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Fanfiction

Ende und Anfang - Zweifel

von artis.magica

Zweifel

Hermine hatte nicht bemerkt, dass Minerva McGonagall schon vor einer ganzen Weile ins Zimmer getreten war. Erst als die Tür durch den Luftzug leise ins Schloss gezogen wurde, wandte sich Hermine um und sah sich der Lehrerin gegenüber. Ein Moment des Schweigens, bis Hermine beinahe verlegen ein ‚Er schläft’ flüsterte und sich erhob.
Minerva nickte ernst und kam heran. Eine Weile sah sie auf den Schlafenden hinab, dann wandte sie sich zu Hermine.
„Kommen Sie", sagte sie und hob das Buch vom Boden auf, das Hermine im Schlaf entfallen war, legte es sanft auf den Tisch und ging zur Tür.
Hermine nickte und folgte ihrer Lehrerin hinaus aus Snapes Krankenzimmer. Sie gingen schweigend nebeneinander her und betraten den Speiseraum am Ende des Ganges. Ein einfaches Abendessen, nett angerichtet, wartete auf sie.
Die beiden Frauen nahmen an der langen Tafel Platz und aĂźen still.
„Wie geht es ihm heute?“, fragte Minerva leise und goss sich eine Tasse Tee ein.
„Ich denke es wird besser“, sagte Hermine zwischen zwei Bissen, „sein Fieber ist gesunken.“ Sie hielt kurz inne und nahm einen Schluck Wasser, bevor sie weiter sprach: „Er ist so furchtbar schwach“, sagte sie versonnen. „Ich denke, ich werde doch den Trank ausprobieren, den ich im Buch der ?Höchst potenten Zaubertränke' gelesen habe…“ Hermine sah auf. „Ich wette, er wüsste einen Trank...“
Minerva neigte leicht den Kopf und hob unmerklich die linke Braue. Sie lächelte leise. Da war sie wieder, die Ungeduld, die sie an Hermine so mochte, die Ungeduld, gepaart mit einem Pragmatismus, der seinesgleichen suchte.
„Nur Geduld, Hermine“, flüsterte sie. „Ich kenne keinen Menschen, der so zäh und willensstark ist, wie Severus Snape.“
Minerva sah Hermine verstohlen an. Ihr Gesicht war schmal geworden. Die Anstrengungen des letzten Jahres, der Kampf und die Mühen hier hatten sie gezeichnet. Sie sah abgekämpft aus und übernächtig.
„Geht es Ihnen gut, Hermine?“, fragte Minerva unwillkürlich und stocherte lustlos in ihrem Essen.
Hermine sah auf. Sie legte ihr Besteck beiseite und schob den Teller von sich.
„Ja, es geht mir gut“, sagte sie. „Ich habe hier alles, was ich brauche.“
Minerva lächelte still und nippte von ihrem Tee.
„Das meinte ich nicht.“
Hermine lehnte sich zurĂĽck und atmete tief ein. Sie wusste genau, was Minerva McGonagall meinte.
„Es geht schon. Es ist gar nichts im Vergleich zu dem, was er ertragen muss“, sagte sie zögernd.
Minerva senkte den Blick.
„Fühlen Sie sich hier eingesperrt, Hermine?“
„Nein!“, kam die sofortige Antwort. „Ich wollte es so!“
Minerva sah ihr in die Augen.
„Und doch haben Sie hier niemanden, außer Ihrer alten Lehrerin, die so schwach und hilflos ist, dass sie schreien möchte und einem vergessenen Mann, der dem Tode näher als dem Leben ist“, sagte sie ruhig. „Ich würde verstehen, wenn Sie es vorzögen, dieses Haus zu verlassen.“
Hermine schĂĽttelte energisch den Kopf.
„Nein“, sagte sie hastig, „nein, wie können Sie so etwas sagen. Ich werde nicht fortgehen. Ich werde hierbleiben, ich werde Ihnen helfen. Es ist ja sonst niemand da… Und es weiß auch keiner, dass er … noch lebt.“
Minerva beugte sich vor und sah Hermine in die Augen.
„Es ist gefährlich, Hermine, sehr gefährlich“, sagte sie. „Das sollten Sie wissen, bevor Sie sich endgültig entscheiden.“
Hermines Pupillen weiteten sich.
„Was kann denn jetzt noch geschehen?“, fragte sie atemlos.
„Nachdem Harry Potter erklärt hat, dass Severus Snape schon immer auf Dumbledores Seite gestanden, und trotz der Versicherung von Seiten Potters, dass er tot ist, man seinen Leichnam nicht gefunden hat, nimmt man an, dass er lebt und geflohen ist…“
Hermine lächelte verschlagen.
„Da ist sogar etwas dran“, sagte sie zufrieden und griff nach ihrem Glas.
Minerva sah Hermine über ihre Brillengläser hinweg aufmerksam an und fuhr fort: „Es gibt Bestrebungen derjenigen Todesser, denen eine Flucht gelungen ist, Severus Snape aufzuspüren und ihn seinen Verrat am Dunklen Lord büßen zu lassen.“
Hermine hielt mit der Bewegung inne und lieĂź den Arm sinken.
„Aber es wäre sinnlos, Voldemort ist tot. Warum sollten sie das tun wollen?“
„Wie wäre es mit Rache für ein verlorenes Leben, für den Verlust ihrer Stellung in der Zaubererschaft?“, entgegnete Minerva und lehnte sich zurück. „So etwas wiegt schwer.“
Diese Erkenntnis erdrĂĽckte sie fast.
„Dann ist er in Gefahr…“, sagte Hermine besorgt.
„Immer noch. Sie würden alles tun, um seinen Aufenthaltsort herauszufinden. Und wenn herauskommt, wer ihn in Sicherheit gebracht und gesund gepflegt hat…“, Minerva brach ab.
Hermine stellte ihr Glas unsanft ab. Das Wasser schwappte über seinen Rand, lief den Stiel hinab und hinterließ einen dunklen Fleck auf der Tischdecke. Sie legte die Hände in den Schoß und senkte den Kopf. Sie musste nachdenken.
Minerva blieb stumm. Sie hatte das leise Zittern gesehen, als Hermine die Finger verschränkte und die Hände fest aneinanderpresste. Minerva verurteilte ihr eigenes Tun, wie hatte sie Hermine nur da hineinziehen können. Jetzt schien ihr dieses Handeln so unsinnig, so irrwitzig. Für das, was Hermine die letzten Tage getan hatte, setzte Minerva sie zum Dank höchster Lebensgefahr aus. Nichts, gar nichts würde sie erwidern, würde es ihr nie verdenken, wenn Hermine jetzt sagte, dass sie gehen wollte.
Doch Hermine hob den Kopf und schob energisch das Kinn vor.
„Ich bleibe!“, sagte sie in einem Ton, der keine Zweifel an ihrer Entschlossenheit zuließ. „Ich will es!“, setzte sie noch bekräftigend hinzu.
Minerva richtete sich wieder auf.
Sie musste es fragen, sie konnte es nicht mehr ertragen, unwissend zu sein. Sie wollte endlich erfahren, was Hermine mit Severus verband, dass sie so entschlossen war, hier zu bleiben, sich einer Gefahr auszusetzen, der sie sehr leicht entgehen konnte, wĂĽrde sie in die Zaubererwelt zurĂĽckkehren.
Minerva hätte es gerne bei Severus versucht. Aber solange sie bei ihm weilte, ihn versorgte, hatte er nicht ein Wort an sie gerichtet, selbst wenn er wach gewesen war, schwieg er eisern, ließ er sie nicht einmal spüren, dass er Schmerzen hatte. Minerva wusste zum ersten Mal in ihrem Leben nicht, wie sie ihm begegnen, was sie ihm sagen sollte.
War Hermine bei ihm, war es anders.
Sie rief sich die Erinnerung an die kleine Geste von vorhin vor Augen, an seine Frage und Hermines Antwort - so weich und verständig, so tröstend. Er hatte sein Wort gehalten, wem gegeben? Er war frei, wovon?
Ein leises Seufzen kam von Minervas Lippen. Zum ersten Mal fühlte sie sich unnütz. Sie spürte es immer wieder, das stille Einvernehmen zwischen Hermine und Severus, das so fein, wahrscheinlich sogar unbewusst und undurchsichtig war, und in das Minerva nie einzudringen vermochte. Sie war ausgeschlossen aus den Gedanken der jungen Frau und schon so lange aus Severus' Gedanken. Wenn sie ehrlich war, hatte sie noch nie einen Zugang zu seinen Gefühlen gefunden. Er war ein Meister darin, sie zu verbergen, vollkommen teilnahmslos zu wirken. Sie hatte es gerade darum immer als Zeitverschwendung erachtet, sich ihm zu nähern oder ihn verstehen zu wollen. Sie hatte es allein Dumbledore überlassen. Sie hatte nicht einmal gefragt, was diesen damals wirklich bewogen hatte, wenngleich er auch über außerordentliche Kenntnisse und Fähigkeiten verfügte, einen so jungen Mann zum Lehrer zu berufen.
Jetzt wusste sie, dass ihre beständige Ignoranz ein Fehler gewesen war…
Minerva erhob sich. Sie beugte sich vor, nahm die Flasche Wein und zwei Gläser vom Tisch.
„Setzen wir uns ans Feuer“, sagte sie nur und ließ sich in einem der Sessel am Kamin nieder. Sie schenkte die Gläser voll und nahm sich eines davon.
Hermine folgte ihr langsam.
Sie wusste genau, was Minerva McGonagall bewegte. Wie gerne hätte sie ihr alles erzählt. Beinahe zögernd griff sie nach dem Glas und setzte sich.
„Ist es Malfoy, der ihn finden will?“, fragte sie unvermittelt.
Minerva wandte den Kopf.
„Nein“, sie verstand. Lucius Malfoy war wohl nach Severus derjenige, zu dem Voldemort das meiste Vertrauen gehabt hatte. Sicher hatte Malfoy eine Menge zu verlieren, wenn nicht gar schon verloren und sicher hätte er allen Grund, sich zu rächen, doch er war es nicht.
„Malfoy steht unter Aufsicht des Ministeriums, wahrscheinlich wird er vor Gericht gestellt.“
Hermine sah erstaunt auf.
Daran, dass den Todessern der Prozess gemacht werden wĂĽrde, hatte sie och gar nicht gedacht.
„Was, denken Sie, wird ihn erwarten?“, fragte sie leise.
Minerva holte tief Atem.
„Er wird wahrscheinlich einige Zeit im Gefängnis sitzen.“
Hermine nickte sacht. Höchstwahrscheinlich war das noch milde ausgedrückt.
„Narzissa Malfoy hat Harry vor Voldemort gerettet“, sagte sie dann, „sie haben nicht gegen uns gekämpft, sie haben Draco gesucht…“
„Ich weiß“, sagte Minerva, „und ich denke, die Richter werden es berücksichtigen. Aber eine gute Tat wiegt die vielen andern nicht auf, Hermine.“
Hermine lachte leise und ein klein wenig böse auf.
„Und was würden sie tun, wenn sie Snape in die Finger bekämen? Sie würden in ganz genauso in den Gerichtssaal zerren. Er hätte doch keine Chance. Wer wollte ihn denn verteidigen? Der, der es könnte, lebt nicht mehr.“
Minerva sah sie ernst an.
„Sie könnten es, Hermine“, sagte sie. „Mit dem, was Sie erlebt haben, was Sie gesehen haben…“
„Harry könnte es auch…“, protestierte Hermine.
„Ja“, sagte Minerva, „und Ronald Weasley vermutlich auch.“
Hermine setzte zum Sprechen an, doch sie besann sich und schloss den Mund wieder. Eine Weile herrschte gespannte Stille im Raum, die nur durch das Knacken des Holzes im Feuer unterbrochen wurde.
Hermine starrte in die Flammen.
„Ich würde es sogar tun“, flüsterte sie und nahm einen Schluck von dem Wein, der in ihrem Glas funkelte. Dann sah sie auf, wandte den Kopf und sah zu Minerva McGonagall. Sie mochte ihre Lehrerin immer. War sie doch diejenige, die zwar streng, aber immer gerecht war. Ihr enormes Wissen und ihre mächtige Zauberkraft rang Hermine den höchsten Respekt ab. Sie hatte sich in ihrer Gegenwart stets sicher und behütet gefühlt. Sie käme nie auf den Gedanken, dass Minerva McGonagall einmal die Kraft fehlen würde, um für das zu kämpfen, was gut und richtig war.
Es tat Hermine weh, dass sich diese starke Frau jetzt so quälte, an sich selbst zweifelte und sich für schwach befand. Was könnte Hermine ihr wohl sagen. Sie wusste nichts, nur eines, Minerva McGonagall war eine Frau, die unerschrocken und mutig war. Hermine schüttelte den Kopf und suchte ihren Blick.
„Nein“, sagte sie ruhig, „Sie sind nicht schwach und hilflos, sind Sie niemals gewesen.“

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Fortsetzung folgt…


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