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Fanfiction

Choose Your Side - 3. Das Morgengrauen

von wandbreaker

Sie fühlte sich wackelig auf den Beinen. Sie hasste das Gefühl. Nur langsam und vorsichtig entfloh sie der Abhängigkeit des Krankenflügels. Helen Parks nahm ihr Messer, den Zauberstab und warf sich ihren Umhang um die Schultern. Sie sog hastig, aber so leise wie möglich, Luft ein, denn der schwere Stoff schmerzte auf ihren offenen Wunden an Rücken und Schulter. Sie biss die Zähne zusammen, sie war Verletzungen und Schmerzen gewohnt. Leise verließ sie noch vor Sonnenaufgang das Schloss. Auf dem Gelände war es ruhig, die Luft war frisch und kühl und weckte ihre Lebensgeister. Trotzdem kam sie nur langsam voran. Es schien ihr eine Ewigkeit bis sie endlich an den Gewächshäusern angekommen war. Sie schaute über die Felder von Hogwarts und atmete tief ein und aus. Genau hier zu stehen und dem Morgen beim Erwachen zuzusehen, das war der richtige Weg einen neuen Tag zu beginnen, einen neuen Auftrag und für sie vielleicht einen neuen Lebensabschnitt.
Nur wenige Minuten später entdeckte sie den Testral an dem aufhellenden Himmel. Sie lächelte. Nachricht aus Frankreich. Es ging voran. Das erste Puzzlestück ihres Auftrags.
Der Testral landete neben ihr und sie streichelte seinen pferdeähnlichen Kopf. Sie fuhr dem Geschöpf durch die Mähne, dabei ertasteten ihre Finger die Pergamentrolle, die darin verborgen war. Mit dem Messer, schnitt sie die Rolle vorsichtig lose.
Und dann, noch ehe sie ihn hörte, spürte sie seine Anwesenheit. Helen Parks schloss die Augen. Die grauen Nebelschleier, die sich um sein Herz hüllten und die sie seit ihrer ersten Begegnung in der Apotheke fasziniert hatten, kündigten ihn an. Sie erinnerte sich gut an den Samstag in der Winkelgasse, als sie mit Jean-Luc zum ersten Mal nach siebzehn Jahren wieder unter die englische Zaubererschaft gegangen war. Sie hatten den Auftrag sich mit den gängigsten Orten vertraut zu machen. Und dann traf sie auf das graue Herz, das
so undurchdringlich wie das eines Sindarin-Meisters in die Apotheke trat. Sie erinnerte sich an seine Neugier. Es gab etwas zwischen ihnen, sie hatte es sofort gespürt, doch sie wagte es nicht, es erkennen zu wollen. Die Sindarin standen am Anfang eines Krieges, sie hatte einen Auftrag. Trotzdem hatte sie sich nicht wehren können, ihn zu küssen, den dunklen, verschlossenen Mann, dessen Namen erst durch den zweiten Wink des Schicksals auf Hogwarts in ihr von Gift benebeltes Bewusstsein gedrungen war.
Jetzt, im taubedeckten, englischen Gras, erkannte sie Severus Snape bevor er sprach.
„So früh schon wach?“ hörte sie seine dunkle Stimme. Sie spürte sein Misstrauen, aber sie spürte, dass sie ihm vertrauen konnte, vertrauen wollte.

Er hätte gern etwas Mitfühlendes gesagt, doch er konnte nicht. Misstrauen flammte in ihm auf. Sie war noch krank, man sah an ihrer verkrampften Haltung, dass sie Schmerzen hatte. Was wollte sie hier? Im Morgengrauen? Er blickte auf den Testral dessen Atem dampfte – er musste also länger unterwegs gewesen sein. Keine Eulen- sondern Testralpost? Das konnte er sich nicht vorstellen – die ganzen Muggel, die wenigen dressierten Testrale…Dann drehte sie sich um.

„Genauso früh wie Sie, Prof. Snape“, antwortete sie mit ihrem ausdruckslosen Gesicht.
„Sie bekommen Post per Testral?“, bohrte er weiter.
„So könnte man es formulieren.“ Helen Parks sah die Falte, die kurz auf seiner Stirn auftauchte. Sie wusste nicht warum, sie konnte nicht durch den Nebel zu seinem Herz blicken, aber sie ahnte, dass dahinter Gutes stand … und seine dunklen Augen erschienen ihr so vertraut.
„Keine Sorge, Jacques fliegt nur diese eine Strecke – für alle anderen Wege nehme auch ich Eulen“, ergänzte sie. Ihre Testralverbindung sollte eigentlich geheim bleiben, es war eine wichtige Information, doch sie war sich sicher, dass er es sowieso früher oder später herausgefunden hätte … Severus Snape, den sie hier zur unmöglichen Tageszeit traf. So vertraut fühlte sich seine Nähe an… konnte es sein, dass er einst Vorfahren gehabt hatte, die wie sie den Sindarin angehörten, hatte er vielleicht sindarische Fähigkeiten und konnte auch, wie sie, die Herzen der Menschen auf besondere Weise sehen?
„Was sehen Sie?“ fragte sie – wieder blitzte kurz die Falte auf seiner Stirn auf.
„Sie“, antwortete er, „Sie und die Landschaft und den Sonnenaufgang hinter ihnen.“

Es ärgerte Snape, dass ihre Frage ihn verunsicherte. Was er sah? Hatte er sie zu lange angesehen? War da etwas, das er sehen sollte?
„Sehen Sie irgendwelche Schimmer … Farben oder Formen um mich?“, fragte sie weiter.
War sie jetzt verwirrt? Schlug das Antiserum auf ihre Wahrnehmung? Halluzunierte sie?
„Nein“, Snape konnte den Sarkasmus nicht aus seiner Stimme vertreiben, „Sie etwa?“
Helen Parks schaute ihn mit einem prüfenden Blick fest in die Augen, dann sagte sie völlig neutral: „Nein, natürlich nicht“ und wandte sich dem Testral zu.

Sie klopfte ihm auf den Hals und flüsterte: „Merci“. Der Testral wieherte kurz und trottete davon. Sie sah ihm nach, schaute dann zu Snape. Er konnte also nicht sehen, wie sie sah, er war kein Sindarin. Doch was war es, dass er ihr so vertraut war? Was verband sie? Ein kurzes Schimmern blitzte zwischen ihr und dem dunklen Tränkemeister auf, ein silbriges Schimmern, das sie mit ihrem Sindarinblick gesehen hatte. Plötzlich aber verschwamm der Professor vor ihren Augen, sie fühlte kalten Schweiß auf ihrer Stirn und doch warme Wogen durch ihren Körper rollen. Helen Parks fühlte, wie ihre Kraft langsam aber sicher zu Neige ging.

Kurz geriet sie ins Schwanken. Snape machte sofort einen Schritt auf sie zu, doch sie hob die Hand. „Es geht schon, danke.“
Seine Augen verengten sich ein wenig. Er bezweifelte, dass sie sich noch lange auf den Beinen halten konnte. Doch fern vom Krankenflügel erschien dies ihm der perfekte Ort ein paar Rätsel um Helen Parks zu lichten.
„Miss Parks, warum wurden Sie von Todessern angegriffen?“, fragte er direkt. Wieder hatte er das Gefühl in ein zwar weibliches, aber ebenso nichts-preisgebendes Spiegelbild seines eigenen Gesichtausdrucks zu schauen.
„Auch in Frankreich schwillt der Krieg“, antwortete sie, „Die Muggel-feindlichen Zauberer in Frankreich um Nikolai LeChuck wollen sich mit den Todessern verbünden. Wir versuchen das zu verhindern.“
„Wir?“, hakte er nach. Langsam kam er einem Geheimnis auf die Spur.
„Wir.“
Snape wartete einen Augenblick, aber sie schien nichts mehr verraten zu wollen. Aber er fragte weiter nach: „Franzosen?“
„Ja.“
„Wie viele?“
„Nicht genug um Franzosen mit englischer Unterstützung in Schach zu halten.“
Er lächelte innerlich. Es hätte ihn auch enttäuscht, wenn sie alles sofort preisgegeben hätte. Der erste Schritt ins Dunkel ihrer Rätsel war gemacht. Dann schloss sie plötzlich die Augen und als sie sie wieder öffnete waren sie glasiger als vorher.
„Ich sollte wieder ins Schloss.“, sagte sie leise und unerwartet erschöpft. Wieder schwankte sie und Snape überwand die letzten zwei Schritte, die ihn von ihr trennten. Er ergriff ihren Arm – sofort jagte sein Puls in die Höhe. Er musste sich beherrschen nicht aufzukeuchen. Sie zu berühren, trotz des großen Umhangs, der sie völlig verbarg, traf ihn tief, erschütterte ihn. Was war das? Dann spürte er, wie ihre Knie nachgaben. Schnell fasste er sie mit der einen Hand um ihre Taille und mit der anderen am Arm.
„Danke“, hauchte sie und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
Er erwiderte nichts. Langsam normalisierte sich sein Puls, er gewöhnte sich an ihre Nähe. Snape hatte wieder das Gefühl, dass sie ihm so vertraut war, dass sie beide etwas verband. Ihm fiel auf, dass ihr Haar nach Blumen duftete.
„Okay“, sagte sie nach einer Weile, „es geht schon wieder.“ Sie hob den Kopf von seiner Schulter und trat einen Schritt zurück.
Snape merkte, wie er sie nur widerwillig aus seinem Arm entließ. Sie sah immer noch erschöpft aus, wandte sich aber zum Schloss. Gemeinsam gingen sie langsam darauf zu. „Warum sprechen Sie so gut englisch, wenn sie doch Französin sind?“
„Mein Vater ist Engländer. Ich bin hier geboren – wir sind erst als ich zehn Jahre alt war nach Frankreich ausgewandert, in die Heimatstadt meiner Mutter.“
Sie gingen weiter stumm nebeneinander her. Snape bemerkte, dass es ein angenehmes Schweigen war. Er ertappte sich bei dem Gefühl, wie erwünscht ihm ihre Gegenwart, im Gegensatz zu so vielen anderen Menschen, war. Trotzdem war da sein Verstand, der immer noch aus der seltsamen Postverbindung einen logischen Schluss ziehen wollte, dem ihre seltsame Frage nicht aus dem Kopf ging. Trotz der Vertrautheit, die seinen Körper und seine Seele gefasst hatte, blieb sein Verstand misstrauisch. … Da ging doch etwas nicht mit rechten Dingen zu. Wie konnte Dumbledore so etwas ignorieren … oder wusste er, was sie trieb? Dann fiel ihm noch eine Ungereimtheit ein.
„Ihr Gefährte in der Winkelgasse – wieso nannte er sie Aurélie?“
„In Frankreich ist das mein Name.“
„Sie haben sich einen neuen Namen gegeben, als sie auswanderten?“
Sie antwortete nicht.
„Vielleicht mussten Sie ja auswandern…“, spekulierte er provosierend.
„Wir haben alle einen neuen Namen bekommen.“
„Wir?“
„Wir.“
Snape meinte, die Puzzlestücke langsam entwirren zu können. Sie musste einer französischen Geheimorganisation angehören, darum war sie zur Zielscheibe für die Todesser und für Hovers stümperhafte Experimente geworden. Und dort in der Organisation hatten alle einen neuen Namen, sehr wahrscheinlich um einen gewissen Grad von Anonymität zu wahren.

Als sie an der Eingangstreppe des Schlosses ankamen, sah er, wie ihre leicht zitternden Hände sich an das Geländer klammerten. Doch er scheute sich, ihr noch einmal unter die Arme zu greifen. Trotzdem blieb er wachsam, bereit, sie jederzeit aufzufangen. Denn er konnte sehen, wie ihr jede Stufe schwerer fiel. Er hielt ihr die Portaltür auf, doch im Vorbeigehen versagten ihr ohne die Hilfe des Geländers die Beine und sie sackte in seine Arme. Sie klammerte sich mit schwachen Händen an seine Brust. „Ich bin sehr müde“, hauchte sie und ihr Kopf sank zwischen ihre Hände auf seine Robe. Snape hatte keine Zeit über seinen Puls nachzudenken, er merkte, wie ihr ganzer Körper erschlaffte. „Miss Parks“, sagte er laut, hielt sie mit einer Hand um ihrer Taille fest und hob mit der anderen ihren Kopf von seiner Brust. Sie fieberte wieder. „Miss Parks, hören Sie mich? Sie dürfen jetzt nicht ohnmächtig werden.“ Er strich Haarsträhnen aus ihrem Gesicht und klopfte gegen ihre Wangen. „Miss Parks!“ Ihre Augenlider flackerten. „Severus“, hauchte sie wieder und lächelte kurz. Da spürte Snape wieder seinen Puls. Er strich ihr wieder einige Strähnen aus dem Gesicht. Ihr Gesicht war hübsch. Er strich ihr über ihre Lippen. Langsam öffneten sich ihre Augen, die ihn trotz ihres erschöpften Zustands ungewöhnlich klar anblickten. Er spürte, wie ihre Muskeln sich wieder anspannten und sie ihre restlichen Kräfte sammelte. Ihre Hand wanderte von seiner Brust in seinen Nacken, Snape spürte, wie sein Verstand leer gefegt wurde, er beugte sich zu ihr, näherte sich ihren Lippen…. - „Guten Morgen, Madame Pomfrey“ hallte es vom Kopflosen Nick im Hauptflur um die Ecke. Schritte näherten sich... Zentimeter trennten seinen Mund von dem ihren – doch Snape richtete sich wieder auf. Gleichzeitig setzten Helen Parks und er ihre undurchdringlichen Gesichter auf. Wie durch ein unabgesprochenes, gemeinsames Einvernehmen traten sie einen Schritt auseinander. Doch die neue Lehrerin schwankte, so ergriff der dunkle Tränkemeister ihren Arm und brachte sie in den Krankenflügel. Poppy würde nicht erfreut sein über den Ausflug ihrer Patientin.


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