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Fanfiction

Ende und Anfang - Immer noch Zweifel

von artis.magica

Einen lieben GruĂź an alle, die meine Beiden so treu durch die Irrungen und Wirrungen ihres neuen Lebens folgen und einen ganz lieben Dank an die, welche so liebe Worte finden und mich damit weitertragen.
Viel SpaĂź beim Weiterlesen und hoffentlich gute Unterhaltung.

Liebe GrĂĽĂźe
artis


---

Immer noch Zweifel

Der Tag begann kalt und klar, doch dann blies ein heftiger Wind mehr und mehr bleigraue Wolken heran, die der Sonne immer weniger Raum ließen, bis schließlich das Blau des Himmels vollkommen von ihnen bedeckt war. Nebel zogen auf und hüllten die Welt in ein kühles Kleid. Es begann zu regnen und niemand verspürte Lust, sich länger als unbedingt notwendig der Kälte auszusetzen. Doch trotzdem es kein Tag war, der einen nach draußen zog, waren Hermine und Severus zu einem Spaziergang über das großzügige Anwesen der Malfoys aufgebrochen.
Es war ihnen egal, dass der Wind ihnen kalte Regentropfen ins Gesicht blies, die sich wie Nadelstiche anfühlten und ihnen die Wangen vor Kälte rot färbte. Sie suchten einfach nur Zerstreuung, suchten sich abzulenken von den Gedanken, die ihnen immer wieder durch den Kopf gingen, wenn sie daran dachten, was Minerva ihnen heute Abend wohl eröffnen könnte.
Nach zwei Stunden aber hatten sie von dem nasskalten Wetter endlich genug. Sie sehnten sich nur noch nach einem wohligen Feuer und einem heißen Getränk, das sie aufwärmte…
Sie hatten es sich schließlich großen Salon gemütlich gemacht. Hermine lag in eine Decke gehüllt und zusammengerollt wie eine Katze in einem der riesigen Sessel am Kamin. Eine große Tasse Tee stand dampfend vor ihr auf dem Tisch und verströmte sein feines Aroma. Severus selbst hatte es sich mit einem Buch auf dem Sofa bequem gemacht.
Furchtbar langsam schritt die Zeit voran. Immer wieder sah Hermine auf die groĂźe Standuhr an der Wand und fragte sich bei jedem Mal wieder, ob sich die Zeiger denn ĂĽberhaupt bewegten.
Es gab nichts, was mehr an den Nerven zehrte, als die Ungewissheit. Und trotz ihres heftig klopfenden Herzens und des eigenartigen Kribbelns in der Magengegend, stellte Hermine fest, dass auch Severus seine Unruhe kaum mehr verbergen konnte. Zum wiederholten Mal hatte er das Buch, in welchem er sich vergraben hatte, beiseite gelegt, war aufgestanden, unruhig durch den Raum getigert und am Fenster stehengeblieben, nur um eine Minute später wieder zum Sofa zurückzukehren, das Buch zu greifen und ohne es zu lesen seine Seiten anzustarren.
Es nützte auch nichts, dass Narzissa und Lucius sich zu ihrer Zerstreuung zu ihnen gesellten. Die Stimmung war angespannt und eine rechte Unterhaltung wollte sich nicht entspinnen. So nahm schließlich ein jeder schweigend seinen Platz ein: Hermine in ihrem Sessel am Kamin, Narzissa neben ihr, wohl darauf bedacht, dass der Vorrat an Tee nicht ausging. Lucius stand mit vor der Brust verschränkten Armen am Fenster und starrte in die Dämmerung hinaus. Severus saß entspannt auf dem Sofa, er hatte den Kopf nach hinten gelegt und starrte die reich verzierte Stuckdecke an. Das Buch war seiner Hand entglitten und zu Boden gefallen.
Sie hingen ein jeder seinen eigenen Gedanken nach. Und als es beinahe nicht mehr auszuhalten war, klopfte es leise an der Tür. Gespannt richteten sie sich auf und sahen sich an. Lucius rief ein beinahe zu lautes ‚Ja’ durch den Raum.
Die Tür öffnete sich und der alte Hausdiener erschien.
„Was ist?“, fragte Lucius. Die Ungeduld war überdeutlich aus diesen beiden Worten herauszuhören.
„Minerva McGonagall, Schulleiterin von Hogwarts ist hier und…“, zu mehr kam der alte Mann nicht.
„Was wartest du noch, bitte sie herein!“, rief Lucius schroff. Und ohne abzuwarten, durchschritt er den Raum, schob den alten Mann beiseite und verließ den Salon, um einige Minuten später mit Minerva McGonagall im Geleit wieder hereinzukommen.
Severus, Narzissa und Hermine hatte sich indes erhoben und sahen der alten Lehrerin mit vor Erwartung gespannten Gesichtern entgegen.
Minerva sah in die Runde und ein Lächeln huschte über ihre Züge.
„Täusche ich mich oder werde ich schon sehnlichst erwartet?“, fragte sie und reichte Narzissa zur Begrüßung die Hände.
„Sie täuschen sich nicht“, lächelte Narzissa, nahm Minerva den regennassen Umhang ab und reichte ihn mit der Bitte, ihn zu trocknen, an den Hausdiener weiter. „Noch eine weitere Stunde des Wartens und wir wären wahnsinnig geworden...“
Minerva lächelte gutmütig und trat zu Hermine. Sie zog sie sachte in eine herzliche Umarmung.
„Wie geht es dir?“, fragte sie, schob sie eine Armlänge von sich und sah ihr in die Augen.
„Es geht mir gut, danke“, sagte Hermine nur und so sehr sie es auch wollte, sie konnte nicht verhindern, dass ihr Blick suchend durch den Raum wanderte und Severus für den Bruchteil einer Sekunde streifte.
Minerva war zu erfahren, als dass ihr dieser zaghafte Blick entgangen wäre, doch ihre ungeheuerliche Selbstbeherrschung ließ nicht zu, dass Hermine die Gedanken, die ihr in diesem Augenblick durch den Kopf gingen, aus ihrer Miene hätte herauslesen können.
Minerva schenkte Hermine ein liebevolles Lächeln, dann wandte sie den Kopf und nickte Severus zur Begrüßung freundlich zu.
„Guten Abend, Severus. Wie ich sehe, geht es Ihnen gut. Es war wohl doch eine gute Entscheidung, Sie bei Freunden unterzubringen. Es ist soviel besser als im Hause einer alten Frau.“
Severus zog eine Braue in die Höhe und verzog die Mundwinkel zu einem leisen Lächeln.
„Seit wann sind Sie so unbescheiden, Minerva?“, fragte er spöttisch und wischte im gleichen Augenblick das Lächeln aus seinem Gesicht.
„Sie wissen sehr genau, dass ich Ihnen wesentlich mehr zu verdanken habe, als Lucius und Narzissa.“ Eine Sekunde hielt er inne, bevor er weitersprach. „Ich weiß durchaus zu schätzen, was Sie für mich getan haben.“
Einen Moment sahen sich Severus und Minerva in die Augen. Und so sehr sich Minerva auch mühte, aus seiner Miene irgendwelche Ironie herauszulesen, so sehr musste sie sich eingestehen, dass es ihr nicht gelang. Seine Züge waren offen und frei. Sie hatte ihn noch nie so gesehen und es irritierte sie. Für einen Moment war sie sprachlos. und fasste sich erst wieder, als Narzissa sie ansprach: „Darf ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten?“
Minerva nahm den Blick von Severus, nickte und wandte sich der Hausherrin zu.
„Ja, danke“, sagte sie, „ich hätte sehr gerne einen Tee.“
Lucius wies Minerva den Platz neben dem Kamin und mit einem leisen wohligen Schnaufen ließ Minerva sich in den großen Sessel sinken. Sie streckte die kalten Hände dem Feuer entgegen, um sie wieder aufzuwärmen.
„Und?“, fragte Lucius und ging zum Schrank an der Wand. Er entnahm ihm eine verstaubte Flasche und hielt sie vor sich ins Licht. „Gibt es Neuigkeiten?“, fragte er wie beiläufig und entkorkte die Flasche. Dann schenkte er zwei Gläser davon ein und kam zurück zum Kamin. Er reichte eines davon Severus und setzte sich auf das Sofa. Er prostete Minerva und Severus zu und nahm einen Schlick von seinem Glas.
Minerva selbst gab den stummen Toast mit einem Lächeln zurück und nippte ihrerseits von ihrem Tee.
Die Anspannung unter ihnen war beinahe greifbar und sie löste sich erst in dem Moment, als Minerva zu sprechen begann: „Ja, es gibt Neuigkeiten“, sagte sie und sah wohlwollend in die Runde, „und ich meine, es sind überwiegend gute Nachrichten, die ich Ihnen mitzuteilen habe.“
„Gute Nachrichten?“, fragte Lucius und beugte sich vor. „Nun erzählen Sie schon und spannen uns nicht noch länger auf die Folter. Was ist in der Zwischenzeit alles geschehen?“
Minerva stellte ihre Tasse zurück auf den Tisch, sie wandte sich an Hermine und Severus und begann zu erzählen: „Wir haben Molly und Arthur in eurer Gestalt auf McGonagall Hall zurückgelassen, natürlich mit einer entsprechenden Leibgarde...“
„Weshalb?“, unterbrach Hermine überrascht. „Gab es denn noch überhaupt eine Veranlassung, nachdem unser Aufenthaltsort bekannt geworden ist?“
„An und für sich nicht“, antwortete Minerva. „Wir haben es getan, um herauszufinden, ob Runcorns Einfluss groß genug ist, seine Todesser unter Kontrolle zu halten. Doch wie es aussieht, ist ihm das nicht gelungen. Severus, Sie haben es ja schon angedeutet. Wie wir jetzt gesehen haben, hat sich Ihr Verdacht bestätigt.“
„Sie haben also noch einmal angegriffen“, sagte Severus und trat endlich auch heran. Er setzte sich neben Lucius und stellte sein Glas auf den Tisch, genau neben Minervas Teetasse.
„Ja, das haben sie.“ Minerva zuckte die Schultern. „Nicht gerade klug, wenn man es recht bedenkt. Auf jeden Fall waren sie sehr gesprächig. Sie haben nicht im Traum daran gedacht, einen ihrer Mitstreiter ungeschoren zu lassen. Sie haben sie alle ohne groß zu Zögern verraten.“
Minerva hielt inne.
„Nun, Mr. Malfoy“, sagte sie dann und lehnte sich entspannt zurück, „an dieser Stelle muss ich Ihnen für Ihre Informationen danken. Sie haben uns sehr dabei geholfen, die Schutzzauber um das Hauptquartier der letzten Anhänger Voldemorts unwirksam zu machen und der meisten von ihnen habhaft zu werden.“
Nun lehnte sich auch Lucius wieder bequem in die Polster zurĂĽck. Er neigte den Kopf.
„Man tut, was man kann“, sagte er zufrieden und nahm noch einen Schluck aus seinem Glas.
Jetzt war es Hermine, die fragte: „Du sagtest ‚die meisten’. Es sind also trotzdem noch einige entkommen?“ Obwohl sie es nicht wollte, sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte. Ein Hauch rot überzog ihre Wangen und sie räusperte sich umständlich. Dann setzte sich endlich auch - in den letzten freien Sessel neben Narzissa.
Minerva wiegte den Kopf.
„Es gibt keinen Grund, sich darüber Sorgen zu machen, Hermine“, sagte sie gutmütig. „Die, welche wir nicht erwischt haben, sind uns alle namentlich bekannt. Sie werden sich bedeckt halten, nicht auffallen, eine neue Identität annehmen, denke ich, aber sie werden euch wohl nicht mehr gefährlich werden können.“
Die Erleichterung sprach aus ihren Mienen. Keiner sagte ein Wort, wollte das Gehörte erst einmal verinnerlichen. Sie schienen außer Gefahr... Doch in die Zuversicht mischte sich noch etwas anderes, was Hermine und Severus unruhig werden ließ. Es waren die Worte, mit denen sie jeden Augenblick rechneten und die zweifelsohne gleich gesagt werden würden. Denn jetzt gab es keinerlei Veranlassung mehr, sie noch länger hier versteckt zu halten.
Und nun war es Severus, der seine Unruhe damit überspielte, indem er nach seinem Glas griff und einen großen Schluck daraus nahm. Er stellte es nicht zurück auf den Tisch, sondern hielt es in den Händen und drehte es hin und her, so dass sich das sanfte Licht der Kerzen im Schliff des Kristalls brach und seinen Inhalt bernsteinfarben funkeln ließ.
Minerva legte den Kopf auf die Seite und beobachtete ihn unauffällig. Ihr Blick wanderte einige Male zwischen Hermine und Severus hin und her. Wenn sie auch bisher immer wieder gezweifelt hatte, so wusste sie es nun sicher…
„Und da ist noch etwas“, begann sie langsam und alle Aufmerksamkeit kehrte zu Minerva zurück. „Wir haben ein Schriftstück bei Runcorn gefunden, dass Ihre Unschuld beweisen kann Severus.“
Severus zog ĂĽberrascht die Brauen hoch.
„Ein Schriftstück…?“, fragte Lucius überrascht.
„Ja, eine Notiz von Albus Dumbledore“, sagte Minerva und wandte sich wieder Severus zu. „Wussten Sie davon?“ Sie sah ihm lange ins Gesicht.
Severus hielt ihrem Blick stand. SchlieĂźlich schĂĽttelte er den Kopf.
„Nein“, sagte er, „ich habe davon nichts gewusst.“ Er hielt kurz inne. „Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Dumbledore ein derartiges Schriftstück verfasst haben soll“, setzte er mit einem flüchtigen Blick auf Hermine hinzu.
„Doch“, erwiderte Minerva und richtete sich auf, „es liegt uns ein Schreiben vor, in welchem Albus Sie als eingeweiht bezeichnet und ihm verpflichtet. Ein Schreiben, dass Sie vom Punkt des Verrates an ihm und der Zaubererschaft freispricht. Es ist wohl erst nach Voldemorts Sturz in Runcorns Besitz hinübergewechselt“, Minerva sah ihn an, „und es beweist, weshalb Voldemort Sie hat töten wollen. Severus, Sie werden frei sein.“
Wieder schĂĽttelte Severus den Kopf.
„Es ist eine Fälschung“, sagte er entschieden, „Dumbledore hat nie ein solches Schreiben verfasst. Es war nicht seine Art…“
„Nicht seine Art?“ Minerva war verunsichert. „Was macht Sie so sicher?“
„Nicht seine Art“, wiederholte Severus leise und starrte vor sich hin. „Es gab nichts, was er je aufgeschrieben hat. Was er vermittelt hat, waren Gedanken, Erinnerungen, Gefühle - nichts sonst.“ Er holte tief Luft und sah Minerva in die erstaunten Augen. „Sie sind einer Fälschung aufgesessen, Minerva. Lassen Sie die Echtheit dieses Schreibens prüfen und Sie werden sehen, dass ich Recht habe.“
Minerva legte den Kopf schief und sah ihn über ihre Brillengläser hinweg an.
„Natürlich werden wir die Echtheit prüfen lassen, Severus.“ Leise Enttäuschung schwang in ihrer Stimme mit und sie spürte sehr deutlich, wie sich die Mauer des Schweigens zwischen sie schob. Still saßen sie da und starrten ungläubig vor sich hin.
Schließlich riss sie Lucius’ Lachen aus ihrer Starre.
„Es ist egal“, sagte er und erhob sich. Vier Augenpaare starrten ihn fragend an.
„Was ist egal, Mr. Malfoy?“, fragte Minerva irritiert.
„Ob das Schreiben nun echt ist oder nicht, es wird in jedem Fall für Severus sprechen“, sagte er aufgeräumt und sah sie der Reihe nach an.
„Ich verstehe nicht ganz“, Minerva zog die Brauen zusammen und rückte ihre Brille zurecht. „Würden Sie die Güte besitzen und uns aufklären!“
„Ja, das werde ich“, sagte Lucius und ging vor dem Kamin auf und ab. „Wenn das Schreiben echt ist, ist es zweifelsohne ein wichtiges Beweisstück im Kampf für Severus’ Freiheit. Es wird beweisen, dass er immer auf der … nun ja … auf der richtigen Seite gestanden hat, dass er ausschließlich in Dumbledores Sinn gehandelt hat, als er ihn ... nun ja, als er ihn getötet hat. Und selbst in Hogwarts, in seiner bedauerlich kurzen Zeit als Schulleiter, hat er alles getan, um Potter zum Sieg zu führen.“
Minerva lächelte milde.
„Das wissen wir bereits“, sagte sie. „Was aber gibt Ihnen aber die Gewissheit, dass, auch wenn es sich als Fälschung herausstellen sollte, dieses Schreiben Severus’ Unschuld auch nur ansatzweise beweisen könnte?“
„Gerade die Tatsache, dass es sich um Betrug handelt“, antwortete er. „Ist es nicht offensichtlich, dass es jemanden gab, der alles daran setzen würde, mit diesem Beweisstück Voldemort von Severus’ augenscheinlichem Verrat zu überzeugen und Voldemort bei Bedarf dazu zu veranlassen, Severus zu töten… Wie wir alle wissen, war Voldemort nicht gerade dafür bekannt, Nachsicht zu üben. Einen Verräter in seinen Reihen hätte er sofort mit dem Tode bestraft. Was schließlich in der ‚Heulenden Hütte’ geschehen ist, spricht in Ansätzen dafür.“ Lucius sah von einem zum anderen und als sein Blick wieder bei Minerva anlangte, sprach er weiter: „Und selbst jetzt, nachdem Voldemort besiegt ist, scheint diesem Schriftstück große Bedeutung zugekommen zu sein. Es diente Runcorn dazu, seinen Anhängern Glauben zu machen, dass einzig und allein Severus an ihrer Misere schuld sei…“ Lucius zog die Schultern hoch und hob die Hände. „Ich bitte Sie, wenn die Richter einigermaßen unvoreingenommen sind, werden sie sich diesen Gedankengängen nicht entziehen können.“
Einen Moment lang sahen sie sich nur an.
„Und ich dachte schon, dieses Papier würde vollkommen nutzlos, stellte es sich als falsch heraus“, begann Minerva schließlich und schenkte ihm ein erleichtertes Lächeln. „Aber jetzt… Sie machen mir Mut, Mr. Malfoy.“
Lucius erwiderte ihr Lächeln.
„Dann hoffe ich doch, Sie werden gut auf dieses Papier Acht geben“, sagte er.
„Oh, darauf können Sie sich verlassen“, mit diesen Worten hob Minerva ihre Tasse an die Lippen und nahm einen großen Schluck von ihrem Tee.
„Ich nehme an, der Termin für die Verhandlung wurde nach den jüngsten Ereignissen schon anberaumt“, fragte Severus nüchtern und nahm damit Minerva und Lucius die momentane Zufriedenheit.
Minerva sah ihn an.
„Wir wissen es auch erst seit heute Morgen“, sagte sie leise und: „Nachdem alle gefangen genommenen Todesser verhört und die letzten Beweise zusammengetragen wurden, haben die Richter den Termin letztendlich für den 30. Oktober festgesetzt.“
Nun war es fest, jetzt stand dieses Datum im Raum und nahm Hermine die letzte Ungewissheit. Dieser Tag würde also entscheiden, wohin sich ihr Leben wenden würde. Sie wusste es, es würde nie mehr so sein wie bisher, ganz egal, ob Severus nun freigesprochen oder verurteilt werden würde. Hermine hob die Lider und sah geradewegs in Severus’ Augen.
„Wer wird dem Gericht vorsitzen?“, fragte Severus und nahm den Blick von Hermine.
„Es ist John McArthur“, antwortete Minerva.
Severus zuckte die Schultern.
„Sollte ich ihn kennen?“
„Er gehört dem gemäßigten Flügel an“, kam Lucius Minerva zuvor. „Schon einmal nicht schlecht. Aber er ist ein Wadenbeißer. Den bekommst du so schnell nicht los, wenn er sich einmal festgebissen hat.“
Severus sah fragend auf Minerva. Diese zog die Brauen hoch und bestätigte mit einem Nicken Lucius Ausführungen.
„McArthur ist ein guter Mann“, sagte sie. „Ich weiß, in jüngster Vergangenheit hat sich das Ministerium in dieser Hinsicht nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber glauben Sie mir, McArthur ist unvoreingenommen und vorurteilsfrei. Genau so, wie es sich für einen Richter geziemt. Er wird es Ihnen zwar nicht leicht machen, Severus, aber Sie werden einen fairen Prozess erhalten.“
„Bei allen Einwänden, ich denke, das sind Nachrichten, die man durchaus als gut bezeichnen kann“, sagte Lucius und fragte an Minerva gewandt: „Würden Sie mir die Ehre erweisen, für heute Abend mein Gast zu sein?“
Minerva sah ihm aufmerksam in die Augen.
„Sehr gerne, Mr. Malfoy“, sagte sie und setzte langsam hinzu: „Ich habe sowieso noch etwas mit Hermine und Severus zu besprechen.“
„Oh, das kann doch sicherlich bis morgen warten. Ich werde ein Zimmer für Sie herrichten lassen. Es wird Ihnen auch an nichts fehlen.“ In Lucius’ Augen blitzte es auf. Und für einen Augenblick zögerte auch Minerva. Eigentlich wollte sie gleich wieder nach Hogwarts zurückkehren. Sie hatte auch schon den Mund geöffnet, um ihr ‚Nein’ zu bekunden, da sah sie in Hermines Gesicht…
Minerva tat einen tiefen Atemzug.
„Gut“, sagte sie und sah Lucius in die Augen. „Dann werde ich für heute Ihr Gast sein, Mr. Malfoy.“
Das Essen war ausgezeichnet und als alles Geschirr abgeräumt und man bei funkelndem Wein beisammen saß, löste sich die Spannung, die sie alle noch fest in ihrem Griff gehalten hatte. Die Unterhaltung wurde nicht unbedingt unbekümmert, aber merklich gelöster. Die Gemüter hatten sich beruhigt und man begann, in aller Ruhe über das zu diskutieren, was Minerva an Neuem mitgebracht hatte.
Es wurde spät und als sie sich alle eine ‚Gute Nacht’ wünschten, war es schon weit nach Mitternacht. Narzissa und Lucius geleiteten Minerva auf ihr Zimmer und kurz darauf erhoben sich auch Hermine und Severus.
Sie gingen schweigend den Flur entlang. Ein jeder hing seinen Gedanken nach. Aber es gab etwas, das Hermine loswerden musste. Sie hielt es einfach nicht mehr aus… Sie blieb stehen und sagte leise: „Sie weiß es.“
Severus war noch einen Schritt weitergegangen. Jetzt blieb auch er stehen und drehte sich nach ihr um. Dann trat er an sie heran und sah ihr in die Augen.
„Ja, sie weiß es“, sagte er und nahm ihre Hände in die seinen. „Hast du Angst?“
Hermine zuckte die Schultern.
„Vielleicht.“ Sie sah ihm unsicher in die Augen. „Ein wenig…“
Severus zog eine Braue hoch und schwieg.
„Wird sie es verstehen?“ In Hermines Stimme schwang echte Sorge mit.
„Sie wird es nicht ändern können“, sagte Severus mit einem leisen Lächeln. Dann wandte er sich um und zog sie mit sich.
„Gehen wir schlafen und denken erst morgen wieder darüber nach…“

---

Fortsetzung folgt…


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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schĂĽttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenĂĽber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch