Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Ende und Anfang - Zurückschauen

von artis.magica

Zurückschauen

So wunderbar warm und sonnig der Tag begonnen hatte, so kalt war es an seinem Nachmittag geworden. Der Himmel hatte sich mit dunklen Wolken bezogen, der Wind wehte kühl und ab und an sah es ganz danach aus, als würde es gleich zu regnen beginnen. Und dennoch genossen die beiden Frauen, die Seite an Seite schweigend durch den Garten gingen, die Natur, die hier so ursprünglich und rein zu sein schien. Hier war Ruhe, hier lebte die Stille und hier schöpften sie Kraft aus ihr.
Sie verstanden sich wie sie es nie gedacht hätten. In den letzten Tagen waren sie beide zu dem vertrauten ?Du' übergegangen und es erschien Hermine so wunderbar, von gleich zu gleich zu sprechen und den Respekt und das Vertrauen der von ihr so geschätzten Lehrerin zu genießen. Sie würde sie dafür nicht enttäuschen.
Hermine fühlte sich leicht und beinahe beschwingt.
Minerva hatte ihr erzählt, dass Hogwarts soweit wieder hergestellt war. Der Schulbetrieb konnte also in wenigen Wochen wieder aufgenommen werden. Sie hatte aber auch mit Bedauern geäußert, dass es ihr jetzt schon nicht mehr möglich sein würde, regelmäßig hierher zurückzukehren, nur um keinen Verdacht zu erregen.
Hermine lächelte leise bei dem Gedanken an Minervas Blick, der ihre Worte begleitet hatte. Sie wusste genau, was ihre alte Lehrerin bewegte und Hermine hatte ihr versichert, dass es ihr nichts ausmachen würde, Snape allein zu pflegen, zumal er ja das Schlimmste schon hinter sich hatte. Hermine begriff aber auch, dass sie sich damit ein klein wenig selbst belog, denn sie würde Minervas Gesellschaft und ihre gemeinsamen Gespräche am Kamin, die in den letzten Wochen zu einer wunderbaren wie auch selbstverständlichen Gewohnheit geworden waren, vermissen.
Dennoch war Hermine zuversichtlich. Das Ende der Einsiedelei war abzusehen, ihr gemeinsames Ziel in greifbare Nähe gerückt. Die Getreuen waren eingeweiht und setzten alles daran, den Weg zu ebnen, den sie gehen wollten. Nichts schien mehr unmöglich. Sie würden Severus Snape die Möglichkeit einräumen, sich zu erklären, sein Handeln zu begründen, und Hermine hoffte sehr, dass ihm das gelingen möge, ohne sein Innerstes offenbaren zu müssen. Es würde schwierig werden, und die Gefahr, dass die letzten Anhänger Voldemorts noch vorher seiner habhaft würden, war größer denn je. Doch solange Minerva ihren Aufenthaltsort nicht preisgab, würden sie nicht Gefahr laufen, entdeckt zu werden.
Und wieder kamen Hermine Minervas Worte in den Sinn. Was diese über die neue Welt gesagt hatte. Es würden Trauer, Wut und Verbitterung herrschen. Hermine hatte immer angenommen, dass die Menschen ob ihrer Befreiung endlich wieder frei atmen konnten, dass sie voller Tatendrang sein würden und voller Freude auf eine neue und hellere Welt. Aber vielleicht wog die Trauer um geliebte Menschen im Moment so viel schwerer, als dass sie einen klaren Gedanken hätten fassen oder gerecht hätten urteilen können.
Aber konnten sie sich ihrer sicher wähnen? Hermine fühlte mit einem Mal Unruhe in sich aufsteigen.
?Nein', dachte sie und wischte diesen Gedanken energisch fort. Sie hatte unendliches Vertrauen in die von Minerva Eingeweihten. Voller Wärme dachte sie an die Weasleys. Diese Familie war stark, sie hatten sich und sie würden immer zueinander stehen, was immer auch geschehen mochte. Sobald sie zu Ende getrauert hatten, würden sie nur noch stärker sein.
Völlig unvermittelt musste Hermine an ihre Eltern denken. Sie waren absolut ahnungslos geblieben. Hermine hatte dafür gesorgt, dass sie sich keine Sorgen machen mussten und sie hatte auch kein schlechtes Gewissen, wenn sie an die Mittel dachte, die sie eingesetzt hatte, um dies zu erreichen. Und doch sehnte sie sich jetzt nach ihnen und der Geborgenheit ihres Zuhauses, und einer Schulter, an die sich anlehnen konnte. Sie wollte nur für einen winzigen Augenblick nicht mehr stark sein, sondern einfach nur sie selbst.
Hermine atmete tief ein und drängte dieses starke Gefühl zurück. Sie hatte sich entschieden und es würde sie nichts davon abbringen, ihre selbstgestellte Aufgabe zu Ende zu bringen.
Sie empfand die Einsamkeit und Abgeschiedenheit hier nicht mehr als so bedrückend wie zu anfangs. Hatte sie sich zuerst dagegen gewehrt und alle Gedanken und Empfindungen, die sie in der ersten Zeit überfallen hatten, heftig zurückgewiesen, so lernte sie jetzt, sie zu akzeptieren, damit umzugehen und sie nach und nach zu verarbeiten. Und seit sie letzte Nacht nicht ihrem Lehrer, sondern Severus Snape eine gute Nacht gewünscht hatte, fühlte sich Hermine irgendwie freier. Sie konnte es nicht beschreiben, aber solange sie ihn als Lehrer sah, war sie immer unsicher geblieben. Sie hatte lange gerungen, hatte dann aber endlich für sich entschieden, ihn als Mensch zu sehen und für das zu achten, was er für sie alle getan hatte. Es rang ihr höchsten Respekt ab, trotzdem sie seine Beweggründe selber nicht unbedingt guthieß, genauso wenig, wie die Mittel und Wege, es zu erreichen.
Hermine überlegte. Sie wollte ehrlich und gerecht sein. Wie hätte sie wohl entschieden, wäre sie an seiner Stelle gewesen?
Hätte sie sich so aufgegeben? Oder hätte sie einfach hingenommen, was geschehen war?
Im Grunde genommen war sie froh, sich diese Frage selbst nicht beantworten zu müssen.
In welch furchtbarem Zwiespalt musste er sich befunden haben, und es eigentlich immer noch sein. Hermine wusste genau, dass er diese Erlebnisse noch nicht verarbeitet hatte. Zu tief waren die Wunden, die er sich selbst geschlagen hatte. Und wenn sie jetzt genauer darüber nachdachte, erkannte sie, dass er auch gar nicht wollte, dass die Wunden auf seiner Seele heilten. Er peinigte sich immer noch.
Hermine dachte angestrengt nach. Wenn sie es nüchtern und emotionslos betrachtete, dann hätte sie sich gegen ein Leben entschieden, wie er es geführt hatte.
Leise Angst erfasste sie plötzlich.
Woher wollte sie denn wissen, dass er genau das wollte, was sie gerade im Begriff waren ihm zu geben? Was, wenn er sich schon lange damit abgefunden hatte, dass er aus diesem letzten Kampf nicht lebendig hervorgehen würde. Was, wenn ihm das Leben nichts mehr bedeutete?
Fratzenhaft schoben sich die Bilder in der ?Heulenden Hütte' vor Hermines Augen. Es tat wieder weh und es erschütterte sie immer noch zutiefst. Er hatte sich nicht gegen Voldemort gewehrt, als dieser Nagini befohlen hatte ihn anzugreifen. Und er hatte Voldemort auch nicht um sein Leben angefleht... Hermine sah seine Augen wieder, als er in die von Harry sah... Was war es, das sie meinte zu sehen? War es Abbitte, die er leistete, eine Bitte um Vergebung für das, was er getan hatte und für das, was er gewesen war bis genau zu diesem Augenblick? War es Erleichterung? Erlösung?
„Ich mache mir Sorgen“, riss Minervas Stimme Hermine exakt in diesem Moment aus ihren Grübeleien.
Sie wandte überrascht den Kopf und sah sich fragend nach ihrer Lehrerin um, die stehengeblieben war. Hermine musste nicht einmal fragen, denn Minerva gab sogleich die Antwort auf ihren stummen und überraschten Blick.
„Um Severus“, sagte sie leise und schloss wieder zu Hermine auf. Sie gingen langsam weiter.
„Hast du nichts bemerkt?“
Hermine senkte die Lider.
„Er schläft sehr schlecht“, sagte sie nur und schalt sich im Stillen feige. Sie wusste ganz genau, was Minerva meinte.
„Nein, das ist es nicht.“ Minerva schüttelte leicht den Kopf und musterte Hermine von der Seite. Hermine empfand diesen Blick als äußerst unangenehm. Egal, was sie jetzt sagen würde, es war ihr, als könnte Minerva es in ihrem Herzen sehen und wissen, ob es Wahrheit oder Lüge war, also schwieg sie eisern.
Doch Minerva ließ Hermine nicht aus den Augen.
„Du weißt, was es ist“, setzte sie schließlich beschwörend hinzu.
Hermine seufzte leise auf und blieb stehen.
„Nein, ich weiß es nicht“, begann sie, „aber ich kann es mir denken.“
Minerva trat nah an Hermine heran.
„Ich bitte dich, Hermine, erzähle es mir“, sagte Minerva eindringlich.
Hermine senkte den Kopf. Sie musste nachdenken. Eine Weile herrschte gespanntes Schweigen.
„Gut“, sagte Hermine schließlich und schob das Kinn vor. „Ich erzähle alles, was ich selbst mit Harry und Ron zusammen erlebt und gesehen habe...“
Sie schwieg einen Moment, um sich zu sammeln.
„Doch ich werde kein Wort über das verlieren, was er preisgegeben hat“, setzte Hermine flüsternd hinzu, hob den Kopf und sah Minerva in die Augen.
Minerva nickte still.
Sie gingen weiter zu der Steinbank in einer kleinen Lücke in der Thujahecke und setzten sich.
Hermine ließ sich Zeit und Minerva bedrängte sie auch nicht. Endlich, als das Schweigen beinahe nicht mehr auszuhalten war, begann Hermine leise zu erzählen.
Und mit jedem Wort, das ihr vor Augen führte, was diese jungen Menschen auf sich genommen hatten, und mit jeder Erinnerung an Severus' vermeintlich letzte Stunden, die Hermine ihr aufzeigte, fühlte Minerva Erbitterung in sich aufsteigen. Es war die Erbitterung über ihr eigenes Zögern und Zweifeln und über ihr stolzes und gekränktes Wegsehen, das sie ahnungslos hatte werden lassen. Sie bekam in diesem Augenblick eine so klare Vorstellung davon, wie schwer die Aufgabe wog, die Albus Dumbledore diesen vier Menschen aufgebürdet und die sie auf so wundersame und tragische Weise schließlich doch noch zusammengeführt hatte, um sie endlich zu erfüllen.
Für Hermine aber war es ein erneutes Durchleben der letzten Monate, der Entbehrungen, die sie mit sich gebracht hatten und der Traurigkeit und Leere, die sie so manches Mal empfunden hatte. Und hatte sie bis jetzt gedacht, dass sie in der Ruhe der letzten Wochen so manches davon in ihrer Erinnerung leichter nehmen würde, musste sie erschüttert feststellen, dass sie noch lange nicht alles verarbeitet hatte, dass sie noch immer den Schmerz fühlte und die Angst, und die Wut über die Ungerechtigkeit und Grausamkeit der Menschen.
Als sie geendet hatte, strich sie trotzig eine Träne aus den Augenwinkeln und lehnte sich stumm zurück. Sie war nicht mehr fähig, auch nur ein Wort zu sprechen. Und dennoch fühlte sie sich auf eine gewisse Weise auch befreit. Es war ihr nicht leicht gefallen, darüber zu reden und doch spürte sie unendliche Erleichterung, war ihr ein tonnenschwerer Stein von der Seele genommen. Hermine senkte die Lider und versuchte erneut, die Tränen niederzukämpfen, die heiß in ihre Augen schossen.
Da fühlte sie Minervas Hand an ihrer Schulter, wie sie sie zu sich zog und sachte umarmte. Hermine ließ es geschehen. Sie schluchzte leise auf und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie war Minerva unendlich dankbar, dass sie einfach nur da war, sie musste gar nichts sagen. Endlich hatte Hermine die Schulter gefunden, an die sie sich anlehnen konnte und, zumindest für einen kostbaren Augenblick, sie selbst sein durfte.
Schließlich richtete Hermine sich wieder auf. Sie wischte die Tränen von den Wangen und sagte leise: „Ich kann dir nicht mehr erzählen.“
Minerva lächelte gutmütig und drückte Hermine beruhigend die Hand.
„Es ist so viel mehr, als ich je erwartet habe, Hermine“, sagte sie. „Ich danke dir.“

--------------

Fortsetzung folgt…


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck