von Coltrane
"Narzissa, wer war das?", fragte Lucius Malfoy, der vom Klingeln des Telefons wach geworden war.
"Niemand." Narzissa war zu müde, um groß zu antworten.
"Ich habe genau gehört, dass du diesen jemand geduzt hast, Schatz. Wer war es?", fragte Lucius nun eine Spur ungeduldiger.
"Sev..."
"Nein, oder?"
"Doch!"
"Severus? Aber warum hat er angerufen? Und woher hat er unsere Nummer?"
Lucius war plötzlich hellwach.
"Ich habe ihn gestern besucht und sie ihm gegeben..."
Lucius runzelte die Stirn und dachte über diesen Satz nach. "Ähm..."
Er stand auf.
"Muss ich das verstehen?", fragte er.
"Nein..."
"Narzissa, jetzt werd endlich wach, ich rede mit dir! Woher soll ich überhaupt wissen, ob du mir zuhörst?", rief Lucius nun laut, wobei seine Frau zusammenzuckte.
"Meine Güte!", schrie sie. "Lucius, du merkst doch, dass ich schlafen möchte! Ich erzähle dir nachher alles, aber jetzt lass mich in Ruhe!"
Lucius wich ein bisschen zurück.
"Ist ja gut..."
Dann ging er ins Esszimmer und bereitete das Frühstück vor.
Nach einer Weile kam Narzissa müde und taumelnd aus dem Schlafzimmer der beiden.
Sie hatte mehr als schlecht schlafen können, am gestrigen Abend, konnte sich aber nicht erklären, woran das gelegen hatte.
"Zissy! Da bist du ja endlich. Setz dich.", sagte Lucius und rückte einen Stuhl vom Tisch weg.
Narzissa nahm Platz.
"WAS WAR NUN?", fragte Lucius plötzlich ungeduldig.
"Du wolltest es mir sagen und ich bestehe hier und jetzt darauf, dass du mir die Sache gestern vernünftig erklärst!"
"Beruhige dich. Was hast du überhaupt? Denkst du, da ist was gelaufen?", fragte Narzissa.
"Da! Da ist der Beweis! Es ist was gelaufen, du gibst es zu! Raus aus dieser Küche! Ich will dich nicht mehr wieder sehen!"
"Jetzt bleib mal ruhig, Freundchen. Hast du Fieber?"
Narzissa legte ihre Hand gelassen auf die Stirn ihres Mannes, der vor Wut kochte.
"Ich habe lediglich behauptet, dass du denkst, es wäre was zwischen mir und Severus."
"Ja, ja..."
"Es ist so! Wenn du nicht richtig hören kannst: Hol dir doch ein Hörgerät! Genug Geld dazu hast du ja.", meinte Narzissa ruhig und nahm sich ein Brötchen.
"Wollen wir etwa frech werden, Madame?", fragte Lucius und verengte dabei seine Augen zu Schlitzen.
"Nein..."
Lucius atmete einmal tief durch.
"Ich brauche kein Hörgerät!", schrie er ihr ins Gesicht.
"Ach nein? Dann streng dein Gehirn an, damit deine Ohren mal langsam das tun, wozu sie da sind!"
Narzissa sprang auf, ebenso wie Lucius.
"Das ist eine Frechheit! So etwas von meiner eigenen Frau zu hören!"
"Ach, du kannst mich also doch verstehen?"
"NARZISSA!"
"Was ist? Das war eine Feststellung, kein Angriff!"
"Wenn du nicht sofo-"
"Ja? WAS DANN?"
"Dann... Nehm ich Draco zu mir!"
"Sag das noch einmal!"
"Ich nehme Draco zu mir, wenn du nicht sofort mit diesen ekelhaften Beleidigungen aufhörst."
Narzissa atmete einmal tief ein und aus.
"Das tust du NICHT!"
Sie zückte ihren Zauberstab.
"Falls doch...", sie grinste ihn an, "...wirst du dafür bezahlen, hast du mich diesmal verstanden?"
"JA! Laut und deutlich!"
"Was ein Wunder!"
"DU MACHST ES SCHON WIEDER!"
"Na und?"
"Jetzt fang nicht schon wieder damit an!"
"Doch!"
"AHHHHH!"
"Du übertreibst vielleicht!"
Narzissa schüttelte den Kopf. "Maßlos..."
Sie stritten sich noch lange, während es im Hause von Snape seelenruhig war.
Dieser überlegte sich nämlich gerade einen Plan, wie er die Sache mit Narzissa wieder gut machen konnte.
Doch eins stand fest: Hätte er mitbekommen, was ihm Hause Malfoy los war, hätte er sich sicherlich gefreut!
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