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Fanfiction

Ende und Anfang - Neue Sicht

von artis.magica

Neue Sicht

Der Morgen war kühl und dunkel und als Hermine die Augen aufschlug und zum Fenster hinaussah, sah sie in einen grauen Himmel, von schweren Wolken bedeckt, die ein kraftvoller Wind vor sich hertrieb. Nur ab und an verirrte sich ein Sonnenstrahl durch eine Lücke im Wolkenband und schickte ein klein wenig Helligkeit auf die Erde.
Hermine hatte letzte Nacht vergessen, die Terrassentür zu schließen und so fegte der Wind ungehindert in den Raum und nah ihm den letzten Rest Wärme, welche die glühende Asche des herunter gebrannten Feuers im Kamin noch ausstrahlte.
Hermine zog die Decke bis ans Kinn und drehte sich noch einmal wohlig auf die andere Seite. Sie hatte wunderbar geschlafen. Keine Träume, die sie ängstigten und die sie zu verdrängen suchte, keine Gedanken, die sie beschäftigten und zweifeln ließen, ob das alles überhaupt richtig war, was sie hier tat. Endlich war eine Last von ihrer Seele genommen, die sie schon so viele Tage beschäftigt, ja sogar gequält hatte. Sie wusste, es war richtig und sie wusste, es würde sich lohnen.
Ein leises Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Sie freute sich auf den Tag und, sie hätte es nie gedacht, aber sie freute sich doch tatsächlich auch auf die Gesellschaft von Severus Snape. Ihr Umgang miteinander war jetzt anders. Sicher nicht so, als dass man ihn als normal bezeichnen könnte, wenn man den Umgang mit Severus Snape überhaupt als normal bezeichnen wollte. Und auch wenn er jetzt zugänglicher erschien, war sich Hermine ziemlich sicher, dass sein streitbarer Geist keineswegs den Rückzug angetreten hatte. Allerdings rechnete sie es ihm hoch an, dass er sich zurückgenommen hatte.
Hermine dachte nach. Sie hatte sich noch nie so intensiv mit Severus Snape beschäftigt. Doch in der Ruhe und Abgeschiedenheit, seit Wochen beinahe jeden Tag in seiner Gesellschaft, drängten sich ihr diese Gedanken geradezu auf.
Hermine drehte sich auf den Rücken und starrte in die Luft. Ein feiner Sonnenstrahl erhellte den Raum nur für einen Moment und ließ die Welt für eben diesen Augenblick freundlicher und heller erscheinen.
Was für ein Mensch war eigentlich Severus Snape?
Hermine stellte sich diese Frage zu allerersten Mal und dachte darum sehr ernst und angestrengt darüber nach: Er war ein Mensch, der die Trauer nie abgelegt hatte. Er hatte auch niemanden, der sie mit ihm teilte, und es ihm leichter machte, sie zu ertragen. Sie war wohl das einzige, was einer Familie am nächsten kam, war etwas, das ihn immer an geliebte Menschen erinnerte, auch wenn es schmerzlich war. Hermine hatte sich nie darin getäuscht, dass er diese Trauer dazu benutzte, um sich selbst zu bestrafen. Und wie trotzig ging er diesen Weg, nur um immer weiter im Sumpf an seinem Ende zu versinken.
Was war es, das ihn so anders sein ließ?
Wonach suchte auch ein Severus Snape? Sie hatte es deutlich gespürt. wenngleich er es niemals sagen, ja nicht einmal andeuten würde. Er machte es sich und anderen nicht leicht, den Menschen in Severus Snape zu finden, aber er hatte ihr gezeigt, dass er Gefühle hatte, und dass er sogar so etwas wie Verständnis aufbringen konnte.
Wie musste er zweifeln, wie unsicher musste er sein. Es war vielleicht nicht einmal das, es war wohl eher die Zukunft, die ihm Angst machte. So wie Hermine in Liebe an die Eltern und die Freunde dachte, die sie sicher und freudig in Empfang nehmen würden, wenn alles getan war, so wusste sie auch, wartete niemand auf ihn, der ihm Familie war oder Freund hätte sein können. Hatte er denn Freunde…?
Hermine hatte sich auch diese Frage noch nie gestellt. Seltsam, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Severus Snape, wie sie ihn kannte, so etwas wie Freundschaft unterhalten könnte. Das herauszufinden, wäre sicher eine interessante Herausforderung… Hermine schüttelte den Kopf. Nein, sie würde es nicht versuchen!
Sie warf entschieden die Decken zurück, ging ins Badezimmer und legte ab. Sie stieg in die Dusche und drehte die Hähne auf. Angenehm floss das heiße Wasser über ihren Rücken. Sie schloss die Augen, hob den Kopf und genoss die Erfrischung.
‚Wann wohl Minerva wiederkommen würde?’, schoss es ihr durch den Kopf. Nachdenklich starrte sie die Fliesenwand vor sich an. Was brächte sie wohl für Neuigkeiten mit?
Hermine harrte schon jeden Tag in gespannter Erwartung, wartete endlich auf Nachrichten aus der ‚neuen’ Welt. Und sie wusste, so ungeduldig wie sie war, war es auch Severus, wenngleich er es viel gekonnter verbergen konnte, als sie selbst. Aber aus manchem Blick, den er ihr zuwarf, wenn er sich unbeobachtet fühlte, oder an einer Bemerkung, die er gelegentlich fallen ließ, konnte sie sehr deutlich ablesen, dass auch er seine Anspannung kaum mehr bezwingen konnte.
Mit einem leisen Seufzen drehte Hermine das Wasser ab und griff nach dem Handtuch, um sich abzutrocknen. Sie rubbelte die Haare trocken und kleidete sich langsam an. Dann zwang sie die wilden Locken unter die Bürste und band sie locker zusammen.
Als sie fertig war, erwischte sie sich bei einem prüfenden Blick in den Spiegel und musste dabei über sich selber lächeln. Sie schüttelte entschieden den Kopf und machte sich auf den Weg zu Severus.
Die ganze Zeit, die sie brauchte, um das kurze Stück bis zu seinen Räumlichkeiten zurückzulegen, dachte sie unentwegt daran, wie es wohl sein würde, wenn er als freier Mann zurückkehren würde.
Mit einem leisen Seufzen blieb sie vor seiner Tür stehen. Sie zögerte sie noch einen kurzen Augenblick. Sie hob die Hand, um anzuklopfen, da hörte sie ein gedämpftes ‚Kommen sie rein’ durch die geschlossene Tür dringen. Hermine zog die Brauen hoch und trat ein.
Severus stand am geöffneten Fenster und sah in den trostlosen Morgen. Trotzdem er heftig wehte, war es dem Wind noch nicht gelungen, die Wolkenbänke auseinander zu schieben. Wenigstens regnete es nicht...
„Woher wussten Sie…?“, begann Hermine, schloss die Tür und kam zum Tisch.
„Es ist so still hier“, sagte er leise ohne sich umzuwenden. „Jeder Laut, jeder Windhauch ein Schrei.“
„Sie mögen es nicht“, stellte sie fest.
„Oh doch, ich liebe es“, entgegnete er, „von Zeit zu Zeit.“
„Jetzt nicht?“
Severus wandte sich zu ihr um.
„Nein, jetzt nicht.“ Es war alles, was er sagte und so wie er sagte, wusste Hermine, dass sie nicht weiter fragen durfte. Sie wusste auch so, was diese drei Worte zu bedeuten hatte. Es ging ihr nicht anders. Die Stille zwang sie förmlich dazu, nachzudenken, sich mit den eigenen Gedanken, Wünschen und Erinnerungen auseinanderzusetzen. Einerseits war es gut, auf der anderen Seite schmerzlich und ließ die Wunden, die ihnen in die Seele gerissen wurden, nicht so ohne weiteres heilen.
Sie nickte nur, holte das Töpfchen mit der Wundsalbe vom Tisch und schraubte den Deckel auf. Severus verstand. Es ging zum Sofa und ließ sich darauf nieder. Dann knöpfte er langsam das Hemd auf. Hermine trat heran und setzte sich neben ihn. Sie schob ihm vorsichtig das Hemd von den Schultern und strich sachte den Balsam auf die Narben.
Severus schloss die Augen und genoss die Sanftheit und Wärme ihrer Hände. Und zum ersten Mal empfand er ihre Berührungen nicht nur als Mittel zum Zweck. Sie erschienen ihm jetzt so anders, obwohl Hermine nicht sanfter und auch nicht derber als sonst war. Und wieder lief ein leiser Schauer durch seinen Körper und über seine Haut und er hoffte, dass sie es nicht bemerkte.
Und auch Hermine durchströmte ein Gefühl, das sie nicht zu beschreiben vermochte, so unwahrscheinlich erschien es ihr. Vor ihr saß nicht mehr ihr Lehrer, vor ihr saß ein Mensch aus Fleisch und Blut, mit warmer weicher Haut...
Was dachte sie denn da gerade? Einen winzigen Moment hielt sie in ihrer Arbeit inne und holte tief und lautlos Luft. Sie schubste den Gedanken aus ihrem Kopf und fragte unvermittelt in die nachdenkliche Ruhe hinein: „Wie stark fühlen Sie sich heute?“
Severus öffnete die Augen und wandte den Kopf.
„Weshalb fragen Sie?“, fragte er erstaunt.
„Nun“, Hermine schraubte das Deckelchen wieder auf das Töpfchen, „wir werden heute etwas spazieren gehen.“ Sie wischte die Hände an einem Tuch ab. „Ich bin fertig.“
„Werden wir das?“, fragte er belustigt und zog sich das Hemd wieder über die Schultern.
Hermine ignorierte seinen Ton und sah ihn an.
„Es ist soviel besser, als ständig hier herumzusitzen“, sagte sie leise. „Haben Sie etwa etwas dagegen?“
Severus schüttelte ruhig den Kopf.
„Natürlich nicht“, sagte er lächelnd.
Hermine sah ihn mit zusammengezogenen Brauen an.
Severus erhob sich und schloss die restlichen Knöpfe an seinem Hemd.
„Ich weiß einen wunderbaren Platz“, begann sie, „allerdings bin ich gar nicht sicher, ob Sie schon so weit gehen können.“
„Müssen wir denn gehen?“
Jetzt lächelte Hermine.
„Ja“, sagte sie gedehnt. „Soweit es keine Mühe macht.“
Sie erhob sich und wandte sich zur Tür.
„Wir sollten frühstücken“, sagte Hermine bestimmt und wunderte sich zum wiederholten Mal, dass er ihr ohne zu widersprechen folgte.
Das Frühstück war einfach aber reichlich, es schmeckte hervorragend.
Nachdem sie vorsichtig versucht hatten, ein Thema zu finden, über das sich zu unterhalten lohnte, sich aber letztendlich ein richtiges Gespräch nicht entwickeln wollte, saßen sie sich gegenüber und aßen stillschweigend, ein jeder in seinen eigenen Gedanken versunken.
„Ich hätte nicht gedacht, dass Sie zurückkommen“, sagte er plötzlich und sah sie forschend an.
Über Hermines Gesicht legte sich ein leises Lächeln.
„So“, antwortete sie und strich Butter auf einen Toast, „und warum nicht? Weil Sie mich angeblafft haben?“ Sie hielt inne und sah ihm in die Augen.
Severus senkte die Lider und nahm einen Schluck Kaffee.
„Das habe ich nicht gemeint“, sagte er, stellte die Tasse sanft ab und sah wieder auf.
Hermine ließ die Hand, die das Messer hielt, sinken. Sie wusste genau, was er meinte.
Severus beugte sich vor und suchte ihren Blick.
„Warum?“ Es beinahe ein Flüstern.
Hermine atmete hörbar ein, sie neigte den Kopf und legte ihr Besteck zurück auf den Tisch. Dann schob sie den Teller von sich. Einen Moment zögerte sie, dann sah sie auf.
„Kein höhnischer Kommentar und auch keine böse Antwort?“, fragte sie.
Er zog die Brauen zusammen und schüttelte langsam den Kopf. „Nichts dergleichen.“
Hermine sah ihm in die Augen.
„Um Sie mit den anderen zu begraben…“, sie stockte, wurde unsicher. Doch es kam keine Antwort. Seine Miene war offen. „…kein Vergessenwerden…“
Severus stützte das Kinn auf die Linke, er senkte den Blick und nickte leise.
„Gerechtigkeit“, sagte sie nachdrücklich. „Immer noch...“
Ein Moment des Schweigens, beinahe unerträglich und dennoch wohltuend. Ihre Gedanken schwangen in diesem Augenblick gleich.
„Verständnis?“, fragte er und sah sie wieder an.
Hermine schenkte ihm ein sachtes Lächeln. Sie nahm ihr Glas mit Wasser und tat einen Schluck.
„Daran arbeite ich noch“, sagte sie nüchtern.
Severus zog die Brauen hoch und schürzte die Lippen.
„Und, wie sieht die Prognose aus?“, fragte er wie nebenbei, griff zur Kristallkaraffe und schenkte ihr das Glas wieder voll.
Hermine nickte zum Dank und zuckte die Schultern.
„Viel versprechend“, antwortete sie.
Er lachte und lehnte sich zurück.
Es gefiel Hermine, was sie sah. Zum ersten Mal wirkte er gelöst und es gab nichts, was ihr an diesem Mann im Moment Angst einflößte. Sie sah ihn aufmerksam an.
„Wo ist nun dieser Platz, von dem Sie mir erzählt haben“, fragte Severus und griff nach einem Apfel, „und der so wunderbar sein soll?“
Hermine lächelte.
„Es ist weit!“, sagte sie.
„Na und?“
„Am Kliff.“
„Das ist gefährlich.“
Hermine lachte leise auf.
„Warum lachen Sie?“, fragte Severus grimmig.
„Gefährlich...“, wiederholte sie amüsiert. Sie sah ihn an und wurde mit einem Mal ernst. Ihre Gedanken suchten sich einen neuen Weg. Sie hatte es sich eigentlich fest vorgenommen, ihm keine Fragen zu seinem Leben mehr zu stellen. Und doch konnte sie es nicht beherrschen, sie musste es ihn fragen, egal ob er sie zurückweisen würde oder nicht. Und doch zögerte sie noch. Verlegen nahm sie einen Schluck Wasser.
Severus war ihr Stimmungsumschwung nicht entgangen, es war leicht gewesen, denn sie hatte nicht einmal ansatzweise versucht, ihn zu verbergen.
„Was ist?“, fragte er und sah sie aufmerksam an.
Hermine überwand ihre Unsicherheit, sie schloss für einen Moment die Augen.
„Was werden Sie tun, sollten Sie als freier Mann zurückkehren?“, fragte sie leise.
Severus neigte den Kopf. Da war die Frage, die sich tief in seinen Geist gebrannt hatte, die er sich wohl an die hundert Mal am Tag selber stellte und sie sich doch nicht beantworten konnte.
„Werde ich denn frei sein?“
„Natürlich“, sagte Hermine viel leidenschaftlicher, als sie eigentlich wollte. Ein leichtes Rosa überzog ihre Wangen, und um ihre Verlegenheit zu überspielen, beugte sie sich nach vorne und stelle das halbgeleerte Glas wieder vor sich auf den Tisch. Eigentlich wusste sie nicht wirklich, ob es gelingen würde, ihm ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. Aber sie hoffte so.
Severus sah sie lange an. Sie war der erste Mensch, der nach seinem Leben fragte. Es gab nicht viele, die wirklich meinten, was sie sagten, aber er wusste, dass sie vollkommen ehrlich war, und gerade darum hätte er ihr gerne diese Frage beantwortet, doch er konnte es nicht...

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Fortsetzung folgt...


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