verlegen mit den Achseln. „Ähm, das am Ende des Flures. Mit Blick auf den Garten.“
„Und? Gefällt’s dir?“ Durch das Kristall des Glases betrachtet lösten sich ihre hübschen Gesichtszüge auf und zersprangen wie bei einem Prisma. „Ich meine… ist alles klar? Sonst so?“
„Ja, also… Irgendwie ist es schon total cool, hier zu wohnen, ähm… aber es ist auch komisch, dass ich immer alleine bin.“ Ginny wurde rot. Mist, das hörte sich so an als wollte sie ihn dazu auffordern, ihr Gesellschaft zu leisten. Wie ein Babysitter. „Ich meine, bei meinen Eltern ist ja meistens immer etwas los und auch als ich mit Luna zusammen gewohnt habe, hatten wir oft Besuch und… na ja… hier, also…“
Hierher kam niemand, aber das konnte man ihm ja wohl kaum so sagen. Sie schwieg verlegen und musterte ihre Fingernägel.
Sirius betrachtete die lange Schatten, die der Schein des Feuers von ihren Wimpern auf ihre Wangenknochen warf. „Hierher kommt niemand, meinst du wohl?“
„Ja, so ähnlich, zumindest!“ Sie lachte etwas verlegen und warf ihm einen raschen Blick zu.
„Jaaa…“ Er dehnte die Silbe lang, und vergaß fast, dass er noch etwas hatte sagen wollen, als ihre Haare goldenrotes Licht reflektierten. Merlin… manchmal dachte er, dass Ginny Weasley das hübscheste Geschöpf war, dass er jemals gesehen hatte. Nach Lily, natürlich. Aber an sie hatte er sich nie gewagt und… „Ach, ja… ähm… ich denke, die Leute haben sich so daran gewöhnt, dass man die Blacks nicht besucht… und… naja, ich habe wahrscheinlich auch nichts für eine Änderung getan.“
Der Raum versank wieder in abendlichem Schweigen, und Ginny betrachtete ihn aus den Augenwinkeln. Manchmal dachte sie, dass Sirius der schönste Mann war, den sie je gesehen hatte. Sicherlich war er gealtert, und sicherlich hatte das Leben Spuren in seinem Gesicht hinterlassen. Wenn sein Gesicht so im Halbdunkel lag, wenn seine Augen in den Furchen lagen, dann sah er richtig alt aus. Alt und müde.
Aber wenn er dann lachte, wenn der bittre Humor zurück auf seinem Gesicht aufblitzte und ihm seine Ironie zurückgab, dann war er wieder schön.
Ja, dann war er wieder schön.
Und vielleicht war er so schön wie nie zuvor, denn er war hier, mit ihr.
Sie räusperte sich. „Magst du keinen Besuch?“
Sirius zwang sich, seine Aufmerksamkeit von seinem Glas loszureißen und sah sie an. „Na… sagen wir mal so, ich bevorzuge es, wenn ich vorher weiß, wer mich aufsuchen möchte.“
Ginny zuckte unmerklich zusammen. „Ähm, übrigens sorry, dass Mum und ich neulich… ich wollte dich nicht verärgern.“
„Ach, das…“ Er gähnte. „Deine Eltern können so oft kommen, wie sie möchten. Das ist mir eigentlich ziemlich egal. Was macht eigentlich deine… gibt es Fortschritte bezüglich deiner Sache in St. Mungo’s?“
„Nö.“ sagte Ginny und zuckte mit den Achseln. „Und eigentlich ist es mir auch egal.“ Dabei war heute eigentlich ein guter Tag gewesen: Sie hatte nur Farbkleckse deuten, und danach ein paar Frage zum Verhältnis zu ihren Brüdern beantworten müssen. Und zu ihm. Darum ging es immer, dieses unterschwellige Bohren nach ihm, ob nur aus reinem wissenschaftlichen Interesse oder schlichter Sensationsgier, das war manchmal kaum zu unterscheiden.
Sirius lachte leise in sein Glas hinein. „Nimm dir doch was zu trinken, Gin.“
„Bin zu faul aufzustehen.“ Sie schüttelte gähnend den Kopf und verkroch sich halb in dem tiefen Ohrensessel.
„Wozu kannst du zaubern?!“
„Auch zu müde.“ Sie lachte leise, und kicherte dann, als nach einem leichten Fingerschnipsen von ihm ein Kristallglas angeschwebt war. „Danke, wow.“ Sie nahm einen Schluck und machte es sich bequem. „Übrigens, ich habe mich noch gar nicht richtig bedankt, dass du es dir anders überlegt hast. Das ist echt saucool.“
„Kein Problem.“ Sirius befüllte gleich noch einmal sein Glas, und betrachtete seine Untermieterin. Dabei war sie rein theoretisch gesehen nicht einmal seine Untermieterin, schließlich zahlte sie keine Miete. Sie wohnte einfach hier, mit ihm zusammen. „Ähm…zum Wohl.“
„Zum Wohl.“ Sie prosteten sich zu, und verfielen dann wieder in Schweigen.
„Was,“ fragte Ginny schließlich als die drückende Stille zu übermächtig wurde, „was macht Harry denn so? Wie geht’s ihm?“ Die letzten Tage hatte es kaum ein anderes Thema in der Öffentlichkeit gegeben als den sensationellen Sieg der Edinburg Eagles. „Ich hab’ ihm gar nicht gratuliert. Aber… naja, vielleicht ist er gerade sowieso viel zu… beschäftigt, um sich mit mir zu unterhalten. Weißt du, ob er gerade mit jemandem zusammen ist? Nicht, dass mich das was angeht…“ Ginny nahm einen weiteren Schluck und spürte, wie die Müdigkeit von ihr abfiel. „Aber interessieren tut’s mich schon!“
Sie gluckste, und Sirius verzog den Mund zu einem Lächeln. „Er hat da so eine Freundin, aber das ist nichts Ernstes. Also… naja, schon. Sie ist ganz niedlich, aber nichts Besonderes.“
„Nichts Besonderes, also weißt du…!“ Ginny lachte. „Was hat sie denn verbrochen, dass sie nicht ganz deinen Geschmack trifft?“
Sirius sah sie wie durch einen goldenen Schleier, warmes, orangefarbenes Licht auf ihrer blassen Haut ließ sie wie von innen glühen und ihre Haare verliehen ihr einen Feuerschein. Er erinnerte sich an ihre milchweiße Haut, an die vollen Brüste, die perfekt in seine Hände gepasst hatten, an ihre dunkel gelockte Scham. Sie war gar nicht außergewöhnlich schön, aber sie war immer sie selbst gewesen, reizend in ihrem mädchenhaften Charme.
Sirius hob sein Glas und drehte es im Feuerschein.
„Na?“ bohrte sie lächelnd nach, und er erinnerte sich mühsam an ihre Frage.
„Ach, nichts. Sie war einfach nichts Besonderes.“ In Wirklichkeit konnte er sich nicht einmal daran erinnern, wie sie ausgesehen hatte. „Ich glaub’ sie hieß… Camille? Katie? Aber Harry mag sie.“
„Na dann ist sie doch etwas Besonderes, oder? Weißt du eigentlich, ob er noch lange in Schottland bleiben möchte?“
Sirius dachte angestrengt nach… er wusste, dass er sich darüber mit seinem Patensohn unterhalten hatte, aber er hatte absolut keine Ahnung mehr, was Harry gesagt hatte. In letzter Zeit war ihm das öfter passiert, es war fast so, als hätte er so plötzliche Aussetzer seines Gehirns. „Äh… nee, keine Ahnung. Echt nicht. Aber wenn du ihn fragen würdest, er wäre bestimmt schnell wieder hier in London…“
„Ich will ihn ja gar nicht – also, das würde ich – Harry und ich, wir werden nie wieder zusammen sein.“
„Das liegt aber bestimmt nicht an ihm.“
„Das ist doch ganz gleich…!“, entgegnete Ginny patzig. „Das ist vorbei, für immer. Ich mag Harry wirklich, aber… nein, das wird nichts mehr.“
„Manchmal erkennt man erst später, dass man die falschen Leute hat gehen lassen.“
Ginny warf ihm einen vorsichtigen Blick zu, aber nein, er konnte kaum sie meinen. „Ähm, denkst du an jemand bestimmten?“
Sirius starrte jedoch in die Flammen, und so wiederholte sie ihre Frage lauter. Er schreckte auf. „Ja, an… an Remus zum Beispiel. Oder an Sinead.“
Sinead? Hatte er diesen Namen gerade laut gesagt?
„Sinead?“ sagte Ginny leise, aber mit unverhohlener Neugier in der Stimme. „Den Namen habe ich noch nie gehört.“
Sinead… ja, er hatte ihn auch fast vergessen. Hatte sie vergessen, obwohl sie für eine kurze Zeit einmal der wichtigste Mensch in seinem Leben gewesen war. Wie lange war das her? Zwanzig Jahre? Es schien zu einem anderen Leben zu gehören.
„Wer ist das?“
Die Eiswürfel knackten leise in seinem Glas. „Sinead war die Frau, die ich fast geheiratet hätte.“
„Du hättest fast geheiratet??!“
„Hm. Aber auch nur fast.“
„Wer war sie?!“
„Ach, nur ein Mädchen.“
„Nur ein Mädchen?! Du machst wohl Witze, du hättest sie geheiratet!“
„Nur fast, habe ich doch gesagt.“ Sirius lächelte über ihren Eifer.
„Aber was ist denn passiert? Und wer war sie eigentlich?“
„Sie war eine Squib… sie hat in der Winkelgasse im Eulenladen gearbeitet. Sie war… sie war süß.“ Sie hatte sich angefühlt wie ein letzter Rest Normalität in seinem Leben, bevor alles in die Brüche gegangen war.
„Und warum hast du sie dann doch nicht geheiratet?“ Ginnys brannte darauf, mehr zu erfahren.
„Ich schätze, dass es mir peinlich war.“
„Was? Zu heiraten?“
„Ja, auch… aber…“ Sirius setzte sich um. „Sie war nicht so wie meine anderen Freundinnen. Sie ging nicht gerne weg, am liebsten verbrachte sie ihre Abende zu Hause auf dem Sofa. Und sie war schüchtern. Unglaublich schüchtern. Lebte in einer ganz normalen Mugglewohnung… Hielt sich ganz raus aus der Zauberwelt. Und ich denke… also ich denke, dass mir das irgendwie peinlich war. An ihr gab es nichts Spektakuläres. Sinead war ein ganz gewöhnliches Mädchen. Und dann… dann habe ich diesen Streit vom Zaun gebrochen, und ich muss sie sehr verletzt haben. Und dann war sie weg. Keine Ahnung, was aus ihr geworden ist.“
„Du wolltest es nie herausfinden?
„Nöö… nein, eigentlich nicht. Aber die Zeit damals war auch… es war kurz vor Anfang des Krieges, und es war eine verrückte, aufgedrehte Zeit.“
„Wie hat sie ausgesehen?“
„Ganz normal. Sie war hübsch, aber normal. Wenn ich sage, dass sie keine besondere Schönheit war, dann hört sich das mies an, aber es stimmte. Aber sie war sehr hübsch.“ Er trank einen Schluck. „Damals schien mir das nicht genug. Heute auch nicht, wenn ich ehrlich bin. Bist du schockiert?“
„Na, zumindest bin ich nicht überrascht.“ Sie schwieg eine Weile, bevor sie doch noch einmal ansetzte. „Würdest du es denn heute genauso machen?“
„Keine Ahnung.“ Es war nur noch ein kleiner Rest in dem Glas. „Vermutlich aber schon, nicht wahr? Man ändert sich schließlich nicht.“
„Aber wenn du wirklich wolltest… ich meine, niemand anders kann es für dich tun, oder? Nur man selbst kann schließlich Dinge für sich selbst verändern…“ Sie stellte zögerlich ihr Glas auf dem Beistelltisch ab. „Wenn man etwas nachtrauert, meine ich.“
„Vielleicht.“ Sirius sah mit seinem schon etwas verschwommenen Blick zu, wie sie langsam aufstand. „Kann ich dich nicht noch zu einem Glas überreden? Es ist fürchterlich, alleine zu trinken, ich komme mir dann immer vor wie ein richtiger Alkoholiker.“
Ginny lächelte gequält. „Äh, nein, ich muss morgen früh raus. Ich habe eine Untersuchung um halb acht.“ Er kam sich vor wie ein richtiger Alkoholiker??
„Oh. Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig.“ Sirius lachte rau und schenkte sich mit einem nonchalanten Grinsen neu ein. „Aber ich habe es zumindest versucht. Ähm… andere Frage, bist du morgen zum Dinner da?“
„Ja… ich denke schon. Ja.“ Sie war schon an der Tür angelangt. „Ähm… gute Nacht, dann. Und, äh, danke noch mal… du weißt schon, dass ich hier `rumhängen darf.“
„Kein Problem.“ Durch den bernsteinfarbenen Whisky sah er sie gehen. „Schlafe gut, Gin.“


Jaaa, ich weiß, es zieht sich gerade ein wenig, aber Veränderungen passieren nun mal langsam :)
Kussi


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck