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Fanfiction

Ende und Anfang - Nachdenken

von artis.magica

Nachdenken

Wieder eine Nacht, in der er nicht die erhoffte Ruhe fand. Eine Ruhe, die er so unendlich stark herbeisehnte, nur um sie nicht denken zu müssen, die quälenden Gedanken. Sie waren es, die ihn nicht schlafen ließen. Es waren die Gedanken an die Erinnerungen seines Lebens, die sich, je weiter seine Genesung voranschritt, mehr und mehr in seinen Geist schoben und ihn grübeln ließen. Es waren nicht so sehr die Erinnerungen an die letzten Erlebnisse, die ihn hatten glauben lassen, er würde sterben. Diese hatte er tief in seinem Inneren vergraben, wollte sie nicht denken. Es waren vielmehr die Gedanken an seine Zukunft, einer Zukunft, von der er nie angenommen hatte, dass es auch eine für ihn geben würde.
Severus warf sich stöhnend herum.
Er hätte es nie gedacht, doch jetzt erschien ihm das, was er im ersten Moment seiner Rettung als so wunderbar empfunden hatte, dunkel und gefährlich. Was ihn nicht schlafen ließ, war nicht die Angst um seine Sicherheit, die vielleicht auf dem Spiel stand, wenn die letzten Todesser ihn finden würden. Den Tod, der ihn dann vielleicht erwartete, würde er ohne Angst hinnehmen. Er wäre schließlich das Ende der ganzen langen quälenden Geschichte, die sein Leben ausgemacht hatte, wäre ihm endlich Erlösung. Was ihn jetzt plagte, was ihn nicht ruhen ließ und ihn umtrieb, war die Angst um seine Zukunft. Es war eine Zukunft die er nie geplant hatte, die ihm nie als lebenswert erschien und die er eigentlich für sich selbst nie gesehen hatte. Wohl aber hatte er sie sich immer gewünscht und jetzt, da er wusste, dass es sie geben würde, war er sich plötzlich nicht mehr sicher, ob er sie denn überhaupt noch wollte.
Er war allein. Nicht dass es ihn gestört hätte, er war in seinem Leben eigentlich immer allein gewesen. Da gab es aber Momente, die ihm so unendlich kostbar erschienen waren, die ihn von Kind an begleitet, die ihn getragen hatten und ihm ein Leben, gemeinsam mit einem geliebten Menschen, möglich gemacht hätten.
Severus drehte sich auf den Rücken. Er öffnete die Augen und starrte in die Dunkelheit, die nur vom leisen Schein des Feuers im Kamin erhellt wurde.
Er wusste, er hatte sich dieses Leben und dieses wunderbare Morgen schon vor langen Jahren zerstört.
Das Versprechen, das er zuerst sich selbst und dann auch Dumbledore gegeben hatte, sollte wiedergutmachen. Aber es war ihm nur zum Teil gelungen. Die, die er hatte retten wollen, war dennoch gestorben. Diese Schuld wog schwer und er erinnerte sich jedes Mal selbst daran, peinigte sich selbst mit ihr, sobald er spürte, dass ihn das Leben einen Weg gehen ließ, der ihn vielleicht glücklich gemacht hätte. Und er hatte sich damit immer und immer wieder selbst bestraft. Im Grunde genommen hatte er es sogar auf eine merkwürdige und makabere Art und Weise genossen. Er wollte keinen anderen Weg gehen, er wollte sich peinigen und er tat es auch jetzt noch, obwohl es keinen Grund mehr dafür gab.
Severus erschauerte. Er wusste, die Jahre der Selbstgeißelung hatten ihn blind gemacht, blind für das Leben, das sich machtvoll seinen Weg bahnte und die Zukunft, die es jetzt mit sich brachte und von der er eigentlich nichts sehen wollte.
Ein freudloses Lachen entrang sich seiner Kehle.
Ja, er wollte es so, hatte es nie anders haben wollen. Er wollte nicht glücklich sein, er wollte trauern, immer noch, er wollte eigentlich nicht leben ohne sie...
Das leise Lachen wandelte sich in ein tiefes trauriges Seufzen.
Ohne sie... Lily…
Severus schloss schmerzlich die Augen. Der Gedanke an sie ließ ihn immer noch weich werden, ließ ihn angstvoll träumen, ließ ihn hoffen, obwohl alles längst zu spät war.
Er wollte es sich nicht eingestehen, aber er wusste genau, wenn es ihm nicht gelingen würde, diese Erinnerungen und Erlebnisse endlich hinter sich zu lassen, würde er daran zugrunde gehen.
Ganz unvermittelt, und nur für einen kurzen Augenblick, drängte sich Hermine Grangers Gesicht vor seine Augen, war es ihm, als spürte er ihre sanften Hände auf seiner Haut. Auch wenn es nur war, um seine Wunden zu versorgen, noch nie hatte ihn jemand so sachte berührt...
Ein leiser Schauer durchströmte seinen Körper und er schüttelte den leisen wunderbaren Gedanken daran, der sich unmerklich in seinen Geist geschlichen hatte, ärgerlich ab und kehrte in die Gegenwart zurück.
Severus öffnete die Augen und setzte sich umständlich auf.
Was sollte er denken? Was sollte er fühlen? Wohin sollte er gehen? Wofür? Was gab seinem Leben jetzt noch einen Sinn?
Er sagte es sich selbst immer wieder: Es war alles getan, sein Versprechen erfüllt. Er hätte jetzt endlich seine Träume träumen und leben können.
Severus starrte auf seine Hände, die still auf dem weißen Laken ruhten.
Hatte er denn Träume, für die er leben wollte? Er horchte in sich hinein, doch die Zwiespältigkeit seiner Gefühle und die ungewohnte Unsicherheit ließen nicht zu, eine Antwort zu formulieren. Vielleicht war es noch zu früh... Zu neu und zu fremd war diese Freiheit, als dass er sie hätte freudig empfangen können, als dass sie seinen Hass auf sich selbst, auf sein Handeln, auf sein elendes Leben, hätte tilgen können.
Er wollte diese Gedanken nicht mehr denken. Er wollte sich ablenken. Wenn er gekonnt hätte, wäre er aufgestanden, wäre hinunter in den Garten gelaufen und hätte in die Weite des Himmels gesehen.
Er wusste, er hatte verlernt, wirklich zu träumen…
Wie lange war er nun schon hier? Es müssten mittlerweile Wochen sein. Er hatte nicht gewagt zu fragen. Warum eigentlich?
Es wurde ihm zunehmend unangenehm, wenn ihm Minerva McGonagall oder Hermine Granger bei den kleinsten Dingen behilflich sein mussten, die ihm sonst nur ein müdes Lächeln abverlangt hätten, sie selbst zu tun.
Doch mittlerweile hatte er das Fieber vollständig überwunden und gewann, Dank der guten Pflege, täglich an körperlicher Kraft. Er spürte, wie seine Muskeln kräftiger wurden und er sich schließlich selbstständig aufrichten konnte, ohne Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen.
Wenn er nur erst wieder gehen könnte!
Ihm fiel das Versprechen ein, das er Minerva vor Tagen gegeben hatte und ein leises Lächeln huschte über sein Gesicht. Er würde nicht weggehen, ohne ihr Einverständnis und im Grunde genommen wollte er das, was er im Moment besaß, festhalten und genießen, so lange es nur möglich war.
Severus warf den Kopf in den Nacken.
Was wollte er denn?
Diese Frage hämmerte sich unablässig in seinen Geist.
Noch vor wenigen Augenblicken hatte er noch bedauert, nicht gestorben zu sein und jetzt wollte er den winzigen Strohhalm festhalten, so fest es nur ging, nur um nicht unterzugehen.
Ein leises Geräusch ließ ihn den Kopf senken und sich umschauen.
Hermine Granger war in sein Zimmer getreten und sah ihm aufmerksam entgegen. Sie trug ein Tablett mit Verbandszeug und eine Schale mit Obst. Sie stellte beides an sein Bett.
„Können Sie nicht schlafen?“, fragte sie leise.
Er antwortete nicht und es störte Hermine nicht, dass er ihr keine Antwort gegeben hatte. Sie schenkte Wasser in ein Glas und stellte es auf den Tisch. Dann reichte sie ihm eine kleine Phiole.
Severus zog die Brauen hoch.
„Und damit, meinen Sie, kann ich dann schlafen?“
Hermine lächelte und schwieg nun ihrerseits. Sie wandte sich um, ging durch den Raum und trat ans weit geöffnete Fenster. Sie ließ sich den Nachtwind ins Gesicht wehen. Wie wunderbar lind die Nacht war.
Severus öffnete die Phiole und roch argwöhnisch daran.
„Es vertreibt die Träume“, hörte er Hermine leise sagen, „und die Erinnerungen.“ Sie hatte sich nicht umgewandt, sah noch immer in die sternenklare Nacht hinaus.
Severus ließ die Hand sinken und sah Hermine nur an.
Woher wusste sie, dass ihn seine Träume quälten? Was brachte ihm diese junge Frau in diesem Moment so nah? Obwohl es so unbekannt schien, war es dennoch kein neues Gefühl, das jetzt unvermittelt in sein Herz drängte.
Hermine wandte sich wieder um. Sie kam zu ihm und setzte sich an sein Bett.
„Aber nur für den Augenblick, nicht für immer“, fügte sie ruhig hinzu und sah ihm in die Augen.
Sie griff das Glas und reichte es ihm.
„Vertrauen Sie mir nicht?“, fragte sie leise.
Severus sah ihr nachdenklich in die Augen.
„Und welche Träume müssen Sie vertreiben?“ Seine Stimme war dunkel und ruhig.
Für einen Moment noch sahen sie sich in die Augen, dann senkte Hermine den Blick und erhob sich.
„Brauchen Sie noch etwas?“, fragte sie und wandte sich zum Gehen.
Severus sah ihr nach.
„Ein Buch", begann er und wies zum Bücherschrank, „würde ich jetzt nicht ablehnen."
Hermine lächelte leise. Langsam ging sie zum Regal an der Wand und studierte die Titel der darin befindlichen Bände.
„Es ist vollkommen gleichgültig, welche Art Literatur Sie auswählen", sagte er, als hätte er Hermines Gedanken erraten, und die trotz seiner Worte arg daran zweifelte, ob klassische Literatur genau das sei, was er jetzt lesen wollte.
Lächelnd hob sie die Hand und zog einen kleinen Band aus der Bücherreihe heraus. Sie wandte sich um, kam zurück und reichte es ihm.
Er nahm es entgegen, las den Titel und lachte leise auf.
„Coriolanus", sagte er amüsiert und sah hoch, „wie passend."
Hermine neigte leise den Kopf. Ein Lächeln huschte über ihre Züge. Sie ging zur Tür und legte die Hand auf die Klinke.
„Gute Nacht, Severus Snape“, sagte sie, bevor sie die Tür öffnete, hinaus auf den Gang trat und die Tür hinter sich leise ins Schloss fallen ließ.
Severus wusste nicht, wie lange er auf die Tür gestarrt hatte, nachdem Hermine verschwunden war.
Schließlich senkte er den Kopf und starrte auf den Buchdeckel.
'Vertrauen Sie mir nicht?', hatte sie gefragt.
Severus schloss für einen Moment die Augen. Ein vager Gedanke an die Nacht in der Heulenden Hütte kam in seinen Sinn. Er wusste nicht genau, was es war, aber eines wusste er, er vertraute ihr.

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Fortsetzung folgt…


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