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Fanfiction

A lot like love... - Regen und Richtungen

von The Jo

@Anna (die offiziell langsamste Beta der Welt :o)) Ach, Mensch, danke!!! Aber du bist mir auch eine große Hilfe… Was du neulich über Sirius gesagt hast (…also, dass du dir das momentan schon vorstellen könntest…)… mal schauen. Ich bin am Überlegen. Neues Kapitel gibt es… bald. Aber dann muss ich mal wieder ein bisschen ernsthaft in die Tasten hauen!! Kussi!
@Drachenreiter: Hallo :o). Ich mache so schnell ich kann, ehrlich! Aber es wird wohl nur noch einmal pro Woche upgedated, habe da mal wieder einen neuen Typen kennengelernt… kicher!!
@ Cura: Wow, toll! Und vielen Dank *sehr geschmeichelt bin*!! Ich finde auch, dass Sirius/Ginny zu wenig Beachtung kriegt. Ich wusste wirklich schon lange bevor ich mit „So not over you“ tatsächlich angefangen habe, dass die beiden sehr gut zusammen funktionieren.
Ohoooo - Sirius und tiefere Gefühle?? Naaaaa ja, schauen wir uns das mal an. (Nur am Rande: ich weiß noch nicht, wie ich es ausgehen lasse. Werde mich wohl spontan entscheiden…) Also - toll dich dabei zu haben. Und viel Spaß!!
@ Euphorbia: Hallo :o). Hey, woher weißt du das mit Ad - ähhhh Paul denn!! Fies!! Das wollte ich doch… hmpf. Naja. Ich nehm's mal als Kompliment, dass meine Leser mich besser kennen als ich angenommen habe. Gott, jetzt weiß ich auch endlich, was meine Mutter immer meint wenn sie sagt, dass ich so leicht zu durchschauen bin! Himmel, wer braucht schon eine Therapie wenn er kostenlos FF schreiben kann??? Übrigens - ja, er will sie s.p.r.e.c.h.e.n. Und außerdem…. danke!! Du bist so lieb!!
@ Dr. S: Hey, schwaffel ruhig weiter, ich find's sehr amüsant! Emergency Room war definitv mal meine Lieblingsserie - aber GOTT ist das lang her… Jaja, frag' Ad- ähhhh, ich meine natürlich Paul doch mal, was er davon hält. Und… naja, hat ein bisschen länger gebraucht - aber deine Neugierde wie bald gestillt sein!!
Werde bei Gelegenheit mal nach einem Sirius/Draco Ding schauen, oder kannst du mir glich was Gutes empfehlen, damit ich mich nicht erst durch metertiefen Mist wühlen muss (…fies!!)???

…und auch allen anderen und auch den, wie Cura so nett sagte, „Schwarzlesern“ - viel Spaß bei dem neuen Kapitel. Es macht sich, es macht sich!!
Kussi von eurer…
Jo
(…war übrigens bis gerade eben im Kino, „Stardust“ (kenne den deutschen Titel nicht), ach Gott war das süß!! Und wer sing den Titelsong, ja, wer isses denn nur?? Könnten es - mein Gott, könnten es etwas vier Sänger aus Englands Norden sein??? JAAAAA!! Juhu!! *träller* Yeah you and me we can light up the sky
If you stay by my side
We can rule the world
*immer noch träller*

The boy can't help it, it's not his fault
Just a dangerous dangerous thing
But then every night's still so much fun
And you're still out there darling
Clinging on to the wrong ideas but
I never regret anything I've done
Remember when you were young
You'd lose yourself
(Razorlight, In the morning)

„Kannst du… ähm, Luna?“ Ginny öffnete leicht die Zimmertür zu ihrer Freundin und Mitbewohnerin.
Die sah kurz und abwesend von einem summenden Planetenmodel auf. „Hm…?“
„Kannst du… also, nur für den Fall.“ Sie atmete tief durch. „Nur für den Fall, aber eigentlich sollte er nicht - also, falls Paul heute vorbei kommt, ja?“
„Ja…?“
„Kannst du ihm sagen, ähm, dass ich bei meinen Eltern bin? Weißt du, äh, ich will einfach mal einen Abend alleine sein und ein bisschen… ähm, spazieren gehen und wenn ich ihm das erzählte, dann wird er nur wieder anfangen zu, ähm, diskutieren und… ja, also - würdest du das für mich tun?“
Luna hob endlich den Kopf und warf einen langen Blick aus dem Fenster. „Es schüttet.“
„Hallo - ich kann zaubern!“ Ginny lachte etwas verlegen. „Also, ähm… würdest du das tun?“
„Jaja, sicher…“
„Ah, cool. Danke! Und, ähm, schönen Abend…“
„Viel Spaß!“, rief Luna ihr zerstreut hinterher und Ginny drehte sich wieder um.
„Wobei?“
Luna sah kurz auf. „Bei deinem Treffen mit Sirius.“
„Ich“, setzte Ginny an, wurde knallrot und schüttelte hastig den Kopf. „Nein, ich will nicht - ich werde nicht, ähm. Ich treffe mich nicht mit ihm.“
„Natürlich nicht.“ Luna nickte träumerisch. „Ich meinte ja nur, falls du ihm ganz zufällig über den Weg läufst.“
Ginny starrte auf den schmalen Rücken ihrer Freundin und überlegte, ob es sich lohnen würde ihr zu erklären, dass sie nichts anderes vorhatte als einen langen Spaziergang in Belgravia - aber sie hätte ihr sowieso nicht geglaubt.

Aber Luna hatte stark untertrieben. Es schüttete nicht, es goss sinnflutartig und trotz des Trockenzaubers drang nach kurzer Zeit unangenehme Nässe durch ihre Kleidung und die Schuhsohlen.
Da stand Ginny also, mit schon feuchten Haaren die sich schon zu locken begannen, mit den Füßen im Wasser und brennenden Wangen am Grimmauld Platz. Natürlich hatte sie keine Ahnung, wie sie nur hier gelandet war - ihre einzige Entschuldigung war vielleicht, dass in Belgravia nichts weit von etwas entfernt war. Aber wenn sie ganz ehrlich gewesen wäre, dann hätte sich Ginny natürlich eingestehen müssen, dass ihre Schritte sie keineswegs zufällig hierher gebracht hatten.
Sie atmete einmal tief ein und legte den Kopf in den Nacken, ließ sich den Regen über das Gesicht laufen.
Er brachte nicht den klaren Kopf, den sie sich gewünscht hatte - sondern bewirkte nur, dass kaltes Regenwasser ihren Hals hinunter lief. Es schüttelte sie fröstelnd - und das brachte sie endgültig zu einem Entschluss.
Wenn er auch nur einen blöden Spruch reißt, dachte Ginny, wenn er auch nur einen blöden Satz von sich gibt, dann verschwinde ich sofort und werde nie wieder mit ihm reden.
Aber sein Lächeln, als er zweifellos überrascht vom Klingeln die Tür öffnete, barg keine Spur Triumph sondern nur echte Überraschung. „Ginny...!“
„Hey Sirius.“ sagte sie, und ging rasch und ohne ihn anzusehen an ihm vorbei - durch die Eingangshalle in die Richtung, wo früher das Wohnzimmer gelegen hatte. Es war so lange her seitdem sie das letzte Mal hier gewesen war… und es hatte sich einiges verändert. Zum allgemeinen Erstaunen hatte Sirius sich dazu entschieden, das Angebot von Harry anzunehmen und das Haus am Grimmauld Platz nach einer gründlichen Renovierung zu beziehen, um sich und Harry ein schönes Heim in London zu bieten. Und auch wenn Ginny gerade ganz andere Gedanken hatte, konnte sie doch nicht anders als zu bewundern, was aus der dreckigen, Furcht einflößenden Festung geworden war. Viel Tageslicht fiel durch die großen Deckenfenster über der Galerie, die beleuchteten die immer noch melancholische, aber nicht mehr beängstigende Atmosphäre des Hauses. Sirius hatte an der Ausstattung nicht gespart, silberne Kerzenhalter und voluminöse, violette Samtvorhänge, antike Möbel und Marmorboden… Auch das Wohnzimmer erstrahlte in neuem Glanz mit einem neuen Kamin aus schwarzem Marmor und einem riesigen Kronleuchter. Es hätte nicht viel gefehlt und Ginny hätte von der Pracht beeindruckt gepfiffen.
Als er ein paar Augenblick nach ihr den hohen Raum trat, hatte sie sich soweit erholt und starrte in die lodernen Flammen.
Lange sagte niemand etwas, dann drehte sie sich um.
„Ich habe überhaupt keine Ahnung, was ich hier mache.“ sagte sie hastig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und wahrscheinlich muss ich dafür in der Hölle schmoren.“
„Dann können wir uns ja einen Kessel teilen.“ Er lächelte etwas, wurde aber rasch wieder ernst. „Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?“
„Ja, bitte.“, murmelte sie. „Einen Feuerwhisky.“
„Mit oder ohne Eis?“
„Mit, bitte.“ Sie sah zu, wie er zu dem alten Sekretär ging und aus einer üppig geschliffenen Karaffe zwei Gläser befüllte und mit einem kurzen Schwung Eiswürfel aus seinem Zauberstab plumpsen ließ. Ginny war fasziniert. Nicht von dem Zauberspruch natürlich. Von ihm.
Eine Jeans, ein dunkler Rollkragenpullover aus dicker Wolle. Es war so normal, aber gleichzeitig sah er so gut darin aus… Ihre Gedanken wanderten so rasch in eine ganz bestimmte Richtung, dass ihr ganz heiß wurde. Verdammt. Sie nahm ihm das Glas ab und bemühte, es in ihrer Hand nicht zittern zu lassen.
„Zum Wohl.“ wünschte er ihr freundlich und trank, ohne sie aus den Augen zu lassen.
„Ja, zum Wohl.“ Ginny nahm einen kleinen Schluck.
„Wart ihr denn gestern dann noch tanzen?“ fragte Sirius und Ginny musste schlucken, als sie an Paul dachte und daran, was er zu ihr gesagt hatte. Und wie wenig es sie daran hinderte, hier zu sein. Das konnte doch eigentlich nicht normal sein. Das musste doch eigentlich von einer gestörten Persönlichkeit zeugen. Denn welche normale Person setzte schon eine funktionierende Beziehung wegen Sirius Black auf's Spiel (sie hatte keine Ahnung, aber sie vermutete, dass es schon einige gemacht hatten…)??
„Ähm, nein. Wir sind spazieren gegangen, an der Themse. Und, ähm… ihr? Seid ihr noch tanzen gegangen?“
Sirius lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein.“
Klar. Was für eine dumme Frage.
„Sie war, ähm“, Ginny fuhr mit ihrem Zeigefinger den Kaminsims entlang. „Sie war sehr schön, diese Corrie.“
„Ja.“ Er nickte langsam. „Das stimmt.“
Ginny starrte auf das Bild von ihm und Harry, das im Sommer auf der Meisterschaftsparty aufgenommen worden sein musste - ihre Brüder waren beim Endspiel anwesend gewesen und hatten noch Wochen danach davon geschwärmt.
Sirius kam noch einen Schritt näher und sah ihr über die Schulter. „Was schaust du?“
„Ach, nur die Fotos.“ Sie hustete trocken. „Dann, ähm, dann seht ihr euch also?“
„Nein.“ Er schüttelte den Kopf und nahm ihr dann das Glas aus der Hand. Stellte es langsam neben den Rahmen von Remus, Tonks und Teddie.
Ginny wagte nicht zu atmen, als seine Hand vorsichtig nach ihrer griff und schloss die Augen. Bewegte sich nicht, spürte nichts als seine Lippen, die leicht an ihrem Hals entlang strichen. Die Sache am Geburtstag ihres Vaters... das hätte sie vielleicht gerade noch als einen bösen Ausrutscher abtun können. Aber jetzt hier zu sein... das hatte etwas von einem Vorsatz, das hatte sie gewusst und genau deswegen war sie gekommen. Ab jetzt würde sie sich nicht mehr rausreden können.
„Corrie ist nur… eine Freundin.“ wisperten seine Lippen an ihrem Ohrläppchen und Ginny seufzte leise. Vor Resignation oder vor Lust, das war auch ihr nicht klar.
„Und was soll ich dann bitte sein?“
Sie merkte, wie sein Mund sich zu einem Lächeln verzog. „Meine schöne Retterin, was sonst?“
Das hatte sie so nicht erwartet und lachte etwas. „Sirius… lass das!“
Er hielt inne, ihren Nacken zu küssen und sah sie etwas überrascht an.
„Nicht - “, Ihre Wangen glühten heiß, „nicht das!“
Jetzt war es an ihm zu lachen und er umfasst ihre Taille, um sie zu sich zu drehen. Aufmerksam betrachtete er ihre kühne Stupsnase und zählte genau 12 Sommersprossen. Er merkte wie ihr geschmeidiger Körper ihn zu erregen begann, spürte ein ihm wohlbekanntes Kribbeln in seinem Unterleib.
„Was denn sonst?“
„Hör auf, mich deine schöne Retterin zu nennen.“ murmelte sie in seine Schulter und spürte, wie seine Arme sich enger um sie schlossen und ihr ein… seltsames und steinzeitliches Gefühl der Sicherheit gaben.
„Aber das bist du nun mal.“ Sirius strich eine lange Strähne rotes Haar hinter ihr Ohr. „Wenn du mich nicht in der Winkelgasse erkannt und nach St. Mungo's gebracht hättest… wenn ich nicht vor Erschöpfung gestorben wäre, dann hätte ich mich vielleicht hätte ich mich nie mehr daran erinnert, wer ich eigentlich bin, also wenn du mich fragst: Ich habe also ein gutes Recht, dich so zu nennen... Und auch, mich bei dir dafür zu bedanken.“ Ein Finger folgte sanft ihrem Hals und fuhr über ihr Schlüsselbein. „Und was die Schönheit betrifft…“ Er sah in ihre Augen. „Das dürfte doch klar sein, oder?“
„Ich…ähm“, Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Wie konnte sich etwas so falsches nur so gut anfühlen??
Sirius musste lächeln. „Ja?“
Ginny gab einen verzweifelten Laut von sich. „Merlin, ich bin so… ich wollte überhaupt nicht kommen, aber - was tue ich nur?“
„Du besuchst den langweiligen und alten Paten deines Exfreundes, der dir neulich nach langer Zeit wieder über den Weg gelaufen ist…“
Langweilig und alt… Ginny fielen viele Adjektive ein, mit denen sie Sirius beschreiben konnte, aber langweilig und alt fielen nicht gerade darunter. Sie kicherte und gab ihm einen Klaps auf die Schulter.
„Hör auf, nach Komplimenten zu fischen!“
„Hör auf, mich zu schlagen!“
„Hör auf, mich nachzumachen!“
„Ich habe dich nicht nachgemacht, ich habe dich völlig authentisch dazu aufgefordert, deine Aggressionen nicht an mir auszulassen und -“
Ginny griff nach seinem Kopf und küsste ihn heftig. „Und hör auf zu reden!“
„Damit kann ich mich abfinden.“

Und so kam es, dass sie wieder miteinander schliefen - nicht hastig wie vor wenigen Tagen im Kellerraum des Fuchsbaus, sondern langsam und genussvoll. Ihre leisen Seufzer hallten von den hohen Wänden des abgedunkelten Schlafzimmers wieder und als Sirius sich auf sie rollte und sein schwerer Körper ihr den Atem raubte, schloss Ginny die Augen und wusste, dass sie gar keine andere Wahl gehabt hatte. Irgendeine Macht hatte einfach entschieden, dass sie hier sein sollte und ihre Schritte mit aller Gewalt zum Grimmauld Place und in seine Arme gezogen. Es beängstigte sie etwas, denn Ginny hatte schon vor langer Zeit schmerzlich lernen müssen, was es hieß nicht mehr bei klarem Verstand zu sein.
Aber da war Sirius, mit seinen muskulösen Armen und den hungrigen Lippen, der in einem langen Atemzug alle nachdenklichen Gedanken beiseite wischte, so als wäre ihre Existenz fraglich und völlig nebensächlich. Und Ginny ließ sich in seine Arme fallen, löste sich von jeglicher Kontrolle - was sie nicht mehr gewagt hatte, seitdem sie eines Nachts unter den gleißenden Lichtern von St. Mungo's erwacht war und verstörte und ängstliche Gesichter sie angestarrt hatten. Zu groß vor die Angst davor gewesen, dass er wieder kommen könnte. Und sie hatte gelernt, damit zu leben; Hatte gelernt ein fröhliches, gut gelauntes Mädchen zu sein dass für die meisten Späße zu haben war und noch einiges mehr, hatte immer einen großen Freundeskreis und viele Partner gehabt, um nur ja nicht alleine zu sein. Um nur ja nicht wieder in's Grübeln zu kommen und ihn irgendwann wieder her zu wünschen, weinend und voller Angst davor, aber gleichzeitig verzweifelt nach seinem schönen, gleichmäßigen Gesicht.
Aber hier mit ihm in seinem Bett, wusste Ginny, dass sie keine Angst haben bräuchte und sie schlang ihre Arme um seinen Nacken, während sie von seinen harten Stößen ausgefüllt wurde, und spürte eine Träne über ihre Wange rinnen. Vor Freude oder Trauer, sie hätte es nicht beantworten können.

Als Ginny schließlich am späten Vormittag in den zerwühlten Kissen seines Bettes erwachte, war sie sich einige Augenblicke unsicher, ob sie die vergangene Nacht nur geträumt hatte. Aber sie konnte ihn neben sich atmen hören - nicht mehr so regelmäßig und tief, als wenn er noch schliefe, und es klang zu realistisch, als das sie es sich einbilden könnte.
Ginny öffnete also die Augen und das erste, was sie an diesem Morgen sah, war ein paar außergewöhnlich schöner, dunkelgrauer Augen. Also doch kein Traum. Definitiv.
„Oh nein.“ sagte sie unwillkürlich, sich die Decke über den Kopf und errötete kräftig. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals eine solche Leidenschaft erlebt zu haben. „Scheiße.“
Sie hörte ihn glucksen - und dann Bettlaken rascheln.
„Es wäre wesentlich freundlich, wenn du stattdessen sagen würdest: Oh, Sirius, wie wunderbar dich gleich nach dem Aufwachen zu sehen, warum kann das nicht jeden Tag so sein?“
Ginny lachte und öffnete endgültig die Augen. „Ja, vielleicht wäre das freundlicher, aber du bist sowieso schon eingebildet genug!!“
Sirius grinste kurz und legte sich so neben sie, dass er sie bequem betrachten konnte.
„Gut geschlafen?“ fragte er schließlich interessiert und freundlicher als sie es erwartet hätte.
„Hmmja.“ nuschelte sie und schob sich näher zu ihm. „Ja, gut eigentlich.“
„Gut.“ murmelte er leise und nahm dann, ohne sie anzusehen, ihre Hand in seine.
Wenn Ginny den Kopf etwas drehte, dann konnte sie den blauen Himmel durch die hohen Deckenfenster sehen. Lange lagen sie ohne sich anzusehen nebeneinander. Es war irgendwie ein friedliches Gefühl, so als ob die Zeit stehen geblieben wäre. So als ob es in diesem Raum keine Rolle spielte, dass er fast doppelt so alt war wie sie und diese - diese Sache zwischen ihnen eigentlich völlig indiskutabel war.
„Ähm, Ginny?“
Sie schreckt mit klopfendem Herzen hoch. Seine Stimme klang so ernst, ganz so als ob er von großer Bedeutung sagen wollte. „Was?“
„Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du Hunger hast.“ Sirius stützte sich auf seinen Ellenbogen und streichelte leicht über ihren Bauch. „Wie sieht's aus? Ich sterbe nämlich fast.“
Merlin, und sie hatte schon fast gedacht…„Ja, habe ich.“
„OK, dann komm.“ Er küsste sie flüchtig auf die nackte Schulter und schwang sich aus seinem Bett - was ihr einen sehr langen Blick auf seinen muskulösen Rücken erlaubte - und auch den Rest seiner sensationellen Rückseite. Und so wie er sich gähnte und ausgiebig streckte… konnte man fast auf den Gedanken kommen, dass er es mit Absicht sah. „Ich bin schon mal unten.“

„Tee oder Kaffee?“
„Tee, bitte.“ Ginny warf ihm einen lagen Blick zu. Sie mochte seinen schwarzen Bademantel, und was für einen schönen Körper er erahnen ließ. Die Schultern waren breit und kräftig, die Taille schmal - für jemanden, der fast die Hälfte seines Lebens in Gefangenschaft verbracht hatte, sah Sirius wirklich noch unverschämt gut aus… natürlich nicht mehr richtig jung, schließlich war er schon… und da fiel ihr zum ersten Mal auf, dass sie eigentlich keine Ahnung hatte, wie alt er war. 40? Oder jünger? Oder doch älter (nein, doch eher nicht)?
„Sehr gut. Ich hatte selbst noch nie was für Kaffee übrig.“ Er grinste ihr zufrieden zu, ganz so als ob sie seine gewissenhafte Schülerin wäre und eine schwierige Frage zu seiner vollsten Zufriedenheit beantwortet hatte. „Es geht doch nichts über eine ordentliche Tasse Tee am Morgen mit ordentlich Milch und Zucker, oder?“
„Stimmt.“ Ginny ließ sich auf einen der gepolsterten Stühle sinken und wunderte sich schon gar nicht mehr über die herrschaftlich aussehende Küche mit dem hohen Buffet und dem glänzenden Marmorboden. Allerdings… „Hast du das Essen gemacht?!“
Nicht das sie das annahm…Sirius sollte Haushaltszauber beherrschen?? Lachhaft.
Das fand er anscheinend auch. „Nein, natürlich nicht! Ähm - also, sag's Hermione nicht, aber - “
„Was, du hast noch eine HAUSELFE?!! Sirius, du bist einfach unmöglich!!“ Sie fing an zu lachen. „Das kann ich nicht glauben, dass du dich das überhaupt noch traust!“
„Was!!“ Er hob unschuldig seine Hände. „Ich bin Junggeselle, ich kann nicht kochen, was soll ich denn machen?“
„Hm, du solltest vielleicht doch mal die Chance ergreifen, mit jemandem diesen Pärchenkochkurs zu besuchen anstelle gegen die Überzeugung aller deiner Freunde zu handeln!“, schlug sie lächelnd vor und begann, einen noch heißen Toast mit Butter zu bestreichen. Hmm… sie liebte den Geruch von frischem Toast mit Butter,
„Warum.“ Sirius hob grinsend die Schultern. „Von der Freundin trenne ich mich doch sowieso, aber eine Hauselfe verlässt mich nie.“
„Du bist unmöglich!“ Aber sie schob sich lachend ein Stück Toast mit Orangenmarmelade in den Mund.
„Und du wiederholst dich. Accio Tasse.“

Ginny saß vor ihrem Teller und starrte Rufus Scrimgour an, der sich auf der Titelseite des Daily Mirror in Pose warf. Es war irgendwie zu viel, es so zu sehen. Sie musste wirklich gehen, konnte hier nicht einfach so sitzen, als ob nichts geschehen war. Vielleicht war es für ihn normal, jeden Morgen mit einer anderen Frau zu frühstücken und die neuste Zeitung zu lesen… Aber für sie selbst… Es war nicht gerade eine komplett neue Erfahrung, die Nacht bei einem Mann verbracht zu haben - aber morgens mit Sirius Black zu frühstücken, war eigentlich jenseits aller jemals erträumten Möglichkeiten. Wahrscheinlich war sie doch noch lange nicht so abgebrüht wie er… und im Moment war sich Ginny nicht sicher, ob das überhaupt erstrebenswert war. Da saßen sie, nachdem sie die ganze Nacht kaum geschlafen hatten - und er las Zeitung?? Sie wusste zwar nicht, was sie sonst hätten machen sollen - ein Gespräch über Harrys spektakulären Fang im letzten Spiel erschien ihr auch irgendwie ein bisschen unangebracht, aber der Kloß in ihrem Hals wurde von Minute zu Minute größer.
„Ich - ähm, ich, ähm… ich gehe dann jetzt.“
„Ah, OK. Ich bring' dich raus.“ Er stand auf und streckte sich gähnend. Dabei klaffte sein Bademantel auseinander und offenbarte den Blick auf seine nackte Brust. Ginny musste den Blick abwenden und stand rasch auf.
„Muss du nicht, ich kenne den Weg.“
„Ich weiß, aber ich mache das gerne.“ Sirius lächelte, irgendwie amüsiert - so als ob er ihr Unwohlsein verstehen würde - aber trotzdem nichts dafür tat, die Situation zu erleichtern.
Es war seltsam fremd, vor allem nach der Vertrautheit der letzten Nacht und Ginny fühlte sich noch stärker als zuvor wie eine unerfahrene, alberne Gans, als sie schließlich vor der Eingangstür stand und er sie interessiert musterte.
Was sah er sich an? Wusste er nicht etwa, wie sie nackt aussah? Oder versuchte er sich nur in Erinnerung zu rufen, was Corrie am Tag davor getragen hatte, als sie ihn verlassen hatte? Ginny spürte einen scharfen, kurzen Stich als sie an die blonde Schönheit dachte.
„Gut, also…“ Sie schlüpfte rasch in ihre Jacke. „Dann bin ich weg.“
„Warte.“ Sirius hatte schnell nach ihrer Hand gegriffen und sie an seine Brust gezogen. „Du wolltest doch nicht etwa gehen, ohne dich ordentlich von mir zu verabschieden?“
Ginny seufzte etwas zittrig, als seine Hände nach ihrem Hals griffen und sie in seinen sanften Abschiedkuss gezogen wurde.
„Wolltest du?“, raunten seine Lippen an ihrem Ohr und sie bekam eine wohlige Gänsehaut.
„Mh-mh.“ Sie schüttelte leicht den Kopf und schmiegte sich in seine Umarmung, um ihn noch ein wenig länger zu spüren. Er roch so gut.
„Das nenne ich ein gutes Mädchen.“ Er lachte leise und streichelte ihre Hüfte. „Komm gut nach Hause.“
„Jaahh… werde ich.“ sagte Ginny etwas unwohl, aber gleichzeitig auch durchströmt von komplexen und verwirrenden Gefühlen. „Auf Wiedersehen… und, äh, danke.“ Wofür bedankte sie sich eigentlich…?
„Wofür danke …“ murmelte Sirius, umfasste ihre Taille und zog sie näher zu sich. Intensivierte den Kuss. „Aber ich muss sagen, mir gefällt die Richtung in welche sich unsere Bekanntschaft entwickelt, Miss Weasley.“
Welche Richtung? Welche Bekanntschaft?!
Ginny huschte aus dem Haus und lief los. Der Regenguss des letzten Abend hatte sich in einen unangenehmen Niesel verwandelt, der gegen ihr Gesicht sprühte als sie durch die Straßen rannte, an hastenden Mugglen vorbei bis ihre Lungen schmerzten.
Die Wahrscheinlichkeit dass Luna ihre nächtliche Abwesenheit nicht mitbekommen hatte, war gering - und Ginny hatte keine Ahnung, wie sie diese erklären sollte, ohne sich nicht vollständig lächerlich zu machen. Aber wie sollte Luna auch verstehen, welche Macht sein Lächeln auf sie hatte?? Sie verlangsamte ihre Schritte etwas, als sie in die vertraute Gegend um die Winkelgasse kam. Aber Luna war momentan nicht ihr größtes Problem. Merlin, sie hatte ein Gewissen so schwarz wie die dunkelste Seele eines Blacks

„…und dann kommt dieser Zauberer tatsächlich wieder und fragt mich wirklich noch mal nach dieser Biographie, als ob ich denn nichts anderes zu tun habe…„ Paul lächelte ihr zu und strich kurz aber liebevoll über ihre Wange. „Aber ich rede die ganze Zeit ohne dich zu Wort kommen zu lassen. Was haben deine Eltern gesagt? Haben sie sich gefreut, dass du gekommen bist?“
„Hmm. Sehr.“ murmelte Ginny wortkarg und vergrub ihre Nase in seinem Nacken. Er roch gut und vertraut - nach einer Spur Seife, nach den Tausenden von Buchseiten bei Flourish und Blott's und nach frisch gewaschenen Haaren. Es war ein beruhigender, sauberer Jungengeruch. Sirius dagegen roch viel aggressiver: Irgendwie nach Tabak und Feuerwhisky (das war auch kein Wunder!), nach einem würzigen Aftershave oder Parfum, das Ginny immer einen Schauer bekommen ließ und nach einem sehr männlichen Geruch, den sie von Paul nicht kannte. Es war wie eine Mischung aus frischem Schweiß und Sperma, und es war sehr erregend.
Ginny biss sich auf die Unterlippe. Es war nicht richtig, was sie tat. Es war mies und heuchlerisch, und wenn sie nur etwas Mut hätte, dann würde sie ihm einfach freundlich sagen, dass es keinen Sinn hatte und sie sich von ihm trennen müsste.
Aber jedes Mal, wenn sie ihn ansah um es ihm zu sagen, verlor sie den Mut beim Blick in seine ehrlichen Augen und schwieg. Was sollte sie ihm auch sagen, dass sie nicht so war wie er? Das er gut und treu und ehrlich war, und sie... ihr fiel noch nicht mal ein, mit welchem Adjektiv sie sich am besten beschreiben könnte. Aber feige und hinterhältig kamen der Wahrheit schon beängstigend nahe. Und vermutlich hätte er es ihr noch nicht mal geglaubt.
Und so schwieg sie einfach voller Scham, drückte seine Hand und blickte in seine Augen, die sie an ganz andere erinnerten.
An Augen, von denen sie geschworen hätte, dass sie im Morgenlicht fast blau ausgesehen hatten.


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter