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Fanfiction

Mirror Magic - Kapitel 9 - Des Muggelministers Kern

von NoctiVagux

Tonks und Lupin begleiteten die anderen Kinder auf dem Weg nach Hogwarts in einem speziell gesicherten Wagen des Zauberei-Ministeriums. Arthur Weasley persönlich hatte diesen Schutz beantragt und das Ministerium hatte nach einigen heftigen Diskussionen zugesagt, Ronald Weasley, Ginny Weasley, Hermione Granger, Luna Lovegood und Neville Longbottom auf diesem Wege nach Hogwarts zu bringen.

Vielleicht lag es auch daran, das einerseits Lunas Vater Xenophilius drohte mit besonderen Artikeln ĂŒber das Ministerium seiner Zeitschrift ‚Der Klitterer‘ Druck ausĂŒben zu wollen oder andererseits eine aufgebrachte Augusta Longbottom – Neville Großmutter – ihre sehr guten Beziehungen zu Ministeriumsmitgliedern und anderen hohen Zaubereigremien dem Zauberei-Minister Rufus Scrimgeour das Leben schwer machen wollte.

Die Kinder kamen heil und unversehrt mit kleinen mĂŒden und zugekniffenen Augen gegen 02:00 Uhr in der FrĂŒhe gĂ€hnend vor den Toren der Schule an. „Ist Harry da?“ fragten alle im Chor und recht aufgebracht, wĂ€hrend sie noch ausstiegen. „Ja, ist er.“ Knurrte Moody als er mit seinem rotierenden Auge die Umgebung bobachtete, wĂ€hrend sie durch das dicke eiserne Haupttor zum Hogwarts-GelĂ€nde schritten. „Geht es ihm gut?“ fragten Hermione und Ginny besorgt. Ihre Augen hafteten auf Mad-Eye. „Ja, das ist er.“ Erleichterung machte sich breit.

Der Ex-Auror blickte zu Tonks. „Alles glatt verlaufen?“ „Ja, Moody.“ Und sie gĂ€hnte. „Alles glaaaaatt
“ stolperte und Remus fing sie auf. „Mist, verdammter.“ Rief sie und rĂŒckte ihren Umhang zurecht. Moody verleierte nur die Augen. Remus lĂ€chelte warm und seine Frau schien von diesem Blick allein schon dahin zu schmelzen. „Dann kommt alle, trödelt nicht.“ Kommandierte der alte Moody und der Trupp erklomm den geschwungenen Pfad hinauf zum Schlossberg, wo vereinzelt ein paar Lichter in den Fenstern brannten.

~oOo~

Scrimgeour lief in seinem BĂŒro auf und ab. Er war nervös und wartete auf das Ok fĂŒr ein brisantes Treffen mit seinem Muggel-Pendant Großbritanniens. Das monströse Desaster in den SĂŒmpfen im hohen Norden Englands, war nicht spurlos an den Augen der Muggel vorĂŒber gegangen. Die Zeitungen der Nichtmagischen waren voll davon. Luftaufnahmen eines Helikopters einer Boulevard-Zeitung zeigten am Tag danach eine zerstörerische Schneise durch ein meilenweit großes Naturschutzgebiet und die Spekulationen ĂŒberschlugen sich.

Hinzu kam, dass sehr viele Bewohner angrenzender Muggel-Ortschaften selbst in weiter Entfernung Blitze und Donner wahrgenommen hatten, als wĂ€re ein Krieg ausgebrochen. Das schĂŒrte weitere VerdĂ€chtigungen zum Vorfall vom 30. Juli. Ein Sumpf in Flammen, Explosionen und Blitze am Himmel, sowie ein enormer Temperatursturz und gefrorene GewĂ€sser brachten das Ganze zu einem Eklat im Muggel-Ministerium. Die Bevölkerung war aufgebracht und schrie förmlich nach ErklĂ€rungen. Doch wie soll man auf Muggel-Seite als Muggel-Minister inmitten im Hochsommer gefrorene GewĂ€sser, kratertiefe Löcher, Brandschneisen in Wassergebieten und versteinerte Baumkronen erklĂ€ren?

Selbst auf magischer Seite war die Vergiss-Mich Abteilung ĂŒberfordert und konnte nur notdĂŒrftig die grĂ¶ĂŸten SchĂ€den schnellstens beheben, bevor die Muggel allesamt mit ihrer Neugier an den Tatort des Geschehens gelangt waren und diese Nichtmagischen waren ratlos – vor allem die Behörden. Das einfache Volk glaubte eher an eine geheimnisvolle Verschwörung der Regierung.

~oOo~

Ein Mann trat in ein Portrait. „Er erwartet sie, Sir.“ Sagte dieser und der Zaubereiminister war ruckartig und blitzgeschwind in den grĂŒnen Flammen seines Kamins verschwunden. Der Premierminister saß stocksteif da, hatte ein Glas mit Cherry in der Hand und blickte auf diverse Dokumente. „Machen sie es kurz.“ Wehte es kalt hinĂŒber als in seinem Kamin ein Rauschen aufklang.

Scrimgeour schaute fĂŒr diese undiplomatische BegrĂŒĂŸung finster drein. „Es gibt wichtige Informationen, Herr Minister.“ „Ach
“ war die Antwort verdrießlich. Rufus trat nĂ€her und schaute auf die Dokumente, die wohl die gesamte Aufmerksamkeit des Premiers in Anspruch nahmen. „Neuordnung der wirtschaftlichen Situationen in Asien.“ Er runzelte die Stirn. Dann las er den Namen ‚Khan Noonian Singh‘, bevor der Muggel-Minister die Dokumente schnell verschwinden ließ und sich die SchlĂ€fen rieb.

Niedergeschlagen blickte der Muggel-Minister auf. „Ja, wie sie sehen können, steht nicht nur ihre Welt auf dem Kopf. So wie sie sich bemĂŒhen gewisse DINGE vor uns zu verbergen, tun wir dies auch in unserer Welt vor der gesamten Weltbevölkerung und vor IHNEN.“ Die letzten Worte hatte er mit einem eindringlichen Blick an den Zauberer gerichtet. Dessen Mundwinkel zuckten nur kurz.

Langsam lehnte sich der Premier in seinem bequemen und breiten BĂŒrosessel zurĂŒck. „Also, was haben sie zu berichten?“ Rufus nickte knapp und nahm auf der anderen Seite des Schreibtisches Platz. „Die VorfĂ€lle im Sumpf gehen auf jenen zurĂŒck, der die magische Gemeinschaft unterjochen will.“ Und musterte die Reaktion seines GegenĂŒbers. Aber der Muggel verzog keine Miene, als wĂŒsste er schon alles. „Tja, ist es bei ihnen endlich soweit.“ Sagte der Premier schließlich kalt.

Rufus schluckte und verstand nicht ganz. „Da sind wir ihnen weit voraus.“ Tat der Muggel unbeeindruckt und stand auf. „Was bei ihnen gerade der Anfang ist, wurde bei uns vor einem Jahr beendet. Ein Mann, der sich Khan nannte, beherrschte ein viertel der Erde und nun ist er seit einem Jahr verschwunden – endlich von diesem Planeten vertrieben worden – und alle Regierungen dieser Welt haben nichts anderes im Sinn, als sich auf ihre Macht zu stĂŒtzen und zu behaupten, sie seien der Erbe dieses Imperiums. Jeder will das grĂ¶ĂŸte StĂŒck vom Kuchen haben. Wie sie sehen, haben wir selbst genug zu tun.“ EntrĂŒstete sich der Premier laut.

Scrimgeour faltete seine HĂ€nde sorgsam ineinander. „Sie haben dies vor der Bevölkerung verborgen?“ fragte er. „Ja, viele denken, dass all die kleinen Kriege auf diesem Planeten, egal ob in Serbien oder in Afrika, SĂŒdamerika, die Kuwait-Krise in Asien – sie alle wĂŒrden von kleinen unabhĂ€ngigen Gruppen oder StaatsmĂ€nnern mit GrĂ¶ĂŸenwahn angezettelt worden sein. Doch war dem nicht so. Es war ein Netz, aufgebaut von einigen Menschen, die einst in einem Labor gezĂŒchtet worden, mit besseren Genen, mit grĂ¶ĂŸerem Intellekt und leider auch mit einem grĂ¶ĂŸeren Ego und unerschĂŒtterlichem Sinn nach Macht ĂŒber andere.“ Er rieb sich die Stirn. „Wir haben den Fehler nunmehr korrigiert.“ Der letzte Satz klang so kalt und gefĂŒhllos, dass selbst Scrimgeours in Milde aufgelegtes Gesicht versteinerte.

Rufus nickte vorsichtig und legte die HĂ€nde auf die Lederlehnen seines Sessels. „Ich wollte es ihnen nur mitteilen, Sir.“ Sagte er ruhig. „Bekommen sie ĂŒberhaupt mit, was bei uns passiert?“ ĂŒberging der Muggel den Zauberer. „Ja, teilweise. Dieser Khan hĂ€tte beinahe die Magier im Himalaya entdeckt.“ „Ach, was? Der Name ist ihnen also bekannt.“ Klang der Muggel bitter. „Sie waren widerstandsfĂ€hig wie Riesen. Das brachte uns Magier dazu, entsprechende Vorkehrungen zum Schutze unserer Bevölkerung zu treffen. Aber alles andere ĂŒberließen wir ihnen. Es war schließlich ihr Problem.“ Antwortete er ehrlich.

MĂŒrrisch blickte der Premier ĂŒber diese RĂŒge den Magier an. „Sehen sie und wir NICHTMAGISCHEN schafften es ohne Magie, ihn von hier gĂ€nzlich zu vertreiben. Also, wozu teilen sie mir diese Hiobs-Botschaften ihrer Welt mit? Sie mĂŒssten diesen dunklen Lord doch in Windeseile vernichten können, oder ist ihre Magie nur fauler Zauber?“ Rufus stand empört auf. Seufzend nickte der Muggel-Minister und winkte lĂ€ssig zum Stuhl hin. Scrimgeour setzte sich wieder, aber etwas reservierter.

Wieder plauderte sich der Premier alles von der Seele. „Viele hohe Angestellte in der Welt denken, dass die VorfĂ€lle in den SĂŒmpfen auf Nachkömmlinge oder Nachahmer Khans zurĂŒck zu fĂŒhren ist. Khan gehörte einer Gruppe von Menschen an, die nur durch ein Genetik-Programm entstanden sind und sich daher als Krone der Schöpfung sahen, die weit ĂŒber uns Normalsterblichen stehen und sogar ĂŒber ihnen. Sein GrĂ¶ĂŸenwahn war wahrhaftig enorm und sehr gefĂ€hrlich. Er duldete keine Widerspruch. Bessere Gene, besseres Blut, bessere Rasse. Schwachsinn.“ Brummte der Muggel. Scrimgeour zog sofort die Augenbrauen zusammen und den Muggel-Minister stimmte dieser Seitenhieb zufrieden.

LĂ€ssig fuhr der Muggel daher fort. „Diese neue Rasse Mensch hielt sich fĂŒr etwas Besseres und glaubte sie seien jene Rasse, die herrschen sollte und wir normale Muggel und Magier nur Sklaven seien, die es zu unterjochen galt. Und wer es freiwillig nicht tat, musste eben durch Gewalt dazu ĂŒberzeugt und genötigt werden.“ Rufus blickte den Mann starr an. „Du-Weißt-Schon-Wer verfolgt bei uns auch derartige Ziele.“ Murmelte er.

Beide Blicke trafen sich und sie verstanden plötzlich einander. „Einen Cherry, Herr Kollege?“ fragte der Premier. „Ja, gern.“ Er goss seinem Pendant ein. „Ehrgeiz und Macht verderben die Menschen und die meisten haben aus unserem letzten Krieg nicht dazu gelernt – wenngleich er im Verborgenen und unsichtbar vor der Weltbevölkerung statt fand. Diese irrsinnigen Dokumente und die scheinheiligen Forderungen sind Zeugnis davon, dass die Menschheit wohl nie wirklich aus ihrer Geschichte lernen wird. Zumindest nicht ihre Regierungen, die an der Macht sind. Ist nicht besser, als es im zweiten Weltkrieg war. Das Gleiche nur etwas anders gestrickt. Ein neuer Wolf im Schafspelz, mehr war Kahn nicht. Aber gefĂ€hrlich genug, alle in Angst und Schrecken zu versetzen.“ Rufus nickte etwas kĂŒnstlich und beide tranken ihre GlĂ€ser mit einem Hieb aus.

Ein lautes Ächzen kam vom Premier und er goss die GlĂ€ser wieder voll. „Möchten sie mir sonst noch etwas mitteilen, Minister Scrimgeour?“ fragte er, wĂ€hrend sich beide zuprosteten. „Nein, das war alles.“ „Gut, dann möchte ich sie erst wieder hier sehen, wenn auch sie zumindest sagen können – er ist fort – endgĂŒltig!“ Beide kippten den Alkohol ihre Kehlen hinab. Scrimgeour stand auf. „Ja, das werde ich.“ Sagte er knapp.

Am Kamin drehte er sich noch einmal um. „Eine Frage?“ „JA.“ Schaute der Muggel mĂŒde auf. „Sagen ihnen die Namen Spengblass, Trummwuziger, Goodloe, Eyon, Petrie, Spock, Kirk und McCoy etwas?“ Beim ersten Namen schien der Minister kurz die Augen geweitet zu haben und seine Hand um das Glas war fester, aber vielleicht war es auch nur eine TĂ€uschung in dem von nur einer Schreibtischlampe beleuchteten Raum. „Nein, tun sie nicht, warum? Sind es Muggel, die etwa im Sumpf getötet wurden?“ „Nein, sind sie nicht.“ „Woher soll ich sie dann kennen? Ich als Minister kenne nicht jeden Namen der Einwohner persönlich die in Großbritannien verweilen.“ ErlĂ€uterte er geschwind. „War nur so eine Frage.“ Meinte Scrimgeour und verschwand im grĂŒnen GlĂŒhen.

Der Premierminister lehnte sich zurĂŒck. „Spengblass – sie wurde fĂŒr tot erklĂ€rt. Ist sie doch noch am Leben? Ein Magier? Sie war ein guter Agent, ein verdammt guter und guter medizinischer Spezialist bis
“ murmelte er und bemerkte, wie die Augen eines Portraits ihn verfolgt hatten. Schnell rĂ€usperte er sich und widmete sich wieder den Akten zur wirtschaftlichen Neuordnung der Welt nach dem Krieg gegen die genetisch verbesserten Menschen.

Am nĂ€chsten Morgen fragte er seine SekretĂ€rin. „Haben sie eine Antwort?“ „Auf was, Sir?“ „Auf meine dringende Frage von vergangener Nacht.“ Gab er barsch an. „Ähm nun, nachdem Massenmord in Sochumi, wurde sie fĂŒr tot erklĂ€rt.“ „Also nichts Neues.“ „Nein, Sir.“ Er nickte und verschwand in seinem BĂŒro.

~oOo~

Adriana ging eine Runde um den See. Sie grĂŒbelte. Alte Erinnerungen kamen wie ein vergessenes und durch Medikamente betĂ€ubtes MagengeschwĂŒr in ihr hoch. Es kroch förmlich an die OberflĂ€che und schmeckte bitter. Sie dachte an das Leben bevor sie magisch wurde. Ihr Bruder Adrian – drei Jahre jĂŒnger als sie – war es von klein auf und da ihre Eltern Magie hassten, hatten sie ihn nach einem Jahr sofort zur Adoption frei gegeben, als er sein Spielzeug durchs Zimmer hatte schweben lassen.

Ihr Halbbruder Tobias – aus einer kurzen Liaison ihres Vaters mit einer Unbekannten wĂ€hrend einer GeschĂ€ftsreise – wurde auch magisch und man brach sofort den Kontakt zu dessen Familie ab, als Adrianas Eltern es erfuhren. Da ihre Eltern stets in der Angst lebten, sie wĂŒrde auch magisch werden, behandelte sie jeder mit der Kneifzange, als wĂ€re sie ein Pulverfass, das jeden Moment hoch gehen wĂŒrde. Distanz und gar Abneigung sowie Furcht vor ihrer Person kannte sie ein Leben lang und Zuneigung und Liebe dafĂŒr weniger.

Schnell lernte Adriana, dass es wohl besser sei allein in der Welt zu bestehen und sie zumindest ihre Gedanken fĂŒr sich hatte. FrĂŒh ĂŒbte sie Meditationen, vergrub ihren Geist tief in sich, um sich so vor den prĂŒfenden Augen ihrer Eltern zu schĂŒtzten, die stets glaubten, das sie bereits zauberte, aber sie es ihren Eltern heimlich verschwieg. Teilweise wollte man ihr das GestĂ€ndnis gar aus ihr heraus prĂŒgeln, aber sie blieb stur und ertrug es mit einem stoischen Sturkopf des tiefen Schweigens.

BĂŒchern hingegen waren ihre Welt. Sie rĂŒgten sie nicht, sondern sie animierten zum Lernen, zum mehr erfahren. Sie waren eine wunderbare heile Welt aus Wissenschaft und TrĂ€umen. Dazu war sie sehr intelligent. Sie ĂŒbersprang zwei Klassen und erwarb durch ein Stipendium bereits mit sechzehn Jahren den Freischein, das Elternhaus zu verlassen. Nach irgendetwas suchend, was fĂŒr sie Sinn ergab, hatte sie ein Studium der Medizin und Philosophie angefangen und es mit dreiundzwanzig Jahren in Rekordzeit mit allen Praktika absolviert. Sie war dabei zu einer Spezialistin in Pathologie und Toxikologie geworden.

Doch was sollte sie nun mit dem erlernten Beruf machen? Der Krieg der normalgeborenen Menschen gegen die Herrschsucht und den Wahn der genetisch verbesserten Menschen war ausgebrochen. Keiner wusste davon, aber die Kleinkriege auf der Erde waren Anfang der 90er Jahre zunehmend gefÀhrlich geworden und bedrohten mehrfach das Weltklima in Politik und Kultur.

Neugierig ging sie aus Deutschland nach Großbritannien, schloss sich dort dem Aufruf an als Wissenschaftler Dienst im Krisengebiet zu tun und wurde als begabt eingestuft. Drei Monate wurde sie militĂ€risch ausgebildet und im Januar 1993 nach Georgien geschickt. Hier erfuhr sie auch, was der Grund fĂŒr all diese Konflikte auf dem Planeten war. Sie sollte die Gruppe der genetisch verbesserten Menschen unterwandern. Als Ärztin half sie in Lazaretten. Die Russen und die Vereinten Nationen versuchten die Presse mit einem abchasischen BĂŒrgerkrieg abzuspeisen und die Geheimdienste arbeiten hier auf Hochtouren.

Die Vertuschung der Weltregierungen ging soweit, dass selbst Adrianas medizinische Dokumente entsprechend immer auf eine BĂŒrgerkrieg-Konflikt ausgelegt waren. Die Berichte lasen sich fast alle gleich. Immer wieder waren es AnschlĂ€ge von einzelnen Gruppen, verschanzten EinzeltĂ€tern und so weiter, die daran Schuld trugen, dass in ihrem Lazarett so viele Verwundete landeten. Dabei versuchte die russische Regierung krampfhaft zu verhindern, ihre Macht an einen gewissen Khan zu verlieren. Dieser drĂ€ngte nĂ€mlich vom SĂŒden her – sein Stammsitz war Indien – nach Norden und wollte nach und nach jedes Land einnehmen, bis er endlich im Ural war, wo Russlands große ErzschĂ€tze verborgen lagen.

Die Arbeit verlief neun Monate erfolgreich und nebenbei spionierte sie heimlich die Supermenschen aus. Doch eines Tages, als ein Großangriff in Sochumi losbrach, explodierte es in ihr. Ihre Magie breitete sich in ihr aus und anstatt dass es vielleicht nur 5.000 Tote bei diesem Massaker gegeben hĂ€tte, waren es nunmehr 7.000 Menschen geworden. Der 27. September ging in die Weltgeschichte ein und fĂŒr Adriana brach eine Welt zusammen.

Sie als Ärztin, die sich geschworen hat, den Menschen und der Menschheit zu helfen, Leben zu retten, hatte durch einen brachialen Ausbruch ihrer Magie, die sich ĂŒber vierundzwanzig Jahre lang angesammelt hatte, einen Weg nach draußen gebahnt. Aufgrund der grausamen Abschlachtungen der Menschen, fraßen sich diese Bilder in Adrianas Hirn hinein und sie antwortete mit gleichen Bildern, das sich magisch im Tode von circa 2.000 Menschen materialisierte.

Als die russischen Truppen Sochumi erreichten, schien sie die einzig wirklich Unversehrte zu sein. Einige andere Überlebende zeigten nur auf sie und bezeichneten sie als Teufel, eine Ausgeburt der Hölle und sie sei die Nemesis. Adriana verschwand mit einem so lauten Knall, dass es einen Krater hinterließ und man glaubte, sie sei auf eine Miene getreten – doch war sie vor Schock nur dissappariert, ohne zu wissen, wie sie das eben gemacht hatte.

~oOo~

Sie kam in Deutschland an und irrte einen Monat umher, passierte die Grenze zu Tschechien, wo eine kleine Gruppe von Magiern sie aufspĂŒrte. Denn die internationale Vereinigung der Zauberer, hatte von dem Vorfall in Georgien gehört und untersuchte die Angelegenheit. Welche Hexe oder welcher Zauberer wĂŒrde Muggel so gewalttĂ€tig und in so großer menschenverabscheuender Anzahl töten?

Die Spezialisten des Internationalen Magischen Geheimbundes, die Hetaeror, die niemand kannte, die niemand sah, die niemand hörte und die freien Zutritt zu jeder Mysteriumsabteilung der einzelnen Regierungen hatten, brachten sie sofort ins tschechische Riesengebirge, wo tief im Berg ein altes GefĂ€ngnis war. Dieses war gleichzeitig auch eine Heilanstalt fĂŒr Hexen und Zauberer, die so irre waren, dass durch ihre unkontrollierten MagieausbrĂŒche, hier im Berg fĂŒr alle anderen Menschen der einzige Schutz vor ihnen bestand.

Professor Beranek, Leiter der tschechischen magische Schule und Vorstandsmitglied dieser Anstalt, war bei Einlieferung dieser jungen Frau mit anwesend. Er studierte ihre Akte und als er ihren Namen las, verschlug es ihm die Sprache. Sofort ließ er Adrian Spengblass und Tobias Trummwuziger kommen. Adrian war perplex davon zu erfahren, dass er neben einem Halbbruder auch eine Halbschwester hatte. Erschreckender war jedoch, in welchem Zustand sie sich befand.

Geistig vollkommen in sich gekehrt, kam kein einziger Legilimentiker an Adriana heran. Selbst Adrian, der sehr begabt darin war, gelang es nicht. Necto Velius Beranek besuchte sie Tag fĂŒr Tag, sprach unentwegt zu ihr, zeigte ihr, wer sie wirklich war, erklĂ€rte viel ĂŒber Magie und hoffte, sie wĂŒrde eines Tages anfangen zu sprechen. Er fand schnell heraus, dass aufgrund ihrer Kindheitserlebnisse, ihr Selbstschutz, ihren Geist zu kontrollieren, sie ihre magischen FĂ€higkeiten unterdrĂŒckt hatte. Doch jetzt im Alter von 24 Jahren war es förmlich aus ihr herausgeplatzt und das leider sehr, sehr grausam. Es tat ihm Leid, dass es so gekommen war und sie ihre Begabung nicht durch eine glĂŒckliche Erinnerung entdeckt hatte.

Irgendwann, als er den Stammbaum seiner Familie brachte, was nur ein schĂ€biges und verkohltes Pergament war und er ihr erklĂ€rte, dass sogar er und sie einen gemeinsamen Ur-Ur-Ur-Großvater hatten, schien sie langsam aber sicher wieder in die RealitĂ€t zu gelangen. Ihr Blick huschte neugierig darĂŒber. Aber sie schwieg. Also ging er wieder und erst am nĂ€chsten Tag, als er das Pergament auf einen Stuhl im Raum legte, der entfernt in einer Ecke stand, brach sie ihr Schweigen. Sie stand auf, ging hin zu dem Stuhl, nahm das Pergament und setzte sich auf ihre Pritsche. Sie studierte das Pergament sorgfĂ€ltig.

Dann sah sie zu ihm. „Warum ist es unvollstĂ€ndig?“ fragte sie. „Mein Vater – ein Riese – hatte es nicht sonderlich mit HĂ€uslichkeit. Er legte eines Abends das gesamte Familienhaus in Schutt und Asche, neben einem weiteren ErbstĂŒck ist dies das einzige Überbleibsel unserer Familie.“ Sie seufzte. „Das heißt mein Vater mĂŒsste auch magisch sein?“ fragte sie. „Leider nein. Nach unserer gemeinsamen Vorfahren ist ein Sohn magisch geblieben, der andere wurde ein Squib. Deine Familienseite brachte dann nur noch Squibs hervor, bis auf den Tag, als du geboren wurdest und spĂ€ter auch deine BrĂŒder.“ „BrĂŒder
“ murmelte sie. „Adrian nicht wahr?“ fragte sie. „Ja, aber auch Tobias. Ihr habt den gleichen Vater.“ Sagte Necto warm.

Sie stand auf, lief auf und ab. Sie ĂŒberlegte. „Meine BrĂŒder sind schon lĂ€nger magisch?“ Er nickte. „Und ich erst jetzt. Warum?“ sie blickte ihn mit großen Augen an. Er seufzte. „Du hast deinen Geist von Kind an so sehr verschlossen, dass du alles unterdrĂŒckt hast. Emotionen, die mit die ersten magischen Anzeichen aus einem Magier kitzeln, hast du nie zugelassen, sondern stĂ€ndig kontrolliert. Du scheinst mehr als ein gewöhnlicher Legilimentiker und Okklumentiker zu sein.“ Sie nickte. „Das ist logisch.“ „Emotionen sind logisch?“ fragte er amĂŒsiert. Sie schmunzelte verhalten. „In Anbetracht der UmstĂ€nde und unter den Voraussetzungen wie dem meines Lebens und Erfahrungen – ja.“ Gab sie ruhig an und setzte sich wieder. Beide blickten sich intensiv an. „Ich möchte dich in meine Schule aufnehmen. Du sollst lernen, damit umzugehen. Ich leite die magische Schule Tschechiens.“ Sprach er ruhig.

„Ich bin in der Muggel-Welt, so nennt ihr das, Doktor der Medizin und Philosophie. Ich möchte zuerst meditativ gern das verarbeiten, was
“ sie brach ab und schloss die Augen. Necto – mit seinen 2,46 Meter KörpergrĂ¶ĂŸe, rotem Zauselbart – stand auf und setzte sich neben sie. „Ja, natĂŒrlich. Ich kenne einen buddhistischen Magier – einen Mönch – er wird es gern ĂŒbernehmen.“ Sie nickte. Er wollte nach ihrer Hand greifen, um sie zu trösten, aber sie zog sie Ă€ngstlich und scheu zurĂŒck. „Ich werde alles arrangieren, dass du so schnell wie möglich hier raus kommst.“ Dann verließ er ihr magisch abgeschirmtes Zimmer.

~oOo~

Drei Tage spĂ€ter war sie entlassen worden und musste die Auflage erfĂŒllen, dass sie die magische Schule nicht ohne Necto persönlich verlassen durfte. Adriana willigte ein. Kurz nach ihrer Ankunft in seiner Schule organsierte Necto Beranek alles Weitere sorgfĂ€ltig. Es galt ihr die Chance zu geben, ein normales Leben zu fĂŒhren. Der Geheimbund der internationalen Zaubereivereinigung hatte die Abschlussberichte akzeptiert, dass sie aufgrund ihrer spĂ€ten Magie, so extrem reagiert hatte.

Es gab hierzu einige Referenzberichte aus dem Mittelalter, in denen die Auswirkungen spĂ€t erlernter Magie beschrieben wurden. Ein armer Bauer zum Beispiel war mit 31 Jahren magisch geworden und hatte sein Feld so verbrannt hinterlassen, als er das Heu mĂ€hte, dass gute 70 Jahre nichts mehr darauf wuchs. Eine 56 Jahre alte Nonne in SĂŒdfrankreich hatte im Jahr 1539 ein Kloster in Brand gesetzt und es gar vollkommen vom Erdboden samt aller Nonnen verschwinden lassen. Man fand es bis heute nicht mehr – die Hexe genauso wenig. SpĂ€te Magie war sehr gefĂ€hrlich.

Ein alter Bekannter Necots, der zufĂ€lligerweise ein Hetaeror war – die beiden hielten ihre Verbindung und Bekanntschaft streng geheim – war sogar bereit ihren Lebenslauf so zu Ă€ndern, dass man sie nicht mit dem Vorfall in Georgien in Verbindung bringen wĂŒrde. Tobias Trummwuziger untermauerte mit einigen kleinen Änderungen seines Lebenslaufes, den seiner Schwester. So galten er und Adriana alsbald als zwei SpĂ€tmagische Halbgeschwister. Bei Adriana war es gar beinahe eine vollkommen neue IdentitĂ€t. Necto wusste, dass er sich strafbar machte, aber er wollte diese eine geschundene Seele retten und war bereit, dafĂŒr andere zu opfern – darunter seine eigene – da er viele um manche Wahrheit betrog und sie seine Familie waren.

Adriana wollte dies zuerst nicht. Es klang so sehr nach ihrer Mutter, die stets versuchte, ein Bild einer normalen Muggel-Familie aufzubauen. Durch diverse Nachforschungen erfuhr sie, dass neben ihrem Vater auch ihre Mutter als Squib geboren wurde. Es war also kein Wunder, dass die Kinder zwei rezessiv vererbte Magie-Gene nunmehr dominant in sich trugen.

~oOo~

Eines Tages fragte Adriana neugierig. „Necto? Unser Stammbaum, war es mal ein ganzes Buch?“ und sie schaute zu seinem großen holzgeschnitzten Schreibtisch, der in dem in Stein gehauenen Raum stand. „Ja, filigrane, gekringelte Runen, die ich nie wieder gesehen habe, waren als Gravur auf dem Ledereinband.“ Sie setzte sich ans Feuer. Er blickte zu ihr hinĂŒber, stand auf und setzte sich neben sie. „Du hast binnen von zwei Jahren all das gelernt, was andere in sieben Jahren lernen und noch weitaus mehr. Dennoch, dein Lebenslauf besagt, dass es fĂŒnf Jahre waren.“ „Ja, ich werde aufpassen, wenn einer Fragen stellt.“ Sagte sie.

Er lÀchelte sie an. Sie hatte durch die Meditationen mit dem magischen Mönch ihr enormes Potenzial an Legilimentik und Okklumentik perfektioniert und ihre grausamen Erlebnisse zumindest verarbeitet, aber sie teilte sie mit keinem. Sie hatte Angst, dass andere von dieser ihr innewohnenden Böswilligkeit, die sie ans Tageslicht befördern konnte, angesteckt werden könnten, als wÀre es ein Parasit, den sie in sich trug.

„Vielleicht ist es an der Zeit...“ sagte er und war plötzlich hochgeschnellt. Adriana blickte fragend und drehte sich im Sessel, um an der Lehnenseite zu schauen, wohin er eilte. Eine Bodenfliese glitt genau vor seinem hohen Holzstuhl zur Seite, auf dem große Hirschköpfe an den Ecken waren und holte etwas hervor. Er kam geschwind zu ihr zurĂŒck. „Dieses StĂŒck hier ist das einzig weitere, was ĂŒbrig ist. Mutter hatte sich nie um Ahnenforschung bemĂŒht. Unser Stammbaum lag einfach im Wohnzimmer herum und darauf waren Kaffeeflecken und allerlei anderes Zeug. Sie nahm es oftmals als kleine Tretbank, um in den Vitrinen in die obersten Ecken zu gelangen, wenn ich mal nicht zu Hause war. Vater hĂ€tte gleich alles zerstört. Er war nicht sehr feinfĂŒhlig, daher bat sie ihn nie ihr zu helfen.“ ErklĂ€rte Necto in Erinnerungen schwelgend.

„Was ist das?“ fragte Adriana. „Eine Schatulle mit einem Zauberstab. Wie du siehst, sind auch hier diese alten gekringelten Runen darauf und die Schatulle ist feuerfest. Sogar Drachenfeuer vermag es nicht zu zerstören.“ „Oh
“ blickte sie neugierig darauf. Er lĂ€chelte. Als ihr Onkel die wundersame Schachtel geöffnet hatte und sie nur wenige Zentimeter ĂŒber dem Holz ihre Hand darĂŒber gleiten ließ, wackelte der Stab und schnellte ihr schließlich in die Hand.

Er war schlicht schwarz und hatte als Griff die Maserung einer Reptilhaut eingraviert. Er gehorchte ihr zigmal besser, als der, den sie zuvor in Prag mit ihrem Onkel Necto gekauft hatte. „Ja, Klasse.“ Rief er freudig aus. „Mir wollte das Ding nie gehorchen.“ Und sie schaute ihn erwartungsvoll an. Er nickte. „Danke.“ Sagte sie und er wuselte ihr Haar durcheinander. Sie grinste kurz. „Er fĂŒhlt sich 
 irgendwie 
 perfekt an, als wĂ€re er ein Teil von mir und ich ein Teil von ihm.“ „Hm, das wĂŒrde jeder Zauberstabmacher gern hören, wenn er jemanden einen verkauft. Dann ist er der Richtige fĂŒr dich.“ Klopfte er vorsichtig auf ihre Schulter. „Einen heiße Milch mit Honig?“ fragte er. „Gern.“ Und beide saßen gemĂŒtlich vor dem Feuer und genossen das kleine familiĂ€re Beisammensein.

~oOo~

Im letzten Jahr ihrer Ausbildung ging sie auf Wanderschaft. Tobias und Adrian begleiteten sie. Die drei waren zu einer eingeschworenen Gemeinschaft geworden und Adriana wusste zum ersten Mal, was Familie auch noch bedeuten konnte – Zusammenhalt und ein liebevolles Miteinander. Durch eine besondere Erfahrung hatte sie in den Alpen Hadety gefunden – einen Tatzelwurm, der vom Aussterben bedroht waren. Der kleine Tatzelwurm hatte Adriana bei einem Picknick mit Tobias und Adrian gebissen. Eigentlich ist das Gift dieser halb Drachen halb schlangenartigen Geschöpfe tödlich, aber sie bekam noch nicht einmal Fieber oder SchĂŒttelfrost.

So behielt sie ihn und ihre wundersame Begegnung fand sogar in der Zeitung ‚Der magische Alpenkurier‘ eine Bemerkung. Ein Photo in der Zeitung und ein paar Zeilen berichteten von dem damaligen einzigartigen Fund dieses seltenen Tieres. Dass sich jedoch mehr hinter dieser kleinen Schlange verbarg, die eine Halskrause hatte, wie eine Bartagame, erfuhr sie erst Monate spĂ€ter. Danach hatte sie in Belgien an dem Vielsafttrank geforscht, aber nie ihre Erkenntnisse mit der Öffentlichkeit geteilt. Ihr war diese durchtriebene und verlogene nach Sensationen gierende Gesellschaft zu wider. Adrian und Tobias hatten sie auch hierher begleitet und das Trio hielt nunmehr zusammen wie Pech und Schwefel.

Plötzlich trudelte Anfang Juni ein Brief in Frankreich ein, wo sich Adriana, Adrian und Tobias gerade aufhielten. Es ging um eine Anfrage der internationalen Zauberei-Vereinigung und Necto bat alle nach Hause zu kommen – nach Tschechien. Und bald darauf fanden sich die drei in Begleitung von Horace Slughorn in Hogwarts wieder.

Die Erinnerungen rissen plötzlich ab und Adriana wurde in die RealitĂ€t zurĂŒck geholt. Sie stand vor dem Quidditch-Feld und sie hörte Menschen laut jubelten und johlen. Randy Goodloe, Adrian und Parley Eyon flogen auf ihren Besen und schienen zu trainieren. „Hey, Schwesterherz.“ Schrie Adrian laut und hatte auch schon fĂŒr den Moment seiner Unachtsamkeit den Quaffel im RĂŒcken. „Parley, verdammt.“ Rief er. „Selbst Schuld.“ Grinste der Ravenclaw mit leuchtenden TĂŒrkisaugen und Adrian verfolgte ihn geschwind. Randy sah nur zwei VerrĂŒckte auf sein Tor zusteuern. „Macht nen ruhigen, Jungs.“ brĂŒllte er mit geweiteten Augen. Doch sein Tor verlassen und den zwei raketenschnellen ĂŒbermĂŒtigen Kerlen den Platz frei machen wollte er auch nicht.

So stießen alle drei knautschend zusammen, prallten an ein Tor und landeten etwas unsanft auf dem grĂŒnen Rasen des Spielfeldes, der plötzlich mit ganz viel Stroh bedeckt war. Adriana grinste und steckte ihren Zauberstab wieder unter ihren Ärmel. „Tsss, sss
 MĂ€nner.“ Griente sie breit und ging lĂ€ssig von dannen. Die drei schauten recht mĂŒrrisch, wĂ€hrend sie sich das Stroh aus den Haaren zogen. „Frauen.“ Murmelten sie zurĂŒck.

~oOo~

Albus trat in Adrianas Wohnung. „Darf ich dich sprechen?“ fragte er. Sie nickte und beide gingen in ihr Wohnzimmer, wo sie auf der Couch Platz nahmen. „Du warst gestern nicht bei der Besprechung dabei. Zuerst dachte ich, dass du selbst verletzt worden bist, aber dem ist nicht so. Also warum hast du nicht daran teilgenommen, Adriana?“ „Ich brauchte Ruhe und musste verarbeiten, was ich getan habe.“ ErklĂ€rte sie sanft, aber auch irgendwie verloren wirkend. Seine Miene trĂŒbte sich merklich ein und er sah dadurch steinalt aus. „Ich habe dich allein aufgrund der Empfehlungen von Necto eingestellt, weil ich ihn von den europĂ€ischen Schulleiterkonferenzen gut kenne und als Kollegen ĂŒber viele Jahre hinweg sehr schĂ€tze.“ Und Albus wartete auf eine Antwort, wobei er sie intensiv anstierte. „Ja, ich weiß.“ Blieb sie jedoch sehr ruhig.

Kurz herrschte eine unangenehme Stille. „Du verfĂŒgst ĂŒber Ă€ußerst mĂ€chtige FĂ€higkeiten.“ „Genauso wie du auch, Albus.“ Sagte sie matt. Er nickte bedĂ€chtig. „Doch sie anzuwenden ist etwas anders.“ Sagte er, wĂ€hrend er ausatmete. „Hast du sie jemals angewendet?“ sah sie zu ihm. Ihr Blick tat ihm jetzt schon weh, noch bevor er antwortete. Langsam rang er sich zu Worten durch. „Nur im Versuchsstadium, nie in der NĂ€he anderer, bis auf einmal.“ War seine Stimme leblos geworden. „Ich habe sie vor einigen Jahren einmal angewendet. Welche Konsequenzen ergaben sich bei dir?“ fragte Adriana offen. Er seufzte. „Es ist jemand getötet worden.“ und blickte an ihr vorbei.

Sie ging aus dem Zimmer und holte zwei Heiße Milch mit Honig. Er bedankte sich stumm fĂŒr das GetrĂ€nk. „Einer?“ fragte sie, als sie sich setzte. Er nickte stumm. „Das Leben eines Einzelnen wiegt weniger als das Leben vieler – laut der Logik.“ RĂ€usperte sie sich. Er sah sie jetzt direkt an. „Doch als Mensch weiß ich auch, dass das Leben eines Einzelnen, genauso viel wiegen kann, wie das Leben aller.“ Jetzt bohrten sich seine blauen Augen in ihre GrĂŒnen mit den braunen sternförmigen Ausuferungen um ihre Iris. „Ja, so ist es.“ „Also ist der Tod, den ich so vielen Bescherte, dann gleichzusetzen mit dem Tod eines Einzelnen? 
 Nein! 
 Einmal getötet zu haben, ist genauso schlimm, als wĂ€ren es Hunderte und abertausende. Es ist immer die gewaltsame Beendigung eines Lebens.“ Albus musterte sie. ‚So viele?‘ er wusste nicht, wie er das zu verstehen hatte, oder hoffte innstĂ€ndig er hĂ€tte sich verhört.

Adriana stand auf, ging an ihren Schreibtisch, öffnete eine magisch verschlossene Schublade und holte eine Akte heraus. „Hier, ließ es dir durch, Albus. Ich denke, wir können besser darĂŒber reden, wenn du weißt, wovon ich rede. Denn dann weißt du, die wichtigen und richtigen Fragen zu stellen.“ Er blickte auf die braungelbe Akte, dann zu ihr hinauf. „Willst du es mir selbst nicht sagen?“ fragte er etwas enttĂ€uscht. „Lies es. Es beschreibt die Sichtweise anderer. Erst dann erfĂ€hrst du meine eigene. Jene, die als meine Wahrheit sehen, aber deren GedĂ€chtnis verĂ€ndert wurde und sie es heute nicht mehr wissen. Nur Necto, ein Hetaeror, Adrian und Tobias wissen noch davon und dann du.“ Zögerlich griff er zu und stand dabei auf. „Ich habe dir bis Sonntag frei gegeben.“ Sagte er. „Das sind vier Tage.“ Stellte sie fest. „Ja, ich denke, am Samstag werde ich dich erneut aufsuchen.“ „Einverstanden.“ Und er ging hinaus.

Im Flur hielt er inne. „Harry Potter hat heute Geburtstag. Es gibt im Gemeinschaftsraum der Gryffindors eine kleine Party heute Abend. Er wird ja schließlich volljĂ€hrig. Wirst du auch dabei sein?“ fragte er. „Ich weiß noch nicht. Es entscheide es spontan.“ Lehnte sie an der DurchgangstĂŒr. „Gut, wenn nicht, dann einen schönen Tag noch.“ Blickte er zu ihr herab. „Danke, dir auch.“ Und er schloss die WohnungstĂŒr hinter sich.

Adriana Spengblass war wĂ€hrend dem GesprĂ€ch so ruhig, so ausgeglichen, so verletzlich, so menschlich gewesen, dass Albus es schwer fiel zu glauben, das sie die Frau war, die all diese FlĂŒche auf die Todesser abgesetzt hatte. Etwas machte ihm Angst, diese Akte zu lesen. Also entschloss er sich, es erst am spĂ€ten Abend zu tun, wenn er in seinen GemĂ€chern Ruhe hatte. Er brachte die Informationen in seine RĂ€ume und ging dann auf die Krankenstation, um sich nach dem Befinden der Verletzten zu erkundigen.

TBC

~o~o~o~


Das erklÀrt schon mal Adrianas Vergangenheit und das auch in der Muggel-Welt nicht alles immer Friede, Freude, Eierkuchen ist.
Als nĂ€chstes Kapitel kommt: ‚Wiedersehen macht Freu(n)de‘
Und bitte !!! Wer auch immer da draußen noch mitlesen mag, schreibt doch mal nen Kommi oder so. Ich komme mir schon ganz einsam vor
 *schnief.
(NatĂŒrlich ist Lu hier außen vor. Nur leider ist sie grad im entspannenden Urlaub und ein paar Schmeicheleinheiten oder scharfe Kritik von anderen Seiten, wĂ€re auch mal ne Abwechslung.)


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