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Fanfiction

Mirror Magic - Kapitel 20 - Es geschah im September

von NoctiVagux

Die zweite Septemberwoche war ohne weitere Vorkommnisse vorüber gegangen und das Wochenende war eingeläutet. Neonas blickte sich in der geschäftigen Straße Londons um. Sein Gesicht voller Stolz, die Menschen beobachtend, grübelte er darüber, wie er seine neue Wohnung in Muggel-London einrichten würde. Sie war klein und hatte gerade einmal zwei Zimmer, sowie Bad, Küche und Flur in einem Dachgeschoss. Seine erste Wohnung – als Mensch. Er seufzte und nippte am Karamell-Vanille-Eisshake – vollkommen verträumt – sich in seinem neuen zu Hause schon auf der Couch bequem liegend und relaxen sehend.

Doch im Moment saß er mit einem Umhang, einem schnieken dunkelgrauen Nadelstreifenanzug und falsch geschnitztem Zauberstab an einem kleinen Tisch bei Florean Fortesque in der Winkelgasse. Florean hatte unter den Markisen vor seiner Eisdiele einen Schutzzauber gesprochen, so dass man trotz kalter Luft, den Sonnenschein noch draußen genießen konnte – in einer gemütlichen Wärme wie am schönsten Sommertag. Er wartete auf Adriana, die heute im Gringotts-Verlies ein Konto eröffnen wollte, um so die Transfergebühren zwischen der Zwergenbank in Tschechien und der britischen der Kobolde nicht mehr löhnen zu müssen. Zudem musste sie nachweisen reinblütig zu sein. Necto Beranek – Adrianas Großonkel – hatte über seinen Freund der Hetaeroren entsprechende Unterlagen besorgt – jener, der auch an der Fälschung ihrer Geburtsurkunde und dem Lebenslauf beteiligt war.

Es war nicht leicht, ein in Tschechien von Schwarzzwergen kontrolliertes Finanzsystem, mit dem der britischen und irischen Kobolde zu verbinden. Hierzu gab es ein internationales Abkommen, indem zum Beispiel die Reinheit je Gold-, Silber- und Bronzegeldstück genauestens festgelegt war. Jedes magische Land hatte das Recht, eine eigene Prägestätte zu haben. In Großbritannien war es die Bank Gringotts, auf den Geldstücken ein Koboldkopf eingestanzt, in Deutschland hießen die Goldstücke anders und ein Berg aus dem Erzgebirge mit einem Kopf eines Twargs war darauf und in Tschechien war ein Bergkristall zu sehen sowie die Zipfelmütze eines Schwarzzwerges mit Laterne.

Albus schlenderte die Winkelgasse entlang und wurde gar von vielen an ihm vorbei schreitenden fröhlich gegrüßt und grüßte entsprechend vergnügt zurück. Heutzutage traute man sich nur bei helllichtem Tage hinaus auf die Straßen, denn nachts waren nicht nur die Katzen grau, sondern auch die düsteren Schatten und Gestalten, die gut und gerne einen Todesser darstellen konnten – bisweilen waren sie gar unheimlich in schwarze Gewänder mit Kapuzen und Masken gehüllt – kein gute Zeichen für jeden rechtschaffenden Magier. So wollte keiner auf Teufel komm raus am eigenen Leibe herausfinden, zu was jene Scharen des Dunklen Lords fähig waren und mieden dunkle, nächtliche Stunden an der frischen klaren Herbstluft. Selbst die Wachen, die das Ministerium sicherheitshalber abgestellt hatte – die nächtlich alle halbe Stunde die Winkelgasse hinauf und hinab patrouillierten – konnten die Angst in der magischen Bevölkerung nicht mindern. Die Straße war zu jenen Stunden wie leergefegt und jeder hatte sich am heimischen Kamin verweilend hinter seinen Türen verschanzt und hoffte innständig darauf, die Aufmerksamkeit des Von-Dem-Dessen-Name-Nicht-Genannt-Wird bloß nicht auf sich und die eigene Familie zu lenken.

Doch Hier und Jetzt zur nachmittäglichen Stunde mit einem sonnigem Herbsttag im September und löffelte Neonas – er wartete noch immer auf Adriana – mittlerweile seinen Waldfruchtbecher mit Genuss und Liebe. Als ein kleines Kind am Nebentisch seinen Löffel fallen ließ, sich seitlich danach ausräkelte und die Mutter es nicht mitbekam, weil sie mit einer Bekannten, die mit Einkaufstüten beladen gerade vorbeigekommen war, sich angeregt unterhielt, blitzte es in Neonas Augen auf. ‚Vielleicht...?’ er konzentrierte sich auf den Löffel und dieser schien sich plötzlich zu verbiegen. ‚Telekinese!’ grinste er innerlich und sein Herz sprang vor Freude stark gegen seinen Brustkorb. Er zog seinen Zauberstab, richtete ihn auf den Löffel und seine Augen fixierten den Gegenstand weiter. Der Löffel hob vom Boden ab und schwebte zum Kind hinüber. Beide strahlten sich zufrieden an, als das kleine Mädchen den Löffel in die Hand nahm und Neonas voller Stolz seine außergewöhnliche Fähigkeit langsam bewusst wurde.

Albus hatte das gesehen und schmunzelte. Er trat näher und blickte sich um. Es war kein Tisch mehr frei. „Hm...“ murmelte er und drehte sich gerade zu Neonas um. „Wenn sie einen Platz suchen, so ist hier noch einer frei.“ meinte Neonas und war höflicherweise sogar aufgestanden. „Guten Tag, sie müssen nicht...“ „Guten Tag. Doch bitte, ich habe nicht vor, die Flucht zu ergreifen. Ich biete ihnen nur einen Platz an, Sir.“ Albus nickte und setzte sich. „Ich bin Albus Dumbledore und danke...“ „Ich bin Neonas Luckins.“ Albus bestellte sich Vanille-Eis mit heißen Himbeeren. „Arbeiten sie im Ministerium, Mr Luckins?“ Neonas hob eine Augenbraue. Sein makelloses Gesicht, die schwarzen Haare, gegelt und zu kleinen Spitzen aufgerichtet, seine perfekte Statur, seine langen und gepflegten Hände, die honiggelben Augen und sein Nadelstreifenanzug mit den auf Hochglanz polierten italienischen Schuhen hatten eine beeindruckende Wirkung, wenn man seine warme und wohlige Aura, die er verströmte mit hinzunahm.

Einige junge Frauen, die an ihm vorbei gingen, warfen ihm lächelnde Blicke zu, aber er nickte nur höflich zurück. Neonas hatte sein Interesse eigentlich auf eine ganz andere Person gerichtet gehabt. „Nein, Sir. Ich bin freiberuflich tätig.“ „Ach so.“ merkte Albus an, der erkannte, dass der junge Mann nicht auf weitere Fragen eingehen wollte. Plötzlich stand Adriana hinter Albus. „Das ist ja eine Überraschung, Albus.“ meinte sie und Albus drehte sich um. „Adriana, schön dich hier zu sehen.“ sagte er und war aufgestanden. „Darf ich?“ fragte sie und Albus schaute Neonas an. „Gern doch Adriana.“ und sie setzte sich, während Neonas ihr einen fetten Schmatzer auf die Wange gab und gerade zwei junge Hexen von ihren verführerischen Blicken und Zuzwinkern zu Neonas in eher enttäuscht dreinblickende umschlugen und schnell weiter gingen. „Ihr kennt euch?“ glitzerte Neugier in Dumbledore Augen auf. „Ja, wir haben uns in den Alpen getroffen.“ meinte der junge Mann und seufzte. Adriana schielte kurz zur Seite. „Du bist nun jedes Wochenende hier. Warum fragst du ihn nicht mal?“ „Ich weiß nicht.“ brummte Neonas und zählte seine Brombeeren im Eisbecher. Sie bestellte sich nur einen Eiskaffee. „Dann wird das nie was.“ „Danke für den netten Hinweis, Adriana!“

Albus blickte um sich. Doch wusste er nicht, wen die beiden meinten. Es war jetzt keine hübsche Frau weit und breit zu sehen. „Wie heißt er denn?“ fragte sie und lunzte mit einem hungrigen und neckischen Blick zu ihren Freund. „Keine Ahnung.“ zuckte der junge modelgleiche Mann und wollte es herunterspielen. „Komm schon.“ grinste sie nachhakend. „Dain Bloom.“ sagte Neonas hastig. „Und weiter?“ „Was weiter?“ fragte er. „Ich dachte, dass er auch...“ „Ja ist er auch.“ wurde er ungehaltener. „Hat er dich schon bemerkt?“ flüsterte sie verführerisch. „Vielleicht.“ und bekam rote Ohren. „Ich glaube ich bräuchte noch ein schönen Strauß Blumen.“ sagte sie jetzt entschlossen und schaute zu dem Blumenladen. „Wozu denn das?“ keifte Neonas. „So ein paar Blümchen in meiner Wohnung...“ murmelte sie Süßholz. Er holte tief Luft. „Würdest du für mich einen schönen Strauß kaufen?“ „Ich? Niemals.“ entrüstete er sich. „Ok, wie du meinst.“ sagte sie leicht enttäuscht und schlurfte ihren Eiskaffee weiter.

Albus drehte sich zu dem jungen blondhaarigen und drahtig wirkenden Blumenverkäufer um. Neonas seufzte wieder. „Recht hübscher Bursche.“ meinte Albus. „Neonas hat einen guten Geschmack.“ sagte Adriana. Albus nickte nur, warf aber Neonas einen seltsamen Blick zu. Neonas hob beide Augenbrauen. „Ich kaufe dir einen, aber nur weil du es wünschst.“ Er stand resolut auf und marschierte hinüber. „Wie lange geht das schon so?“ fragte Albus leicht kichernd. „Den gesamten August. Das ist die 6. Woche.“ sagte sie verschwörerisch. „Oh, und noch kein bisschen weiter?“ fragte er. „Neonas ist eben sehr schüchtern.“ „Ja, das ist verständlich.“ Adriana blickte Albus an, der genüsslich sein Eis mit Himbeeren auf den Löffel schaufelte und es sich dann auf der Zunge zergehen ließ.

Irgendwann fing er an. „Ich hatte nie jenes Glück, aber habe beinahe dem Falschen vertraut.“ „Das kenne ich.“ gab sie tonlos an, als wäre sie gerade in jene bittere Erinnerung wieder eingetaucht. „Du bist auch noch solo. Kein Mann, der dich interessiert?“ fragte er. „Nun, die mich interessieren würden, die sind Weicheier, die ich hatte grausam. Ich halte zudem nichts von klassischer Rollenverteilung. Viele Männer stört das.“ haspelte sie in ihr Glas. „Außer … es ist kompliziert. Und den, den ich jetzt etwas besser kenne, nun ja…“ Sie trank hastig ihren Eiskaffee. Albus blickte sie sie unverhohlen genau an. Er wartete bis sie fortfuhr. „Wir kommen gut miteinander klar. Es ist wie eine gemeinsame geistige Ebene – im wissenschaftlichen Sinne – und dann … ja, also … ähm…“ Sie blickte sich hastig um, und tippte nervös mit den Fingern auf dem Tisch. „Für’s Leben reicht es nicht. Da fehlt etwas.“ ratterte sie flux herunter und rückte schnell ihre Brille zurecht, wenngleich sie nicht schief auf ihrem Nasenrücken ruhte.

Mit einem sanften Nicken seufzte Albus. „Wer hat dich denn enttäuscht gehabt?“ fragte er leise und ruhig. „Eigentlich hat er es nicht. Er ist nur … ich bin von seiner Art enttäuscht und irgendwie… ich weiß auch nicht. Ich bin in seiner Nähe immer so auf Abblocken, Abwehrstellung – ich wünschte, ich würde es verstehen.“ Sein Blick wurde forschend. „Du verstehst es nicht?“ fragte er eher ungläubig. Ihre Blicke trafen sich kurz. „Eigentlich schon. Nur mag ich selbst es noch gern verdrängen wollen.“ „Hm, man lebt nur einmal.“ sagte Albus. Adriana hob die Augenbrauen. „Na ja, das ist relativ.“ sagte sie trocken und Albus runzelte kurz mit zitterndem Schnurbart die Stirn. Die Art und Schnelligkeit wie sie es sagte, als sei es ein Statement, ein Factum – verwirrte ihn.

Adriana bekam durch die Aura von Albus mit, dass ihn etwas an ihr beschäftigte und so wie sie es kannte, lenkte sie von sich auf ihr gegenüber ab. "Warum interessiert dich plötzlich Minerva?" fragte sie und Albus verschlug es fast die Sprache, wenn er soeben etwas gesagt hätte. „Ich sorge mich nur um sie. Ihr Mann hat sie verlassen, nachdem Riddle wieder an die Macht kam. Er wollte das alles nicht wieder durchmachen. Er versteht die magische Welt nicht sonderlich gut. Und Minerva ist nach außen zwar sehr resolut, aber sie hat doch einen sehr, sehr sanften und einfühlsamen Kern in sich.“ sagte er leise. „Nun, etwas mehr ist es schon. Es ist eine – sagen wir mal – innige Freundschaft. Du magst zwar keinen Sex mit ihr haben wollen - ist ja auch klar warum - aber dennoch wäre es dir lieb, wenn du mit ihr zumindest über alles reden könntest. Du kannst es weder mit deinem Bruder, noch würde eine andere Frau dich verstehen. Sie jedoch ist genauso wenig richtig verliebt in dich, wie du in sie und ihr kämpft schon sehr lange Seite an Seite für eine gemeinsame Sache. Also wo ist das Problem?“ Albus kaute harsch die Himbeerkerne, die er zuerst nur auf seiner Zunge hin und her geschoben hatte. „Deine gute Menschenkenntnis ist erschreckend.“ sagte er brummend. „Tja, irgendwann findet jeder seinen Meister.“ grinste sie.

Albus seufzte, Neonas kam mit den Blumen wieder und strahlte wie ein Honigkuchenpferd bis zu den Ohren. „Oh, die Blumen. Danke.“ sagte sie und ihre Augen funkelten freudig. „Ich habe angegeben, dass ich dein Privatsekretär bin.“ sagte er schnell. „Bist du doch auch.“ „Ja, aber er dachte erst, du seiest meine Frau oder Freundin.“ „Und?“ fragte sie. „Aber jetzt... nun wir gehen nächsten Samstag zusammen aus.“ „Sehr schön.“ strich sie sanft über seinen Unterarm und Albus nickte dazu, wobei sein Oberlippenbart wieder kurz zuckte.

Als alle drei fertig waren, verabschiedete sich Neonas. „Wir sehen uns.“ und war durch den Tropfenden Kessel auf die Muggel-Seite der Stadt verschwunden. „Wo wohnt er?“ fragte Albus. „Hier in London." Albus bot Adriana einen Arm an. „Fawkes holt uns ab.“ erklärte er. „Danke, das ist nett.“ und beide waren durch ein kleines rotes Flammenmeer kurz darauf zurück in Hogwarts.

~oOo~

Am Abendbrottisch erzählte Albus von Neonas und Snape und Spock spitzten beide die Ohren. „Du hast einen Privatsekretär?“ zischte Snape eisig und seine Stimme kroch in die Tiefen der Kerker hinab. Adriana drehte sich langsam zu ihm um. „Ja, SEVERUS.“ sagte sie und er schnaubte in sein Glas Kürbissaft. „DU scheinst wohl deines eigenen Lebens nicht Herr der Lage zu sein, wenn du Unterstützung brauchst.“ gab er dann gehässig zurück. Adriana grinste etwas und Spock warf Snape giftige Blicke zu, was Minerva dazu veranlasste – genauso Pille McCoy – T’Gai mit einem mehr als nur erstaunten Blick zu bedenken. „Sagen wir es mal so, ich weiß die belanglosen Aufgaben entsprechend an andere zu verteilen.“ und widmete sich nun Horace Aussagen zu Drachenblut und deren Anwendungen, die er mit Albus diskutierte.

Spocks Mundwinkel zuckte kurz und er schielte zu Snape, wie Snape zu ihm. Snape gefiel es nicht, immer wieder den Kürzeren zu ziehen und um weiteren Hass zu vermeiden, stand er auf und zog selbst von dannen – durch die Hintertür. „Wie sieht es mit dem Seminaren zu Verteidigung aus?“ fragte Minerva und blinzelte streng dreinschauend über ihre quadratischen Brillengläser zu Adriana hinüber. „Severus zieht es vor, alles selbst zu erledigen.“ sagte Adriana. „Und was machst du?“ „Ich drehe Däumchen.“ Minerva schnaubte. „Du sollst ihn unterstützen. Das war so vorgesehen.“ wurde sie härter im Ton. „Oh, das würde ich ja gern. Nur leider vertraut er mir nicht. Er ist wie eine giftige Spinne, der man die fette Beute abspenstig machen könnte.“ schnarrte Adriana nun ölig. Minervas Nasenlöcher flatterten kurz. „Typisch! Albus, du solltest mal mit Severus sprechen. SO war das NICHT gedacht.“ Albus nickte gelassen. „Ja, zu gegebenem Zeitpunkt werde ich das tun.“ sagte er gelassen und schaute zu Adriana, die jetzt wieder krampfhaft schnell ein Gespräch mit Spock suchte, um seinen Blicken auszuweichen.

~oOo~

Am späten Abend saß Albus in seinem hohen Bürostuhl, hörte Georg Friedrich Händels Wassermusik, summte brummend dazu und schrieb nebenher ein paar Briefe. Minerva trat herein. „Hast du Severus gesprochen?“ fragte sie streng. „Noch nicht.“ sagte er und rieb sich seinen Nacken. Sie trat an ihn heran. „Das solltest du aber. Er spioniert, unterrichtet und bräuchte die Unterstützung. Irgendwann bricht er mal zusammen. Die Belastung ist zu groß auf Dauer – selbst wenn er bis zu einem bitteren Ende leugnen würde. Er ist ein sturer Thestral.“ mahnte sie. Er nickte müde. „Geht es dir gut?“ fragte sie. „Ja, Minerva.“ gab er an und log ein wenig.

Albus hatte fest damit gerechnet, jetzt schon längst das Zeitliche gesegnet zu haben. Doch er lebte und seine Angst wuchs immer mehr, dass er langsam vor sich hinsiechend sterben würde. Das war seine größte Angst. Für ihn gab es nur ein ‚Kurz und Schmerzlos’. Alles andere, die Fähigkeit seinen Geist zu verlieren, seine Umwelt nicht mehr mit allen Sinnen wahrnehmen zu können, seine Unabhängigkeit zu verlieren – das alles wollte er nicht.

Minerva setzte sich mit angewinkeltem Bein seitlich auf dem Tisch und blickte zu ihm hinab. „Irgendetwas ist doch los.“ meinte sie und ihre Stimme war nicht mehr so streng, wie es die Schüler Tag für Tag erlebten. Albus hatte mit Schreiben aufgehört und starrte nur das Pergament an. Wenn es um eigene tiefe Gefühle und Beweggründe ging, war Albus verschlossen und in sich gekehrt. Ging es um Liebe und das Glück im Philosophischen konnte er plaudern bis zum umfallen und verspürte in seinem Inneren auch jenes hohe Gefühl, wofür die Liebe alles stehen konnte – Liebe war fest verknüpft mit Freude und Leid zugleich. Ein seltsamer Mensch war er, müsste man meinen. Dabei war er doch nur einsam und diese Einsamkeit wurde für ihn immer offensichtlicher. So sehr Fawkes, sein Herz auch immer wieder erwärmen oder gar entflammen konnte, blieb ein Mensch die Erfahrungen des Lebens sich selbst schuldig – durch Selbsterfahrung und wo möglicher Weisheit – wenn dieser Mensch auch daran Interesse hatte und sich in Toleranz übte – sich und seiner Umwelt gegenüber.

Minerva stand auf, zauberte eine Heiße Schokolade und einen Ingwer-Honig-Tee herbei. „Komm, es ist genug der Dinge für heute Abend.“ sagte sie und er blickte sie aus seinen hellblauen Augen gespannt an. Er gab schweigend nach. Insgeheim war er froh, dass sie die Entscheidung getroffen hatte. Als sie vor ihren Räumen waren, hielt sie die Tür auf. Er schaute sie an und die sonst so strenge Hauslehrerin Gryffindors zeigte verständlich und warmen Blickes mit dem Kopf zu ihrer Wohnung. Er trat ein. Sie setzten sich auf die Couch in ihrem Wohnraum und genossen – jeder für sich – sein Lieblingsgetränk. Dabei schauten sie ins Feuer. Irgendwann stellte Albus seine Tasse ab und strich sich ein paar Mal über seinen langen silber glänzenden Bart. Minerva musterte ihn. „Heute möchte ich noch nicht darüber reden.“ sagte er ruhig. Sie nickte nur, zauberte eine Decke und er legte einen Arm um sie. Beide waren einfach nur füreinander da – nicht mehr und nicht weniger.

~oOo~

Adriana wachte auf und sie hörte jemanden etwas Prickelndes zerkauen. Sie blinzelte, gähnte und hob den Kopf etwas. Ihr Haar war strubblig und stand in sämtliche bekannte Himmelsrichtungen ab. Es war Albus, er saß auf ihrem Bett. „Guten Morgen.“ sagte er warm. Sie schlug nach links und jemand stöhnte. Neonas blickte auf. Er stierte Albus an. „Du wohnst also in London.“ „Moin, ich habe eine Wohnung dort - zur Tarnung.“ gab er an, richtete sich sitzend auf und streckte seine Arme in die Höhe. Als Albus ihn musterte, zog er sofort seine Bettdecke bis über die Brust. Adriana gähnte abermals. „Wir sind manchmal ungern allein.“ gab sie leicht pikiert an. Neonas nickte. „Es ist nicht so, wie es aussieht.“ sagte er schnell. „Schon gut. Jeder Mensch ist ungern allein. Dennoch wundert mich eines. Wo ist Hadety?“ Der Schulleiter musterte beide röntgenartig.

Adriana war wie versteinert und Neonas seufzte. Er verwandelte sich. Albus atmete tief ein und aus. „Ein Tatzelwurm der besonderen Art.“ gab er geradezu wissend an. „Seit wann ahnst du es?“ fragte sie. „Du hattest in der Winkelgasse gesagt, dass er jedes Wochenende dort sei. Nun, das war das Auffälligste. Aber sicher war ich mir nicht.“ Hadety zischelte etwas. „Eine weitere Frage.“ "Ja?" dehnte Adriana das Wort. „Wie kann es sein, dass T’Gai gesagt hat, er habe Parsel gelernt?“ Adriana schaute auf ihren Schoß. „Weiß nicht. Parsel ist doch angeboren.“ murmelte sie. Nickend stand Albus auf. „Ich habe mit Severus gesprochen. Ihr habt ab Morgen, der dritten Schulwoche, die Möglichkeit besonderen Verteidigungsunterricht zu geben. Ich denke, Severus wird genug in Anspruch genommen, zu spionieren und Lehrer zu sein. Deine Unterstützung ist also wichtig – auch die der anderen Assistenten. Für dich wird es dein Verteidigungsseminar sein, das du als Tutor unterrichten solltest." Sie nickte und verstand seine Andeutungen. „Er war sauer, oder?“ fragte sie plötzlich etwas kindlich wirkend. „Nun ja, Severus ist da eben ein klein wenig eigen.“ flötete der Schulleiter und huschte aus dem Schlafzimmer.

Adriana fiel wieder in die Kissen. ‚Prima.’ dachte sie und drehte sich auf die Seite. Plötzlich schauten sie wieder honiggelbe Augen an. „Wird er schweigen?“ fragte er. „Ja, das wird er. Er schweigt im Prinzip sein gesamtes Leben schon.“ sagte sie und drehte sich auf den Bauch. Neonas stand auf und ging ins Bad, um zu duschen. Er wusste genau, dass es weder ihr noch ihm selbst gefiel, dass Albus Dumbledore etwas über Neonas oder auch Hadety herausgefunden hatte. Und er ahnte, dass Adriana es als Ansporn nehmen würde, besser zu sein als der Schulleiter. Wenn es um Geheimnisse ging – das Bewahren von Informationen – sie nur dann auszuspielen, wenn es nötig war, war sie sehr gut und leider auch Albus Dumbledore. „Das wird einen Wettstreit zwischen beiden geben.“ dachte er und wickelte sich ein Handtuch um seine Hüften.

Mit seiner Modelfigur tapste er in die Küche und setzte Kaffee auf. Adriana schlurfte in Boxershorts und T-Shirt herein und plumpste auf einen Küchenstuhl. Sie gähnte und Neonas stellte einen heißen dampfenden Pott mit schwarzer koffeinhaltiger Brühe vor sie. Sie roch daran und nahm erste kleine Schlucke. Diesen Morgen wechselten sie kein einziges Wort. Sie grübelten vor sich hin, wie sie ihre eigenen Ziele mit denen des Albus Dumbledore vereinen konnten und dabei dachte jeder recht slytherinhaft – tückisch und listig zugleich.

Nicht lange und es klopfte. „Ich geh’ schon.“ murmelte Neonas und ging zur Tür. Zu so früher Stunde vermochte nur Spock Adrianas Wohnung aufsuchen. Doch zu Neonas Überraschung stand ein Mann mit großer Hakennase, fettig schwarzem Haar, das krausig und schulterlang war vor der Tür. Beide starrten sich an. Severus Augen schienen schlagartig Giftpfeile auszustoßen, als er diesen Schönling mit einem Handtuch als Röckchen vor sich sah. „Sie sind…?“ zischte er und hatte seinen Zauberstab griffbereit. „Neonas Luckins, Professor Snape.“ grinste Neonas und innerlich wäre er diesem Professor am liebsten an die Kehle gesprungen, weil er schon wieder jene Hasstriaden schreiende Aura erzeugte.

„WO IST ADRIANA?“ fragte der Slytherin mit aufgeblähten Nasenlöchern. „In der Küche, frühstücken!“ schnippte Neonas nun überheblich. Severus rempelte sich an Neonas vorbei, der die Tür ins Schloss warf und ihn an der Schulter packen wollte, um ihn dann einen Kinnhaken verpassen zu können. Doch Adrianas Blick und ihre Worte heilten ihn in letzter Sekunde davon ab. „SEVERUS, möchtest du mit uns frühstücken?“ fragte sie sanft. „Nein!“ keifte er und blieb kurz vor ihr stehen. Sie trug nur eine kurze karierte Hose, ein schwarzes ärmelloses und eng anliegendes T-Shirt. „Du hast also, was du wolltest!“ sagte er. „Was meinst du?“ fragte sie. Er schaute kurz über seine Schulter und drehte sich grinsend zu ihr um. „Du weißt genau, was ich meine, Spengblass. Herzlichen Glückwunsch.“ und rauschte wieder hinaus. Die Tür flog mit einem so lauten Knallen zu, dass Neonas mit knirschenden Zähnen gegen die Wand schlug. „Bastard!“ spukte er. „Neonas, bitte. Nicht jetzt.“ sagte sie gelangweilt. „Na und? Schau ihn dir an, was er für einer ist. Hass, Wut, Neid – er ist wahrlich das größte Ekel dieser Schule und du…?“ Er fand keine Worte, war selbst vollkommen wütend und wollte diese doch eigentlich nicht an ihr, sondern an diesem Snape auslassen. Er winkte barsch ab und verschwand Tür knallend im Bad. „Welch ein Start in den Tag.“ dachte sie etwas verloren und ging in ihr Wohnzimmer, wo auf dem Schreibtisch ein paar Aufsätze lagen, die die Schüler in den Seminarstunden für Zaubertränke gemacht hatten.

~oOo~

Harry stöhnte. Die ersten beiden Unterrichtswochen war um und bereits jetzt war zu erkennen, dass der Krieg nicht nur ihn und seine Freunde begleitete, sondern alle anderen auch. Es waren dieses Schuljahr ja nicht alle Schüler zurückgekehrt, außer sie waren reinblütig und wurden in Slytherin einsortiert. Aber selbst hier waren wohl nur all diejenigen da, die aus Protest heraus, nicht auf Seiten Voldemorts standen – und jene konnte man an den Fingern abzählen. Über all die 1.000 Jahre, in Hogwarts langer Geschichte, waren noch nie so wenige auf die Schule als Erstklässler gekommen oder zu einem weiteren Schuljahr zurückgekehrt.

Hermione schaute sich am Montagmorgen in der Großen Halle zum Frühstück um. „Einige sind gar nicht erst hierher zurück gekommen. Aber jetzt sind die letzten beiden Wochen auch noch einige wieder abgereist.“ Ginny nickte. „Die anderen europäischen Schulen sollen dagegen einen regen Zuspruch haben.“ sagte sie leise. „Unser Vater hat es uns gestern geeult, als wir ihn dazu befragten.“ murmelte Ron. „Nehmt ihr auch diese Eulen mit den ‚Privitch Pellets’?“ fragte Hermione und Harry nickte, genauso die anderen. „Anders geht es ja nicht. Sonst kann ja jeder die Botschaft lesen.“ sagte Seamus. Sie seufzte. „Eines verstehe ich nicht. Wir sollen uns gegen Voldemort wappnen, aber wir haben keinen einzigen Unterricht bei dieser Spengblass. Ich denke, die kennt viele dunkle Flüche und ist gut. Das sagtest du doch, Harry.“ kaute Neville sein Buttertoast. Einige zuckten zusammen. Harry sah Neville mit einem kleinen grünen Augenleuchten an. Neville verstand sofort. „Ist doch so, oder?“ „Ja, Neville.“ und klopfte ihm kurz auf die Schulter. Ron hatte sich an seinem Würstchen verschluckt und Ginny hämmerte stark auf dessen Rücken. „Eh, du sollst mir nicht die Rippen brechen.“ keuchte er nach einer Weile. „Komm schon, du bist doch hart im nehmen.“ grinste sie und seine Ohren wurden rot. Harry und die anderen grinsten auf ihre Teller schauend.

„Ja, aber vielleicht war Spengblass zu dunkel und er lässt sie den Job jetzt nicht mehr machen.“ warf Ron ein, noch bevor Harry was sagen konnte, einfach nur, um von seiner Niederlage als großer Bruder abzulenken. Doch Harry glaubte nicht daran. Er wusste, dass ihm Albus sagte, dass er ihr vertraute. Und langsam hatte er es aufgegeben sie schlechter hinzustellen als sie war – selbst für eine Slytherin. Doch Snape? Dem lag wahrer Hass zu Grunde, der sich über seine gesamte Schulzeit hinweg hatte gut nähren können. Severus Snape konnte und wollte er einfach nicht vertrauen. Es war zu viel geschehen, es einfach zu ignorieren.

Harry seufzte in seinen Kakao. Hermione trank einen Schluck und sah zu Ron. „Ich denke eher, dass Snape aufgrund seiner Erfahrungen mit den Todessern uns besser beibringen kann, wie man sich zu wehren hat.“ Seamus blickte Hermione komisch an. „Snape und BESSER?“ entkam es ihm ungläubig. „Er kennt den Feind, weiß wie ihre Hierarchie ist, wie sie bei ihren Angriffen vorgehen – das ist wichtig und nützlich.“ erklärte sie. Seamus knurrte nur. Seine Mutter war dagegen gewesen, ihn wieder hierher nach Hogwarts gehen zu lassen. Aber er hatte darauf bestanden. Er wollte nicht noch einmal wie in Harrys fünftem Jahr, seinen Freund aus Feigheit und falschem Glauben heraus im Stich lassen. Er wollte es wieder gut machen und mit in der DA sein. Seine Mutter hatte nur zögerlich und nach einem heftigen Streit eingesehen, dass Seamus sich davon nicht abbringen lassen wollte. Also willigte sie ein und nun war er hier.

Alle blickten zum Podest hinauf. Dort saß Ms Spengblass zwischen Mr Spock und Snape und Snape saß direkt neben Dumbledore. Snape hatte wie immer seinen leeren und zugleich bitteren Blick drauf. Spock und Adriana schienen dagegen etwas freundlicher auszusehen, als es vor Wochen noch der Fall war. Weiter rechts von Spock waren die schweigsamen Lehrerinnen der Astronomie, Arithmantik und Alte Runen, gefolgt von Hagrid und Tobias Trummwuziger. Auf der anderen Seite vom Schulleiter waren Minerva, dann Adrian Spengblass, Heiler McCoy, Poppy, Randy Goodloe, Parley Eyon, Amelysa Petrie, Pomona Sprout, Rolanda Hooch und Madame Pince. „Sie haben immer noch keinen neuen Professor für Muggelkunde.“ sagte Colin Creevy nachdenklich. Alle nickten etwas. „Wer verdenkt es denen, die es gern machen würden. Sie alle haben Angst so zu enden wie Burbage. Das war eine eindeutige Ansage der Todesser. Wenn diese neue Reporterin Uhura nicht wäre, wäre der Minister wohl nie mit der Wahrheit herausgerückt.“ säuselte Ernie Macmillan im vorbeigehen. Harry drehte sich zu ihm um. „Ja, aber sie berichtet nur dem Orden die Wahrheit. Warum Scrimgeour sie heraus gab, wissen wir nicht. Das er überhaupt noch auf seinem Posten ist. Ich glaube sie unterwandern mehr und mehr das Ministerium.“ meinte Ginny ganz, ganz leise und hatte sich etwas vorgebeugt.

Auf den Gängen war niemand allein unterwegs. Immer waren mindestens drei Schüler zusammen und die ersten vier Klassenstufen mussten in der Großen Halle so lange warten, bis die Lehrer sie zum Unterricht abholten. Ansonsten hatten die Vertrauensschüler die Aufgabe diese zu begleiten. Hermione und Ron waren ihr Amt dieses Jahr los. Mythil Furbaggen und Cascan Culpeper - aus Ginnys Jahrgang hatten dies für die Gryffindors übernommen und Ginny selbst war nun der Mannschaftskapitän der Gryffindor-Mannschaft. Aber bis jetzt hatten sie noch keine Erlaubnis zu trainieren. Als Harry, Ron und Hermione und zum Unterricht wollten, seufzte Ginny – mit einer Schar Zweitklässler an ihnen vorbeigehend. „Ich glaube, dieses Jahr gibt es kein Quidditch.“ murmelte sie. „Wartet ab. Wenn dieser Randy Goodloe dabei ist, wird das schon was.“ sagte Ron. Ginny blickte Ron daraufhin an. „Und wer soll die Mannschaft sein?“ fragte sie schnippisch. "Ähm wir könnten aushelfen.“ sagte er. „Nun, ihr solltet euch um Wichtigeres kümmern.“ klang sie wie ihre Mutter Molly. Ron verzog das Gesicht und schwieg.

Die Woche ging schleppend vorüber und am Freitagnachmittag warn endlich das heiß ersehnte Pergament am schwarzen Brett. „Morgen treffen wir uns mit Madame Hooch und Randy Goodloe.“ rief Ginny in den Gemeinschaftsraum. „Jeder, der beim Quidditch mitspielen möchte, kann sich hier in eine Liste eintragen. Ich treffe eine Vorauswahl und dann gehen die Kandidaten und ich morgen zum Treffen.“ alle nickte oder murmelten leise vor sich hin. Einige würde sich sicherlich finden, im Team zu spielen. Sei es nur deshalb, weil sie nun endlich eine Chance haben würden, da so gute wie Harry und Ron nicht mehr mitspielten, oder sei es darum dass es sie von der Bedrohung durch Du-Weißt-Schon-Wer ablenken könnte.

~oOo~

Albus wollte mit Adriana reden und war am Abend auf dem Weg in ihre Wohnung, als sie gerade Pille und Horace von ihr kommen sah. „Flieger Wechsel, Albus?“ fragte Horace und schob sich mit seiner rundlichen Figur durch den Gang. „Ja, ist sie da?“ „Ja, gewiss. Spock ist bei ihr. knurrte Pille etwas. Albus nickte freundlich und schritt weiter. Am Gangende blickte Snape hervor und Pille grüßte ihn kurz. Severus ging mit Horace weiter zu den Räumlichkeiten der Slytherins. „Ms Parkinson ist heute Abend abgereist. Ihre Mutter hat sie abgeholt.“ sagte er leise. Schniefend, mit leichtem Asthma und flatternden großen Schnurbarthälften, brummte der alte Trankmeister los. „Schade. Damit sind es noch insgesamt zwei aus dem letzten Jahrgang und insgesamt 22 Schüler, die aus Slytherin geblieben sind.“ „Ja, so ist es.“ sagte der Hauslehrer. Horace musterte ihn. „Slytherins waren nie dafür berühmt zu bleiben, wenn es brenzlig wurde, Severus. Viele nehmen sich zu sehr der List und Tücke an und die Worte des Alten Hutes über wahre Freundschaft zu schnell zu vergessen.“ und begab sich in Richtung seines Quartier. „Ich dächte wir sollten gemeinsam mal eine Ansprache halten.“ meinte Severus lauter und Slughorn hielt inne.

Er drehte sich langsam um und schaute ihn mit seinen Glubschaugen fragend an. Severus glitt sanft auf ihn zu, wenngleich er immer noch etwas stakselnd wirkte, als würde er High-Heels tragen. „Findest du?“ klang der kleine Professor kleinlaut. „Ja, sonst rennen uns die letzten auch noch weg.“ und man sah, dass es Severus als Schmach ansah, dass gerade sein Haus so ein kläglicher Haufen aus aufgeblasenen Feiglingen war. Etwas grübelnd, sich dabei den Bauch reibend, schnarrte Horace los. „Na, wenn du meinst. Aber versprechen kann ich dir nichts, lieber Severus.“ und beide ging jetzt direkt in den Gemeinschaftsraum, der wiederum eine breite Treppe hinab tief unter dem See lag.

Als Snape zusammen mit Horace Slughorn ein Statement in Treue gegenüber dem Hause Syltherin an die Schüler manifestiert und die niedergeschlagenen Gesichter der noch Dagebliebenen proklamiert hatte, wollte er einen nächtlichen Spaziergang wagen, um sich Gedanken darüber zu machen, wie lange der Dunkle Lord seine Dienste noch bräuchte. Denn ansonsten würde sein Leben abrupt enden. Er verließ durch den Nebengang, der zu den Gewächshäusern führte, das Schloss und bemerkte ein Gemurmel. Zuerst dachte er an Horace, der zusammen mit Pomona in der Nacht Kräuter sammelte oder sogar diesen Randy Goodloe, der wieder mit Firenze über Sterne philosophierte, doch es waren Adriana und Spock.

Er stellte sich in eine dunkle Ecke, murmelte einen Desillusionszauber nonverbal auf sich und lauschte heimlich. „Wenn du es mir erlaubst?“ sagte er. „Gern. Albus wird kein zweites Mal aufkreuzen.“ sagte sie. T’Gai nickte. Er führte eine Hand an ihre Wange. „Gern.“ und sie gingen hinein. „Dich wird auch keiner vermissen?“ „Nein, ich habe Pille Bescheid gegeben, dass ich vielleicht nicht in der Cederngasse übernachten werde.“ gab er trocken an. „Du hast darauf spekuliert?“ neckte sie ihn. Er hob in einer Welle seine Augenbraue und schaute sie aus seinen braunen Augen treudoof an. Sie lächelte und dann bogen beide um die Ecke. Snape sah es mit Entsetzen. Es war, als wäre ihm sein Irrwicht soeben vor Augen geführt worden.

Schwer atmend, wie ein Drache, der jeden Moment ein ganzes Dorf niederbrennen wollte, machte er sich auf den Weg zum See, setzte sich auf einen umgekippten Baumstumpf und starrte erstarrt vor sich hin. Nach einer Weile schoss er mit seinem Zauberstab Kiessteine pitschend aus ihrer Position platschend in den See. Innerlich wusste er nicht genau, was er nun denken oder fühlen sollte. Es war verwirrend. Nichts ergab einen Sinn. Und wenn doch, dann wollte er es stur ignorieren. ‚Verrat. Es wäre eine Schande… All die Jahre… Ich werde niemals aufgeben… Nie und nimmer darf es passieren. Niemals…’ sagte er sich immer wieder in Gedanken und irgendwann hielt er es einfach nicht mehr aus und der Schmerz überrollte ihn und ein paar Tränen liefen seine Wangen stumm hinab – sein Gesicht dabei in Bitterkeit und Aussichtslosigkeit gemeißelt.

~oOo~

Pille trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Scotty hatte Aberforth wieder einmal zum Essen eingeladen und schenkte gerade für jeden einen Feuerwhiskey aus. Jim und Shirley Hamnett – die neue Küchengehilfin der Drei Besen und Crewman in der Kombüse auf der Enterprise – redeten über den heutigen Tag bei Rosmerta. „Sag mal, wo treibst sich T’Gai eigentlich rum?“ fragte der Chefingenieur. „Rate mal.“ knurrte Pille. „Er ist bei Adriana?“ fragte er und schaute verschmitzt. Der Arzt nickte nur, schob lautstark den Stuhl nach hinten und ging die Treppen hinauf. „Nacht.“ und seine Tür war zu. „Ich glaube ihm fehlen die Neckereien.“ meinte Scotty und sie kippten ihren Whiskey hinunter. Jim grinste. „Du kennst doch Pille.“ „Ja, aber, dass er so ist?“ Aberforth hörte nur zu. Er beteiligte sie nie wirklich an den Gesprächen – er war ein Einzelgänger – aber ihm gefiel das Essen hier und das alle ehrlich miteinander umzugehen schienen und wenn Probleme anstanden, sie auch diskutiert wurden.

„Kennst du 3 Dimensionales Schach?“ fragte der Weltraumschotte. „Nein, aber ich könnte es mal versuchen.“ Brummte Aberforth. Scotty nickte und holte das Spiel. Jim stand auf. „Ich lese noch etwas.“ meinte er, ging in das Wohnzimmer und jeder der Enterprise-Crew verstand den Wink. Die junge Shirley gesellte sich auch zum Captain. Es bedeutete Berichte zu lesen – Berichte, die wieder einmal in der Sache ‚Heimflug ins eigene Universum’ keinen einzigen Schritt vorwärts führten.

~oOo~

Voldemort war die letzten drei Wochen sehr viel gereist, war ungehalten, sauer, bestrafte sogar jene Todesser, bei Kleinigkeiten – selbst wenn sie seinem inneren Kreis angehörten – die ihm gute Dienste erbrachten. Nagini war stets um ihn herum und er behütete sie, wie seinen eigenen Augapfel. Bellatrix war neben den Elfendienst Pettigrews, die einzige Person, die überhaupt noch etwas Genaueres wusste. Selbst Severus erfuhr immer weniger Bruchstücke über die Vorhaben Voldemorts.

Seitdem der dritte Horkrux weg war, hatte der Dunkle Lord alles Erdenkliche in die Wege geleitet, was seine schwarzmagischen Künste hergaben, um die restlichen Versicherungen seines angeblich unsterblichen Lebens bewahren zu können. Er hatte sie an ferne und fremde Orte gebracht, hatte die Zauber um und auf sie erneuert und weitere hinzugefügt. Doch an einen Horkrux kam er nicht heran – an jenen, der noch in Hogwarts schlummerte. ‚Sie werden ihn nicht finden können. Keiner kennt den Ort – keiner außer mir. Ich kenne sein Geheimnis allein. Keiner wird es finden können – keiner…’ dachte er in seiner Selbstüberschätzung und redete es sich mehr und mehr ein. ‚Snape!’ dachte er. Doch verwarf er jenen Gedanken wieder so schnell, wie er ihm gekommen war. Seine roten Augen glühten in dem dunklen Raum vor sich hin, starrten ins Feuer und sprühten jenen Wahnsinn in die Flammen, so dass sie wie ein Hochofenfeuer loderten und seinen irre Dunkelheit – die seinen genialen Geist umgab – schlangenartig empor züngelten.

‚Snape!’ dachte Voldemort erneut. Er wollte, nein, er musste sicher gehen, dass in Hogwarts alles in Ordnung war. Es war wichtig – lebenswichtig für ihn. Sein Lebenswerk, jenes, mit dem er sich an das Materielle Sein klammerte wie kein zweiter auf diesem Planeten, es bröckelte, bekam Risse wurde für andere gläsern. ‚Dafür könnte ich ihn… Doch wie…?’ Ihm kam wieder diese Spengblass in den Sinn. ‚Ja, er begehrt sie. Er möchte sie – sie ist der Preis. Das wäre meine Sicherheit.’ dachte er und die Flammen schlugen im Kamin augenblicklich höher, so dass seine Augen, mit ihrer roten Glut das größte Unheil selbst darstellten, dass je lebend hier in diesem Raum verweilte.

TBC

Nächstes Kapitel: ‚Die hintere Halle‘


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
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