Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Angriff in dunkler Nacht

von Teekon

Per Handzeichen dirigierte der Ausguck auf der hohen Feldulme mit der ausladenden Krone, einem Gewächs, das hier seit mindestens hundert Jahren stehen musste. Weit überragte es die Zinnen der umgebenden Mauer, perfekt platziert in jener Ecke, einen fabelhaften Ausblick über das vor ihnen liegende Gelände bietend, und ein jeder Taktiker hätte diese Schwachstelle in der Verteidigung einer Burg jederzeit und baldmöglichst geflissentlich entfernt. Dies hier jedoch war kein Fort und kein Militärlager, und dennoch wurde es ganz ähnlich genutzt. Gillythorn Manor, das Heim und der Stammsitz der Familie Nott.

Die Luft war rein. Der Garten hinter dem im holländischen Stil errichteten Anwesen schlummerte in einer kühlen Frühlingsnacht, die Waldreben noch blütenlos an das Gemäuer geschmiegt, und niedrige Hecken, geometrisch angeordnet um einen stillen, marmornen Brunnen sollten die Deckung sein auf dem Weg zu jener breiten Treppe, die zu den bewohnten Teilen des Haupthauses hinauf führte. Eine stilvolle, klassisch englische Anlage, unterteilt von natürlich belassenem Bachlauf und üppig bewachsen, hatte man hier errichtet, eingefasst von der bewehrten Außenmauer auf der einen, vom eindrucksvollen Gebäude auf der anderen Seite.

Lichter glühten träge und flackernd hinter zugezogenen Vorhängen aus Damast und Brokat über den Simsen des Untergeschosses, einzelne Fenster erhellt davon, während die großen, repräsentativen Räumlichkeiten – der langgestreckte Flur im längs vor ihnen liegenden Mittelteil, der Ballsaal in jener halbrunden Ausbuchtung auf östlicher Seite – in nächtlicher Dunkelheit verblieben. Rosenbüsche und verholzte Sträucher lagen zwischen den Stufen und der Eintrittspforte in den hinteren Gartenbereich, und sie wussten, dass es auf der anderen Seite ganz ähnlich aussah. Und kein Wachtposten zu sehen weit und breit. Somit frei, der Pfad hinauf zum Kampfgebiet. Auch wenn es noch keines war. Noch.

„Vorwärts“ hatte er signalisiert von dort oben, Sirius Black, kräftig genug, um sich an den Ästen hochzuziehen, aber nicht zu groß, um zwischen die Zweige zu passen, und augenblicklich setzten sich seine Begleiter in Bewegung. Ganz nach Plan, sofern sie einen hatten, oft improvisierend und ihre Strategie von der gegebenen Situation abhängig machend. Gerade diese wunderbare Mischung aus Verlass und Flexibilität gab ihnen diese Gefährlichkeit. Darum gehörte das freiere Gelände ihnen, während sich die Auroren-geführte zweite Truppe von Nordosten her an die große Haupttreppe des Eingangsbereiches heranpirschte. Vermutlich war dort mit mehr Widerstand zu rechnen, doch die Strecke war wesentlich kürzer.

Sie halfen einander, einer nach dem anderen, mit Räuberleitern, über die Rücken der höher Gewachsenen krabbelnd und kletternd, bis die Nachhut sich an langen Armen über den Grat zog, die Füße an Backsteinen abgestützt, die aus dem Verbund herauslugten. Wie Lemminge purzelten sie zwischen das Grün, dumpf aufschlagend, wie dicke Tropfen, die von einer Kanne fielen, duckten sich sofort in die Rhododendronbüsche und verteilten sich zu beiden Seiten, bis auch Sirius vom Baum herunter in ihre Mitte sprang. Jetzt vorsichtig. Erst ein erneuter Test, ob die magischen Barrieren, Stolpersteine, Signalfallen, deaktiviert waren. Alles gut.

Rechts außen, gleich in dem schmalen Eck, wo die Südmauer auf die aus Norden heranpreschende Ostbarrikade traf, genau unter dem Punkt, von dem aus Black soeben noch den Überblick gehabt hatte, spähte Remus Lupin durch einen Spalt zwischen dicht stehenden Blättern hindurch. Alles still auf dem gut geschnittenen Rasen unter den hohen, von weißen Streben gehaltenen Fenstern des Ballsaales, und das Dickicht aus Eiben dem Gebäude gegenüber verdunkelte die Grenzen des Anwesens. Trotzdem wusste er: Irgendwo dahinter stahlen sich nun auch die Zwillinge, die Longbottoms, Em und Sturge auf das Gelände. Er konnte sie nicht sehen, doch das brauchte er nicht. Das vereinbarte Zeichen ertönte als Zirpen aus jeder Hosentasche, und das Specksteininsekt, verzaubert zu jenem Zweck, vibrierte gegen seinen Oberschenkel. Sie alle hatten es wahrgenommen. Los jetzt.

Das war das neue Gesicht des Krieges. Es ging nicht mehr nur darum, Orte, Personen, Einrichtungen zu bewachen, zu beschützen, darauf zu warten, dass man angegriffen wurde, um sich verbissen zu verteidigen. Nein, wenn man gewinnen wollte, musste man in die Offensive gehen. Die Erwachsenen, die älteren Mitglieder des Phönixordens, sträubten sich gegen diese Taktik, wollten nicht, weigerten sich und gaben ihnen nicht diese Freiheit, genau wie damals, wie zu Zeiten des schrecklichen Grindewald. Erst als er die halbe Welt mit Mord und Verwüstung überzogen hatte, hatten sie sich bewegt. Das würde nicht nochmal passieren, das hatten sie sich geschworen in ihren Treffen in Blacks Wohnung in Soho. Zu viel geschehen, zu wenige mit jedem Schlag, der gegen sie geführt wurde. Das musste aufhören.

Und deshalb verfolgten sie nun ihre eigenen Ziele, beschritten den selbstgewählten Weg des Gegenangriffs, erfolgreich damit nun schon ein paar Mal. War es möglich, umzingelten sie, machten sie Gefangene, führten sie der Gerechtigkeit von Azkaban zu, und Männer wie Selwin und Gibbon schmorten nun in den grässlichen Zellen draußen auf dem Meer. Aber es reichte ihnen nicht. Stück für Stück, spionierend, schleichend, wagten sie sich vorwärts, räucherten sie Stützpunkt um Stützpunkt aus und vertrieben die Todesser aus ihren günstigsten Positionen. Und ja, der Hass des Dunklen Lords schwoll ins Unermessliche. Stolz machte das.

Guerilla-Kämpfer waren sie, hatten weder die Unterstützung des Staates hinter sich, noch durfte man ihre Namen kennen, und dennoch berichtete der 'Tagesprophet' von den geführten Gefechten, pries diesen Wagemut an und feierte unbekannte Helden, während das Ministerium zu beschwichtigen suchte und nutzlose Blättchen mit Anweisungen herausgab. Und Dumbledore sagte nichts. Kein Wort. Ließ gewähren, obwohl alle anderen, die McGonagall, Doge, Diggle, sogar Moody es ihnen immer wieder einbläuten: „Ihr wisst nicht, in welche Gefahr Ihr Euch bringt!“ Oh doch, das wussten sie sehr wohl, oder so dachten sie, keine Angst vor glühendem grünem Fluch und dem Tod. Zu jung, um ihre Umgebung zu sehen.

Eine lange Reihe bildete Angriffstrupp Fehu, sich von Südosten auf Gillythorn Manor zu arbeitend, und in gebückter Haltung huschte einer nach dem anderen vorwärts, die Augen genauso offen wie die Ohren, und hin und wieder zuckte ein Zauberstab durch die Hecken, um die vorausliegenden Kiesbetten und Blumenrabatten abzusuchen. Schnell hatten sie die Verborgenen entdeckt, den einen an der Basis der Treppe, den anderen links von ihnen an dem weißen Pavillon zwischen den Kirschlorbeerpflanzen. Um den würde sich die Älteste von ihnen kümmern, und Marlene McKinnon schlüpfte aus dem Verband heraus und huschte in diese Richtung hinüber, vollkommen lautlos.

Nun gehörte die äußere Flanke den Potters auf dieser Seite, und, einander zunickend, teilten sie sich ihre Aufgaben. Wenn hier einer stand, dann würde gegenüber ein weiterer Todesser den Aufgang bewachen, das war vollkommen klar. Die beiden sollten ihnen gehören, während Peter und Remus, dicht gefolgt von Sirius, rasch vorrücken würden an das Geschoss unter dem hohen Sims, einander dort hinauf helfen und in das Anwesen eindringen. Sobald der Weg frei war, sollten die übrigen Drei nachrücken. Auf der Nordseite des Haupthauses mochte es ähnlich laufen bei ein wenig anderen Voraussetzungen des Geländes. Denn hier und heute würden sich dort oben zwei entflohene Häftlinge aufhalten, und die mussten wieder hinter Schloss und Riegel: Jernonimus Mulciber und Landricus Nott, entkommen am Boggle Hole.

Wie viele sonst noch da waren, das war nicht komplett sicher, und auch nicht, welche Gegner es sein könnten, aber das war nebensächlich. Wie immer. Sie kannten ihren eigenen Wahnsinn, doch in der großen Gruppe, zu zwölft mit Podmore, trauten sie sich alles zu. Und das brauchten sie auch. In diesem Moment blitzte ein rasches, rotes Aufflackern in ihren Augenwinkeln, und dann explodierte der Pavillon mit einem solch ohrenbetäubenden Knall, dass Lily sich auf den Boden werfen und sich die Hände über den Kopf schieben musste. Der Tumult brach verfrüht los, und trotzdem juchzte die jubelnde Bassstimme von Sirius Black, als habe er nur darauf gehofft, dass irgendwas schief ging.

James musste grinsen. Dieser blöde Saftsack. Hatte schon recht. Ein offener Kampf war ihm allemal lieber als Versteckspiele und Heimlichkeiten. Nicht zu ertragen, für keinen von beiden, und er war kaum eine Zehntelsekunde langsamer darin, aus seiner Deckung hervorzuspringen und sich den Kerl vorzunehmen, der im Schutz der breiten Treppe in den Schatten gestanden hatte. Förmlich über ein Stück Rasen rollend, stürzte Peter in sein Blickfeld, und er konnte nicht mehr erkennen, was weiter rechts geschah. Die Mädchen hielten ihm die andere Seite frei, darum musste er sich keine Gedanken machen. Und als er die schlacksige, zu große und zu dünne Gestalt mit dem charakteristischen Knick im Schulterbereich erkannte, frohlockte Potter nur umso mehr: Snape. Ein Fest.

Als habe man einen Schalter umgelegt, erstrahlten die Fenster des Anwesens mit einem Mal, der gesamte Garten davon in helles Licht getaucht, und gleichzeitig flammten tarnende Schatten auf hinter Bäumen und Gehölzen, und nur die breite Spur aus verdrängtem Kiesel ließ erahnen, wohin Sirius verschwunden war, sich schlitternd unter einem überhängend wachsenden Blauregen in Sicherheit bringend, ehe aus einem der oberen Stockwerke die ersten Kampfzauber fliegen konnten. Geballte Verteidigung formierte sich dort oben in südlicher Ausrichtung, und Remus musste grimmig schmunzeln. Gut so. Sollten sie ihren Rücken entblößen. Sie brauchten nur auf Frank und seine Mannschaft warten. Durchhalten solange? Nein, mehr als das.

Die Chance nutzend, wie sie sich auf Black einschossen, der „oi! Frechheit!“ als Beschwerde vorbrachte und damit Gelächter unter seinen Kamfgenossen auslöste, trabte er vorwärts, die langen Beine fast im 90°-Winkel gebeugt, die Wand erreichend und damit bereits in unmittelbarer Reichweite, um einen Teil ihres Plans zu vollenden. Rauf und hinein und von innen für Aufruhr sorgen. Peter war dicht bei ihm, und er winkte den dicken Jungen mit den vor Aufregung geweiteten, wässrigen Augen zu sich heran. Pettigrew nickte verstört und zögerte dennoch. Den richtigen Moment abpassen.

Er kam nicht dazu, Lupin nachzueilen, wie sich von der östlichen Außenmauer her ein Schwall Funken ergoss und raue, im Befehlston gebrüllte Worte zu ihm herüberdrangen. Augenblicklich duckte Remus sich hinter den Vorsprung des aus dem Haus herausbrechenden Ballsaales, und Peters Kopf ploppte zurück in das Beet, gut versteckt zwischen aufschießenden Rosen. Mist. Sie waren in den Eiben gewesen, regelrecht unsichtbar, und ehe er sehen konnte, um wen es sich handelte, war dem Ältesten auch klar, wieso: Desillusionierung. Flackernd hob sich der Zauber auf, wenn sie sich so schnell bewegten, während klirrend im Obergeschoss ein Fenster zu Bruch ging und Scherben, fein und schimmernd wie Perlen im Laternenschein, in einem Schauer herniedergingen, begleitet von einem Schrei.

Sirius hatte den Verteidiger erwischt, der ihn in Schach gehalten hatte, und weit weniger ängstlich als Peter, hechtete er aus seinem Versteck, überquerte den breiten Streifen aus festgetrampeltem Lehm, der als Weg um das Anwesen herum diente, so als wäre er ein Meisterdieb und müsse eine Laserapparatur überwinden, nur weitaus schneller, und schon war er bei Lupin, keuchend und japsend. „Keine gute Stellung,“ raunte er Remus zu, der halb lächelnd, halb resigniert, den Kopf schüttelte und die beiden Todesser im Auge behielt, die aus dem dunkelgrünen Unterholz zu ihnen herüber feuerten. Das musste man nicht verbal bestätigen, so dicht, wie die Streifen aus tanzender Magie an ihnen vorbei rauschten.

„Wer ist das?“ wollte Black wissen, nur kurz die Nase um die Ecke streckend und sich sofort wieder zurückziehen müssend, und Lupin presste seinen gertenschlanken Körper fest gegen die naturbelassenen Steine. Seine Zähne knirschten, die silbernen Augen, tanzende Lichter auf den schimmernden Hornhäuten, sondierend in Sirius' Rücken gleiten lassend. Auf der Ecke war alles OK, James duellierte sich mit Snape, als wären sie Fechter, wie ein Musketier gegen eine Kardinalswache, und der Tränkegeselle wich Schritt um Schritt, Stufe um Stufe zurück, während Lily die breiten Schultern von Rodolphus Lestrange soeben heftigst gegen das steinerne Geländer donnerte. Einer weniger.

Längst gesehen hatte er sie beide, die dort verborgen gewesen waren, und dennoch flüsterte Remus nur „Rabastan“, dabei war der ältere der beiden Brüder weiter oberhalb hinter einen Eibenstamm geduckt, und es war der zweite Schwarzmagier, der ihnen die größeren Probleme bereitete. Schon bei Nennung des Namens grunze Sirius und schüttelte seine schwarzen Locken aus. Der war ihm egal, der konnte nicht allzu viel, auch wenn er kein schlechter Kämpfer war. Dieser andere da, der ärgerte, der war zu schnell für seinen Geschmack, die Zauber zu gewalttätig. „Verfluchter Hurensohn,“ schnaubte er laut genug, dass Remus ihn verstehen konnte. „Ist das mein Cousinchen?“

Ihr hätte er das zugetraut. Es trug ihre Signatur, oder zumindest verdammt ähnliche, und noch bevor ihn Lupin mit offenem Mund, bedauernd, die Stirn in fast mitleidige Sorgenfalten gelegt, bestätigen konnte, begriff er es selbst. Seine Kiefermuskeln spannten sich zu festen Klumpen. Nur eine Erklärung. Er warf alle Vorsicht über Bord, genau wie Remus es befürchtet hatte, und mit den Augen rollend, verzichtete er auf den Rüffel. Sinnlos. Sirius trat einfach aus der Deckung heraus, den Zauberstab drohend, unruhig in den Fingern drehend und sich zu voller Größe und ganzer stattlicher Breite aufbauend. Gleichzeitig, diesen Zug erwartet, warf Lupin sich auf ein Knie und halb um die Rundung der Mauer herum. Der geworfene Impedimenta saß, und Rabastan Lestrange ging genauso in die Knie wie sein Bruder zuvor.

Wenn man auf Black nicht aufpasste ... Der Stammhalter seiner Familie schien das nicht mal zu bemerken, was Remus gerade getan hatte, sprintete einfach los und scherte sich nicht mehr um irgendwelche anderen Kontrahenten. Dieser dumme Junge dahinten, der musste aus dem Spiel raus. Und vor allem – auch wenn er das nie zugegeben hätte – durfte er keinem seiner Kameraden in die Finger geraten. Die würden nicht so zimperlich mit ihm umspringen. Schon gar nicht, wenn er so bewundernswert austeilte wie gerade. Sirius kam nicht umhin, das, zumindest vor sich selbst, zu zugeben.

Für eine halbe Minute starrte Remus ihm nach, die eigenen Hände zu Fäusten ballend, die Zähne mahlen lassend, wie er überlegte. Keinen Zweck. Er würde sich nicht davon abbringen lassen. Und keine Zeit dafür. Sie mussten ihre Linien vereinen, mussten ins Innere des Gebäudes vordringen, bevor die Ziele fortgeschafft werden konnten. Seine Aufgabe lag woanders, und es musste auch ohne Tatze gehen. Noch während er nachsann, gesellte sich Pettigrew zu ihm, das Gesichtchen hochrot vor Anstrengung, keine Gefahr mehr von rechts und die Nachhut geklärt durch Marlene und Lily, die sich eines weiteren Gegners angenommen hatten. Und Snape focht nun auf dem Absatz vor den gläsernen Türen, die ins Haupthaus führten.

Kampfeslärm erfüllte den sonst so friedlich schönen Garten inmitten der Parklandschaft von Kent, und sie konnten die Stimmen ihrer Freunde durch die Nacht hallen hören. Das war Fabians Ruf, vielleicht Gideons, die Zwillinge einander auch darin so ähnlich, und das gesamte Mauerwerk lag zwischen ihnen. Das bedeutete eines: Die zweite Angriffstruppe war der Erstürmung ebenso nahe wie sie. Es spornte nur umso mehr an. Ein greller Blitz, ein schmerzerfüllter Aufschrei, und Severus Snape hielt sich den verwundeten Waffenarm, ehe er rücklings durch die Scheiben brach und im Inneren des dunklen Korridors verschwand. James triumphierte nicht und behielt seinen kühlen Kopf. Nicht allein hinein.

„Remus?“ quietschte Peter, weckte den Ältesten aus seiner Grübelei, Black längst außer Sicht, doch er nahm den kleineren Kameraden kaum wahr. Eine spontane Idee, eine Eingebung, so typisch für Lupin, wie er seine ursprüngliche Planung über den Haufen warf und schwungvoll herumfuhr. Pete duckte sich erschrocken unter seinen ausgestreckten Arm. Die beiden jungen Frauen kamen herüber gelaufen, weg von dem zerstörten Pavillon, wo rauchende Trümmer und zwei Paar Beine im Dreck lagen, joggend auf James zu, der nur ihre Ankunft herbeisehnte, um weiter vorzurücken. Genug Zeit, um Remus' eindeutige Handbewegung richtig zu interpretieren, und er nickte dem ehemaligen Zimmergenossen verstehend und zustimmend zu. Perfekt. So sollte es sein.

So direkt, wie er halb unter, halb neben ihm stand, konnte Pettigrew die Geste weder erkennen, noch zuordnen. „Remus, was hast du vor?“ kreischte er förmlich in heller Panik, doch Lupin machte es nur schlimmer, indem er ihm mit der ganzen Hand in die Hemdknöpfe packte und ihn mit sich zog, mit einem seiner großen Füße das nächstliegende Fenster eintrat und sorgfältig die scharfkantigen Überbleibsel aus dem Rahmen entfernte. „Komm schon, Wurmi!“ lautete sein Befehl, und dann schlüpfte er hinein und überwand die gut zwei Yards Höhenunterschied zum Kellerboden mit einem einzigen Satz. Peter rollte mit den Augen und seufzte, hatte keine Wahl als zu folgen mit Lupins kräftigen Fingern in seiner Kleidung verhakt.

Und die Welt ringsherum wurde stiller, dumpfer die Geräusche von umherfliegenden Flüchen und Kampfzaubern. Schritte, hastig und eilend, hallten schräg über ihren Köpfen über die breite Aufgangstreppe, wie die Potters und McKinnon ihren anderen Eingang wählten. Ein Knall, wie zerspringendes Gestein und das anschließende unregelmäßige Poltern von fallenden Trümmern, in alle Richtungen verteilt, ließ das Gebäude erzittern, so dass sich die beiden Mitglieder des Phönixordens reflexartig zwischen vollen Regalen und unter hängende Wurstwaren duckten. Alles ruhig. Hier unten war nichts und niemand, in den Vorratskammern der Notts. Wunderbar. So hatte Remus sich das vorgestellt.

Und Peter zweimal mit dem Handrücken auf die Brust klopfend, zückte er den Zauberstab und huschte vorwärts, gebückt und kampfbereit, die rautenförmigen Ohren so hart gespitzt, dass sie sich von seinem Schädel abhoben, und sein Freund schluckte und folgte auf dem Fuße, tiefer hinein in diesen Stützpunkt des Feindes. Und dabei schlug ihm das Herz bis zum Hals, als wisse er, welches Grauen dort oben lauerte.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir hatten es sehr, sehr gut als Kinder - wir bekamen massenhaft Bücher.
Joanne K. Rowling