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Fanfiction

Nach dem Ende aller Schlachten? - Merrythoughts Geschichte

von Tonks21

Das nächste Chap - und endlich die Wahrheit über Merrythought! Ich denke, darauf wartet ihr schon lange!

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Er war sich selbst nicht sicher, wo er hinwollte. Er musste weit weg, doch er konnte das Schloss nicht verlassen, nicht jetzt.
Deswegen streifte er durch die Korridore des Schlosses, in dem verzweifelten Versuch, nichts zu denken und nichts zu fühlen. Nicht daran zu denken, was er verloren hatte. An einem einzigen Tag. War er nicht vor einigen Stunden noch glücklich gewesen? Hatte er nicht vor wenigen Stunden noch auf einem Besen gesessen und einem Schnatz hinterhergejagt? Er hatte gedacht, die Jagd nach den Schwarzmagiern würde ihn eines Tages alles kosten, was ihm lieb und teuer war, aber er hätte nie für möglich gehalten, dass ein sinnloses Spiel wie Quidditch mal dafür verantwortlich sein würde, dass er das verlor, was er am meisten liebte.
Er lief hinunter zum See und ein Stück um den See herum, der in der dunklen Nacht gespenstisch und still dalag. Erst nach einer Weile ließ er sich auf einen Baumstamm fallen, auf dem er und Ginny oft gesessen hatten. Es war ihm vollkommen egal, dass die Feuchtigkeit des Baumstamms seine Hose durchnässte. Sie war eh schon nass von Ginnys Blut. Auch der Nieselregen störte ihn nicht.
Würden er und Ginny jemals wieder hier so sitzen können? Würden sie sich jemals wieder nahekommen? Würde Ginny sich jemals wieder erholen?
Er hatte gehört, was die Zauberer gesagt hatten, die Ginny aus der Großen Halle in den Krankenflügel gebracht hatten. Sie glaubten, dass Ginny gute Chancen hatte, körperlich wieder ganz gesund zu werden, aber nach so einer langen Folter war es fraglich, ob sie jemals den Schutz der Tiefe ihres Geistes wieder verlassen würde. Würde sie so werden wie Nevilles Eltern? Mit einem Daueraufenthalt auf der geschlossenen Station? Ja, Ginny war stark, aber waren Nevilles Eltern nicht auch stark gewesen? Sie hatten die Folter durchgehalten, aber danach waren sie zusammengebrochen – für immer.
Was sollte er tun? Er konnte Ginny nicht aufgeben. Er-
Gerade als er das Gefühl bekam, nur noch Sterne zu sehen, weil er zu schnell atmete, wurde er aus seinen Gedanken gerissen, weil er Schritte näherkommen hörte. Obwohl der Boden durchweicht war und der Weg schwer zu finden sein müsste, weil es stockfinstere Nacht war, bewegte die Person sich behände und leise. Deswegen wusste Harry sofort, wer näher kam.
Er sah nicht auf und grüßte Merrythought auch nicht, als er sich neben Harry auf den Baumstamm setzte und lange schwieg. Sie beide wurden in der wolkenverhangenen Nacht nur schemenhaft von dem Mond und den Lichtern des Schlosses erhellt.
Harry war es, der das Schweigen zuerst brach. „Bist du hier, um mir zu erklären, dass du ein Spion warst oder um mit mir darüber zu reden, dass ich zu feige war, Bennik zu töten?“, fauchte er, wütend auf sich selbst.
„Seit wann weißt du es?“, fragte Merrythought leise.
„Vermutlich wusste ich es schon die ganze Zeit, wollte es aber nicht sehen.“
Merrythought senkte den Kopf und räusperte sich mehrmals, dann fing er leise an zu erzählen: „Da war dieses Mädchen. Gillian. Ihre Freunde nannten sie Jill.“ Er schluckte, dann fuhr er fort: „Ich lernte sie bei meiner Aurorenausbildung kennen. Nicht viele Frauen wollen Auror werden und es gibt viele Vorurteile bei den Ausbildern und Prüfern. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Frauen in der Ausbildung noch viel mehr beweisen müssen, dass sie die nötige Stärke und Kraft besitzen. Doch sie durchlief die Ausbildung, als wäre es das Leichteste auf der Welt. Sie war fast immer mit Abstand die Beste und jeder von uns wollte was von ihr. Ihr Vater war ein verurteilter Schwarzmagier. Sie kannte die dunklen Künste und hasste sie. Ihre Kindheit war ganz anders gewesen als meine. Sie hatte mit den schwärzesten Kreaturen unserer Gesellschaft zu tun, als sie aufwuchs. Ihr Vater nahm sie zu jedem Deal mit und so kannte sie schon mit zehn mehr Verbrecher als die meisten in ihrem ganzen Leben. Diese Fähigkeiten waren natürlich genial. Als sie in der Aurorenzentrale anfing - wie auch immer sie es geschafft hatte, ohne einen Abschluss dort hineinzugelangen -, hatte sie mehr Beziehungen als die meisten, die schon zwanzig Jahre dabei waren. Trotzdem zweifelte niemals jemand an, auf welcher Seite sie stand. Ich war von Beginn der Ausbildung an total verschossen in sie“, fügte er an und Harry hörte das schmerzliche Lächeln in seiner Stimme. „Sie war nett zu mir, aber das war auch schon alles. Erst bei einem Einsatz kamen wir uns näher. Ich hatte eine riskante Idee, einen Verbrecher zu stellen. Im Gegensatz zu allen anderen fand sie die Idee genial und unterstützte mich. Es funktionierte, auch wenn das vermutlich mit viel Glück und wenig Verstand zu tun hatte.“ Er lachte hohl auf, bevor er weitererzählte. „Wir beide wurden kurz danach befördert und Kingsley“, er stolperte über den Namen, „wurde unser direkter Vorgesetzter. Wir hatten Glück mit ihm. Er war ruhig und hielt nicht viel von riskanten Aktionen. Bei anderen Einsatzleitern verlor man auch schnell mal Körperteile oder sogar sein Leben. Doch Kingsley passte auf uns auf und ging nur dort Risiken ein, wo sie sich nicht vermeiden ließen. Durch Jills gute Beziehungen, Kingsleys Genialität und Führungsfähigkeiten und unsere wunderbare Teamfähigkeit wurden wir sehr schnell zum erfolgreichsten Team der Aurorenzentrale. Nach Feierabend stießen wir darauf gerne zusammen an und beglückwünschten uns zu unserem beruflichen Erfolg. Dabei kamen Jill und ich dann auch zusammen. Kingsley merkte es sehr schnell. Ich vermute, er hatte schon immer gewusst, wie sehr ich auf Jill stand. Eigentlich hätten wir von da an nicht mehr zusammenarbeiten dürfen, aber wir bettelten Kingsley an, unsere Einheit nicht zu zerstören. Wir mussten ihm schwören, dass wir unsere private und berufliche Beziehung niemals vermischen würden.“
Merrythought stoppte und räusperte sich mehrmals. Harry wartete darauf, dass er weiterredete. Es lenkte ihn ab, wenn auch nicht für lange.
„Ich denke, wir wussten alle, dass wir dieses Versprechen niemals würden halten können. Kingsley hätte es auf jeden Fall wissen müssen!“, sagte Merrythought, eine Spur zu laut, bevor er tief durchatmete und ruhiger weitererzählte.
„Unser beruflicher Erfolg wurde bald zu einem Fluch. Es waren unruhige Zeiten. Voldemort war fort, aber die Todesser liefen immer noch frei herum und mordeten. Die Longbottoms, geniale Auroren, kamen ins Mungo und die Zaubererwelt wollte Festnahmen sehen. Die meisten Teams rissen sich darum, Todesser aufzuspüren. Sie wollten den Ruhm und die Ehre. Doch der Leiter der Aurorenzentrale und seine Berater gingen damals nicht zu ihnen. Sie kamen zu uns, einer relativ jungen Truppe, die sich bewährt hatte. Wir sollten undercover arbeiten, um an die Todesser heranzukommen und nacheinander Namen verraten, damit auch noch der letzte Todesser gefasst werden konnte. Wir waren jung. Für uns klang das super spannend, aber Kingsley lehnte ab. Er sagte, das wäre nicht unser Stil. Wir hätten auf unsere Art auch schon viele Todesser gefangen. Wir wollten so fortfahren. Doch er hatte keine Chance. Sogar der Zaubereiminister mischte sich ein, und als Kingsley schließlich kurz davor war, degradiert oder suspendiert zu werden, lenkte er ein. Doch er bestand darauf, dass er selbst den verdeckten Ermittler spielen würde. Wir wären dann seine Verbindungsleute. Auch diese Bitte wurde von höchster Stelle abgelehnt. Sie verlangten, dass Kingsley die Verbindungsperson zwischen Ministerium und verdecktem Ermittler sein sollte, weil er die meiste Erfahrung im Einsatz hatte und immer einen kühlen Kopf bewahrte. Jill sollte eingeschleust werden, weil sie sich in der Szene am besten auskannte. Kingsley war dagegen und ich erst recht, aber als Jill zusagte, konnten wir beide nichts mehr tun. Um Jill zu schützen, wollte Kingsley noch einen zweiten Auroren einschleusen und ich flehte so lange, bis er mich einsetzte.“
Merrythought seufzte und rang die Hände ineinander. „Wir waren über fünf Jahre undercover. Das Gute war, dass Jill und ich zusammen sein konnten. Für mich war es auch eine spannende Lernerfahrung. Ich erfuhr mehr über die dunklen Künste, als mir jemals jemand im Ministerium hatte beibringen können, aber es war ein gefährliches Leben und auch schrecklich. Wir mussten Dinge mit ansehen und Dinge tun, die ich niemals vergessen werde. Wir konnten in den ersten Jahren um die 10 Todesser festnehmen und danach noch mehr Gefolgsleute und Schwarzmagier. Kingsley passte auf, dass wir nicht zu viele Festnahmen hatten, damit es für uns nicht zu riskant wurde und unsere Tarnung nicht aufflog. Mehrmals wollte er, dass wir aufhörten, doch das Ministerium wollte uns weiterhin genau dort haben. Denn Jill war wie geschaffen für diesen Job. Sie hatte ihrem Vater oft genug zugesehen, wie man Geschäfte mit der Unterwelt macht. Nach viereinhalb Jahren trafen wir auf Nik.“ Er sagte dem Namen mit so viel Hass, dass es bei Harry für eine Gänsehaut sorgte. Sofort wusste Harry, wer Nik war – Bennik. „Er ist eigentlich kein wirklicher Todesser; er trägt kein Mal, aber trotzdem ist er in der Welt bekannt und gefürchtet, und hat mit den Zielen des dunklen Lords mehr als nur sympathisiert.“
Merrythought machte einen Moment Pause. „Nik war von Jill fasziniert. Er sah in ihr vermutlich eine würdige Partnerin, und ich war mehr als eifersüchtig.“ Merrythought ballte die Hände zu Fäusten. „Bei jeder Gelegenheit wurde er zudringlich, doch Jill hatte zu viele mächtige Freunde in der Unterwelt. Nik hätte es nicht überlebt, wenn er ihr wirklich etwas getan hätte. Doch trotzdem wurden Bennik und ich Rivalen. Jill sagte mir immer wieder, ich dürfe nicht den Kopf verlieren, denn das könnte uns beide das Leben kosten. Doch ich war ein junger Mann, der plötzlich nicht mehr wollte, dass seine Freundin von Schwarzmagiern, Todessern, Kinderschändern und Mördern umgeben war, mit ihnen Geschäfte machte und so tat, als wäre sie einer von ihnen. Sie war so gut, so rein, so unschuldig. Das Ministerium nutzte sie nur aus. Sie hatte sich als Kind schon aus diesem Leben herausgekämpft, und das Ministerium hatte sie direkt wieder hineingeschickt, ohne ein Wort des Dankes, der Ehre, des Ruhms. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich wollte, dass wir dieses Leben verließen. Ich wollte mit ihr endlich richtig in unser Haus einziehen, Kinder bekommen, sie in Sicherheit wissen. Jedes Mal wenn ich ihr von diesem Wunsch erzählte, lachte sie gutmütig und tätschelte mir die Wange. ‚Wir haben noch so viel Wichtigeres zu tun. Das kann warten.‘“
Merrythought schniefte einmal. Harry hörte, wie er durch den Mund atmete und er war sich sicher, wenn er jetzt den Blick zu Merrythought wenden würde, würde er Tränen auf seinem Gesicht sehen, doch er würde heute keine weiteren Tränen ertragen.
„Dann – vielleicht wurden wir leichtsinnig oder zu unvorsichtig. Nik hatte seinen Bruder auf mich angesetzt. Der war mir wohl zu unserem Treffpunkt gefolgt. Kingsley merkte es und wir nahmen ihn fest. Doch wir wussten, dass Nik ahnen musste, warum sein Bruder nicht zurückkehrte. Schon bald würde das Ministerium verkünden, dass sein Bruder gefangen worden war. Es würde in den Zeitungen stehen. Wir wussten, unser Undercover-Einsatz war beendet. Wir sagten es Jill. Sie sah es genauso. Es war Zeit, wieder an die Oberfläche zu kommen. Doch das Ministerium wollte all die Schwarzmagier hochnehmen, die wir kannten, die wir aber nicht hatten festnehmen können, ohne uns zu verraten. Wir sollten dafür sorgen, dass möglichst viele von ihnen zusammenkamen. Jill hatte das vollkommene Vertrauen der Leute. Sie sollte sie zusammenrufen. Ich hätte auch nicht genug Macht über den Untergrund gehabt, um so ein Treffen einzuberufen. Doch ich hatte Panik, deswegen schlich ich mich hinter ihr her und beobachtete sie. Zuerst traf sie auf Nik und überzeugte ihn, dass ein Treffen unbedingt notwendig sei. Er war skeptisch, doch ließ sich darauf ein. Er fragte, ob sie seinen Bruder gesehen habe, aber sie log überzeugend. Dann verschwand sie. Doch Nik entdeckte mich in meinem Versteck, als ich ihr folgen wollte. Wir duellierten uns und er enttarnte mich. Als er mich töten wollte, konnte ich flüchten. Direkt nahm ich Kontakt zu Jill auf, aber dadurch machte ich alles nur noch schlimmer.“ Seine Stimme zitterte und er schluckte laut. „Nik nahm sie gefangen, nicht weil er an ihr zweifelte – niemand hätte jemals an ihr gezweifelt -, sondern weil er wusste, dass er mich damit treffen würde. Als ich mit Verstärkung das einberufene Treffen stürmte, waren weder Jill noch Nik zu sehen. Unsere Kollegen sagten mir, sie würde schon wieder auftauchen. Vermutlich wollte sie sich von Nik einfach nur verabschieden. Sie machten Scherze“, sagte er bitter. „Niemand glaubte wirklich, dass ihr etwas passieren würde. Sie war zu genial, um aufzufliegen, aber sie wussten ja auch nicht, dass nicht sie, sondern ich aufgeflogen war und jeder im Untergrund wusste, dass sie das perfekte Druckmittel für mich war. Ich wollte mich auf meine Kollegen stürzen, doch Kingsley hielt mich auf. Er sagte mir, ich solle ruhig bleiben. Nur ich könne sie jetzt noch finden. Wir machten uns auf die Suche. Nik war – ist“, korrigierte er sich, „ein Psychopath. Ich hatte ihn oft foltern gesehen. Deswegen kam ich schon bald auf die Idee, dass er sie an einen Ort gebracht haben musste, der mir etwas bedeutete. So war er. Und dort fanden wir sie dann auch. In unserem gemeinsamen Haus. Nicht in der Undercover-Wohnung, sondern in unserem richtigen Zuhause. Der Ort, an dem alles war, was uns etwas bedeutete. Die Auszeichnungen, die Fotos, die Erinnerungsstücke. Wir stürmten das Haus und fanden sie. Sie hing in der Mitte des Raumes. Ihre Kleidung war vollkommen zerrissen, ih- ihre Haut aufgeplatzt und angeschwollen. Sie war kaum noch bei Bewusstsein, als wir kamen.“ Merrythought zitterte so stark, dass Harry davon schwindelig wurde. Er betete darum, dass Merrythought nicht weiterreden würde. Nicht heute. Nicht, wenn Harry die Kraft fehlte, all das durchzustehen.
„Sie brauchte einen Moment, doch dann schrie sie uns an, wir sollten verschwinden. Ich wollte zu ihr, doch Kingsley hielt mich auf. Das ganze Wohnzimmer war nass, alles. Auch Jill. Kingsley verstand zuerst. Ich brauchte länger, bis ich den Geruch zuordnen konnte. Es war Benzin. Muggel benutzen das für ihre Autos. Es ist hochentzündlich.“ Er hustete, als wenn ihm der Geruch von damals wieder in die Nase gestiegen war. „Ich wusste, wir mussten uns beeilen, um sie daraus zu holen, doch sie schrie Kingsley an, er solle mich sofort hier herausbringen. Dann betrat Nik den Raum. ‚Na los‘, sagte er zu mir. ‚Wenn du einen Schritt näher kommst, sprenge ich sie in die Luft.‘ Ich zog meinen Zauberstab und wollte ihn bekämpfen. Kingsley hielt mich auf. Jeder Zauber hätte das Benzin entzünden können. Dann wären wir alle gestorben.
‚Bring ihn hier raus, Kingsley. Los. Bring ihn fort von hier!‘, schrie sie. Doch Kingsley zögerte. Er schien hin und her gerissen. ,Jilly', stöhnte er. ,Ich kann dich nicht...' Immerhin hatte ihre erfolgreiche Arbeit seine Karriere mehr als nur beschleunigt. Und dann ... dann hauchte sie seinen Namen, flehentlich und warf mir einen Blick zu. Sie schien doch leben zu wollen. Aber ich merkte plötzlich, wie Kingsley resignierte und obwohl ich mich wehrte, zog Kingsley mich aus unserem Wohnzimmer. Ich sah noch, wie Bennik uns folgen wollte, doch Jill hatte seinen Kopf mit ihren Beinen umklammert und hielt ihn an Ort und Stelle fest." Irgendetwas an Kingsleys Verhalten kam Harry merkwürdig vor. Hatte Merrythought die wahre Geschichte verdrängt, um Kingsley die Schuld geben zu können? Doch Harry war zu erschöpft, um darüber nachzudenken.
,,Wir schafften es noch bis zur Tür, bevor alles explodierte, Jill, unser Haus, all unsere Erinnerungen. Obwohl Kingsley einen starken Schutzschild um uns herum errichtete, erlitten wir schwere Verbrennungen. Man fand uns und brachte uns ins St. Mungo.“
Merrythought schwieg, dann sagte er bitter: „Von dem Moment an hasste ich das Ministerium, weil es ihnen wichtiger gewesen war, ihre Festnahmenstatistik zu pflegen als uns zu schützen. Und ich hasste Kingsley, weil er sie geopfert hatte, um mich zu retten. Aber vor allem hasste ich mich. Ich verschwand aus dem Ministerium und zog in eine kleine Wohnung, die mir das Ministerium besorgt hatte. Dort soff ich mich zu, jahrelang. Bis zu dem Moment, als ich davon hörte, dass der dunkle Lord einen Massenausbruch aus Askaban ermöglicht hatte. Ich stellte Nachforschungen an und bekam schnell die Information, dass Dumbledore den Orden des Phönix um sich scharrte. Das war der Moment, in dem ich beschloss, dass ich wieder nüchtern werden musste – für Jill. Sie hatte all die Jahre immer gesagt, dass das Schlimmste, was der Welt passieren konnte, die Rückkehr Lord Voldemorts sei, und jeder, der sich selbst wichtiger war als die Sicherheit aller anderen Menschen, ein Schwächling war. Ich ging wieder in den Untergrund und hörte mich um. Manchmal spielte ich den richtigen Leuten ein paar Informationen zu, um der guten Sache zu dienen. Und so traf ich auch wieder auf Kingsley. Er war erleichtert, dass es mir besser zu gehen schien, und tatsächlich rettete ich mich von Tag zu Tag, aber ich blieb tot. Im Sommer besorgte Kingsley mir dann den Job bei McGonagall. Sie war nicht überzeugt, aber sie vertraute Kingsley und stellte mich ein. Ich hatte Kingsley ziemlich deutlich gesagt, dass ich seine Hilfe nicht bräuchte. Aber zu Beginn des neuen Schuljahres packte ich meine Sachen und kam hierher.“
Mit heiserer Stimme schloss er. Harry wusste, dass Merrythought diese Geschichte noch niemals jemandem erzählt hatte. Sie gab ihm eine Antwort auf viele Fragen und doch kamen noch neue Fragen auf.
„Warum erzählst du mir das alles – jetzt?“, platzte es aus ihm heraus.
„Du verdienst die Wahrheit, Harry. Du hättest sie schon viel eher verdient gehabt. Denn du hast mir mein Leben zurückgegeben."
Harry sah ihn verwirrt an.


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz