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Im Silberlicht bis Nimmermehr - Drei gute Gründe

von Teekon

Die Küche war brechend voll. Der eigentlich kleinste Raum der ganzen Wohnung, wo sogar das Bad enorme Ausmaße hatte, war von der Fensterfront zur Gasse hinaus bis an die Speisekammer und zur Tür ins Wohnzimmer zugestopft mit Gästen. Sie hockten auf den Fensterbänken, drängelten sich zwischen die Blumentöpfe, hatten sich auf die Anrichte gezogen und besetzten jeden Stuhl, jede Tischkante und jegliches Möbelstück, das man annähernd zur Sitzgelegenheit umformen konnte. Man konnte schon gar nichts Anderes mehr sehen außer Robe an Robe, wie sie da alle zusammen gepfercht saßen und warteten.

Dabei war es mittlerweile wirklich eine Augenweide geworden. Alle Decken waren ordentlich verputzt, der Stuck neu aufgetragen und die Kerzenleuchter geölt und mit neuen Stumpen versehen. Die Sprossfenster glänzten, wo keine Farbe mehr von den Rahmen blätterte, und Gardinen schmückten jedes einzelne von ihnen, die Simse dekoriert und angefüllt mit blühendem Leben und sorgsam eingeflanzten Kräutern. Das Parkett, lange so gruslig unter altem Schutzlack verborgen, war gut abgeschliffen worden und neu versiegelt, und Reihen aus weißen Fliesen schlossen wie eine Leiste direkt unterhalb der Küchenzeile an, um es zu schonen. In der Mitte des Raumes lag jetzt ein großer, blau-roter Perserteppich, und dieser beherbergte den massiven Esstisch und vier Stühle (im Normalfall), alles ganz herrlich verziert mit Deckchen, Vase, frisch geschnittenen Blumen vom Markt und einem riesigen Salzstreuer.

Und es war nicht das einzige Zimmer in dieser Londoner Stadtwohnung, das fein herausgeputzt und absolut bewohnbar geworden war. Nein, das Wunder war tatsächlich geschehen: Sirius Black hatte ein Heim. Ein echtes Zuhause. Keine Bruchbude mehr, die an einen armen, ständig bekifften Studenten erinnerte, oh nein. Und Merlin sei Dank hatte er sich außerdem auch noch zusammen gerissen und auf den ursprünglichen Plan verzichtet, Dekadenz und Pomp eines echten Black zu verbreiten, und statt dessen sich den Wünschen und Ideen seiner Freunde gebeugt. Natürlich gab er nicht zu, dass die eigentlich von Anfang an Recht gehabt hatten, und dass es so viel besser und angenehmer und gemütlicher war.

Dunkel gehalten sämtliche Holzverkleidungen, die Wände und Decke dafür weiß wie alpiner Schnee, imponierte das Wohnzimmer zwar tatsächlich wie ein echt zauberischer Salon, aber es war wesentlich weniger übertrieben geraten als der grüne Empfangssaal gleich unten links im Grimmauld Place No. 12, und es wirkte auch wesentlich einladender. Überall hingen Messingtöpfe von der Decke oder standen auf hohen Vitrinen und Säulen aus gebeizter Tanne, und grüne Blätter, Ranken von Efeu und Tute quollen daraus hervor, fielen wie Girlanden abwärts. Sein NEWT-Zeugnis hatte er, stolz mit drei Outstandings, einem davon mit Ausrufezeichen versehen, in einem Rahmen aufgehängt, sonst hatte Sirius auf Bilder komplett verzichtet (sogar auf welche von sich selbst, wie James hatte spitz bemerken müssen, was ihm eine Kopfnuss eingehandelt hatte).

Auch hier waren es helle, mit Spitze versehene Vorhänge, die besonders die schmale Tür zu dem kleinen Balkon über der Newburgh Street einrahmten, und sogar Remus' Ecke existierte noch, wenn auch nun auf erstaunlich gehobenem Niveau. Die Sitzgruppe hatte Black vollkommen neu beziehen lassen, in einem feinen Creme-Ton, und dazu passende Kissen betteten sanft den Kopf des guten Freundes, brauchte er mal wieder eine Schlafgelegenheit in London. Und sollte er des Nachts aufwachen und den Weg in das ebenfalls neu gestaltete Badezimmer antreten wollen, so brauchte er nur eine der hohen Gaslaternen mit weißen Rundschirmen zu entzünden. Mittels Zauberstab natürlich.

Rein weiß, komplett und Ton in Ton präsentierte sich der Waschraum mit einer enormen Wanne, goldenen Beschlägen und Armaturen, und niemand hatte sich so recht vorstellen mögen, was das wohl gekostet hatte. Ganz zu schweigen von einem Spiegel in angemessener Größe für einen so eitlen Schnösel, neben dem nun, ebenfalls an vergoldeten kleinen Häkchen in der Wand, der samtene Morgenmantel gleich neben den watteweichen Flauschhandtüchern residierte, sofern Sirius ihn nicht mit den passenden Pantöffelchen trug und irgendwo, auf dem Canapé oder noch im Bett, seinen Morgenkaffee schlürfte.

Und dieses Ding, ein monströser Vierpfosten mit Baldachin und Portieren, das war so unglaublich, dass die ganze Bande, Pettigrew, Potter und Lupin, den ersten Abend nur an eben jenem Ort verbracht hatten, in Sirius' brandneuem Schlafzimmer. Bordeauxrot. Die bestimmende Farbe war Gryffindorrot, abgesetzt mit den gleichen Brokatbordüren und Kordelchen, die auch das Turmzimmer in Hogwarts geschmückt hatten, und wenn er gedurft hätte, dann hätte das Wappen mit dem steigenden Löwen darauf unter der Decke geprankt. Dem Himmel sei Dank hatte die McGonagall ihn bei der bloßen Erwähnung mit einer so weit hochgezogenen Braue angestiert, dass Sirius sich gar nicht erst erkundigte, ob das denn erlaubt sei.

Es war nicht nur das Bett mitsamt aller Accessoires und Wäsche, sondern der ganze Raum, der dieses Thema trug. Teppiche, Polstermöbel, Vorhänge, alles war in dem gleichen tiefen Rot gehalten, und das brachte eine ganz ähnlich einschläfernde, beruhigende Note in Sirius' Schlafgemach. Nur, ob die netten Mädchen aus den Muggelclubs und Bars das nicht irgendwie ein wenig merkwürdig fanden, blieb dahin gestellt. „Na, wenn die dich nicht gleich für stockschwul halten ...“ hatte Fabian Prewett gewagt zu feixen, und das hatte er ordentlich bezahlt, mit einem ganz schön scheußlichen Furunkel mitten auf der Nase.

Den rieb er jetzt immer noch, machte keinerlei Anstalten, das Ungeheuer zu entfernen, sondern hielt es stolz jedem unter die Augen, der weniger Schneid hatte, und Gideon kringelte sich halb tot darüber, wie er neben ihm auf dem Fenstersims der Black'schen Küche hockte und die Beine baumeln ließ. Dabei erwischte er mit bestimmter Regelmäßigkeit die Rückenlehne von Alice Longbottoms Stuhl, die dann quietsche vor Vergnügen und mit der Hand nach hinten ausschlug, als wolle ein Pferd mit dem Schweif eine lästige Fliege vertreiben, während ihr Angetrauter das kaum zu bemerken schien und sich lieber halb über den Tisch warf, um sich besser mit Marlene und Emmeline unterhalten zu können.

Das Stimmengewirr war unglaublich und mindestens so laut, als wären sie drei Mal so viele Personen, aber das entsprach ja eigentlich ihrem üblichen Standard in dieser Runde. Es machte nichts. Soho war nicht gerade dafür bekannt, eine ruhige Wohngegend zu sein, und rund um Sirius hausten eh nur Studenten und junge Familien. Obendrein war sein Domizil magisch geschützt, und was an die Ohren der Nachbarn drang, war Musik und ganz normales albernes Jungeleute-Gequatsche. Keine Rede von Quidditch-Spielen, dem neusten Rennbesen, Rekapitulationen von Duellen und Erfahrungsberichten über die berauschende Wirkung von Amortentia. Lieber nicht. Das mochte dann doch nicht nur zu Gerede, sondern zu Problemen führen, und außerdem musste nicht jeder schwarzmagische Voldy-Sympathisant in der ganzen Umgebung Wind davon bekommen, dass sich hier die junge Garde vom Orden des Phönix traf.

Sie waren alle da, allesamt, elf von ehemals Zwölfen, die sie sich die „Rothühner“ genannt hatten, und vor jedem und jeder stand noch ein Glas, auf dem Tisch, auf der Fensterbank neben den Oberschenkeln, auf der Anrichte rund um Herd und Spüle, aus dem sie auf ihren vermissten Freund getrunken hatten. Das gehörte dazu, das war zum Ritual geworden in den vergangenen drei Monaten, in denen sie nichts von Caradoc Dearborn vernommen hatten. Und dennoch lachten sie und sparten nicht mit blöden Witzen, auch nicht über ihn. Zu kurz die Zeit vielleicht, um Trübsal zu blasen oder wehmütig zu werden. Und überhaupt. Das hier war ein Tag zum Feiern, darum waren sie hergekommen. Und wenn es schon so gut wie unmöglich war, wenigstens gemeinsam auszugehen, dann verschaffte man sich eben in den eigenen vier Wänden die Party. Dafür bot sich dieses Plätzchen besser an als jedes Andere in ganz Großbritannien.

Flink hin und her wuselnd, jeden mit Getränken und einer Kleinigkeit zu essen ausstattend, gab Sirius Black den perfekten Gastgeber, kümmerte sich nahezu rührend um das passende Licht und ein wenig stimmungsvolle Musik für den Hintergrund, während sein bester Freund bereits das Glas erneut anhob und klingend den silbernen Löffel dagegen stieß. Augenblicklich senkte sich der Lärmpegel etwas, und das Stühlerücken in seine Richtung verhieß ihm ungeteilte Aufmerksamkeit, wie er sich, seine Freundin noch halb im Arm, rücklings genau vor dem warmen Ofen auf einem Klappstuhl niedergelassen hatte. „Setz' dich, Sirius!“ brüllte Miss McKinnon quer über die Köpfe hinweg, und wie er mit hochrotem Schädel ihrer Aufforderung nachkam, dabei ein „jawohl, Ma'am, ich eile, ich fliege!“ flötete, hatte Black wie immer die Lacher auf seiner Seite, bevor James anfangen konnte.

Erst als jeder ein Plätzchen gefunden hatte und das Ausmaß von gibbelndem Gekicher und unflätigen Randbemerkungen genügend eingedämmt war, räusperte sich Potter theatralisch und richtete sich auf. „Liebe Freunde,“ eröffnete er seine übertriebene Rede, musste erneut innehalten, weil keiner ihn ernst nehmen konnte, schon gar nicht, wenn er diesen dümmlichen Gesichtausdruck auflegte und sich die Brille so pikiert bis ganz nach oben auf die Nasenwurzel schob. „Wir haben uns heute hier an diesem Abend versammelt, um ordentlich einen drauf zu machen.“ Zustimmendes Raunen und Franks „hört, hört“-Rufe begleiteten diese eigentlich bereits vollkommen ausreichende Erwähnung eines Anlasses, und man griff schon überall nach den Trinkbechern, um mit ohrenbetäubendem Konzert auf Tischplatten und Fensterrahmen zu klopfen. Aber James unterband das mit einer wischenden Handbewegung, so wie sie Professor Kesselbrand immer vollführte, um lästiges Gequietsche darüber, wie süüüüß und niedlich doch seine vorgeführten Geschöpfe waren, zum Schweigen zu bringen.

Eine so völlige Stille herbeizuführen, war hier einfach unmöglich. Aber das war egal. Potter genoss seinen Auftritt wie immer, während seine Freundin neben ihm mit den Augen rollte und ein jeder, besonders die Zwillinge und der Wohnungseigentümer, auf die passende Gelegenheit für einen dummen Spruch warteten. „Jedoch nicht einfach so, nein!“ triumphierte der junge Schulabsolvent mit ausladenden Gesten. „Heute, ja, heute haben wir sage und schreibe drei gute Gründe für eine derartige Zusammenkunft mit zünftigem Besäufnis!“ Augenblicklich schallte das „oho!“ durch die winzige Küche, als hätten sie sich abgesprochen, und Emmeline Vance, die sich halb über die eigene Schulter lugen musste, um James anzusehen, drehte sich kopfschüttelnd nach vorne und kicherte.

„Den offensichtlichsten davon,“ fuhr Potter fort und deutete bereits sorgfältig in die Runde wie ein Galerist, der die neuen Ausstellungsbilder vorstellte, sich hierhin und dorthin wendend, mal die Vorhänge, dann die frisch gestrichenen Türen und den hübschen Lüster an der Decke implizierend, „seht ihr hier rings um euch herum.“ Sie alle folgten mit den Blicken, als hätten sie all das nicht zuvor bemerkt, als wäre es nicht der offizielle Anlass ihres Erscheinens an genau diesem Ort, und gespielt staunend, rieb sich Gideon Prewett die Augen, während sein Bruder lieber mit seinem Furunkel hantierte und sich diebisch darüber freute, wie scheußlich der Eiter darin flotierte. „Ja, meine Freunde,“ machte James und seufzte dramatisch, „es ist ein Wunder geschehen: Nach einem Jahr Bauzeit wurde es vollbracht!“

Und wie sein bester Kumpel sich in die Brust warf und die Finger in nicht vorhandene Hosenträger einhakte, setzte er – eingedenk seines eigenen Spitznamens – dem ganzen die Krone auf: „Sirius O...“ Mit einem Seitenblick, so hastig und scharf wie der eines Greifs, dass sie alle gleich in schallendes Gelächter ausbrachen, strafte der Gastgeber ihn ab, noch ehe er es aussprechen konnte, doch James grinste nur. „Ohnegleichen Black,“ zog er den ersten Buchstaben fürchterlich in die Länge, „ist stolzer Besitzer eines wohnlichen Domizils!“

Beifallsstürme brachen aus, Johlen und Klatschen, so dermaßen inszeniert und albern, dass sie alle gleichfalls darüber lachen mussten. Ohnegleichen! Allerdings. Und auch das stimmte: Es hatte ewig gedauert! Gut und schön, das letzte Schuljahr war anstrengend gewesen, und Sirius gehörte nun wirklich nicht gerade zu denen, die sich am Wochenende ausgeruht hatten, statt für den Orden irgendwo Wache zu schieben, aber es war doch nun ehrlich nicht so schwierig für einen Zauberer dieses Kalibers, eine Wohnung ordentlich einrichten zu lassen. Darüber hinweg gehend, holte James erneut Luft. „Und ich denke, ich kann in unser aller Namen behaupten, Mr. Black,“ er schaute ihn wie von unten her an, „dass es wirklich, wirklich außerordentlich exorbitant exzellent geworden ist.“ Sich eine Hand an die Stirn legend, errötete Sirius gekonnt und klimperte dermaßen gemimt mit den Wimpern, man mochte ihm am liebsten eine reinhauen. „Vielen Dank, Mr. Potter, ganz herzlichen Dank.“ Und die beiden jungen Männer warfen einander Handküsse zu, bis Lily ihrem Freund in die Seite boxte.

Beschwichtigend beide offenen Hände hebend, sorgte Sirius selbst für Beruhigung unter seinen ersten Gästen, und der ganze Haufen wandte sich ihm zu, der er quasi den Platz in der hintersten Ecke eingenommen hatte. Von dort hatte man den besten Überblick über alle Anwesenden, vor allem über ihre Gläser und den Tisch mit den aufgestellten Flaschen, und Black hatte ein gutes Auge darauf, dass auch niemand zu kurz kam. „Nun nun!“ übernahm er also das Wort und schüttelte seine Locken aus, fuhr sich mit zwei Fingern zwirbelnd durch den stattlich wachsenden Bart und hob sein Pinchen. „Ich heiße euch natürlich herzlichst willkommen in meinem Heim und lade jeden,“ er lehnte sich zur Seite und stierte den einzig stehenden Herrn im ganzen Raum, den in den Türrahmen zum Wohnzimmer gelehnten Remus Lupin, und den halb schräg vor ihm sitzenden Peter Pettigrew, abwechselnd aus großen Augen an und machte dabei eindeutige Pausen, „aus tiefster Seele dazu ein, jederzeit bei mir zu nächtigen!“

Das Angebot war angenommen, das wusste er, wie Lupin im zuprostete und Pete glucksend quiekste, und unter dem erneuten Applaus der übrigen Anwesenden konnte er sich dem zweiten guten Grund für eine anständige Party widmen. Es war nicht die erste aus diesem Anlass. Und es würde sicher nicht die letzte sein. Und dann durfte James gerne weitermachen und sich überlegen, was man denn noch für einen Legitimation brauchte, um sich die Kante zu geben. Als würde das hier nicht schon reichen.

„Wir wollen jedoch auch nicht vergessen,“ bediente er sich der gleichen, hochgestochenen Ausdrucksweise, von der die Zwillinge schon wieder stöhnten und Em und Marlene sofort anfingen, die beiden Prewetts mit Bierdeckeln zu bewerfen, „dass es weitaus größere Feierlichkeiten in den vergangenen Tagen gegeben hat. Hierzu möchten wir ebenfalls etwas beitragen.“ Ein Schwung mit seinem schönen Buchenstab, und die Flaschen erhoben sich geschwind und gossen jedem wieder halbvoll ein, damit etwas zum Anstoßen da war. „Wie sich auch die älteren Herrschaften unter Ihnen erinnern mögen,“ zwinkerte Black in Richtung des Tisches und erntete dafür gröhlenden Protest, den er allerdings mühelos verkraftete, „endet im Juli das Term der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei.“

Selbstverständlich ging es um den Abschluss. Das war doch das Wichtigste im Moment, das war die große Sache, die Letzten unter ihnen frei und ungebunden und endlich Herren (und Damen) über das eigene Leben. „Nicht nur, dass Gryffindor den Quidditch-,“ das erhobene Glas deutete auf Potter, der sich dankbar grinsend verbeugte, ohne aufzustehen oder auch nur die Rückenlehne vor seinem Bauch irgendwie loszulassen, „sondern auch den Hauspokal gewonnen hat!“ Die Küche brüllte los vor Jubel, die Prewetts klatschten so laut, dass Frank fast das Trommelfell geplatzt wäre, dabei waren er und Alice sowieso diejenigen, die bei beidem, besonders aber bei der Erwähnung der Sporttrophäe, mit vor dem Mund zum Trichter geformten Händen „buh!“ gebrüllt hatten. Fataler Fehler in einer solchen Horde eingeschworener Hausgenossen. Von allen Seiten flogen auf den Ravenclaw und die Hufflepuff Papierkügelchen ein, und das Ehepaar musste halb unter dem Tisch verschwinden, um sich davor schützen zu können. Alles bloß Spaß.

Aber Sirius war noch nicht fertig gewesen, und jetzt wurde er doch ein klitzekleines bisschen ernster, oder zumindest feierlicher in seiner Fröhlichkeit, wie er seinen Likör ein wenig höher hob und die eine Hand weit oben in die Leiste stemmte. „Nein, auch die zugegebenermaßen zweigeteilte Ehre des Jahrgangsbesten geht geschlossen an das Haus in Rot und Gold,“ verkündete er, nicht ohne Stolz, und er nickte erst Lily zu, die halbwegs knickste und dabei hochrote Wangen bekam, und wandte sich dann in Remus' Richtung, der die Augen schloss und leise lächelnd den Kopf senkte. Dieses Mal war der Beifall nicht ausgelassen und flapsig, sondern ehrlich und würdigend.

Sie wollten trinken, wollten schon die Becher an die Lippen heben und den frisch Graduierten erneut gratulieren, auf ihr Wohl und ihre Zukunft trinken, hätte James nicht an eine Zahl erinnert, mit der er seine Ansprache vorhin begonnen hatte. Albern war er gewesen, wie immer, Krone I., König von Absurdistan, und mit einem Mal saß da ein erwachsener Mann mit feinen Zügen und einer sauberen Brille, in einem hellblauen Hemd, die Ärmel aufgekrempelt, gerade im Rücken und sich laut räuspernd, um noch einmal ihre Aufmerksamkeit zu erringen. „Der dritte Grund, wieso wir heute zusammen gekommen sind, mag etwas überraschend sein,“ sagte er sehr laut, bis auch wirklich alle sich zu ihm herum gedreht hatten.

Na gut, er hatte recht, denn niemandem von ihnen, nicht Emmeline, nicht Marlene, nicht Fab und Gid, nicht den Longbottoms, aber auch nicht seinen drei Zimmergenossen Pettigrew, Lupin und Black mochte die geringste Idee kommen, welchen weiteren Anlass James meinen konnte. So einverstanden und fast ein bisschen schüchtern erwartungsvoll, wie Lily ihn anschaute dabei, wusste jedoch zumindest sie, um was es da gehen sollte, und dieses Mal waren wirklich alle still. Da fiel kein dussliger Scherz, keiner kicherte und niemand störte die Spannung, die sich ein wenig aufzubauen begann. Den Kopf zurückziehend wie eine fragende Taube, richtete Sirius sich auf, während Remus sich im Türrahmen weiter nach vorn lehnte und gleichzeitig die Muskulatur straffte, als müsse er jederzeit zum Sprung bereit sein. Die Zwillinge, kleine Brüder von Molly Weasley, hockten spiegelbildlich da mit durchgedrückten Ellbogen nach außen, und ihre Beine schlackerten nicht mehr, derweil Pete sich auf die Lippen biss und Emmeline sich den Hals verrenkte, Marlene auffordernd mit dem Kopf nickte. Alice und Frank kuschelten sich schon aneinander, als könnten sie sich damit unterstützen.

Offenbar hatten sie das hier geprobt oder sich zumindest darüber abgesprochen, wer von ihnen welchen Part der Ansage übernehmen sollte, denn Lily und James gaben sich regelrechte Fingerzeichen, wie das Mädchen die Beine übereinander schlug und die gefalteten Hände auf ihren Knien ablegte, den Zeiger dabei in seine Richtung deuten lassend, und Potter rollte hinter den Brillengläsern mit den Augen, ehe er sich vollends aufrichtete und tief Luft holte. „Ihr alle wisst, dass Miss Evans hier und ich gewissermaßen eine Entente bilden,“ drückte er sich wieder so fürchterlich hochgestochen aus, dieses Mal jedoch ohne den geringsten schneidenden Unterton der Ironie dabei. Ganz im Gegenteil. Ein nahezu verlegenes Lächeln spielte ihm um die Mundwinkel, und James Potter und Verlegenheit, das war kaum vorstellbar.

Dennoch grinsten und zwinkerten einander alle Zuhörenden zu. Was für eine Neuigkeit. Es war zwar erst ein gutes Jahr, dass sich die ehemals so völlig zerstrittenen und in vielerlei Hinsicht noch immer unterschiedlichen Charaktere zusammengerauft und ein Paar geworden waren, aber es erschien doch ein jedem schon so normal und natürlich, es war anders gar nicht mehr erinnerlich. So viel gemeinsam durchgestanden, Seite an Seite, die Beziehung bereits auf Proben gestellt, die andere in einem halben Jahrzehnt nicht zu überstehen hatten, und jede dieser Prüfungen hatten sie gestärkt verlassen. Und eigentlich konnte man sich nun denken, was die Zwei mitzuteilen hatten. Sie taten es trotzdem.

„Nun, und wir haben beschlossen,“ erhielt Lily das Wort und angelte sich eine seiner Hände von der Lehne des Stuhls, auf dem er saß, um sie fest zwischen ihre eigenen einzubetten und dabei mehr ihn anzuschauen als alle anderen, so als müsse sie es James sagen und nicht ihren Freunden. „Dass wir es ruhig offiziell machen können.“ Die dämlichen Gesichter, die ihnen da entgegen blinzelten, reichten Potter aus, um ihr einen Seitenblick zu zuwerfen, der ein 'hab's dir doch gesagt' überdeutlich enthielt, und er ergänzte, für alle verständlich: „Und deshalb haben wir uns verlobt.“

Für einen Moment lang hätte man eine Stecknadel fallen hören können, bevor das Chaos ausbrach. Alice Longbottom, ehemals Prittchard, kreischte so fanfarenartig auf, dass selbst der magische Schutz es genau so übertragen musste, und gleichzeitig brachen Fabian und Gideon in ein enormes Gröhlen aus. Emmeline klatschte mit den äußersten Fingerspitzen, und die anderen Mädchen fielen mit ein, grabbelten schon nach Lilys Händen und zogen an ihren Armen, wie nur Freundinnen das hinbekamen, während Sirius der Kiefer herunterklappte und Peter die Hände vor dem Gesicht zusammenschlug. Remus stand einfach nur da, sein Glas in der Hand, die Faust in der Hosentasche, rührte sich nicht, sondern lächelte nur weiter. Nun denn, dann war es so also.

Aber Lily und James waren noch nicht fertig, und sie brauchten mindestens fünf Minuten, um die Meute wieder zur Ruhe zu kriegen. „Wartet, wartet!“ lachte die Jahrgangsbeste und gibbelte ganz konfus, immer noch die Linke mit einer von Miss Vance verwoben, die Rechte mit den Fingern ihres Zukünftigen. Erst jetzt konnte man den schmalen Goldring daran leuchten sehen, und manch einer wollte sich ohrfeigen für die Unachtsamkeit, das Ding nicht schon viel eher entdeckt zu haben. Niemand konnte sich erinnern, seit wann sie dieses Schmuckstück trug. Und sie verriet es auch nicht. Statt dessen tauschten sie wieder einen dieser ätzend sprechenden Blicke, und die Wahl fiel auf Potter.

Einen tiefen Atemzug nehmend, musste er Lachen unterdrücken und die Pupillen einmal kräftig herumrollen. Es war ja wirklich verrückt. Und er wollte sich gar nicht ausmalen, was ihre Eltern dazu sagen würden, wo doch Charlus bereits ein wenig geplättet gewesen war. Egal, sie hatten ihn überzeugt, sie konnten das mit jedem tun. Auch mit dem Kerl da in seinem linken Augenwinkel, der leise empört, für andere noch unsichtbar, nicht doch für seinen besten Freund, die Brauen in lange S-Schleifen geworfen hatte. „Und weil wir keinen Sinn darin sehen, bis zum Frühling zu warten,“ er schaute lieber sie an, weil sie so zuversichtlich lächelte, „laden wir euch alle am 2. September nach Godric's Hollow ein.“ „Zu unserer Hochzeit.“

Man hätte schwören können, Sirius züchte Mammuts und Brüllaffen in seiner Wohnung. Es war so anfallsartig so laut, als breche das halbe Viertel zusammen, als sprenge der Vesuv soeben endgültig den ganzen Kegelkrater ab und spucke ihn mal eben von Neapel bis hier herauf nach Soho, um ihn direkt auf dem Picadilly Circus abzulegen. Na klar, war das Wahnsinn! Völlig hirnrissig, viel zu übereilt, viel zu früh, aber egal! Denn diese jungen Leute hier waren alle Krieger, alle Kämpfer, beseelt von den gleichen Hoffnungen und der festen Überzeugung, dass der Tag zu nutzen sei, ebenso wie die Nacht, dass keine Stunde vergehen durfte, ungebraucht, und dass ihren Leben, dem Untergang geweiht, alles abzutrotzen war, was eben ging. Die Zweifel ihrer Elterngeneration, die Vorbehalte von Grundlagen und Verhältnissen interessierten sie nicht, keinen von ihnen. So hatten es Frank und Alice gehalten, so würden es jetzt auch James und Lily tun. Und keiner von ihnen protestierte. Das war nur ein Jubelsturm, ein köstliches Aufbegehren und ein Triumph, als hätten sie mehr als nur Voldemort besiegt.

Die Flaschen, die Sirius als Nachschub auf den Tisch gestellt hatte, waren mit einem Mal direkte Gebrauchsware. Korken knallten, Gläser wurden randvoll gemacht, damit zugeprostet und ausgetrunken und erneut nachgefüllt werden konnte, und die Prewett-Zwillinge stimmten bereits einen skandierenden Gesang aus Anfeuerung an, während die Mädchen heftigst über Kleiderfragen zu diskutieren begannen und Peter krampfhaft versuchte, mit seinen kurzen Ärmchen über die ganze Platte vor sich reichen zu können, damit Frank bei ihm einschlagen konnte.

Mehr als zufrieden mit der Reaktion ihrer Freunde, teilten sich James und Lily nun einen Stuhl, sie fest in seinen Arm gebettet, und so richtig hätten sie sich kaum noch um den weiteren Abend gekümmert, hätte Sirius nicht sein entsetztes „und du hast nichts gesagt!“ gestammelt, als habe Potter sein Teleskop für einen Appel und ein Ei verscheuert, um davon Schuhcreme zu kaufen. Über die Schulter seiner Verlobten hinweg, grinste James und hob abwehrend eine freie Hand, selbst mit weit offenem Mund lachen müssend. „Doch, gerade eben!“ erinnerte er und strahlte wie eine Neonreklame draußen in den Straßen von Soho. Da konnte Black sich auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln, er hatte sich nichts vorzuwerfen. Sowas musste man erst mit der Lady besprechen und dann im Einvernehmen bekannt geben, bester Freund hin oder her.

Wie er es nicht sehen konnte, biss Lily sich auf die Lippe, sah dieselbe Geschichte ein winziges bisschen anders als er, und vorsichtig huschten ihre schauderschönen grünen Augen zu dem jungen Mann im Türrahmen hinüber. Die Dunkelheit des Wohnzimmers hinter ihm ließ den selbst nicht gerade hell gekleideten Remus darin halb verschwimmen mit dem Hintergrund, doch das machte nichts. Sein Glas schwenkend, grübelnd, aber nicht ernsthaft, bemerkte er ihren Blick sogleich und hob die eigenen, silberfarbenen Augen, zwinkerte ihr entspannt zu und hob den Becher ein wenig höher. Sie nahm es ihm nicht ab. Zu gut kannte sie ihn, viel zu gut, aber Remus spielte hervorragend und klinkte sich rasch in das Gespräch zwischen Peter und Frank ein. Keine Sorgen jetzt wegen ihm, er kam schon zurecht. Das hier war jetzt ihre Feier, und sie sollte sie genießen. Man verlobte sich nicht alle Tage. Manche nie.

Eine großartige Party. Keine Flasche blieb ungeöffnet, geschweige denn voll, und wie lange sie letztendlich dort zusammen hockten in Sirius Blacks niegelnagelneuer Küche und einen Toast nach dem anderen ausbrachten, die Riege der elf „Rothühner“, das wusste keiner mehr so genau. Ewig gingen sie nicht, und immer blieb die Unterhaltung im Gange, schaltete sich hier jemand ein, wechselte dort jemand zum nächsten Grüppchen, und dabei flossen Wein und Likör immer weiter, bis schließlich die guten Feuerwhiskey-Flaschen dran waren. James Potter und Lily Evans verlobt! Die Hochzeit schon in knapp sechs Wochen! Wer hätte das gedacht! Und was es da alles zu tun gab, wobei sie da alle helfen konnten!

Niemandem fiel es auf, wann oder dass Remus überhaupt einfach ein paar Schritte rückwärts machte und im Wohnzimmer verschwand, dass er sich zurückzog und seinen kleinen, aber feinen Lieblingsplatz aufsuchte dort draußen auf dem winzigen Balkon. Die Nacht war wunderbar, warm und angenehm, fast genau so herrlich wie in jenem letzten Sommer, wenn er hier dem Treiben des Vergnügungsviertels zugeschaut hatte in der bunt beleuchteten Dunkelheit mit all ihrer Musik und den redenden, lachenden Stimmen aus den offenen Fenstern unten in den Kneipen. Wenn die Sonne aufgegangen war, hatte er hier geschlafen, bis das Mädchen von nebenan summend ihre Wäsche aufhängte und ihn dabei, halb nur unabsichtlich weckte, um ihm so schön und freundlich prickelnd zu zulächeln. Das hatte gut getan, das war belebend gewesen, ohne aus der dösenden Müdigkeit allzu sehr zu befreien. Er hatte das geliebt. Es hatte gelindert und gewärmt. Das könnte er wieder so tun. Weil es wieder Juli war.

Lämpchen beschienen die Tische des Pubs an der Ecke, wo noch ein paar Menschen zusammen saßen, und der Neumond stand sichelförmig über den runden Schornsteinen der Häuser ringsherum. Sogar Grillen zirpten, irgendwo in Blumentöpfen und auf den von der Sonne erhitzten Dachziegeln, und das Fenster zu der kleinen Wohnung gegenüber stand auf, die Vorhänge sacht in einer nächtlichen Brise bewegt. Sehnsucht erweckend. Welch merkwürdiges Gefühl. Zu wollen und gleichzeitig nicht zu wollen. Zu müssen. Zu platzen sonst. Und gleichzeitig ganz ruhig und kein bisschen in Eile. Passte zum Grundtenor zur Zeit. Frei schwebend zwischen einem und anderem und beides unerreichbar. Überallhin.

Kein klarer Gedanke in all dem Durcheinander, kein Schmerz, keine Angst, einfach nur wie in luftleerem Raum, schwerelos, und Remus Lupin sog Schluck für Schluck langsam an seiner Butterbierflasche und stierte hinaus in die klare Nacht. Ob das irgendwer verstehen konnte? Wie lächerlich doch eigentlich. Und dennoch so wirklich. Selbst herbeigeführt. Von ihm da erwartete das auch niemand, der ihn nicht kannte, dass er tatsächlich so leise und leichtfüßig sein könnte, und dennoch war es erst seine Wärme abstrahlende Nähe und seine flache Hand auf seinem Schulterblatt, die ankündigten, dass Sirius Black zu ihm hinaus trat auf den etwas breiteren Sims mit dem geschwungenen Gitter daran.

Das Getränk, das er sich mitgebracht hatte, war eine Nummer größer und ein paar Umdrehungen härter, aber es erfüllte ähnlichen Zweck, und es war ein Phänomen, dass seine Abwesenheit niemandem aufgefallen war dort in der hell erleuchteten Küche. Hier war es angenehmer. Die Luft besser, frischer. Das Licht weniger grell, die Augen nicht so gereizt. Sirius schnaufte, bevor er mit zwei tappenden Fingern auf dem viel zu deutlich hervorstechenden Knochen unter ihnen auf sich aufmerksam machte. „Woran denkst du?“ fragte er, nicht flüsternd, aber auch nicht wirklich laut sprechend, und nur der zarteste Unterton von zu viel Likör schwang darin mit.

Remus prustete durch die Nase und beugte sich vor, lehnte sich mit gekreuzten Armen auf das Geländer, dass es unter seinem Gewicht schwankte. „Keinen Schimmer, was ich anziehen soll.“ Und Black antwortete mit heiserem Gelächter. Ja, alles klar. An genau das hatte er auch gedacht. Ehrlich. Konnten sie beide jedem gut weismachen, oder? Aber typisch Moony. Gut gebrüllt. Schönes Thema. Sirius schürzte die Lippen und zuckte die Achseln. „Ich werd' Alphard was Schickes aus dem Kreuz leiern,“ meinte er nickend. „Bin ja schließlich Trauzeuge.“ Das stolze Brustrecken verrauchte förmlich in einem kleinen Hustenanfall.

Von der Seite her, dass nur noch das Weiße im Augapfel sichtbar war, beobachtete ihn Remus, bevor er abschätzig knurrte. „Und was bin ich? Die Brautjungfer?“ Sie mussten beide lachen von der Vorstellung von Lupin im rosa Tüllkleid, und dennoch blieb es kehlig und so sacht und zart nur geschunden, wie sie es keinem anderen offenbart hätten als diesem einen hier nun. Nichtmal ihren Besten. Scherz beiseite. Er war, wie er war, fest in der Rolle, die er sich gewählt hatte, bis zum bitteren Vorhang. „Pas Hochzeitsanzug müsste mir passen,“ meinte Remus und nickte erneut, die Augen nun wieder geradeaus, wie er einen tiefen Schluck aus der Flasche nahm und das offene Fenster taxierte. Sie hätte, oh ja.

Gemeinsam standen sie dort, keinen Gedanken nachhängend, sofern das eben ging, während nebenan immer noch laut geredet und gelacht wurde, Gläser klirrten und immer noch neue Korken gezogen wurden. Peters winziges, rundes Gesichtchen leuchtete, er war wie verzaubert, ganz verklärt, und die beiden Männer auf dem Balkon lehnten sich einen Moment zurück, ihr ganzes Gewicht im Geländer, wie sie sich das betrachteten. Völlig aus dem Häuschen. Sie wussten schon warum. Und auch wie vergebens es war. Egal. Heute alles egal.

Erneut seufzend, wandte sich Sirius von der Feierlichkeit in seinen eigenen vier Wänden ab und faltete die Hände zusammen, ehe er seinen Freund neben sich endlich direkt ansah. „Bleibst heut' Nacht?“ fragte er, und Remus leerte sein Butterbier in einem letzten Zug, bevor er bestimmt nickte. Ja. Ja, das würde sicher gut sein. Und dann summten sie beide leise und beobachteten die tanzenden Mücken und die wandernden Sterne und die Mädchen auf den Straßen und das langsame Voranschreiten der Zeit, während nach und nach ihre festen Umlaufbahnen sich verschoben und sie es genauso spüren konnten, als wären sie Planeten, die eine Sonne umkreisen.


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Aber ich habe gelernt, auf allen möglichen Arten von Papieren zu schreiben. Die Namen der Hogwarts-Häuser sind auf einer Flugzeug-Kotztüte entstanden - ja, sie war leer.
Joanne K. Rowling