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Fanfiction

Ende und Anfang - Erwachen

von artis.magica

Erwachen

Der Tag begann zu dämmern. Von fern sang eine Amsel ihr einsames Lied, die Sonne kämpfte sich durch milchige Nebelbänke, die wabernd über dem Land hingen und sich nur zäh auflösten. Der Himmel darüber war wolkenlos. Ein sanfter warmer Wind fuhr durchs halbgeöffnete Fenster und bauschte die feinen Vorhänge.
Mit einem leisen Schrei fuhr Severus aus dem Schlaf. Orientierungslos starrte er mit weit aufgerissenen Augen in den erwachenden Morgen. Sein Atem ging schwer. Nur langsam fand er zu sich und beruhigte sich wieder.
Es war nicht das sanfte Licht der Sonne, das ihn geweckt hatte, es waren seine Träume. Sie schreckten ihn immer noch, obwohl er wusste, dass die Wirklichkeit auch ihn längst eingeholt hatte, dass er jetzt endlich ruhig schlafen konnte, schlafen und ausruhen. Wie sehr er es sich wünschte, wurde ihm erst jetzt bewusst. Doch selbst das Wissen um seine Freiheit, um sein wieder gewonnenes Leben konnte nicht verhindern, dass sich die alten Bilder immer wieder und unerbittlich in seinen Geist schoben, dass sie ihn auftrieben, ihn mit sich rissen und nicht ruhen ließen. Sie quälten ihn auf furchtbare Art, immer noch.
Er drehte sich leise stöhnend auf die Seite und zog die heruntergerutschte Decke wieder über die verletzte Schulter.
Jetzt kam noch etwas anderes hinzu, das ihn, seit er wieder klar denken konnte, unablässig beschäftigte und beinahe wahnsinnig machte.
Severus schloss schmerzlich die Augen. Es war die Preisgabe seiner geheimsten Gedanken und Empfindungen, die er so lange Zeit schon tief in seinem Geist verborgen hielt. Die Herausgabe der einzigen Gedanken und Empfindungen, welche sein Herz immer noch rührten, selbst nach so vielen Jahren.
Ein freudloses Lächeln huschte über seine Züge.
Er hätte sie nie in seinem Leben hergegeben, wenn er gewusst hätte, dass er weiterleben würde. Sie sollten doch nur verstehen...
Verstehen - den Wunsch danach trug er schon so lange in sich. Hatte er ihn anfangs entschieden unterdrückt, bahnte er sich, ohne sein bewusstes Zutun, im Lauf der Jahre seinen Weg immer weiter an die Oberfläche. Er nahm ihn ganz in Besitz und ließ tief in seinem Inneren nach eine Seele rufen, die ihn verstand, die den Grund für seine Handlungsweise zumindest ansatzweise billigte, die ihm beistehen würde, egal, was passierte, die ihn nicht alleine ließ...
Was er verloren hatte, wusste er immer und hatte erst, als es längst zu spät war, endlich verstanden. Dieses Verlieren hatte unendlich wehgetan, und wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, tat es das noch immer.
Es war ihm seit damals auch nie wieder gelungen, ein solch tiefes Gefühl für sich bei anderen hervorzurufen. Im Grunde genommen wollte er es auch nicht. Nur um sich nicht preiszugeben, bevorzugte er ab jetzt die Oberflächlichkeit. Er hasste es immer mehr, und doch schien es ihm der einzige Weg zu sein, den er gehen konnte, gehen wollte, ohne große seelische Wunden davonzutragen.
Seufzend drehte er sich wieder auf den Rücken und starrte an die Decke.
Warum drängten sich ihm gerade jetzt solche Gedanken auf?
Das war eine Frage, die er sich durchaus zu beantworten wusste und es dennoch nicht tat.
Es war alles, was er im Laufe der Jahre eisern verdrängt und das er tief in sich eingeschlossen hatte. Es fiel nicht weiter schwer, diese Gedanken nicht zu denken und aufzuarbeiten, da die beständige Furcht vor Entdeckung und Verrat weit schwerer wog, und sein Versprechen, das jetzt endlich erfüllt war. Er sollte darüber eigentlich froh sein, und doch gab es etwas, dass ihn immer noch festhielt, das ihn trotzdem nicht aufatmen ließ...
Es war die Furcht, die unbändig in ihm aufsprang. Eine Angst darum, wie sein Leben jetzt verlaufen würde. Er war der Verräter, der Mörder, stets gemieden und gehasst. Wussten sie überhaupt, dass er noch am Leben war? Und wenn es so war, würden sie ihn nicht stellen und dem Prozess machen wollen?
In seinen Erinnerungen kehrte er zurück nach Hogwarts. Ein Platz, der ihm endlich Heimat sein sollte, dorthin, wo er hoffte, alles zu finden und wo er doch alles verloren hatte, zum zweiten Mal schon. Er hatte gehofft, im Sterben die wieder zu sehen, die ihm trotz allem wirklich Freund gewesen waren?
Er wischte diesen Gedanken aus seinem Kopf.
Irrwitz! Da waren keine wirklichen Freunde, waren nie welche gewesen. Leise Trauer stieg in ihm auf.
Wie sehnte er die Bewusstlosigkeit herbei, nur um nicht solche Gedanken denken zu müssen. Ein leises Stöhnen entrang sich seiner Kehle.
Er wusste jetzt, dass seine Wunden heilen würden, dass er gesund werden würde. Wofür? Eine Frage, die ihn immer wieder quälte, solange er wach war, ihm das Fieber nicht die Besinnung nahm. Beinahe sehnte er es jetzt herbei…
Ein leises Geräusch holte ihn aus den dunklen Grübeleien in den hellen Tag zurück.
Er horchte auf und wandte den Kopf. Die Tür wurde vorsichtig geöffnet. Hermine Granger trat ein und sah ihm forschend entgegen. Ein unsicheres Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie bemerkte, dass er wach war.
Sie trug ein Tablett, das sie jetzt sachte auf dem Tisch neben seinem Bett abstellte.
„Guten Morgen", sagte sie leise und kam zu ihm heran.
Ohne Zögern strich sie über seine Stirn. Sie stellte zufrieden fest, dass er kein Fieber mehr hatte. Sie wandte sich um und griff zum Verbandszeug.
Severus beobachtete sie verstohlen, während sie die Sachen zurechtmachte.
Geschickt und sicher war sie. Er gab es nur ungern zu, aber er fühlte sich bei ihr gut aufgehoben. Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht, das so schnell wieder verschwand wie es gekommen war und als sich Hermine ihm wieder zuwandte, war seine Miene undurchdringlich wie immer.
Sie sah ihn einen Augenblick lang an. Die Augen schienen das einzig lebendige in diesem abgehärmten und von Schmerz gezeichneten Gesicht.
Sie setzte sich zu ihm.
„Darf ich?", fragte sie und sah ihm still in die Augen.
Severus antwortete nicht. So sehr es ihm auch missfiel, verletzt und ausgeliefert zu sein, die Hilfe, die sie ihm bot, war alles, was er brauchte, ja im Grunde genommen alles, was er im Augenblick wollte. Er senkte die Lider und Hermine verstand.
Sie schlug die Decke zurück und löste mit größter Umsicht die Verbände. Dann wandte sie sich um und während sie nach der Wundessenz griff, fuhr Severus' Rechte ganz vorsichtig über die tiefen Verletzungen an Hals, Schulter und Brust. Die Haut schien regelrecht zerrissen. Mühevoll hob er den Kopf. Er sah an sich herunter und fand seine Vermutung bestätigt. Diese Narben würden nie vergehen, dafür waren sie zu tief, aber auch wenn sie immer zu sehen sein würden, war nichts abstoßendes daran, es waren einfach nur die Zeichen eines furchtbaren Kampfes, der gewonnen worden war.
Kraftlos ließ er den Kopf in die Kissen zurückfallen und sah in ihre Augen.
Hermine erwiderte ruhig seinen Blick. Dann umfasste sie seine Hand und schob sie sachte beiseite.
Er spürte ihre sanften Hände, die seine Wunden salbten und neu verbanden. Und als sie sich über ihn beugte, nahm er sehr deutlich den Duft ihres Haares wahr, das über ihre Schultern in sein Gesicht gefallen war und das ihn kitzelte. Für einen Moment schloss er die Augen und genoss dieses unschuldige Gefühl, das sich mit einem Mal in sein Herz drängte.
So ungewohnt es auch war, ein klein wenig schenkte ihm dieses Gefühl neue Zuversicht, zog ihn weg von den drückenden Gedanken über das, was werden würde. Es holte ihn in das Jetzt zurück und ließ sein Herz ruhiger schlagen.
Er hob die Lider und sah in ihr Gesicht, in ihre Augen, die ihn besorgt musterten.
„Es geht schon", sagte er rau.
Hermine nickte leise.
„Sie müssen etwas essen", sagte sie mit einer Stimme, die keinen Widerspruch gestattete. Und noch bevor er etwas hätte sagen können, schob sie ihm die Hände unter die Schultern. Severus reagierte, stützte sich auf die Ellbogen und setzte sich mühevoll auf. Hermine drückte ihm die Kissen ins Kreuz und mit einem leisen Stöhnen lehnte er sich vorsichtig zurück.
Was für eine Plage. Eine so unbedeutende Bewegung, die er selbst nicht alleine ausführen at konnte. Sie schwächte ihn, entzog ihm die letzte verbliebene Kraft. Jeder Muskel tat ihm weh. Wie lange eigentlich hatte er schon keine Nahrung zu sich genommen?
Hermine wandte sich um und nahm eine Schale vom Tablett. Sie führte sie vorsichtig an seinen Mund. Der Duft der heißen Brühe stieg ihm in die Nase und sagte ihm unmissverständlich, dass er einen Bärenhunger hatte.
Er hob die Hände und nahm die Schale von Hermine. Bemüht, das starke Zittern seiner Hände zu unterdrücken hielt er sie und trank unter immenser Anstrengung. Auch wenn ihm das Schlucken Schmerzen bereitete, er trank sie leer. Wunderbare Wärme durchströmte ihn, stillte den ersten Hunger und schenkte ihm eine Winzigkeit Kraft. Schließlich ließ er müde die Arme sinken. Er schloss erschöpft die Augen und lehnte den Kopf zurück.
Hermine räumte zusammen, schenkte Wasser in ein Glas und stellte es neben ihn auf den Tisch. Als sie ihn versorgt wusste, holte sie sich das Buch, das sie angelesen hatte und welches noch immer auf dem Tisch vor dem Kamin lag. Sie setzte sie sich ans Fenster und begann zu lesen.
Severus hob die Lider und beobachtete sie verstohlen. Die Sonne beleuchtete sanft ihr Profil, ein feiner Windhauch fuhr in ihr Haar. Es störte sie nicht, dass ihr die Locken in die Stirn fielen, sie schien ganz in ihrer Lektüre versunken.
Severus' Gedanken folgten einem Weg, den er sie vorher nie hätte gehen lassen. Doch jetzt drängten sie sich ihm auf, ließen ihn nicht in Ruhe.
Ein leises Stöhnen, als der stechende Schmerz in seine Wunden fuhr und das er zu unterdrücken suchte.
Ein aufmerksamer, sorgenvoller Blick von ihr.
Ihr Umgang miteinander war unendlich vorsichtig, beinahe geprägt von Verlegenheit. Er dachte nur einen Augenblick darüber nach: Mit Minerva selbst hätte er sein können wie immer, sachlich, ruhig und auf eine gewisse Art und Weise auch unpersönlich. Er hatte gerade diese Art immer geschätzt, half sie ihm doch, die eigenen Gefühle außen vor zu lassen und keine Einblicke in dieselben zu gewähren. Er fühlte sich freier dadurch und irgendwie auch ungezwungen - unabhängig vielleicht.
Eine Unabhängigkeit, die er jetzt aufgegeben hatte.
Er horchte tief in sich hinein. Es war ein sonderbares Gefühl, das ihn jetzt gefangen nahm. Es war nicht peinlich, wie er geglaubt hatte. Es war schlicht, es war einfach, es war ehrlich. Es war das, was er sich bis jetzt immer gewünscht hatte und das ihm bisher versagt geblieben war, dass jemand da war, wenn er gebraucht würde.

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Fortsetzung folgt…


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis