von Niisuu
Liebe Wednesday,
Ich weiß, ich werde schon lange nicht mehr sein, wenn du dies liest. Auch bin ich mir sicher, dass du nicht viel über unsere Welt weißt bis jetzt. Doch wir beide wissen, dass du hierher gehörst. Sicher hast du dich gewundert, wer dir das ganze Gold in Gringotts vermacht hat? Wer dir dadurch die Möglichkeit gab, dein Leben sinngemäß zu führen. Nun, das hast du mehr oder weniger deiner Ururgroßmutter Meredith Beckin zu verdanken. Ihr verdankst du es auch, das du ein Metamorphmagus bist. Du bist die erste, bei der dieses Gen wieder zum Vorschein tritt, denn sowohl deiner Urgroßmutter, Großmutter und mir wurde es vergönnt. Doch ich weiß, warum es zu dir übergesprungen ist. Glaube mir, du wirst es brauchen, doch das dauert noch seine Zeit. Genau wie der Zeitumkehrer, der mit in deiner Truhe liegt. Ihn hast du von deiner Urgroßmutter Kate Farnsworth geerbt. Es ist kein normaler Zeitumkehrer (wobei ich mir sicher bin, du weißt bis jetzt nicht einmal, was das überhaupt ist), mit ihm kannst du nicht nur in die Vergangenheit reisen, sondern auch in die Zukunft. Das ist der Grund, weshalb ich soviel über dich weiß. Und ich weiß, dass du ihn erst einsetzen wirst, wenn du ihn wirklich brauchst.
Sei deiner Mutter nicht böse über ihre Abneigung gegen die Zaubererwelt, das wird sich legen, glaube mir. Sie liebt dich noch immer von ganzem Herzen. Ich kann dir nicht zuviel preisgeben, ich hoffe, du verstehst das.
Jetzt jedenfalls wünsche ich dir ersteinmal ein schönes erste Schuljahr in Hogwarts. Bewahre die Truhe gut auf, zeige niemandem ihr Geheimnis und lebe glücklich.
Ich bin stolz auf dich.
Deine Tante Lily
Wednesday starrte verdattert auf den Brief. Sie hatte ihn verstanden, ja, doch er war noch nicht richtig in ihren Verstand eingedrungen. Ein Zeitumkehrer? Was war das? Doch sie war sich sicher, dass Hogwarts eine Bibliothek besaß. Selbst die Stonewall besaß eine. Und dort würde sie sicherlich alles finden, was sie brauchte, um dieses schöne, kleine Etwas zu verstehen.
Ein paar Stunden später kam ein kleiner Essenswagen mit seltsamen Leckereien vorbei. Wednesday hatte noch genug Geld, um sich von jedem etwas zu kaufen. Und kaum dass sie damit in ihr Abteil gehen wollte, kamen zwei Jungs, etwas älter als sie, auf sie zu. Und sie erkannte sie wieder. Es waren die beiden Zwillingsrotschöpfe vom Bahnhof.
"Na kleine Lady, ganz allein?", witzelte einer von ihnen.
"Wer seid ihr und was wollt ihr?", erwiderte Wednesday in einem Ton, der deutlich machte, dass sie genau wusste was sie wollte.
"Wir wollten uns nur mal die Erstklässer ansehen, um die rauszufischen, die zu schwach aussehen, um sie dann im Schuljahr zu verschonen.", grinste der andere.
"Ach, ganz tolle Schläger seid ihr, oder was?", starrte sie Wednesday mit großen Augen an.
"Nein, nein, du verstehst uns falsch. Wir tuen doch keiner Fliege was zu leide."
"Und schon gar keinen Erstklässlern."
"Wir wollen nur ein bisschen Spass."
"Und wenn Peeves und Filch gerade ausser Haus sind, brauchen wir eben jemand anderen."
"Und wofür?", funkelte Wednesday die beiden an.
"Für ein paar kleine, harmlose Streiche. Nun hab dich nicht so.", grinste der eine der Zwillinge sie wieder an. In diesem Moment merkte Wednesday, was sie eigentlich für ein Glück hatte, ein Mädchen zu sein. Wäre sie ein Junge geworden, wären sie und Dudley vermutlich eineiige Zwillinge geworden und das wäre die Hölle gewesen. Die Ähnlichkeit dieser Beiden machte ihr das schmerzlich bewusst und so wurden sie ihr sympathischer.
"Ihr habt mir immernoch nicht gesagt, wer ihr seid.", grinste Wednesday die beiden an.
"Wir sind Fred."
"Und George."
"Weasley.", sagten die beiden im Chor.
"Und in welcher Klasse seid ihr?"
"Endlich in der Dritten, das bedeutet wir können endlich nach Hogsmeade.", sagte Fred.
"Nicht, das wir dort nicht schon waren.", erwiderte George.
"Nur ab jetzt dürfen wir offiziell", beendete Fred den Satz seines Bruders. Wednesday konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
"Und wer bist du, kleine Lady?", fragte George sie.
"Ich heiße Wednesday, Wednesday Dursley.", sagte sie.
"Interessanter Name. Jedoch nicht so interessant, wie deine Süßigkeiten dort. Kennst du dich mit denen aus?"
"Nunja, ich hatte sowas noch nie...", stotterte Wednesday
"Dann mal los!" Und schon griffen die Zwillinge danach.
"Hier haben wir Bertie Botts geheiligte Bohnen in allen Geschmacksrichtungen.", stellte Fred, ganz vertreterhaft vor.
"Und die gibt es wirklcih in JEDER Geschmacksrichtung", setzte George hinzu.
"Und das hier sind Schokofrösche. Sei schneller als sie, sonst sind sie weg. In jeder Packung findest du eine Karte Berühmter Hexen und Zauberer."
Und so ging es weiter, bis es langsam dunkel wurde.
"Fred? George? Hier seid ihr!", sagte ein Mädchen mit schulterlangen, schwarzen Haare und öffnete die Abteiltür.
"Wir sind gleich da, es wird Zeit das wir uns umziehen."
"Ja, Marianne, wir kommen schon.", sagten sie, wieder einmal, im Chor.
"Du ziehst jetzt wohl auch besser deine Schulkleidung an, Wednesday.", sagte George und ging mit seinem Bruder hinaus.
Das war es also. Sie mochte die Zwillinge, und während sie sich umzog, freute sie sich sehr auf das, was noch kommen würde. Heute. Morgen. In der Zukunft.
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