von Niisuu
Als Wednesday am Abend wieder nach Hogwarts kam ging es ihr ein wenig besser.
Es war einfach hart, sich eingestehen zu müssen, dass sie Jesse nie wieder sehen würde.
Dennoch, so wurde ihr klar, musste das Leben weitergehen.
Sie durfte nicht in alte Muster zurückfallen.
Stattdessen sollte sie Harry beistehen, bei allem was ihn noch erwartete.
Und da fiel ihr plötzlich der Brief ihrer Tante ein.
Fünf Jahre waren seitdem vergangen und sie wusste noch immer nicht, was Lily damals gemeint hatte.
Die Schatulle lag noch immer gut versteckt in ihrem Koffer, schon lange hatte sie nicht mehr hineingesehen.
Doch jetzt, wo die Bedrohung durch Voldemort wieder gegenwärtig war, überlegte sie.
Vielleicht ging es um Voldemort?
Dass es um Harry ging, da war sie sich noch immer sicher.
Und ihre Ahnung damals war vielleicht der Grund, weshalb sie immer öfter an ihn dachte.
Doch sie war nicht der Grund, weshalb sie ihn liebte.
"Da bist du ja wieder. Alles in Ordnung?", fragte Harry sie, als sie in den leeren Gemeinschaftsraum trat.
Sie nickte nur und fiel ihm in die Arme.
Wie sehr hatte sie das die letzte Zeit vermisst.
Einfach nur ihm nahe sein, das war das Schönste Gefühl auf der Welt.
Doch die letzten Tage hatten sie das vergessen lassen.
"Wollen wir runter gehen? Man sieht die Sterne.", sah sie ihn fragend an und ergriff seine Hand.
"Vergiss Voldemort und vergiss Umbridge. Nur für diesen Abend.", fügte sie hinzu, als er sie unsicher ansah.
Und so ließ er sich von ihr führen und sie gingen hinunter zum See.
Dort angekommen legte sie den Kopf auf seine Schulter und sah in den Abendhimmel.
"Es ist schön, nicht?", fragte sie und schloss die Augen, um das Gefühl der Wärme zu verinnerlichen.
"Ich wüsste gerne, was meine Eltern sagen, wenn sie von uns wüssten."
"Nun, ich denke, Petunia würde umfallen und Vernon einen Schreikrampf bekommen.", grinste Harry.
"Wir können es ja in den Sommerferien austesten. Oder gehst du mit zu Ron?", hob sie den Kopf und sah ihn fragend an.
"Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt. Aber Dumbledore ist der Meinung, ich wär bei euch am sichersten, abgesehen von Hogwarts, also werde ich zumindest erstmal mitkommen."
"Hm...Soll ich dir was Dummes erzählen, Harry?", fragte sie und legte den Kopf wieder auf seine Schulter, während er ihre Hand hielt.
"Klar, warum nicht?"
"Naja, aber es hört sich wirklich dumm an...Ich glaube, wir sind füreinander bestimmt. Ich möchte nie wieder von dir getrennt sein, den Rest meines Lebens bei und mit dir verbringen. Sogar Kinder möchte ich von dir. Das klingt albern, oder?"
"Nicht wirklich. Wieso sollte es?"
"Bedenke, was die anderen in uns sehen. Wir sind Cousin und Cousine, und nach allem, was wir durchhaben, gibt uns niemand eine große Chance. Cho würde vielleicht sogar denken, dass wir nur zusammen sind, um ihr eins auszuwischen."
"Vergiss Cho. Vergiss deine Eltern und vergiss alle anderen. Ich liebe dich, weißt du das? Und ich glaube nicht, dass sich das so schnell ändern wird. Ich wünsche mir sogar, dass sich das nie ändert."
Ein warmes Gefühl machte sich in ihr breit.
"Aber wir sind erst 15...", erwiederte sie.
"...Und wir stehen wahrscheinlich vor dem nächsten Krieg. Trotzdem ändert das nichts daran, was ich fühle und denke."
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