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Fanfiction

Ende und Anfang - Wirklich!

von artis.magica

Wirklich!

Severus nahm kaum wahr, was um ihn herum geschah. Die Welt schien verschwommen und ein wunderbares Gefühl hielt ihn für Minuten fest. Er schritt stumm und beinahe mechanisch an der Seite von Arthur durch die engen Gassen von Hogsmeade. Das Blut raste so schnell durch seine Adern, dass er es hören konnte. Seine Gedanken wirbelten durcheinander und es war ihm, als würden sie fliegen können. Sein Atem ging heftig und nur mit Mühe zwang er ihn, zwang er sich, zur Ruhe. Und erst als Arthur ihn am Arm packte und der Sog des Apparierens ihn mit sich zog, wurde Severus aus seinen Gedanken gerissen und in die Wirklichkeit zurückgeholt.
Er sah sich um und erfasste mit einem flüchtigen Blick den Ort, zu dem ihn Arthur geführt hatte. Severus zog die Brauen zusammen und schaute voller Zweifel zu seinem Begleiter hinüber. Der lächelte ihn an und zuckte die Schultern.
„Gehen wir“, sagte er nur und nahm mit weiten Schritten die Stufen bis zur Haustür.
Als er Arthur langsam folgte und die Treppe emporstieg, überkam Severus für einen Augenblick das heftige Verlangen, die Flucht zu ergreifen. Es war ein Begehren, das für eine Sekunde übermächtig war, ihn für einen unendlich verlockenden Moment gefangen hielt und dem er nur zu gerne nachgegeben hätte … beinahe.
Und es gab einen guten Grund, weshalb er zögerte, bevor er Arthur folgte. Er wusste sehr genau, was ihn in der nächsten Zeit in diesem Gebäude erwarten würde. Auch wenn es Minerva sicher gut gemeint hatte, ihn hier unterzubringen, würde er jetzt lieber mit einer Zelle in Askaban vorlieb nehmen, nur um nicht auf Schritt und Tritt den Erinnerungen ausgesetzt zu werden, die er aus tiefstem Herzen immer noch fürchtete und die ihm hier so nahe sein würden wie nie zuvor in den letzten Wochen und Monaten. Und auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, dieser Eindruck verstärkte sich noch um ein Vielfaches, als er hinter Arthur über die Schwelle dieses Hauses trat und die Tür mit einem lauten Klappen hinter ihm ins Schloss fiel.
Für eine Sekunde unfähig, auch nur einen Schritt weiterzugehen, blieb Severus in der Eingangshalle stehen. Und mit dem Knarren der Dielen, mit dem vertrauten Geruch des alten Holzes, schoben sich bruchstückhaft Bilder vor seine Augen und flossen Erinnerungen in seinen Geist. Es waren Bilder, die er nie wieder sehen und Gedanken, die er nie wieder denken wollte. Sie legten sich wie eine tonnenschwere Last über ihn, auf seine Brust, und nahmen ihm die Luft zum Atmen. Severus schloss die Augen und kämpfte gegen diese Regung an.
Erst eine krächzende Stimme, die nach ihrem Begehren fragte, holte ihn zurück in die Welt. Er hob die Lider und sah hinab auf eine kleine Gestalt vor ihm.
„Ah, Kreacher“, sagte Arthur. „Das hier ist Severus Snape. Er ist für längere Zeit Gast im Hause deines Herrn und du wirst ihm jeden Wunsch erfüllen, den er haben wird.“
Kreacher sah Severus mit unverhohlenem Interesse an, doch dann besann er sich wieder seiner Aufgabe und verneigte sich tief vor seinen Gästen.
Ohne ein einziges Wort richtete er sich wieder auf und bedeutete ihnen an, ihm zu folgen. Dann wandte er sich um und führte sie in den Salon, der von einem hell lodernden Feuer im Kamin erleuchtet wurde.
Die Männer traten ein und während Severus inmitten des Raumes stehenblieb und die Arme vor der Brust verschränkte, nickte Arthur Kreacher zu, der daraufhin lautlos verschwand.
Für einen Augenblick standen beide Männer bewegungslos im Zimmer. Schließlich regte sich Arthur. Er ging zum Kamin und streckte die kalten Hände dem Feuer entgegen.
Eine Weile sagte keiner der beiden ein Wort. Und Severus gedachte auch nicht, damit anzufangen. Er konnte eh kaum einen klaren Gedanken fassen. Viel zu viel war in den letzten Stunden auf ihn eingestürmt und er sehnte sich nach Ruhe, um es ordnen zu können. Allerdings befürchtete er, dass dieser Ort nur sehr bedingt dazu geeignet war, um ihm zur Ruhe kommen zu lassen. Er starrte stumm vor sich hin und erst als Arthur sich wieder zu ihm umwandte und ihn mit wachen Augen ansah, kehrte auch Severus’ Aufmerksamkeit zu seinem Gegenüber zurück.
„Ich hoffe, du wirst Minerva vergeben“, sagte Arthur und zog den Schal wieder fest, den er gelockert hatte, als sie das Haus betreten hatten. „Aber dieser Ort erschien ihr am besten geeignet.“ Er gab auf, Severus’ Blick suchen zu wollen.
Severus fühlte sich mit einem Mal hilflos, beinahe ausgeliefert, und obwohl er sie zu unterdrücken suchte, kroch leise aber übermächtig die Angst vor den Erinnerungen in ihm hoch und legte sich eisigkalt um sein Herz. Und wäre es nicht Arthur Weasley gewesen, der ihm jetzt gegenüber stand, hätte er für nichts garantieren können... Die Anspannung stand Severus förmlich ins Gesicht geschrieben.
„Es wird schon gehen“, sagte er mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen. Seine Stimme war ungewöhnlich rau und ließ Arthur sehr deutlich hören, was Severus ihn nicht sehen ließ. „Ich habe keine Ansprüche zu stellen, von daher hätte ich ihr selbst eine Zelle in Askaban nicht übel genommen.“ Er wandte sich ab und um seine Unsicherheit zu überspielen, löste den Umhang und warf ihn mit Schwung über die Lehne des Sofas.
„Das habe ich nicht gemeint“, hörte er Arthur leise sagen.
Jetzt endlich sah Severus ihn an und als er erkannte, dass ihm Arthur vollkommen frei und offen entgegensah und in seinem Gesicht kein Hauch von Häme, kein Lauern auf einen Moment der Schwäche lag, fiel mit einem Mal die Spannung von Severus ab.
Wie ungemein misstrauisch er doch war!
Was hatte er eigentlich erwartet und was sah er jetzt?
Minervas Worte trieben durch seinen Sinn. Hatte die Welt sich wirklich so verändert, war jetzt wirklich alles anders? Heller vielleicht?
Vielleicht konnte er sich jetzt öffnen...?
Severus wiegte den Kopf und senkte den Blick. Es war genau das, was ihm Angst machte und vor dem er sich momentan fürchtete, wie vor bisher nichts in seinem Leben.
Severus hob den Kopf und sah Arthur ins Gesicht.
Nein, er konnte es nicht sagen, er war sich ohnehin bewusst, dass Arthur um seine Gedanken wusste, dass ihn hier alles an frühere Zeiten erinnern würde. Nein, er musste nichts sagen…
„Richte ihr meinen Dank aus“, war alles, was Severus hervorbrachte.
Arthur erwiderte Severus’ Blick mit einem Nicken. Dann wandte er sich um. „Viel Glück“, sagte er im Hinausgehen und schloss die Tür leise hinter sich.
Severus lauschte Arthurs Schritten noch nach. Sie waren sehr bald im Gang verhallt und ließen ihn zurück mit der Stille, in die sich wohlbekannte Geräusche schlichen. Geräusche, die ihn, wenn er es zuließ, mitnehmen würden.
Severus atmete tief durch.
Nein, er würde nicht zulassen, dass alles, was er in letzter Zeit erlebt hatte, was er endlich gefunden hatte, wieder zerstört würde, oder dass er es sogar selbst zerstören würde.
Er hatte so lange gekämpft und endlich einen Sieg errungen, den er nie für sich gesehen hatte. Er wollte es jetzt festhalten und nicht durch etwas zerstören lassen, von dem er vielleicht sogar immer noch glaubte, dass es ihm Halt geben könnte.
Severus ging durch den Raum und blieb versonnen vor dem Kamin stehen. Er starrte in das Feuer, das munter emporzüngelte und ihn mit seiner Wärme wohlig umfloss. Doch er spürte es nicht. Immer und immer wieder hörte er Lucius’ Worte, die ihm sagten, dass er sein Leben einer Sache geschenkt hatte, die es, nüchtern betrachtet, nicht wert gewesen war, weil er ihr nie die Wendung hätte geben können, die er für sich gewünscht hätte.
Ein leises Seufzen stahl sich von seinen Lippen. Dann wandte er sich um und ließ sich in einen der zerschlissenen Sessel fallen.
Warum schien ihm auf einmal alles so schwer? Noch vor wenigen Stunden war alles so klar, schien es kein größeres Glück für ihn zu geben...
Severus lehnte sich in die Polster zurück. Eigentlich war ihm nicht ganz klar, weshalb er jetzt zweifelte. Er hatte endlich Gewissheit, alles, was er sich gewünscht hatte, war Wirklichkeit geworden. Wie wunderbar hatte er empfunden, was Hermine ihm zugeflüstert hatte. Es erschien ihm wie ein Traum. Es war nur für ihn…
Severus beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und legte den Kopf in seine Hände.
Er könnte sich glücklich nennen und tat es trotzdem nicht.
Warum?
Severus schüttelte den Kopf und fuhr sich durchs Haar. Dann erhob er sich und schritt nachdenklich auf und ab. Nein, es war kein Traum, das hier war wirklich und er musste nur die Hand danach ausstrecken und festhalten, was ihm so offen entgegengebracht wurde. Er hatte sich immer danach gesehnt und jetzt wollte er es festhalten.
Weshalb fand er nicht den Mut? Weshalb stahl sich jedes Mal dieses alte Gefühl in sein Herz, wenn er in die Zukunft sah, die sich jetzt hell und klar vor ihn breitete, wenn er danach griff, sie festzuhalten und nie wieder loszulassen? War es die Angst zu verraten, was ihn so viele Jahre getragen und was ihm die Kraft gegeben hatte, immer weiterzumachen, auch wenn er keinen Ausweg mehr sah?
Nein, er wusste es jetzt, es war nicht diese Angst. Es war etwas, das lange hinter ihm lag und dem er alles gegeben hatte, um eine Schuld zu sühnen, die nicht allein die seine war. Er hatte seine Aufgabe erfüllt. Jetzt gehörte er sich selbst. Er hatte nur noch nicht gelernt, es ohne Vorbehalte zu akzeptieren.
Severus warf den Kopf in den Nacken blieb am Fenster stehen. Er holte tief Atem und senkte das Haupt. Er sah versonnen in die Dunkelheit hinaus. Dichter Nebel waberte in den Gassen und dem Licht der einsamen Straßenlampe gelang es kaum, ihn zu durchdringen. Severus fröstelte bei dem Anblick der kalten Welt und er schlang unwillkürlich die Arme um den Leib.
Unter dem Stoff seines Hemdes fühlte er die tiefen Narben und er dachte plötzlich an die vielen Wochen zurück, in welchen er schwach und dem Tode nah allein dem Wohlwollen zweier Menschen ausgeliefert war, denen er vertraute, wie niemand anderem auf der Welt.
Trotzdem er sich verschlossen hatte, trotzdem er nie wieder jemanden in sein tiefstes Inneres hatte sehen lassen wollen, war es Hermine gewesen, die seine Maske fallen ließ, die seinen Panzer durchdrungen hatte...
Er dachte voller Wärme an sie und ihre sanfte Bestimmtheit. Dachte an ihre allabendlichen Gespräche zurück, in welchen er sie mehr als einmal gekränkt und zurückgestoßen hatte. Er musste lächeln, wenn er daran dachte, wie unverblümt und direkt sie war und wie oft sie ihn beschämt hatte. Sie schien nicht müde zu werden, in ihm nach dem zu suchen, vor dem er sich selbst versteckte, nur um nicht schwach zu erscheinen, nur um sich nicht zu verraten. Mochte es ihm vielleicht vor allen anderen gelungen sein, doch Hermine hatte ihn längst erkannt. Er gab sich ihr so gerne geschlagen…
Severus schloss die Augen und sah ihr Bild vor sich. Es sah es so deutlich und es ließ ihn das Herz schneller schlagen und spendete ihm einen wunderbaren Moment des Trostes in diesem so kalten Haus. Und er erkannte endlich, was er wollte - so sehr. Es würde ihm Kraft geben, selbst wenn sie ihn einsperren sollten, selbst wenn er sie in seinem Leben nie mehr wiedersehen würde. Hermine war es gewesen, die ihm Hoffnung und Mut gegeben hatte, die ihn sehen ließ und die ihm Liebe schenkte.
Er wusste es eigentlich schon so lange. Er liebte sie, wie er Lily nie geliebt hatte, denn Hermine schenkte ihm genau das, was ihm die andere nie zu geben bereit gewesen war. Und plötzlich sehnte er sich nach Hermines Nähe, sehnte sich nach ihrer Wärme, die ihn sanft einhüllte und ihn hinübergetragen hatte in ein neues Morgen - ein so wunderbares Morgen.
Entschlossen wandte er sich um. Er ging durch den Raum und blieb vor dem Kamin stehen. Kein Zögern mehr. Er zog die Fotografie und den Brief aus der Tasche. Sie nur noch einmal ansehen, ihr nur noch einen letzten Gedanken schenken und dann endlich loslassen, für immer. Ja, er konnte es, es gab jetzt nichts mehr, was ihn aufhielt. Er war sich so sicher.
Severus beugte sich vor und streckte die Hand aus.
Noch ein letzter Blick auf die verblichene Fotografie, den Brief, dessen Zeilen kaum mehr zu lesen waren, dann ließ er sie los und die Flammen fraßen beides in Sekundenschnelle auf, ließen nichts zurück als hauchdünne Kohleblättchen, die im heißen Sog des Feuers endgültig zu Staub zerfielen.
Und es war, als befreite das Feuer Severus von einer Last, die ihm noch immer auf der Seele gelegen hatte. Im Feuer ging ein Kapitel zu Ende, das so vielen unendlichen Schmerz beschert hatte und den er auch sich selbst nicht vergeben konnte.
Doch jetzt war er frei und jetzt konnte er endlich wieder träumen...

---

Fortsetzung folgt…


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