von lilac butterfly
so es geht auch schon weiter. wieder nur ein kurzes kapitel aber bald geht es mit spannenderen sachen weiter.
@deborah111 du hast es erfasst. ich bin ganz deiner meinung. ich "mag" neil nicht, aber er ist interessant und spannend. schön, dass dir das aufgefallen ist.
viel spaß jetzt und danke für die lieben kommis. ist lustig euch ein bisschen zappeln zu lassen.
lg butterfly
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Sie atmete schwer und spürte ihr Herz im Rekordtempo pochen. Sie setzte sich auf und strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht. Licht von der Straßenlaterne schien durch einen Spalt in den Vorhängen.
Neil lag neben ihr und atmete gleichmäßig.
So mochte sie Neil am liebsten. Wenn er schlief. Dann konnte sie sich ganz der Illusion hingeben, er wäre der tollste Mann der Welt.
Hermine atmete noch immer schwer und stand, so leise sie konnte, auf. Sie schlich zur Tür und schloss sie dann leise hinter sich. Sie stand in dem dunklen Flur und war etwas orientierungslos. Sie ging nach rechts und tastete die Wand ab, bis sie eine Tür fand. Sie öffnete sie und fand sich in einem Kaminzimmer wieder.
Die Vorhänge waren nicht zugezogen und man konnte den klaren, sternenübersäten Himmel sehen.
Hermine öffnete das Fenster einen Spalt und die laue Nachtluft wehte ihr ins Gesicht.
Ihr Herz pochte noch immer aufgeregt und Hermine sah ihren Traum wieder vor sich.
Tränen stiegen in ihren Augen hoch.
Dies war kein Traum gewesen, auch wenn sie es geträumt hatte. Es war geschehen. Vor langer Zeit. In ihrer Erinnerung war es über die Jahre verblasst, sie hatte gedacht, sie hätte es verkraftet. Aber jetzt merkte sie, wie sehr sie es immer noch schmerzte.
Dieser Abend, kurz vor Weihnachten vor fünf Jahren, war der schlimmste ihres Lebens gewesen. Er übertraf jeden der quälenden Tage die sie mit Neil verbringen musste, jeden Tag der letzten Woche, die sie in ihrem neuen Haus verbracht hatte.
Dieser Abend hatte sie verändert. Mit ihrer Beziehung war auch sie gestorben. Sie hatte sich noch nie zuvor, und auch nie wieder danach, so gefühlt.
Sie hatte an diesem Abend bei Ginny geschlafen und Harry war zu Ron gegangen. Sie hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan, doch hatte sie seit sie sich aus Rons Armen gelöst hatte, keine Träne mehr darüber vergossen.
Tote können nicht weinen. Sie können nur andere zum Weinen bringen und Hermine fragte sich, was davon schlimmer war.
Eine Träne lief ihre Wange herunter.
Sie hatte damals keine Chance in ihrer Beziehung gesehen, doch im Nachhinein wurde ihr klar, dass es Dutzende Chancen gegeben haben musste, die sie einfach nicht erkannt hatte.
Wenn sie damals nicht einfach abgehauen wäre, vielleicht hätte sie sich umentschieden und hätte versucht ihre Beziehung zu retten.
Sie schüttelte sich. Sie durfte jetzt nicht über solche Sachen Gedanken machen.
Gestern hatte Neil ihr erzählt, dass sie in zwei Monaten heiraten würden.
Dann war ihr Leben entgültig besiegelt.
Tief in ihrem Innern dachte sie daran, dass sie noch immer eine Chance hatte, zu fliehen, vor Neil zu fliehen, ein neues Leben zu beginnen, wieder einmal.
Sie schluckte und schloss das Fenster. Es war zu spät. Jetzt hatte sie keine andere Wahl.
Mit steifer Miene ging sie zurück ins Bett, im Innern hoffend, von Ron zu träumen, aber einen glücklichen Traum, keinen wahren Albtraum.
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ich hoffe ihr habt die anspielung verstanden. das ganze bezieht sich auf das zweite kapitel. und generell. "TOTE" können nicht "WEINEN". Verstanden?
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