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Fanfiction

Nach dem Ende aller Schlachten? - Kreachers Geschenk II

von Tonks21

Mannomann. Ich habe dieses Chap schon ewig fertig, aber habe es vor dem Urlaub vergessen hochzuladen. Das tut mir leid.
Auf jeden Fall hoffe ich, dass ihr frohe Weihnachten und einen guten Rutsch hattet.
Alles Liebe
Tonks

Ach ja, und danke für die vielen Kommis und die Ideen und Ratschläge und kritischen, sowie aufbauenden Worte.

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„Also, Teddy schläft tief und fest“, flüsterte Ginny und kam leise die Treppe hinunter. Sie sah umwerfend aus, obwohl sie sich weder herausgeputzt noch ihre Alltagskleidung gegen etwas Edles getauscht hatte. Ihr rotes Haar glänzte und fiel ihr lang über den Rücken. Im schwachen Flurlicht schienen ihre braunen Augen zu funkeln. Sie blieb auf der drittletzten Stufe stehen und sah auf Harry hinab. „Verrätst du mir jetzt, was du vorhast?“, fragte sie.
Harry grinste. „Hmm, aber damit würde ich doch die Überraschung verderben, oder?“
Er streckte die Arme aus und sie ließ sich hineinfallen. Sie wusste, dass er sie auffing. Er taumelte von der Wucht zwei Schritte zurück und zog sie dann fest an sich. Sie schmiegte sich in seine Arme und er drückte seine Lippen auf ihr Ohr. „Ich liebe dich“, hauchte er.
Sie löste sich auf Armeslänge von ihm und sah ihn an. „Harry, was ist los? Warum bist du so nervös?“
„Es ist...“, sagte er und senkte den Blick, „wir ..., wenn heute Abend etwas schief geht...“
„Harry“, lachte Ginny leise und hob sein Kinn mit ihrem Finger an, „Harry, wir sind alleine in Godric’s Hollow, im Haus deiner Eltern. Was soll schon schief gehen?“ Ihre Hand fuhr hinauf zu seiner Wange und blieb dort liegen.
Harry wollte ihr erklären, dass er keine Angst vor dem Abend mit ihr hatte, sondern davor, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Den Entschluss, den er gefasst hatte, vielleicht nicht sofort, aber in ein oder zwei, vielleicht auch erst in zehn oder zwanzig Jahren zu bereuen und es dann nicht rückgängig machen zu können. Er würde mit der Entscheidung, die er in den letzten Tagen getroffen hatte, sein ganzes Leben lang leben müssen. Ginny so weit in sein Leben zu lassen, würde bedeuten, dass er, selbst wenn er es wollte, sie nie wieder ganz hinausdrängen konnte, genauso wenig, wie es bei Ron und Hermine möglich war. Doch bei Ron und Hermine war es anders gewesen. Sie waren langsam immer mehr Teil von ihm geworden. Sie hatten die Zeit gehabt, in seine Welt voller Gefahren und Abnormalitäten hineinzuwachsen, sowie auch er ein gewisses Maß an Zeit dafür benötigt hatte. Wenn er seinen Plan durchsetzte, dann würde er Ginny ins kalte Wasser schmeißen. Unvorbereitet. War sie soweit? War er so weit?
Was war, wenn sie angeekelt reagieren würde oder – noch schlimmer – mitleidvoll? Was, wenn er, indem er ihrem Wunsch nachgab – ihre Beziehung zerstören würde, weil Ginny endlich erkennen würde, dass zwischen ihnen beiden unüberbrückbare Differenzen lagen?
„Harry?“, sagte Ginny leise und ihr Druck an seiner Wange erhöhte sich leicht. „Du träumst mit offenen Augen. Was macht dir solche Sorgen?“
Um ihr nicht in die Augen sehen zu müssen, zog er sie wieder an sich, bettete seinen Kopf auf ihrem. „Gar nichts. Nichts“, log er, küsste sie auf ihren Haaransatz und löste sich von ihr.
„So, und jetzt komm.“ Er umfasste ihre warme Hand mit seinen kalten Fingern und zog sie ins Wohnzimmer. Ginny hielt den Atem an. „Wow, Harry!“, sagte sie, ihr Blick auf den Teppich vor dem Kamin gerichtet. „Warst du das alles?“
„Na ja, das meiste davon war Kreacher.“
„Der Meister beliebt gerne zu scherzen“, warf der Hauself ein, der aus der Küche mit einem Tablett in der Hand kam, auf dem zwei dampfende Becher standen. „Kreacher hat lediglich das Essen zubereitet, um das der Meister gebeten hat“, er deutete auf die Cracker und Naschereien vor dem prasselnden Feuer, „das Wohnzimmer so hergerichtet hat ganz alleine der Meister.“
„Es ist traumhaft, Harry. Und das Essen sieht toll aus, Kreacher!“ Der Elf verbeugte sich tief, stellte die Becher ebenfalls auf den Teppich und verschwand dann in der Küche.
Harry und Ginny ließen sich vor dem prasselnden Feuer nieder und begannen zu essen. Sie redeten nicht über den Grund dieses Abends, obwohl Harry sich sicher war, dass Ginny wusste, dass dieses Essen nicht die eigentliche Überraschung war. Das Denkarium, dass auf dem Wohnzimmertisch stand, strahlte seinen bläulichen Schein durchs Zimmer. Ankaa saß auf ihrer Stange, schräg über dem Kamin und Harry und Ginny lachten unbeschwert über die Lehrer in Hogwarts, über Percy, einige ihrer Mitschüler und Ron, während sie sich gegenseitig Schokoladenerdbeeren in den Mund schoben oder sich glühende Blicke schenkten. Nach eineinhalb Stunden hatten sie das meiste aufgegessen und Harry rief Kreacher, denn er wusste, dass der Elf in der Küche darauf wartete, das nächste Mal gebraucht zu werden.
„Der Herr wünschen?“
„Kreacher, ich muss mit dir reden“, sagte Harry ernst und er und Ginny setzten sich auf. Harry zerriss es fast das Herz, als er Kreachers ängstlichen Blick sah. Er wusste, dass Kreacher im Kopf gerade alles durchging, was er heute falsch gemacht haben könnte.
„Ja, Herr?“
„Kreacher, ich weiß, dass du niemals in Sirius Besitz übergehen wolltest.“ Der Elf hielt den Blick starr auf Harrys Knie gesenkt. „Ich weiß auch, dass du es gehasst hast, im Hauptquartier des Ordens und dem Orden verpflichtet zu sein. Ich habe nie verstanden, warum du Sirius verraten hast, obwohl ich glaube, dass ich es einfach nie verstehen wollte. Ich weiß auch, dass du nie in meinen Besitz übergehen wolltest, Kreacher.“
„Aber, Herr, jetzt bin ich froh, dass ... es ist ein Privileg, dem Meister...“
Harry hob die Hand. „Ich weiß, Kreacher. Unsere Gefühle zueinander haben sich geändert, drastisch geändert. Und die Gründe, warum der Orden dich nicht freilassen konnte – aus Angst, dass du die Geheimnisse an Voldemort verrätst – existieren in meinem Falle nicht mehr. Du kennst immer noch genug Geheimnisse, um meinen Feinden alle Trümpfe in die Hände zu spielen, aber ich bin mir sicher, dass du es nicht tun würdest. Ich vertraue dir jetzt, genauso wie ich Dobby immer vertraut habe, Kreacher.“
„Herr“, krächzte Kreacher und zupfte ängstlich an seinem Lumpen. „Bitte, was hat Kreacher getan? Was hat Kreacher falsch gemacht?“
„Nichts, Kreacher, gar nichts“, sagte Harry rasch. „Du hast mir heute ein wahnsinnig wertvolles Geschenk gemacht, Kreacher. Ich weiß, wie viel es dich gekostet haben muss, eines der Familienerbstücke der Blacks zu verschenken.“
Kreachers Augen schwammen jetzt in Tränen. „Und deswegen, Kreacher, habe ich auch ein Geschenk für dich.“ Er griff hinter sich und holte ein kleines Bündel heraus, das in rotes Geschenkpapier eingewickelt war.
„Aber der Herr muss nicht...“
„Doch, Kreacher. Vielleicht muss ich nicht, aber ich will.“ Er gab Kreacher das Bündel. „Pack es aus. Hermine hat es extra für dich gemacht.“ Mit fahrigen Händen wickelte Kreacher das Papier aus und heraus fiel ein kleiner grüner Pullover und ein paar grüne Socken.
„Hermine ist echt besser geworden“, sagte Ginny anerkennend. „Ich habe direkt erkannt, was es sein soll!“ Harry stimmte ihr zu, doch Kreacher rollte sich heulend auf den Boden und schrie immer zu: „Kreacher hat seinem Herren schlecht gedient. Kreacher ist in Schande gefallen. Oh, was hat Kreacher nur falsch gemacht? Wo soll Kreacher nur hingehen? Kreacher hat doch niemanden...“
„Kreacher!“, rief Harry über den Lärm. Als er und Hermine das Vorgehen besprochen hatten, hatten sie mit so etwas gerechnet. Er umfasste Kreachers dünne Arme. „Kreacher, hör mir zu.“ Der Elf sah ihn an. Rotz tropfte von seiner Schnauzennase. „Ja, du bist jetzt ein freier Elf, Kreacher. Und ich weiß, dass das bestimmt am Anfang schwer für dich ist, aber nur so konnte ich die Zauber lösen, die Zauberer vor Jahrtausenden auf euch gelegt haben. Du bist kein Sklave mehr, Kreacher. Du bist jetzt frei, doch ich will keinesfalls, dass du gehst. Ich wünsche mir, dass du hier bleibst und mich weiterhin unterstützt. Ich möchte eigentlich, dass alles beim Alten bleibt, mit ein paar Änderungen.
Also, erstens möchte ich dich für deine Arbeit bezahlen. Jeden Monat bekommst du deinen Lohn. Du bekommst einen freien Tag in der Woche, wenn du willst aber auch mehr“, der Elf schüttelte hektisch den Kopf, „an diesen Tagen kannst du alles machen, was du willst. Du kannst von deinem Geld einkaufen gehen, dich mit anderen Hauselfen treffen, meinetwegen auch Skifahren, es ist mir ganz egal.“
Ginny lachte. „Skifahren? Ist das nicht das, was Muggel-?“
„War ja nur ein Beispiel“, unterbrach Harry sie. „Außerdem möchte ich, Kreacher, dass du...“
„Nicht noch mehr, Meister, bitte nicht noch mehr.“
„Ich möchte, dass du auf den Dachboden ziehst. Dort ist es viel geräumiger. Wir richten dir dort dein eigenes Zimmer ein, wo du die Sachen, die du dir kaufst, hinstellen kannst oder sonst was... Ach, und damit bist du natürlich nicht mehr verpflichtet meine Befehle auszuführen, was bedeutet, dass du dich fortan nicht mehr bestrafen musst. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass du die ganzen Geheimnisse des Ordens und natürlich meine für dich behältst.“
„Natürlich, Meister!“, schniefte Kreacher.
„Also, wenn du mein Angebot annimmst, Kreacher, dann will ich dich nie wieder in diesem Lendenschurz sehen – freie Elfen tragen Kleidung – und dann hast du heute Abend frei. Alles weitere klären wir morgen. Deine Sachen habe ich schon auf den Dachboden gebracht.“
Kreacher schniefte. Immer noch rannen ihm Verzweiflungstränen von den Wangen. Mit seinem Geschenk schlurfte er nach oben.
„Gute Nacht, Kreacher“, rief Harry ihm hinterher. Als Antwort kam nur ein lautes Schluchzen.
„Du hast ihm gerade das Herz gebrochen“, lachte Ginny leise.
„Ich hoffe, irgendwann erkennt er, dass es das Beste für ihn ist.“
„Bestimmt“, nickte Ginny und nahm noch eine Erdbeere, die sie tief in die heiße Schokolade tunkte. Dann schob sie sie Harry zwischen die Lippen, doch es war so viel Schokolade, dass sie über sein Kinn tropfte. Harry wollte sie mit dem Finger auffangen, doch Ginny hielt ihn davon ab, lehnte sich nach vorne und küsste die ganze Schokolade weg. Als sie sich jedoch weiter an seinem Ohr entlang arbeitete und den Hals hinunter, wusste er, zu was das führen würde, wenn er es nicht auf der Stelle beendete. Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte, aber eigentlich war der Abend anders geplant gewesen.
„Ginny“, sagte er.
„Ja“, hauchte Ginny gegen sein Schlüsselbein. Harry versuchte sich nicht ablenken zu lassen. Fokus!
„Willst du jetzt deine Überraschung?“ Mit einem Mal ließ sie von ihm ab und sprang auf, wobei sie ihn mit auf die Beine zog. „Ja“, sagte sie, ihre Wangen gerötet wie bei einem kleinem Kind.
Er zog sie hinüber zur Couch und sie setzten sich seitlich, sodass sie einander ansahen. In dem Blauschimmer des Denkariums sah Ginnys Gesicht merkwürdig gespenstisch aus.
„Ginny, ich ...“ Er rieb sich nervös über die Beine. Sie umfasste seine Hände. „Spuck’s einfach aus, Harry.“
„Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ich ...“ Er hielt inne und fing noch mal von vorne an. „Weißt du noch, als ich dich gefragt habe, was du dir zu Weihnachten wünschst?“
Sie nickte. „Weißt du auch noch, was du geantwortet hast?“
Wieder nickte sie. „Ich habe gesagt, ich wünsche mir die Wahrheit über dein Leben. Aber was hat das mit-?“ Ihr Blick schweifte durch den Raum zu dem Essen vor dem prasselnden Feuer. „Ich verstehe nicht“, sagte sie schließlich.
Harry räusperte sich. „Ginny, ich ... ich habe Angst, dass ich diesen Abend für den Rest meines Lebens bereuen werde, dass ich dich unnötig in Gefahr bringe, weil du die Geheimnisse kennst, die ich verberge. Ich möchte dich dieser Gefahr nicht aussetzen.“
Ihr Kiefer wurde starr. Er wusste, dass seine Worte ihr nicht gefielen. „Wenn sich das aus dem Sommer, deine Entführung, wiederholt, nur weil ich nicht die Klappe halten konnte – ich würde es mir nie verzeihen.“ Er räusperte sich erneut, als seine Stimme brach.
„Gleichzeitig habe ich die letzten Tage wahnsinnige Angst gehabt, dich zu verlieren. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als Dumbledore mir Dinge vorenthalten hat und ich nur noch versucht habe, diese Dinge herauszufinden, anstatt mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren. Und dann habe ich Sachen über ihn herausgefunden, schlimme Sachen, die ich mir in meinem Kopf zu meiner eigenen, kleinen Geschichte zusammengebaut habe. Ich habe die ganze Zeit gehofft, es möge nicht wahr sein, denn diese Geschichten waren zu schrecklich um wahr sein zu dürfen, aber sie waren wahr, wie ich feststellen musste. Und plötzlich konnte ich Dumbledore nicht mehr blindlings vertrauen. Irgendwann wurde mir die Wahrheit erzählt und ich habe mich selbst verachtet, weil ich gezweifelt habe, Ginny.“
„Was willst du mir damit sagen?“, fragte Ginny leise. Anscheinend wusste sie nicht, ob er sie rügen wollte.
„Dass du ein Recht darauf hast, die Wahrheit zu erfahren, denn wenn du sie nicht erfährst, dann wirst du irgendwann auf Taten von mir stoßen, für die ich mich selbst schäme, Geschichten, für die ich mich verabscheue. Und dann wirst du mich hassen – zu recht!“
„Harry, ich könnte dich nie hassen!“, sagte Ginny.
„Doch“, sagte Harry bitter und damit sie ihm endlich Glauben schenkte, fügte er hinzu: „Ginny, ich war der, der deinen Vater damals angegriffen hat. Ich war die Schlange, die die Zähne in das Fleisch deines Vaters gebohrt hat, die es genossen hat, als sein Blut den Boden benetzte.“
„Nein, das warst du nicht. Du hast nur zugesehen, Harry.“
„Nein, das war nur die Version für euch. Ich habe damals nicht verstanden, was mit mir passiert war und ich hatte solche Angst, dass, wenn ich euch die Wahrheit sage, ich euch auch noch verlieren würde.“
Ginny musterte ihn, als wüsste sie nicht, ob sie ihm das wirklich glauben sollte.
„Wissen Ron und Hermine davon?“ Er nickte. „Ist das wieder dein Heldenkomplex?“
„Ich habe keinen Heldenkomplex!“, erwiderte er scharf. Ginny zog die Augenbrauen hoch.
„Harry, wenn deine Geschichte wahr wäre, so wie du sie mir gerade erzählt hast – du hast Hunger, verwandelst dich in eine Schlange, willst meinen Vater im Zaubereiministerium auffressen – und Ron davon weiß, dann hätte er dir die Freundschaft gekündigt.“
„Sie meinen, es wäre nicht meine Schuld gewesen.“
„Na ja, und davon gehe ich auch erst mal aus. Oder hast du vorhin, als du mit meinem Dad gesprochen hast, das Verlangen verspürt, ihm deine Zähne in die Seite zu hauen?“ Er antwortete nicht und sie schwiegen. Ginny brach das Schweigen. „Aber, Harry, ich habe immer noch nicht verstanden.“
„Ich will, dass du die Wahrheit erfährst, Ginny. Ich will sie dir zeigen...“
Bei seinen Worten erschienen so viele Gefühle auf Ginnys Gesicht, dass Harry kurz innehalten musste, um sie zu deuten. Er sah unbändige Freude, irgendwo auch einen Anflug von Triumph, Glückseligkeit, Sorge und Liebe. Er überlegte sich, ob er in ihren Blick nicht zu viel hineininterpretierte. Um sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, fügte er an: „Aber ich habe ein paar Bedingungen.“
Jetzt zog sie eine Schnute und egal, wie nervös Harry war, er musste lächeln. „Harry, ich bin nicht Kreacher“, murrte sie, doch er sagte: „Hör mir bitte zu, ja?“
Sie schloss die Augen, als würde sie um Contenance kämpfen, und nickte.
„Also, erstens, du darfst nie auch nur irgendjemanden etwas davon verraten, was du erfährst; nicht einmal Luna.“
Ginny nickte, was wohl bedeutete, dass sie diese Regel akzeptieren konnte.
„Zweitens“, Ginny verdrehte die Augen, „ich werde versuchen, dir die einfachste Form der Okklumentik beizubringen, damit du, selbst wenn jemand in deinen Geist sehen will, um dir die Geheimnisse zu entlocken, eine kleine Chance hast, sie trotzdem vor ihm zu verbergen. Außerdem werde ich dir noch ein paar andere Abwehrmaßnahmen beibringen, zum Beispiel, wie du dich gegen den Imperius zur Wehr setzen kannst.“ Ginny nickte, wenn auch nicht gerade begeistert.
„Drittens-“
„Wie viele kommen denn noch?“, murrte sie, doch Harry redete einfach weiter: „- im Gegenzug zu alledem erlaube ich dir, sieben meiner Erinnerungen zu sehen.“
„Nur sieben?“, empörte sie sich. „Harry, was sind schon sieben Erinnerungen?“
Er senkte den Blick und sprach zu seinem Knie: „Bitte, Ginny. Ich brauche einfach diese Grenze, damit ich weiß, wann ich es hinter mir habe.“
Ginny schürzte die Lippen, sichtlich unzufrieden, doch sie schien auf Harrys letzte Bedingung zu warten. „Das letzte ist keine Bedingung, sondern eine Bitte.“ Er rang die Hände in seinem Schoß. „Bitte hasse mich nicht, wenn du das alles gesehen hast. Bitte sehe mich nicht mit anderen Augen. Bitte lasse mich nicht daran Schuld sein, dass unsere Beziehung in die Brüche geht.“ Nervös tippte sein Fuß auf der Erde. Er starrte auf seine Hände hinab, als er plötzlich umgestoßen wurde und mit dem Rücken hintenüber auf der Couch landete. Ginny war über ihm: „Harry, habe nicht immer Angst, dass ich dich nicht mehr lieben könnte!“ Sie beugte sich zu ihm herunter, ihre Augen Millimeter von seiner Brille entfernt. „Egal, was kommt, egal, was ich sehen werde, das kann an meinen Gefühlen nichts ändern, denn meine Gefühle für dich sind total irrational, aber stärker als alles andere.“ Er schlang seine Arme um ihren Hals und zog sie komplett zu ihm hinunter. Überwältigt flüsterte er: „Danke, Ginny.“ Mehr konnte er nicht sagen, aber er musste auch nicht. Ginny hatte schon längst verstanden.


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Aber ich habe gelernt, auf allen möglichen Arten von Papieren zu schreiben. Die Namen der Hogwarts-Häuser sind auf einer Flugzeug-Kotztüte entstanden - ja, sie war leer.
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