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Fanfiction

Mirror Magic - Kapitel 14 - Der Kelch der Kelche

von NoctiVagux

Da es eine Weile nichts gegeben hatte - bis auf gestern Kapitel 13 - gibt es heute gleich noch eines...
Viel Spaß!



~o~o~o~

Severus Snape wachte ganz plötzlich auf. Er hatte sich schreckhaft und ruckartig in seinem Bett aufgerichtet. Sein schwarzes fettiges Haar klebte an seiner feuchten Stirn. Die Dunkelheit im Schlafzimmer bot eine grausame Stille, das Klacken der riesigen Standuhr eine drückende Gewissheit. Es war alles nur ein Traum. Er stierte einige Minuten in die Schwärze des Raumes, bis sein aufgeheizter Körper durch den kaltwerdenden Schweiß auf der Haut abkühlte und es ihn leicht fröstelte. Dann atmete er tief durch, vergewisserte sich, dass sein Herz wieder zur Ruhe gekommen war.

Langsam stand er auf, nahm seinen Zauberstab vom Nachtschrank, sprach ‚Lumos‘ und tapste in seinem grauen und ausgeleierten Nachthemd zu der schweren alten Kommode. Er öffnete die Schublade und nahm eine leere Phiole in die Hand. Langsam führte er seinen Zauberstab an seine Schläfe und zog einen silbrigen Faden aus dieser heraus. Dann korkte er diese Erinnerung – jenen Traum – in dem kleinen Fläschchen ein, verstaute es in der Kommode und ging müde und schwermütigen Ganges wieder zu Bett.

Doch Schlaf fand er nicht. Er stierte an die Decke und dachte nach. Anstatt seinen Geist von den Schatten zu befreien, die ihn täglich heimsuchten, die er durch geschickte Ablenkungen mit Brauen, Gehässigkeit, Neid und Bücherlesen verdrängte und in sich vergrub, rollten immer mehr dieser Schatten auf ihn zu und zogen ihn in einen Strudel tief hinab in eine schmerzende Verbittertheit, die sich in seinem Herzen festfraß.

Stunden später, als die Müdigkeit ihn doch zu übermannen schien, brannte sein Mal. Er schnellte hoch. Schnell zog er sich seine Robe und Umhang über und verlies Wohnung, Schloss und das gesicherte Gelände Hogwarts.

~oOo~

Es war kalt, der Mond schien hinter dünnen Wolkenbändern schwach und blass. Als er sich dem alten Pfad näherte, der zu einer giftigen Hecke führte, blickte er in die Gesichter vieler. Sie waren fröhlich, laut und hektisch. „Na, wer kommt den da?“ schnippte Lucius. Severus sinnierte. ‚Ein erneuter Ausbruch? Oder Freilassung?‘ dachte er und ging mit arrogantem Gesichtsausdruck auf seinen alten Freund zu. „Lucius!“ begrüßte Snape ihn freudig. „Severus, herrlich wieder hier zu sein. Sag‘ wie geht es Narzissa, Draco?“ fragte der platinblonde Mann sogleich, dessen kalter aristokratischer Blick sich erwartungsvoll auf Severus Gesicht festsetzte.

Severus seufzte leise und kaum hörbar. „Narzissa verwaltet dein Vermögen und der Dunkle Lord nutzt deine und ihre Beziehungen, um seine Macht auszubauen. Ihre Dienste sind dem Lord sehr erwünscht. Du kannst dich glücklich schätzen, die Gunst des Lords zurückerlangt zu haben.“ Klang er ölig und mit gespieltem Stolz für diese Ehre, die Lucius hatte. Doch im fahlen Nachtschatten der Hecke, sah man, dass Lucius eher besorgt wirkte. Dennoch überspielte er es mit einem falschen Grinsen. „Das ist eine große Freude, dass Narzissa unsere Familie stolz macht.“ Beide nickten sich verständlich zu. „Und Draco?“ fragte Malfoy Senior leiser. „Er ist immer noch verschwunden. Es tut mir Leid… der Lord möchte ihn lebendig haben. Ich soll ihn finden. Die Gründe sind mir unbekannt.“ Säuselte Snape mit sich kaum bewegenden Lippen. Lucius atmete tief durch und drehte sich zu der restlichen und verrückten Meute von geflohenen Todessern um, die langsam alle durch die Hecke das dahinter liegende Anwesen betraten.

„Lucius, wo bleibst du? Hältst du dich wieder an unseren Großinformanten auf? Unseren Theoretiker, der stets nie im Kampfe beteiligt war? Und letztes Jahr beim Angriff auf Hogwarts sich von diesem kranen Hippogreif den Kopf hat stoßen lassen?“ fragte Bella schnippisch und lachte mit kindlich hohler Stimme. „Ich bin gleich da.“ Severus Blick wurde spöttelnd, als er Bella sah. „Du begrüßt sie alle persönlich?“ fragte er und sie stierte ihn bösartig an. „Der Lord ist unterwegs. Daher habe ich mich angeboten, alle zusammenzutrommeln. Es sollte gefeiert werden, dass durch Narzissa und Lucius guten Namen in gehobenen Kreisen das Ministerium dazu überredet werden konnte, unsere Freunde frei zu lassen.“ Gackerte sie heroisch.

„Oh, du spielst also die Hausdame, Bellatrix.“ Grinste Severus falsch. „Hast du auch Kekse und Tee bereitgestellt?“ Hämte er mit glitzernden Augen und hinter ihr lachten einige Todesser. Bella schnaubte. „Ich kümmere mich wenigstens um unsere Anliegen.“ „Ja, ja, du kümmerst dich darum, dem Lord alles recht zu machen, ohne aber wirklich Erfolge zu verbuchen. Eine sehr interessante Beschäftigung. Vielleicht solltest du als Frau lieber einmal daran denken, dass der Lord es auch gern sehen würde, dass die Reinblüter erstarken.“ „Das tue ich!“ zischte sie ungehalten und hatte ihren Zauberstab gezogen. „Ach und warum hast du dann keine Kinder?“ fragte Snape kalt. Bella kochte vor Wut. „Du selbst vögelst doch auch nur zum Spaß andere Hexen. Oder hast du heimlich ein Schlammblut an der du dir die Finger dreckig machst und versteckst sie vor uns.“ Spie sie ihm furienhaft entgegen. „Nein, ich mache mir die Finger nicht an unreinem Blut schmutzig. Aber als Mann denke ich, muss ich mich nicht festlegen – das wäre doch langweilig, oder?“ gab er tieftriefend von sich und warf Bellas Ehemann einen abwertenden Blick zu.

Lucius räusperte sich, als Rodolphus mit manischem Blick auf Severus stierte und seine Zähne fletschte. „Lasst uns reingehen. Hier draußen ist es nicht gut zu diskutieren.“ Und sie marschierten durch die Hecke und begaben sich in das verwaiste und zerfallene Herrenhaus im englischen Nirgendwo.

Drinnen brach eine kleine Feier aus. Bella ließ laut verkünden, dass Voldemort in Russland sei und alle staunten, weil die Todesser, die die gesamte Zeit über frei gewesen waren und nicht in Azkaban festgesessen hatten – seitdem man mehrere im Ministerium im Juni 1995 gefangen hatte – nie über solche Schritte informiert wurden. Jeder hatte seinen eigenen Auftrag und keiner wusste vom anderen, was dieser tat. Bella genoss das leise Murmeln und die verstohlenen Blicke zu ihr.

Wurmschwanz huschte hin und her und servierte Essen. Viele machten sich über den unbeholfenen Zauberer lustig und bezeichneten ihn als Voldemorts eigenen Hauselfen. Doch dann schritt er ängstlich zu Snape. „Severus.“ Flüsterte er und dieser drehte sich aus der Gesprächsrunde mit Selwyn und Lucius zu dem kleinen mickrigen Magier um. Sein Blick war eisig. „Was ist?“ fragte er gelangweilt. „Der Lord, er ist noch nicht in Russland.“ Snape runzelte die Stirn. „Woher willst ausgerechnet du das wissen.“ Klang Severus Stimme ungläubig.

„Der Lord, er war bereits auf dem Weg dorthin. Aber an der See, da kehrte er plötzlich um. Er war außer sich vor Wut. Wir sollten nicht so ausgelassen feiern. Vielleicht kommt er heute Nacht noch wieder. Seine Laune war nicht die Beste.“ Murmelte Pettigrew und Amycus Carrow klopfte plötzlich heftig dem Magier auf die Schulter. „Hey, bring noch mehr vom Wein, ELF!“ und lachte, wo auch Greyback mit einstimmte. „Genau, heute kann ich noch Wein trinken und morgen bei Vollmond das Blut junger Knaben.“ Und hielt sein Glas lachend hoch. Viele stimmten auf diesen Toast mit frivolem Gelächter ein.

Severus nickte seitlich zu Pettigrew, der eingeschüchtert und geduckt auf den Schwarzhaarigen Lehrer starrte. „Geh, mach‘ was sie sagen.“ Brummte er. „Wenn dem Lord die Feier nicht gefällt, so wird es Bella zu verantworten haben. Es war ihre Idee.“ Und ging wieder. Peter Pettigrew schlurfte niedergeschlagen und ängstlich aus dem Raum, um Nachschub für die Feierenden zu bringen. „Hey, du brichst schon auf?“ fragte Lucius überrascht. „Ich muss, es ist bereits vier Uhr morgens.“ Bella schnaubte. „Feigling!“ keifte sie und Severus winkte im Gehen nur gelangweilt ab. Lucius schenkte ihr einen bitteren Blick. „Bella, meine liebe Schwägerin. Du weißt genau, dass diese Informationen wichtig sind. Er ist dort wo Potter ist.“ Und grinste sie an. Bella verengte ihre Augen und drehte sie harsch um. Sie stapfte aus dem Raum und man hörte sie im Flur nur noch schrill rufen. „Pettigrew, du alte Ratte! Wo bleibt der Wein?“

~oOo~

Harry saß in einem Boot und Albus ihm gegenüber. „Wo könnte das Verlies sein?“ fragte Harry flüsternd, als sie durch die Wasserstraßen des unterirdischen Gringotts im Fackelschein bei halbdüsterer Dunkelheit und Stille glitten. „Ich denke, dass er es an einem Ort versteckte, der ihm würdig schien.“ Flüsterte der Schulleiter zurück. Er hob seine Zauberstab und eine Art Magischer Regenschirm entfaltete sich wie sie Laserstrahlen. Sie durchfuhren so einen Wasserfall und nach und nach kamen sie immer tiefer. „Also, als er bei Borgin & Burkes arbeitete, muss er täglich daran vorbei gekommen sein.“ Dachte Dumbledore laut.

Harry blickte sich um. Er hatte nie geahnt wie tief manche Verliese liegen konnten. Dazu wurde es immer gespenstischer. „Hatten die Gaunts ein eigenes Verlies?“ fragte Harry. Albus schüttelte den Kopf. „Sie waren verarmt. Es muss ein Verlies gewesen sein, das Tom auswählte, dass seinen von ihm ersehnte reinblütigen Status unterstützte.“ Erklärte Dumbledore ruhig und das Boot glitt weiter durch die Wassergänge der Bank. „Warum ist kein Kobold hier?“ fragte Harry. „Oh, Bill Weasley ist dies zu verdanken. Er hat die Aktion dieser Nacht schon seit drei Wochen vorbereitet.“ Und Harry nickte. „Und die Drachen?“ „Die schlafen, dank Charlie Weasley.“ Harry lächelte Dumbledore an, als dieser auch verschmitzt lächelte und seine hellblauen Augen funkelnd wie Sterne leuchteten.

„Halt! Hier!“ Meinte Harry und war aufgestanden. Der kleine Kahn schaukelte etwas. Sie waren an einem Verlies angelangt, dass eine große Schlange in der Mitte der Tür zeigte und darum viele andere kleinere Schlangen sich rankten. „Wessen Verlies ist das?“ fragte Harry. „Hm, es liegt definitiv auf dem Weg, zu dem von Borgin & Burkes. Es war das der Blacks.“ „Der Familie Black?“ fragte Harry. „Ja, Phineas hat einiges darüber erzählt. Aber mit Sirius Inhaftierung geriet es in Vergessenheit. Sirius hat sein eigenes Verlies. Dies hier ist nur eine Art Abstellkammer geblieben oder so ähnlich.“ Erklärte Dumbledore und lunzte zwischen dem Verlies und Harry hin und her.

Harrys Augen erklomm der Eifer. Seine Neugier wuchs. „Dann ist es dieses.“ „Bist du dir sicher?“ fragte Dumbledore. „Ja, bin ich.“ Und sie legten an. „Warum hat es Sirius nie erwähnt. Auch nicht in seinem Testament?“ fragte Harry, als sie anlegten. „Es hat ihn nicht interessiert. Du weißt doch, dass er nicht viel von seiner Familie hielt.“ Murmelte Dumbledore. Harry seufzte. Er erinnerte sich, welche Einstellung sein Patenonkel zu seiner Familie hatte und er konnte es ihm nicht verdenken. Bei den Dursleys würde es Harry nicht anders ergehen, wenn man ihm sagen würde, er würde etwas von ihnen erben. Es wäre ihm ganz und gar egal. Er wollte mit dieser Verwandtschaft nichts mehr zu tun haben.

Langsam kletterten sie aus dem Boot. „Es muss schon lange nicht mehr geöffnet worden sein, Professor.“ „Versuche es doch.“ Ermutigte Dumbledore den jungen Mann. Harry blickte seinen Mentor an und zog den Zauberstab, aber irgendetwas hinderte ihn daran, ihn zu benutzen. Stattdessen ging er auf die dicke Verliestür zu und berührte die große Schlange. Dann murmelte er auf Parsel einige Wort und die zu einem S geformte Schlange zog sich gerade und teilte sich in der Mitte. Die Verliestür öffnete sich mit einem immer größer werdenden Lichtschein, der durch die Öffnung wuchs. „Warum brauchten wir nicht jenen Kobold, der dieses Verlies betreut?“ fragte Harry und Dumbledore lächelte. „Glaubst du, Voldemort würde einem Kobold – einem für ihn niederen Wesen – vertrauen?“ fragte Albus leise.

Harry seufzte. ‚Natürlich nicht…‘ dachte er und nickte dem Schulleiter nur zu. Sie traten vorsichtig ein. Darin lagen Gold und Tafelsilber, alte Teppiche aus dem Orient und aus Sirenenhaar gefertigt, babylonische Kerzen, Edelsteine und Kristalle, Rüstungen, Lederteppiche, Pergamentrollen, Totenschädel verschiedener Tiere mit bizarren Kopfformen, Tränke, Juwelen, die in allen erdenklichen Farben schimmerten und regenbogenartige Schatten an die Wände malten. Langsam tasteten sie sich durch all die Schätze vor. „Aber was ist nun der Horkrux?“ fragte Harry. Dumbledore blickte sich mit ihm um. „Welche Andenken sammelte Tom?“ fragte er und Harry fielen alle Gegenstände wieder ein, die Tom Riddle gierig besitzen wollte und letztendlich Menschen gestohlen hatte.

Bald entdeckte Harry nahe einer Ecke des riesigen Katakombenraumes einen Kelch mit einem Dachs, der umgestoßen auf einem Haufen anderer Kelche lag, die allesamt silbern waren und mit grünen Smaragden besetzt waren. Sein Gold stach förmlich hervor. Langsam griff Harry danach und Dumbledore hob beide Augenbrauen.

Als Harry den Kelch in der Hand hielt und sein Herz raste, weil er einen Horkrux gefunden hatte, polterte der Silberkelchhaufen wie eine Pyramide zu Boden und verstreute sich im gesamten Verlies. Das Geräusch war ohrenbetäubend, als würde jemand Polterhochzeit feiern oder alle Kessel im Zaubertrankunterricht mit einmal in tausende Teile zerbersten und zu Boden knallen. Versteinert hielt Harry inne und Dumbledore drehte sich wie vom Schlag getroffen zu der Verliestür um, die drohte zuzugehen. Das Eisen der Scharniere knirschte langsam. Feuer schoss dazu von draußen in den Raum hinein und schien den einzigen Fluchtweg zu versperren.

„Schnell, raus hier!“ donnerte Dumbledores Stimme und erst jetzt, wo Harry sich auch umdrehte bemerkte er die Gefahr. Dumbledore schoss einen blauen Schutzschild der Verliestür entgegen, der sie weiterhin aufhalten sollte. Harry rannte an Dumbledore vorbei und wollte hinaus, seinen eigenen Zauberstab gezückt und auf alles gefasst. Er projizierte selbst einen Schutzschild um dem Drachenfeuer zu entrinnen, das von draußen eindrang. Hinter sich hörte er plötzlich ein giftiges und schrilles Gackern.

„Zu spät! Niemand wird es ein weiteres Mal wagen, alter Narr, dummer Potter.“ Und ein Avada Kedavra ertönte. Harry drehte sich um und sah – sich halb auf Höhe der schließenden Verliestür befindend und über ihm die Flammen schlagend – nur Voldemorts roteglühende Augen. Harry schoss einen Fluch auf ihn ab, während er sich nach draußen auf den Boden durch einen Hechtsprung rettete und Dumbledore duckte sich und der Avada Kedavra verfehlte ihn nur knapp, traf die Scharniere der Verliestür und diese kippten auf Dumbledore zu, die schon glühend und sich verformend ihn unter sich zu begraben drohten.

Harry brüllte ein lautes „NEIN!“ mit aller Leibeskraft und ein plötzlicher weiterer Blitz – der an Harrys Ohr vorbeipfiff – erfasste Voldemort, der ihn an die Wand schleuderte. Ein weiterer Zauber, schlängelte sich um Albus Körper und zog ihn kurz vor der Erdrückung und Verglühung des dicken Stahles hervor und nach draußen auf den Gang, wo er ins Wasser plumpste und die Verliestüren verschmolzen den Eingang zu einem festen undurchdringbaren Eisenvorhang.

Harry atmete schwer und seine Lungen waren heiß. Doch er konnte sich seiner Gedanken nicht klar werden, denn jemand riss ihm auf die Beine. „Helfen sie mir.“ Zischte eine Stimme tief und eisig. Es war Snape. Am Kracken gepackt, schubste er Harry in den Kahn, holte Albus mit seinen Verbrennungen aus dem kühlen Nass und legte ihn durch einen Schwebezauber im Boot ab. „Professor…“ flüsterte Harry besorgt und mit zittriger Stimme. Er kroch zu Dumbledore und fühlte dessen Puls nur schwach. Snape drückte Harry eine Phiole in die Hand. „Geben sie es ihm, schnell.“ Mit zittrigen Händen griff der Junge danach und flößte es Dumbledore regelrecht mit Gewalt ein, dabei verschüttete er die Hälfte. Seinen brennenden Oberschenkel, der Schmerz und den Geruch von verbranntem Fleisch und Haaren ignorierte er. Er stand unter Schock.

Snape wies den Kahn an zurück zu gleiten. Am Ende des Ganges lag leicht verletzt der Drache, der durch das laute Scheppern der Silberkelche von vorhin munter geworden war und jenes Feuer verursacht hatte. „Rauf da! Bewegen sie sich.“ Wies Snape herrisch an. Harry gehorchte blind und half sogar, Dumbledore mit auf den Drachen zu buchsieren. Snape schaute in eine dunkle Ecke des Ganges und Regulus zwinkerte kurz, bevor er durch die Mauer verschwand.

Der Drache wurde mit brachialer Gewalt und durch einen Trank Snapes dazu gezwungen zu fliegen und so gelangten sie aus Gringotts hinaus. Kalt und fröstelnd blickte Harry zu Snape, der mit ausdrucksloser Miene felsenfest auf dem Drachen saß. Als sie sich einer alten Burgruine näherten, landeten sie dort. „Es dämmert. Sie müssen weiter reisen. Ich werde in Hogwarts sein.“ Sagte Snape. Harry verstand nicht. „Aber warum kommen Sie nicht…?“ „Sie Narr! Sie verstehen wie immer gar nichts, nicht wahr? Los, weiter mit ihnen, POTTER!“ keifte Snape hasserfüllt und sein Gesicht war eine hässliche Fratze.

Harry klammerte sich an den Drachen. „Wird er nicht…?“ fragte Harry. „Ein Trank betäubt ihn und ein weiterer gibt ihnen den Gehorsam dazu.“ Sagte Snape, nahm den Flugbesen, der an der Mauer lehnte und flog geschwind mit schwarz flatterndem Umhang davon. Harry blickte noch kurz hinterher und dann zu Dumbledore. Er musste den Direktor schnellsten nach Hogwarts bringen.

Als Harry mit Erschrecken daran dachte, dass der Horkrux ja vernichtet werden musste, stellte er fest, dass der Kelch durch das Drachenfeuer geschmolzen und deformiert in der kleinen Tasche war, die von Feuer zerfressen an seiner Seite baumelte. Das Gold war gar mit der Tasche vollkommen verschmolzen. Auch etwas Haut seines Oberschenkels klebte daran und die Wunde klaffte rötlich leuchtend mit freiem Fleisch und eiterte bereits an einigen Stellen. Die Zähne zusammenbeißend, ignorierte Harry den brennenden Schmerz, der sich zu verstärken schien, wenn er die Wunde ansah. Die Tasche war eine, wie auch Handschuhe aus Drachenleder hergestellt worden waren und somit eigentlich feuerfest. Aber direkte Feuerflammen eines speienden Drachen, konnten selbst diese Lederwaren nicht lange aushalten. Der Horkrux war so mit Sicherheit vernichtet worden.

Harrys Reise im grauen Nebel war einsam und seine Gedanken rasten schneller als der Drache ihn nach Hogwarts bringen konnte. Er fühlte sich einsam und verlassen. Immer wieder blickte er zum Direktor, der leise stöhnte. Alles war so schnell gegangen und Harry … Er war nicht wirklich richtig vorbereitet gewesen. Er dachte, es würde ein Spaziergang sein, da der Direktor alles sorgsam vorbereitet hatte und beinahe hätte er den Direktor verloren. Snape… wenn er nicht gewesen wäre… Spengblass, wenn sie damals nicht gewesen wäre… Harry fiel es schwer sich einzugestehen, dass er die Hilfe der anderen benötigte. Für ihn gab es immer nur eines: Er und Voldemort und niemand dazwischen. Doch leider sah die Realität anders aus. Es war kein Duell zweier Zauberer, sondern ein Krieg, in dem viele kämpften und jede Hilfe schien wichtig, sehr wichtig sogar.

Der Drache trug sie immer weiter nach Norden in die berge der schottischen Highlands. ‚Snape, warum war er da, wo Voldemort war? Snape! Der Verräter!‘ dachte Harry plötzlich. Für ihn ergab es Sinn, dass Voldemort es nur erfahren haben konnte, weil Snape es ihm gesteckt haben musste. Wieder einmal verstand er nicht, wieso Dumbledore diesem Mann nur trauen konnte. Eine unsägliche Wut staute sich in dem Jungen auf, der so allein in luftiger Höhe immer bizarrere Erklärungen für Voldemorts Erscheinen erfand.

~oOo~

Die Nacht war kühl und feucht. Das nasse Gras mit seinen glänzenden Tropfen spiegelte glitzernd den Mondschein wider, der vorsichtig hinter vereinzelten dicken dunkelblaugrauen Wolken hervor blinzelte. Eine kleine 1,60 Meter große Schlange strich über die Wiese und verschwand hinter einem morschen umgekippten Baumstumpf am Wegrand. Sie war in Lauerstellung gegangen.

Das Gras beugte sich sanft unter dem Druck der samtenen und weichen Pfoten. Geduckt und mit schlängelndem Schwanz, leicht zuckenden Barthaaren, kroch ein Puma im Unterholz umher. Auch er begab sich in eine wartende Position.

Nicht lange und durch den zarten Wind, der über die ländliche und abgeschiedene Gegend strich, glitt ein Geruch in die Nasen beider Tiere. Die Schlange schlüpfte durch ein von Mäusen gegrabenes Erdloch und kam in einem verwüsteten Garten wieder zum Vorschein. Sie lugte nur mit ihrem kleinen Kopf aus dem Loch und schaute sich fast regungslos um. Ein Silbermond-Käfer huschte über einen Gehweg und wurde sogleich von der Steinplatte in einen riesigen Schlund gezogen.

Der Puma streifte an einer wildwuchernden Hecke entlang und hatte ein gepaddeltes Loch eines wilden Hundes entdeckt, dessen Gerippe noch halb in der Hecke wie erstarrte und steinerne Asche wirkte und sein halbes mit Maden zerfressenes Hinterteil vor sich hin stank. Sie zog an dem Kadaver und baute seine Rippen so auf, dass sie unter dem toten Tier hindurchkriechen konnte, damit sie selbst nicht an die giftige und totbringende Hecke ecken musste.

Zwei grüngelbliche Augen beäugten die Umgebung im Inneren des Geländes. Mucksmäuschenstill schaute der hellbraungraue Puma sich um und entdeckte vor einem kleinen wulstigen Grasbüschel ein Loch, aus dem der kleine Kopf der Schlange lugte. Beide warteten und wurden alsbald belohnt.

Eine dicke grüne Schlange kroch durch abgestorbene Sträucher, die wie spinnenartig dürre Gebilde in der Nachtluft zum dunkelblauen bis schwarzen Himmel empor räkelten. Ein leises Zischen war zu vernehmen, wenn sich ihr Kopf flach über den Boden haltend, mal nach rechts und mal nach links bewegte, um ihre Umgebung nach geeigneter Beute abzusuchen.

Langsam glitt sie Zentimeter für Zentimeter an den zwei Lauernden vorüber. Es raschelte kurz. Ein Maulwurf huschte zwischen dem feuchten und gelblichen Gras an der Seite entlang und die Schlange stieß in einem kleinen Bogen mit dem Kopf von oben auf das winzige schwarze und pelzige Tier zu. Er war nur etwas für den hohlen Zahn. Als sie ihren Hals beim Schlucken kurz zur Seite drehte, stieß die kleine Schlange pfeilartig nach vorn und vergrub ihre 3 Zentimeterlangen Giftzähne in den Hals dieser großen Schlange.

Der Puma war mit einem Satz in den Nacken der Riesenschlange gesprungen und hielt sie mit seinen Reißzähnen fest, während er an den Seiten seine ausgefahrenen Krallen in sie bohrte. Er zog sie mit Macht und Gier in eine dunkle, vom Mond nicht beschiene Ecke. Die kleine Schlange blickte in die geweiteten Augen der großen. Schnell verwandelte sich Hadety und Neonas blickte mit seinen leuchtend honiggelben Augen in die grüngelben. Sein Kopf war etwas kleiner wie der, der Schlange. "Mutter?" fragte er. Doch die Schlange reagierte nicht. Er runzelte besorgt und ängstlich zugleich die Stirn. 'Mutter, Leanis? Ich bin es, Neonas.' dachte er und sie blinzelte.

Er wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte. Er war zu aufgeregt. Sein Puls raste, sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb. Er schaute kurz zum Puma. '10 Minuten, mehr nicht!' mahnte der Puma. Er nickte. Neonas kommunizierte über seine Gedanken und eine Träne Verlies die Augen der großen Schlange. Er schlang seine Arme um sie und just in diesem Moment der Unachtsamkeit, schleuderte es ihn gegen einen Baumstamm. Die Riesenschlange bäumte sich auf, warf den Puma nach hinten.

Weitere Blitze folgten. Der Puma griff nach der Schulter des bewusstlosen Neonas, an dessen Kopf eine blutende Wunde war. Das Blut verteilte sich über seine Stirn bis zum Gesicht. Einige Flüche trafen Hinterlauf und den langen Schwanz des Pumas, der den Schmerz herunterschluckte, seinen Biss in der Schulter des Mannes verkrampfte und ihn mit Gewalt zu dem Loch transportierte. Er zog ihn brachial durch und schleppte ihn außerhalb des Geländes unter einen Strauch, wo er ihm einen Stoff überwarf. Der Puma bekam wieder einen Fluch ab und flüchtete.

"Wer verdammt noch mal, schleicht hier herum?" fragte einer tief. Selwyn stierte umher. "Seit der dumme Moody hier herum spionierte, ist nichts mehr sicher." knurrte ein anderer. "War es nur eine Katze?" fragte ein weiterer Todesser. "Ein Puma hier in freier Wildbahn? Unsinn!" fuchtelte Selwyn in der Luft umher. "War er allein?" "Weiß nicht. Es war dunkel." knurrte er. "Nagini hätte das gewiss allein geschafft. Sie hatte bestimmt beiden aufgelauert." zischte jetzt Bellatrix Lestrange. "Aber ihr musstet ja dazwischen funken." war sie außer sich vor Wut.

Einige von Voldemorts Anhängern blickten sich komisch an. "Nicht jeder ist wie du Bella und würde sich selbst diesem Monster von Schlange opfern, wenn der dunkle Lord es verlangte. Außerdem haben wir den Angreifer verjagt. Das reicht ja wohl." bellte Selwyn nun zurück. Sie schnaubte verächtlich. "Ich werde..." "Ja, tue es. Indem du nur darauf aus bist, mit großen prunkvollen Taten zu prahlen, erledigen wir wenigstens die Drecksarbeit und kümmern uns um die wichtigen Probleme. Deine Erfolge sind ja schließlich recht bescheiden, nicht wahr?" grinste er hämisch. Ihre Augen wurden so wild wie ihre manische Frisur. Sie knirschte mit den Zähnen und rauschte davon.

Travers trat neben Selwyn. „Komm, lass uns weiterfeiern. Wer weiß, was das war.“ „Wir sollten Wache schieben.“ „Die Schlange macht das schon.“ Und blickte zu dem Tier, dass mit ihren Zischeln beiden eine Gänsehaut bescherte. Sie gingen wieder in das angeblich verlassene Anwesen.

~oOo~

Erst als es graute war es dem Puma gelungen zu Neonas zurückzukehren. Doch der Puma war nicht allein. Ein Waschbär war mit dabei und schnüffelte sich zu dem Strauch durch, wo Neonas unter dem Tarnumhang liegen müsste. Er war noch da, sein Atem schwach. Beide krochen unter den Umhang und zogen ihn langsam unter dem Gestrüpp hervor, über den Weg bis hin zum Waldrand, wo sie hinter einem Baum in einer kleinen Senke sich in ihre menschlichen Gestalten verwandelten.

T'Gai fühlte seinen Puls und Adrianas Zauberstab suchte ihn wie der eines Heilers ab. T'Gai sah zu, wie geschickt sie war. "Welchen Beruf hattest du als Muggel?" fragte er. "Ich war Ärztin, spezialisiert auf Pathologie und Toxikologie." gab sie an. "Dein Zauberstab scheint dafür wie geschaffen zu sein." meinte er. "Ja, er hat besondere Kräfte, wenn man etwas von Heilmethoden versteht." und sie fuhr unbeirrt fort.

Neonas war bleich und er zitterte. Der Schweiß auf seiner Stirn war kalt. Die Wunden hatten sich entzündet und die an seiner Schulter eiterten bereits. T'Gai merkte, das Adriana selbst die Schweißperlen an ihren Schläfen hinab rinnen. Er seufzte. "Du bist verletzt." meinte er kühl. "Das zählt jetzt nicht." sagte sie. "Bringen wir ihn hier weg - in meine Wohnung. Als Schlange kann er sich regenerieren. Doch braucht er Starthilfe. Er ist zu schwach dafür." Spock nickte, nahm Neonas mit einer spielerischen Leichtigkeit hoch, nachdem Adriana die Wunden einigermaßen gereinigt und verbunden hatte und sie klammerte sich mit zitternden Knien an Spock fest. Sie dissapparierten.

In Hogwarts zurück, hatte sich Adriana mit Mühe zum Schloss hinauf geschleppt. Spock trug Neonas Huckepack und unter dem Umhang versteckt in die Privaträume Adrianas. Spock legte seine Hände an Neonas Schläfen und animierte ihn mental durch eine Gedankenverschmelzung dazu seine Schlangenform anzunehmen. Spock nahm die Schlange und legte sie sogleich in sein Terrarium, wo er bei 26 Grad Celsius und 90 Prozent Luftfeuchte sich zusammenrollte. Plötzlich gab es einen dumpfen Knall und Gepolter. Spock drehte sich schwungvoll um und da lag sie. Er rannte zu ihr, sein Gesicht voller Sorge und prüfte ihren Puls. Er presste die Lippen zusammen und hob sie hoch.

Eilend begab er sich auf die Krankenstation und legte sie auf ein freies Bett. Pille, der gerade seinen Dienst zusammen mit Madame Pomfrey anfangen wollte, stierte auf Spock und dann auf die Person auf dem Bett. "Oh, bei Merlin." entkam es der Medihexe und sie steuerte schnell zu Adriana. Pille blickte vorwurfsvoll zu Spock. Doch dessen Gesicht war wie versteinert und seinen Augen undurchdringbar.

Kaum das Poppy und Pille sich daran machten ihr zu helfen, kam Harry mit zerrissenen Roben in den Krankensaal. Snape sah nicht viel besser aus und in der Mitte hatten sie Albus Dumbledore eingehenkelt. Poppy nickte zu Pille und der Heiler deutete auf das nächste freie Bett. Snapes Blick war kalt und verbissen. Harry schaute gar stinksauer drein. Immer wieder warf er regelrecht Giftpfeile zu Snape hinüber. "Was ist geschehen?" fragte McCoy. "Ein Drache versuchte ein Verlies zu schützen, als die glühende und halb geschmolzene Verliestür auf Dumbledores rechte Seite fiel. Dabei hielt er gerade Voldemort von Leibe. Es war nicht zu schaffen." gab Harry hastig an und stierte auf Snape. "Und wenn sie schon viel eher…!" schrie er plötzlich. "Reißen sie sich zusammen Potter!" bellte Snape bedrohlich zurück.

Doch Harry hatte seinen Zauberstab gezogen. Eine Hand hielt ihn plötzlich fest. Dumbledore schaute ihn ,mit einem faltigen und grau wirkenden Gesicht, aber leuchtend blauen Augen an. "Nicht Harry. Er hat sich fast verraten, um uns zu retten." Harry biss die Zähne so fest zusammen, dass ihm Kiefer und Schädel weh taten. Er riss sich von Dumbledore los und stürmte aus dem Krankensaal, seine eigenen Wunden vergessend. Snape schnaubte verächtlich. "Hier, nimm diesen Trank, die Brandwunden kann ich mit der Drachenfeuerheilsalbe binnen von 144 Stunden wieder vollkommen heilen. Aber durch den bestehenden Fluch..." seufzte Pille. "Schon gut, ich weiß." meinte Dumbledore voller Ruhe. Er schluckte den Aufbautrank und danach einen Schmerztrank. Snape tropfte Blut am Arm herab.

Nachdem der Schulleiter in einen erholsamen Schlaf gefallen war, verband Pille Snapes Wunde. "Die Drachenkralle hat sich tief ins Fleisch gebohrt. Die Salbe hier hilft, die Feuerbakterien rauszuziehen und neues Gewebe zu bilden. Tragen sie es jede Stunde neu auf." sagte der Heiler. Snape nickte. Er blickte zu Adriana, Spock und Poppy. Langsam humpelte er zu ihnen. "Was ist geschehen?" fragte er neutral. „Sie muss sich einen Virus eingefangen haben." sagte Spock.

Poppy, die gerade einen Antischwitz-Umschlag machte und nach unten auf Adriana schaute, verzog das Gesicht zu einem Fragezeichen, aber sie schwieg. "Hm..." meinte der Verteidigungsprofessor. "Es sieht eher nach Fluchschäden aus." brummte er. Spock stellte sich aufrecht hin, verschränkt die Hände hinter dem Rücken und hob eine Augenbraue. "Das ist keine Feststellung, Severus." sagte er ernst.

Snape funkelte Spock an und trat direkt vor ihn. Er musterte dessen Blick genau, doch sah er nichts. Er würde sich bei Voldemorts Scharen erkundigen, ob sie ungewöhnliche Begegnungen gehabt hatten. Er drehte sich ruckartig um 180 Grad und glitt stakselig mit flatterndem Umhang aus dem Saal.

"Warum hast du ihm nicht die Wahrheit gesagt?" fragte Poppy und erneuerte die Umschläge auf Adrianas Stirn. Spock seufzte leise. Es war die erste menschliche Regung, die Poppy an ihm entdeckte. "Es ist noch nicht an der Zeit." murmelte er und ging mit leerem Blick hinaus. Poppy seufzte leise.

Minerva kam kalten Blickes mit wachen Augen und steifem Marschschritten herein, gefolgt von einigen Gryffindors - eigentlich allen inklusive Luna. Tobias und Adrian waren sofort bei Adriana. Tobias nahm ihre Hand und hatte Tränen in den Augen. Adrian stierte sie einfach nur an und war kreidebleich. Snape rauschte wieder herein und hatte einen Korb mit Phiolen dabei. Er knurrte, als er die Belagerung bei Adriana sah. Er stellte Pille McCoy einige Tränke für den Schulleiter hin und huschte dann zu Adriana hinüber. "Platz da!" keifte er tief und dunkel und alle wichen zur Seite.

Mit flinken Händen trat er an ihr Bett. Spock, der heimlich ihre mentale Stärke prüfte wurden die Hände weggeschlagen und er funkelte Snape bitterböse an. Snape ignorierte ihn und drängelte sich zwischen ihn und Adriana. Er hob ihren Kopf an. Zum ersten Mal schien Spock einen wütenden Gesichtsausdruck zu haben und Tobias hielt ihn am Arm fest. Nur zögerlich gab der Bibliothekar nach.

Snape flößte der Verletzten fast schon brachial drei verschiedene Tränke ein. Seine dunklen Augen klebten an ihr. "Was gibst du ihr da eigentlich?" fragte Tobias, als sie den vierten Trank mittlerweile kaum noch schluckte. "Das was sie braucht." wehte es eisig zu ihm zurück und Snapes Lippen verzogen sich zu einem zweideutigen Grinsen. Tobias atmete scharf ein. Dieses Mal hielt ihn Spock fest. "Es wird helfen." beschwichtigte Poppy, nickte Snape mit einem mahnenden Blick zu und ging nun auch zum Schulleiter hinüber.

Sie prüfte mit ihrem Zauberstab den Zustand des angeschlagenen Schulleiters. "Ich habe ihm ein sanftes Beruhigungsmittel gegeben, das herzschonend ist." Erklärte Pille McCoy sanftmütig. Poppy nickte. "Die Nervensalben?" fragte sie, während sie immer noch sorgenvoll den Schulleiter betrachtete. "Ich habe seine Hand vorsichtshalber mit behandelt und wenn die Wundheilung an den Brandwunden einigermaßen in Ordnung ist, können wir mit dem Nerven und dann dem Hautaufbau anfangen." "Sehr gut, danke Pille." und sie schaute Harry, Ron, Hermione und die anderen an. "Wie geht es dir, Harry?" fragte nun die Medihexe. "Gut!" sagte er rasch. "Von wegen! Ihr Bein ist lädiert, also keine Wiederrede und lassen sie sich behandeln, Mr Potter!" kommandierte McGonagall und er schloss seinen Mund. Poppy ergriff seinen Ellbogen und brachte ihn zu einem Bett. "Legen sie die Beine hoch. Ich schaue es mir mal an."

Nur zögerlich ließ er sich behandeln. Er hatte anderes im Sinn. In seinem Kopf raste es und er mochte es nicht, wenn alle um ihn herum standen und auf ihn schauten, als sei er der Verkünder von Hiobs-Botschaften. "Wird es Professor Dumbledore wieder gut gehen?" lenkte Harry besorgt ab und schaute zum Direktor hinüber. "Ja, das wird er. Er ruht sich nur aus." beruhigte Poppy, aber Harry wollte es nicht wirklich glauben. Er wusste, dass der Schulleiter etwas langsam reagiert hatte. Doch eingestehen wollte er sich eines gewiss nicht. Dass Snapes plötzliches Auftauchen mehr eine Hilfe als ein Fehler war, wollte er sich nicht wirklich eingestehen.

Harry dachte nur Schlechtes von seinem Lehrer, der gierig und gehässig war. Der stets andere drangsalierte und demütigte, um sich selbst in ein gutes Licht zu rücken. Harry glaubte, dass Snape dies alles nur tat, um die Lorbeeren für sich einzuheimsen. Er war der festen Überzeugung, dass Snape seinen Hass auf Harry schüren wollte, indem er ihn weiterhin als dummen Jungen hinstellen wollte, der ohne die großzügige Hilfe von Snape, ein Nichts sei.

So grübelte Harry auf einem Bett sitzend vor sich hin, während Poppy ihn verarztete. Harry bemerkte bei seinen Gedankenkreisen gar nicht, wie sehr Snape innerlich bemüht war, Adriana zu helfen und wie sehr er es genoss, dass Spock und Trummwuziger nur dumm daneben stehen konnten. Es baute Snapes Ego enorm auf.

TBC

~o~o~o~


Ein weiterer Horkrux ist zerstört. Ich weiche hier von der Buchvorlage ab, da es so besser in meine Story passt. Schließlich sind wir hier in einem Parallel-Universum… *ganzgroßgrins*
Und wer schon neugierig ist, der wird demnächst das Kapitel ‚Das Wasserscheue Reh‘ lesen können.
Entschuldigt bitte Fehler (im letzten Kapitel gab es doch sehr viele) aber meine geliebte BETA luscinia ist zur Zeit verhindert und ich wollte euch einfach nicht warten lassen. Die Kapitel werden aber noch einmal überarbeitet…!
@luscina: Gute Besserung!


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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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