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Fanfiction

Sein erstes Jahr - Kein Licht am Ende des Tunnels

von käfer

Die folgenden Tage und Wochen waren für Severus nicht halb so glücklich wie der Mittwoch nach seinem elften Geburtstag. Er war mit seinen Gedanken sonst wo, nur nicht dort, wo er hätte sein sollen. Das trug ihm etliche Ermahnungen, schlechte Noten und Strafarbeiten von den Lehrern ein, Zusatzsport von Mr. Rodney, Strafpredigten von Mr. March und extra Betstunden bei Miss Poultry. Patrick bediente sich mehr als einmal an Severus´ Teller, ohne dass der es überhaupt merkte.
Lucius´ Brief hatte Severus am Donnerstag mit in die Schule genommen und in der Englischstunde gelesen. Viel hatte er nicht geschrieben, er hätte keine Zeit gehabt, weil er „einer ganz heißen Sache auf der Spur“ sei. In der Folge kam die Eule aber wieder öfter.
Lucius schickte viele nützliche Zaubersprüche und Verhaltensregeln für Zauberer. Severus lernte alles auswendig und sagte es in Gedanken immer wieder auf. Und er träumte. Er träumte davon, schnell ein großer, mächtiger Zauberer zu werden, zu dem alle aufschauten. Er sich oben stehen, die Brust geschmückt mit dem Orden des Merlin erster Klasse in Gold, und von unten jubelten ihm Menschenmengen zu. Severus träumte, bis er irgendwo aneckte. Es war Miss Dixon, die ihn wieder auf die Erde zurückholte. Severus war über ein vorgestrecktes Bein gestolpert und so hingefallen, dass er sein heftig blutendes Knie verarzten lassen musste. Miss Dixon holte drei oder vier kleine Steinchen aus der Wunde, wusch sie aus und verband das Knie mit geübten Griffen. Dann ging sie vor Severus in die Hocke und packte seine Hände.
„So, du kleiner Traumtänzer. Weißt du eigentlich, wem du das zu verdanken hast?“
Severus zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung.“
„David. Er stand so, dass du ihn hättest sehen und ihm ausweichen können, wenn du darauf geachtet hättest, wo du hinläufst.
Severus, du bist der Kleinste und Schwächste in eurer Gruppe, der Prügelknabe, an dem alle ihre Stärke demonstrieren und ihren Frust ablassen. Das musst du nicht noch herausfordern!
Ich kann ja verstehen, dass du dir ein anderes, besseres Leben wünschst. Aber es ist ganz schädlich, in eine Scheinwelt zu flüchten. Je tiefer man sich hineinträumt, umso schmerzhafter wird das Erwachen, das eines Tages kommen muss.
Einer wie du muss beide Füße auf der Erde und den Blick in der Umgebung behalten, wenn er nicht untergehen will. Und du willst doch ein ganzer Kerl werden, oder?“
Severus nickte und schluckte. Aber Miss Dixon war noch nicht fertig: „Deine schulischen Leistungen haben besorgniserregend nachgelassen. Für euch Waisenkinder bleibt nur eines, wenn ihr es mal zu was bringen wollt: doppelt so viel ackern. Du kannst dich nur auf dich selbst verlassen, vergiss das nicht. Und – zum Träumen sind die Betten da!“
Miss Dixon hatte Recht. Ein mächtiger Zauberer konnte er nicht werden, indem er in der Gegend herumträumte. Und austeilen war allemal besser als einstecken. Nur – mit dem Austeilen klappte es überhaupt nicht. Als Severus Bill aus Rache, weil Bill ihn vorher mit Schlamm bespritzt hatte, in eine Pfütze schubsen wollte, landete er selbst darin. Severus hatte nicht beachtet, dass sich Patrick hinter ihm befand. Bill musste die „Rettung“ mit der Hälfte seines Abendessens bezahlen.
Als Patrick nach Severus´ Puddingschälchen griff, wurde der so wütend, dass er mit beiden Fäusten auf Patrick einschlug. Das rief natürlich Miss Poultry auf den Plan, die sich breitbeinig und mit in die Hüfte gestemmten Händen neben die Streithähne stellte. „Auseinander, aber sofort!“
Die Jungen gehorchten, aber Patrick grapschte schon wieder nach dem Dessert. Severus schrie: „Gib das her! Das ist meins!“
Patrick jammerte: „Der Snape ist gemein. Erst sagt er, ich kann seinen Pudding haben, und dann haut er mich!“
„Hab´ ich gar nicht gesagt, du spinnst ja, Potter!“ Patrick sah Miss Poultry mit flehenden Blicken an.
„Snape! Hast du Potter den Pudding versprochen oder nicht?“ – „Nein!“
„Doch, hast du, ich hab´s genau gehört!“ Klar, dass Bill Patricks Partei ergriff. Aber auch David, Paul und Bob behaupteten, gehört zu haben, dass Severus Patrick seinen Pudding versprochen hatte. Miss Poultry presste die Lippen aufeinander und sah Severus eine endlose Minute lang furchterregend streng an. Dann befahl sie: „Snape, du gibst sofort Potter deinen Pudding. Und als Strafe für deine Lügen bekommst du die ganze Woche abends nur die halbe Portion und kein Dessert mehr. Nachher kommst du ins Betzimmer. Verstanden?!“
Patrick grinste breit und schmatzte genüsslich beim Puddingessen. Severus kochte vor Wut und heulte. „Snape, halt den Mund! Stell dich in die Ecke!“ Miss Poultry zog Severus am Ohr vom Sitz hoch und schob ihn unter dem Hohngelächter der übrigen Kinder in die Ecke, das Gesicht zur Wand gedreht.
Severus knirschte vor Zorn mit den Zähnen und wünschte sich, dass Patrick den Pudding nicht essen konnte. Im nächsten Moment schrie Patrick auf: „Aua, da sind ja Steine drin!“
Severus erschrak. Hatte er jetzt gezaubert? Sein Herz klopfte wild. Das durfte er doch nicht! WĂĽrden sie ihm verbieten, nach Hogwarts zu fahren, wĂĽrden sie ihn hier wegholen und einsperren?
Severus konzentrierte sich auf einen Käfer, der an der Wand hoch krabbelte.

Das Betzimmer war von allen Räumen im Kinderheim derjenige, den Severus am wenigsten mochte. Er war fensterlos, eiskalt und muffig und Miss Poultry nahm ihre Aufgabe, den Kindern die Freuden eines frommen, gottgefälligen Lebens nahezubringen, unglaublich ernst.
„Das wird dem lieben Gott aber nicht gefallen“, war einer ihrer Lieblingssätze und Severus fragte sich, woher Miss Poultry wohl wusste, was dem lieben Gott gefällt und was nicht. Ein weiterer solcher Satz war „Der liebe Gott hört alles, sieht alles und weiß alles.“ Warum musste man dann noch zur Beichte? Und die Strafen, Buße genannt, wurden doch von Miss Poultry festgelegt!
Es war eine schlimme Sünde, wenn die Jungen gegenseitig ihre Schniepel begutachteten, aber Mr. Rodney durfte dranfassen. „Ich darf das, ich bin euer Erzieher und muss sehen, ob ihr gesund seid!“ – aber der Doktor, zu dem die Kinder zweimal im Jahr zur Untersuchung mussten, machte das ganz anders…
Das schlimmste war aber, dass Miss Poultry behauptete, dass alles, was auch nur nach Magie aussah, vom Teufel kam und böse war. Aber Severus hatte die Magie von seiner Mutter geerbt, das wusste er seit dem Besuch von Mr. Myer. War seine Mutter eine Teufelin gewesen? Es stimmte, sie hatte oft mit ihm geschimpft und ihn wohl auch einmal geschlagen, aber das taten auch viele der Mütter, die sonntags ganz brav und fromm in die Kirche gingen, Severus wusste das von anderen Kindern aus seiner Klasse.
„Knie dort nieder und bete!“
Gehorsam und ohne eine Miene zu verziehen (so hoffte er es jedenfalls), ging Severus zu dem angewiesenen Platz, sank auf die Knie, richtete den Blick auf das Bildnis des Gekreuzigten vor ihm und verharrte so einige Sekunden, ehe er die Hände faltete und die Lippen bewegte – so, wie sie es gelernt hatten. Miss Poultry musste zufrieden sein, sie schwieg und versenkte sich in ihr eigenes Gebet. In Severus Kopf kreisten unaufhörlich Fragen: Hatte er die Steinchen in Patricks Pudding gezaubert oder nicht? Und falls ja – was würde passieren? Kamen sie in der Nacht und holten ihn ab? Würde er noch nach Hogwarts dürfen? Er hatte sich doch nur gewünscht, dass Patrick seinen Pudding nicht essen sollte…
„So, Snape, komm her und setze dich mir gegenüber!“
Jetzt ging wohl das Verhör los. Severus wurde es mulmig; er biss die Zähne fest zusammen und sah Miss Poultry ins Gesicht.
„Warum wolltest du Potter den Pudding nicht geben?“
„Weil ich ihn selber essen wollte. Ich habe überhaupt nie gesagt, dass Patrick meinen Nachtisch haben dürfte.“
„Lüg nicht! Brammings, Donovan und Perch haben bestätigt, dass du Potter deinen Nachtisch versprochen hast, sie haben es gehört.“
„Nein, die sagen das doch nur, weil sie Angst um ihr eigenes Essen haben. Patrick hätte sich morgen ihre Schulbrote geschnappt, wenn sie mir geholfen hätten.“
„Das sind ja unglaubliche Hirngespinste! Denkst du, du kannst mich damit beeindrucken und davon ablenken, dass du ein notorischer Lügner bist, Snape?“
„Wenn´s aber doch wahr ist! Patrick macht das immer so. Er tut, als würde er einem helfen und verlangt als Lohn dann das Essen. Oder er nimmt es sich eben als Strafe oder einfach so, je nachdem, wie es gerade kommt. Fragen Sie doch Miss Dixon, die hat es schon paar Mal gesehen.“
Miss Poultry winkte ab. „Die Dixon zählt nicht, die lässt sich von euch durchtriebenen Bengeln doch einwickeln! Ich glaube jedenfalls, dass das, was vier Leute erzählen, eher wahr ist, als das, was du sagst. Immerhin ist es nicht das erste Mal, dass du gelogen hast, Snape.
Mit dir wird es noch ein schlimmes Ende nehmen, wenn du dich nicht bald besserst. Ab heute kommst du jeden Tag zum Beten und Beichten zu mir. Du musst von jetzt ab ganz brav sein, sonst wird der liebe Gott böse und bestraft dich.“
Für einen Moment juckte es Severus, Miss Poultry von seiner besonderen Begabung zu erzählen, aber seine innere Stimme warnte ihn. Miss Poultry würde dafür sorgen, dass er in eine Irrenanstalt kam; damit hatte sie schon mehrmals gedroht.

In dieser Nacht schlief Severus sehr unruhig. Zur Hälfte war Mr. Caldon mit seiner Taschenlampe Schuld daran, zur Hälfte Severus´ Angst vor „denen vom Ministerium“. Doch da bis zum nächsten Abend nichts passierte, beruhigte er sich wieder.
In gewisser Weise hatte Miss Poultry recht. Severus musste „brav“ werden, das bedeutete für ihn, er musste sich zusammenreißen und verhindern, dass er zauberte.
Sehnsüchtig wartete er auf Mr. Myer. Der hatte versprochen, wiederzukommen, Severus die Welt der Zauberer zu zeigen und die Schulsachen mit ihm einzukaufen. Aber Severus hörte und sah nichts von Mr. Myer, seine Angst wuchs, dass man ihn vergessen hatte. Dabei hatte er im Kopf eine ganze Liste von Fragen, die er stellen wollte.
Aber erst einmal wurde seine ganze Aufmerksamkeit davon beansprucht, Patrick und seinem Gefolge aus dem Weg zu gehen.
Ein paar Tage nach dem Pudding-Vorfall fand Severus Gelegenheit, Miss Dixon die ganze Sache zu erzählen, natürlich ohne die Steinchen zu erwähnen. Miss Dixon sah ihn traurig an. „Ich glaube dir. Ich habe euch lange genug beobachtet, um zu wissen, wer hier Täter und wer Opfer ist. Aber ich kann nichts machen. Ich bin hier nur als Hilfskraft, ich darf die Anordnungen anderer Erzieher nicht außer Kraft setzen. Tut mir leid.“
Sie ging und ließ einen ratlosen, enttäuschten Severus Snape zurück.
In der Folge beobachtete Severus mehrmals, dass Miss Dixon aus Mr. Marchs Büro kam oder hineinging, dann und wann hörte er sie erregt und wütend sprechen. Miss Dixon war überall anzutreffen, wo Erzieher normalerweise nicht waren: in der Küche, im Vorratskeller, auf dem Dachboden. Einmal bemerkte Severus, dass sie mit einem Fotoapparat in der Hand durchs Haus schlich. Was hatte sie vor?
Kurz darauf rief Mr. March die größeren Kinder zusammen und teilte ihnen mit, dass Miss Dixon entlassen worden war, weil sie versucht habe, das St.-Anne-Kinderheim in Verruf zu bringen. Wer Miss Dixon an ungewöhnlichen Orten oder bei merkwürdigen Beschäftigungen gesehen hatte, sollte sich melden. Severus behielt sein Wissen für sich.


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