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Fanfiction

Ende und Anfang - Frei!

von artis.magica

Frei!

Stille ringsum. Es war eine wunderbare Ruhe, die ihn umfing und sanft wiegte. Es war das erste Mal, dass er sie bewusst wahrnahm und intensiv in sie hineinlauschte.
Er lag ganz ruhig und entspannt und sog tief jedes noch so kleine Geräusch in sich ein: Das Knacken der Holzscheite im Feuer, das leise Rauschen in der Ferne, den Wind.
Es war so friedlich, beinahe unwirklich und ohne dass er es verhindern konnte, kam die Furcht wieder. Er hob die Lider und starrte in das Halbdunkel. Fast angstvoll musste er sich versichern, dass alles das, was er im Fieber gesehen hatte, nicht nur ein Traum gewesen war. Er konnte noch immer nicht fassen, dass sich jemand seiner erinnert hatte. Er wollte sehen, er wollte es fühlen und ... festhalten.
Er wandte den Kopf, den stechenden Schmerz ignorierend, der durch die tiefe Wunde an seinem Hals fuhr, und sah aus dem Fenster. Obwohl die Sonne schon untergegangen war, tauchten ihre letzten Strahlen den Horizont in ein wunderbar sanftes Rotgold, feine Wolkenbänder schoben sich über den dunkelblauen Himmel. Milde Abendkühle breitete sich aus. Von fern her hörte er den leisen Gesang einer Amsel. Es musste ein schöner Tag gewesen sein, der gerade zu Ende ging.
Noch ein Tag, der ihm geschenkt wurde und den er nicht gesehen hatte. Er wusste überhaupt nicht, wie die Welt aussah ... jetzt.
Er wollte es nicht, aber er fühlte heiße Tränen aufsteigen. Ein Gefühl, das er so noch niemals in seinem Leben empfunden hatte, drängte in sein Herz. Es war eine seltsame Mischung aus Dankbarkeit und Erleichterung. Die Anspannung, in der er beständig gelebt hatte, die Furcht vor Entdeckung, fiel für den Moment von ihm ab, sie machte ihn für einen winzigen Augenblick weich und verletzlich. Und doch erschien ihm diese Regung kläglich, viel zu schwach und zu verräterisch. Er kämpfte diese ungewollte Rührung nieder. Er war immer stark gewesen, er wollte es auch jetzt sein.
Wenngleich er übertriebene Fürsorge verabscheute, wusste er die Hilfe, die ihm angedieh durchaus zu schätzen. Sie war vollkommen ehrlich, ohne Hintergedanken, vielleicht noch aus der Schuld geboren. Doch für den Augenblick war es ihm egal, er wollte nicht darüber nachdenken, nicht jetzt...
Doch eines wusste er ganz sicher, hier durfte er sein, wer er war, hier musste er sich nicht verstellen, musste er nicht mehr lügen. Hier erlaubte man ihm, sich fallen zu lassen, ohne Angst, hier durfte er den Schmerz, der ihn so unsäglich peinigte, endlich hinausschreien. Woanders hätte er es nie getan, eher wäre er gestorben.
Die Pflege, die er erfuhr war das Wunderbarste, was ihm in den letzten zwanzig Jahren widerfahren war. Er lag eingehüllt in einem Kokon aus Fürsorge und Güte, der ihn vor der Welt verbarg und ihn schützte. Es fühlte sich sonderbar an, ungewohnt, beinahe unglaublich.
Er würde genesen. Doch was kam dann?
Es war eine Frage, die er sich noch nicht beantworten konnte. Seine Zukunft lag dunkel vor ihm, nicht zu erkennen, wohin er gehen würde. Trotzdem die Gefahr vorüber war, gab es nichts, was ihm mehr Furcht einflößte als diese Ungewissheit.
Ihm fröstelte. Er umfasste das Laken, zog es mühevoll und unter übermäßiger Anstrengung über die Brust. Ein leises Ächzen, das er nicht zu unterdrücken vermochte, entrang sich seiner Kehle. Seine Wunden schmerzten noch immer, schenkten ihm schlaflose Nächte in Fieberfantasien und Qual, zeigten ihm Bilder, die er vergessen wollte und doch immer wieder sehr deutlich vor Augen sah. Dennoch wurde es besser, überwogen mehr und mehr die Momente, in denen er fieberfrei und bei klarem Bewusstsein war.
Wie lange lag er eigentlich schon hier?
Gemessen an seiner Kraftlosigkeit, mussten es Tage sein.
Er fühlte sich elend und schwach. Und da waren die hämmernden Kopfschmerzen und der quälende Durst, der seine Kehle ausgetrocknet hatte.
Er wandte den Kopf, sein Blick fiel auf den Becher auf dem Tischchen neben seinem Bett. Zitternd streckte er die Hand danach aus, doch er hätte sich aufrichten müssen, ihn zu erreichen. Das aber war etwas, das er in seinem gegenwärtigen Zustand allein nie fertigbringen würde. Und um Hilfe zu rufen, dazu war er zu stolz.
Kraftlos und resigniert sank er in die Kissen zurück.
Sein Atem ging heftig. Diese kleine, ansonsten unbedeutende, Bewegung hatte ihm höllische Schmerzen bereitet und zeigte ihm auf höchst unangenehme Weise, dass er wohl noch eine ganze Weile ans Bett gefesselt sein würde.
Wie er diese Schwäche hasste, so wie alles, das ihn in seiner Bewegungsfreiheit einschränkte und ihn hilflos sein ließ. Und doch er musste es hinnehmen. Er schloss müde die Augen. Er wollte es auch, wollte alles tun, um so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen, keine Last mehr zu sein, zu gehen...
Er seufzte und fühlte das Fieber zurückkommen. Er würde es bekämpfen, bald ... doch für den Moment gab er der Erschöpfung nach und fiel in einen leisen Schlaf, ohne Bilder, ohne Träume und ohne Angst.
Als er die Lider wieder hob, hatte die Nacht den Tag endlich zurückgedrängt. Die Sterne hatten ihre Bilder auf den schwarzen Himmel gemalt, eine blasse Mondsichel stand über dem Horizont.
Das Feuer im Kamin leuchtete hell und sandte eine angenehme Wärme aus. Sein Licht floss weich in den Raum und malte Schatten an die Wände.
Er hob mühevoll den Kopf und sah sich um. Sein Blick fiel auf einen großen Sessel vor dem Kamin. Zusammengerollt wie eine Katze, den Kopf auf der Lehne, lag Hermine Granger und schlief. Der Feuerschein schenkte ihrem Haar, das in weichen Wellen über ihr Gesicht fiel und es halb bedeckte, ein wundervolles Kastanienbraun. Das Buch, in welchem sie gelesen haben musste, war ihren Händen entglitten und zu Boden gefallen. Es lag nun mit umgeschlagenen Seiten am Fuße des Sessels.
Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht und im gleichen Moment durchfuhr ihn ein heftiger Schmerz, der ihn erstickt aufstöhnen ließ. Es war, als fuhren ihm tausend Messer in die Brust. Er fiel kraftlos zurück in die Kissen und atmete schwer. Es gelang ihm nur unter größter Kraftanstrengung, einen Schmerzenschrei zu unterdrücken.
Hermine schrak auf und sah sich irritiert um. Sie zog die Brauen zusammen, als sie merkte, dass sie eingeschlafen war.
Dann fiel ihr Blick auf Snape, der leise stöhnend das Gesicht in höchstem Schmerz verzog. Seine Finger waren krampfhaft in die Laken vergraben. Sein Atem ging rasselnd.
Hermine erhob sich und kam zu ihm. Sie griff nach dem Leinentuch neben der Schüssel, die auf dem Tisch stand, tauchte es ins Wasser und wrang es aus. Sie setzte sich neben ihn und kühlte seine schweißnasse Stirn und die glühenden Wangen.
Es dauerte eine Weile, bis sich sein Atem beruhigte und seine Züge entspannten.
Als Hermine sich erheben und an ihren Platz zurückgehen wollte, umfasste er ihr Handgelenk mit einer Kraft, die er sich selbst nicht zugetraut hätte.
Hermine wandte den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. Nur einen kurzen Moment, dann verstand sie. Sie entwand sich seinem Griff und ging zum Tisch zurück. Sie nahm die Karaffe, die darauf stand, schenkte ein Glas Wasser ein. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie er erfolglos versuchte, die bleischweren Glieder unter seinen Willen zu zwingen und sich aufzurichten.
Es schmerzte sie, zu sehen, wie er kraftlos und schwer atmend zurück in die Kissen fiel.
Hermine ließ sich bewusst Zeit, bevor sie sich umwandte und an sein Lager trat. Sie stellte die Karaffe auf den Tisch neben dem Bett und setzte sich zu ihm. Sie schob ihm eine Hand unter den Nacken. Er reagierte und hob den Kopf. Ganz vorsichtig setzte sie das Glas an seine Lippen.
Er trank begierig. Wie wohl es tat, die ausgetrocknete Kehle zu befeuchten.
„Mehr?“, flüsterte Hermine, als das Glas leer getrunken war.
Ein angedeutetes Nicken und Hermine füllte das Glas neu und gab ein paar Tropfen aus der winzigen Phiole, die sie aus der Tasche zog, hinzu.
Als sein Durst gestillt war, schloss er die Augen und sank müde zurück. Die Schmerzen kamen wieder, seine Rechte fuhr an die Brust.
Er fühlte ihre Hände, die seine Arme mit sanfter Bestimmtheit wegschoben und die Verbände lösten, die vom Hals über die linke Schulter bis zur Brust gebunden waren.
Zu jeder anderen Zeit hätte er sich vielleicht dagegen gewehrt, dass jemand ihn anfasste, doch jetzt fehlte ihm einfach die Kraft dazu. Still und atemlos lag er da.
Beinahe schämte er sich ob seines Zustandes. Er wusste, er gab ein Bild des Jammers ab, vom Fieber ausgemergelt, abgemagert und entstellt. Was für eine Last er war, nicht nur für sie, die bis zur Erschöpfung an seinem Lager wachte, sondern auch für sich selbst. Er hasste sich dafür.
Ihre Hände waren warm und behutsam. Sanft reinigte sie die geschundene Haut und trug die Wundessenz auf, die seine Schmerzen linderte. Er konnte wieder freier atmen.
Wie eine Ewigkeit erschien es ihm, bis seine Wunden neu verbunden waren, und doch empfand er ihre sachte Berührung und die Wärme ihrer Hände als wohltuend.
Nur eine Frage, bevor sie ging. Er musste wissen, ob er sein Versprechen gehalten hatte.
Er hob die schweren Lider. Und als sie sich vorbeugte und die Decke über ihn zog, griff er nach ihrem Arm. Er zog sie so nah zu sich herunter, dass er ihren Duft wahrnehmen konnte.
Hermine hielt inne und sah ihm in die Augen.
„Was ist mit Potter?“ Es war nur ein Hauch. Seine Stimme war rau.
Hermine legte ihm beruhigend die Hand auf die Brust und neigte den Kopf noch tiefer. Beinahe berührten sich ihre Gesichter, als sie ihm zuflüsterte: „Sie haben Wort gehalten. Harry Potter lebt.“
Er schloss die Augen und ließ die Hand sinken, ganz still lag sie auf der Decke. Seine Gedanken überschlugen sich. Alles, wofür er die letzten Jahre gelebt hatte, wofür er sich aufgegeben hatte, es war endlich erfüllt. Er gehörte jetzt nur noch sich selbst.
Hermine richtete sich auf, und als hätte sie seine Gedanken gelesen, sagte sie leise: „Sie sind frei.“ Sie strich ihm behutsam die schweißnassen Haare aus der Stirn.
Er fühlte ihre weiche Berührung, hörte ihre sanfte Stimme wie von fern.
Sein Atem ging hastig. Ja, er war frei, endlich.
Die Spannung fiel von ihm ab und machte einer erlösenden Müdigkeit Platz, der er nur zu gerne nachgab. Ausruhen war jetzt alles, was er wollte.
Sein Kopf sank schwer zur Seite.
Er war eingeschlafen.

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Fortsetzung folgt…


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