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Fanfiction

Mirror Magic - Kapitel 11 - Holterdiepolter-Hochzeit

von NoctiVagux

Danke für deine Kommis Anoel! Wie gewünscht hier das Hochzeits-Kapitel... Viel Spaß!


~o~o~o~


Der Freitag, des achten August näherte sich. Ginny hatte seit Anfang der Woche, jeden Tag drei Eulen erhalten, in denen ihre Mutter Molly ihr zum einen das Leid über Fleurs ausgefallene Wünsche zur Hochzeit klagte und zum anderen darüber philosophierte und Rat suchte, welche Häppchen auf der Hochzeit serviert werden sollten. Quälend versuchte Ginny ihrer Mutter gute Ratschläge zu geben, doch so richtig Lust und Laune hatte sie nicht dazu. Ginnys Gedanken kreisten vielmehr um Harry. Sie bekam mit, wie sehr Harry unter Anspannung stand. Und diese Anspannung war umso größer, je mehr Unterricht er bei Dumbledore absolvierte – Tag für Tag, nach dem Mittagessen bis zum Tee am späten Nachmittag.

Für Ginny war Hermione keine große Hilfe, um mal ein Gespräche unter Frauen zu führen. Sie wälzte Bücher in der Bibliothek und gab vor, fleißig für das neue Schuljahr zu lernen. Doch in Wirklichkeit saß Hermione mehr und mehr da, um etwas über Horkruxe herauszufinden. Eines Tages kritzelte sie wirr und müde in den Abendstunden einfach nur Wörter aufs Papier. Irgendwann hatte sie ein komisches Gebilde an Wortspielen zusammengestellt und glaubte schon verrückt geworden zu sein.

Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors nahm Ron am Abend das wundersam bekritzelte Blatt, als Hermione gähnend in einem Buch blätterte. Er runzelte die Stirn. „Man sollte sie wie auf einem Schachbrett anordnen.“ Grinste er. Sie reagierte nicht darauf. Er nahm ein Pergament und krakelte die Worte anders auf und übermalte alles mit der Überschrift ‚Hermiones Horkruxe und Heiligtümer‘.

Als Neville mit Luna hereinkam, er schaute recht stolz, warfen sich beide auf die Couch und Luna blickte zu Ron. „Heiligtümer? Meinst du die Heiligtümer des Todes?“ fragte sie Ron. „Was? Nein, das ist von Godrics Hallow abgeleitet.“ Sagte er gelangweilt und verleierte innerlich die Augen. „Nun mein Vater beschäftigt sich mit den Heiligtümern des Todes.“ Sagte sie. „Die Heiligtümer des Todes?“ fragte Ron. „Eine Gruselgeschichte?“ wurde er neugierig. „Nun, er ist der Meinung, dass es mit der Geschichte von ‚Das Märchen von Beedle dem Barden‘ zu tun hat.“ „Also doch ein Märchen.“ Seufzte Ron und Harry kam die Wendeltreppe herunter und gähnte auch.

„Hey, erzähl sie doch uns.“ Meinte Harry und warf sich in einen Sessel. „Hm…“ dachte Luna. Hermione klappte das Buch zu, riss Ron ihr Pergament aus der Hand und starrte es an. „Hey, ich wollte nur behilflich sein.“ Gab er an. „Das sehe ich!“ schnippte sie und wollte es zerreißen, aber Harry hatte es ihr aus der Hand gerissen. „Wolltest du nicht fürs Schuljahr lernen?“ fragte er. „Na ja, so recht kann ich mich nicht konzentrieren.“ Murmelte sie und rieb sich vor Müdigkeit schon ihre Augen. „Hermiones Horkruxe und Hallows?“ lachte Harry leise. „Wir können es ja auch Harrys Horkruxe und Hallows nennen!“ zischte sie. „Ist ja schon gut.“ Sprach er lahm.

Ron war aber immer noch an der Geschichte interessiert. „Komm, oder ich erzähle sie. Meine Mum hat sie immer besonders gut ausgeschmückt.“ Sagte er und alle schauten zu Ron, als wüssten sie, dass er sie wohl allein gern besonders ausschmückte. „Also wenn du dich schon darum reißt.“ Sagte Neville. „Mein Onkel hat mir auch immer diese Geschichten regelrecht eingeflößt. Sie dachten damals, wenn ich Zauberer-Geschichten höre, es meine Phantasie anregt und ich dann auch was zaubere.“ Sein Gesicht war dabei recht düster geworden. Ron erinnerte sich, welche Storys Neville in seinen ersten Jahren immer erzählt hatte, als dessen Familie versuchte ihn zum zaubern zu bringen. Die Geschichten mussten wie ein Verhör gewesen sein. Gespannt lauschten alle Rons phantasievoller Gestaltung und Untermalung durch kleine Zauberer-Tricks. Er schien ein wahres Schauspieler-Talent zu besitzen.

~oOo~

Der Freitagmittag, er war gekommen und Albus Dumbledore hatte alle, die der Einladung zur Hochzeit von Bill und Fleur folgen wollten, in sein Büro gebeten. Sie waren letztendlich nur zu viert. „So, wir versuchen heute etwas ganz besonderes.“ Sagte er gelassen. Alle Augenpaare ruhten auf ihm. „Was denn?“ fragte Harry. „Wir reisen mit Fawkes zur Hochzeit.“ Alle schluckten nur Harry nicht. Er mochte diesen Phönix sehr. Er war von ihm angetan. „Ähm, brennt das nicht?“ fragte Ron brüchig. „Nein, es prickelt wie ein aufregendes Abenteuer.“ Versicherte der Schulleiter verschmitzt mit leuchtend blauen Augen.

Doch so recht warm wurde Ron bei der Sache nicht. Er setzte eine unterkühlte und verbissene Miene auf. „Auf einem Besen Kunststücke vollführen können, aber vor einem Phönix Angst haben, was?“ säuselte Hermione leise und spitz. „Wie? Ich doch nicht!“ gab er barsch zurück und wurde augenblicklich rot im Gesicht. „Hermione.“ Sagte Albus und bot ihr einen Arm an. Sie henkelte sich ein. Den anderen nahm Ginny und Fawkes flatterte auf Albus Schulter. „Bis gleich…“ zwinkerte er den anderen zu und mit einem kleinen Feuerschwall waren sie fort.

Kurz darauf war Albus zurück und holte nun auch Harry und Ron ab. Neville und Luna wollten nicht mit. Neville eigentlich nur, weil Luna es vorzog in Hogwarts zu bleiben und sie blieb nur da, weil Tobias nicht mit zur Hochzeit ging. Neville war gerade in den Beeten unterwegs und half Amelysa Petrie und Madame Sprout – die beide wie zwei buddelnde Maulwürfe durch und durch Erdflecken auf ihren Roben hatten – als Luna plötzlich neben ihm stand. „Adriana wollte ein paar seltene Waldkräuter sammeln. Sie braucht sie zum Brauen. Kommst du mit?“ fragte sie. Neville sah überrascht auf. „Gern.“ Strahlte er und sie machten sich auf den Weg. Es erfüllte ihn heimlich mit Stolz, dass sie ihn einfach so aus einer Laune heraus mitnehmen wollte, ohne auch nur einmal diesen Tobias erwähnt zu haben. In Neville keimte die Hoffnung, dass Luna ihn vielleicht doch mochte und wenn möglich gar so sehr wie er sie.

Adriana wartete mit T’Gai am Waldrand in der Nähe von Hagrids Hütte. Hagrid trat aus seiner Hütte, hatte eine quietsch bunt karierte Jacke übergezogen und einen riesige Schnupfblume am Jackett platziert. Er grüßte und machte sich nun auch auf den Weg zur Hochzeit. T’Gai und Adriana grüßten, als auch schon Neville und Luna auf die beiden zukamen. „Gut, da wir vollständig sind, gehen wir zuerst die Thestrale besuchen und dann die Blubberblume suchen.“ Sagte Adriana kühl. Luna nickte und hatte einen Beutel mit frischen Innereien dabei, die sie aus der Hogwarts-Küche immer von den Elfen bekam. Neville flüsterte leise. „Echt, die Blubberblume? Die ist ganz selten. Warum hat keiner gesagt, dass sie im Verbotenen Wald wächst?“ fragte er. Luna kicherte. „Weil er verboten ist, oder?“ und er seufzte. Die vier stiefelten los.

Snape, der von Hogsmeade angelaufen kam, seine Besorgungen in der Apotheke erledigt hatte, sah die vier Gestalten im Wald verschwinden. Adriana und T’Gai passten auf, das Luna und Neville stets in ihrer Nähe waren, nachdem die Thestrale die blutigen Innereien verspeist hatten und sie weiter durch den Wald zogen. „Albus hat mir den Auftrag gegeben, heimlich alles was mit den Heiligtümern des Todes und Horkruxe zu tun hat, aus der Bibliothek zu räumen.“ Sagte T’Gai, als sie einige Meter hinter Luna und Neville ungehört reden konnten. Adriana hob beide Augenbrauen. „Warum? Denkt er Hogwarts ist nicht sicher?“ fragte sie. „Nun, zum Schuljahresanfang strömen doch noch einige Kinder hierher und wenn die Pforten offen stehen, dann läuft man Gefahr, dass das richtige Wissen in falsche Hände gerät.“ Sie nickte. T’Gai hielt ihre Hand plötzlich fest und starrte diese an.

Er ließ sie seufzend wieder los. „Mir ist ein Zeichen aufgefallen.“ Adriana runzelte die Stirn. „Wie Zeichen?“ fragte sie neugierig. T’Gai holte ein Buch heraus und ein Pergament. „Das hier, ist aus meinem Familienbesitz und dies hier ein Symbol für die Heiligtümer.“ Sie stierte darauf und schloss die Augen. „Ich verstehe.“ Meinte sie käsig im Gesicht und stierte in Nevilles Rücken. Er schaute ihr seitlich tief in die Augen. „Du kennst es, nicht wahr?“ fragte er verschwörerisch. Sie räusperte sich. „Ich muss zuerst etwas prüfen.“ Sagte sie und eilte zu Luna und Neville, die wohl endlich das Blubberblümchen gefunden hatte. Sie sammelten es behutsam ein und betäubten es sofort, sodass es nicht mit seinen Blütenkelchen und dem darin so kostbaren Nektar losblubbern konnte. Danach gingen sie zurück.

~oOo~

Der Fuchsbau sah geradezu überladen aus. Überall Schleifchen in Rosa und zartem Elfenbein, Blumenschwalle in Aprikot und ein riesiges Büfett, welches Mrs Weasley anschaute, als wäre es ihre Nemesis. „Was meinst du?“ flüsterte sie zu Ginny. „Du hast dich selbst übertroffen, Mum.“ Drückte Ginny ihr einen Kuss auf die Wange. „Danke, Kleines. Aber du wirst es kaum glauben. Fred und George haben fast die Hälfte davon allein zu Stande gebracht.“ Ginny musterte ihre Mutter, als hätte dieser Fieber. „Keine Angst. Ich habe ihnen jedwede Scherze ausgetrieben gehabt, zumindest für ein paar Stunden ihrer kostbaren Hilfe.“ Sagte sie. Harry sah zu Ginny. „Wer es glaubt.“ Murmelte er, als Mrs Weasley andere Gäste recht nervös begrüßte.

Remus und Tonks waren schon da. Remus wirkte bedrückt und Tonks war die pure Freude. Harry verstand nicht, warum zwei frisch verheiratete so unterschiedlicher Stimmung sein konnten. Eigentlich müssten sie doch überglücklich sein. Er blickte sich um und sah viele Rotschöpfe. Alles irgendwie Verwandte der Großfamilie Weasley dachte er und kannte vielleicht zwei oder drei Gesichter, mehr aber auch nicht. Ginny wurde plötzlich von vier gackernden entfernten Cousinen eingespannt, die sie sogleich mit sich zogen und Harry konnte nur ein kurzes verständnisvolles Nicken entgegenbringen, als sie Hilfe Suchend nach ihm schaute und die Mädchen sie in den Flur zogen.

Harry sah sich um und rieb sich den Nacken. Noch nie war er auf einer Hochzeit und irgendwie war es auch keine Feier, die er so schnell so gern wieder haben wollte. Es war alles so gezwungen korrekt – zu pompös und zu feierlich. Er hatte andere Gedanken, die alles andere als Hochzeitsglocken läuten ließen. Er dachte an Voldemort und das Grauen, was da draußen herrschte.

Er entdeckte auf einem Stuhl einen Tagespropheten und griff ihn sich. „Bis heute noch nichts davon, dass Professor Burbage tot ist. Sie belassen es wohl dabei, dass sie fluchtartig das Land verlassen habe.“ Sagte er leise, als Ron sich neben ihn setzte. „Die verschweigen ganz schön viel.“ Murmelte Ron und schaute sich ängstlich um. Manchem Verwandten nickte er mit einem falschen Lächeln zu und seufzte danach laut. „Ja.“ Entgegnete Harry und las weiter. „Vater sagt, dass Scrimgeour nicht möchte, dass die Bevölkerung erfährt, dass Voldemort immer stärker wird.“ Harry schnaubte. „So viel zum neuen Minister.“ Entrüstete er sich leise. „Du Harry, das wird doch kein richtiges Schuljahr oder? Ich meine wenn das so weiter geht, wird bis Weihnachten alles den Bach runter gegangen sein, wenn wir nicht langsam in die Pötte kommen.“ Rons Augen klebten an Harrys Reaktion. Er nickte nur und schlug die Zeitung zerknüllend zu. „Ja, Dumbledore ist sehr verhalten. Ich weiß nur nicht warum. Ich dachte er würde darauf drängen, dass wir schnell voran kommen.“ Grübelte Harry laut und rückte sich seine Brille zu recht, als er durch den Raum schaute, der immer voller wurde.

Hermione stellte sich zu ihnen. „Wir feiern und Voldemort ist da draußen. Das ist doch nicht normal.“ Sagte sie mit kalter Stimme. Alle drei schauten sich an und verstanden einander. „Bringen wir es hinter uns.“ Stand Harry entschlossen auf. „Bill und Fleur scheint der Krieg nicht zu interessieren.“ Brummelte Ron und stierte auf das Büfett, als wäre es ein Topf voller Gold. Dabei rieb er sich kurz seine Bauch. „Wann geht es los?“ fragte Harry. „In einer Stunde.“ Meinte Hermione. Plötzlich tauchten Fred und George auf und grienten bis über beide Ohren. Sogleich war Tumult. „Reißt euch zusammen.“ Warnte Arthur. „Natürlich Vater.“ Flöteten die zwei und hatten ihren kessen Blick schon Richtung Büfett gereckt. „Na, toll.“ Flüsterte Ron verschwörerisch und Harry und Hermione nickten langsam. Sie ahnten, dass es heute noch drunter und drüber gehen würde.

Arthur blickte zur Uhr. „So, Moody müsste dann die Delacours abholen.“ Gab er an und Remus nickte. „Brauchst du noch Hilfe?“ fragte Tonks und Molly winkte sofort ab. „Nein, nein, schon gut. Ihr seid die Gäste, also lasst es euch gut gehen.“ Gab sie an und verschwand in der Küche. Minerva wuselte umher. „Sag mal, wo hast du die Tortenabheber, Molly?“ fragte sie. „Ähm, da drüben, frisch mit Blitzblank-Zauber versehen.“ Sagte Molly und Minerva nickte.

Draußen waren nun auch Albus und Hagrid da und unterhielten sich mit Fred und George, die ihm wohl gerade einen neuen Flyer ihres Scherzartikelladens zeigten und erklärten, was sie da nicht alles für Unfug zusammengezaubert hatten. Albus gluckte heimlich vor sich hin und Hagrid schüttelte mit seinem großen zauseligen Buschbart.

Die Zeit verstrich wie im Fluge. Einige entfernte Verwandte kamen herbei und wurden von Fred und George von einem festgelegten Ort außerhalb des Grundstückes abgeholt, da der Fuchsbau druch spezielle Zauber geschützt war. Draußen im Garten sammelten sich nunmehr all diejenigen, die drinnen im Hause keinen Platz mehr fanden. Das Geschnatter wurde lauter und jeder schien den feinsten Zwirn angelegt zu haben.

Ein älterer Herr steuerte auf Albus zu und nannte sich Elphias Doge. Beide schienen sich sehr gut zu kennen, denn sie begrüßten sich herzlich. Harry erinnerte sich plötzlich. Er war einer derjenigen gewesen, die ihn eines Abends im Ligusterweg abgeholt hatten. Er gehörte auch zum Orden. Der silberhaarige Mann lachte und seine pfeifende Stimme war über einige Köpfe hinweg zu hören und zwischendurch immer wieder die ruhige und tiefe Stimme des Schulleiters.

Hermione seufzte. „Du denkst an deine Eltern, oder?“ fragte Ron, als er sie anblickte und sie gerade eine Familie anstarrte, die so glücklich schien. Sie nickte stumm. „Hat Dumbledore sie nicht in Sicherheit gebracht?“ fragte er. „Doch, doch. Nur…“ Ron runzelte besorgt die Stirn. „Sie erinnern sich im Moment noch nicht einmal an mich. Alles aus Sicherheit.“ Sagte sie leise und ihre Augen wurden feucht. Sie beguckte plötzlich den Fußboden aufmerksam. „Wenn es vorbei ist, wird alles wieder gut.“ Legte er einen Arm um sie und sie lächelte etwas. Ron freute es irgendwie. Doch dann ertönte eine kräftigte Stimme. Es war Tante Muriel, die bunt gekleidet wie ein Paradiesvogel sich den beiden näherte. Noch bevor Ron flüchten konnte, hatte sie ihn in Beschlag genommen. „Ron, wie schaust du aus. Zeig dich mal, mein Junge. Du, ich möchte heute nichts, aber auch gar nichts verpassen. Ich alte Dame mit meinen einhundertundsieben Jahren brauche jemanden, der mir einen guten Platz besorgt.“ Kam es lautstark von ihr und sie hatte ihn schon aus seinem Stuhl hochgerissen und erdrückte ihn fast. „Hallo.“ Sagte er zögerlich und als er sich zu Hermione umdrehen wollte, sah er nur, wie sie mit Viktor Krum strahlend plauschte. Vollkommen das Geschnatter seiner Großtante ignorierend, stierte er beide an. Dann kam Molly Weasley und rettete Ron aus der menschlichen Klammer, aber zog ihn noch weiter von Hermione weg. ‚Wo kommt der denn her? Wer hat den denn eingeladen?‘ dachte er gänzlich sauer.

Es folgten weitere Gäste, wobei Fred und George sich nach jungen Hexen den Kopf ausräkelten und ihre Roben zu Recht zupften. „Was man nicht alles fürs weibliche Volk tut.“ Sagte Fred. „Spaß hat eben seinen Preis.“ Grinste George und die zwei marschierten auf die ein kleine Gruppe junger Hexen zu. Bald wurde Arthur ersichtlich nervöser. „Wo bleibt Moody?“ fragte er. Minerva zuckte mit den Schultern und blickte zu Albus. Er schüttelte mit dem Kopf. „Keine Ahnung, Arthur.“ Sagte Minerva dann und seufzte, als sie Elphias und Albus so nett plauschen sah.

Arthur ging nach draußen, wo ein kleines Festzelt mit einer Bar war und etlichen Gelegenheiten zum Sitzen und Stehen standen. Er schaute auf seine Uhr und grübelte. Überall waren Blumenschmuck, der Hof ausnahmsweise aufgeräumt, die Hühner im Stall eingesperrt und der Garten war noch nie so frei von Unkraut wie jetzt. Einige Gäste grüßten ihn, doch Arthur wurde nervöser und er hatte nicht Unrecht mit diesem Gefühl.

~oOo~

Plötzlich ploppte es unter einem großen Apfelbaum in der Nähe und Arthur eilte hin. Er stierte auf die drei Personen. „Hallo, herzlich willkommen.“ Sagte er wie in Trance. Etwas stimmte nicht. Moody fehlte. Mr Delacour kam sofort auf Arthur zu. „Es tut uns so leid, Mr Weasley.“ Sagte der Mann betroffen und hatte eine Schramme am Hals. Ein kleines Mädchen hing in den Armen ihrer Mutter und klammerte sich ängstlich an diese. Sie zitterte und schluchzte leise. „Was ist geschehen?“ fragte Arthur mit brüchiger Stimme. „Als Mr Moody uns abholte, wurden wir überfallen. Wir kämpften, ein Durcheinander brach aus…“ Mr Delacour entglitten dabei mehr und mehr die Gesichtszüge, als würde er das Erlebte noch einmal erleben. „…Es waren so viele. Er warf uns den Portschlüssel zu und so landeten wir hier.“ Die Augen des Franzosen waren leer. Arthur schluckte und seine Atmung wurde hastiger. „Wie viele?“ brachte er nur mühselig heraus. „Mindestens ein Dutzend.“ Sagte die Frau, die jetzt langsam auf die beiden Männer zukam und eine Platzwunde am Kopf hatte. Arthur war kreidebleich. Er deutete sofort zum Haus zu gehen.

Der Weg schien eine Ewigkeit zu dauern. Arthur begleitete sie durch den Hintereingang in die Küche und holte sofort Albus und Minerva. Auch Tonks und Remus folgten, sowie Doge. Ein Getuschel brach aus, während Molly die kleine Gabrielle aufmunterte, die immer noch abwesend schluchzte, nach ihrer Mutter rief, die von einem Heiler aus dem St. Mungos – der auch Gast war – behandelt wurde.

„Was ist da vorgefallen?“ fragte Harry. „Weiß nicht? Aber die Delacours sind da. Es geht bestimmt gleich los.“ Meinte Ron, der immer noch nach Hermione Ausschau hielt und sie leider unter den vielen Anwesenden nicht ausfindig machen konnte. Sein Blick war entsprechend verbissen. Harry runzelte die Stirn. „Und warum ist dann Moody nicht dabei?“ fragte er. Doch Ron reagierte nicht. Plötzlich steuerte Hermione auf Harry zu. „Harry, die Delacours sind da, aber Moody nicht. Es gab einen Kampf.“ Ron drehte sich um und starrte Hermione an. „Was ist Ron?“ fragte sie. „Nichts.“ Brummte er. Sie runzelte die Stirn. Harry schlich zur Küchentür. Er lauschte heimlich. „Todesserangriff.“ Presste er hervor und ballte seine Hände zu Fäusten. „Harry, lass es.“ Meinte Hermione, als er einfach in die Küche stürmen wollte.

Murrend gab Harry nach, denn er dachte an seinen Ausbruch, den er auf Seidenschnabel hatte. Er nickte und rauschte durch das Wohnzimmer hinaus in den Garten. „Was ist mit ihm?“ fragte Ron. „Weiß nicht.“ Gab sie an. Ron fixierte sie wieder. „Warum starrst du mich so an, Ron. Schon wieder.“ Fraget sie. Er holte tief Luft. „Krum, warum ist er hier?“ fragte er. „Krum? Was hat Krum damit zu tun?“ schüttelte sie ungläubig den Kopf und ging Harry hinterher. Rons Hände klappen an die Seite und er blickte sich um. Er sah Tante Muriel mit einem Glas Champagner auf sich zukommen und flüchtete nun auch in den Garten.

~oOo~

Albus seufzte laut. Tonks und Remus machten sich sofort auf den Weg. Molly blickte verzweifelt auf alle. „Wir sollten warten.“ Gab sie an. Aber Bill, der in der Küchentür stand und keiner wusste wie lange, schüttelte den Kopf. „Wenn wir jetzt alle warten lassen, dann fällt es auf. Wir sollten uns nicht von anderen diesen schönen Tag vermiesen lassen.“ Sagte er entschlossen, wenngleich seine Stimme etwas zittern mochte. Seufzend strich Molly ihrem Sohn über den Oberarm. Mr Delacour nickte. „Ja, gerade jetzt sollten wir zusammenhalten.“ Und nickte Arthur zu.

Schweigend verließen alle die Küche, außer Albus. Er seufzte. ‚Mad-Eye, nicht so, oder doch?‘ fragte er sich. Der Krieg riss Opfer für Opfer mit sich und Albus frage sich, ob seine Vorhaben für die Zukunft auch jene Entscheidungen waren, wovon er felsenfest behaupten konnte, sie seien die richtigen im Leben gewesen. Er zweifelte an sich selbst. Minerva stand plötzlich neben ihm. „Elphias, ich denke wir sollten heute Abend lieber…“ fing Albus an, als er Roben rascheln hörte. „Komm, lass uns nicht warten.“ Er drehte sich zu ihr um und blickte Minerva in ihre hellen, fast weißen Perlenaugen. Ein zögerliches Lächeln umspielte kurz seine Lippen. “Ja, Minerva.“ Lächelte sie matt zurück und sie gingen hinaus in das Wohnzimmer.

~oOo~

Wenige Stunden später waren Remus und Tonks zurück. Sie hatten Shaklebolt getroffen, der die Aurorengruppe leitete, die den Überfall untersuchen sollten. Ihre Gesichter sagten alles und Harry, Ron und Hermione bemerkten die gedrückte Stimmung, die die Ordensmitglieder versuchten zu unterdrücken. Die restlichen Hochzeitsgäste bekamen davon anfangs nicht sonderlich viel mit. Sie unterhielten sich und amüsierten sich. „Was ist geschehen?“ fragte Ron seinen Vater. „Moody, er ist…“ Harry starrte auf Arthur und es war still geworden. Alle schauten auf Arthur Weasley. Keiner sagte etwas.

Bill stand auf und hob sein Glas am Tisch. „In Erinnerung an Mad-Eye.“ Fleur griff Bills Hand, stand auch auf und erhob genauso ihr Glas. Und alle taten es ihnen gleich. Erst jetzt begriffen einige, dass etwas passiert sein musste. In mancher Ecke im Festzelt draußen, wo die Sonne herrlich am blauen Himmel strahlte, tuschelten Gäste. Tante Muriel hatte nur ihre Hand vor den Mund geschlagen und tippte wirsch ihren Nachbarn an, der ihr ein Glas Feuerwhiskey in die Hand drückte, das sie in einem Zug leerte, ohne dabei ein Wässerchen zu trüben.

Just in diesem Moment knallte und zischte es und das Büfett im Haus wurde lebendig. Es steuerte zum Haus hinaus auf das Festzelt zu. Einige kreischten auf, andere bekamen fliegende Sahnetörtchen in ihr Gesicht geschleudert. Würstchen explodierten, Gläser bekamen Löcher wie ein schweizer Käse und überschütteten die Gäste. Schokoladenkleckse regneten vom Festzelt herab. Fred und George, die grinsend unter einem Tisch auftauchten, blickten jedoch in eine bizarre und entgeistert dreinschauende Gesichtermenge. Keiner lachte, einige weinten, anderen trösteten sich oder manch einer schüttelte gar enttäuscht und beschämt seinen Kopf. Beide verstanden nicht, was hier vor sich ging. „Hört auf, Mad-Eye ist gefallen.“ Sagte Charlie Weasley laut und die beiden hatten binnen von Sekunden mit ihren Zauberstäben den Spuk beendet.

Das Schlachtfeld, das sich nun allen bot, trübte die Stimmung noch mehr. Fleur fing an zu heulen, Bill warf seinen Brüdern einen alles vernichtenden Blick zu, den Fred und George nur von ihrer Mutter kannten und neben stand nun ein wütender Vater. „Ihr beide geht ins Haus und wehe ihr verlasst es heute noch einmal.“ Sagte er leise und eisig. Die beiden wollten einwenden, dass sie erwachsen waren. Doch so wie die gesamte Hochzeitsschar sie anstarrten, nickten sie nur reumütig und tapsten in das Haus.

Der Abend verlief nach bruchstückhaften Aufräumarbeiten recht ruhig. Feiern wollte jetzt niemand mehr richtig, aber die Hochzeit sausen lassen auch keiner. Irgendwann war die Stimmung etwas heiterer, aber nicht die Beste. Nach und nach, als sich die Gäste verabschiedeten, waren Auroren zur Stelle und boten Begleitschutz für den nach Hause Weg an. Das Ministerium hatte auf den Angriff sofort reagiert und einige Hexen und Zauberer dazu abkommandiert, um den Fuchsbau herum zu patroullieren.

Harry, saß auf den Treppenstufen im Haus und Ginny setzte sich neben ihn. „Alles ok?“ fragte sie. „Ja.“ Doch es war gelogen. Ginny seufzte. Sie wischte ihm zärtlich noch einen Schokoklecks vom Hals. „Ich weiß, dass es gefährlich ist.“ Gab sie an. Er schaute kurz zu ihr und nahm dann ihre Hand. „Wenn ich weiterhin die Horkruxe suche, dann darfst du nicht in Gefahr sein.“ Murmelte er. „Ich weiß.“ Sagte sie sanft. Er seufzte. „Wir legen die Sache auf Eis.“ Klang seine Stimme irgendwie kalt und verloren. Sie hingegen schaute ihn warm an. „Ja, es ist besser so. Wir alle glaubten heute sei der Krieg nicht hier. Aber, das stimmt nicht. Es war ein Trugschluss. Wenn selbst jemand wie…“ und gab ihm einen Kuss auf die Wange, dann ging sie die Treppe nach oben. Harry wusste, was sie meinte. Wenn selbst jemand wie Moody keine Chance gehabt hatte, wie leicht wären andere Hexen und Zauberer dann Opfer für die Todesser und Voldemorts Wahn nach macht durch Mord und Totschlag. Er musste sie schützen und leider somit auch aufgeben. Alles andere wäre zu gefährlich.

Ron stand unten und hatte alles zwischen den beiden beobachtet. Er wusste nicht, ob er Harry nun eine scheuern sollte oder nicht. „Ähm ich…“ fing er zögerlich an. Harry blickte zu Ron. „Ja, Ron?“ fragte Harry und fühlte sich plötzlich so leer. „Ähm… ich verstehe das.“ Gab er nur an und verschwand in der Küche. Er wollte nicht, dass Harry seiner kleine Schwester weh tat, aber genauso wusste er, dass es im Moment keine bessere Lösung für die beiden gab. Besser würde es erst dann werden, wenn alles irgendwie und irgendwann einmal vorbei war und dies schien noch weit entfernt zu sein.

Schwermütig stand Harry auf, blickte auf die geschlossene Zimmertür von Ginny und trottete nun auch in die Küche, wo die Ordensmitglieder tagten. „Bill und Fleur sind mit Charlie auf Hochzeitsreise. Er hat sie mit einem Drachen mitgenommen. Den werden die Todesser nicht angreifen. Sie werden in zwei Wochen zurück sein.“ Sagte Molly schniefend und Arthur umarmte sie. Harry nickte. Albus flüsterte mit Shaklebolt, der vor einer halben Stunde im Fuchsbau eingetroffen war und Neuigkeiten berichtete.

Nach einer Weile stand Albus mit schweren Knochen auf und blickte das Trio an. Hermione hatte sich bei der Aufruhr und nun immer klarer werdenden Erkenntnis über Moodys Tod von Ron in die Arme nehmen lassen. „Wie ist er gestorben?“ fragte Harry in den Raum hinein und seine Stimme kam ihm vor, als hätte er in einem großen Saal, die Stille durchbrochen, wo tausende Menschen ihn nun anstarren würden. „Er wurde in mehrere Teile zerrissen.“ Räusperte sich Remus und Tonks drehte sofort den Kopf weg. Jeder wusste, dass sie dessen Anblick gesehen haben musste, wie er tot dalag. Sie schluchzte los und Remus tröstete sie.

~oOo~

Als sie zurück in Hogwarts waren, brachte Minerva McGonagall, im strengen und akuraten Stechschritt die Schüler in ihren Gemeinschaftsraum. Sie tätschelte kurz Hermiones Schulter. „Versucht etwas Ruhe zu finden, Kinder.“ Klang sie komischerweise warm und rauschte davon. Alle vier warfen sich vor den Kamin im Gemeinscahftsraum und starrtenvor sich hin. „Gleich ist Abendbrot.“ Murmelte Ron. „Ich geh‘ nicht hin.“ Schluchzte Hermione. Harry nickte. Dobby ploppte heran. „Harry Potter. Ich habe den Auftrag ihnen ihr Abendbrot zu bringen.“ Gab dieser an und strahlte zu ihm herauf. Harry konnte nicht lächeln. Er nickte nur stumm. Hermione brachte ein nuschelndes „Danke.“ Unter ihrem Schluchzen hervor. Dobby senkte seine Fledermausohren. „Essen tut gut.“ Wisperte er leise und ploppte wieder weg.

Kaum einer aß etwas. Auch Ron nicht. Es war so unfassbar, das ein Ex-Auror, der so viele Todesser nach Askaban begracht hatte nunmehr nicht mehr unter ihnen war. „Er war verrückt, aber so gut.“ Hörte Ron seine Stimme, als wäre es eine fremde. Keiner brauchte darauf zu antworten, aber man merkte, dass alle dem zustimmten. Ginny hatte Hermiones Hand gegriffen und war am ruhigsten. Sie rührte sich kaum. Sie dachte daran, was auf Harry alles zukommen könnte und sie dachte daran, dass sie ihn gehen lassen müsste.

~oOo~

Albus bemerkte als erster, dass Adriana zum Abendessen in der Großen Halle nicht da war. „Wo ist sie heute Abend?“ fragte er. Spock seufzte. „Sie ist kurz auf Reisen.“ Meinte er. Albus runzelte die Stirn. „Allein?“ fragte er. „Ja.“ Snape schaute zu den beiden hinüber. Albus schien es nicht zu gefallen und Snape beäugte es mit Argwohn. Albus bat Severus in sein Büro.

„Moody?“ fragte Snape überrascht. „Der Lord hat dir nichts davon erzählt?“ fragte Albus. „Nein, Sir.“ Albus schaute zum Fenster hinaus. Snape trat neben ihn und wartete darauf, dass der Schulleiter ihm eine seiner Ideen mitteilte. „…und Adriana ist da draußen.“ Klang der Silberbärtige besorgt. Snape presste die Lippen zusammen und sein Blick wurde hart.

Nach dem Abendessen, sprach der Lehrer für Verteidigung sofort Spock an und schien dabei in Rage zu sein. „Wieso haben sie mir das nicht gemeldet, das Ms Spengblass das Gelände verlassen hat?“ fragte er bissig. „Ich versprach zu schweigen, Sir.“ Entgegnete Spock ruhig. „Sie wissen was heute geschehen ist?“ keifte Snape. „Ja, die Abendausgabe hat es berichtet. Alastor Moody wurde von den Todessern regelrecht in Stücke gerissen.“ Und war immer noch die Ruhe selbst. Snape blickte den stoischen Bibliothekar an, als könnte er dadurch tot umfallen. „So! Und da lassen sie sie einfach so gehen?“ zischte Snape und baute sich vor Snape rachsüchtig auf.

Spock zog gedehnt eine Augenbraue hoch. „Adriana ist eine sehr gut geschulte Hexe – besser als mancher Auror. Sie wird sich zu wehren wissen.“ Gab Spock an. Snape schnaubte verächtlich, als würde er bittere Substanzen ausspucken. „Diese junge Frau obliegt meinem Schutz und SIE Spock hätten es verhindern müssen oder mir sofort berichten müssen, dass sie das Schulgelände verlässt.“ schrie Snape plötzlich. Seine Stirnader pulsierte auf seiner fettig glänzenden Stirn im Scheinder Fackeln im Kerkerbüro.

Spock hob wieder eine Augenbraue. „Sie haben es ja noch nicht einmal bemerkt, SIR.“ Gab er an. Mit scharfem Blick stellte sich der Hauslehrer vor Spock. „Sie haben und werden in Zukunft jeden Schritt berichten, mit den sich Ms Spengblass in Gefahr begeben könnte.“ wies er kalt an. „Ich bin nicht der Aufpasser von Adriana.“ Erwiderte Spock stoisch, als ginge ihm das Leben anderer nichts an. „Sie werden meinen Anweisungen Folge leisten und in Zukunft mit auf das Wohl anderer bedacht sein.“ Zischte Snape ungehaltener. Spock runzelte bei diesen Worten seine Stirn und ein ungläubiger Blick gesellte sich hinzu.

Snapes dagegen blickte aus geschlitzten Augen zu Spock. „Wenn es sich auf meine Aufgaben bezieht, die mir an dieser Schule zugewiesen wurden, sehr gern.“ Entgegnete Spock mit stoischer Gelassenheit und verließ Kerker und Schloss. Snape knirschte mit den Zähnen. Horace stand seufzend im Raum und Severus ärgerte sich, diesen kleinenrundlichen mann erst jetzt bemerkt zu haben. „Gehst du sie suchen?“ fragte er besorgt. „Wir wissen nicht wohin sie ist und dieser SPOCK…“ Snape haute mit der Faust auf den Tisch. Horace Glubschaugen wurden riesig und sein Schnurbart zuckte. „Nun, ähm, selbst ihr Bruder Adrian und auch Tobias sehen es gelassener.“ Meinte Horace leise.

Snape drehte sich zu dem jetzigen Tränkemeister um. „Ich fasse es nicht, der eigne Bruder und der Freund interessiert es nicht, was mit ihr ist.“ Horace runzelte die Stirn und Snape versiegelte seine Lippen. Er bemerkte, dass er zu viel Preis gab. „Freund?“ fragte Horace lachend. „Welcher Freund?“ fragte er. Severus nahm die Ablenkung gern an. „Tobias Trummwuziger.“ Zischte er. „Oho, nein, Severus. Tobias ist Adrianas Halbbruder. Er hat den Namen der Mutter angenommen.“ Und ging lachend aus dem Büro. ‚Halbbruder? Nicht ihr Freund? Halbbruder? … Halbbruder…!‘ wurde es ihm gewiss. Er setzte sich in seinen Stuhl und starrte an die Wand. So wie große dunkle Schatten durch das flackernde Fackellicht an den Wänden tanzten, tanzten in seinem Kopf Bilder einer zerstückelten Adriana Spengblass anstatt eines Alastor Moody. Innerlich fluchte er. ‚Lieber er als sie. Moody war eine Plage! Nur in Wunden stochernd, alter Verrückter.‘ versuchte er sich alles Positiv zu reden.

~oOo~

Adriana schlich sich inmitten der Nacht in das Haus ihrer Eltern. Sie ging die steinerne Wendeltreppe in den ersten Stock hinauf und schaute sich um. Es war Nacht und sie öffnete leise ihre ehemalige Zimmertür. Sie schlich durch das große Zimmer und stellte fest, dass ihre Eltern alles so gelassen hatten, wie sie es mit sechszehn Jahren verlassen hatte. Sie hob den Teppichbelag und nahm eine Holzdiele hoch. Sie kramte den alten Stoff hervor. Als Kind hatte sie immer wieder gern damit gespielt. Das filigran gearbeitete Kleidungsstück hatte sie mal im Alter von fünf Jahren aus einem alten Wäschesack gekramt, in den andere abgelegte Hosen und Pullover oder Jacken waren, der in einer Kammer im Erdgeschoß zwischen andern Säcken mit alten Sachen und Krimskrams lagen.

Dieser einem Umhang doch sehr ähnelte Stoff, war silbermatt und auch wider nicht, fast wie ihr Umhang ihrer Roben. Doch war dieser Stoff hier seidiger und irgendwie perfekter. Ihr Vater hatte mal gemeint, dass sein Vater ihn von seinem Vater hatte. Doch woher und wozu wusste sie nicht. Für sie war es wie eine Schmusedecke, die sie immer hinter sich her gezogen hatte, es als Dach für gebaute Buden herhielt, als Schaukel, als Turban, als Umhang, als irgendwas.

Sie steckte das Stück unter ihre Roben und schaute sich um. Das Fenster zum Wegrand stand offen. Ihre Eltern lüfteten den Raum wohl des Öfteren und auch Blumen standen neben der Fensterbank. Für einen Moment glaubte sie, dass ihre Eltern sie vielleicht vermissen könnten, aber sie streifte diesen Gedanken schnell ab. Dann hörte Adriana in der Diele die Stubentür knarren. Sie hielt inne und stellte sich ins Fensterbrett. Vorsichtig schaute sie in das Dunkel hinab. Es war dunkel und sie konnte nicht einfach Licht mit ihrem Zauberstab machen. Sie wollte hier auch keine Zauber ausführen. Es wäre auffällig, man könnte es registrieren. Denn in dem Tal, wo ihre Eltern lebten, waren auch viele deutsche Hexen und Zauberer zu Hause. Daher wurden alle Zauber strengsten überwacht. So viele Muggel und Magier lebten nirgendwo anders auf so engen Raum nebeneinander her. Daher galten diese besonderen Maßnahmen – auch die Kontrolle von Zauberei. Also verwandelte sich Adriana in einen Puma und hüpfte zwischen die Koniferen unter ihr. Kurz darauf stand jemand am Fenster und schaute kurz hinaus. Versteckt hinter den Ästen schaute sie auf und sah ihren Vater, wie dieser das Fenster schloss und das Rollo herunterließ.

Adriana streifte einige hundert Meter durch die Natur, die gleich an das Grundstück angrenzte, den Stoff in ihrem Maul tragend und verwandelte sich dann zurück. Sie nahm ihren Briefbeschwerer in die Hand, der als Portschlüssel diente und war prompt wieder an den Toren Hogwarts angelangt. Sie bemerkte nicht, dass hier am Hintertor auch Snape gerade von Voldemorts Treffen kam, wo man eine kleine Feier abgehalten hatte, da man den alten Mad-Eye aus dem Weg räumen konnte.

Adriana hatte sogleich einen Zauberstab am Hals. Sie hielt inne. Sie konzentrierte sich und erspürte sowohl seinen Geruch, als auch seine Aura. Er stand direkt hinter ihr. Sie starrte auf den staubigen Weg vor sich und etwas Dreck hob sich, als sie sich darauf konzentrierte und so die Meditationen mit Spock sich als sehr nützlich erwiesen. Als er langsam herum glitt, schoss der Sand in seine Augen und er blinzelte. Sie entriss sich seinem Griff und hüllte sich in den Stoff, als Snape wieder sehen konnte, war sie fort.

Er drehte sich mehrfach hin und her, sprach einen notdürftigen Augenheilzauber auf sich, aber sie war fort. Er fluchte innerlich, was sein Gesicht äußerlich zu einer Fratze verziehen ließ. Als er im Schloss ankam, klopfte er wild an ihre Tür und sie öffnete in Boxershorts und T-Shirt die Tür. Vollkommen durchwuscheltes Haar, müde Augen und ein ellenlanges Gähnen streckte sich Severus entgegen. „Pah, das zieht nicht!“ sagte er bissig. „Was denn?“ gähnte sie und tat, als wäre sie noch im Halbschlaf. „Sie waren eben noch am Hintertor.“ Knurrte er. „Da irren sie sich, Sir.“ Meinte sie ruhig.

Doch ihre Augen funkelten ihn spitzbübisch an. Er trat daraufhin näher, aber sie hielt ihm ihre flache Hand vor seine Brust. „Sie sind nicht willkommen.“ Sagte sie mahnend und merkte wie heftig sein Herz gegen seinen Brustkorb hämmerte. Sie zog eine Augenbraue hoch. Sie sah seine geröteten Augen. „Haben sie geweint?“ runzelte sie die Stirn und blickte ihm tief in die Augen, um sich selbst von dem steten Schlagen seiner Lebendigkeit abzulenken. Er umgriff ihre Hand, die auf seiner Brust war und zerquetschte sie fast. Seine Lippen vollzogen kontinuierlich bösartige Wellen und sie hielt ihm ihren Zauberstab an den Hals. „Nur zu.“ Sagte sie jetzt mit tiefer Stimme. Er zog seinen und hielt ihn an ihren Hals. Beide zuckten kurz und dann ließen sie plötzlich voneinander. Ihre Nasenlöcher weiteten sich kurz und beide warfen sich giftige Blicke zu. „Der Direktor ist nicht sehr erfreut darüber, dass sie Hogwarts ohne seine Erlaubnis verlassen haben, Spengblass.“ Zischte er und so etwas wie Schadenfreude stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Sie nickte. „Ja, ich werde es Albus morgen erklären.“ Meinte sie und schlug die Tür vor seiner Nase zu. Neonas trat heran. „Es wird gefährlicher für dich. Ich merkte eine Erschütterung.“ Gab er besorgt an. „Ja, ich merkte es auch. Doch verstehe ich nicht, was es zu bedeuten hatte.“ Etwas verwirrt über die eben durchlebte Situation, die sie absolut nicht einzuordnen wusste, schlurfte sie in das Wohnzimmer.


Neonas hatte auch einen ratlosen Blick aufgesetzt. „T’Gai, ist auf der selben Spur.“ Sagte sie und übergab Neonas den Stoff, den sie schnell unter einem Sessel gestopft hatte. „Dann wird es vor ihm nicht zu verbergen sein, wenn du mit deiner Theorie recht hast.“ Gab Neonas an. Sie nickte und rieb sich mit einer Hand den Nacken. „Ich vertraue ihm, Neonas.“ Er schaute kurz durch den Raum, als läge hier irgendwo die Antwort auf so viele Fragen. „Hör dir an, was Mr Spock zu sagen hat. Vielleicht ist es gut Verbündete zu haben.“ „Ja, vielleicht.“ Gab sie an und ging jetzt wirklich zu Bett.

Severus stand vor der Tür und stierte sie noch einige Sekunden an. Er fragte sich, was passiert war. Er schob es darauf, dass beide so in Rage waren, dass sie beinahe Flüche auf sich abgesetzt hätten und wohl kleine Funken an der Zauberstabspitze verursacht hatte. Er rieb sich den Hals und ging zu seinen Privaträumen. Horace, der gähnend mit einem kleinen Korb Leckereien aus der Küche Hogwarts angetappelt kam, grüßte Snape auf dem Gang. „Ich habe Adriana vorhin ins Schloss kommen sehen. Ihr geht es gut. Also brauchst du dir keine Sorgen…“ „Gwiss mache ich mir um Ms Spengblass keine Sorgen. Ich mag es nur nicht, wenn man meinen strikten Anweisungen als Hauslehrer nicht Folge leistet.“ Ging Snape knurrend am müde dreinblickenden Horace Slughorn vorbei und schlug seine Zimmertür hinter sich zu. Man hörte eine Weintraube knacken und pfeifend begab sich auch Slughorn in seine Gemächer.

TBC

~o~o~o~


So viel zur Freude über die Hochzeit und was verbergen Neonas und Adriana?
@ Anoel: Ich hoffe doch, dass es nicht allzu enttäuschend war und die Freude auf die Hochzeit durch den Tod Moodys erlosch.
@Luscinia: Sorry, dass ich dich hier noch nicht als Beta wieder eingesetzt habe. War ein bisschen kurzfristig. Aber die nächsten bekommst du wieder per elektronischer Eulenpost, versprochen!
Das nächste Kapitel lautet dann: ‚Suus Mahna‘


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz