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Fanfiction

Ende und Anfang - Warum?

von artis.magica

Warum?

Der Tag war so friedlich, so wunderbar still. Minerva genoss diese Stille, zog sich ganz in sie zurück. Es war eine Stille, die sie so bewusst in den letzten Jahren nicht wahrgenommen hatte, und ganz besonders jetzt, da sie endlich zur Ruhe gekommen war. Wie sehnte sie sich danach. Die Jahre des Kampfes hatten auch auf ihrer Seele Spuren hinterlassen. Erst jetzt fühlte sie den eigenen Schmerz, den Verlust von geliebten Menschen und die Schuld, die sie sich durch ihre Ignoranz aufgeladen hatte und die sie jetzt gnadenlos auftrieb und sie nicht ruhen ließ.
Immer, wenn sie hierher zurückkehrte, fielen Unruhe und Angst von ihr ab, bestimmten für ein paar Stunden Frieden und Hoffnung ihr Leben, war sie frei von allen Zwängen, die sie sich freiwillig aufgebürdet hatte. Sie liebte ihre Arbeit, sie liebte Hogwarts, das jetzt wieder auferstehen würde, und doch überfielen sie beständig die Erinnerungen, wenn sie dort weilte. So frei sie jetzt waren, sie würde sie nie ablegen, die Zwiespältigkeit, die sie seit Voldemorts Tod empfand. Immer würde sie sie fühlen, Freude und gleichzeitig Trauer.
Minerva erhob sich seufzend aus ihrem Sessel und trat ans Fenster. Sie konnte bis zur Steilküste sehen, so klar war die Luft. Der Sommer war ungewöhnlich warm heuer.
Versonnen starrte sie in die Ferne. So vehement sie diese Gefühle immer ignoriert hatte, so unerbittlich drängten sie sich jetzt in ihren Geist und hielten ihr einen Spiegel vor.
Sie wollte wiedergutmachen. Alles, was sie abgetan und willentlich vergessen hatte, was sie nicht hatte sehen wollen, wollte sie jetzt an dem Mann wiedergutmachen, der mit so furchtbaren Verletzungen in ihrem Haus ein Lager und eine Zuflucht gefunden hatte. Sie wollte alles tun, um seinen Namen wieder herzustellen und ihm einen geachteten Platz in der Gemeinschaft zurückzugeben.
Minerva wiegte leise den Kopf. Einen Anfang hatte sie schon gewagt. Sie war Hermine unendlich dankbar, dass sie sie in diese elende Hütte geführt hatte. Getroffen musste Minerva zugeben, dass sie auch nicht mit einem winzigen Gedanke an Severus gedacht hatte. Sie hatte ihn geschmäht und für feige gehalten, schon seit jener Nacht, in welcher er Dumbledore getötet hatte. Dass er gegen Voldemort hätte kämpfen können, war ihr nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen. Nein, sie hatte sogar angenommen, er wäre aus Feigheit geflohen. Oh, wie beschämten sie diese Gedanken, immer noch, jedes Mal, wenn sie ihm gegenübertrat.
Wie gerne würde sie wissen, was die Beweggründe für sein Handeln gewesen waren. Wie gerne würde sie verstehen. Minerva zog die Brauen zusammen und schalt sich feige. Hätte sie Dumbledore nur stark genug gedrängt, ihr zu sagen, welche Intentionen er verfolgte… Da war so viel Zeit… Sie schüttelte resigniert den Kopf. Es kränkte sie noch immer, dass er sie nicht ins Vertrauen gezogen hatte, doch sie wusste auch, es war sinnlos, sich jetzt noch darüber Gedanken zu machen, das war längst vorbei. Es gab nichts, was die Vergangenheit wiedererstehen lassen konnte. Was zählte war das Jetzt, das Heute und vor allem das Leben, das ihnen allen auf so wunderbare Weise geschenkt worden war.
Minerva wandte sich um und ging entschieden durch den Raum hin zur Tür. Sie schritt den Gang entlang und blieb vor Severus' Krankenzimmer stehen. Einen Moment lang zögerte sie, doch schließlich drückte sie die Klinke nieder und trat ein.
Ein kurzer Blick. Ein Bild tiefen Friedens bot sich ihr.
Hermine saß in einem Sessel am weit geöffneten Fenster. Sie hatte wohl gelesen und war darüber eingeschlafen. Der Kopf war ihr zur Seite gesunken, das Buch den Händen entglitten und zu Boden gefallen. Der sachte Wind blätterte leise die Seiten um.
Minervas wandte den Kopf und sah zu Severus, der mit geschlossenen Augen auf seinem Lager ruhte. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig, sein Atem ging leise. Seine Züge waren abgehärmt und eingefallen. Die Rechte hielt das Laken umklammert, das er sich bis an die Brust gezogen hatte.
Minerva lächelte gutmütig. Sie schloss die Tür und trat ganz leise zu Hermine. Einen Augenblick schenkte sie der jungen Frau einen warmherzigen Blick. Minerva beugte sich nieder und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Hermine schrak auf und sah sich orientierungslos um. Es dauerte eine Weile, bis sie realisiert hatte, wo sie sich befand. Sie rieb sich die Augen und erhob sich langsam.
„Was ist passiert?“, fragte sie besorgt.
„Alles in Ordnung“, flüsterte Minerva beruhigend, „gehen Sie und ruhen Sie sich aus. Ich bleibe hier.“
Hermine nickte stumm, beugte sich nieder und hob ihr Buch vom Boden auf. Sie legte es auf den Sessel und ging zur Tür. Sie warf noch einen flüchtigen Blick zu Severus, dann ließ sie leise die Tür ins Schloss fallen.
Minerva horchte den Schritten Hermines nach, die bald im Gang verhallten, dann war es still. Da war nur noch das Rauschen des Windes, der um das Gebäude strich und die Wipfel der Bäume sanft wiegte. Ein Schwarm Sperlinge hatte sich gerade in einem Rosenbusch unter dem Altan niedergelassen und schilpte laut und ungezwungen.
Minerva lauschte nachdenklich diesem liebenswerten Zwitschern, das jeglicher Harmonie entbehrte und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Schließlich wandte sie sich um und ging in den Raum zurück. Sie ging bis zu Severus' Lager und setzte sich auf den Stuhl, der daneben stand.
Sie wusste nicht, wie lange sie schon dasaß und darauf wartete, dass er sich endlich regte. Was sie aber wusste, war, dass er nur vorgab zu schlafen, und ein leiser Hauch Ärger flog sie bei dem Gedanken daran an, dass er sie so lange warten ließ.
Schließlich beschloss sie, diesem Katz-und-Maus-Spiel ein Ende zu bereiten.
„Ich weiß, dass Sie nicht mehr schlafen, Severus“, sagte sie leise und wartete gespannt. Sie hatte sich nicht getäuscht, denn er hob die Lider und wandte langsam den Kopf.
Einen Moment lang sahen sie sich stumm in die Augen.
„Was wollen Sie von mir?“, fragte er reserviert. Trotz dass sie so leise gesprochen wurden und obwohl er es im Grunde genommen gar nicht wollte, klangen diese wenigen Worte ungemein abweisend. Doch im Augenblick stürmte so viel auf ihn ein, das er noch nicht einzuordnen wusste und lag soviel hinter ihm, was er noch nicht verarbeitet hatte, als das er angemessen hätte reagieren können. Und so war der Blick, den er ihr mit diesen Worten schenkte, herausfordernd und trotzig.
Minerva antwortete nicht gleich. Sie sah in seine Augen erwiderte diesen Blick ganz ruhig. Schließlich senkte sie die Lider und atmete tief ein.
„Wissen“, sagte sie nur.
Ein herbes Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Es ist alles gesagt. Voldemort ist tot, Potter lebt. Es gibt nichts mehr zu erklären.“
Minerva schüttelte leise den Kopf. Sie schwieg. Was sollte sie ihm darauf antworten? Und doch wollte sie es begreifen.
„Ich möchte verstehen, Severus“, sagte sie eindringlich.
„Zu spät“, sagte er ablehnend.
Minerva nickte leicht und sah ihn an.
„Hätten Sie es mir gesagt, wenn ich Sie eher gefragt hätte?“
Severus schloss die Augen.
„Nein!“ Er hätte es niemandem gesagt.
Ein Moment der Stille, der sich unsichtbar und doch undurchdringlich wie eine Mauer zwischen sie schob.
„Hermine haben Sie sich erklärt.“ Sie flüsterte es beinahe.
„Das war so nicht beabsichtigt“, entgegnete er und ein Hauch rot überzog seine Wangen.
„Wie war es denn beabsichtigt?“
Severus sah sie jetzt an. Seine Augen glühten, die Farbe war wieder aus seinem Gesicht gewichen.
„Es wäre alles so, wie es sein sollte, wenn Sie mich nicht hierher gebracht hätten“, antwortete er bitter.
Minerva schüttelte unmerklich den Kopf. Auch wenn sie seine Offenbarung nicht kannte, ihre Menschenkenntnis und dieser Satz sagten Minerva sehr deutlich, dass da etwas war, das er sich nicht verzeihen konnte. Und dass er es jemandem gezeigt hatte, in dem Glauben, er würde sterben, wog noch viel schwerer, lag wie ein Schatten auf seiner Seele. Minerva konnte sich sehr gut vorstellen, wie er sich jetzt fühlte. Doch das war kein Grund, sich zu wünschen, gestorben zu sein.
„Das ist nicht Ihr Ernst, Severus“, sagte sie vorwurfsvoll.
Er antwortete nicht.
„So viel Selbstanklage?“
Schweigen.
„Was ist es?“, fragte sie nachdrücklich.
Kein Wort. Er sah an ihr vorbei.
„Gut“, Minerva erhob sich, „ich werde Sie nicht drängen, Severus. Ich respektiere Ihr Schweigen.“
Sie wandte sich zum Gehen. Als sie schon an der Tür war, hörte sie seine leisen Worte: „Warum ist sie hier?"
Minerva blieb stehen. Sie zögerte einen Lidschlag lang, dann drehte sie sich wieder um.
„Weil ich sie darum gebeten habe", antwortete sie und sah ihn aufmerksam an. „Ist es Ihnen unangenehm?“, setzte sie ruhig hinzu.
Severus schloss die Augen. Er hatte so manches Mal Minervas Geradlinigkeit verwünscht. Immer, wenn man es am allerwenigsten erwartete, brachte sie es auf den Punkt. Dann gab es keinen Weg mehr, sich ihr zu entziehen.
Was wollte sie jetzt hören?
Er horchte in sich hinein. Nein, es war ihm nicht unangenehm. Was er empfand, wusste er selbst nicht zu beschreiben, geschweige denn, dass er es in Worte fassen konnte. Aber unangenehm war es nicht.
„Weiß sonst noch jemand außer Ihnen und Granger, dass ich … nicht tot bin?“, wich er aus.
Minerva ging langsam durch den Raum und blieb vor ihm stehen.
„Offiziell sind Sie tot. Allerdings…“, sie stockte.
Severus wandte den Kopf und sah sie offen an.
„Allerdings?“, wiederholte er fragend.
Minerva hob die Schultern und setzte sich neben ihn.
„...hat man Ihren Leichnam nicht gefunden“, sagte sie gedämpft.
Er zog die Brauen zusammen und eine tiefe Falte grub sich über die Nasenwurzel ein. Er fühlte leise Unruhe in sich aufsteigen.
„Die letzten Getreuen Voldemorts…“, fuhr Minerva fort.
„Es gibt sie noch?“, unterbrach er sie beinahe amüsiert.
„Ja, es gibt Sie noch“, sagte sie ruhig. „Und das heißt auch, dass Sie in Gefahr sind, sollte ihr Aufenthaltsort bekannt werden.“
Severus schwieg einen Augenblick lang, dann schürzte er die Lippen.
„Dann sollte ich wohl so schnell wie möglich verschwinden. Ich nehme an, ich befinde mich in Ihrem Haus, Minerva?"
„Ja, Sie befinden sich in meinem Haus." Mit diesen Worten beugte sie sich vor. Sie sah ihm fest in die Augen und sagte eindringlich: „Sie werden mir jetzt, bei allem was Ihnen je etwas bedeutet hat, versprechen, dass Sie sich nicht davonstehlen, sobald Sie wiederhergestellt sind.“
Er erwiderte starr ihren Blick.
„Sie müssen nicht gegen mich kämpfen, Severus“, sagte sie sanft und richtete sich wieder auf, „und auch nicht mehr gegen sich selbst.“
„Ich bin eine Gefahr für sie beide“, widersprach er unnachgiebig.
„Das lassen Sie meine Sorge sein“, sagte sie entschieden und setzte fordernd hinzu: „Werden Sie es mir versprechen, Severus?“
Nicht einen Moment hatte sie ihn aus den Augen gelassen.
Severus mochte diesen Blick von ihr gar nicht, es war ihm, als würde sie bis auf den Grund seiner Seele sehen können. Er senkte die Lider.
Was sollte er tun? Er kannte Minerva gut genug, um zu wissen, dass sie ihm keine Ruhe lassen würde, bis er eine Antwort gegeben hatte. Ganz leise drängte sich wieder diese Sehnsucht nach Geborgenheit in sein Herz und zum ersten Mal gestand er es sich selbst ein, dass er Minerva nur zu gerne dieses Versprechen geben wollte.
„Sie haben mein Wort“, sagte er endlich.
Minerva nickte still. Sie legte ihm für einen Moment die Hand auf die unversehrte Schulter.
„Ruhen Sie ich aus“, sagte sie. Dann wandte sie sich ab und ging hinaus.
Kaum dass sich die Tür hinter Minerva geschlossen hatte, lehnte sich Severus leise stöhnend zurück. Dieser kleine Disput hatte ihn erschöpft. Seine Wunden schmerzten, seine Kehle brannte. Mit zitternder Hand griff er nach dem Glas Wasser an seinem Bett. Er hob es an die Lippen und trank durstig. Gerne hätte Severus noch mehr getrunken, aber er war nicht dazu in der Lage, sich selbst noch einmal nachzuschenken. Er stellte mühevoll das Glas zurück und ließ sich in die Kissen sinken. Er zog das Laken über die Schultern. Selbst wenn er gewollt hätte, wach zu bleiben, es wäre ihm nicht gelungen.
Er schloss die Augen und gab sich der erlösenden Müdigkeit hin. Was er jetzt wollte, war schlafen... nur ausruhen…

--------------

Fortsetzung folgt…


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