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Fanfiction

A lot like love... - Munter in St. Mungos II

von The Jo

Ok, ich entschuldige mich in aller Form für die lange Wartezeit, aber es kamen ein paar Dinge zusammen: Stress auf der Arbeit, Besuch von Freunden und ausserdem noch eine Menge von sozialen Verpflichtungen haben bewirkt, dass ich fast zwei Wochen keinen Gedanken an die arme Gin und den miesen Sirius verschwendet habe.
...und ich muss euch schon mal vor warnen: Die nächsten Wochen werden noch stressiger, ich muss für zwei Wochen nach Ägypten (und keine blöden Fragen warum und wieso - aber es ist wirklich kein Urlaub).
Es ist meine lieben Beta zu verdanken, die ihre Aufgabe sehr ernst nimmt und mich in den Arsch tritt, wenn ich es brauche :o).
Ich bin gerade auf der Arbeit und werde die Beantwortung der Kommentare heute nicht schaffen, da (wie gesagt) ich ein bisschen arg im Stress bin: Tut mir echt leid. Es macht mir immer sehr viel Freude zu lesen, wenn es euch gefällt und und was ihr so für Ideen habt.
(Ach so, und für die sich das gefragt haben: Ich habe kein WIFI zu Hause mehr - dieser unfreundliche Nachbar hat es doch jetzt tatsächlich verschlüsselt, dieser A****!!)
Kussi von eurer Jo
Ach, eins noch, denn das haben viele erwaehnt:
Auch wenn Luna das so gesagt hat, viel mehr als Händchenhalten ist bei den beiden noch nicht gelaufen. Ich denke mir, die beiden sich sich halt über den Weg gelaufen - und sie haben sich ja schon immer seeehr gut verstanden - und da hat's dann einfach ge*klick*t. So was gibt's. Paul wollte Ginny sicherlich nicht weh tun!

Kuuuussi!
Jo

Moon river, wider than a mile
Im crossing you in style some day
Oh, dream maker, you heart breaker
Wherever you're goin', I'm goin' your way

Two drifters, off to see the world
There's such a lot of world to see
Were after the same rainbows end, waitin' round the bend
My huckleberry friend, moon river, and me…
(Moon River, geschrieben von Henry Mancini - Thema aus “Frühstück bei Tiffany's)

In St Mungos eingeliefert, wurde Ginny in einen kräftesparenden Heilschlaf gezaubert und in der geschlossenen Abteilung untergebracht, während sich ihre Familie und unterschiedliche Heiler die Klinke in die Hand gaben.
Sie erwachte ein paar Tage später (sehr zum Erstaunen aller behandelnden Heiler, die den Prozess nicht eingeleitet hatten), war munter und guter Dinge - und bestand darauf, sich an nichts erinnern zu können (Natürlich konnte sie, aber sie wollte mit niemandem darüber sprechen).
Es ging ihr gar nicht so schlecht, sie war nicht schwach, aber wenn sie etwas nervte, dann waren es diese Heiler mit ihnen Betroffenheitsmienen, die sie wie ein Forschungsobjekt betrachteten und leise mit einander tuschelten.
Sie seufzte tief und blickte aus dem Fenster. Tom würde sie schon nicht umbringen, dessen war sie sich sicher (das würde ihm ja auch nichts bringen) - die Langweile hier war diesbezüglich wesentlich gefährlicher. Die einzige Abwechslung für sie waren die Besuche bei Nevilles Eltern, wenn sie einmal am Tag mit den unzähligen Kuchen und Plätzchen ihrer Mutter zu den beiden marschierte.
Neville Longbottom… sie zerbrach sich den Kopf darüber, wann sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Alles was sie wusste (und das hatte Mione ihr erzählt) war, dass er eine Karriere als Lehrer für Kräuterkunde anstrebte. Sie müsste lächeln. Neville war wirklich nie durch besondere schulische Leistungen aufgefallen, aber nichtsdestotrotz (oder gerade deswegen…?) hatte sie ihn immer gemocht. Und er hatte sie immer gemocht, dass wusste sie ebenso sicher. Ginny musste lächeln, als sie an den Abend des Winterballs zurück dachte und wie zittrig und schweißnass seine Hände gewesen waren, als er sie auf die Tanzfläche geführt hatte. Aber dann hatte er sich schnell wieder entspannt und sie hatten einen schönen Abend miteinander verbracht.
Ginnys Lächeln wurde breiter.
Er war so niedlich gewesen, als er sie schließlich frühmorgens bis zur Treppe des Mädchenschlafsaals gebracht hatte. Ganz schüchtern hatte er sie gefragt, ob er ihr einen Kuss geben dürfe, und natürlich hatte sie es ihm erlaubt. Rein technisch gesehen war es ein unspektakulärer Kuss gewesen, ihre beiden Lippen hatten sich gerade mal flüchtig gestreift, aber es hatte ihm gereicht. Strahlend war er zurück getreten, als sie noch zwei Treppenstufen über ihm stand und die Lippen weiter hingespitzt hielt in Erwartung dessen, was da noch kommen würde. Auch heute noch musste sie darüber lachen, nicht spöttisch, sondern einfach aus Freude an der Erinnerung.
Sie überlegte eine Weile was sie tun sollte, dann schwang sie entschlossen die schlanken Beine aus dem Bett und zog eine weite Strickjacke über ihren Pyjama.
Nicht, dass sie früher etwas für Professor Lockhart übrig gehabt hatte… in diesem bestimmten Jahr hatte es für sie niemand anderen gegeben als Tom und außerdem konnte sie ihm natürlich nicht verzeihen, was er damals mit Ron und Harry vorgehabt hatte, aber andererseits hatte es ihn jetzt auch schon übel getroffen. Er konnte bestimmt ein bisschen Hilfe beim Beantworten seiner Fanpost gebrauchen.
Ginny huschte rasch an der resoluten Schwester vorbei (aber nicht ohne aus dem Empfangsbüro ein paar Karamellbonbons mitgehen zu lassen) und machte sich auf den Weg zur Abteilung für Fluchschäden.

Professor Lockhart hatte sich gefreut, zur Abwechslung einmal wieder Besuch von einem Fan zu bekommen und hatte ihr mit dramatischen Gesten von irgendetwas berichtet, an das er sch auch nicht mehr völlig korrekt erinnern konnte.
Ginny hatte sich größtenteils auf dem zweiten Sessel in seinem Zimmer zusammen gerollt, an ein paar Erdnusskeksen geknabbert und vor sich hingekichert - Gilderoy war wirklich zu komisch gewesen. Am witzigsten war es gewesen, als er für ein paar Sekunden einen klaren Moment gehabt hatte und sie mit einem selten deutlichen Blick gemustert hatte.
„Hast du Lust auf eine schnelle Nummer?“
Sie musste jetzt noch kichern, wenn sie daran dachte, und vor allem darüber, wie Sekunden nach dieser Frage seine Gesichtszüge wieder völlig entgleist waren und er wieder wild anfing, zu gestikulieren. Kurz hatte sie überlegt, ob sie ihn mal ein bisschen anmachen wollte (nicht, dass sie mit ihm geschlafen hätte: Aber es hätte sie interessiert, wie er darauf reagiert hätte), aber das Ganze erschien ihr irgendwie ein zu großer Aufwand für nichts zu sein.
Trotzdem, grinsen musste sie immer noch: Aber mit ihren Eltern zum Tee, konnte sie mit der Wahrheit über ihrer offensichtlich gute Laune wohl kaum herausrücken. So zerkrümelte sie zerstreut ihren Früchtekuchen (ihre Mutter wusste, dass Ginny Früchtekuchen verabscheute, aus tiefstem Herzen - das einzige, was sie mit ihrem Bruder Percy, dem Schulsprecher gemeinsam hatte) und gluckste in ihre weiße Krankenhaustasse.
„… endlich einmal ausgemistet, du weiß ja was dein Vater über die Jahre alles angesammelt hat!“, sagte ihre Mutter gerade als sie ihr ein weiteres Stück (*würg*) gab und warf ihrem schuldbewusst aussehenden Ehemann einen scharfen Blick zu. „Nicht wahr, Arthur?“
„Aber sicher doch, Molly“, murmelte Ginnys Vater und sah so aus, als würde ihm ein Stück seines Herzens herausgerissen.
„Und deswegen, weil wir jetzt ja auch wieder ein bisschen mehr Platz haben… also, Ginny, wir haben uns nämlich überlegt“, sagte ihre Mutter im leichten Konversationston, aber dennoch vorsichtig, „dass es vielleicht gar nicht so dumm wäre, wenn du erst mal wieder eine Weile zu uns in den Fuchsbau ziehst.“
„Mum…“ Ginny versuchte nicht die Augen zu verdrehen. Sie hatte keine Lust zurück in den Fuchsbau zu gehen und ihr altes Kinderzimmer zu beziehen und sie hatte keine Lust, darüber zu diskutieren. Andererseits… noch weniger Lust hatte sie, morgens Paul auf dem Weg ins Badezimmer zu begegnen.
Verdammt, sie saß in einer echten Zwickmühle.
„Können wir uns vielleicht ein anderes Mal darüber unterhalten? Ich bin gerade so müde…“, log sie unverfroren. Fürs erste wäre es ja in Ordnung, aber in ihr stieg gerade so eine Horrorvision auf, die sie in 20 Jahren immer noch in ihrem mit Quidditchfahnen dekorierten Zimmer zeigte.
Das Problem war einfach, dass sie sich keine Wohnung alleine leisten konnte… und um eine neue Wohngemeinschaft aufzumachen, nun, dafür fehlten ihr schlicht und einfach die Freunde. Übergangsweise würde sie sicherlich bei George wohnen können, aber in Anbetracht der aufkeimenden Geschichte zwischen ihm und Amanda-Mandy wäre das vermutlich nur bedingt spaßig.
Es wäre wahrscheinlich tatsächlich am besten, sich die Tage mit dem Beschriften von Gilderoys Umschlägen zu beschäftigen. Bis ihr etwas Besseres einfallen würde.

Sirius hatte lange versucht, um diese Einladung herumzukommen - bis seine Cousine ihm neulich Folter und Todschlag angedroht hatte, wenn er nicht endlich seinen Besuch antreten würde. Wenn du noch länger wartest, du blöder Idiot, hatte sie ihm fast schon ärgerlich an den Kopf geworfen, könnten wir fast auf die Idee kommen, dass du überhaupt nicht kommen willst. Sirius hatte gelacht und sie kurz an sein Herz gedrückt - so flüchtig wie er Tonks eben an sein Herz drücken konnte, ohne gleich von ihr irgendwelche niederen Motive vorgeworfen zu bekommen.
Und weil er gerade nichts anderes zu tun hatte (und keine Muße, seine Energie auf das Kennenlernen einer anderen Irren zu verschwenden) saß er hier also an dem gedeckten Tisch im winzigen Esszimmer der Lupins und lauschte unenthusiastisch dem Gespräch das sich fast ausschließlich um Teddys großartige Fortschritte beim Sprechen drehte und stocherte noch wesentlich unenthusiastischer in dem verkochten Rindfleisch herum. Tonks mochte ja eine Frau mit vielen Talenten sein, aber kochen gehörte nun wirklich nicht dazu. Remus musste einen Magen aus Eisen haben, wenn er in dieser Beziehung bislang überlebt hatte. Sirius war überaus glücklich darüber, dass seine Mahlzeiten nicht von den Launen und dem Können einer schusseligen Hexe abhingen. Er hätte noch nicht mal sagen können, warum ihm dieses Stück Fleisch nicht schmeckte. Es fehlte einfach… alles. Eventuell war es möglich dass Tonks es einfach ohne jegliche anderen Gewürze in einen Topf voll kochendes Wasser gelegt und es für die nächsten Stunden dort vergessen hatte. Zuzutrauen wäre es ihr.
Sirius kaute mühselig auf einem besonders sehnigen Stück herum. Er konnte nur hoffen, das er sich niemals in jemandem verlieben würde, dass ihm eine solche Zumutung gleich sein würde. Er warf Remus einen Blick zu, aber der schien die schlechte Qualität dieses Essens überhaupt nicht zu bemerken sondern ließ strahlend einen Teelöffel voll Karottenbrei auf Teddy zukreiseln.
Sirius verzog den Mund zu einem Lächeln, und als er plötzlich den Blick seines alten Rumtreiberfreundes auffing, wurde es doch tatsächlich ehrlich. „Du machst dich gut als Vater, weißt du das?“, sagte er und meinte es auch so. „Nicht dass mich das erstaunte. Du hattest schon immer diese… Ernsthaftigkeit in dir.“
„Welche dir völlig abgeht, meinst du wohl“, fiel Tonks ein und Sirius verdrehte sehr erwachsen seine Augen in ihre Richtung.
„Könnte mich nicht erinnern, mit dir gesprochen zu haben.“
Remus betrachtete lächelnd das leichte Geplänkel zwischen den beiden und meinte dann: „Habe ich neulich eigentlich richtig verstanden, dass Fleur wieder schwanger ist?“
„Ja, Bill hat es mir erzählt.“ Sie nickte und strahlte erst ihren Mann, und dann den gemeinsamen Sohn an. „Vielleicht bekommst du ja noch eine süße Cousine, hm? Oder einen Cousin? Wie würde dir das gefallen?“
Sirius sah Remus an. „Kein Wunder wenn du mich fragst, Bill besteigt sie vermutlich in jeder freien Minute - auch wenn sie für meinen Geschmack immer ein bisschen kühl war. Dabei sind das ja oft die Gei- “
„Sirius, bitte“, sagte Tonks angewidert und platzierte die Hände sorgfältig auf den Ohren ihres kleinen Sohnes. „Kannst du eigentlich immer - “
„Oh ja, allerdings. Ich kann immer.“ Er lachte und auch Remus musste über diesen platten Witz schmunzeln. Wenn man genau hinsah, hätte man sogar die Mundwinkel von Tonks zucken sehen können, bevor sie sich wieder in der Gewalt hatte.
„Wie machst du das eigentlich?“, erkundigte sie sich und wischte Teddys kleines Gesichtchen sauber.
„Ganz einfach, natürliche Begabung gepaart mit jahrelanger Übung.“
Tonks hob erstaunt den Blick und fing dann an zu lachen. „Nein, ich meinte eigentlich: Wie schaffst du es denn nur, jeden unschuldigen Satz in etwas dreckiges zu verwandeln??“
Sirius bellte amüsiert und musste dann erstmal darüber nachdenken. „Keine Ahnung, ehrlich gesagt… Wahrscheinlich das Gleiche. Natürliche Begabung gepaart mit jahrelanger Übung.“
„Das stimmt“, bestätigte Remus lächelnd. „Ich glaube, Sirius kann sogar ein Gespräch über das Schneiden von Zehennägeln anzüglich klingen lassen wenn er es sich in den Kopf setzt.“
„Na ja, vielleicht nicht gerade ein Gespräch über Zehennägel…“, gab sich Sirius bescheiden und war mit einem Mal in einer viel besseren Stimmung. „Und was gibt es sonst noch Neues von der Weasley Front? Hab' schon lange nichts mehr von ihnen gehört.“
„Ach, das habe ich ja noch gar nicht erzählt“, fiel Remus ein. „Ich war neulich bei George im Laden, wegen des Geburtstagsgeschenks für Teddy und auf einmal hören wir dieses Schluchzen aus dem Lager und… also, um es kurz zu machen, es war Ginny die einem Irrwicht begegnet war. Sie muss schon mindestens eine Viertelstunde dort gesessen haben, während er auf sie einredete.“
„Oh nein!“ sagte Tonks entsetzt und Sirius kam sich zwar blöd vor, aber andererseits…
„Wer oder was ist denn bitte…?“
„Na, Tom Riddle natürlich!“ Seine Cousine verdrehte die Augen ob seines Unwissens. „Und dann, Remus? Hast du ihr helfen können?“
Hast du ihr helfen können, Remilein??, hätte Sirius fast nachgeäfft, aber noch ein blöder Kommentar und sie wäre eventuell ausgerastet… und seitdem sie und Remus dieses unglaublich glückliche Pärchen waren, konnte er auf dessen Mithilfe nicht mehr zählen. Außerdem… interessiert es ihn auch, ob er hätte können.
„Wir haben sie nach St. Mungos gebracht“, antwortete Remus seufzend. „Das ist zu prekär, als dass man es mit ein paar Stückchen Glücksschokolade wieder gerade biegen könnte. Außerdem wird das Ministerium einen Bericht wollen.“
„Arme Ginny…“, sagte Tonks in einem besorgten Tonfall. „Aber was ist denn da nur passiert, eigentlich konnte sie doch immer ganz gut damit umgehen, oder?“ Sie bemerkte Sirius' fragenden Blick. „Remus hat mit ihr geübt, als sie in ihrem zweiten Jahr war.“
„Ja, eben deswegen…“ Remus seufzte und sah seine Frau nachdenklich an. „Sie muss emotional sehr angegriffen gewesen sein, wenn der Irrwicht einen solchen Einfluss auf sie haben konnte.“
„Oh nein“, sagte Tonks mitfühlend. „Ich wusste, dass mehr hinter dieser Geschichte mit Paul steckt.“
„Paul…?“, erkundigte sich Remus erstaunt, und auch Sirius hatte diese Frage auf der Zunge gelegen.
„Paul war der Freund, mit dem sie bis vor kurzem zusammen war“, erklärte seine Cousine, während sie ihren Sohn unter dem Kinn kitzelte. „Du hast ihn sogar mal getroffen, auf Arthurs Geburtstag.“
Ach. Adam. Er nickte verstehend und widmete seine Aufmerksamkeit dann den zerkochten Karotten auf seinem Teller. Das Essen war wirklich eine Zumutung. Er hätte nicht einmal sagen können, was weniger schmackhaft war - das labberige Rinderfleisch oder der pampige Kartoffelbrei (wahrscheinlich etwas von dem Kinderessen), aber mit einem Mal schien es ihm wesentlich unwichtiger als zuvor. Tom Riddle als Irrwicht zu haben erschien sogar ihm wie eine ernste Angelegenheit.
„Aber können die denn überhaupt etwas tun?“, fragte er Remus. „Die Heiler, meine ich?“
„Nicht viel.“ Remus hob leicht die Schultern. „Sie werden sie wohl für ein paar Tage da behalten und beobachten, aber ansonsten… Wie gesagt, normalerweise hätte Ginny damit wohl auch kein Problem gehabt, es muss nur etwas passiert sein, das sie in so einen instabilen Zustand versetzt hat. Denn eigentlich hat sie eine ziemlich mächtige Zauberkraft. Schade, dass sie nicht für das Ministerium arbeitet.“
„Hm“, machte Sirius verstehend.
„Na ja Remus, aber Ginny hat es auch nicht so leicht“, sagte Tonks, hob Teddy aus seinem Hochstuhl und summte eine leise Melodie, bevor sie die Blicke der Männer bemerkte. „Was?“
„Wie kommst du denn darauf dass Ginny es schwer haben sollte.“ Remus sah nicht überzeugt aus und sprach damit aus, was Sirius gedacht hatte. „Sie scheint doch immer… ein beliebtes Mädchen zu sein. Sehr hübsch und klug noch dazu.“
Klar, vielleicht war es nicht nett gewesen was er da im Club gesagt hatte. Aber das passierte doch ständig, das hätte doch unmöglich der Auslöser sein können…?
„Warum Ginny es nicht… Beim Barte des Merlin, bekommt ihr Männer eigentlich jemals etwas mit?!“
„Jetzt sag' schon.“ Sirius hatte ja schließlich nicht den ganzen Tag Zeit.
„Ich denke es ja nur“, sagte Tonks vorsichtig, „aber Ginny hat in ihrem ganzen Leben schlimme Dinge erlebt. Sehr schlimme Dinge. Zuerst Tom Riddle, der sie nie verlassen wird. Und dann den Verlust von Fred. Und sie ist nicht jemand, der einfach zu einer Freundin geht und ihr das Herz ausschüttet. Außerdem, ich kenne sie zwar nicht so gut, aber ich bin mir gar nicht so sicher, ob sie überhaupt eine Freundin hat. Ihre Mitbewohnerin ist Luna, ich meine… die mag ja ganz nett sein, aber ein ernsthaftes Gespräch wird Ginny mit der jawohl kaum führen. Ich glaube, sie ist ziemlich einsam.“
„Aber ich dachte immer, sie und Hermione wären Freundinnen…?“, wunderte sich Remus.
„Klar sind sie das. Freundinnen. Aber ihr wisst auch, dass Hermione vor allem die Freundin von Harry und Ron war und… ich kann mir vorstellen, dass Ginny sich da nicht so einmischen wollte. Oder vielleicht auch nicht konnte. Ach ja, und dann ist ja immer diese Sache mit den vielen unterschiedlichen Freunden.“
„Was soll daran denn falsch sein, bitteschön?!“, empörte sich Sirius grinsend und erntete dafür einen reichlich entnervten Blick von seiner Cousine.
„Schon mal was von Bindungsängsten gehört, du Held?“
Das hatte er allerdings, fiel Sirius gerade auf. Es wurde ihm häufig um die Ohren geschlagen, wenn er gerade mal wieder einer Frau erklären musste, dass ein paar unverbindliche Treffen zum Vögeln seiner in dieser Angelegenheit nicht ganz unmaßgeblichen Meinung keineswegs den Weg in eine gemeinsame Zukunft wiesen. „Ähm… nein. Wirklich nicht“
„Wer's glaubt“, schnaubte sie leise, fuhr dann aber mit den Erklärungen fort. „Was ich damit sagen will, ist, dass Ginny doch ständig davor wegrennt, jemand ernsthaft in ihr Leben zu lassen. Ich denke mir, sie hat Angst davor. Und wahrscheinlich hat sie in den Jahren seit… seit der Kammer des Schreckens genug Übung darin, ein lächelndes Mädchen zu sein und niemanden wissen zu lassen, wie es in ihrem Innersten aussieht. Und, ähm… das tut jetzt selbstverständlich nichts zur Sache, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das auch durchaus noch auf jemand anderen hier an diesem Tisch zutreffen könnte.“
„Lass' es gut sein“, sagte Sirius cool.
„Ist ja schon gut. Auf jeden Fall… also was ich eigentlich sagen wollte, sie ist noch so jung und hat keinen Halt und - “
„Merlin, Tonks! Halt, wer hat den denn schon.“ Sirius warf Remus einen auffordernden Blick zu. „Außerdem - als wir so alt waren hatten wir auch Probleme.“
Tonks stand ruckartig auf. „Manchmal bist du so ein blöder Ignorant, Sirius.“
„Ich habe nur die Wahrheit gesagt!“, verteidigte er sich und spürte den Zorn in sich auflodern, der bei ihm schon immer kurz unter der attraktiven Oberfläche geschwelt hatte. „Ich meine, dass ist ja alles sehr schade für sie, aber schau dir mal bitte mein Leben an!“
„Und ein selbstgerechtes Arschloch noch dazu!“
Das war nichts, das Sirius in seinem Leben nicht schon des Öfteren gehört hatte - aber es machte einen Unterschied es von einer tränenüberströmten, kurze Augenblicke vorher noch flehenden Frau oder einer klugen Aurorin gesagt zu bekommen. Trotzdem, kluge Aurorin hin oder her, das gab ihr noch lange nicht das Recht, ihm hier einfach -
Eine narbige Hand legte sich beruhigend auf seinen Arm. „Jetzt beruhigt euch doch erst Mal, ein Streit führt doch zu nichts.“
Moony. Der ruhige, sensible, allen Konflikten aus dem Weg gehende Moony. In Sirius' Brust kämpften Zuneigung und Wut gegeneinander an, und dieses Mal siegt die Zuneigung. Das war zwar selten - aber schon mal vorgekommen.
„Entschuldige, Tonks“, sagte er also erstaunlich sanftmütig, erhob sich aber dennoch. Ihrer Miene nach zu urteilen war sie in keiner besonders vergebenden Stimmung. „Ich bin ein sehr unhöflicher Gast, verzeih' mir bitte.“
Sie gab so etwas wie ein zustimmendes Knurren von sich.
„Und deswegen verlasse ich euch für heute… Ich habe sowieso später noch eine Verabredung.“ Er lächelte und verzichtete klugerweise darauf, Tonks zum Abschied in die Arme zu nehmen.
Remus begleitete ihn schweigend zur Tür, aber Sirius wusste dass das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen worden war.
„Geh' du sie doch auch mal besuchen, sie freut sich bestimmt.“
Das war eine sensationell schlechte Idee, aber das wie und warum konnte er Remus ja kaum kommunizieren.
„Hm, ja, mal schauen“, murmelte Sirius unverbindlich und trat aus dem Haus.

Sirius verliess seine Freunde und ging alleine nach Hause - irgendetwas hatte ihm heute Abend die Lust auf Gesellschaft vollstaendig verdorben.
Es machte ihm zu schaffen, alleine zu sein - er hasste alleine zu sein, er hatte dann immer das Gefühl, als würden dunkle Wolken über ihm zusammen ziehen und ihn zu Boden drücken.
Er war der Junge gewesen, der alles gewagt hatte. Immer. Der alle noch so idiotischen und blödsinnigen Dinge getan hatte, nur weil er es konnte. Der sich senkrecht mit einem Besen vom höchsten Turm von Hogwarts stützte, der im März nackt den See durchschwommen hat, der sich nachts an einen Baum im Verbotenen Wald binden ließ, einfach nur so.
Mehr als ein Wunder war geschehen, dass er überhaupt seine Schulzeit überlebt hatte - oft genug hatte er McG mit kreidebleichem Gesicht an seinem Bett im Krankenflügel stehen sehen, noch zu erschüttert um ärgerlich zu sein.
Selbst heute könnte er nicht sagen, warum: Er weiß es einfach nicht. Aber irgendetwas, vielleicht die Gefahr an sich, hat ihn immer unter Strom gesetzt. Ihn magisch angezogen.
Er hat den Gedanken immer verabscheut, nicht in der Lage zu sein, dass tun zu können (oder dürfen), wozu ihm gerade der Sinn steht. Er hat Grenzen gehasst, hasst sie immer noch, und als er endlich nach den endlosen Jahren seiner Kindheit in die Freiheit von Hogwarts entlassen wurde und dort auf seinen Prongsie traf… in gewisser Weise war es Glück gewesen dass sie sich getroffen hatten, denn alleine hätten sie kaum das zweite Jahr überlebt.
Niemand hatte sie aufhalten können, der Himmel war die alleinige Grenze gewesen. Wenn sie Hogwarts kontrollieren konnten, was war dann noch übrig vom Rest der Welt…? Niemand konnte sie aufhalten.
Scheiß auf Autoritäten und scheiß auf ihre Gesetze, je verbotener etwas war, desto mehr wollte er es, hatte er es immer gewollt. Scheiß auf alle.
Genauso war es mit Frauen gewesen.
Er hatte sie konsumiert (und tat es ja immer noch), manchmal ohne jeglichen Genuss, einfach nur um es getan zu haben, um diesem inneren Druck einen Ausgleich bieten zu können, um einen anderen, warmen Körper zu spüren und ein lebendiges Herz schlagen zu hören. Sirius brauchte Gesellschaft, Sex, oder wie man es nennen wollte, wie die Luft zum Atmen, wie den Feuerwhisky am Abend (…und Nachmittag) und wie seinen tiefen Sessel vor dem Kamin.
Sie waren ihm zu einem drogengleichen Zeitvertrieb geworden, schon in jungen Jahren. In den Jahren auf Hogwarts, als die grausame Welt und die düsterer Zukunft zwar stets präsent aber noch nicht zu einer fassbaren Bedrohung geworden waren, hatte er sich wie im Paradies gefühlt.
Ja, das war Hogwarts für in gewesen. Der einzige Ort an dem er sich jemals zu Hause gefühlt hatte, an dem er jemals glücklich gewesen war.
Und jetzt… Sirius war zu klug genug um nicht zu wissen, dass Tonks (und alle anderen) Recht hatten, mit dem, was sie ihm vorwarfen.
Er merkte wie seine Hände zitterten und beschleunigte seine Stritte (Anmerkung der Autorin: OK, schon klar: Er könnte auch aparieren, aber was gibt es düsteres als einen depressiven Mann abends im Nieselregen??). Er brauchte etwas zu trinken.

...ich weiss, ihr musstet lange warten, aber vielleicht kriege ich ja doch so'n gaaaanz kleinen Kommi?


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