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Fanfiction

A lot like love... - Rausreden und Rauschgift

von The Jo

The man said why you think your here
I said I got no idea
I’ m gonna – I’m gonna lose my baby
so I always keep the bottle near me
says I just think you’re depressed
this me: yeah baby and the rest!!
Rehab von der fabelhaften Amy Winehouse


Ja, ja, jaaaa – es ist ein neues Kapitel da!!!
Die Ăśberschrift geht auf meine Beta!!


„Also, Miss Weasley.“ Der grauhaarige Stationsleiter musterte sie mit unverhohlenem (medizinischem) Interesse. „Wie fühlen Sie sich heute?“
„Gut.“ Ginny lächelte gekonnt ihr „Zuversichtliches, tapferes Lächeln“: Etwas zurückhaltend und eine Spur gequält, aber dennoch die perfekte Verkörperung des hoffnungsvollem Bemühen. „Ein bisschen müde, aber ganz gut.“ (Es war wichtig, in diesem Stadium noch nicht mit den enthusiastischen Aussagen zu übertreiben. Es erweckte meistens nur Misstrauen.)
Die Feder neben dem älteren Zauberer kritzelte eine Notiz auf einen dicken Block – aber Ginny konnte beim besten Willen nicht sehen, was. Zumindest nicht, ohne auffällig den Kopf zu verrenken.
„Was, ähm...“ Der Heiler kraulte sich gedankenversunken den weiβen Spitzbart. „Was denken Sie war der Auslöser fĂĽr Ihren... fĂĽr den Vorfall in der letzen Woche?“
Ginny hob etwas die Schultern und schĂĽttelte ratlos den Kopf. „Ich weiβ es auch nicht. Ich... eigentlich habe ich Irrwichte immer gut unter Kontrolle aber... ich kann nicht sagen, was da passiert ist. Vielleicht...“ Hier war eine zweifelnde Pause angebracht.
Der ältere Zauberer hob den Blick und maβ sie mit einem unangenehm durchdringenden Blick. „Ja? Was, vielleicht?“
Ginny räusperte sich. „Nun ich denke, ich war sehr müde, hatte eine anstrengende Woche hinter mir...“
Die scharfe Feder schrabbte unangenehm ĂĽber das Pergament, während der Heiler sie aus halb geschlossenen Augen nicht aus den Augen lieβ.
„Denken Sie, dass das der Auslöser war? Müdigkeit?“
„Nein, also, ich...“ Ausnahmsweise war ihr Gestammel einmal nicht gespielt. Irgendwas in dem stechenden Blick des Heilers machte sie nervös. „Ich meine, ich weiβ es nicht, es kann ja...“
„Ja?“, murmelte er abwesend, als die Feder immer hektischer schrieb und nur so über das Papier raste. „Sagen Sie ruhig, was Sie denken. Was könnte es gewesen sein, dass Sie nach jahrelanger Beherrschung eines Schutzzaubers auf einmal die Kontrolle verlieren und bei der Ausübung versagen?“
Ginny spĂĽrte ihre Wangen heiβ werden. Die Kontrolle verlieren... versagen... Es wĂĽrde sie verdammt noch mal interessieren, wie dieser Pavianarsch reagieren wĂĽrde wenn der Mann, der damals... fĂĽr wen hielt der sich denn eigentlich?? Der hatte doch keine Ahnung, was es hieβ, Tom zu fĂĽrchten und zu –
„Miss Weasley? Haben Sie gehört, was ich zu Ihnen gesagt habe?“
„Ich – ich – wie...“ Es staute sich etwas in ihrem Hals an, aber sie durfte sich nicht erlauben es hervor kommen zu lassen – es würde nur endlose Gespräche bedeuten und verborgene Wahrheiten aus den Tiefen ihrer Seele auftauchen lassen.
„Ja? Was möchten Sie mir sagen?“
„Ich... nichts“, quetschte sie wütend zwischen den Zähnen hindurch. „Nichts.“
„Nichts...“, wiederholte der Herr nachdenklich und schlug die Beine übereinander. „Ja, vielleicht können Sie das jetzt wirklich nicht.“
Eine Weile herrschte unbehagliches Schweigen - d.h. Ginny fĂĽhlte sich unbehaglich, der Heiler betrachtete sie recht interessiert und machte nicht den Eindruck, als ob ihm ihr Unbehagen auffallen wĂĽrde.
„Gut, also wenn Sie sich heute nicht dazu äußern können, bringt es wahrscheinlich nur wenig, unser Gespräch heute fortzusetzen.“
Ginny konnte nichts gegen das erleichterte Strahlen tun, das ihr Gesicht erhellte. „Gut – kann ich dann jetzt gehen...?“
Bei Gilderoy warteten schließlich Karamellplätzchen und Tee auf sie.
„Jaja, gehen Sie ruhig.“ Er winkte sie mit einer Hand aus dem Zimmer und sie sprang erlöst auf.
„Ok, dann gehe ich jetzt...?“
„Jaja...“
Endlich! Sie hatte fĂĽr einen Augenblick doch tatsächtlich gedacht, er wĂĽrde sie durchschauen und ihr das Leben schwer machen... aber schlieβlich hatte sie schon ganz andere Dinge ĂĽberstanden. Ginny erreichte die MilchglastĂĽr und fasste nach dem TĂĽrgriff, als er nochmals ihren Namen sagte.
Sie drehte sich um und sah ihn fragend an. Hatte sie ihre sexy Strickjacke vergessen?
„Wir treffen uns von nun an zwei Mal in der Woche, hier in meinem Büro, bis Ihnen eingefallen ist, was Sie mir sagen wollten.“
Für einen Augenblick glaubte sie, sich verhört zu haben. “..was?!“
Der Heiler hob den Kopf und sah sie mit seinen alten, gütigen Augen an. „Zweimal in der Woche. Seien Sie bitte so gut und machen die Termine mit dem Empfang aus, ja?“
Ginnys Mund klappte auf und starrte ihn an. „Aber ich... brauche das...nicht!“
„Sicherlich. Wir wollen uns ja auch nur ein wenig unterhalten, nichts weiter.“ Ein letztes Lächeln, dann wandte er sich den neuen Notizen zu.


„Was machst du denn da“, sagte Gilderoy quengelig, „du sollst die Briefmarken doch richtig herum kleben!“
Ginny warf ihm einen genervten Blick zu und knallte den Umschlag zu den ĂĽbrigen auf den Haufen.
„Und du sollst die Umschläge schön orgentlich hinlegen, sonst verknicken die Ecken so und du weiβt doch, meine Fans haben gerne alles schön akurat und... sag’ mal, hast du hier etwa die Adresse korrigiert und so schlampig durchgestrichen??“
Ginny stand wortlos auf und verlieβ das tĂĽrenknallend das Krankenzimmer
Seit ein paar Tagen hatte sie das Gefühl, ihr Leben nicht mehr unter Kontrolle zu haben: Ihr sonst so geschütztes und ängstlich behütetes, kleines Leben hatte die Form eines Wackelpuddings angenommen der giftiggrün auf einem flachen Teller hin und her schwabbelte, sich für keine Richtung entscheiden konnte und mit der Zeit immer flacher wurde und verlief.


Sirius versuchte sich zu orientieren… aber nichts an diesem Zimmer kam ihm bekannt vor. Nicht die müffelnden Bettlaken, nicht der überquellende Aschenbecher auf der als Nachttisch dienender Teekiste.
Er befand sich auf einer unbequemen, auf dem Boden liegenden Matratze, zwischen schwarzer Bettwäsche, durch die verdunkelten Fenster kamen einige fahle Lichtstrahlen. Unbekannt war die staubige, schäbige Zimmereinrichtung, unbekannt war auch die junge Schwarze neben ihm.
Er brauchte eine Weile um seine Pupillen soweit unter Kontrolle zu bekommen, dass er sie genauer betrachten konnte. Sein Schädel dröhnte wie verrückt und ein schmerzlicher Durst quälte ihn wie wahnsinnig.
Wo war er? Und…wie war er hierher geraten?
Sirius kannte sich selbst gut genug um zu wissen, dass die Kopfschmerzen und der Durst dieses Mal nicht von einem billigen Mischgetränk aus den Studentenkneipen der Muggel kam – seine Erfahrungen mit den Drogen der Menschenwelt waren zwar begrenzt, aber dennoch vorhanden. Der metallische Geschmack in seinem Mund erinnerte ihn an Alufolie, und er kannte es von früher zuverlässig als eine Nachwirkung dieses weißen Pulvers, dem er ein paar wenige verschwommene Abende zu verdanken hatte.
An den vorherigen Abend konnte er sich allerdings ĂĽberhaupt nicht erinnern... War er in London, war er in der Wohnung einer Hexe (was er stark bezweifelte, er vermied den Kontakt mit Hexen und Zauberern, wenn es ihm schlecht ging), und wie kam er an seinen Zauberstab? Zu einem Accio-Zauber war er nicht in der Lage.
Sirius warf der Schlafenden einen raschen Blick zu, aber wenn er das richtig einschätzte dann träumte sie noch süß. Er musterte sie scharf, die hohen Wangenknochen und die fast schon beunruhigende Magerkeit – aber es stellte sich kein Widererkennen ein.
Achselzuckend schlug er die Decke zurück um sich auf den Weg zum Zauberstab zu machen, und hielt dann entsetzt inne. Nicht entsetzt, dazu war er gar nicht in der Lage. Höchstens ein bisschen verwundert. Er tastete verblüfft nach der dunklen Kruste auf seinem Bauch, die auch seine Schamregion verklebt hatte. Es war eingetrocknet, aber doch noch ein wenig klebrig.
Blut…?
Von ihm? Von der Schlafenden??
Ein jäher Brechreiz stieg in ihm auf, und taumelnd und desorientiert wollte er sich erheben, um das nächste Badezimmer aufzusuchen – als sich die Zimmertür öffnete.
Sirius verspannte sich und schlang das Laken um seinen Bauch, gerade als der junge Mann mit den blonden Haaren lächelnd die Tür hinter sich schloss.
„Hi, Tom. Ich wollte mal schauen, ob du schon wach bist… willst du frühstücken?“
Sirius brauchte eine Weile um zu kapieren, dass der Junge ihn meinte. Anscheinend hatte er, als er die beiden getroffen hatte, noch soviel Verstand besessen ihn nicht seinen richtigen Namen zu nennen.
„Hi…“, antwortete er also. „Ähm…tut mir leid, aber ich habe deinen Namen vergessen.“
„Jeffrey.“
Bei Jeffrey handelte es sich um einen gutaussehenden Junge mit weichen Gesichtszügen, und so wie sich Sirius betrachte fühlte, wurde ihm klar dass er tatsächlich eine wilde Nacht hinter sich hatte. Es erstaunte ihn nicht besonders, er hatte in seinen Sturm und Drang Jahren (wenn auch wenige) Erfahrungen mit Männern gemacht, und außerdem beschränkte diese sich meistens auf Abende, an denen er von Alkohol und anderen Drogen zu voll gedröhnt gewesen war, um sich deutlich an etwas zu erinnern…Ein Heiler würde jetzt wohl sagen, schoss ihm der lachhafte Gedanke durch den Kopf, dass er die Drogen als Entschuldigung brauchte um mit Männern Sex zu haben. Sirius war sich auch ziemlich sicher, dass daran auch bestimmt etwas Wahrheit enthalten war – andererseits hatten ihn Männer höchstens mal in Kombination mit Frauen interessiert, und wahrscheinlich hatte ihn an der ganzen Sache am ehesten die Vorstellung der entsetzten Gesichter seiner Familie und Freunde gereizt, wenn sie davon erfahren würden. Hatten sie nie, und Sirius hatte nie den Reiz verspürt, darüber zu sprechen.
Es hätte soviel anderes nach sich gezogen – bohrende Fragen nach den Abenden, an denen er ohne seine Freunde loszog, sich in die Vergnügungen der Mugglewelt stürzte wo es keine Angst vor dem dunklen Lord gab und auch keine Rechtfertigungen.
Aber das waren unnötige Gedanken – er hatte gerade ganz andere Sorgen.
„Wo ist das Badezimmer?“, fragte er mit der größtmöglichen Nonchalance, zu der er augenblicklich (Kopfschmerzen, Disorientation, fremdes Blut auf ihm, die Gewissheit, in der Nacht völlig die Kontrolle verloren zu haben… und jetzt auch diese Schwuchtel, die schon alleine durch seinen Anblick wieder einen Ständer bekam) in der Lage war.
„Da, die Tür links.“ Jeffrey wies hinter sich, nicht ohne Sirius ausführlich und interessiert zu mustern.
Sirius murmelte etwas Unverständliches, schob sich an dem Jungen vorbei in den zugigen Flur in ein eiskaltes Badezimmer. Mit klappernden Zähnen wusch er sich notdürftig – und stellte dabei fest dass es sich tatsächlich um Blut handeln musste, wenn auch augenscheinlich nicht sein eigenes (bei dem Gedanken daran musste er sich in der rostigen Toilette erbrechen).
Es gab nur mittelmäßig warmes Wasser aus einem dünnen Strahl, aber er biss die Zähne zusammen und unterzog sich einer raschen Katzenwäsche… erstens hatte er immer noch nicht seinen Zauberstab, zweitens zauberte er lieber nicht in seinem Zustand, und drittens war der Effekt eines Reinigungszaubers zwar, dass man technisch gesehen sauber war: Das angenehme Gefühl nach einer Dusche konnte es nicht ersetzen.
Er schĂĽttelte die Haare bis sie nur noch feucht waren, wickelte sich wieder in das schmuddelige Laken und fand schlieĂźlich die KĂĽche, wo es wenigstens starken Kaffee und Toast mit Orangenmarmelade gab.
Nach einer halben Tasse und zwei Gläsern Leitungswasser fühlte er sich soweit in der Lage, einen Versuch zur Klärung der Situation anzufangen.
„Ähm, ich weiß es ist scheiße von mir, aber wie heißt noch mal das Mädchen…?“
„Trishelle.“
„Ahhh, danke.“ Trishelle?? Er war sich sicher, den Namen zum ersten Mal zu hören. Aber vielleicht stimmte das ja auch. Vielleicht hatte er sie danach gar nicht gefragt.
„Und weißt du zufällig auch, wo wir uns getroffen haben?“
„Wo genau kann ich dir nicht sagen“, eifrig goss Jeffrey ihm Kaffee nach. „Aber sie hat dich ins Fiasko mitgebracht. Ein Club hier um die Ecke, da hat sie uns vorgestellt.“
Fiasko, das passte ja. Sirius schlürfte seinen Kaffee, nicht ohne die Bewunderung zu bemerken, mit welcher der junge Mann ihn anstarrte. Sirius war noch nie ein Freund langer und komplizierter Annäherungen gewesen und stellte seine Tasse mit einem harten Klacken auf den Holztisch.
„Haben wir miteinander gevögelt?“
Jeffrey starrte ihn an, mit einer Mischung aus Schock und Bewunderung. „N-nein.“
„OK.“ Wenigstens etwas Positives. Sirius rieb sich den Nacken und versuchte, sich durch den Blick aus dem Fenster zu orientieren. „Wo bin – “
„Aber wir können, w-enn du magst.“
„Was?“ Für einen Moment wusste Sirius nicht, wovon der Junge sprach.
„Na… du weißt schon.“ Jeffrey machte eine Handbewegung, als wolle er liebevoll Sirius’ Wange streicheln, aber im letzten Augenblick verließ ihn der Mut.
„Ahhh…“ Sirius nickte und wurde fast etwas verlegen – es war eine Sache im Alter von 21 Jahren zugedröhnt einen Dreier zu schieben und hinterher mit dem Mann herumzumachen – hunderte von Jahren später, am Morgen nach einer verschneiten Nacht in einer fremden Küche hielt sich sein Enthusiasmus stark in Grenzen. „Ähm, jetzt nicht, OK? Ich bin gerade nicht… ich habe gerade nicht… ich kann jetzt nicht.“ Er erlaubte sich ein Grinsen (auch nur weil er wusste, dass es sich hierbei um eine Lüge handelte). „Bin nicht mehr ganz so jung.“
„Ach… OK; also…“ Jeffrey lächelte etwas schräg und erhob sich dann, feuerrot und tödlich verlegen. „OK… ich bin in meinem Zimmer, schräg gegenüber. Nur für den Fall, dass du…“
„Ja, danke.“ Sirius starrt schon wieder aus dem Fenster… war das da hinten im Nebel nicht zweifellos die Kuppel von St. Paul’s?

Nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken und anderthalb trockene Scheiben Toast verzehrt hatte, machte Sirius sich auf den Weg zurück in das Schlafzimmer, um seine Kleidung zu holen und sich dann gepflegt zu verziehen. Er trat also leise in das Zimmer ein und prallte fast augenblicklich zurück – er hatte nicht erwartet, seine Bettpartnerin wach anzutreffen und er hatte ganz sicher nicht erwartet, sie nackt auf dem Boden sitzend Kokain schnupfend anzutreffen.
„Ent-entschuldigung.“ sagte er perplex und starrte auf diesen mageren Körper vor ihm. Wie hatte er nur mit diesem kaputten Mädchen… es widerte ihn an. Er widerte sich selbst an.
„Ach, ist doch egal.“ Sie stand mit zitternden Knien auf und wies mit einer fahrigen Handbewegung auf ihn. „Willst du auch?“
„Nein…“, sagte Sirius zögerlich – er hatte eigentlich nie Appetit auf Drogen, nahm sie höchstens mal aus Langeweile und wenn es ihm schlecht ging, aber eigentlich hatte ihn die kaputte Drogenszene der Muggel immer nur abgeschreckt. „Ähm… geht’s dir… alles klar bei dir? Ähm, Trishelle?“
„Jaja, alles klar.“ Sie streckte sich, schüttelte die müden Glieder und schien sich dann erst richtig über seine Anwesenheit bewusst zu werden. Nackt, wie sie war, sank sie langsam zurück auf das Matratzenlager und öffnete die Beine. „Und bei dir?“
Sirius aber konnte an nichts anderes denken, als an das verkrustete Blut nach dem Aufwachen und schaffte es gerade noch, den Kopf zu schütteln. „Nein, äh, nein. Ich meine – es geht mir gut. Ich muss jetzt gehen.“
„Bist du dir sicher?“ Sie war aufgestanden und stand jetzt ungenehm nahe bei ihm, so nahe, dass er ihren Geruch wahrnahm. Ein abgestandener Geruch, der ihn an schales Butterbier oder ein Glas saure Milch erinnerte.
„Ja, ich muss wirklich…“ Er hoffte, sich nicht übergeben zu müssen.
Trishelle legte ihre Hand mit den angeknabberten Fingernägeln auf seine, als er in seine Hose schlüpfen wollte und zog aus der hinteren Tasche seine Geldbörse. Ungeniert öffnete sie sie und entnahm ihr vier große Scheine. „Es kostet nicht extra.“
Als ob das ein Ansporn wäre, schoss ihm durch den Kopf und schüttelte mit einem gezwungenen Lächeln den Kopf. „Das ist natürlich eine große Versuchung, aber nein danke.“
„Ist mir eh lieber.“ Sie gähnte gelangweilt und musterte ihn dann mit dem stechenden Blick eines Junkies. „Dabei siehst du so gut aus. Na ja, sind manchmal die Schlimmsten. Aber bei mir ist dein Geheimnis gut aufgehoben.“
Sirius wollte gar nicht so genau wissen, was sie meinte. Er vertrug keine Drogen, sie ließen ihn Dinge tun, die er nachher bereute. Aber andererseits…sie war doch nur eine zugedröhnte Nutte, die Scheiße erzählte.
„Wie komme ich hier raus?“ Und er musste hier ´raus, dringend, noch länger in dieser miefenden Bude und er würde wirklich kotzen müssen.
„Die Tür ist an der Garderobe. Die nächste U-Bahn Station ist links bis zur großen Kreuzung.“ Sie folgte ihm langsam, so nackt wie sie war durch den schmalen Flur. „Hey, bist du dir sicher, dass du nicht noch bleiben willst? Ich hab’s ernst gemeint, du musst nicht zahlen.“
Sirius betrachtete sie traurig, sah die kleinen Brüste mit den dunklen Warzen, die hervorstechenden Rippen und die runden, verheilten Brandnarben auf den Oberschenkeln. Zigaretten, vermutete er, vielleicht irgendein irrer Kunde – vielleicht sie selbst. Merlin, was war mit ihm passiert? Was war denn nur passiert, dass er Studentinnen auf Toiletten vögelte und mit Nutten nach Hause ging? Das war doch früher nicht so gewesen. Er hatte immer viele Frauen gehabt, oft namelosen Sex, aber in letzter Zeit schienen seine ohnehin schon spärlichen Gefühle mehr und mehr zu schwinden.
„Nee, echt nicht“, sagte er so höflich er es jetzt vermochte. „Und ich muss jetzt wirklich gehen.“
„Zu Frau und Kind, hm.“ Ihre Stimme war ein rauchiges Schnarren. „Was für ein vorbildlicher, englischer Herr.“
„Halt die Klappe“, entgegnete er kühl. „Was weißt du schon.“
„Ich weiß zumindest, wovon Mr. Thomas Whittaker, Mitglied des englischen Parlaments, einen Steifen kriegt wenn er gekokst hat.“ Sie stand nackt in der Tür zum Treppenhaus, mit einem verzerrten Lächeln, das ihr Gesicht zur Fratze werden ließ.
Sirius konnte nicht dagegen tun, er fing an zu lachen. Ein Parlamentsmitglied, soso. Er konnte nur hoffen, dass es diesen Mann nicht wirklich gab, sonst würde er gegenüber seiner Familie und der Partei in einige Erklärungsnöte kommen.

„Merlin“, sagte Tonks, eine Schreckenssekunde nachdem sie die Haustür geöffnet hatte. „Wie siehst du denn aus?!“
„Immer einen aufmunternden Spruch auf den Lippen, das mag ich so an dir.“ Sirius lächelte sie an, konnte die Bitterkeit in seiner Stimme aber nicht ganz verbergen.
Seine Cousine räusperte sich etwas und strich Teddy über die rosige Wange. „Remus ist nicht da, wenn du ihn sprechen wolltest.“
„Ah. Ähm…“ Sirius starrte gedankenverloren über die Kuhwiesen von Gipsy Hill. Das war jetzt natürlich blöd. Außer Remus hatte er keinen Freund und nach Hause zu gehen und alleine Feuerwhiskey zu trinken, bis er aufhören würde, sich Gedanken zu machen, war momentan keine befriedigende Alternative.
Nymphadora Lupin musterte ihren einzig lebenden Verwandten besorgt.
Eingefallene Wangen, dunkle Bartstoppeln, die sein irgendwie ein wenig grau aussehendes Gesicht noch müder aussehen ließen, Augenringe, ein verknitterter Anzug… Tonks musste nicht bis drei zählen können um zu wissen, dass er a.) nicht zu Hause geschlafen hatte und b.) vielleicht doch ein bisschen mehr Hilfe bräuchte, als sie bisher immer angenommen hatte.
„Willst du trotzdem ´reinkommen?“ Mit einer einladenden Geste trat sie zur Seite und wies in das Innere das bescheidenen Heims.
Sirius riss seine Aufmerksamkeit von den brauen Kühen los und sah seine Cousine an. Lächelte schließlich. „Wenn du mir versprichst, nichts zu kochen?“
„Du – Blödmann!“ Aber sie lachte und schloss die Tür hinter ihm. „Einen Tee darf ich dir aber anbieten, oder?“
„Daran kann man ja auch nicht viel verderben.“ Sirius folgte ihr mit schmerzenden Gliedern in die heimelige Küche und sank unaufgefordert auf einen Stuhl. „Du kannst ihn mir geben.“
Auf Tonks zweifelnden Blick verdrehte er die Augen. „Jetzt stell’ dich nicht so an, ich werde ihn schon nicht fallen lassen.“
Tonks’ Wangen erglühten rosafarben und sie reichte Sirius ihren Sohn, der ihn sofort begeistert in die Wange kniff.
„Aua“, sagte Sirius grinsend. „Hör mal, Kerlchen, so war das aber nicht abgemacht.“
Teddy kĂĽmmerte sich wenig um den Protest, sondern erforschte neugierig die kratzigen Stoppeln an seinem Kinn.
Tonks lachte bei dem Anblick der beiden. „Du magst Kinder.“
„Ich mag manche Kinder“, schränkte er ein. „Liebe, witzige, niedliche, gut gelaunte Kinder mag ich sehr gerne. Harry war ein unglaublich süßer Fratz… Teddy kommt ihm ziemlich nahe.“
Das war ein ziemlich großes Kompliment aus seinem Mund, und Tonks’ verstand es auch als solches. „Warum hast du dann keine eigenen?“ Die Frage war heraus, bevor sie es sich bewusst gemacht hatte.
Sirius seufzte tief. „Ich habe es immer als Glück empfunden, dass ich keine Kinder hatte. Kannst du dir vorstellen, wie sie aufgewachsen wären? Mit dem Wissen einen Massenmörder als Vater zu haben…“
Tonks vermied seinen Blick als sie weiter sprach. „Und jetzt? Ich meine, wenn du wolltest… du bist doch so alt wie Remus.“
„Ich mag vielleicht ganz brauchbar sein als Patenonkel, aber als Vater… das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Ist vielleicht auch besser so.“
Sie widersprach ihm nicht, sondern lieĂź eine Tasse mit schwarzem Tee zuschweben.
„Außerdem, wer sollte die Mutter sein?“ Sirius verrührte ordentlich Milch und Zucker in dem starken Getränk.
„Also bitte, wenn man deinen Geschichten Glauben schenken darf dann dürftest du doch kein Problem haben, eine Frau zu finden…“
„Ja, zum v– “ Nach einem warnenden Blick von ihr senkte er die Stimme. „Zum vögeln schon, aber ich will doch keine Kinder mit denen, und: Molly Weasley, die einzige Frau die ich kenne, mit der ich Kinder haben würde, hasst mich zutiefst.“
Tonks verschüttete die Hälfte ihrer Tasse, so sehr musste sie lachen. „Du würdest mit Molly Kinder haben?!“
Sirius verdrehte die Augen. „Sie ist eine gute Mutter, da kannst du sagen was du willst. Und sie kann gut kochen. Und stricken. Lauter solche Sachen die Mütter können müssen.“
Tonks warf ihm einen mörderischen Blick zu. „Sie hasst dich zu Recht, du Macho!“
Er ignorierte ihren Einwand, dachte angestrengt nach und spielte mit Teddy Hoppe-hoppe-Reiter. „Ansonsten… kenne ich eigentlich nur dich.“
„Ewww, Sirius, jetzt werde nicht eklig!“
„Siehst du?“ Er nickte bekräftigend. „Und davon mal völlig abgesehen – ich bin ein besserer Liebhaber oder Freund als Lebenspartner. Das merkt früher oder später auch jede. Das heißt, ich sterbe irgendwann alt und einsam und hässlich.“ Was für eine grässliche Vorstellung.
„Ach… Sirius!“ Tonks musste schlucken. „Sag doch so was nicht. Irgendwann – “ findest du auch noch deine Traumfrau, aber sogar gedacht klang das schon so unwahrscheinlich, dass sie es sich lieber sparte.
Er lachte hohl. „Genau. Und jetzt sei ein Schatz und gib mir noch etwas von diesem scheußlichen Gebräu.“

Ich möchte, dass Sirius (und in gewissen Maß auch Ginny) beides Personen sind, die man ständig an den Schultern schütteln und anbrüllen möchte, dass sie sich jetzt mal zusammen reißen sollen, dass das doch alles nichts bringt, dass Freunde und Familie das wichtigste sind etc.
Ich glaube, dass Ginny das lernen kann – aber bei Sirius ist Hopfen und Malz verloren. Vielleicht wird er doch noch mal ein bisschen glücklich? D.h., so glücklich wie jemand mit seiner Vergangenheit eben werden kann. Ein wenig Glück hat schließlich jeder in seinem Leben verdient.
So, nach diesem eher kurzen, aber hoffentlich dennoch aufregenden und aufwühlenden Kapitel verabschiede ich mich mal wieder – aber dieses Mal keineswegs für so lange Zeit wie vorher. Habe schon ein paar Seiten vom 14. Kapitel fertig *tosender Applaus*.
Also, ich hoffe es hat euch gefallen, eure Meinung würde mich interessieren…
GruĂź und Kuss von der schreibfaulen Nuss
Jo

(btw: Keine Macht den Drogen!!)


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