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Mirror Magic - Kapitel 5 - Haus und Freundschaft

von NoctiVagux

Am Mittwochabend trafen sich alle neuen Assistenten bei Rosmerta und lernten sich erst einmal richtig kennen. Jeder erzählte, was er wann mal wo gemacht hat, woher er überhaupt kam und wohin es ihn verschlagen hatte. Adriana hielt sich dabei etwas bedeckt. Adrian und Tobias nahmen es ihr nicht übel und die anderen verwunderte ihre leichte Zurückhaltung nicht sonderlich. Sie glaubten, sie sei einfach nur ein stilles Gewässer, das eine gewisse Zeit bräuchte, bis sie auftauen würde. Irgendwann hatte jeder so viel getrunken, dass auch die kleinen Anekdoten des Lebens nach und nach die Runde machten. Amelysa, Adriana, Adrian, Tobias, Randy und Parley stellten allesamt fest, dass sie ganz gut miteinander konnten. Es war der Weg hin zu einer neuen Freundschaft.

„Noch zwei Tage, das Wochenende und wir werden den Häusern zugeteilt.“ Sagte Parley und strich sich eine schwarze Locke aus dem Gesicht. Seine türkisfarbenen Augen schimmerten schon recht glasig. „Also wenn ich das alles richtig verstanden habe, haben wir überhaupt keinen Einfluss darauf. Irgendein alter Hut, den wir aufsetzen, sagt uns wohin wir kommen.“ Gähnte Amelysa. „Ich hoffe der Hut kann mich leiden und schickt mich nicht nach Slytherin. Ist euch dieser Snape schon aufgefallen, wie der immer drauf ist? Das ist ne düstere Gestalt.“ Murmelte Adrian. „Als ich meiner Mutter eulte, erschrak sie fast. Dieser Snape war mal Todesser. Die Prozesse Anfang der 80er, nachdem Du-Weißt-Schon-Wer gefallen war, gingen auch durch die irische Presse. Jeden Tag wurde Neues berichtet. Die gesamte Welt schaute damals nach Großbritannien.“ Flüsterte Amelysa mit ihren braunen Reh-Augen verschwörerisch. „Dürft ihr auch nur diese Waldkäuze mit den Glöckchen nehmen?“ fragte Parley. „Ja, die Informationen sind sonst nicht geschützt.“ Nickte Tobias. „Also Snape ist sogar bei uns bekannt. In Kanada haben sie auch darüber berichtet.“ Sprach Randy. Er beugte sich weiter nach vorn und alle rückten ihre Köpfe näher zusammen. „Ihr wisst, warum wir hier sind?“ fragte er leise. Alle nickten stumm.

„Warum bist du eigentlich eher zurück gekommen? Der Schulleiter sagte, du kommst erst am Montag zurück.“ fragte Parley neugierig. „Ich habe irgendwie mit meinem alten Leben abgeschlossen.“ „Quidditch-Karriere?“ fragte Amelysa vorsichtig. „Ja.“ „Welche Mannschaft?“ wurde Adrian neugierig. „Das waren ‚The Swindle Streakers‘. Sie haben den amerikanischen Quidditch-Cup vier Mal gewonnen und ich hätte dieses Jahr als Torhüter bestimmt mit denen den fünften geholt.“ Seufzte er. Adrian klopfte ihm zuversichtlich auf die Schulter. „Lehrer ist auch nicht schlecht.“ „Nun, es ist immerhin etwas. Ich werde nie wieder spielen können – jedenfalls nicht professionell.“ „An der kanadischen Westküste gibt es doch noch die ‚Kamloops Keen Keepers‘, oder?“ fragte Tobias, der von Quidditch nicht viel verstand. Parley, Adrian und vor allem Randy stierten ihn entsetzt an. „Bist du verrückt? Wir sind Erzfeinde mit denen. Die waren nur drei Mal Amerika-Meister, haben sich erst nach uns gegründet und sind arrogante Tunichtgute. Nur die Truppe aus Ecuador, die ‚Tungurahua Thumbattackers‘ sind noch besser als wir.“ Knurrte Randy und seine blonden Locken an den Seiten wippten hastig auf und ab.

„Hm…“ murmelte Tobias und blickte Adriana an, als er das Fettnäpfchen soeben so schön übersehen hatte. „Dieser Snape? Wie ist er nun wirklich?“ fragte er, um abzulenken. „Er ist umgänglich und ab Morgen muss ich in den Kerkern mit ihm den Unterricht besprechen.“ Sagte sie knapp. „Umgänglich?“ fragte Tobias. „Wenn du das sagst, ist was faul dran.“ „Ich hab ihn in den berühmten Sack gesteckt.“ Sagte sie mit steinerner Miene. „Echt? So wie du mich damals anfangs immer…?“ fragte Adrian und nahm dazu einen großen neugierigen Schluck aus seinem Krug mit Bier. „Jepp. Du kleiner Bruder, hattest es auch verdient!“ Adrian pfiff durch seine Zähne, als wolle er sich von Mädchen nichts sagen lassen. „Oh…“ staunte Tobias. Nach einer weiteren Runde Metbier, lustigen Themen, viel Gelächter und ein paar Lachtränen dazu, machten sich die sechs auf den Weg zurück.

Adriana und Amelysa quasselten über einige Tiere, die angeblich im Verbotenen Wald sein sollten und Randy erzählte die Story, als er Bekanntschaft mit dem Bäumling machte, der ihn fast zu Tode gequetscht und ihm vier Monate Aufenthalt im magischen Krankenhaus Kanadas beschert hatte. Tobias grübelte den gesamten Weg zurück zum Schloss. Normalerweise war Adriana nie so unkritisch. Dass sie Professor Snape als umgänglich bezeichnete, klang aus ihrem Mund schon wie ein Kompliment und damit ging sie nie hausieren, außer sie versprach sich etwas davon.

~oOo~

Kirk, Spock, Pille hatten die gesamte Woche einen Crashkurs in Magie absolviert und Scotty sah seufzend zu oder schraubte etwas verdrießlich dreinschauend an der Technik im gemeinschaftlichen zu Hause herum. Natürlich war Spock der beste aller drei magischen Neulinge. Auch in Sachen Job und ‚unter das magische Volk mischen‘ waren sie wieder einmal erfolgreich gewesen. Kirk hatte durch diverse Flirts mit Rosmerta einen Küchenjob bei ihr ergattert und half als Koch aus. Manchmal servierte er auch. Dadurch erfuhr er, was so in Hogsmeade oder gar auf dem Schloss passierte. Die Leute brachten eben viele Informationen in die Gastwirtschaft und Informationen waren regelrecht Gold wert.

Pille und Spock würden in Hogwarts Aushilfsarbeiten nachgehen und könnten so, dem Geheimnis auf die Schliche kommen, wie der weißbärtige Magier es schaffte auf den Mond zu gelangen – ohne Raumanzug und Raumschiff. Und wie sie etwas finden konnten, um die Enterprise wieder flott zu machen. Denn derartiges fanden sie in keinem Buch, das Spock bis jetzt in die Föderationsdatenbank der Enterprise eingespeist hatte. „Spock, vielleicht hat die Bibliothek in Hogwarts etwas dazu. Schließlich ist es eine der renommiertesten Schulen laut dem Tagespropheten und dem Reden der Leute auf der Straße.“ Sagte Jim. „Ja, ich werde dort danach suchen.“ „Wir müssen vorsichtig sein. Wenn es stimmt, dass dieser dunkle Magier nach dem Leben dieses Harry Potters trachtet, dann liegt aller Welt Augen auf diesem Ort, wo wir arbeiten.“ Meinte Pille. Alle schauten sich an.

Scotty unterbrach die Stille und kam aus dem Keller. „So, hab diese magischen Schutzdinger installiert. Jetzt funktioniert es ohne Energieverlust.“ Der Captain nickte. „Du…“ fing er an und der Chefingenieur grinste. „Ich habe gestern Abend einen Replikator im Keller installiert und Spock hat das Teil verhext dingst. Da habe ich ein paar gute Tropfen replizieren lassen und war im Eberkopf. Der Wirt staunte nicht schlecht. Ich mache schon meine Geschäfte, Sir.“ Griente er breit. Jim grinste zurück und schüttelte den Kopf. „Schotten unter sich, was?“ „Natürlich.“ Und tapste stolz wieder in den Keller. „Ok, Geld verdienen wir alle, Informationen sammeln wir alle an den richtigen Stellen und unsere Zauberstäbe sagen, wir sind waschechte Magier. Eine bessere Tarnung gibt es nicht.“ Pille grinste Spock an. „Willst du dein Hütchen nicht mal abnehmen?“ fragte er süffisant. „Nein, möchte ich nicht.“ Sagte Spock.

Kirk schaute ihn an. „Warum?“ fragte er und Pille zuckte mit den Schultern und murmelte kurz „Wingardium Leviosa.“ Spocks schwarzer Fes schwebte zur Decke. „Och, wie niedlich.“ Meinte Jim. „Sag ich doch. Jetzt wird doch noch ein Mensch aus ihm.“ Meinte der Arzt stolz. „Das bezweifle ich doch sehr.“ Sagte Spock tief, schritt zur Haustür und hielt sie alles sagend für die beiden auf. „Hm, es steht dir.“ Hielt sein Vorgesetzter neben ihm noch einmal kurz inne und trat dann hinaus. „Dann viel Erfolg. Wenn was ist, ihr habt den Notsender bei euch.“ Rief er noch und war auf dem Weg zu den Drei Besen. Pille hob die Hand und setzte dann Spock seinen Hut schief auf. „Nicht das du an deine neuen Ohren frierst.“ Neckte er ihn. „Das wirst du mir ewig nachtragen, nicht wahr?“ fragte er. „Ja, wenn du dich so aufziehen lässt.“ Gab der Arzt zurück und beide verließen den Ort, um endlich das Schloss Hogwarts zu betreten – ihre neue Stelle anzutreten und ihre Quelle für die Heimreise zu durchleuchten.

~oOo~

Im Schloss liefen währenddessen die letzten Vorbereitungen. Punkt elf Uhr vormittags sollte die Einsortierung geschehen. Alle waren gespannt. „Warum sortieren wir sie ein?“ fragte Pomona. „Ich weiß nicht. Es sind schließlich keine Schüler.“ Meinte Irma und stierte einen imaginären Punkt im Raum an. Als Spock und Pille ankamen, Spock in schwarz mit den zwei Streifen auf der Robe und seinem Hütchen, Pille wieder in blauer Robe und schwarzem Umhang, erwartete der Hausmeister Argus Filch sie bereits. Er trug eine alte Tweed-Jacke und zerknitterte, ausgebeulte Cordhosen, wie ein Landbauer, die nach Mottenkugeln rochen und selbst wirkte er auch sehr ungepflegt.

Sie grüßten ihn höflich. „Folgen sie mir. Ich bin der Hausmeister, Mr Filch. Das ist Mrs Norris. Sie sieht alles, sie hört alles und ich…“ er drehte sich zu den beiden kurz um und beäugte sie abfällig „…weiß dann alles.“ Dabei huschte ein schmieriges Grinsen über sein Gesicht. Dann schlurfte er durch die Eingangshalle nach rechts zu zwei großen Flügeltüren und öffnete diese. Spock und Pille traten ein. Sie waren von den riesigen Räumen mehr als beeindruckt. „Alles magisch verzaubert.“ Flüsterte Spock. Leonard McCoy nickte. „Ja, Wahnsinn, was.“ War er begeistert und schaute wie ein kleiner Bub drein, das zum ersten Mal ein Riesenrad auf dem Zigeunerjahrmarkt erblickte.

Alle Augen der Belegschaft und der Assistenten hafteten sofort auf den beiden Männern. Langsam gingen sie den langen Mittelgang entlang. „Ah, Mr Spock, Heiler McCoy.“ Freute sich Albus und breitete seine Arme aus, als würde er alte Freunde wiedersehen. Irma Pince und Poppy schauten auf. “Der dürfte beinahe in deinem Alter sein, Poppy.“ Sagte Irma leise und gickelnd. Poppys Blick wurde misstrauisch. „Was hast du gedacht, dass du einen Jungspunt abbekommst.“ Neckte Rolanda sie. „Ach und deiner?“ fragte die Medihexe zurück. „Randy Goodloe ist jung und war ein äußerst erfolgreicher Quidditch-Spieler.“ Grinste sie mit ihren gelben Falkenaugen. „So alt ist er gar nicht, dieser Heiler, vielleicht Mitte vierzig.“ Schätzte Madame Poppy Pomfrey ihre neue Unterstützung genauestens ab. „Also viel zu jung für dich.“ Meinte Irma belustigt und bekam einem Tritt unter dem Tisch von der sonst so strengen und Hilfe leistenden Schwester Hogwarts. „Leute, ihr seid alte Waschweiber.“ Quiekte Filius. „Filius, das verstehst du nicht.“ Sagte Irma und er kicherte leise auf seinem Stuhl hin und her hippelnd.

„Bitte stellen sie sich neben die Assistenten.“ verwies Albus beide an die Seite und beide taten es. „Schau dir die Decke an. Sieht wie ein astrometrisches Labor aus.“ Sagte Pille und Spock schaute mit hinauf. „Und alles nur durch Magie.“ Murmelte Spock. „Neidisch, dass wir in unserem Universum so etwas nicht haben?“ fragte Pille amüsiert. „Es ist verlockend.“ War die Antwort und Pille war über die Emotionalität sehr erstaunt, aber schwieg. Randy Goodloe hastete herein. „Ach, der letzte unter ihnen.“ Lächelte Albus. Randy stellte sich neben die anderen, die ihn kurz begrüßten. „Hab verschlafen, sorry.“ Stieß er nach Luft ringend aus. Dann begann die Prozedur.

Der schwarzgraue Spitzhut – alt, verschlissen und flickig – wurde in der Mitte auf einem alten abgenutzten Hocker platziert und Minerva rief die Personen einzeln auf. „Parley Eyon.“ Rief Professor McGonagall und der Hut steckte ihn ohne langes Zögern nach Ravenclaw. „Randy Goodloe.“ Der Braunhaarige mit grauen Augen setzte sich auf den dreibeinigen Hocker. „Hufflepuff.“ Rief der Hut freudig. „Leonard Horatio McCoy.“ Sagte Minerva. „Gryffindor.“ Rief der Hut kurze Zeit später inbrünstig und Pille seufzte Augen verleiernd. „Als wenn ich ein Löwe wär. Ich bin Arzt und keine Raubkatze.“ Was ihm im Vorbeigehen einen komischen Blick von Minerva einbrachte, als er zum Tisch der Gryffindors stiefelte. Minerva schaute dem Mann hinterher. ‚Er und Gryffindor? Ob das eine gute Wahl war?‘ fragte sie sich und seufzte innerlich.

Sie schob ihre quadratische Brille auf ihrem schmalen Nasenrücken zu Recht und räusperte sich kurz. „Amelysa Petrie.“ Und die kleine, runde Frau ging nervös zum Stuhl. „Hufflepuff.“ Rief der Hut und erleichtert marschierte sie zu Randy hinüber. Pomonas Augen strahlten vor Freude und sie lächelte der kleinen sofort begeistert zu. „Adrian Spengblass.“ Adrian ging leicht federnd nach vorn und setzte sich den Hut auf. „Gryffindor.“ Schrie dieser in die Halle hinaus und Adrian ging grinsend zu jenem Tisch, der für die Gryffindors gedacht war. Pille reichte ihm kurz die Hand.

Der Hausgeist Sir Nicholas de Mimsy-Porpington empfing Adrian und hielt bei seiner Freude – ihm klappte sein fast abgeschlagener Kopf immer wieder mal weg – seinen Haarschopf mit einer Hand fest, als er ihm die Hand überschwänglich schüttelte. Daher nannte man ihn auch den ‚Fast Kopflosen Nick‘. „Adriana Spengblass.“ Ertönte Minervas Stimme laut und streng. Der Hut brauchte bei ihr eine Weile und rief dann so laut, dass die Gläser in den Fensterrahmen wackelten „Slytherin.“ Sie ging zum Slytherintisch hinüber. „Fantastisch.“ Flatterte ein Walrossbart zu den Seiten weg. Horace stand vom Lehrertisch auf, schob seinen runden Bauch watschelnd voran und setzte sich mit zu ihr. Jeder schaute erstaunt und Albus lächelte beiden zu. Snape blickte beide starr und kalt an.

Minerva verfolgte die Störung ihres Kollegen etwas ungehalten, hüstelte kurz und fuhr dann in gewohnter Manier fort. „T’Gai Spock.“ Er begab sich genauso ruhig und geschmeidig wie Adriana zu dem Hocker und setzte sich den Hut auf. Pille grinste. Spock hingegen empfand die operativ veränderten Ohren überhaupt nicht zum Lachen. Er sah jetzt wie ein gewöhnlicher Mensch aus – und das nach all den vielen Jahren der harten und verbissenen Mühe – ein logischer, konsequenter und disziplinierter, geradezu perfekter Vollblutvulkanier zu werden.

Der sprechende Hut donnerte laut das Wort „Slytherin.“ Er stand auf und ging zum Tisch hinüber, wo der blutige Baron schwebend, sowie Adriana und Horace bereits saßen. „Tobias Trummwuziger.“ War der letzte, den Minerva von ihrer Liste ablas. Gelassen und filigran für seine wuchtige und muskulöse Statur, ging er zu dem Hocker und nahm Platz wie ein gemütlich zottelnder Bär. Snape machte ein undefinierbares Geräusch und Albus runzelte kurz die Stirn. „Ravenclaw.“ Flötete der Hut vergnügt. Damit waren alle in die Häuser aufgenommen.

Der Schulleiter stand auf, Minerva rollte das Pergament zusammen und Filch räumte Hocker und Hut zur Seite. „Liebe Freunde, Kollegen und Angestellte, da wir nicht so zahlreich sind, schlage ich vor, dass wir das Mittagessen gemeinsam an einer großen Tafel einnehmen.“ Er klatschte in die Hände und in der Mitte erschien ein Tisch mit Gedecken und herrlichen Speisen. Alle standen auf und sie suchten sich Plätze. „Interessant, wie er wen wohin gesteckt hat.“ Flüsterte Albus, als er an Snape vorbei ging. Dieser sagte nichts und folgte dem Direktor auf leisen Sohlen mit wehendem Umhang.

Adriana saß zwischen Spock und Tobias. Pille neben Poppy und beide waren in ihrer Konversation noch recht verhalten. „Sie haben meine Akte erhalten?“ fragte er. „Ja, interessante Arbeitsstellen die sie hatten.“ „Ja, teilweise.“ „Warum dann jetzt Hogwarts?“ fragte sie trocken. „Sagen wir mal, es war an der Zeit, dass sich etwas änderte.“ „Ach so und da suchen sie sich ausgerechnet jenen Ort aus, an dem es zurzeit besonders gefährlich ist.“ Plapperte sie trocken zurück. „Nun, Herausforderungen gibt es nicht überall.“ Klang er nun mürrischer. Minerva räusperte sich. „Ich freue mich, dass sie nach Gryffindor gekommen sind.“ Meinte sie recht nüchtern. „Hm, der Hut muss es wissen.“ Gab er an und trank etwas vom Wein, den Albus extra heute hatte servieren lassen. „Ein Kalifornischer?“ fragte McCoy. „Ja.“ Antwortete Albus. „Passt gut.“ Sagte Spock. „Danke.“ Gab der Direktor an und hielt sein Glas hoch.

Spock tat es ihm gleich. „Sie werden die Bibliothek unterstützen?“ fragte Adriana. „Ja, so ist es vorgesehen. Und sie?“ „Ich werde Verteidigung und Zaubertränke assistieren.“ „Zaubertränke? Das ist sehr interessant. Ich habe von einem Trank gelesen, der sich Veritaserum nennt. Eine Wahrheitsdroge. Sie ist gar nicht so schwer herzustellen wie viele meinen. Es reizte mich, ihn zu brauen. Ich habe einige Modifikationen vorgenommen und die Effizienz um 3,79 Prozent verbessert, wobei die Brauzeit um 8,35 Prozent verringert wurde.“ Sagte er ohne jedwede ausschweifende Betonung und Severus horchte augenblicklich auf, genauso Horace. „Das ist noch interessanter. Ich habe den Vielsafttrank in Kapselform herstellen können. Sie gibt in temorären Zeitabständen ihren Wirkstoff ab, so dass man diesen nicht zu jeder vollen Stunde einnehmen muss. Diese ist daher nur einmal am Tag zu einem festen Zeitpunkt einzunehmen. Wir sollten uns bei Gelegenheit mal austauschen.“ Sagte sie und beider Augen funkelten beinahe vor Wissbegierde. „Sehr gern.“ Sagte Spock dann doch recht nüchtern.

Snape und Slughorn schauten sich beide recht verdutzt an. Albus bekam es mit und konnte sich ein Schmunzeln nur schwer verkneifen. Er lud sich summend etwas vom Hirsch-Ragout auf den Teller und labte sich an jeden Bissen mit einem leisen ‚Hm.‘, was Minerva dazu bewog, sich ihren Schulleiter mal genauer anzusehen, um dann argwöhnisch auf ihn zu starren. „Ist etwas, Minerva? Habe ich mich bekleckert?“ blickte er gelassen zu ihr. „Nein, Albus.“ „Schade.“ Gab er an und griff nach einem weiteren Stückchen Fleisch mit Knödeln, Preiselbeergelee und viel Soße.

~oOo~

Nach dem Essen genossen Spock und Pille eine Führung durch das Schloss, die der Direktor persönlich begleitete. Adriana bezog ihre neue Wohnung in den Kerkern, die in einem Nebeneingang und ein paar Treppen tiefer als sonst üblich, recht abgeschieden, lag. Sie hatte es sich so gewünscht. Snape stand in der Tür und blickte in den kleinen Flur. Er war mit schwarzem Marmor als Boden ausgelegt, die Wände aus hellem, grob gehauenem Sandstein. Rechts war die Küche, geradeaus an der Seite die Tür zum Bad, links ein breiter Durchgang ins Wohnzimmer und von dort führte eine Tür ins Schlafzimmer. ‚Wozu braucht sie eine Küche?‘ fragte er sich. Denn das war in Hogwarts gewiss nicht üblich. Jeder nahm seine Speisen im Großen Saal ein – oder wie die Lehrer es durften – konnte diese sich etwas aus der Küche herbeizaubern.

Er schaute sich um, tat unbeeindruckt, war aber insgeheim neugierig, trat in das Wohnzimmer ein und bemerkte wie die Schlafzimmertür angelehnt war. Langsam öffnete er sie und blickte auf den dicken dunkelgrünen Teppich und das Podestbett, das halb in den Boden eingelassen war und bestimmt zweieinhalb Meter im Quadrat maß. Es war alles so modern eingerichtet. Dahinter war ein Unterwasserfenster und ein leichtes Blaugrün schimmerte in den dunklen Raum. Sie packte gerade aus. „Sie sind sehr neugierig, Sir.“ Sagte sie und drehte sich zu ihm. Er trat wie in Zeitlupe ein. „Ich wollte fragen, ob sie noch etwas benötigen oder Hilfe brauchen.“ Sprach er leise und ölig. Sie hob eine Augenbraue. „Nein danke, Sir.“ Er nickte und wollte gehen. „Gut zu wissen, dass sie zumindest dann nett sind, wenn es um ihren persönlichen Vorteil geht.“ Sagte sie. Die Tür, die halb geschlossen war, war ruckartig wieder aufgegangen.

Er trat jedoch besonders langsam näher. „Unterstellen sie mir keine falschen Absichten.“ Sagte er leise und bedrohlich. „Nein, ich sage nur die Wahrheit.“ Er stierte an ihr vorbei auf ein Bild, das die Wüste zeigte, durch die ein heftiger Wind fegte und mal ein paar menschliche Knochen frei legte und sie wieder unter sich begrub. Darunter auch mehrere Totenköpfe und ein halb zerbrochenes Becken. „So etwas hängen sie in ihrem Schlafzimmer auf?“ fragte er spöttelnd, aber mit einer gewissen Faszination im Unterton. „Ja, alles ist von dem Standpunkt aus, wie es das Bild zeigt, vergänglich – Leben, Liebe, Lust und Leiden.“ Sagte sie. Er lächelte schief. „Nein, nicht alles.“ Brummte er tief und geschmeidig, ohne Leben in der Stimme. „Dann haben sie viel verpasst.“ Erwiderte sie und war mit einem Stapel anthrazitfarbener Roben zum Schrank gegangen. Sie ließ ihn einfach so im Raum stehen. Noch einmal schaute er auf das Bild, blickte dann nach rechts wo große schwarze auf Hochglanz polierte glatte Schranktüren waren. „Ist noch etwas?“ fragte sie. „Im Moment nicht, außer – willkommen in Slytherin.“ Und er verschwand so leise wie er eingetreten war.

Grübelnd stand er am Holztisch und zerschnitt die chinesischen Raupen-Pilze. Schwer durchschnitten ihre Worte sein Empfinden und noch schwerer seine viel zu menschliche Reaktion darauf, die er sich nicht leisten konnte und es auch nicht wollte. Horace trat überraschend in den Raum ein. „Severus, Adriana scheint sogar ein noch größerer Fisch zu sein, wie ich es mir erhoffte. Wir könnten doch beide davon profitieren.“ Fing der kleine alte Mann an zu plaudern und hielt eine Tüte mit kandiertem Ananas-Stückchen in der Hand, von denen er nun eines seinem Kollegen anbot. Doch dieser lehnte ab. „Ich glaube kaum, dass ihre Errungenschaften wirklich von Bedeutung sind. Reine Zufallstreffer.“ Meinte er ruhig. Horace beäugte den Hauslehrer genauer. „Sicher?“ fragte er gedehnt. „Ja, ganz sicher.“ Und unverhohlen schaute Snape ihn an.

Enttäuscht drehte sich der Trankmeister um. „Gut, es war einen Versuch wert.“ Und ging wieder. Noch auf die Tür starrend, überlegte Snape, wie er Horace von Adriana abschütteln konnte. Er selbst wusste, dass die junge Frau mit ihrem Wissen und bereits gewonnenen Erkenntnissen, Gold wert war. Nun galt es, diese Quelle anzuzapfen und Profit daraus zu schlagen. Doch wenn Slughorn auch seine Finger mit Spiel hatte, wurde es schwer. Und dieser Spock schien auch etwas, vom Brauen zu verstehen. Nicht, dass sie sich mit ihm zusammen tat. Severus Snape war also nach Anerkennung aus und das nicht durch eigene Errungenschaften, sondern der Aneignung fremder. Er war eben ein Slytherin.

~oOo~

Diesen Abend trafen sich alle acht Neuen gemeinschaftlich am Schwarzen See, um zu grillen. „Ich habe extra Grillwürste aus Thüringen beschafft.“ sagte Tobias stolz, während Adrian fleißig den Grill mit Holzkohle füllte und Adriana Tisch und Stühle herbei zauberte. „Ich bin leider Vegetarier.“ Sagte Spock zu Adriana. „Das ist kein Problem. Wir haben verschiedene Gemüsespieße, Ananas mit Honig und Chili, Bratäpfel, Backkartoffeln, Nudelsalat und verschiedene Dips.“ „Danke.“ Sagte er und ging zu Pille, der sich mit Amelysa über ein paar Heilkräuter unterhielt und sein Butterbier genoss.

Hagrid blickte zum See hinunter. „Sie grillen?“ fragte Minerva, als sie von einem Spaziergang mit Rolanda zurückkam. „Ja.“ Meinte er und tapste zu seiner Hütte. Bald standen alle anderen Lehrer neugierig da, stierten zum See und tuschelten heimlich. Albus trat heraus und wollte gerade ins Dorf. „Wo willst du hin?“ „Einen trinken gehen.“ „Was steht ihr hier rum?“ fragte er. „Die grillen?“ „Und?“ „Nun ja…“ zupfe Pomona wie üblich am Hut. „Geht doch hin.“ Gab er an und marschierte ins Dorf. „Er ist in letzter Zeit oft bei seinem Bruder, was?“ fragte jetzt Rolanda. „Hm, wer weiß, Familienbande.“ Zuckte Minerva mit den Schultern. „Also, ich würde es mir gern mal anschauen.“ Sagte Horace neugierig und seine Augen auf die kleine Gruppe fixierend. „Aber ohne Etwas sollten wir nicht hingehen.“ Meinte Minerva. Nicht lange und die Belegschaft hatte die Küche Hogwarts geplündert. Bewaffnet mit Wein, Metbier, Salat, Fisch und Hammelkoteletts, machten sie sich auf.

„Ratet wer zum Essen kommt.“ Sagte Randy Goodloe im kanadischen Dialekt der Westküste. „Alle?“ fragte Amelysa erschrocken. „Sieht wohl so aus.“ Sagte Pille. „Hallo, essen wir heut draußen?“ fragte Horace mit seinem Bauch voranschreitend. „Ja, ihr auch?“ fragte Adriana etwas skeptisch. „Natürlich, dann könnten wir doch zusammen essen, oder?“ „Gern.“ Sagte Spock. Doch innerlich seufzten die acht. Es wurden weitere Tische und Stühle herbei gezaubert.

Amelysa räusperte sich. „Ich hole Hagrid.“ „Bring das Spanferkel und das kleine Fass gleich mit.“ Sagte Parley. „Ich hole es.“ Sagte Adrian und beide machten sich auf den Weg. Snape hatte irgendeine grüne Flüssigkeit in der Hand. Minerva stierte darauf. „Willst du uns einer deiner Gifte anbieten?“ fragte sie staubtrocken. „Nein, die hebe ich mir nur für besondere Anlässe und Gäste auf.“ Antwortete er hämisch grinsend. „Ah, sieht nach Absinth aus.“ Meinte Adriana und hatte die Substanz sofort erkannt. Spock nickte und zauberte entsprechende Gläser und Löffel herbei, sowie Zucker und einen Krug mit Wasser.

Der Abend verlief herrlich, Fackeln brannten ein Lagerfeuer wurde auch noch entzündet, zu essen gab es reichlich und nur Gutes und dann holte Spock seine Harfe hervor und spielte darauf. Adriana eine Art Querflöte und Adrian Trommel, Tobias die Gitarre. Irgendwann gähnten die ersten und man beschränkte sich auf Unterhaltungen. Adriana lehnte sich an Tobias und Spock legte seinen Umhang um sie. Snape sah es mit Argwohn.

Minerva unterhielt sich mit Adrian und Parley, Filius mit Amelysa, Pille und Randy mit Rolanda. „Professor Trelawney, Sinistra und Burbage sind gar nicht hier.“ Blickte sich Parley neugierig um. „Ja, sie sind eher die ruhigen, die kaum in Erscheinung treten.“ Gab Snape beiläufig an. „Schade.“ „Och, die haben eben andere Interessen.“ Meinte Hagrid und schnappte sich gerade das zweite Bein des Spanferkels und biss davon ab. Ab und zu warf er seinem Saurüden Fang ein Stück vom Fleisch hin. „Batsheda Babbling ist auch nicht da.“ Seufzte Parley leise und Amelysa hatte es gehört. Sie strich ihm sanft über den Rücken. „Wir sind es aber.“ Er lächelte mild und bekam etwas rote Ohren.

Erst gegen ein Uhr in der Frühe, machten sich alle auf den Weg ins Schloss zurück. „Das wird heute ein anstrengender Tag.“ Meinte Minerva. „Zu alt für solche Nächte?“ fragte Horace leicht angeheitert. Minerva warf ihm einen scharfen Blick zu. „Nein.“ Und sie marschierte im Stechschritt davon. „Hui.“ Sagte Pille und wartete. Tobias trug Adriana. „Ich bringe sie schnell zu Bett.“ Sagte er. Doch Snape versperrte ihm den Weg. „Das erledige ich.“ „Warum, Sir?“ fragte der stämmige Mann verwirrt. „Weil ich ihr Hauslehrer bin.“ Sagte er. „Nun, so belasten sie nicht ihren Rücken.“ Klinkte sich Spock mit seinem Kommentar ein. „Ich kann das auch.“ Erwiderte Tobias deutlicher und richtete sich zu seiner ganzen Statur auf.

Adrian trat heran und schnappte sich Adriana, während die beiden sich anfunkelten. „Ich mache das.“ Und trug sie fort, während Tobias den Blick von Severus Snape nahm und sogleich neben seinem Halbbruder her schritt. Spock und Snape hoben gleichzeitig eine Augenbraue. „Gute Nacht, Sir.“ Sagte Spock kühl. Snape stierte ihn an. Er blickte in ein Vakuum wie bei Adriana. Dann gingen Spock und Pille ins Dorf zurück.

Snape rauschte hinab in die Kerker. Adrian kam ihm entgegen und wünschte höflich eine Gute Nacht. In Adrianas Wohnung angelangt, sah er wie Tobias sie im Bett abgelegt hatte und daneben saß. „Danke.“ Murmelte sie. „Gern geschehen, Kleines.“ Beide umarmten und knuddelten sich auf einmal ganz fest. Böses ausmalend schaute sich Snape diese Innigkeit heimlich an. Tobias flüsterte Adriana etwas ins Ohr und sie seufzte. „Dann ruhe dich aus.“ Klang Tobias warm und mitfühlend. Draußen im Flur wartete Snape auf und abschreitend. „Oh, sie hier?“ fragte Tobias, ihn aus den Gedanken reißend, warm. „Ging es ihr nicht gut?“ täuschte Snape Sorge vor. „Sie war nur müde.“ „Das nächste Mal überlassen sie die Entscheidung mir, dem Hauslehrer.“ „Ich habe auch ein Anrecht darauf mich zu sorgen.“ „Ach und was privilegiert sie dazu?“ zischte Snape. Tobias hielt kurz inne, dann lächelte er offen und trat zur Wohnungstür.

Snape ging hinaus und Tobias schloss sie von außen. „Ich stehe ihr eben in einem besonderen Maße nahe.“ Sagte er leise süffisant und schaute auf den Hauslehrer Slytherins herab, der im Gegensatz zu ihm wie eine mickrige Gestalt wirkte. Snape kniff kurz die Augen zusammen. „Tobias?“ kam Adrian noch einmal an und hatte ein Knuddelkissen in der Hand. „Alles wieder Ok mit Adriana?“ fragte der Gryffindor besorgt. „Ja, sie war nur müde und das Kissen kannst du ihr auch morgen geben.“ Und er ging zu ihm hinüber. „Gute Nacht, Professor.“ Und beide Assistenten verschwanden im Dunkel der feuchten Kerkergänge.

~oOo~

Gedankenumwoben gelangte Snape in seinen eigenen Räumen an, die dunkel und kalt waren. Im Bett liegend starrte er zuerst an die Decke, dann schloss er die Augen und versuchte sich aller überflüssigen Gedanken und Emotionen zu entledigen und fand dann gegen vier Uhr in der Früh Schlaf. Doch 05:30 Uhr ertönte der Gong einer großen schwarzen Standuhr, die gut einen Sarg hätte werden können, so groß und klobig war sie.

Schwere Verzierungen, die nicht filigran, sondern schwermütig Ecken und Ränder belasteten, ließen den Gong immer lauter hallen, bis unter der Decke ein Zauberstab vorschnellte und das Ding zum Schweigen brachte. Dabei zerplatzte das Glas, das den Innenraum schützte. Knurrend lugte jemand unter der Decke hervor. Er stand auf, warf kaum einen beachtenden Blick in den Spiegel, duschte im zwei Minuten-Akkord und war keine zehn Minuten später komplett mit seiner langen schwarzen Robe, die viele Knöpfe und einen eng anliegenden schwarzen Stehkragen hatte, angezogen. Darüber trug er einen schwarzen Umhang und drehte eine Runde draußen an der frischen Luft. Als er an den See gelangte, saß dort jemand in Boxershorts, T-Shirt und Basecap, auf einem großen Stein und rauchte eine Zigarette.

Er trat näher und stellte sich neben die Person. Diese war barfuß. Als sich der Kopf drehte, war er überrascht. „Moin.“ Knurrte sie ihn an. „Moin.“ Knurrte er zurück. Adriana drehte den Kopf wieder rum und stierte weiter aufs Wasser. „Sie…“ „Ich will meine Ruhe.“ Sagte sie bitterkalt und giftig. Sofort zogen sich seine Augenbrauen zu einem Balken und seine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. Er suchte sich selbst einen großen Stein, auf den er sitzen konnte und stierte nun auch auf das Wasser.

Mittlerweile zündete sie sich bereits die dritte Zigarette an und trank ab und zu Kaffee. Die Tasse füllte sich immer wieder von selbst auf und schien das schwarze Gesöff automatisch warm zu halten. Er schielte hinter seinem fettig glänzenden Haar heimlich zu ihr. Sie grinste. „Auch nen Schluck?“ fragte sie. „Sehr gern.“ Zischte er. „Was krieg ich dafür?“ fragte sie. „Keinen Ärger.“ „Falsche Antwort.“ Meinte sie, stand auf und ging zurück zum Schloss. Er brummte und ging hinterher. „Ich werde…“ „Sie werden gar nichts. Tun sie ihren Job und ich meinen.“ Und sie schritt schneller voran. Langsam reichte es ihm und es sinnte ihm nur noch nach einer Sache. Doch hielt er sich mit allerletzter Macht zurück. Er schloss zu ihr auf. „In mein Büro, sofort!“ Sagte er leise und mit tiefster Verachtung, die seine Stimme erzeugen konnte.

Dort angekommen, schaute sie zum allerersten Mal in den Klassenraum für Verteidigung, da Snape es besonders interessant fand ihr die Nachmittagsstunde in der Vorbereitung zu Verteidigung in einen der alten Folterkerker zu offenbaren. Argus Filch hatte ihn dabei mit einem regelrechten Glühen unterstützt, den Raum herzurichten und gar ein paar seiner kostbaren Daumenschrauben und Halsstreckreife zukommen lassen, die er immer hübsch putzte und ölte, wie ein Quidditch-Spieler seinen kostbaren Rennbesen.

Doch eine einschüchternde Wirkung hatte es bei ihr nicht gehabt. Jeder seiner Schüler wäre mit Angst und einer Gänsehaut dorthin gegangen. Sie jedoch nahm es vergangene Woche ruhig und stoisch hin und hatte sich auch nicht über die Stunden am Wochenende beschwert. Für ihn, war und blieb sie ein Mysterium und er hasste es, Menschen nicht in ihre Seele schauen zu können, sie nicht wie eine Nuss knacken zu können und somit über sie zu triumphieren, die unter seiner Fuchtel standen. Es entzog ihm die Macht zur Kontrolle und Kontrolle war die einzige Disziplin, die er glaubte wahrlich gut zu beherrschen. Sie war eben kein Schüler, kein schwaches Glied in einer Kette heranwachsender und beeinflussbarer Gemüter, die noch unbedarft ihr Leben erkundeten.

„Nett.“ Sagte sie, als sie all die ekeligen Bilder an den Wänden sah. „Gruselkabinette reizen viele Menschen. Ist wie bei einem Medizinstudium der Muggel oder den Berichten von Kriegskorrespondenten aus Krisengebieten. Da gibt es auch immer solche Schauergeschichten und Bilder, wenn einem die Krankheitsbilder offenbart werden oder die Verstümmelten der Waffengewalt brutaler und menschenverachtender Anschläge.“ „Das sind Aufzeichnungen von Fluchopfern oder Angriffen dunkler Kreaturen. Und allesamt sind sie MAGISCHEN URSPRUNGS – MUGGEL HABEN HIER NICHTS VERLOREN!“ entgegnete er düster. Sie nickte. „Ja, erschreckend nicht wahr.“ Gab sie an und schaute jedoch geradezu fasziniert auf eine Frau, deren rechte Körperhälfte nach außen aufgeklappt war und man Adern und Gefäße freiliegend vor sich hin pochen sah. Die Frau verzerrte ihr Gesicht und schrie plötzlich auf. Dann wimmerte sie und eine Ader im Gesicht platzte. Das Blut tropfte an ihrem Körper herab und je länger man dem zusah, desto mehr gaukelte einem das Hirn vor, man könne das frische Fleisch und warme Blut förmlich riechen oder gar schmecken. Snape sah wiederum Adriana fasziniert an. „Ich möchte, dass sie jeden Lehrkörper mit entsprechendem Respekt behandeln und keinerlei Unterschiede machen.“ Sagte er streng und entschlossen.

Sie drehte sich zu ihm. „Das ist hochinteressant, Sir.“ Meinte sie kühl. Er runzelte die Stirn. Er blickte in ein Nichts. „Und ziehen sie sich etwas an.“ Zischte er bissig, als er abfällig an ihr auf und ab sah. Sie lächelte sanft und bohrte ihren Blick in seinen. „Eine Frage, Sir. Warum können sie Tobias nicht ausstehen?“ Snapes Gesichtszüge wurden hart, sein Blick starr und leer. Ihre Augen funkelten jetzt regelrecht auf. „Weil er genauso wie sie, sich meinen Anweisungen widersetzt hat.“ Triefte es tief und ölig aus seiner Kehle und breitete sich sanft in dem Raum aus. „Ja, natürlich.“ Nickte sie und verließ den Raum. Er lehnte sich an einen der Schülertische. Wieder verlief es nicht so, wie er es geplant hatte. Und zu allem Ärger brannte auch noch sein dunkles Mal.

TBC


~o~o~o~


So, es wird verworrener. Die Aufbauphase ist voll im Gange (der Story). So viel sei verraten: Mit dem Beginn des neuen Schuljahres, schält sich alles nach und nach auseinander, so dass dann der Kern am Ende zum Vorschein kommt. Jener, der alles erklärt…

Nächste Woche wird es nicht so stürmisch im schnellen Updaten von statten gehen.
Dann erwartet euch auf alle Fälle das Kapitel: ‚Loyalitäten‘.


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