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Fanfiction

Nach dem Ende aller Schlachten? - Der Gefühlsverstärkertrank

von Tonks21

So, und hier jetzt die Auflösung von alledem - oder auch nur einen Teil der Auflösung. Viel Spaß und bitte viele Kommis!

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„Professor Slughorn, nun beeilen Sie sich schon!“ Sie hatten es endlich herausgefunden. Das war des Rätsels Lösung. Hoffentlich hatten Ron und Ginny verhindert, dass sie Harry ins St. Mungo brachten. Hoffentlich war es noch nicht zu spät.
Jetzt rannten sie durch die Gänge, um so schnell wie möglich zum Krankenflügel zu gelangen. Doch Slughorn schnaufte wie ein Walross. Nach jeder Biegung blieb er stehen und stützte sich an der Wand ab. Sein Gesicht war rot gefleckt und Schweiß tropfte ihm von der Stirn. Die nassen Ringe unter den Armen wurden immer größer.
„Professor, bitte. Wir kommen zu spät!“
„Miss Granger, ich bin durchaus nicht mehr der Jüngste. Ich kann nicht mehr!“ Ungeduldig wartete Hermine auf ihren Professor. Dann rannte sie weiter. Sie waren nur noch zwei Korridore entfernt. Plötzlich hörte sie wilde Schreie, mehrere Leute, die durcheinander brüllten, Schmerzenslaute. Sie achtete nicht mehr auf Slughorn, sondern sprintete di letzten zwei Flure und kam schlitternd vor dem Krankenflügel zum Stehen. Die Türen standen weit offen. Drinnen herrschte der totale Tumult. Die ganze DA schien anwesend zu sein. Sie standen um Harrys Bett. Durch eine Lücke konnte Hermine Harry sehen, der sich mit geschlossenen Augen wild schreiend herumwarf. Ginny und Ron versuchten, Anweisungen zu erteilen, die sie selbst nicht befolgen konnten, da sie beide von zwei Auroren festgehalten wurden.
„Passt doch auf. Ihr müsst ihn festhalten. Haltet ihn fest. Er fällt sonst aus dem Bett!“
Einige der DA-Mitglieder machten eine Art Ringkampf mit Leuten aus dem Ministerium und dem St. Mungo. Anscheinend wussten sie alle, dass dieser Kampf richtig eskalieren würde, wenn jemand tatsächlich seinen Zauberstab benutzen würde. Es musste aufhören, dieser ganze Horror, und sie konnte das beenden.
„Stopp!“, schrie Hermine, doch niemand nahm überhaupt Notiz von ihr. Wie sollten sie auch? Ihr Schrei war ja auch nur einer von vielen. Sie musste sich Gehör verschaffen und zwar schnell. Ohne zu zögern, hob sie ihren Zauberstab in die Luft und schoss Funken Richtung Decke. Ja, das hatte die gewünschte Wirkung. Alle sahen zur Tür.
„Hermine“, sagte Ron erleichtert.
„Hermine“, seufzte Ginny. Sie wusste, dass alle Anwesenden die Hoffnung in sie gesetzt hatten. Das hatte sie die ganze Nacht gewusst, während sie auf der Suche nach der Lösung war. Sie war stolz, dass sie die Lösung gefunden hatte. Dass sie die Hoffnung nicht enttäuschen musste.
„Miss Granger!“ McGonagall kam auf sie zu. „Könnten Sie mir sagen, was all das hier soll? Dieser Tumult? Sie haben mir gestern versprochen, uns nicht ins Handwerk zu pfuschen und jetzt veranstalten sie hier eine Hetztirade?“
„Entschuldigen Sie, Professor. Aber Harry muss hier bleiben!“ Sie ging durch die DA, die sie bittend, neugierig, flehend ansah, zu Harrys Bett und legte ihm eine Hand auf die schweißnasse Stirn. Immer noch rollten seine Augen hinter den Höhlen. Hermine konnte nur erahnen, welcher Kampf gerade in ihm tobte. Sie mussten sich beeilen, ihn erlösen, bevor er wirklichen, irreparablen Schaden davontragen würde. „Harry“, flüsterte sie. „Harry, beruhige dich!“ Doch es half nichts. Immer noch schlafend schrie er und wand sich und kämpfte.
„Ginny, komm her!“ Sie winkte Ginny zu sich. „Sei bei ihm. Wir können ihm helfen. Aber versuch solange wie möglich ihn ruhig zu halten.“
„Die beste Betreuung würde er im St. Mungo bekommen, Miss“, sagte der Heiler, der schon in Dumbledores Büro gesprochen hatte. „Er würde Mittel bekommen, die ihn ruhig stellen.“
„Im St. Mungo würde er die falsche Behandlung erhalten. Er braucht keine Mittel, die ihn ruhig stellen. Er hat Schmerzen.“
„Psychisch ausgelöste Schmerzen, Phantomschmerzen. Sie sind nicht real!“, erwiderte der Heiler.
„Oh doch“, sagte Hermine. „Das sind sie. Für Harry sind sie es. Seine Kopfschmerzen in der letzten Zeit, das ständige Erbrechen. Er hat Schmerzen. Jetzt gerade und auch in den letzten Wochen. Und ja, Sie haben recht. Eigentlich hat er nur psychische Schmerzen, die jedoch irgendwann so gewaltig geworden sind, dass sie in körperliche Schmerzen umgeleitet wurden.“
McGonagall trat näher an Hermine. „Also können Sie die Diagnose bestätigen? Es ist Polygeisterei?“ Erstaunt sah Hermine, wie auch in McGonagall für einen Augenblick der letzte Hoffnungsfunke zu sterben drohte. Es berührte Hermine, dass auch McGonagall nicht glauben wollte, dass Harry wirklich an Polygeisterei litt.
„Nein. Harry war bis zu den Winterferien psychisch gesund.“ Sie hob die Hand, als mehrere Leute sind unterbrechen wollten. „Ja, schon klar. Er hat viel durchgemacht und natürlich nicht alles verarbeitet, aber er kam über die Runden und ich will auch nicht sagen, dass er nicht an der Schlacht zu nagen hatte. Aber er leidet nicht, litt nie an Polygeisterei. Polygeisterei hat nicht nur einen anderen Krankheitsverlauf, es hat auch andere Symptome. Sie“, sie sah den Heiler vorwurfsvoll an, „wollten ihn durch Ihre Vorurteile und Ihr Vorwissen über Harrys Vergangenheit so früh abstempeln, dass Sie nicht genauer nachgeforscht haben. Sie haben nicht nur eine Sekunde die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass das, was Harry erzählt hat, wahr sein könnte.“
„Was?“, sagte Kingsley perplex. „Hermine, du selbst hast gesagt, dass Voldemort nicht zurück sein kann. Ist er... ist er wirklich zurück?“
Hermine schüttelte den Kopf. „Nein.“
„Aber was fehlt ihm dann, Hermine?“, fragte Ron drängend.
„Du hast mich auf die Idee gebracht, Ron. Mir war es nur in dem Moment nicht klar, das du recht hast.“
„Ich?“, fragte Ron perplex.
„Du hast bei McGonagall im Büro gesagt: ‚Aber wir waren doch alle in letzter Zeit ein bisschen komisch, oder?’ und du hattest Recht. Wir alle waren komisch. Obwohl ich es da noch nicht verstanden habe, doch als Neville dann seinen Ausbruch gestern in der Großen Halle hatte, sagte Luna: ‚Vielleicht solltet ihr in nächster Zeit einfach einen Bogen um Harrys Sitzplatz machen. Da scheinen die Schlickschlupfe ganz wild zu kreisen. Jeder rastet danach aus!’ Und erst da habe ich es verstanden. Luna hatte Recht!“
„Miss Granger“, sagte McGonagall in einem ‚Seien-Sie-doch-vernünftig!’-Ton. „Sie können doch nicht wirklich glauben, dass um Ihre Plätze am Gryffindortisch Schlammschlümpfe kreisen!“
„Schlickschlupfe, Professor“, verbesserte Luna Lovegood sie freundlich. „Und die gibt es wirklich. Sie gehen einem ins Ohr und dann-“
„Nein, das glaube ich nicht, Professor“, unterbrach Hermine Luna rasch. „Aber Harry sagt, er fühle sich schlecht seit der Rückkehr nach den Winterferien und überlegen sie sich doch mal, was seitdem passiert ist.“
„Soweit ich weiß, hat nur Potter behauptet, Tote sehen zu können, Miss Granger!“
„Gab es noch mehr Schüler mit Halluzinationen?“, fragte Kingsley interessiert und beunruhigt. „Warum habt ihr uns das nicht gleich gesagt?“
„Weil es gar nicht verschiedene Fälle von Schülern mit Halluzinationen gegeben hat“, erklärte Hermine. „Aber wenn wir uns doch mal an unsere Rückkehr zur Schule erinnern“, sagte sie laut und deutlich, als wollte sich sicher gehen, dass auch wirklich jeder versteht, was sie sagt, „ziemlich direkt nach den Ferien hatten Parvati und Lavender einen Streit in der Großen Halle, der ein wenig eskalierte.“ Lavender und Parvati sahen beide mit einem Mal zu Boden. Vor allem Lavender war rot im Gesicht. Hermine redete unerbittlich weiter. „Lavender hat danach Parvati einen Fluch auf den Hals gejagt.“
„Ich weiß immer noch nicht, wie mir das passieren konnte. Ich war plötzlich einfach so unbeschreiblich wütend auf dich.“
„Schon in Ordnung, Lavender“, meinte Parvati.
„Du konntest da auch eigentlich nicht wirklich etwas für, Lavender“, erklärte Hermine, „du warst sozusagen das erste wirklich betroffene Opfer.“
„Aber der Patient hat niemanden angegriffen! Er leidet an Halluzinationen!“, gab ein Heiler zu bedenken.
Hermine hob die Hand. „Dazu komme ich gleich noch. Auf jeden Fall war danach erst einmal lange Ruhe, oder? Mit Ausnahme, dass Harry sich immer merkwürdiger verhalten hat. Er hatte ständig Kopfschmerzen, Alpträume und hielt es noch nicht einmal mehr aus, bei Ihnen im Büro zu sein, Professor“, Hermine sah zu McGonagall, „es war, als würden ihn seine eigenen Erinnerungen umbringen. Und auch er hatte Wutanfälle, ähnlich wie Lavender, doch er hat dabei niemanden angegriffen.“
„Nun gut, Miss Brown hatte einen Wutanfall und Potter war auch manchmal wütend.“
„Ein ganz normales Phänomen der Polygeisterei“, sagte der nervige Heiler des St. Mungo.
„Es kam eine Phase, da waren wir alle etwas angespannt. Auch du, Ginny“, sagte Hermine und sah Ginny an, die über Harrys Wange streichelte. Harry war wieder etwas ruhiger geworden und lag schwer atmend in seinem Bett, „du hast die ganze Zeit immer wieder gesagt, du fühlst dich komisch, du weißt nicht, was mit dir los ist. Auch du hast etwas abbekommen.“ Sie sah ihre Freundin mitfühlend an, doch sie konnte jetzt nicht näher mit Ginny reden und ihr all das erklären, all die Ungereimtheiten, da die anderen nichts davon erfahren durften. „Der nächste größere Ausbruch kam bei Ron.“ Sie sah Ron an und wusste, dass sie es ihm eigentlich schuldig war, jetzt zu schweigen und nicht auch noch zu erklären, was genau im Gemeinschaftsraum passiert war, doch es war wichtig, dass McGonagall und Kingsley verstanden. „Ron, du bist wütend in den Gemeinschaftsraum hinuntergerannt gekommen, aber deine Stimmung kippte ganz plötzlich, weißt du noch? Nachher wusstest du auch nicht mehr, warum du nicht hattest aufhören können, zu sprechen, dich zu rechtfertigen und zu entschuldigen.“ Ron nickte. Seine Ohren hatten die gleiche Farbe wie sein Haar.
„Auf der letzten Vertrauensschüler-Sitzung“, redete Hermine rasch weiter, „haben wir einige Beschwerden über die Gryffindors bekommen. Sie seien zurzeit kleine Raufbolde, die ständig die Kontrolle verlieren. Wir haben das Phänomen im Gemeinschaftsraum auch beobachtet. Vor drei Tagen kam es zu einem kleinen Duell zwischen einer Gruppe Erstklässlern wegen eines Sessels!“
„Ich sehe den Zusammenhang noch nicht“, warf der Heiler wieder dazwischen. Hermine beschloss, dass es das Einfachste war, ihn zu ignorieren.
„Gestern Abend hat Neville auf Harrys Platz gesessen und ... na ja, auch er hat sozusagen die Kontrolle verloren. Ich denke, alle, die ich gerade genannt habe, können bestätigen, dass sie in dem Moment des Kontrollverlusts gedacht haben, ihre Handlungen seien vollkommen richtig und begründet und ein lange gehegter Wunsch, doch kurze Zeit später konnten sie es nicht mehr nachvollziehen.“ Lavender, Neville, Ron und Ginny nickten.
„Miss Granger, haben Sie Ihre Freunde dazu überredet, diese Geschichte zu bestätigen?“, fragte Professor McGonagall scharf. „Denn merkwürdigerweise sind es nur Potters besten Freunde, denen etwas Ähnliches widerfahren ist.“
„Und auch das hat einen Grund, Professor. Doch dazu gleich. Seit der Rückkehr aus den Winterferien wird nämlich Harry regelmäßig ein Trank eingeflößt, der das alles ausgelöst hat.“
„Unmöglich! Wie sollte das geschehen sein?“, fragte McGonagall, doch Hermine sah zu Kingsley und sie wusste, dass er auf ihrer Seite war. Das gab ihr den Mut, weiterzusprechen. „Er wurde in sein Essen gemischt, jeden Tag!“
„Miss Granger, das kann nicht Ihr Ernst sein!“ McGonagalls Lippen waren eine dünne Linie. Eine tiefe Stimme von der Tür meldete sich nun zum ersten Mal zu Wort. „Miss Granger hat Recht.“ Professor Slughorn stand am Türrahmen gelehnt. Wie lange er nun dort schon wartete und lauschte, konnte Hermine nicht sagen. „Sie kam heute Morgen mit dem Essen vom Gryffindortisch zu mir und wir haben alles auf Gift überprüft.“
„Und im Essen war Gift enthalten?“, fragte Kingsley erstaunt.
„Nicht direkt im Essen. Im Getränk!“
„Potter wurde ein Trank verabreicht, indem er in sein Getränk geschüttet wurde?“ McGonagall sah Slughorn an, als wäre er ein Schlickschlupf. „Aber jeder bekommt die gleichen Getränke. Man könnte nicht steuern, wer wirklich was trinkt.“
„Deswegen gab es auch so viele Leute, die einen Teil des Tranks erwischt haben“, erklärte Hermine. „Jeden Morgen sitzen wir auf dem gleichen Platz. Da wir Siebtklässler sind, ist es nur sehr selten der Fall, dass die unteren Klassen unsere Plätze einnehmen. Ich denke auch, weil sie etwas Angst vor Harry haben. An dem Tag, als Lavender den Trank abbekam, war Harry nicht beim Frühstück. Lavender hat auf seinem Platz gesessen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob der Trank wirklich im Getränk war oder vielleicht in Harrys Glas selbst. Gestern hat Neville auf Harrys Platz gesessen, Ginny hat ständig aus Harrys Glas ein paar Schlucke getrunken, nie viel. Deswegen hat sie sich auch nicht so auffällig verhalten wie die anderen.“
Ginny sah sie erschrocken an. „Ich, ich habe das eine Mal gedacht, Harrys Zitronentee sei schlecht, aber er hatte nichts gemerkt.“ Sie wurde plötzlich ganz aufgeregt. „Kurz nach den Winterferien dachte Harry doch auch, dass sein – was hat er getrunken? Kürbissaft? Tee? – schlecht sei! Er hat ihn über den Tisch gespuckt.“ Hermine sah Ginny an, deren Erinnerung weiterlief, die jedoch plötzlich beharrlich schwieg. Hermine konnte sich an den Tag auch noch erinnern. An dem Abend waren die beiden erst spät vom Quidditchtraining zurückgekommen und hatten am nächsten Tag nicht miteinander gesprochen. Was war damals wohl passiert?
„Warum ist es bei Harry so ... ähh ... schlimm geworden?“, fragte Kingsley. Hermine sah ihn an. Sie war ihm dankbar. Vielleicht war McGonagall noch nicht überzeugt, doch Kingsley stand auf ihrer Seite. Er glaubte ihr, weil er an Harry glaubte.
„Seit den Winterferien bekommt Harry beinahe jeden Morgen, jeden Mittag und jeden Abend den Trank eingeflößt. Ich denke, es waren zuerst nur kleine Mengen, doch dann wurden sie langsam gesteigert. Die Konzentration heute Morgen war immens hoch. Auch schon gestern Abend bei Neville. Deswegen ist bei ihm das Resultat auch direkt eingetreten.“
„Um welches Gift soll es sich denn handeln, Miss?“ Der Heiler hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Wenn Hermine alleine in einem Raum mit ihm gewesen wäre, hätte sie Angst vor ihm gehabt.
„Der Gefühlsverstärkertrank. Im Prinzip ist es kein richtiges Gift. Selbst wenn Sie Harry mit ins St. Mungo genommen hätten, dann hätten keine Ihrer Tests den Gefühlsverstärkertrank entdeckt. In äußerst kleinen Mengen verabreicht ist er nicht gefährlich. Ich habe ihn nur wiedererkannt, weil wir ihn schon einmal bei Professor Slughorn im Unterricht durchgenommen haben. Die Gefühle des Menschen, der den Trank trinkt, werden verstärkt. Jedes Gefühl. Wer gerade von einem kleinen Stich der Liebe durchzuckt wird, glaubt, die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Wer in dem Moment einen Funken Ärger spürt, wird nicht nur ein bisschen wütend, sondern rasend vor Wut. Wer für eine Sekunde von Schuldgefühlen geplagt wird, denkt, nie mehr glücklich zu werden und mit der Schuld nicht leben zu können.“
„Nun gut, der Gefühlsverstärkertrank verstärkt die Gefühle und Empfindungen der Person, die den Trank zu sich nimmt. Aber er erschafft keine neuen. Was hat das damit zu tun, dass Potter glaubt, Voldemort sei zurück gekehrt und spricht zu ihm?“
Hermine sah traurig zum Bett hinüber. „Das liegt daran, dass Harry den Trank in so großen Mengen verabreicht bekommen hat, dass sein Geist nicht mehr zwischen Angst vor etwas Möglichem und Angst vor etwas Realem unterscheiden konnte.“
„Hatte Harry wirklich Angst, dass Du-weißt-schon-wer zurück kommt?“, fragte Neville.
Hermine nickte und seufzte. „Er würde das nie zugeben, aber dieser Trank hat uns gezeigt, was Harry so alles mit sich herumschleppt. Anscheinend plagt ihn die Angst, dass noch ein Stück von Voldemort in ihm sein könnte und er durch sein Weiterleben uns alle gefährdet. Außerdem hat er furchtbare Angst uns zu verlieren. Er hat Schuldgefühle wegen des Todes von Professor Dumbledore und Sirius und all den Menschen bei der Schlacht. Er macht sich Sorgen wegen der Zukunft und was geschieht, wenn ein neuer Krieg ausbricht. Und ich denke, das, was ihm am meisten zu schaffen gemacht hat und warum sein Geist überhaupt erst auf Voldemort als eine Art Schutzmechanismus zurückgegriffen hat, war die Trauer. Die Trauer, wenn er Dumbledore sieht, an Dinge erinnert wird, wenn er nachts zur Ruhe kommt und Träume hat.“
„Und warum ist Harry nicht vollkommen ausgerastet? Wenn ich dich richtig verstanden habe, hätte er ja eigentlich schon längst jemanden, der ihn aus Versehen angestoßen hat, umbringen müssen“, wollte Kingsley wissen.
„Harry hat seine Wut nicht wirklich herausgelassen. Im Gegensatz zu uns anderen kannte Harry es, wenn ihn Gefühle, die gar nicht zu seiner Stimmung passten, plötzlich überfielen. Und wie er es auch früher mit Voldemorts Jähzornsattacken gemacht hat, hat er den Zorn und die Wut gegen sich selbst gelenkt. Ich denke, deswegen hat er solche Schmerzen. Eigentlich hätte der Trank ihn schon längst dazu bringen müssen, Amok zu laufen und alles umzubringen, was sich nur in seiner Nähe bewegt, doch Harry hat all das gegen sich selbst gerichtet. Deshalb ist er auch zu Draco gegangen und wollte, dass er ihn umbringt. Er selbst hätte es nicht tun können.“
McGonagall seufzte. „Das heißt also, dass wir in der Großen Halle gar keinen Verrückten gesehen haben, sondern nur Potter in Extrem?“
Hermine zuckte die Schultern. Prinzipiell brachte das die Sache doch auf den Punkt.
„Miss Granger“, und endlich hörte Hermine an McGonagalls Stimme, dass auch sie ihr glaubte, „wer ist dafür verantwortlich? Wie konnte das Gift in die Schule gelangen und warum hat jemand Potter überhaupt diesen Trank untergemischt?“
„Das weiß ich nicht. Tut mir leid, Professor. Aber ich denke“, sie sah Kingsley an, „dass es umfassende Untersuchungen geben wird.“ Kingsley nickte. Er würde sich darum kümmern. Langsam ging Hermine wieder zu Harrys Bett und setzte sich darauf. Ginny sah sie an und Hermine legte ihr kurz die Hand auf den Arm. „Wir müssen Harry jetzt das Gegengift verabreichen und ihn dann aufwecken. Wir sollten ihn wirklich so schnell wie möglich von seinen Qualen erlösen.“
Ganz langsam nickte Ginny und durchlebte vermutlich gerade ihren eigenen Alptraum.


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