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Fanfiction

Ende und Anfang - Nie aufgeben!

von artis.magica

Nie aufgeben!

Hermine erwachte schon vor dem Morgengrauen. Sie hatte die Nacht wenig geschlafen und hatte schließlich entnervt aufgegeben, die nötige Ruhe erzwingen zu wollen. Sie lauschte noch einen Moment in die Stille hinein, dann aber schleuderte sie energisch die Decken beiseite und schwang die Beine aus dem Bett. Die heiße Dusche erfrischte sie nur mäßig und nachdem sie sich angekleidet hatte, warf sie sich den Umhang über und verließ ihr Zimmer. Entschlossen ging sie die Gänge entlang. Sie brauchte frische Luft, einfach um wieder zu sich zu kommen, um den Kopf frei zu bekommen, um den Ärger, der sich in ihr aufgestaut hatte, wieder loszuwerden. Außerdem wollte sie Severus heute unter gar keinen Umständen über den Weg laufen.
Ein langer Spaziergang würde Wunder wirken, dachte sie.
Zielstrebig führte sie ihr Weg die große Treppe hinunter in den Garten. Und obwohl der Wind kalt und heftig blies, setzte Hermine ihren Spaziergang fort. Nachdem sie aber zweimal schon die Wege abgelaufen war, war sie es schließlich leid, immer wieder die gleichen Bilder sehen zu müssen und sie beschloss, zum Meer zu gehen. Sein Anblick war nie langweilig, war immer anders und vielleicht gelang es ihr dann, den Zorn, den sie immer noch auf Severus hatte, fortzuwischen.
~
Der Himmel war noch immer dunkel. Nur schwer gelang es den Sonnenstrahlen, durch den dichten schweren Wolkenvorhang zu dringen und so blieb der Morgen kühl.
Mit einem leisen Stöhnen erwachte Severus. Die Narben schmerzten ihn. Es fühlte sich an wie glühende Messer, die ihm zur beständigen Pein in die Haut gestoßen wurden. Die Nacht über hatte er sich herumgeworfen und hatte erst nach langem Ruhe gefunden. Dennoch hatte er schlecht geschlafen und war denkbar unausgeruht.
Er drehte sich auf die Seite, zog die Decke über die Schultern und sah zum Fenster hinaus. Der Wind, der durch das geöffnete Fenster fegte, ließ Severus frösteln.
Er hatte gehofft, dass er sie aus dem Kopf verbannen könnte, sie ausschließen, einen kostbaren Augenblick lang, doch kaum dass er erwacht war, schlichen seine Gedanken wieder zum gestrigen Gespräch mit Minerva und Hermine zurück.
Er hatte letzte Nacht lange darüber nachgedacht und trotzdem er alle Möglichkeiten für sich ausgelotet hatte, war er noch zu keinem Ergebnis gekommen. Die Situation, in welcher er sich befand, war ihm unangenehm, da er sie in solcher Form nicht kannte. Bisher stand es ihm nicht frei, für sich selbst zu bestimmen. Das hatten immer andere für ihn getan. Nur einmal hatte er entschieden, vor Wochen, in der ?Heulenden Hütte', die sein vermeintliches Grab werden sollte. Und wenn er es jetzt recht bedachte, war es ein Fehler gewesen. Er hätte ihnen nie geben sollen, was er so eifersüchtig behütete und für so lange Zeit tief in seinem Inneren verschlossen hatte.
Mit einem scharfen Atemzug warf Severus die Decke zurück und erhob sich. Dann ging er ins Badezimmer und stellte sich unter die Dusche.
Heiß und erfrischend zugleich rann das Wasser über seine Haut. Er stützte die Hände an die Wand und ließ den Kopf zwischen den Armen hängen.
Immer wieder schlich sich die Furcht in sein Herz. Er wusste jetzt, dass es nicht die Angst davor war, zu kämpfen. Mit dieser Art Angst zu leben, war er gewohnt, es war nicht neu für ihn. Der Kampf hatte zu seinem Leben gehört, seit er denken konnte. Doch es war bisher ein Kampf für andere gewesen, sicher, für eine Sache, die gut und gerecht war, aber doch nie für sich selbst.
Und das ?für sich selbst kämpfen' brachte eine neue Sorge mit sich. Wenn er daran dachte, stieg heiße Panik in ihm auf, denn er hatte übermächtige Angst davor, genau die Erinnerungen hervorholen zu müssen, die er Potter gegeben hatte. Erinnerungen, die allen sein wahres Gesicht zeigen würden, das er bisher erfolgreich vor allen verborgen hatte. Auch wenn es unwillig geschah, rechnete er es Potter im Stillen hoch an, dass er vor der Welt geschwiegen hatte, dass er Severus in seinem vermeintlichen Tode nicht gedemütigt hatte. Potter hatte verstanden, so hoffte er.
Und wieder musste Severus an Hermine denken. Er wusste, dass Potter mit ihr diese Erinnerungen geteilt hatte.
Severus horchte in sich hinein. Es verwunderte ihn, denn noch vor Wochen wäre er in Zorn darüber ausgebrochen, aber jetzt war es anders: Das Wissen um diese Gedanken hatte ihn Hermine so nahe gebracht wie überhaupt noch nie jemanden vorher. Er hatte es nur zu gerne zugelassen und Hermine hatte ihm, dem Griesgram, dem Zyniker, soviel Verständnis entgegengebracht, dass es ihn selbst verlegen machte. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte und fühlte sich ihr gegenüber auf eine sonderbare Art und Weise hilflos.
Severus richtete sich auf und hob das Gesicht dem Wasser entgegen.
Da war noch etwas, das er nicht bestimmen konnte, das sich um sein Herz legte und ihn auf recht angenehme Weise unruhig werden ließ, jedes Mal, wenn sie in seiner Nähe war.
Ein kleiner frecher Gedanke schoss durch seinen Kopf und als er ihn erkannte, schob er ihn empört von sich. Es konnte nicht sein... Er bildete es sich gewiss nur ein.
Severus senkte den Kopf und schraubte entschlossen die Hähne zu. Er griff sich ein Handtuch und rubbelte sich trocken. Dann nahm er das Salbentöpfchen, das ihm Hermine gegeben hatte vom Waschtisch und öffnete es. Vorsichtig trug er den Balsam auf die verblassenden Narben auf. Insgeheim wünschte er sich Hermines sanfte Hände zurück, die diese Aufgabe bisher übernommen hatten.
Severus sah in den Spiegel. Ein Gesicht, das ihm müde daraus entgegenblickte, noch immer abgehärmt, dunkle Augen. Er sah die tiefen Schrammen, die über seinen Körper liefen und er konnte nicht verhindern, dass ihm ein leises Seufzen über die Lippen kam. Schließlich wandte er sich ab.
Als er sich angekleidet hatte, trat er ans Fenster und sah in den trüben Tag hinaus. Es würde heute nicht mehr schön werden. Die Wolken waren dunkler als noch vor einer halben Stunde und der Wind brachte den Geruch von Regen mit.
Obwohl ihm fröstelte, schloss er das Fenster nicht.
Die Ursprünglichkeit und Wildheit der Landschaft hier mit ihren kargen Hügeln, dem unbeständigen Wetter, dem Wind, schenkten ihm eine Ruhe, von der er längst geglaubt hatte, sie nie mehr wieder zu finden.
Die letzten Tage und Wochen hatte er sich in dieser Ruhe gewiegt, hatte gehofft, sie für immer leben zu dürfen. Er hatte die Gedanken an sein Weiterleben zuerst nicht fassen können. Wie viele Zweifel und Ängste hatte er ausgestanden und sich dann doch ganz zaghaft darauf eingelassen.
Und wofür?
Immer öfter hatte er sich in den langen Nächten hier diese Frage gestellt. Seine Gedanken wanderten zu den gemeinsamen Gesprächen, in denen er Hermine mehr als einmal vor den Kopf gestoßen hatte, als diese ihm so unverblümt die Antwort auf diese Frage gab.
Ein trauriges Lächeln huschte über sein Gesicht. Sie wurde nicht müde, ihm die Hand zu reichen. Und was tat er? Er schlug sie immer wieder aus.
Severus senkte den Kopf. Wie lange würde noch sie versuchen, ihn hinüberzuziehen? Wann würde sie es schließlich aufgeben?
Und wieder überfielen ihn die Erinnerungen an Lily, und wieder sah er ihr Gesicht, als sie ihm gesagt hatte, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte.
Warum nur konnte er nicht aus seiner Haut? Warum quälte er sich so?
Dabei wäre es ganz einfach, es zu ändern, so leicht, sich für einen neuen Weg zu entscheiden. Ein Weg, der ihn endgültig wegbringen würde von dieser Vergangenheit, die er so hasste. Mühevoll würde er sein und steinig. Und trotzdem, obwohl er in seinem Leben nie den leichten Weg gewählt hatte, wollte er diese Mühen jetzt nicht mehr auf sich nehmen. Er war müde, müde zu kämpfen, müde, sich auf ewig zu rechtfertigen...
Severus schloss die Augen und atmete tief ein.
Auch wenn er mit Minervas Handlungsweise, über seinen Kopf hinweg zu beschließen und anzuordnen, nicht einverstanden war, wusste er dennoch, dass sie es gut mit ihm meinte.
Er hob die Lider. Ja, er würde sich entscheiden, bis morgen, und sie würde seine Entscheidung respektieren müssen.
Er wandte sich um und ging hinaus auf die Terrasse. An der Balustrade blieb er stehen und stütze die Hände auf.
Er sah hinaus in die graue Welt. Der Wind blies kalt und die Wolken zogen dunkel und schnell über den Himmel. Es würde bald regnen.
Seine Aufmerksamkeit wanderte von seinen Gedanken hinunter in den Garten, wo Hermine langsam und bedächtig die Wege entlangging. Schließlich lenkte sie ihre Schritte auf den Weg, den sie schon gemeinsam viele Male gegangen waren.
Er hätte nicht erwartet, dass sie so früh unterwegs sein würde und schon gar nicht bei diesem Wetter. Er kam gar nicht auf die Idee, dass es Hermine nur seinetwegen umtrieb. Was Severus aber spürte, war sein schlechtes Gewissen, das ihn mit einem Mal plagte.
Er wusste, dass er sie verletzt hatte und auch wenn er es von sich wies, weil es ihm zu weich erschien, verspürte er den Drang, sich bei ihr dafür entschuldigen zu müssen.
Was er aber noch nicht wusste war, dass er den halben Tag brauchen würde, bevor er sich endlich dazu entschloss, ihr nachzugehen.
~
Der Wind frischte merklich auf, er blies feine Tropfen in ihr Gesicht, es wurde richtig kalt. Von fern grollte Donner, ab und an erhellte ein Blitz die aufgewühlte See und obwohl es erst Nachmittag war, meinte man, die Dämmerung setzte ein, so dunkel wurde es auf einmal.
Hermine rutschte endlich von dem großen Stein, auf dem sie die ganze Zeit über gesessen und in die Wellen gestarrt hatte. Es wurde Zeit, dass sie sich auf den Heimweg machte. Vielleicht gelangte sie noch trocken zurück...
Der Spaziergang und die Ruhe hatten ihr gut getan, ihr Zorn war nahezu verraucht und sie sehnte sich jetzt nach einer Tasse heißen Tees und nach einem Platz am Kamin.
Der Weg zurück war beschwerlich. Der Wind blies heftig und zerrte an ihr, und hatte Hermine gehofft, einigermaßen trocken anzukommen, gab sie diese Hoffnung jetzt seufzend auf.
Die Regenschleier nahmen ihr die Sicht. Eisig schlug ihr der Wind entgegen. Hermine zog die Kapuze tief ins Gesicht und ging mit gesenktem Kopf so schnell es die vom Wasser überspülten Wege zuließen.
Endlich sah sie die Silhouette von McGonagall Hall, das sich stolz vor dem dunklen Himmel abhob, über den grelle Blitze zuckten.
Hermine schritt weiter aus und betrat schließlich den Garten.
Und da traf es sie wie ein Schlag... Sie hatte die flüchtige Bewegung aus den Augenwinkeln bemerkt und war dennoch nicht schnell genug gewesen. Sie wurde grob gepackt und mit festem Griff legten sich raue Finger um ihren Hals. Unmöglich, Alarm zu schlagen.
Ihre Hand fuhr an ihren Zauberstab, doch noch bevor sie ihn hätte erreichen können, wurde ihr der Arm brutal auf den Rücken gebogen.
Hermine verzerrte schmerzvoll das Gesicht und brachte statt eines Schreies nur ein atemloses Gurgeln zustande. Sie wagte nicht, sich zu rühren.
Sie fühlte heißen Atem an ihrer Wange und hörte eine heisere Stimme, die ihr zuraunte: „Wen haben wir denn hier? Ist das nicht die Kleine, die wir schon in Malfoys Haus als Gast haben begrüßen dürfen?“
Freudloses hämisches Lachen antwortete ihm und Hermine erkannte fünf in Schwarz gekleidete Männer, die jetzt zu ihrem Anführer getreten waren. Ihre Gesichter waren hinter altbekannten Masken verborgen.
Sie hatten sie also gefunden! Sie waren verraten worden, schoss es ihr durch den Kopf.
Die Furcht sprang in Hermine auf und sie konnte nicht verhindern, dass sich ihrer Kehle ein tiefes Stöhnen entrang.
„Eigentlich solltest du jetzt schreien so laut du kannst, mein Täubchen“, sagte einer der Vermummten und beugte sich so nah zu ihr, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten, „denn wenn wir mit dir fertig sind, wirst du keine Kraft mehr haben, auch nur ein einziges Wort zu flüstern.“
„Still!“, herrschte ein anderer. „Du wirst uns noch mit deinem Geschrei verraten!“
Ein überhebliches Lachen und eine prompte höhnische Antwort: „Was willst du? Hast du es nicht gesehen? Die Alte ist wieder fort. Sie sind nur zu viert. Ohne die beiden Hausdiener nur zwei.“ Er wies zu Hermine. „Diese da haben wir schon. Es wird ein Kinderspiel...“
Hermines Gedanken überschlugen sich. Sie hatten sie beobachtet. Wie lange wohl schon? Wie sonst konnten sie wissen, dass Minerva wieder gegangen war?
Minerva! Hermine fiel siedendheiß ein, was sie ihr versprochen hatte. Nämlich ihren Patronus zu schicken, sollten sie in Gefahr geraten...
„Meinst du also, es wird ein Kinderspiel?“, antwortete eine tiefe Stimme aus der Dunkelheit und holte Hermine aus ihren wirren Gedanken.
Die Männer fuhren herum und rissen die Zauberstäbe in die Höhe. Atemlose Stille.
Hermines Augen weiteten sich. Sie hatte Severus gehört, aber gesehen hatte sie ihn noch nicht. Und aus den Reaktionen der Angreifer schloss sie, dass auch diese Severus noch nicht zu Gesicht bekommen hatten.
„Zeig dich, Snape!“, schrie es hinter ihr.
„Lass sie los!“ Severus' Stimme war ruhig.
Ein böses Lachen antwortete ihm und mit einem entschiedenen „Nein!“ verstärkte sich der Griff um Hermines Hals, so sehr, dass sie meinte, ersticken zu müssen. Sie wand sich, in der Hoffnung, freizukommen, doch vergeblich. Jede Bewegung verstärkte nur noch mehr den Druck auf ihrer Kehle.
„Komm schon, hol sie dir, Verräter!“ Ein gehässiges Lachen begleitete diese Worte.
Dann ging alles rasend schnell.
Ein grüner Blitz, wie aus dem Nichts, schoss auf sie zu.
Erschrocken schloss Hermine die Augen und in dem Moment, als er ihren Peiniger traf, wurde Hermine von diesem weggeschleudert. Sie schlug hart auf den Kiesweg auf und blieb für einen Augenblick wie benommen liegen. Keuchend und gierig die Luft in ihre Lungen ziehend kam sie auf die Knie.
Sie nahm gerade noch wahr, wie die übrigen Männer auseinanderstoben und im Garten hinter Hecken und Bäumen Schutz suchten. Von der Balustrade aus sah sie Thomas, der ihnen Flüche nachschickte und Severus Zeit verschaffte, um zu Hermine zu gelangen. Ohne Umschweife riss er sie hoch und zerrte sie unsanft mit sich, bis zu einer Nische unter der Treppe des Altans, in der eine Tür eingelassen war, die Hermine noch nie wahrgenommen hatte. Severus stieß die Tür auf und schubste Hermine in den Gang dahinter.
„Warte hier!“, sagte er bestimmt und noch bevor Hermine protestieren konnte, war er schon wieder im Dunkel verschwunden.
Heftig atmend stand sie im Finstern und lauschte dem Kampf draußen im Garten. Heisere Schreie, höhnische Worte und mit Hass gesprochene Flüche.
Nein! Sie würde nicht warten, bis alles vorbei sein würde! Sie würde sich rächen wollen für all das, was ihr in Malfoys Haus angetan worden war. Sie hatte den Todesser erkannt und unbändige Wut stieg in ihr auf.
Entschlossen umfasste sie ihren Zauberstab und trat ins Freie.
Es dauerte einen Augenblick, bis sie die Lage erfasste. Zwei der lagen Männer am Boden. Sie rührten sich nicht mehr.
Vorsichtig ging sie an der Mauer entlang.
Bildfetzen, durch Blitze stroboskopartig in Szene gesetzt. In diesem Licht sah Hermine flüchtig, wie einer der Todesser mit weiten Schritten die Treppe empor stürmte, auf der gerade noch Thomas gestanden hatte. Von dort oben würde er sicher einen guten Ausblick haben und es würde ihm ein Leichtes sein, seinen Widersachern nahezu unantastbar entgegenzutreten. Wenn es ihm gelang, hinaufzukommen, würden Severus und Thomas chancenlos sein...
Hermine sprang aus dem Schutz der Mauer und schleuderte ihm mit all dem Hass, der sich in ihrem Herzen gesammelt hatte, einen ?Stupor' nach. Er traf den völlig überraschten Mann mitten in den Rücken. Er kam nicht einmal dazu, sich umzuwenden. Er sank zu Boden und blieb reglos auf der Treppe liegen.
Hermine ballte siegessicher die Faust und sah sich um.
Severus' Stimme hallte durch die Dämmerung und den heraufziehenden Sturm und sein Fluch fällte den nächsten Todesser.
Dann war es still.
War es vorbei?
Hermine rannte in den Garten zurück, um nach Severus zu suchen.
Leichtsinn!
Ãœberrascht hob sie die Hand, doch sie war nicht schnell genug...
Unerträglicher Schmerz, der Hermine in dem Moment durchdrang, als der Fluch sie traf. Sie sank auf die Knie und presste stöhnend die Hände auf ihr Gesicht. Warmes Blut rann über ihre Finger.
Für einen winzigen Augenblick hatte sie nicht Acht gegeben. Sie hatte den Mann nicht gesehen, der hinter der großen Eiche im Garten hervorgetreten war.
Nur noch am Rande nahm sie wahr, wie ein grüner Blitz aus Severus' Zauberstab den Todesser vor ihr niederstreckte.
War es jetzt vorbei?
Hermine konnte sich nicht mehr halten und fiel zu Boden. Nur noch ein schwacher Schimmer vor ihren Augen, das Tosen in ihrem Kopf wurde lauter und dann war es mit einem Mal vorbei. Wunderbare Stille breitete sich aus. Nur leise Stimmen um sie her.
Sie fühlte eine warme Hand an ihrer Wange. Mühevoll hob sie die Lider und sah in vertraute Gesichter, die ihr besorgt entgegensahen.
„Alles in Ordnung“, hörte sie Severus sagen.
Sie wusste nicht, ob er es zu ihr oder zu Thomas gesagt hatte, aber es war jetzt nicht mehr wichtig. Hermine lächelte leise und schloss die Augen.
Müdigkeit überfiel sie, nahm ihr für den Augenblick den Schmerz und versprach ihr verlockende Ruhe. Sie fühlte sich emporgehoben.
Die Spannung fiel von ihr ab und erschöpft ließ sie den Kopf sinken. Sie konnte nicht mehr, sie gab der Ohnmacht nach und erlösende Dunkelheit hüllte sie ein.

„Hermine!“
Sie hörte es wie von fern.
„Wachen Sie auf!“
Sie wollte es nicht hören. Warum konnten sie sie nicht in Ruhe lassen? Sie wollte nur noch ein wenig ausruhen. Doch sie wurde geschüttelt, sie hörte wieder die bekannte und verzweifelt klingende Stimme.
„Wachen Sie auf!“
Erst jetzt formte sich die verschwommene Welt vor ihren Augen wieder zu Bildern. Hermine sah zunehmend klarer. Zuerst noch sah sie sich orientierungslos um.
Sie lag auf ihrem Bett. Severus musste sie herein getragen haben, als sie vom Fluch getroffen niedergesunken war. Mary saß über sie gebeugt und rüttelte sie heftig.
Hermine erinnerte sich schlagartig.
„Ich bin wach“, rief sie überlaut.
Mary atmete erleichtert auf und ließ sie los.
Hermine war vollkommen durcheinander. Ihr Kopf dröhnte, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ihre Hand fuhr an die Stirn, wo ein langer Riss vom Haaransatz über die rechte Braue bis zur Mitte der Wange führte. Das Blut war schon angetrocknet und ein paar Haarsträhnen waren daran festgeklebt.
Hermine setzte sich auf und strich sich das Haar aus der Stirn.
„Es ist vorbei“, flüsterte Mary und legte Hermine eine Hand auf die Schulter, ganz so, als müsse sie sie beschwichtigen.
Hermine schüttelte irritiert den Kopf.
„Er hat gesagt, ich soll nicht weggehen.“, sagte Mary, „ich soll bei Ihnen bleiben, bis...“
Hermines Atem ging schnell.
„Bis was...?“, fragte sie.
Mary schwieg einen Augenblick zu lang.
„Wo ist er?“, drängte Hermine und Unruhe beschlich sie.
„Sie haben die Toten weggebracht“, fuhr Mary fort, ohne Hermines Frage zu beantworten.
„MARY“, herrschte Hermine und Mary sah sie still an.
„Wo ist er?“, fragte Hermine jetzt milder.
„Er ist weggegangen.“
„Hat er gesagt, wohin er gehen will?“
Mary schüttelte den Kopf.
„Er hat gesagt, Sie sollen sich keine Sorgen machen. Es würde alles gut werden, wenn er weg ist.“
Hermines Herz zog sich zusammen.
Wenn er weg ist!
Was dachte er sich nur!
Sie sprang auf und rannte, ohne auf Marys Rufen zu achten, hinaus.
Sie wusste genau, wo sie suchen musste.

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Fortsetzung folgt…


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