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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Von Regen und Öfen

von Teekon

„Abgewatscht!“ grinste Sirius breit und schlug so laut und heftig bei James ein, dass es donnernd durch die Umkleide hallte und der kleine Bruder von Rianna Hooper zusammenzuckte wie vom Blitz getroffen. Augenblicklich wurde der Ausruf wie ein Schlachtschrei aufgenommen und durch die Reihen getragen, und die beiden Treiber reckten die Fäuste und brüllten am heftigsten: „Abgewatscht!“ Immer wieder, bis es wie eine Welle in der Brandung durch die Menge rollte und das ganze Stadion ausfüllte.
Abgewatscht, jawohl! 510:150 für Gryffindor, und das Slytherin'sche Team sah aus wie frisch gebügelt und gemangelt, und das trotz strömenden Regens.

Und das Wasser fiel im Schwall vom Himmel! Ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen rauschte in diesem Herbst in Sturmgeschwindigkeit über den Atlantik, um irgendwo vor Island eisige Polarluft aufzunehmen und dann aus nord-nordwestlicher Richtung über Schottland einzufallen. Mordsmäßige Windböen brachten sie mit sich, und Unmengen von Niederschlag, zumeist in Form von kaltem Regen in dicken Tropfen, aber oftmals auch als tischtennisball-große Hagelkörner, und dann schauten die Klammen und engen Täler rund um Hogwarts aus wie mit Zucker bestreut. Nur leider schlugen die Eisklumpen gern Dachziegel aus dem Gemäuer, hatten bereits die lange Holzbrücke über den Bach zu Hagrids Hütte ihn so schwer beschädigt, dass sie zeitweise hatte geschlossen werden müssen und den armen Wildhüter damit regelrecht eingesperrt hatte.

Noch nicht einmal Halloween war in Sicht, die ersten Spiele der neuen Quidditch-Saison gerade erst gelaufen, und schon bot sich ein Bild rund um das Schloss wie sonst erst im späten November. So früh heraufgezogen, die kühlere Jahreszeit in diesem Jahr 1977, und das auf ihre unangenehmste Art und Weise. Keine goldenen Oktobertage mit heißer Sonne zwischen den Weinreben und Pfirsichgattern, keine Farbenpracht aus Gold und Rot und Bronze der Blätter im Verbotenen Wald. Wo sonst süße Frühnebel wie ausgegossen über die Hügel sickerten im Morgengrauen, klebte eine feste, dichte Suppe, die beinahe den Eindruck machte, schneidbar zu sein. Keine Spinnennetze aus gewebten Diamanten zierten die braun gewordenen Büsche, zerschlagen und zerfetzt von schwerem Regen, während Sträucher und Hecken nur grau in grau als Schatten übrig blieben.

Der sonst so herrlich blassblaue Herbsthorizont war kaum zu erkennen, so verwaschen und verwischt präsentierte er sich. Kaum weit genug schauen konnte man in diesem dunstig diesigen Wetter, um irgendwo die Aquarell-Konturen der Berge mit dem Rand des Himmels verschmelzen zu sehen. Gerade mal das Seeufer zeichnete sich als dunkle Linie in all dem Nebel ab, und wenn es gerade einmal ausnahmsweise nicht scheußlichst trüb war, rannen wieder Tonnen von Wasser aus tiefhängenden, vom Wind gejagten Wolken über dem Land aus. Nicht einmal auf höchster Stufe hätte ein Scheibenwischer so etwas entfernen können, und die Fenster des hohen Turms von Gryffindor sahen aus, als befänden sie sich hinter einem stetigen Wasserfall oder einfach nur gänzlich am Grund des Meeres.

Hinaus zu gehen bei diesem ununterbrochenen Sturm, wäre der reinste Wahnwitz gewesen. Bis zu den Knöcheln versank man im Schlamm auf den Wiesen um das Schloss, und der Unterricht in Kräuterkunde wurde aus den Gewächshäusern in einen anderen Klassenraum im Erdgeschoss verlegt, weil der Weg dorthin erstens unbetretbar war und zweitens der trommelnde Regen ein solch ohrenbetäubendes Geräusch auf den Glasscheiben verursachte, dass man Professor Sprout nicht mal mit einem Sonorus verstehen konnte. Und wirklich sicher war man dort auch nicht, sollte es wieder einmal zu hageln beginnen. Somit kümmerte eine ganze Horde Alraunwurzelchen in großen Pötten auf den Fensterbänken vor sich hin, bekam bei Weitem nicht genug Licht ab und ließ deshalb die Blätterchen ganz schön hängen. Begeistert war die Hauslehrerin von Hufflepuff von diesem Kompromiss jedenfalls nicht.

Der Hauptweg von der Eingangshalle hinunter ins Dorf glich eher einem Fluss als einer Straße. Ungepflastert und unbefestigt schwammen die Kieselchen darauf nur so in eine breite Rinne an der der Schwerkraft zugewandten Seite, und darauf zu laufen erinnerte stark an Wasserrutschen im Muggel-Freibad. Nur leider war die Landung wesentlich unangenehmer und führte zwar ebenfalls zum Kreischen, aber wohl eher wegen kalter Nässe und glitschig kackbraunem Schlamm als vor Spaß. Vielleicht war das der Grund, wieso die Hogsmeade-Wochenenden deswegen so spärlich genutzt wurden in diesem Jahr, und nur die Volljährigen (wegen ihrer Apparierlizenz womöglich) hielten daran ungebrochen fest. Allerdings – selbstverständlich – nur dann, wenn kein Quidditch war, oder zumindest die eigene Hausmannschaft nicht spielte. Wenn Gryffindor allerdings zum Schlag gegen Slytherin ausholte, ließ sich das niemand entgehen, der einigermaßen bei Verstand war.

Dementsprechend war das Stadion brechenvoll, und das vor allem deshalb, weil kaum jemand den Fußweg genommen hatte. Das wäre bei dieser Masse an Zuschauern auch vollkommen unmöglich gewesen. Schon jedes Mal ein halbes Schlachtfeld, wenn die ganze Meute dort herunter geschlendert und hinterher wieder hinauf gekrochen war, hätte sich der steile Hang unter diesen Umständen vermutlich in eine Schlammlawine verwandelt. Im besten Fall. Im miesesten wäre das halbe Schulfundament weggebrochen. Nein, man war geflogen, auf Besen, zu zweit, manche zu dritt, und irgendwie hatte man es auf diese Weise geschafft, den Großteil der Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer und Angestellten des Betriebs auf die aufgeweichten Holzränge zu befördern.

Wie man überhaupt irgendetwas sehen konnte bei einem derartigen Regenguss ohne ersichtliches Ende, das durfte wohl für immer ein Rätsel bleiben. Erst recht, wie James Potter es trotz Brille schaffte, dabei noch solch fast schon grausam anmutende Anzahl von Toren zu schießen. Vielleicht lag es daran, dass die ewig beschlagenen und perlend nassen Gläser ihm den Eindruck vermittelten, sie erst gar nicht auf der Nase zu haben, und endlich mal war jeder Mitspieler – von der eigenen wie der fremden Mannschaft – genau so blind wie er. Trotzdem: Der Gong des getroffenen Rings ertönte quasi im Minutentakt. Und wenn Gryffindor auch nicht nur einen Jäger hatte: Potter durfte sich für den Großteil verantwortlich zeigen.

Und selbstverständlich genoss er das. Wie immer. Seine Laune konnte nicht davon getrübt werden, dass ihm eisig kaltes Wasser die Unterhosen pitschepatschenass werden ließ. Das quatschende Geräusch bei jedem Schritt interessierte ihn gar nicht (es war sowieso unmöglich zu eruieren, ob das an den durchtränkten Sohlen seiner Stiefel oder am matschigen Boden lag). Das Leben war einfach zu toll, daran konnte weder Sturm noch Chaos etwas ändern, und ob seine Haare mindestens genau so zerzaust aussahen wie das Reisigbündel an seinem Rennbesen, das war ihm vollkommen gleichgültig. Denn keiner hatte ein solches Hoch im Herzen, und keinem auf dem ganzen verfluchten Feld lachte das Glück so hold. Nämlich rothaarig und unter einem fest verschnürten Regencape.

Da konnte es von ihm aus Sintfluten vom Himmel regnen, da mochte die Arche Noah am Turmzimmer vorbei dümpeln, James Potter würde sich dennoch königlich fühlen. Wie wunderbar konnte denn alles sein? War das überhaupt möglich, dass ein Schuljahr besser liefe als seins? Der neue Schulsprecher machte seine Sache hervorragend (wenn auch leise und heimlich – manchmal ohne sein Mitwissen – unterstützt von zwei umtriebigen und in mancherlei Hinsicht begabteren Freunden), war fast noch beliebter als jemals zuvor (falls das möglich war) und konnte trotzdem seinen ausgezeichneten Notendurchschnitt halten. Mittlerweile war sein Quidditch-Team ja auch gut genug trainiert und ausgebildet, um beinahe auf internationalem Niveau spielen zu können, da musste man sich auch darum keine Sorgen mehr machen. Ein paar verdammt gute Mädels und Jungs hatte er da zusammengestellt und zusammengeschweißt.

Aber all das war nur Nebensache. Die vielen Jahre, wie lange war das her, dass er es begriffen hatte, was er für dieses Mädchen empfand? Damals im Gemeinschaftsbad. Ewigkeiten her, Welten entfernt vom Hier und Jetzt. Sie hatte ihn gehasst wie die Pest, wie ein Hühnerauge am großen Zeh, wenn man neue Stöckelschuhe tragen wollte, und dazu hatte sie allen Grund gehabt. Frech, unhöflich, rüpelhaft, unsensibel, alles Eigenschaften des James C. Potter, obendrein geschmückt mit Arroganz und Prahlerei. Er fand sich zwar immer noch schrecklich großschnäuzig, aber aus irgendeinem Grund war das für Lily wohl nur noch ein müder Abklatsch seiner bekannten Eskapaden, und über die konnte sie die meiste Zeit sogar lachen, oder zumindest kichern. Und das war mit Abstand das Paradies auf Erden.

So schnell zusammen gewachsen, so bald nach ihrer ersten Verabredung, allein, sie beide, ein richtiges, echtes Paar geworden, dass man es kaum fassen konnte. Gerade mal einige Monate waren sie jetzt fest zusammen, und dennoch kam es ihm bereits vor wie eine wunderbare Endlosigkeit. Ja, OK, er verbrachte dadurch weniger Quatschmomente mit den Jungs, doch dafür gab's ja schließlich Vollmondnächte, denn da stand Lily großzügig und darauf bestehend zurück, wenn er auch sonst fast jeden Abend ihr gehörte. Naja, und statt Zonkos war es jetzt eben öfters mal Puddifoots. Sirius fand das zum Schießen und hielt sich statt dessen eben an Moony und Pete. Das war schon in Ordnung für ihn, da brauchte James sich keine Sorgen zu machen. Mit einem zufriedenen Achselzucken versicherte er sich dessen noch einmal selbst, auch wenn er den besten Freund nur rasch musterte, wie er bereits seine Hand wieder losließ und schon mit den Augen den Pulk an wartenden Fans absuchte.

Den merkwürdig stumpfwinkligen Knick in Blacks Mundwinkel bekam er gar nicht so recht mit, wie er die heraneilende Lily auffing und mindestens so stürmisch küsste wie Tief Tiffy die schottische Küste. Aber wahrscheinlich war Sirius sich selbst nicht so ganz sicher, worauf der nun abzielte. Ihm jedenfalls war das Wetter mehr als eklig, denn er hatte nicht auf einem Besen gesessen und Siege eingefahren, sondern mittels Winterrobe und Schildzaubern versucht, nicht jeden Schwall vom Fahrtwind eines Spielers aufgeworfenen Regens abzukriegen, und er fand das Herablaufen von eisigkalten Tropfen in die Rinne unterhalb der Wirbelsäule alles andere als toll. Abgesehen davon war es eben einfach kein schönes Gefühl, wenn die geschlagenen Blicke so derartig durchbohrten. Nur hätte er das niemals zugegeben. Im Gegenteil.

Sirius Black zauberte ein überlegenes, fast boshaftes Lächeln auf seine Lippen, wie er, süffisant, beinahe lässig, seine vom Wasser korkenzieherartig gewordenen Locken ausschüttelte und den zwar durchtränkten und damit farblich abgeblassten, aber dennoch deutlich rot-goldenen Schal elegant über die Schulter warf. Demonstrativ, sollte er's ruhig sehen, nein, musste er's einfach sehen, der Verlierer, der den Schnatz zu langsam gefangen hatte, um ein so großes Unheil von seiner Mannschaft fern zu halten, wenn er schon nicht in der Lage war, es für sie zu gewinnen. In glänzendem Silber und fast schwarz getunktem Grün kroch der Junge mit gesenkten Schultern an dem Spalier aus Gryffindors vorbei, die ihn und seine Leute entweder gar nicht beachteten oder gleich mit Hohn und Spott überschütteten. „Abgewatscht!“

Für längst abgestumpft hielt Sirius sich in dieser Angelegenheit, und dennoch war ihm selbst schmerzhaft bewusst, wie sehr er sich damit belog und es gleichzeitig trotzdem glaubte. Das half, das brauchte er. Am besten nicht zurückdenken an frühere Zeiten in der Dunkelheit auf der engen Treppe in einem muffigen, düsteren Haus in einem ehemals vornehmen Viertel von Camden. Das da, dieser Kerl in triefendem Cape, mit dem Besen über der Schulter, der geknickt wie ein gebrochener Tormast über den schwimmenden Rasen trottete und ihn dabei aus den seinen so ähnlichen, grau-braunen Augen unter dicht geschwungenen und wie mit einzelnem Pinselstrich gemalten Brauen her ansah, das war bloß irgendein Slytherin wie all die Anderen auch, wie Clagg und Rosier und Snape. Der schlacksige, immer dünner zu werden scheinende Sonderling (selbst unter Seinesgleichen) kroch wie ein wandelnder Laternenpfahl (oder nur dessen Schatten) verdeckt durch die breiteren Kameraden (Avery, dieser Pudding auf Beinen) verstohlen an ihm vorbei. Heute hatte er nichts zu befürchten. Denn Gryffindor hatte haushoch gewonnen (vernichtend geradezu), und Sirius Black hatte andere, wichtigere Dinge im Kopf.

Er wartete nicht ab, bis Regulus und dessen Mannschaft sie und ihre feiernden Hausgenossen passiert hatten. Am liebsten hätte er es sofort laut hinaus geschrien, damit er es auch ja hörte, damit er begriff, wie wenig sein Bruder ihn und seine Sippe brauchte. Er kam allein zurecht, mehr als gut, er hatte alles, was er sich wünschen könnte, musste niemals Hungern oder auf Annehmlichkeiten verzichten. Und das sollten sie wissen. Jeder von ihnen. Aber es ging nicht, das hätte die ganze Überraschung verdorben, und außerdem sollte sich das Gryffindor'sche Team inklusive deren bestem Jäger erst einmal feiern lassen und sich amüsieren. Allerdings auch nicht zu lange, denn sonst griff die Ausgangssperre, und es war zwar nicht gerade schwierig für die Rumtreiberbande, das Gelände auch dann noch zu verlassen, jedoch wäre Aberforth von so spätem Besuch weder begeistert, noch würde er irgendeine Notwendigkeit darin sehen, dem Schulleiter nicht Bescheid zu pfeifen. Egal, ob sie volljährige Mitglieder des Phönix-Ordens waren oder nicht. Und deshalb musste Sirius ein gutes Mittelmaß finden. Was ihm schwer fiel, so ungeduldig war er mal wieder. Eben besonders, wenn er sich freute.

Bedächtig ob seiner großen Füße, die wie Beschleunigungsbojen wirken mochten auf dem rutschigen Untergrund, stakste Moony mit langen Storchenbeinen aus der geöffneten Bande heraus, hielt sich dabei vorsichtig am hölzernen Tor fest und prüfte erst einmal mit einem Schuh die Beschaffenheit des Bodens. Naja, er würde wohl zurecht kommen. Aber richtig himmelhochjauchzend sah er nicht gerade aus, verzog angeekelt das Gesicht, bis sein Bärtchen einen senkrecht aufeinander stehenden Knick bekam, während sich hinter ihm Peter mit bebenden Nasenflügeln ängstlich die letzte Stufe betrachtete, die auch ihn vom Quidditch-Rasen trennte. Sollte er ausrutschen, sagte ihm das entsetzliche Bild in seinem Kopf, würde er eine Kettenreaktion auslösen, die ihm das letzte bisschen Würde und Reputation zu rauben vermochte. Also sehr achtsam jetzt, langsam, nur keine Panik. Die Ledersohle glitt, und noch so gerade eben verhakten sich die kurzen Stummelfingerchen, begleitet von einem erschrockenen Seufzen, rechts und links in der Tribüne.

Sie waren alle nass, von Kopf bis Fuß. Remus' schütterer werdende Haare klebten in fast exakt geteilten drei Strähnen pappend an Stirn und Schläfe der einen Seite, und von seiner prominenten Nase tropfte es unablässig. Das bemerkte er allerdings kaum, denn schließlich perlte auch von seinen Ärmeln und Robenschössen das Wasser, während er nicht einen einzigen trockenen Fleck in seinen Schuhen identifizieren konnte. Krank werden würde irgendjemand, und wahrscheinlich der großartige Quidditch-Kapitän selbst, wenn man sich diese Wahnsinnsbedingungen anschaute. Missmutig schnaubend nahm Lupin auch die Tatsache zur Kenntnis, dass er wohl kaum von einem hässlichen Schnupfen und dem dazu passenden Husten befreit bleiben würde, wenn auch nur irgendeiner seiner Freunde so etwas anschleppte.

Endlich schlossen die restlichen beiden Insassen des Turmzimmers zu ihnen auf, und Sirius griff sofort zu beiden Seiten aus, um Peter und Remus an den Schultern näher zu ziehen. Das jubelnde Skandieren des sie umgebenden Hauses Gryffindor, gepaart mit donnernd trommelndem Regen, wie er nun wieder heftiger einsetzte, und rauschenden Windböen, veranlasste ihn fast zum Schreien. „Jungs, da seid ihr ja!“ freute er sich wie ein Schneekönig, und Remus zog eine Braue steil nach oben. Das hatte nichts mit Besensport zu tun, dass Black sich so diebisch amüsierte, oder zumindest nur zu einem sehr winzigen Teil. Dafür kannte er den reinblütigen Zaubererspross mittlerweile zu gut. Und wenn Sirius irgendetwas fabulös fand, war es meistens Irrsinn und brachte alle Beteiligten in akute und verteufelte Schwierigkeiten. Wann ging's los? Am besten gleich!

Erleichtert quiekste Pettigrew, und sogar die angespannte Farbe wich aus seinen Wangen. Hielt Tatze ihn so fest an sich gequetscht, waren die Chancen geringer, umzufallen, hinzuschlagen, auszurutschen, auf wahlweise Fresse oder Po im Matsch zu landen. Sogar während sie aneinander noch an den Lippen hingen, war auch James und Lily sofort klar, dass Black irgendwas ausheckte, und sie grinsten wissend, ehe sie sich ganz voneinander hatten trennen können. Damit war die halbe Stunde des Ruhms wohl vorbei, und es war Zeit, Sirius ein wenig mehr ins Spotlight rennen zu lassen. Na, was auch immer es war: Für die nächsten zwei Wochen war man als Quidditchspieler von Gryffindor sowieso der coolste Arsch auf dem Platz. Selbst wenn er ihnen gleich Voldemort persönlich verschnürt und geknebelt präsentieren würde.

Besonders leicht würde es obendrein nicht werden, sich aus dieser Menge an feiernden und jubelnden Schülerinnen und Schülern davon zu stehlen, denn die anderen Mitglieder des Teams wurden bereits auf den Schultern getragen, und selbst der pummelige Hüter flog ein paar Mal unter dem Ächzen seiner Träger in die verregnete Luft und kreischte dabei wie ein pubertierendes Mädchen, als habe er die schlimmste Höhenangst überhaupt. Trotzdem hatte James einen Vorteil: Er war nicht gerade besonders groß, also konnte er sich geschickt ducken und halb hinter seiner etwa gleich gewachsenen Freundin verstecken. Das sonst leuchtend rote Flugcape war sowieso viel zu nass, um noch irgendeine Farbe annehmen zu können, und so verschwamm er einfach mit dem Hintergrund und schummelte sich rasch zwischen den langen Lupin und den dicken Pettigrew, ohne Lilys Hand loszulassen. Auch wenn er dafür seinen Arm schrecklich verrenken musste.

Es war ein Bild für die Götter, und Miss Evans fiel es äußerst schwer, nicht dümmlich weibisch zu kichern, wie sie sich das betrachtete. Black schritt voraus, die Arme nur leicht ausgebreitet, um eine Horde Erstklässler zu trennen, die hüpfend am Rand der Gruppe stand und sich freute über den Sieg. Während dessen fehlten den anderen beiden Jungs nur noch Sonnenbrillen und kleine Knöpfe im Ohr, um den Eindruck zweier umsichtig arbeitender Leibwächter im Showgeschäft perfekt zu machen. Mit halb geöffneter Robe schirmte Pettigrew den Jüngsten ab, während Remus sich langsam und vorsichtig umschaute, dass auch niemand ihren leisen Abgang mitbekam, wie sich der eingeschworene Freundeskreis Stück für Stück aus dem Geschehen zurückzog und schnellstmögliche Deckung suchte, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Sich hastig duckend, verschwanden sie unter der Tribüne.

Es war nahezu angenehm in den dunklen Schatten unter den hölzernen Rängen, obwohl der heftig fallende Regen ein Trommelkonzert auf den Planken und Bohlen verursachte. Dumpfe, paradoxe Ruhe legte sich einem auf die Ohren, und aus der triefenden Nässe wurde eine klamme Feuchtigkeit. Dennoch war es erstaunlich warm, und fast war man in Versuchung, auf Blacks Abenteuer zu verzichten und einfach hier zu bleiben, statt durch die Sintflut da draußen zum Schloss zurück zu kriechen. Andererseits ... Da drin gab es Kamine und heiße Badewannen und frische, trockene Klamotten und Betten, so weich wie Wolken, und Tee! Unmengen an aufgebrühtem Tee! Also vielleicht doch das Ganze bald hinter sich bringen und dann nichts wie rauf ins Turmzimmer.

Natürlich ließ Sirius sich das nicht nehmen, ein halbes Theaterstück daraus zu machen. Sobald die kleine Klappe in der Bande hinter ihnen zugefallen war und der Geräuschpegel der Menge abgedämpft zu ihnen herunter drang, die warme Finsternis die kleine Gruppe einhüllend, richtete er sich zu voller Größe auf (stieß sich dabei beinahe höchst unrühmlich den Kopf an einem Balken) und drückte die Fingerknöchel knackend durch. „Jungs,“ begann er, unterbrach sich selbst und beugte sich mit wippenden Brauen zu Lily herunter, „und Mädels,“ das Augenrollen seiner Freunde von allen Seiten ignorierte er geflissentlich. „An diesem gelinde gesagt abscheulichen Samstage im Oktober des Jahres 1977 anno domini möchte ich euch bitten, mir gen Hogsmeade zu folgen.“ Und mehr als dieses geschwollene Zeug wollte er nicht sagen, versagte kläglich bei dem Versuch, mit in die Revers gesteckten Daumen irgendwie hoheitlich auszusehen und drehte sich auf dem Absatz herum, um sie alle wuselnd und Slalom laufend aus dem Unterbau heraus zu führen.

Schon von Weitem, sobald sich ein hellerer Streifen zwischen all den Querverstrebungen zeigte, wurde das Geräusch des fallenden Regens wieder lauter, und es rauschte wie Wälder im Sturmwind oder das endlose Meer an der Küste, wo es gegen die Felsen brandete. Wie durch diese dichte Wolkendecke überhaupt noch irgendwelches Licht dringen konnte, um den Horizont in fahles Aschgrau zu tauchen, blieb wohl ein Rätsel. Noch bevor sie hinaustraten, stumm und heimlich schmollend, richtete jeder einzelne wieder den Kragen auf und duckte sich zwischen die eigenen Schultern, und Lily schlug die Kapuze wieder über ihr ohnehin klatschnasses Haar. Es war mehr ein Schutz gegen die dicken Tropfen als gegen ihre Auswirkungen. Der Perlenschnurvorhang ließ die Konturen der fünf jungen Leute rasch zerfließen wie Sahne in der Sonne, und selbst wenn man keine 20 Yards von ihnen entfernt gestanden hätte, wären ihre eingeknickten Gestalten kaum zu erkennen gewesen.

Nur ein Stück über den einigermaßen geschonten Rasen, nicht weit die Grenze des Geländes von hier aus, und nicht einmal über die hohe Mauer musste man klettern, um auf die andere Seite zu gelangen. Ein Wolf und ein Hund hatten den Durchgang in der Haselhecke entdeckt, und obwohl man sich als Mensch doch ganz schön abmühen musste, sich durch die peitschenden Zweige voller jetzt klebender, schon faul gewordener Blätter zu kämpfen, so war es wirklich der leichteste und schnellste Weg, auch wenn es angenehmere gab. Durch den Geheimgang bis zum Honeydukes zu laufen wäre sicherlich schöner gewesen. Trockener, wärmer, heller, lustiger. Aber der Umweg war zu groß, zu schwierig zu bewerkstelligen mit einem siegreichen Quidditchkapitän in ihren Reihen. Und so konnte sich niemand wundern, wieso die vier Rumtreiber und das Mädchen zwar zum Schloss, nicht jedoch in den Gemeinschaftsraum zurückgekehrt waren.

Einer nach dem Anderen brach aus dem Gehölz heraus und trat über einen kurzen Streifen verblichenen Grases auf den schlammigen Weg, der ins Dorf hinunter führte. Rinnsale, tief wie kleine Bäche, spülten Kiesel und abgerissenes Blattwerk zu Tal, und sie waren ausgesprochen froh, dass der Apparierschutz von Hogwarts nur bis direkt an die Grenzen führte. Von hier aus also war es leicht, und Sirius zog nur zwei Finger von der Schläfe weg, sein Gesicht kaum bis gar nicht wirklich sichtbar. „Wir sehen uns vor dem Hog's Head!“ verkündete er den Treffpunkt, drehte sich in einer mehr oder weniger eleganten Pirouette und verschwand mit einem vom Regen verschluckten Knall. Der Platz, an dem er soeben noch gestanden hatte, füllte sich augenblicklich mit fallenden Tropfen, und die kreiselförmigen Abdrücke seiner Schuhe wurden fortgewischt.

Niemand zögerte. Je schneller man nach Hogsmeade kam, desto eher war man drinnen, und auch wenn Aberforths Pub nicht gerade die erstrebenswerteste Adresse war, so bedeutete es ein Dach über dem Kopf und ein prasselndes Feuer im Kamin. In weniger als zwei Sekunden fanden sie sich alle dort wieder auf dem absolut unbefahrbaren Hügel, ganz oben auf der Kuppe, und Sirius wartete auf sie unter dem kleinen Vordach der Kneipe am Ortsrand. Die Lichter von Hogwarts waren in dichtem Niederschlag und Sprühdunst nicht zu erkennen, und die ganze Welt verblasste ringsherum wie in einer Waschküche am Mangeltag. So als wäre jedes einzelne Haus, das man passierte, eine Insel in unendlichem Nebel. Selbst durch die schmierigen Fenster drang wie immer nur der schwächste Schein von orangenen Laternen hinaus auf die Straße und beleuchtete so gerade eben die niedrige Stufe zur Eingangstür hinauf. „Kommt schon!“ winkte Sirius hastig heran. „Na los!“

Etwas präziser hätte man schon apparieren können, dann wäre es nicht nötig gewesen, die letzten Schritte durch elendig glitschigen, hellbraun-beigen Schlamm zu vollführen, die mehr einer Rutschpartie glichen als irgendwas sonst. Sich mit steif ausgestreckten Armen am vor ihm laufenden Remus festhaltend, schaffte Peter es als Letzter, während Lily bereits die Tür aufstieß und in den modrig müffelnden, aber heute einladend angenehmen Schankraum hinein zu schlüpfen. Endlich ließen sie die Kälte zurück, konnten sie die widerwärtig kriechende Nässe vergessen, und Sirius schüttelte sich aus wie der große schwarze Hofhund und machte dabei ein angeekeltes Geräusch. „Brrr!“ Einfach nur scheußlich. Und Aberforth interessierte es nicht die Bohne, dass die Gäste gleich hinter der Tür davon einen Schauer aus nach Haarwasser duftenden Tröpfchen abbekamen.

Es war relativ gut besucht an einem Samstag, und dennoch genauso öde und trostlos beinahe wie im vollkommen leeren Zustand. Keine Musik spielte, nur leise, geflüsterte Konversation in den Ecken zeugte von der wachen Anwesenheit der verhüllten und in der Düsternis versteckten Personen, und wie ebenfalls immer üblich, flackerten nur nackte Kerzen in abgebrannten Stumpen auf deckenlosen Tischen. Die Laternen standen auf den schmalen Fensterbänken nach draußen hin, aber der Kronleuchter, bestehend aus einem Wagenrad mit den gleichen, kurzen Wachsklumpen darauf, war gelöscht. Der hellste Fleck der Kneipe war die Bar, wo der dicke Wirt mit seinem grau-weißen Bart und den dichten Augenbrauen mürrisch ein Glas abtrocknete, das Tempo einer Nacktschnecke bei brüllendem Sonnenschein vorlegend. Die fünf Schüler mit dem steigenden Löwen auf den Roben kümmerten sich nicht darum.

Von jetzt an war es egal, wie lange Sirius seinen Coup hinaus zu zögern gedacht. Und das wollte schon was heißen, denn niemand ging gern ins Hog's Head, nicht nach ihrem ersten kurzen Abstecher in dieses morsche Gemäuer. Als wäre es ohnehin nicht schäbig genug, so war es doch die Erinnerung, die eisige Schauer über den Rücken jagte. Ein kurzer Blick hinüber an den langen, auch heute voll besetzten Tisch gleich vor der Feuerstelle, reichte dafür aus, und schon konnten sie die Männer erneut dort sitzen sehen, durchscheinend wie ein Geist einer davon, und die anderen längst geflohen oder im Gefängnis. Und trotzdem: Nicht mehr dasselbe. Als wären sie immer noch draußen, schauderten die Jugendlichen, duckten sich wieder in sich selbst und huschten im Gänsemarsch hinter Black einher, der zielstrebig auf eine kleine Tür im hinteren Bereich zuhielt.

Niemand wäre jemals freiwillig in einem Etablissement (wollte man das euphemistisch so nennen) wie diesem auf eine Toilette gegangen. Vielleicht wusste deshalb auch keiner, selbst Stammgäste nicht, dass das Hog's Head keinerlei Waschräume für Kunden besaß. Und darum konnte man getrost während des Publikumsverkehrs durch den schmalen Gang schleichen und in Aberforths Privatwohnung hinüber gehen. Oft schon waren sie hier gewesen, kannten die unerwartete Gemütlichkeit der niedrigen Zimmer mit geschnitzten Balken und wollig weichen Schafsfellen als Läuferersatz, die gewebten Decken auf den bequemen Sesseln und die so wunderbare Wärme der Holzbank rund um den Kachelofen im Wohnraum. Schon im Flur schlug ihnen der Geruch von frischer Pastete entgegen, wo die Tür offen stand zur Küche, und obwohl sie alle sehnsüchtig seufzend ihre Nasen in die Schwaden hängten, führte Sirius sie einen anderen Weg.

Links herum, wo es bald zwei kurze Stufen hinunter ging und das Haus sich dem Hang anpasste, schlüpfte der breitschultrige junge Mann mit den tropfenden Locken, im Vorbeigehen eine funzlige Tranlampe entzündend. Der äußeren Gestalt des ehemaligen Hofs nach zu urteilen, erreichte man über diesen Arm des fensterlosen Flurs die Wirtschaftgebäude, und bald schon brach die Vertäfelung der Natursteinwände ab, und ein wenig kühler wurde es. Durch eine gut geölte, nur aus zusammengefügten Brettern bestehenden Holztür ging es, vorsichtig, denn sofort weiter abwärts, und das unverwechselbare Aroma der Ziegen und Schafe drang mit ihrem Blöken durch die Ritzen des Schiebetors auf der rechten Seite. Der Regen war wieder lauter hier, ein feiner, klammer Durchzug verriet, dass die Tiere trotz des Wetters hinaus laufen konnten, wenn sie denn wollten. Die Bewegungen und das Scharren ihrer Hufen auf dem strohbedeckten Boden jedoch zeigten eindeutig, was sie von dieser Option hielten.

Zu ihrer aller Erleichterung ließ Sirius das geruchsintensive Vieh rechts liegen (denn links wäre falsch gewesen), und wandte sich statt dessen ein kleines Stück weiter den Flur hinunter einer Tür in Richtung des Hauses zu. Hier blieb er stehen und richtete sich auf, und das flackernde Licht der Lampe, die über seinem Ohr baumelte, verlieh seinem grinsenden Gesicht einen fast boshaften Schalk. „Meine Herrschaften, wir sind da!“ breitete er einen Arm aus wie ein Ansager im Zirkus, und die ihm gefolgte Meute warf einander Seitenblicke zu und versuchte, nicht zu kichern. Bei Aberforth Dumbledore im Stall. Was das wohl sein mochte? Eine mit Hagrid gemeinsam erdachte Kreuzung aus Drache und Schwein? Damit die wirklich endlich Loopings fliegen konnten? Oder ein grob zusammengezimmerter Anti-Black-Detektor, um der lästigen Familie in London nicht über den Weg laufen zu müssen? Alles Andere wäre noch größere Spekulation gewesen.

Natürlich zögerte er. Natürlich starrte er sie an, mit immer breiter werdendem Lächeln des Triumphs, ließ seine Augen von einem zum anderen huschen und musterte ihre Züge, ob irgendjemand eine Idee haben könnte und ihm somit die Überraschung versauen konnte. Aber niemand zeigte auch nur das geringste Anzeichen von Verständnis. Im Gegenteil. James war viel zu beschäftigt damit, die Funken aus reflektiertem Feuerschein in Lilys Kupferhaaren zu zählen, und Peter lehnte sich auf den Hacken weiter und weiter zurück, um einen letzten, feinen Erinnerungsschimmer von noch warmer Cumberland Pie zu erhaschen. Und Remus schaute so gelangweilt drein wie ein ganzes Klassenzimmer vor 'Wie ich mich zu Tode blubberte' mit Binns. Zum Auswachsen, diese Bande. Die konnte man aber auch wirklich für nichts begeistern.

Halb resigniert, halb belustigt, murrte Sirius nur, seufzte und entschied sich einfach für die Schocktherapie. Ohne viel Federlesens klappte er den Riegel auf und stieß die Tür in den dahinter liegenden Raum, in den durch lange, niedrige Fenster nach Osten hin das bleiche Licht des verregneten Tages hinein sickerte. Und es wirkte. Fast umfallend musste Peter sich mit beiden Händen festhalten, und Remus verunstaltete seine Stirn mit lauter Falten dermaßen, dass ihm das eine Silberauge aus dem Kopf hätte fallen müssen. James klappte der Unterkiefer herunter bis auf das Brustbein, und Lily hielt sich erschrocken einatmend eine Hand vor den Mund, hinter der sie hervorpresste: „Das hast du nicht wirklich getan!“ Und ob er hatte. Zufrieden mit dieser Reaktion drückte Sirius das Rückgrat durch, faltete demonstrativ die Arme vor sich und wippte summend vor und zurück.

„Oh doch, das habe ich!“ bestätigte er überflüssigerweise, wo sie es doch alle lebhaft vor sich sehen konnten. Mit gerümpfter Nase deutete James dort hinein auf dieses riesige, grün-schwarze Ungetüm und schaute seinen besten Freund prüfend von der Seite her an. Scheiße bauen war eine Sache. „Sirius, das ist gesetzlich verboten,“ erinnerte er ihn an die gegebenen Tatsachen, aber das juckte Black offenbar so gar nicht. Sein Grinsen wurde nur noch überheblicher, wie er sich in die Brusttasche griff und ein erstaunlich trockenes, in einem versiegelten Umschlag belassenes Dokument heraus beförderte. „Ich habe eine Genehmigung!“ flötete er umso stolzer und steigerte damit noch die Verblüffung seiner Hausgenossen.

Nur Remus schüttelte den Kopf und verschränkte seine Arme spiegelbildlich vor der Brust, eher fassungslos ob der unglaublichen Dreistigkeit dieses Clans und seines unauslöschlichen Blutes. „Und wie viele Leute hat Alphard dafür bestochen?“ riet er ganz richtig. „Oh, drei oder vier,“ winkte Sirius das wie nichts ab, nicht einmal abstreitend, dass sein Patenonkel ihm auf diese Weise zu einem kleinen Traum verholfen hatte, und damit brachte er seine Freunde endgültig zu schallendem Gelächter. So typisch! Sirius Black! Wenn der sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann hielt ihn nichts und niemand auf! Und die Mittel, die waren dazu ganz egal, ob unlauter oder nicht. Eben doch ein winziges, klitze-klitzekleines bisschen natürlich nur, eines Slytherin in ihm.

Und die blitzeblank polierte und hochverchromte 76er Electra Glide mit ihrem petroleumgrün-metallic lackierten Sechs-Gallonen-Tank und Reifenschutzblechen, vier Gängen und 73,59 Kubikzoll Hubraum, glänzte vor sich hin, als könne sie genauso strahlend lächeln wie ihr neuer Besitzer. Aber das Schlimmste daran war, dass die Höllenmaschine dabei gut zwei Fuß über dem Boden schwebte.


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