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Fanfiction

Mirror Magic - Kapitel 12 - Suus Mahna

von NoctiVagux

Sorry, dass es so lange für das neue Kapitel gebraucht hat. Dafür spendiere ich ne Runde Butterbier und Kürbispasteten. [Ich habe heute Mittag wirklich eine gemacht - nach Omas altem Rezept. Bei uns heißt das aber Kürbispfanne und ist saulecker. Alles andere mit Kürbis mag und ess ich dagegen nicht.]

LG NV


~o~o~o~

Adriana und Spock trafen sich am See und begannen ihre Übungen. Severus beäugte nun schon seit der ersten Augustwoche heimlich dieses tägliche Spektakel. Albus huschte neben ihn. „Frag doch mal?“, meinte er. „Was?“, fragte Snape bissig zurück und es war ihm unbehaglich, dass der Schulleiter ihn ertappt hatte. „Ob du mit trainieren darfst.“ „Ich vertraue meinem Geist, nicht meinen Muskeln.“ „Nun, dass wir laufen, schreiben, sehen, atmen und hören können, sogar sprechen und küssen, hängt auch von Muskeln ab, die immer gut geölt sein sollten. Wer rastet, der rostet und hier ist nicht nur das Rasten im Geiste gemeint“, sagte Albus. Doch Snape verdrehte nur innerlich die Augen innerlich nur seine Augen. Ihm genügte sein drahtiger, fettfreier und blasser Körper. Der war kräftig genug, um Kessel zu schleppen, Bücher zu wälzen und seinen Zauberstab zu schwingen.

Albus stopfte sich einen Brausebonbon in den Mund. „Körper und Geist im Einklang hat schon so seine berechtigten Gründe und es erhöht die Reaktionszeit. Es schärft die Sinne.“ Und der Schulleiter huschte weiter. Schnaubend blickte Snape dem alten Mann hinterher. Dann heftete er seine dunklen Augen wieder auf die beiden, die im Morgengrauen halbnackt nicht zu frieren schienen und eine Art meditierende Position eingenommen hatten. Sie hockten still da, mit geschlossenen Augen und taten nichts außer zu atmen – ganz ruhig und entspannt. Nach einer Weile standen beide auf und vollführten mit Händen und Beinen diverse Figuren in der Luft und später traten sie in einer Art Muggel-Kampftechnik aus dem fernen Osten sogar gegeneinander an. Alles ohne jedwede Magie. ‚Lächerlich, wozu soll das bitte nützlich sein?‘, dachte Snape mürrisch.

Snape trat dennoch näher. Er wollte beiden einfach mal so auf den Zahn fühlen und wenn möglich einen Nerv schmerzend treffen. „Möchten Sie dem beiwohnen, Sir?“ fragte Spock. Snape trat zwischen beide. „Nein.“ Der nackte Oberkörper des Vulkaniers, der dünn war, aber sehnige Muskeln hatte und dessen Haut einen blassgrünlichen Schimmer hatte, irritierte ihn. Adriana stand in engen Pants und einem kurzen Sporttop da. Auch sie war äußerst schlank und hatte auch irgendwie sehnige, aber weitaus filigranere Muskeln. Sie selbst war sehr käsig und ihre blauen Adern unter der Haut waren deutlich zu sehen. Sie atmete tiefer ein. ‘Schauen sie hin‘, dachte Spock und da Snape ihn ansah, hörte er dessen Worte als wären es seine eigenen. So klar hatte er noch nie eine Stimme durch Legilimentik wahrgenommen. Es war erschreckend für Snape, aber es faszinierte ihn auch, da es nur Worte waren, die reine Neutralität und Ausgewogenheit vermittelten. Kein Gedanke könnte klarer und deutlicher geformt sein – es war perfekt.

Adriana hob ihre Arme seitlich, als würde sie ihre Flügel ausbreiten und hinter ihr hob sie Wasser aus dem See. Dann schloss sie die Arme zu einem Kreis zusammen und das Wasser ahmte dies nach. Als sie ihre Hände zu einer Kugel formte, sie ihre Hände hin und her wandte, ohne sie zu berühren, entstand hinter ihr in der Luft eine Wasserkugel. Snape hob die Augenbrauen und staunte offenen Blickes auf das Phänomen. Sie griente plötzlich breit, wenngleich ihre Augen noch geschlossen waren, was Spock nun eine Augenbraue und ein selbstgefälliges Mundwinkelzucken entlockte, als ahne er, was komme. Wie ein schneller Ball die Wasserkugel, welche gut zwei Meter Durchmesser aufwies, auf Snape zu und klatschte ihn mit einem gewaltigen Hieb zu Boden.

Adriana atmete ruhig aus und Snape rappelte sich wie ein glitschiger Aal auf die Beine und hatte seinen Zauberstab gezogen. Als er einen Fluch auf sie abschoss, prallte dieser an ihr ab, weil sie eine dünne Flüssiggasartige Schutzschicht um ihren Körper gebildet hatte und diese den Fluch wellenartig absorbierte. „Es ist zwecklos, sie verfluchen zu wollen, außer Sie nutzen einen der drei Unaussprechlichen Flüche, Sir. Und bedenken Sie, sie hat nicht einmal ihren Zauberstab gezogen“, sagte Spock und blickte nun selbst fasziniert auf Adriana.

Snapes Lippen waren schmal. Er fühlte sich entblößt, verraten und es kamen Erinnerungen seiner Schulzeit in ihm hoch. Zudem gefiel im der Blick des Bibliothekars überhaupt nicht, wie er Spengblass angaffte, als sei sie regelrecht eine nackte Wassernixe und Spock dieser Schönheit verfallen. Spock zog seinen Zauberstab, als er die dunkle Aura durch seine Telepathie erfasste. „Sir, bitte beherrschen Sie sich. Es war eine Demonstration, um Ihnen zu zeigen, was es bedeutet, wenn Körper und Geist im Einklang stehen. Die Effizienz ist äußerst stark. Legen Sie es nicht darauf an“, mahnte Spock ruhig. Snape blickte nun wieder Spock an. Adriana löste das Schild auf und ging auf Snape schutzlos zu, als wäre nichts gewesen.

Sie blickte Snape mit ausdrucksloser Miene an. Dieser war immer noch wütend und es glitzerte wild in seinen dunklen Augen. „Sir, alles in Ordnung?“, fragte sie. Snape drehte sich langsam zu ihr um, als hätte er eine Stimme aus dem Jenseits wahrgenommen. „DAS WAR DEFINITIV MIT ABSICHT!“, zischte er gallig. „Nein, Sir. Es war eine Demonstration. Suus Mahna nennt sich dieser Stil und T’Gai bringt ihn mir bei. Wenn Sie wünschen, können Sie daran teilnehmen. Es ist sehr effizient für Körper, Geist und … die Seele“, sagte sie gelassen.

Doch Snapes geweitete Nasenflügel und seine heftig pulsierende Stirnader ließen deutlich seine unbändige Wut erkennen. „Sie beide werden sich nachher in meinem Büro einfinden – nach dem Frühstück“, und rauschte den Hügelpfad entlang der Klippen hinauf, an den Beeten und Gärten zur Linken und der Peitschenden Weide zur Rechten vorbei. Er betrat das Schloss durch einen Nebeneingang und hatte Harry gar nicht bemerkt, der hinter einem großen Findelstein am Hügel stand, und Hermione und Ron, die sich ihrem Schulkameraden langsam von Hagrids Hütte her näherten.

Nur noch zwei Wochen waren es bis zum letzten Schuljahr und Hermione wurde langsam mehr als nervös. Sie lief mit einem Pergament in der Hand und einigen Tintenklecksen auf ihren Fingern neben Ron her und machte sich, auf der Unterlippe kauend, Notizen. „Hermione, du nervst die Lehrer nun schon den gesamten August. Sie geben dir Aufgaben, Mr Spock nennt dir sogar zu jedem Thema Standort, Buch und sogar die Seite, also was willst du noch?“, fragte Ron mit rollenden Augen. „Das verstehst du nicht. Zum ersten Mal fühle ich mich richtig vorbereitet“, sagte sie stolz. „Vorbereitet? Du schaust doch eh nur nach den Horkruxen“, vibrierte Rons Stimme im hohen Ton und er starrte sie ungläubig an. Sie nickte eifrig. „Ja, eben, das meinte ich auch. Ihr Jungs schwingt ja nur den Zauberstab, aber informiert und gut vorbereitet seid ihr dadurch nicht immer. Wissen ist Macht, Ron!“, sagte sie und ging zornig ins Schloss zurück, als sie seinen entnervten Blick bemerkte.

„Harry, sie ist verrückt“, rief Ron muffelig und ging zu seinem Freund hinüber. Harry reagierte kaum. „Was schaust du?“, fragte Ron und sah, dass er in Richtung See starrte. „Frühstück fängt gleich an. Hey, Harry?“, sagte er. Doch immer noch keine Reaktion. Er blickte nun auch zum See hinunter. „Was und wer?“, wurde er neugierig. „Spock, Spengblass“, klang Harrys Stimme wie beiläufig. „Wie?“ Ron verstand nicht ganz. „So etwas wie Kampfsport, wie mir scheint“, erklärte Harry und Ron runzelte die Stirn. „Warum üben die Muggel-Kram?“, fragte Ron verständnislos. „Keine Ahnung, aber warum üben Slytherins Muggel-Kram?“, fragte Harry halb in Gedanken und Ron runzelte abermals die Stirn. „Lass uns zum Essen gehen, dem gehen wir später nach“, drängte er seinen Kumpel, da sein Magen schon lautstark knurrte und zog Harry einfach am Oberarm packend mit sich zurück in Richtung Schloss.

~oOo~

Snape war zum Frühstück nicht erschienen. Er hielt sich in seinen Privaträumen auf und hatte die oberste Schublade einer ebenholzfarbenen und klobigen Kommode geöffnet. Darin lagen in schwarzen Samtetuis diverse kleine Phiolen, die allesamt silberglänzende, umher gleitende und fadenartige Inhalte hatten. Es waren teils Erinnerungen, derer er sich über die Jahre entledigt hatte und neuerdings auch Träume, die ihn seit der Ankunft von Adriana Spengblass heimsuchten.

Seine dünnen Finger glitten darüber und seine kurzgeschnittenen Fingernägel kratzten leise auf dem Glas. Er seufzte und schloss die Augen. Wie gelähmt ging er zu seinem Bett, setzte sich darauf und kramte unter der Matratze ein Bild hervor. Er blickte es voller Ehrfurcht, aber auch mit einer gewissen Verträumtheit an. Seine Augen trübten sich und ein kleines zaghaftes, aber gebrochenes Lächeln huschte über seine schmalen Lippen.

Dann schloss er die Augen, schluckte und atmete einmal tief ein und wieder aus. Schnell steckte Severus das Bild wieder unter die Matratze und strich sich über seinen schwarzen und dünnen Schnur- und Kinnbart. Er stand auf, räusperte sich und blickte in den Spiegel. Er drehte sich hin und her. Niedergeschlagen klappten seine Hände an die Seite. Er schüttelte den Kopf. ‚Vergiss es!‘, dachte er sich und marschierte aus seiner Wohnung hinaus, um in seinem Privatlabor weitere Stärkungstränke für Albus zu brauen. Sie würden wieder einmal jene Zuflucht darstellen, die ihm etwas Schutz vor zu viel Menschlichkeit boten.

~oOo~

Albus hatte nach dem Mittagessen Harry zu sich eingeladen. So wie jetzt jeden Tag im August. Sie grübelten vieles aus und forschten einiges nach. Die Horkrux-Suche beschränkte sich zwar vorerst nur auf theoretischen Nachforschungen, aber es gab Harry ein klein wenig das Gefühl, den Dingen auf die Schliche zu kommen. „Sir, Sie sagten, dass Sie im Juli viel unterwegs waren. Was haben sie genau herausfinden wollen?“, fragte er. „Nun, Harry, ich suchte nach weiteren möglichen Verstecken der Horkruxe. Ich habe alle möglichen Örtlichkeiten aufgesucht, die mit Helga Hufflepuff, Rowena Ravenclaw und auch mit Godric Gryffindor und selbst mit Salazar Slytherin in Verbindung gebracht werden könnten.“ „Und?“, fragte Harry neugierig. „Ich glaube mir beinahe sicher zu sein, dass einer der Horkruxe an einem Ort sein muss, wo auch Tom Riddle zu seiner Lehrzeit öfters Zugang hatte.“ Harry grübelte. Er verstand, dass er nun selbst auch das Rätsel lösen musste, das der Schulleiter wohl schon entblättert hatte.

„Geben sie mir einen Tipp, Sir?“, fragte er. Albus gluckste. „Gern. Aber nur einen. Es hängt mit seiner Zeit in der Nokturngasse zusammen – seinen täglichen Geschäften, die er tat.“ Harry seufzte. „Tägliche Geschäfte“, murmelte er und blickte auf das Denkarium, in welchem sich mehrere Gedanken bereits toter Leute befanden, die Tom einst begegnet waren. Dann schloss er die Augen, tauchte aber nicht ein. Die Geräte im Raum surrten immer lauter und das Klacken schickte Harrys Phantasie auf eine Reise. Dann riss er die Augen weit auf und sie funkelten die Hellblauen an. „Geschäfte. Er hat oftmals Gold in die Verliese Gringotts gebracht und Quirrel war es damals nur gelungen in Gringotts einzubrechen, weil er Voldemorts Hilfe hatte.“ Albus hob seine buschigen Augenbrauen und blinzelte freudig über seine Halbmondbrillengläser. „Und?“, fragte der Schulleiter erwartungsvoll gedehnt. „Gringotts gilt als uneinnehmbar. Aber was, wenn Riddle damals genau dort einen Horkrux versteckt hat? Es wäre überhaupt mit der sicherste Ort für ein Seelenteil.“ „Genau, Harry“, freute sich Albus und klatschte in die Hände.

Harry sinnierte und lief jetzt aufgeregt auf und ab. „Aber wir brechen doch nicht in Gringotts ein, oder?“, fragte er, als er den komischen Blick des Schulleiters bemerkte. „Nun, als Einbrechen würde ich das nicht bezeichnen wollen“, gab Dumbledore jovial an. „Hm…“, überlegte Harry weiter. „Wir statten den Kobolden einen Besuch ab? Und ich schaue mal in mein Verlies?“, fragte Harry zweideutig. „Ja, so in etwa“, meinte Albus gelassen und bot Harry einen Lakritzschnapper an, den er entgegennahm und ihn genüsslich zerkaute. „Wann geht es los?“, wurde er ungehalten. Albus lachte leise. „In der letzten Augustwoche – also nächste. Halte dich daher bereit.“ Harry nickte. „Warum nicht schon jetzt?“, wollte Harry wissen. Für ihn ging es plötzlich nicht schnell genug. „Ich muss da vorher noch etwas in Erfahrung bringen, nur zur Sicherheit“, erklärte der Direktor in Gedanken versunken und Harry gab sich mit dieser vertröstenden Antwort zufrieden. Es war ja schließlich nur noch eine Woche und die würde er schon überstehen, um endlich wieder etwas tun zu können und nicht nur rumsitzen und Nachdenken zu müssen.

~oOo~

Albus war an einem recht stürmischen und unwirtlichen Ort angelangt. Unter ihm taten sich riesige Klippen auf, deren zerfurchte und spitze Felsen das Meerwasser brachial in mehrere große Wasserfontänen aufteilten, als es auf Land stieß. ‚Also noch einmal hinab‘, dachte er und begab sich auf die Reise. Er sprang auf einen kleinen Felsvorsprung, kletterte wie ein Marder flink und geschwind nach unten und sprang in das kalte Wasser. Bald fand er sich in einer Höhle wieder. Er blickte sich um und summte ein Liedchen.

Nicht lange und Snape kam angehastet. Dieser sah sich mit gezogenem Zauberstab um und horchte in die Höhle hinein. „Du hast mich schnell gefunden“, meinte Albus und Snape schnellte herum. Er schnaubte, als der Direktor langsam seine Unsichtbarkeit aufgab. „Sir, ich…“ „Ja, Severus. Ich denke, es ist an der Zeit, dass du mir erklärst, woher du schon wieder weißt, dass ich hier bin“, blickte der Schulleiter mit ernster und mahnender Miene zu Severus herab, der nun wie ein Schuljunge an ihm vorbeisehen wollte. Doch in Wirklichkeit spiegelte sich eine neblige Gestalt in seinen tiefdunklen Augen. Albus drehte sich um. „Ah, das ist es also“, meinte Albus. Regulus Black schwebte auf ihn zu. „Guten Tag, Herr Direktor“, sagte dieser mit einem breiten Grinsen. „Guten Tag, Regulus. Ich hätte nicht gedacht, dass du als Geist hier bleiben wolltest“, sagte der Schulleiter mild.

Regulus zwirbelte sich seinen Spitzbart wie sein Vorfahre Phineas, der in Albus Büro in einem Bild verweilte. „Nun, ich dachte auch, ich würde weitergehen, aber etwas hielt mich auf.“ „Etwas?“, fragte Albus. „Ich gebe zu, ich war viel zu neugierig zu sehen, wie der dunkle Lord hierher zurückkehrt und herausfindet, dass ich einen seiner Horkruxe entdeckt habe. Ich wollte einfach seine grässlich wütende Visage sehen, wenn er das herausfindet. Ich denke, diesen Lohn habe ich mir wohl verdient“, gestand er ein. „Oh, dann tut es mir Leid, dass dein Warten umsonst war und Harry und ich deinen Plan durchkreuzt haben“, meinte Albus ruhig und höflich.

Regulus winkte ab. „Schon gut, Herr Direktor. Dafür konnte Ihr Leben gerettet werden. Das ist doch immerhin auch etwas, oder nicht?“, Albus nickte bedächtig. Severus stand einfach nur da. „Er hat dich gewarnt?“, fragte der Schulleiter seinen Lehrer. „Jawohl, Sir.“ Presste Severus immer noch etwas unbehaglich aus sich heraus. Ihm war es mehr als peinlich, dem Direktor hier und jetzt Rede und Antwort stehen zu müssen. Eigentlich sollte niemand erfahren, dass es nicht Snape selbst war, der den Schulleiter rettete, sondern Regulus. Snape wollte die Lorbeeren und die Anerkennung vom Schulleiter für sich ganz allein haben. Aber dies war jetzt wie eine Seifenblase zerplatzt.

Regulus schwebte zu Severus, weil er sehr bemerkt hatte, dass Snape dieses Treffen unangenehm war. „Ich war manchmal heimlich in der Schule. Die anderen Geister durften mich nicht entdecken, gleich gar nicht der Blutige Baron. Dennoch kannte ich Severus’ Rolle und informierte ihn.“ Streute er Salz in die Wunde und Snape schenkte Regulus körperloser Erscheinung einen giftigen und angewiderten Blick. Doch der junggebliebene Black lächelte nur spitzbübisch.

Albus musterte Regulus eindringlich. „Ich werde darüber Stillschweigen bewahren, dass Severus Snape in IHREN Diensten steht, Sir.“ Dehnte der Geist seine Worte in eine grottentiefe Länge, so dass es in der gesamten Höhle ein Echo erzeugte. „Sie sind nicht der Einzige, der möchte, dass der dunkle Lord scheitert.“ „Gut, ich danke dir Regulus. Doch wäre es mir lieber, wenn du in Zukunft nicht in dieser Höhle hausen musst. Ich lade dich nach Hogwarts ein“, erwies sich Dumbledore gönnerhaft. Black schien überrascht. „Würden sie einem ehemaligen Anwärter zum Todesser das wirklich anbieten?“, fragte er ungläubig und mit einem typisch slytherinhaften und spöttelnden Unterton.

Albus gluckste. „Erstens habe ich es dir bereits angeboten und zweitens ist mir jeder herzlich willkommen, der doch noch den rechtschaffenen Weg eingeschlagen hat.“ Dabei legte der alte Professor seine linke Hand auf Severus Schulter, dem innerlich die Brust anschwoll und so nickte dieser auch. Regulus Black schaute beide an. „Gern“, strahlte er plötzlich voller Eifer. „Gut, dann lasst uns aufbrechen, Severus, Regulus.“ Und Fawkes erschien. Mit einem Klatschen in die Hände waren er und der Schulleiter auch schon wieder verschwunden. Snape hob eine Augenbraue. „Aber den Weg zurück musst du allein finden, was?“, schnippte Black.

„Ja“, knurrte Snape. „Das muss jeder, der das Vertrauen von Albus Dumbledore genießen möchte“, klang seine Stimme tief und warnend. Dann begab sich Snape wieder ins Wasser und verließ schwimmend und dann tauchend die Grotte. Regulus pfiff durch seine Zähne und machte sich auf den Weg direkt nach Hogwarts.

~oOo~

Scotty war auf der Enterprise zu Gange. Dem letzten Dilithiumkristall schien langsam die Kraft auszugehen. Spock und Jim versuchten mit magischer Energie, die Instrumente am Laufen zu halten. Doch es brachte bei der komplizierten Technik nicht viel. Es war einfach zu schwer, einerseits die Technik davor zu schützen, nicht komplett in der magischen Umgebung verrückt spielen zu lassen, und andererseits gleichzeitig die Magie dafür einzusetzen, die Technik wiederum funktionieren zu lassen. Es war ein Teufelskreis, der kein Ende nahm. Es gab immer öfters Energieausfälle und stundenweise arbeiteten nur die Lebenserhaltungssysteme noch als einzige überhaupt reibungslos.

Jim setzte sich auf eine Konsole. „Wenn wir eines reparieren, spinnt eine Ecke weiter was anderes rum“, sagte er. Scotty warf einen Schraubenschlüssel durch den Raum. „Verflixt und zugenäht“, rief er laut und Schweigen trat ein. Spock trat näher. „Ich habe errechnet, dass wir in zweieinhalb Wochen die Enterprise evakuieren müssen, wenn wir nicht bis dahin eine Unterkunft auf der Erde für die Crew gefunden haben.“ „Das bedeutet, dass das Schiff definitiv nicht mehr lange in der Umlaufbahn gehalten werden kann“, hatte der Chefingenieur schon fast Tränen in den Augen. Er wollte sein Baby – die Enterprise - nicht aufgeben und Captain James Kirk wollte das auch nicht. „Wie weit sind wir mit den Vorbereitungen der Crewmitglieder?“, fragte er und Uhura sah zu ihm. „Also von den 513 Besatzungsmitgliedern sind 247 magisch und der Rest Squibs“, erklärte sie. „Haben alle ihre Hausaufgaben in Magie gemacht?“, fragte Jim. „Ja. Wir dachten, dass Kanada oder Australien vielleicht die besten Unterkünfte bieten würden“, gab sie an.

„Gut, sucht noch San Francisco mit aus und andere nützliche Orte. Sonst fragen sich die magischen Behörden noch, warum so viele unbekannte Magier wie aus dem Nichts in ihren Ländern auf einmal auftauchen.“ Uhura nickte und ging wieder. Suchend schaute Jim zu Spock. „Gibt es eine Möglichkeit, die Enterprise vorerst nur auf Eis zu legen?“, fragte er. „Nun, wir dachten, dass wir sie sanft auf der hinteren Seite des Mondes aufsetzen lassen könnten.“ Scotty seufzte. Er sah seine Enterprise schon in Stücke zerbersten und vor sich hin rosten.

Kräftig klopfte Kirk dem Schotten auf die Schulter. „Verkraften das unsere Systeme?“, fragte er. „Nun, wenn uns nichts anderes übrigbleibt. Aber dann geht die gesamte restliche Energie des einzigen Dilithiumkristalls drauf. Das Manöver ist schwer. Die Enterprise ist für Landungen nicht geschaffen. Dafür haben wir Shuttles an Bord.“ „Ja, ich weiß, Scotty“, sagte Jim. „Gut, wir lassen alles noch eine Woche so und wenn es dann nicht funktioniert, müssen wir wohl Albus Dumbledore einweihen.“ Sie nickten und jeder verließ den Maschinenraum mit gemischten Gefühlen.

~oOo~

Parley und Amelysa waren zwei unersättliche Turteltauben. Sie begleitete zwar immer noch Pomona Sprout in den Garten, wo auch jeden Tag Neville war, und Hagrid in den Wald, wo neuerdings auch Luna immer dabei war, um die Thestrale zu füttern, aber sie war auch öfters mit in der Bibliothek bei Parley, wenn er alte Runen studierte oder mit Binns im Lehrerzimmer, der unentwegt monoton über Geschichte faselte. Und Parley begleitete manchmal Amelysa, wenn sie in den Gärten Kräuter pflegte oder bei Hagrid zum Kaffee eingeladen war. Sie waren wie zwei Kletten.

Adrian war im August oft mit Randy auf dem Quidditch-Feld, was auch Ron und Ginny freute, denn so durften sie auch trainieren. Oder Adrian war bei Ingwerplätzchen und Tee mit Minerva in schwerste Theorien über Verwandlungen vertieft oder experimentierte mit Flitwick an Zauberkunststücken herum.

Randy trainierte jeden Tag drei Stunden Quidditch, um sich und seinen Körper fit zu halten oder begleitete Madame Hooch gar auf die „Internationale Rennbesen- und Quidditch - Ausstellung“, die dieses Jahr in Japan stattfand. Einmal pro Woche verirrte er sich sogar in den hohen Turm zu Professor Sybil Trelawney, die ihn aus Kaffeesätzen lesen ließ und ihm jedes Mal sagte, er würde sterben. Aber lieber saß er am Waldrand und unterhielt sich mit Firenze, der für Randys Verhältnisse mehr von Wahrsagen verstand, als die Schrulle im Turm, wie er sie gern nannte.

Tobias traf sich drei Mal pro Woche genau zu Mitternacht mit Professor Sinistra auf dem Astronomieturm und sie untersuchten Sterne, Nebel und Galaxien. Weitere drei Mal die Woche war er in der Bibliothek, wo er Arithmantikwälzer durchforstete und begleitete die Professorin Vektor mit zu Gringotts, wo Neuerungen zur Umrechnung und Verwaltung von Muggelgeld in Zauberergold erläutert wurden. Im Endeffekt stellte sich heraus, dass die Gringottsbank kein Muggelgeld mehr zum Umtausch annahm. Voldemorts Einfluss wuchs merklich und machte auch vor den Kobolden nicht Halt. Der Kreis seiner Herrschaft zog sich schleichend und kontinuierlich immer enger, um Muggeln und Muggel-geborenen Magiern das Leben zu erschweren. Und einmal pro Woche ließen Albus Dumbledore und Tobias es sich nicht nehmen, alchemistische Experimente zu vollführen. Hierzu hatte Albus im zweiten Stock einen leeren Klassenraum extra dafür herrichten lassen.

Spock pendelte einmal pro Woche zwischen London und Hogwarts hin und her, um Buchbestellungen für das neue Schuljahr aufzugeben oder abzuholen. Madame Pince bestand darauf, die Waren stets persönlich entgegen zu nehmen und natürlich vorher unter die Lupe genommen zu haben. Nur makellose Ware fand den Weg in ihre geheiligten Regale der riesigen Bibliothek Hogwarts. Dass sie jetzt so viel Vertrauen in Spock setzte, dass er dies erledigen durfte, beruhte einfach auf der Tatsache, dass sie bei der zunehmenden Gefahr ungern selbst reiste und auch darin, dass er genauso akribisch korrekt sein konnte wie sie selbst. Zwei tickende Schweizer Uhren mit einem Hang zur Überordentlichkeit hatten sich hier wohl gefunden.

Scotty lieferte zwei Mal die Woche an Aberforth heiße Ware in Form von seltenem Wein und Schnaps und half ihm dazu noch in der Schenke aus. Die beiden saßen abends nach getaner Arbeit immer öfters zusammen und tranken noch einen und plauderten über Gott und die Welt. Scotty erfuhr auch, dass das Bild an der Wand Ariana war, die Schwester von Aberforth und Albus, die im Alter von vierzehn Jahren leider verstarb. Das Warum erläuterte Aberforth nie, wenngleich er durch die unschönen Töne über seinen Bruder durchschimmern ließ, dass Albus etwas damit zu tun haben musste.

„Wo habt ihr damals gewohnt?“, fragte Scotty und räumte die letzten Stühle in der kleinen schäbigen Gastwirtschaft hoch. „In Godrics Hollow“, sagte Aberforth und wischte den Tresen blank. „Wurden dort nicht die Potters ermordet?“, fragte Scotty neugieriger. „Ja, Albus dachte, es wäre gut, wenn er sie in unserem alten Haus verstecken würde. Doch was hat es gebracht? Es liegt jetzt in Schutt und Asche und seine Ruinen dienen als Mahnmal. Alles, was mir blieb, hängt da an der Wand“, knurrte der alte Mann und setzte sich mit an den Tisch zu Scotty. Dieser schob dem Wirt ein Glas zu uns und beide kippten den rauchenden Whisky ihre Kehlen hinab.

Jim half wie immer bei Rosmerta als Koch oder Kellner aus und fragte eines Abends einen Gast, den er schon seit einer Woche beäugte, ob dieser nicht eine Stelle frei hätte. Denn dieser Mann war lau Aussage Rosmertas ein hohes Tier beim Tagespropheten und in Gastwirtschaften kennt man als Kellner schnell jeden sowie dessen Geheimnisse und Vorlieben. „Hm, wen wollen Sie mir denn vorschlagen?“, fragte Linus Pottins. „Ich kenne da eine sehr begabte Journalistin. Sie sucht neue Herausforderungen. Nyota Uhura ist ihr Name. Vielleicht dürfte sie sich bei Ihnen mal vorstellen?“, fragte er. Linus strich sich durch sein kurzes, silbermeliertes Haar. „Nun, wir beim Tagespropheten haben eigentlich genug Leute.“ Und er schien nicht sehr angetan, hier so zwischen Stuhl und Tisch Geschäfte mit einem Kellner zu machen. „Aber haben Sie auch genug, die in diesen Zeiten auch jene Orte der Gefahr aufsuchen, die die meisten Geschichten ihres Blattes jetzt füllen könnten?“, fragte Jim und stellte dem mittelgroßen Mann eine Portion Schweinshaxe hin. Linus grübelte, während er einen kräftigen Schluck aus seinem Krug mit Butterbier nahm. „Kommen sie nachher nochmal“, sagte er und Jim nickte. „Essen und Getränke gehen aufs Haus, Sir. Lassen sie es sich auf der Zunge zergehen“, sagte Jim und verschwand in der Küche.

Als er später den Tisch abräumen wollte, hielt ihn Linus am Arm fest. „Ok, sie kann am Mittwoch in der Winkelgasse vorbei kommen. 10:00 Uhr.“ „Danke, Mr Pottins“, sagte Jim und der Herausgeber des Tagespropheten hatte bereits seinen Umhang geschnappt und war zum Ausgang geeilt. „Warum nimmst du dessen Essen auf deine Rechnung?“, fragte Rosmerta irritiert. „Ich gebe zu, ein Geschäft mit ihm abgewickelt zu haben.“ Sie stemmte ihre Arme in die Hüften. „Jim, wir sind hier nicht der Eberkopf“, sagte sie barsch. „Rosi, natürlich nicht“, antwortete er, gab ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand mit dem dreckigen Geschirr in der Küche. Sie lief rot an und seufzte mit verträumtem Blick. Doch dann rief schon der nächste Gast nach Nachschub und sie füllte sofort zwei Humpen mit Metbier.

~oOo~

Adriana übte einerseits Meditationen, die sie durch Spock erlernte, auch mit Neonas. So profitierte auch dieser von ihrem kleinen Privatunterricht. Andererseits übte sie es auch mit Spock selbst. Und sie war auch immer wieder mit Horace im Tranklabor, wo beide sich entweder einfach nur unterhielten oder zusammen brauten. Auch hier schaute Spock gern vorbei oder gar Pille McCoy und sie brauten allesamt zusammen. Snape schlich öfters vorbei und grummelte innerlich. Horace hatte wieder seinen kleinen Klub zum Laufen gebracht und Snape fühlte sich als das fünfte Rad am Wagen – nicht eingeladen und ausgeschlossen – trotz seiner herausragenden Kenntnisse als anerkannter Zaubertrankmeister. Aber wozu brauchte Snape schon Gönner. Er war ein Mann in eigener Sache, immer allein unterwegs und somit unabhängig. Dennoch missfiel ihm dies sehr.

Adriana hatte es Horace gar erlaubt, ihre Unterlagen einzusehen, die sie für die Kapselform des Vielsafttrankes erstellt hatte und Horace plante sofort den großen Durchbruch in einer Fachzeitschrift. „Herausragend, ich kenne da jemanden, der ‚Zaubertränke Heute‘ mit herausgibt. Er wird sich mit Bestimmtheit gern deinen Artikel ansehen wollen“, sagte er eifrig.

Adriana hatte darauf spekuliert. Doch versetzte sie ihm einen kleinen Dämpfer. Sie wollte ihn einfach nur bei der Stange halten. „Horace, ich glaube, es ist gewiss nicht der richtige Zeitpunkt, so etwas zu veröffentlichen.“ Er rieb seinen kugelrunden Bauch. „Warum denn nicht?“, fragte er. „Nun, stell dir vor, die Todesser lesen das. Was glaubst du, wie einfach es durch diese Neuerung für sie sein wird, die Gestalt anderer anzunehmen und wie unauffälliger. Und wir stehen dann mit unseren Namen dafür gerade. Nein, lieber noch nicht.“ Er wurde blass. „Ja, ja. Das ist natürlich wahr.“ Brummelte er mit schwabbeldem Bauch und flatterndem Bart. „Wir sollten den richtigen Moment abpassen, meinst du nicht. Wir Slytherins haben schließlich eine gute Nase für so etwas“, goss sie Öl ins Feuer, dessen Flammen nach Einsicht schrien. „Ja, wohl wahr. Aber wir beide werden doch an der Veröffentlichung arbeiten, wenn es soweit ist“, blickte er sie aus seinen Glubschaugen an und hatte einen Zeigefinger gehoben, als er sie erwartungsvoll angrinste. „Ja, wir beide, Horace“, Klopfte sie ihm auf die Schulter und er war zufrieden.

~oOo~

Snape hingegen musste mindestens einmal die Woche bei Voldemort antanzen und ihm haarklein und en detail von allem berichten, was sich im Schlosse tat. Voldemort hörte nur zu und jedes Mal war Snape allein. Der dunkle Lord war immer noch sehr misstrauisch und versuchte größere Ansammlungen der Todesser zu vermeiden, so dass er sie einzeln besser kontrollieren konnte, als wenn sie sich vielleicht zusammen rotteten und gemeinsam eigene Pläne schmiedeten. Die Verschwiegenheit des Lords wurde Snape immer unheimlicher. Es schienen wohl jene Früchte zu sein, die der Lord jetzt erntete, da er jedem stets misstraute, und die aus den Samen zu entspringen schienen, die Tom Riddle von Kind an selbst gesät hatte. Sein Wahn wurde mit jedem Treffen offensichtlicher.

Auch erinnerte ihn Voldemort daran, dass er den Malfoy-Jungen finden solle. „Severus, du weißt wie sehr ich Erfolge schätze. Besonders in diesen Zeiten“, blickte der Lord auf seinen Todesser und das Glühen seiner Augen bohrte sich in die dunklen, so dass der Lord sein Spiegelbild ansah und er sich daran ergötzte. „Jawohl, mein Lord“, fiel Snape auf die Knie. „Gut!“, zischte der Lord laut und kalt. Snape wurde wie durch ein unsichtbares Gummiband auf die Beine gezogen und musste den intensiven Blick Voldemorts stand halten, der nunmehr so nahe an ihn heran getreten war, dass Snapes Nase fast an das graubleichblaue Gesicht dieser Kreatur berührte.

Lachend drehte sich der Lord um und wirbelte durch den Raum. „Du hast die Gedanken immer wieder bei einer Person.“ Snape schluckte bei diesen Worten. Sein Magen zog sich zusammen. „Nun, lass es mich mal so sagen…“, dehnte er süffisant seine schrille Stimme, „…Wenn du mir Malfoy bringst – lebendig! – Und wenn du mir weiterhin gut und bereitwillig Informationen über den alten Narr und diese Riege von Auserwählten lieferst, dann werde ich vielleicht dieses eine Mal dir die große Gnade meiner Großzügigkeit gewähren.“ Snape schaute ihn etwas verwirrt an, aber blieb innerlich krampfhaft hart. Äußerlich erzeugte Snape ein schelmisches Grinsen.

Doch des dunklen Lords fiese Visage übertraf Snapes allemal und war fürchterlicher als Snapes schlimmster Blick. „Aber freue dich nicht zu früh. Dein Erfolg allein wird von Nöten sein, um mich zu so etwas zu bewegen. Also! Du hast es in der Hand. Enttäusche mich nicht!“, zischte er kalt und regelrecht gehässig, so dass in Snapes Körper seine Knochen kurz zu Eisblöcken gefroren. „Jawohl, mein Lord“, sagte er und das belanglose und gelangweilte Winken des Lords deutete darauf, dass er gehen sollte.

~oOo~

Nachdem Snape gegangen war, führte Wurmschwanz Narzissa in den Raum. „So, Narzissa“, sagte Voldemort zischelnd und ölig. „Wie ich hörte, verwaltest du jetzt Lucius Gold allein?“, fragte er. „Ja, so ist es.“ „Hm, kennst du dich mit den Geschicken der Finanzen aus?“ „Lucius hat nie Geheimnisse vor mir gehabt“, sagte sie leise und stierte auf den Boden. „Wie rührend“, meinte Voldemort abfällig und seine dünnen langen Finger strichen über ihre Wange, blieben am zarten Kinn haften und mit einer seiner langen gelben Fingernägel, die sich sanft in ihr bleiches Fleisch drückten, hob er ihren Kopf etwas nach oben. Eine dünne Spur Blut floss seinen Finger entlang, während sie Tränen unterdrückte. „Du warst zwar nie gewillt, dich mir als Todesser anzuschließen, aber stets warst du gewillt mir zu dienen. Wirst du es auch jetzt tun, Narzissa?“, fragte er gedehnt und leise herausfordernd, während sich sein Blick in ihre blauen Augen stahl und so ihre Gedanken umfasste. „Jawohl, mein Lord“, sagte sie brüchig und zitterte.

Er grinste fies und sein Finger zog eine Blutspur zaghaft und frivol mit bestialischem Blick auf ihre zittrige Gestalt und der Angst in ihren Augen an ihrem Hals herab. Sie drehte den Kopf angewidert zur Seite weg. „Schön, dann sei du wenigstens vernünftiger und nicht unbedingt verrückter als deine Schwester Bellatrix“, mahnte er und ließ ruckartig mit einem Hochschnellen seiner Hand und einem dazugehörigen Fingerschnipsen von ihr ab. Plötzlich standen zwei bequeme Sessel, ein Tisch und Elfenwein darauf im Raum. „Nimm doch bitte Platz, Narzissa, und lass mich dir erklären, was ich mir von dir wünsche“, vibrierte seine schrille Stimme in ihrem Kopf wider und sie tat, was er ihr sagte und er leckte sich ihr Blut, das er an seinem Finger hatte, genüsslich ab, als sei es der beste Erdbeersirup der Welt.

~oOo~

Severus war in seine Räume zurück gekehrt und Regulus schwebte über dessen Bett und tat so, als würde er sich ausruhen. „Wie war es?“, fragte er. „Wie immer“, meinte Snape. „Wirklich?“, hakte Regulus nach. Snape knurrte nur. „Sag mal, warum hast du diese Phiolen da? Was verbirgst du vor dem Lord?“, fragte er neugierig und deutete auf die Schublade, die Snape gerade kurz geöffnet hatte. „Das geht dich nichts an.“ „Hey, ich bin nicht mein Bruder Sirius, den du gehasst hast. Also, sag schon“, erwiderte der Geist mürrisch. „Intime Dinge.“ „Oh, sag bloß, du hast deine Schüchternheit abgelegt und hattest jemals Sex in deinem Leben.“ Snape funkelte den Geist mit gezogenem Zauberstab an. „Du bist vielleicht nicht dein Bruder, aber genauso aufmüpfig wie er und steckst deine Nase in Angelegenheiten, die dich nichts angehen“, blaffte der dünne, schwarzhaarige Zauberer und der andere tote, schwarzhaarige Zauberer lachte leise. „Na, na, aber jene Aufmüpfigkeit verhalf dir dazu, Dumbledore zu retten. Also, immer hübsch ruhig bleiben“, mahnte er mit erhobenen Zeigeinger und tat so, als würde er auf dem Bett auf und abspringen.

„Es geht um Malfoy?“, fragte Regulus nach einem Moment der kalten Stille. „Ja, auch.“ „Hm, ich könnte dich bei der Suche unterstützen“, bot Regulus an. „Und was ist der Preis dafür?“, fragte Snape kalt und mit unergründbarer Miene. „Dass du mir verrätst, welche Erinnerungen du in den Phiolen da hast.“ „Pah, niemals“, sagte Snape. „Ok, es war einen Versuch wert. Aber es reicht mir schon, wenn du weiterhin zu mir schweigst.“ Snape musterte Black. „Das hat der Direktor schon angeordnet“, grinste Snape verschlagen. „Komm schon, Severus. Du weißt genau, dass du in deinen wütenden Phasen gern mal auch was Falsches ausplauderst, um deinen Vorteil zu sichern oder auch nur deine Rachegelüste auszuleben. Ich möchte dies nur zu verhindern wissen.“ Snape sog die Luft scharf ein. Er nickte. „Gut, dann schwirre ich ab morgen los und suche diesen Draco Malfoy. Warum will der Lord ihn eigentlich lebend?“, fragte er. „Keine Ahnung. Er dürfte eigentlich vollkommen nutzlos sein“, sagte Snape und wollte nun zum Direktor, da dieser bestimmt seinen Unterricht mit Harry beendet hatte und es auf 17:00 Uhr zuging. Er wollte ihm Bericht erstatten.

~oOo~

Albus saß in seinem Bürostuhl und schrieb einen Brief als Severus herein trat, um ihm von heutigen Treffen mit dem Lord zu berichten. Er erzählte einfach alles, bis auf die Tatsache, welchen Preis Snape von Voldemort erhalten sollte. „Also nimmt Tom wieder die Fährte auf“, sagte Albus nebenbei. „Welche Fährte, Sir?“, fragte Snape und seine Neugier erklomm seine Augen. „Nun, ich dachte mir schon, dass es darauf hinauslaufen würde“, tat der Schulleiter gelangweilt und rollte jetzt den Brief sorgfältig zusammen, um ihn dem kleinen Kauz zu geben. Das Pergament verschwand in einem kleinen Glöckchen, dass die Briefeule um den Hals trug. Dieses war eine Art Nachbildung eines Schnatzes im Kleinformat und öffnete sich nicht jedem. So war gewährleistet, dass auch in dieser Zeit Briefe sicher ihren Bestimmungsort unversehrt und verschlossen erreichten.

Diese Erfindung hatte man Atorius Fibberton zu verdanken, der erst seit einem Jahr in der führenden Firma für Schnatz- und Quaffelherstellungen arbeitete, die auch Quidditch-Besen fabrizierten. Denn der Schnatz war etwas Besonderes. Jeder neue Schnatz war magisch so verzaubert, dass er demjenigen besondere Dienste erwies, der ihn als erster gefangen hatte. Diese Miniatur war etwas abgewandelt. Der, der diese kleine Glocke zuerst in Besitz nahm, konnte sie so verzaubern, dass sie nur eine bestimmte Person entgegen nehmen konnte. Und auch nur diese konnte sie öffnen. Selbst eine Hexe oder ein Zauberer, die beziehungsweise der den Vielsafttrank getrunken hatte, vermochte sie nicht zu öffnen. Zudem war die Botschaft dann auch nur von jener Person lesbar, für die das Pergament bestimmt war. Es war eine Meisterleistung der Verschlüsselung und hatte Atorius Fibberton einen entsprechenden Preis für die größte magische Errungenschaft des Jahres eingebracht.

Snape wusste, dass der Direktor einfach nicht gewillt war, ihm mehr darüber zu sagen und wollte nun gehen. Doch der Schulleiter unterbrach seine Handlung. „Hat Tom nach Adriana gefragt?“ fragte er laut und klar. Snape, der schon mit dem Rücken zu Albus stand, schloss kurz die Augen und drehte sich dann mit festem Blick zum Schulleiter. „Er erkundigte sich nach allen Assistenten, Sir.“ Albus stand auf und trat Snape gegenüber. „Was ist der Preis, mein Junge?“, fragte er mild und väterlich. Snape starrte an Albus vorbei ins Leere.

„Sie selbst.“, flüsterte Snape kaum hörbar. „Nun, ich kann es ihm nicht verdenken. Sie muss ihn sehr beeindruckt haben in jener Nacht. Und außer mir, wäre kaum einer im Stande gewesen, ihn von seinem Besen zu holen. Ich bin froh, dass T’Gai ihr zur Seite gestanden hat. Er kümmert sich für seine reservierte Art doch sehr liebevoll um sie“, klang es recht banal aus Dumbledores Munde. Snape nickte und presste seine Zähne, um einen bitteren Geschmack zu ignorieren, harsch zusammen. „Lass dich kein weiteres Mal von der Vergangenheit einholen, Severus. Vielleicht solltest du doch dieses Suus Mahna mal als Konzentrationshilfe nutzen. Du hasst durch jene Bitte einmal einen Menschen verloren, du könntest es auch ein zweites Mal. Aber möchtest du das auch ein zweites Mal wirklich durchmachen?“ Albus hatte Severus’ Schultern umfasst und seine Mundwinkel zuckten kurz, als er merkte, dass seine tote rechte Hand leicht schmerzte. Snape nickte nur, drehte sich um, sich so aus Dumbledores tröstenden Griff befreiend, und eilte eisernen Schrittes aus dem Arbeitszimmer.

Albus stand mit besorgtem Blick da, schaute für Momente verloren auf die zugeschlagene Tür, ging zu einem Schränkchen und holte eine Phiole hervor. Er trank sie in einem Zug aus und verzog das Gesicht. „Fürchterliches Zeug“, knurrte er und Fawkes gurrte leise. „Ja, es muss sein. Ich weiß“, meinte er und ließ eine Schallplatte auf das Grammphon auflegen. Es ertönte ein Mandolinen-Konzert von Vivaldi und Albus setzte sich ausruhend in einen herbeigezauberten Sessel und las nunmehr eine Zeitschrift über Verwandlungen.

TBC

~o~o~o~

Ok, das war ein Kapitel mit ein bisschen von allem. So dass auch die anderen Mitwirkenden nicht außer Acht gelassen werden.
Das nächste Kapitel was folgt lautet: 'Good Old Enterprise'
Bis dahin!!!
Und einen dicken Dank an luscinia für die Beta. Du warst wie immer sehr aufopferungsvoll. ;-)


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