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Fanfiction

Ende und Anfang - Kennen lernen

von artis.magica

Kennen lernen

Die Nacht war still. Es war eigentlich immer still. Einzig der Wind, der um das Gebäude strich und die Wellen, die gegen die Steilküste schlugen, waren zu hören.
Es war ein Geräusch, das so gleichmäßig, so beständig war, dass es sie sanft zu wiegen begann und sie beinahe einschlafen ließ.
Die vergangenen Tage waren so anstrengend, so quälend und doch so freudig gewesen, und so schnell vergangen, dass sie kaum in ihr Bewusstsein gedrungen waren. Erst jetzt, da sie den Kranken versorgt und auf dem Wege der Besserung wusste, konnte sie sich einen Moment der Müdigkeit erlauben.
Minerva war erschöpft, ihre Sinne waren überreizt, selbst die Ruhe hier, in die sie jeden Abend zurückkehrte, konnte ihr die schweren Gedanken nicht nehmen.
Grübelnd sah sie ins Feuer. Immer wieder rief sie sich die Erinnerung an den Abend ins Gedächtnis zurück, als Hermine Granger im Moment der Trauer um die Gefallenen und Freunde zu ihr gelaufen war und sie gebeten hatte, ihr zu folgen. Sie hatte ihr mitgeteilt, dass es jemanden gab, den man vergessen hatte, und der es, genau wie jeder andere im Kampf gefallene, verdient hätte, dass man ihn betrauerte. Und in diesem Moment erfasste Minerva eine dunkle Ahnung von dem, was sie erwarten würde. Sie hatte sich nicht getraut zu fragen, sie war einfach mitgegangen, schweigend durch die Nacht, neben dem Mädchen, das sie beschämt hatte.
Sie hatten sich durch den engen Gang gezwängt und waren endlich in das baufällige Gemäuer getreten.
Minerva erschauerte wieder, als sie an die geisterhafte Stille dachte, in die sie eintraten, nur unterbrochen vom Knarren der alten Bretter und vom Heulen des Windes.
Vorsichtig und zögernd war sie Hermine gefolgt, welche die schief in den Angeln hängende Tür aufgestoßen hatte und in den Raum getreten war, die sich hinuntergebeugt, ja gekniet hatte, und dem Mann, der vor ihnen lag, ganz sachte die Hand an die Wange legte, ganz so, als wollte sie ihn trösten.
Und Minerva erschrak. Hermine redete, ganz leise, mit rauer Stimme und doch befreit. Mit wem? Minerva hatte es nicht verstanden, sie sah nur noch den zutiefst erschĂĽtterten Ausdruck im Gesicht der jungen Frau.
Und endlich, endlich hatte sie es realisiert, er war nicht tot. Auch wenn nur ein winziger Schritt zum Dunkel fehlte, Severus Snape war nicht gestorben, noch war ein Hauch Leben in ihm.
In diesem Moment fiel die Starre von ihr ab, verschwand die Angst, die sie aufhielt und zweifeln lieĂź.
Minerva wiegte leise den Kopf. Noch nie hatte sie sich so schuldig gefĂĽhlt, wie in diesem Augenblick, als sie Severus Snape schwer verletzt am Boden dieser elenden HĂĽtte liegen sah.
Vielleicht war es ihr Zögern, ihr Augenverschließen und ihre Wut, ihr Stolz vielleicht, der sie nicht erkennen ließ.
Alles hätte sie dafür gegeben, wenn sie geschafft hätte, einsichtiger gewesen zu sein, verständiger, neugieriger.
Minerva erhob sich und ging unruhig durch den Raum. Es gab nichts, was ihre Handlungsweise jetzt entschuldigen konnte. Im Nachhinein war sie verlegen und doch auch zutiefst gekränkt. Gekränkt darüber, dass Dumbledore sie nicht ins Vertrauen gezogen hatte und verletzt, dass auch Snape es nicht einmal ansatzweise versucht hatte.
Sie hatte immer auf der Seite des Lichtes gestanden und war doch so blind gewesen. Minerva seufzte leise auf. Sie wusste, es war sicher nicht immer einfach, mit ihr auszukommen, doch wem sie einmal ihr Vertrauen geschenkt hatte, der konnte sich hundertprozentig auf sie verlassen. Sie wäre lieber gestorben, als einen Verrat zu begehen. Und doch war es ihr nicht gelungen, diesen Anschein zu erwecken, bei keinem … und wie sehr hatte sie ihm Unrecht getan, nicht so sehr mit dem, was sie sagte und tat, eher mit dem, was sie nicht tat. Sie hatte ihm ihre Hilfe nicht angeboten, hatte sich stolz von ihm gewandt und verurteilt, ohne seine Geschichte zu kennen. Und sie wollte wissen, so sehr, wollte gutmachen, was sie durch Stolz und Vorurteil beinahe vernichtet hätte.
Minerva blieb am Fenster stehen und sah in die dunkle Nacht hinaus. Ihre Gedanken kreisten um Hermine und ihr Wissen ĂĽber Severus Snape. Sie hatte ihr nicht gesagt, was vorgefallen war und Minerva hatte auch nicht gefragt. Sie war ihr nur stumm gefolgt, hatte Severus Snape von diesem grauenhaften Ort weggebracht, hatte dafĂĽr gesorgt, dass er ein sicheres Lager fand und genesen konnte.
Ein hoffnungsfrohes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, als sie daran dachte, wie sie Hermine voller Hoffnung gefragt hatte, ob diese ihr vielleicht folgen würde. Und als Hermine es ohne Zögern zugesagt hatte, wurde Minerva stolz. Sie war stolz auf das Mädchen, das selbst so viel durchgemacht hatte, das seinen Freunden bedingungslos zur Seite gestanden hatte, und das eigentlich keinerlei Verantwortung tragen musste, und die sie trotzdem so bereitwillig übernahm.
Über eine Woche schon waren sie hier und ihre Konversation beschränkte sich einzig und allein auf Fragen und Antworten zu Severus Snapes Gesundheitszustand.
Sie mieden andere Themen. Noch immer standen sie unter dem Eindruck der letzten Ereignisse, die so lange Schatten auf sie warfen, und die ihnen Freunde und Angehörige genommen hatten.
Es gab etwas zwischen ihnen, das sie sich nicht erklären mussten und das sie zusammenhalten ließ, ja beinahe zusammenschweißte. Es war das schweigende Einverständnis, dem Gefallenen aufzuhelfen und ihm sein Leben wieder zu schenken, vielleicht sogar noch mehr … Und es würde schwer werden, alles zu erklären, auch wenn sie es noch so sehr wollten.
Wieder seufzte Minerva auf. Sie wusste nichts, gar nichts. Wie sollte sie erklären?
Sie wandte sich vom Fenster ab und sah versonnen in den Raum, der vom Feuerschein in goldenes Licht getaucht wurde.
Alles wirkte so unwirklich, wunderbar und so weit weg, eingedenk der Tatsache, dass der Ort, an dem sich ihr aller Schicksal erfüllt hatte, beinahe bis auf die Grundmauern zerstört war. Doch hier war alles anders, so friedlich. Es war immer so gewesen, hier, in ihrem Haus, war sie immer geborgen, behütet und doch frei gewesen. Es hatte ihr Schutz und Zuversicht gegeben. Immer wenn Wolken aufzogen, wenn die Welt zu versinken drohte, war hier ein Ort der Zuflucht, der ihr die Stärke zurückgab, die sie manchmal zu verlieren drohte.
Wie gerne wollte sie von diesem GefĂĽhl abgeben, es teilen, bedingungslos...
Ein Geräusch ließ Minerva aus ihren Gedanken schrecken. Sie hob den Kopf und sah, wie die Tür geöffnet wurde und Hermine, mit einem Tablett in den Händen, eintrat.
Minervas Blick folgte Hermine, die mit leisen Schritten durch das Zimmer ging und das Tablett sacht auf dem Tisch vor dem Kamin abstellte. Ohne abzuwarten oder zu fragen, ob Minerva auch eine Tasse Tee wollte, hatte sie schon eingeschenkt.
Über Minervas Züge huschte ein flüchtiges Lächeln. Sie kam heran und im Setzen fragte sie leise: „Woher wussten Sie, dass ich jetzt gerne eine Tee hätte, Hermine?“
Hermine lächelte still.
„Sie sehen müde aus, Professor“, sagte sie nur und setzte sich aufs Sofa. Sie nahm ihre eigene Tasse und nippte von dem aromatischen Getränk.
Eine gespannte Ruhe breitete sich aus, wie immer, wenn sie beide allein in einem Raum waren. Es war das Ungesagte, das sie beide so verunsicherte. Wie gerne hätten sie sich bekannt und dennoch vermochte keine den Anfang zu machen.
„Wie geht es ihm?“, fragte Minerva über den Rand ihrer Tasse hinweg, um das peinliche Schweigen, das sich zwischen sie geschoben hatte, zu durchbrechen.
Hermine sah auf.
„Er hat noch immer Fieber und seit beinahe 10 Tagen nichts gegessen…“, sagte sie leise. In ihrer Stimme schwang Sorge mit.
Minerva stellte die Tasse ab und sah Hermine in die Augen.
„Geben Sie ihm Zeit, Hermine“, sagte sie, „und geben Sie sich Zeit.“
Hermine senkte den Blick, sie schloss die Augen und kämpfte mit sich. Sie musste es loswerden, sie wollte endlich ausbrechen, sie wollte ihr Wissen teilen, doch sie konnte es einfach nicht.
Hermine starrte zu Boden. „Wir haben ihn …“, sie brach ab und suchte nach Worten. „Wir haben es gesehen … Voldemort … es war so sinnlos … er hat … hätte ihn einfach so getötet, einfach so…“ Sie schüttelte den Kopf. „Wir haben alles falsch gemacht“, flüsterte sie erstickt, „wie haben wir ihm Unrecht getan…“
Minerva schĂĽttelte den Kopf. Sie beugte sich vor und legte Hermine die Hand auf den Arm.
„Nein“, sagte sie leise, „nein, mein Kind, Sie haben sich nichts vorzuwerfen, gar nichts.“
Hermine nickte dankbar. Sie brachte es nicht fertig, in die Augen der anderen zu sehen. Es drängte sie, sich ihr anzuvertrauen, zu erzählen, was Harry ihr gesagt und gezeigt hatte und doch würde sie es als Verrat empfunden haben.
Wie kompliziert alles geworden war. Hatte sie gedacht, dass es nichts geben könnte, was an Erschwernis mit ihrer Odyssee im letzten Jahr zu vergleichen gewesen wäre, so tat sich hier in der Ruhe und Geborgenheit eine Situation auf, die Hermine nicht zu beherrschen vermochte und die sie unsicher werden ließ. Es gab etwas, das sie um nichts in der Welt preisgeben wollte.
„Ich möchte es, aber ich kann es nicht“, flüsterte Hermine und hoffte, dass Minerva sie verstand, „die Erinnerungen gehören nicht mir… sie gehören ihm… Ich würde ihn verraten.“
Hermine sah auf, der Ausdruck in Minervas Augen war einen Lidschlag lang unergrĂĽndlich. Es gab nichts herauszulesen.
Doch dann wandelte er sich. Da war einfach nur noch stiller Schmerz, der die stolzen und mitunter hochmütigen Züge der Lehrerin, wie Hermine sie kannte, so unendlich weich machte. Und er brachte ihr Minerva McGonagall soviel näher, als es vielleicht jemals zu ihren Schulzeiten der Fall gewesen wäre.
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Fortsetzung folgt…


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