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Fanfiction

Sein erstes Jahr - Bockende Besen und andere Widerborstigkeiten

von käfer

@littlepanimausi: Klar schreibe ich weiter, wie du hier unschwer erkennen kannst. Aber ob er es als Erstklässler noch schafft, in die Verbotene Abteilung zu kommen...?

Es war Freitag und mal wieder war die Dreiereinheit Sport dran. Über den Winter diente bei Regen und Schnee ein großes Klassenzimmer im leerstehenden Nordflügel als Sportraum und die Erstklässler konnten von Flugstunden nur träumen. Master Chapman ärgerte sie mit Muggelsport: Dauerlauf im Kreis, Klimmzüge, Volleyball. Gerade bei letzterem hatte der kleine Severus große Probleme, er kam nie an den Ball, so hoch er auch sprang. Zaubern war selbstverständlich verboten, vor jeder Stunde mussten sie ihre Stäbe abgeben. Und immer wieder gab es Tests und Kontrollen und Master Chapman schloss den einen oder anderen vom Flugunterricht aus. Die Fortgeschrittenen, unter ihnen Potter, Black und Lily Evans, übten schon Hindernisfliegen, Bulstrode und Pettigrew waren immer noch mit Geradeausflug, Landen und Absteigen beschäftigt. Severus kam mit dem krummen Schulbesen, den er stets zugeteilt bekam, nicht besonders gut zurecht, vor allem, wenn es galt, Rechtskurven zu fliegen. Der Besen zog immer leicht nach links…
An jenem Freitag war das Wetter halbwegs trocken und Fliegen für alle angesagt. Nur Bulstrode, Pettigrew, Lupin und ein paar Mädchen mussten Konditionstraining machen. Alle anderen hatten ihre Zauberstäbe zurückerhalten und Potter durfte die Besen verteilen. Auffällig lange hielt er den krummen Besen in der Hand. Er nahm den Stiel in beide Hände, drehte ihn, strich darüber hinweg. Dabei bewegte er die Lippen.
Severus wollte zu Potter hingehen und ihm den Besen aus der Hand nehmen, er war sowieso der letzte. Aber Black stellte sich ihm in den Weg. „Hey, Snivellus, wohin denn so eilig? Kannst es wohl nicht erwarten, wieder vom Besen zu fallen?“
Severus zischte: „Halt deine Klappe, Black. Du kannst von Glück reden, dass Chapman nicht gesehen hat, wie du mich geschubst hast.“
Black griente. „Hey, hey, hey. Schön langsam, Kleiner. Wer hat hier wen geschubst?“
Severus zog seinen Zauberstab. „Krasno…“, weiter kam er nicht.
„Snape! Zauberstab her! Ab zum Konditionstraining!“ Chapman brüllte so laut, dass es hallte. Potter grinste, Bulstrode zeigte die Zunge. Lily schüttelte mitleidig den Kopf, als Severus mit gesenktem Kopf zur Seite trottete.

Am Montag schneite es und Master Chapman hatte im Korridor einen Hindernis-Parcour aufgebaut. Sie mussten: über eine knapp mannshohe Bretterwand klettern, im Slalom durch einen Wald aus Stangen laufen, eine freihängende Strickleiter nach oben klettern, auf einem zwei Fuß breitem Brett mehrere Meter balancieren, an einem Seil nach unten rutschen, durch einen Tunnel kriechen, über einen Wassergraben mit echtem Wasser springen und durch ein Gewirr aus Ästen steigen.
Mit schadenfroher Miene stand Chapman vor ihnen. „Wer diesen Parcour auf Anhieb überwindet, auf den wartet in der großen Halle eine schnuckelige Hindernis-Flugstrecke.“
Bobby Bulstrode maulte: „Wie sollen wir denn fliegen lernen, wenn wir nie die Möglichkeit dazu bekommen?“
Chapman zog ihm zehn Punkte ab und brummte ihm Nachsitzen, sprich: wöchentliches Kraft- und Ausdauertraining, auf, es sei denn, er käme über die Strecke.
Sie mussten sich nach dem Alphabet aufstellen und ihr Glück wagen. Sirius Black ächzte, als er über die Mauer kletterte und bewegte sich im Stangenwald recht plump, aber er kam durch, ohne sich zu verfitzen und bekam seinen Zauberstab ausgehändigt. Bulstrode scheiterte bereits an der Bretterwand, Johnny Talker schwankte auf dem Balken und fiel nach unten. Drei Fuß über dem Boden blieb er in der Luft hängen und zappelte wie ein Käfer im Spinnennetz. Die meisten Mädchen scheiterten entweder an der Bretterwand oder am Wassergraben, aber auch so mancher Junge wurde nass.
James Potter meisterte die Strecke mühelos, bekam dafür dreißig Punkte zuerkannt und ein dickes Lob vom Lehrer: „Seehhrr schööönnn, Mister Potter, seehhrr schööönnn, wwiiieee eelegannnt Sie das gemacht haben, wirklich, schööönnn.“
Potters Nase ging ein wenig weiter in die Luft und seine Brust war ziemlich gebläht, als er an der Reihe der noch Wartenden vorbeimarschierte. Ein kleiner Teufel namens „Übermut“ kitzelte Severus und der ahmte Chapman nach: „SSSeeehr schöööön, Potter, ssseeehr schöööön.“ Alle lachten, nur Black setzte eine bitterböse Miene auf. Lupin, der breit gegrinst hatte, wurde sofort ernst, als er das sah; Pettigrew gab sich Mühe, böse zu schauen und trat mit geballten Fäusten einen Schritt vor. „Nicht doch, Pet, lass Snivellus, er weiß es nicht besser“, sagte Black zu ihm und zu Severus gewandt: „Du Hänfling kommst doch garantiert nicht durch.“
Severus hatte das ungute Gefühl, dass Potter etwas im Schilde führte. Dummerweise hatte er keinen Zauberstab. Aber es nützte nichts, Chapman pfiff und er musste starten. Über die Bretterwand kam er problemlos, auch durch den Stangenwald flitzte er mühelos. Als er die Strickleiter hochkletterte, wagte er einen Blick zurück und sah, dass Potter seinen Zauberstab in der Hand hielt. Aha, er sollte vom Balken fallen. Vielleicht funktioniert der Schildzauber auch ohne Stab? Severus hatte keine andere Wahl. Mit seiner rechten Hand, den Zeigefinger ausgestreckt, beschrieb er einen Kreis um sich selbst und flüsterte: „Protego!“ Der Zauber funktionierte und er kam keine Sekunde zu früh: Potter hatte den Stab gehoben, kaum dass Severus auf die Planke getreten war. Der Fluch prallte am Schutzschild ab und traf Black, der auf seinen Hintern fiel und sehr dumm aus der Wäsche guckte. Severus hatte das aus dem Augenwinkel heraus mitbekommen und grinste, dann sah er zu, dass er von dem Balken herunterkam.
Obwohl Severus mühelos über die Strecke gekommen war, würdigte Chapman das mit keinem Wort und erst recht keinem Punkt. Severus nahm seinen Zauberstab entgegen und stellte sich etwas abseits, so dass er niemandem im Rücken hatte und alle sehen konnte. Black und Potter steckten schon wieder die Köpfe zusammen. Möge sie doch der Troll holen!
Die drei waren die einzigen, die in der Großen Halle fliegen durften, alle anderen fanden Sportgeräte vor und mussten ein Kreistraining absolvieren.
Die „schnuckelige Hindernisstrecke“ bestand aus einer Vielzahl von schwebenden Ringen, Tunneln und Seilen. Chapman erklärte, was sie machen mussten und verteilte eigenhändig die Besen. In Potters Gesicht stand maßlose Enttäuschung geschrieben, als Severus einen geraden Besen erhielt und als erster probieren durfte.
War das ein gutes Gefühl, auf einem Besen zu sitzen, der einem gehorchte und, umgeben von einem Schutzschild, zu zeigen, dass man fliegen konnte! Die fünf Pünktchen, die Chapman ihm zuerkannte, machten Severus so stolz, als wären es fünfzig gewesen.
Dass Potter ihm am Ende der Stunde zuflüsterte: „Snivellus, die Rache ist mein!“, hob Severus nicht an.

Severus wurde immer flinker mit dem Zauberstab und er verfügte über ein ansehnliches Repertoire an Sprüchen und Flüchen, was im Laufe der Zeit dazu führte, dass ihn selbst die Siebtklässler ein bisschen fürchteten und in Ruhe ließen. Der einzige, der noch nicht aufgab, war Bobby Bulstrode. Er versuchte zunächst, Severus bei allen möglichen Leuten anzuschwärzen. Allerdings biss Bulstrode da ein bisschen auf Granit: Lucius Malfoy interessierte sich nicht im geringsten dafür, was die Erstklässler machten; die Vertrauensschüler meinten nur: „Was hast du denn? Solange wir ihn nicht bei irgendwas erwischen, ist doch alles o.k.“ Bei den Lehrern hatte es nicht viel Sinn; Slughorn mochte keine Petzerei und wollte in Ruhe gelassen werden, bei McGonagall verbot es sich von allein und bei den übrigen Lehrern war Bulstrode viel zu schlecht angeschrieben als dass die ihm Gehör geschenkt hätten. Also verlegte Bobby sich darauf, Severus hinterherzuspionieren und ihn möglichst bei verbotenem Tun zu erwischen. Severus war aber viel zu clever, um sich von Bulstrode erwischen zu lassen. Er wartete nachts, bis lautes Schnarchen davon kündete, dass Bustrode fest schlief, und stieg erst dann aus dem Bett. Zwei- dreimal wäre er fast erwischt worden, weil Bulstrode das Schnarchen nur vorgetäuscht hatte und ihm hinterherging. Aber Bulstrode war dumm genug, Geräusche zu machen, so dass Severus immer rechtzeitig zur Toilette abbiegen konnte. Bald hatte er gelernt, echtes von falschem Schnarchen zu unterscheiden und er hatte sehr viel Geduld, wenn er raus wollte. Mit der Zeit lernte Severus auch, seinen Schlaf so unter Kontrolle zu halten, dass er zum gewünschten Zeitpunkt aufwachte. Er hatte mitbekommen, dass zwischen ein und vier Uhr nur ganz selten ein Lehrer unterwegs war, also nutzte er diese Zeit aus und schlief vorneweg und hinterher.
Eines Tages sagte David Henley morgens beim Aufstehen: „Ey, sagt mal, wer schnarcht eigentlich jede Nacht so laut? Bist du das, Talker?“
„Glaub´ nicht,“ antwortete Johnny, „mein kleiner Bruder hätte sich sonst bestimmt schon beschwert, der wacht nämlich beim kleinsten Geräusch auf und schreit nach der Mami.“
Henley bohrte weiter: „Und du, Bulstrode?“
„Ich? Nein, ich schnarche ganz bestimmt nicht.“
„Snape?“
„Woher soll ich das wissen? Vielleicht bin ich´s, aber ich weiß es nicht, ich schlafe nachts. Und da hört man bekanntlich nichts.“
Henley zuckte mit den Schultern. „Also einer schnarcht hier so, dass es wie Bäumefällen klingt. Dass Ihr da nichts hört, das wundert mich doch sehr.“
Nun zuckten auch die anderen drei mit den Schultern und sie gingen in den Waschraum, schweigend, jeder für sich.

Bulstrode musste dieses Gespräch auf eine Idee gebracht haben. Einmal fragte er früh: „Sagt mal, habt Ihr heute kurz nach Mitternacht auch so komische Geräusche gehört? Es klang wie heulen, knistern und poltern, und kam direkt von nebenan. Aber da ist doch nichts, oder?“
„´n leerer Schlafraum ist da“, grummelte Henley. „Ich wollte schon fast nachsehen gehen, da hat es aufgehört.“
„Knistern habe ich nicht gehört, aber kurz gepoltert hat mal was. War aber zu vertrieft, um mir darüber Gedanken zu machen.“
„Und du, Snape? Hast du was mitbekommen? Du hörst doch sonst die Flöhe husten!“
Vorsicht, Falle! Severus konnte kurz nach Mitternacht nichts aus dem leeren Schlafraum gehört haben, er befand sich zu diesem Zeitpunkt am anderen Ende des Schlosses. „Aber nicht, wenn ich schlafe! Ich hab´ nichts gehört“, war seine mürrische Antwort. Bulstrode sah ihn lauernd an.
Ein paar Tage später, Severus wollte sich mal wieder eine ganze Nacht Schlaf gönnen, wachte er von einem Dröhnen auf. „Buuuum, buuuum, buuuum!“ Das kam eindeutig aus Bulstrodes Bett. Was trieb der da mitten in der Nacht? Severus wollte sich schon aufsetzen, um Busltrode die Meinung zu sagen, überlegte es sich aber anders. Er zog die Decke über die Ohren und wartete ab.
Das Dröhnen wurde abgelöst von einem Pfietschen, so, als ob jemand, der keine Ahnung davon hat, auf einer Mundharmonika spielte.
„Mann, Bulstrode, was soll denn das? Wir schreiben morgen ´ne Tränkeklausur!“ Das war eindeutig Talker, der da meckerte. Bulstrode murmelte etwas, was Talker mit „Du spinnst ja!“ beantwortete.
Als dann auch noch Wolfsgeheul ertönte, wurde es David Henley zuviel. Severus machte ein Ohr frei und lauschte. Henley schlurfte zu Bulstrodes Bett, zog die Vorhänge weg und ein Klatschen verriet, dass Bulstrode eine Ohrfeige empfangen hatte. Die Jungen stritten sich und balgten für eine Weile, dann gelang es Bulstrode anscheinend, Henley zum Zuhören zu überreden. Sie tuschelten eine Zeitlang, dann schlurfte Henley kichernd ins Bett zurück und Bulstrode gab Ruhe. Severus schlief sofort wieder ein und erwachte wie gewohnt eine Minute, bevor der Wecker klingeln würde.
Die anderen rührten sich noch nicht, was ihm ein Grinsen entlockte. Erst als er schon fertig angezogen war und seine Tasche packte, sprang Henley aus dem Bett. „He, Leute! Raus aus den Federn, wenn ihr keine Punktabzüge wollt, und Beeilung! Was war das eigentlich heute Nacht für eine Schau, Bulstrode?“
„Was für ´ne Schau?“, fragte Bulstrode und gähnte. „Ich habe geschlafen.“
„Du denkst, du hast geschlafen!“, rief Henley mit gespielter Entrüstung. „Hast Krach gemacht, dass der ganze Turm gewackelt hat! Und ich dachte immer, Schlafwandler sind leise.“
„Häh?“, machte Bulstrode.
Talker fragte: „Sag mal, Snape, hast du nichts gehört? Bulstrode hat so´n Krach gemacht, dass wahrscheinlich auch die obendrüber munter geworden sind. Nur du hast dich nicht geregt.“
Severus zuckte mit den Schultern. „Ich habe nichts mitbekommen. Ich habe es schon mal gesagt, nachts schlafe ich.“ Damit ging er hinaus, nicht ohne noch einen Blick auf Bulstrode und Talker zu werfen, die die Spuren auswerteten, die er in dem schwarzen Pulver hinterlassen hatte, das sie um sein Bett gestreut hatten.
Einen Tag später wusste Severus, wie man Spuren magisch verwischte und Bulstrode gab auf.

Blieb nur noch Potter, der Severus das Leben schwer machte. Wie viel Severus auch übte und wie schnell er mit dem Zauberstab wurde – Potter war ihm stets voraus. Dazu kam noch, dass der stets in tadellos sitzender Schuluniform herumlaufende hübsche, nette, ach so talentierte Potter von den Lehrern auf Händen getragen wurde. Wie sehr Severus auch aufpasste, Potter schaffte es immer wieder, dass er für dessen Streiche bestraft wurde. So ganz langsam hegte Severus Rachegedanken. Man müsste doch in den verbotenen Teil der Bibliothek gelangen und dort mal nach Zaubern stöbern können… Das würde Potter wohl auf den Boden der Tatsachen zurückholen…
Erst einmal war es Severus, der auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde, und das ziemlich schmerzhaft.
So nach und nach war Sport das Fach geworden, dass Severus am meisten hasste. Das lag nicht daran, dass er unsportlich war oder nicht gern rannte und kletterte, das lag einzig und allein am Lehrer und seinem Lieblingsschüler. Potter hinten und Potter vorn. Potter durfte vorfliegen und die Besen verteilen. Potter durfte Hindernisstrecken entwerfen und Chapman beim Gestalten helfen. Potter wurde als Geheimwaffe für die Gryffindor-Quidditch-Mannschaft des nächsten Schuljahres gehandelt. Potter erfüllte alle Normen mit 130 Prozent und Chapman merkte nicht einmal, dass er mogelte. Dafür musste Severus, der als einziger der Klasse – natürlich vom Champion abgesehen – alle Normen mit 100 Prozent erfüllte, innerhalb eines Monats dreimal zum Dopingtest. Dabei wusste er noch nicht einmal, was „Doping“ war!
Sogar beim Direktor musste er antanzen. Dumbledore sah ihm tief in die Augen und fragte: „Sei ehrlich, was machst du, dass du so gut im Sport bist?“
Severus hielt den unangenehm stechenden Blick der strahlend blauen Augen aus. „Wir mussten im Kinderheim immer Frühsport machen und oft nachmittags noch mal. Jetzt renne und klettere ich nachmittags manchmal ein bisschen.“
„Du schluckst nicht irgendwelches Zeug?“
„Nein.“ Severus wusste nicht, was Dumbledore mit „irgendwelches Zeug schlucken“ meinte.
Der Direktor schrieb etwas auf ein Stück Pergament, faltete es und ließ es durch den Kamin zischen. „Du meldest dich auf der Stelle bei Madam Greystone, ist das klar?“
Severus nickte und schluckte. Betty Greystone mochte er gar nicht. Die alte Krankenschwester war so ernst und streng und der Blick aus ihren grauen Augen war noch schlimmer als die himmelblauen Röntgenstrahlen von Dumbledore. Außerdem war sie auch Potter verfallen. Notgedrungen wanderte Severus in die Krankenstation, klopfte an und als Madam Greystone „Wer ist da?“ rief, hatte er einen Kloß in der Kehle und konnte seinen Namen nur noch piepsen.
„Ah ja“, machte sie und musterte ihn von oben bis unten. „Wie siehst du nur wieder aus, Snape? Abgewetzter, fleckiger Umhang, ein Ärmel oben, einer unten, die Socken verrutscht. Nimm dir ein Beispiel an James Potter, der sieht immer sauber und ordentlich aus.“
Severus hätte der Alten am liebsten die Zunge gezeigt. Die wollte sie dann auch sehen und Severus tat es mit Vergnügen. Weniger Vergnügen bereitete ihm die Blutabnahme; Madam Greystone hatte einen festen Griff und es scherte sie nicht, ob es ihm wehtat oder nicht.
Offenbar war sein Blut in Ordnung, denn in der nächsten Sportstunde raunte Chapman ihm ins Ohr: „Glück gehabt, Snape. Ich dulde keine Schummelei.“
Severus hätte am liebsten gesagt: „Dann fangen Sie mal mit Potter an“, ließ es aber sein, es war eh sinnlos.
Potter verteilte mal wieder die Besen, natürlich hob er sich den krummen bis zuletzt auf und gab ihn Severus.
„Aufsitzen und in einer Reihe auf Höhe der violetten Flagge schweben!“, kommandierte Master Chapman. Severus packte seinen Besen, hob das rechte Bein zum Aufsteigen und stolperte, denn der Besen schlug plötzlich aus und traf den Knöchel. Was war das denn? Noch einmal. Der Besen sprang unkontrolliert zur Seite.
„Aufsitzen, wird´s bald, Snape?“ Potter, Black, Pettigrew und Lupin schwebten vor ihm und lachten. „Wird wohl nichts, Snivellus?“, höhnte Black. „Hast wohl heute kein Flugwasser getrunken?“
Potter lachte röhrend. Aha, alles klar. Besen verhext. Aber was konnte er machen? „Finite Incantatem!“
Nichts passierte. „Kannst wohl nicht zaubern, Snape?“, fragte Potter scheinheilig.
Jetzt grölte Black, Pettigrew und Lupin stimmten ein, die Mädchen lachten. Es klang wie Hühnergackern. Alberne Gänse!
„Aufsitzen, Snape, dalli!“
Noch einmal versuchte Severus sein Glück, aber der Besen schnipste zu Seite weg. Da packte Severus den Stiel mit beiden Händen, sprang darauf und saß erst mal oben. Der Besen bockte und stieg wie ein bösartiges Pferd, sehr zur Belustigung der anderen. Chapman sah zu, unternahm aber nichts. Noch einmal schlug der Besen aus, Severus verlor den Halt, stürzte kopfüber in den Matsch und fand sich auf der Krankenstation in den Händen von Madam Greystone wieder.


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