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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Der Letzte Held von Soho

von Teekon

Und die Welt blieb stehen. Die Zeiger von Uhren wanderten nicht mehr. Kein Vogel da draußen konnte singen, kein schwarzes Taxi über Londoner Straßen fahren. Wolken zogen nicht mehr weiter, die Schritte auf den Bürgersteigen hielten inne. Herzen schlugen nicht. Er konnte es spüren, wie es zerbrach in der Brust, wie ein Hammer gegen eine Urne aus feinem Porzellan geschlagen, einfach zu Staub zerfallend wie ein Stück trockenen Lehms in der Sonne, wenn man darauf tritt. Nur ein winziger Moment in der Unendlichkeit der Zeit, bevor sie wieder losschlug. Gleichgültig, ob er mit ihr Schritt halten konnte oder nicht.

Fort. Fort, fort. Allein. Als sauge jemand die Luft rings um ihn herum ab, als baue sich ein Vakuum aus Nichts, aus purer Leere um ihn auf, die alle Geräusche, alle Gerüche, jedes Gefühl ausschaltete und von ihm fernhielt, stand Remus Lupin zwischen dem Treppenabsatz und dem Fuß des hohen Felsens, nahm sie nicht wahr, die schallend lachende Bellatrix Lestrange, hatte keine Augen für die ausbrechende Hektik oder das lippenleckende Grinsen in Dolohovs Gesicht. Wie durch eine Mauer aus toten Quallen hindurch nur drang die Stimme des Jungen an seine Ohren. Nicht an Ohren, an Hirn und Nerven, da waren keine Ohren mehr zwischen ihm und der Realität, nichts als bloß gelegte Seele. Schon wieder. Wieder und wieder.

Sichtbar wurden sie für diese wenigen, so veränderten Lidschläge, die golden glänzenden Seile aus innerer Verwandtschaft, die Verbundenheit zwischen zwei Männern, und er wollte sich daran festhalten, wollte ihn zurückzerren an dieser Nabelschnur. Aber sie kamen zurück, gelöst von ihm, wie abgetrennte Taue an einem sich losreißenden Schiff in der Sturmflut, wenn der Hafen es nicht mehr hielt. Oder umgekehrt. Verglühten, verpufften vor seinen Augen. Fort, fort. Allein. Für immer dieses Mal. Keine Wiederkehr aus Azkaban, kein Aufstieg aus den Tiefen von Verrat und Mord. Tot. Tot, tot, tot, genau wie sie alle, wie jeder, der einmal zu ihm gehört hatte. Remus war allein.

Hätte er ihn nicht gestreift in seinem Lauf, wäre er nicht gestolpert, wie er seinen Paten zu erreichen versuchte, Remus wusste nicht, ob er ihn überhaupt bemerkt hätte. Doch Harry berührte seine Schulter, als er ihm nacheilte, als er auf die Stufen zu hielt, die dort hinauf führten, und purer Instinkt ließ den Erwachsenen zugreifen. Und diese wabblige Barriere um ihn herum wurde flüssiger, durchlässiger, lag noch immer dumpf auf Gemüt und Sinnen, doch Remus kehrte zurück in seine neue Wirklichkeit. Einmal mehr geprägt von erneutem Verlust, von Aussicht nur auf eines: Irgendwann hinter all diesem Leid der eigene Tod. Noch nicht. Er hatte noch zu tun. Und wenn es nur aus Versprechen heraus war. Für sie. Für ihn jetzt auch. Der Letzte der fünf einhalb Helden von Soho.

Er schlang einen Arm so fest um ihn, wie er nur konnte, fast so wie eben noch bei Malfoy, und Harrys unvermittelter Versuch, einfach weiter zu laufen, sein Gefängnis zu durchbrechen mit schierer Schwerkraft, scheiterte, wie sich seine Füße vom Boden abhoben und Remus somit Kontrolle über ihn verliehen. Woher der so schwächlich erscheinende Mann diese Stärke nahm, konnte der Junge niemals verstehen. Regelrecht auf den Arm nahm er ihn, wie ein jammerndes Kind, hielt ihn zurück. „Du kannst nichts tun, Harry,“ hörte Lupin sich selbst sagen, tonlos, erstickt, wie mit Watte ausgefüllt. Egal, wie sehr er schrie, sich wehrte, sich losreißen wollte, Remus ließ ihn nicht. Nein. Auf keinen Fall. Alle verloren. Mama, Pa, den Meister, Benjy, die guten Jungs, James, Lily, Sirius. Nicht auch noch Harry. Nein, er nicht.

„Hol' ihn!“ schrie Harry, strampelte mit den kräftigen, jungen Beinen. „Rette ihn!“ Jedes Wort, jede Aufforderung wie ein Messer, das bis zum Griff versenkt wurde, zweischneidig, gedreht, wenn es steckte. Remus' Hände, ineinander verhakt nun auf der Brust des 15jährigen, die Kleider hochrutschend, weil er sich so dagegen stemmte, wurden nass von fallenden Tränen, blitzendes Salzwasser auf den Wangen. Wieso weinte er selbst nicht? Keine mehr, nein, kein Tropfen übrig. Zu viele schon vergossen in all den Jahren, wieder und wieder. Keine mehr. „Er ist doch gerade erst durch!“ Schlucken wollte Harrys Körper, aber er wollte sprechen gleichzeitig, verschluckte sich daran und konnte nicht einmal husten. Der Kehldeckel schnappte springend zu, verursachte ein klickendes Geräusch, während er die Fäuste ballte und auf Remus' Arme einzuschlagen begann.

Lupin spürte den Schmerz dessen nicht. So grausam, wie das Kind um sich trat in seiner Qual, nicht auszuhalten, und dennoch durfte er nicht locker lassen. Nicht den Hauch einer Chance durfte er ihm zum Entkommen geben. Dann wäre er verloren. Dann wäre alles verloren. Umsonst gestorben dann, sie alle, umsonst ertragen alles. Das konnte nicht geschehen, zu schrecklich der Gedanke daran. Für ihn doch, für ihn, den Jungen, jeder Einzelne von ihnen. Oh, tot sein, bitte, tot sein wie sie, bei ihnen, nicht mehr allein. Nicht mehr derjenige, der lebt. Der überlebt. Immer und immer wieder. Nur noch fester, enger zog Remus den Jungen an seine Brust. Das selbe Schicksal teilend und trotzdem weiter voneinander getrennt als jemals zuvor.

„Es ist zu spät, Harry,“ suchte er, das nun hervorbrechende Kind zu beruhigen, wo er selbst mehr und mehr auseinander fiel. Die Gewissheit bohrte sich tiefer, je weiter er es dem sich Wehrenden klar machen musste, es ihm sagen musste, damit er es hörte und begreifen konnte, und dabei selbst die Verleugnung der Wahrheit, diesen kleinen Rettungsanker, weit von sich werfen. Nicht zusammen brechen dürfen. Das Einzige, was er im Moment für sich selbst wollte. Aufgeben. Schlafen. Sterben. Keine Erlaubnis dazu gab er sich. Und dennoch konnte er sie nicht aufhalten, all die Bilder, all die Erinnerungen, wie sie über ihn herein sickerten wie eindringendes Wasser in ein gesunkenes Schiff. „Wir können ihn noch erreichen!“

Auf dem Rücken im Gras gelegen, einen Halm im Mund, die Sommersonne von Heslington auf dem Pelz, die springenden Locken, der lächerliche Walrossschnäuzer, der ihn seinem Vater umso ähnlicher machte. Hatte ihm nie gefallen, dieser Vergleich, und trotzdem so offensichtlich, äußerlich wie innerlich. Er hatte's ihm sagen wollen, ehrlich, er hatte, oh, Sirius, verzeih', er hatte wirklich. Nur etwas Zeit, abwarten, was sich entwickelte, was eben einfach geschah. Schicksalsentscheidung. Hier und heute gefallen, ohne Zutun, ohne Fragen. Fast melodisches Schnarchen im hohen Turmzimmer, so viele kleine Dinge, nicht seine großen Taten und schlimmsten Streiche, sondern die Art, wie er Maiskolben abnagte, die knubblige Nasenspitze obenauf gelegt wie ein Hund. Die Tatzen, weich und von struppigem schwarzem Fell bedeckt, konnte ihn spüren am Ohr, am Nabel, die ganze Hand flach auf der Brust. Das Lachen. Wie ein Bellen, so schön, so laut, so lebenslustig, selbst nach Azkaban. Fort. Für immer. „Du kannst nichts tun, Harry ... nichts ... er ist tot.“

Tot. Allein. Und er wollte schreien, wollte es bestreiten, ablehnen, loswerden, diese grässliche Lüge. Niemand wie Sirius Black konnte jemals tot sein. Unsterblich. Wie sie alle. Immer gewesen. Und trotzdem fort. Es war Harry, der für ihn tat, was er sich wünschte zu tun, der seine Bedürfnisse erfüllte in diesem Moment dort zwischen gefangenen Todessern und stumm trauernden Freunden. Er brüllte. Er hasste ihn dafür, so etwas zu behaupten, Remus wusste das, und Harry zeigte es ihm, indem er fest mit dem Ellbogen wieder und wieder unter dem Rippenbogen in seine Seite stieß. „Er ist nicht tot!“ Vielleicht war es diese Körperlichkeit, dieses so physische Pochen in der Lebergegend, das Remus vollends aus dieser zähen Masse befreite, die ihn gefangen gehalten hatte. Leichter zu ertragen, besser auszuhalten als die entsetzliche Leere seiner Aura, so erfüllt in diesen vergangenen 24 Monaten von strahlendem Glanz wieder erstarkter und aufgekeimter Freundschaft, bedingungslos und genau so unzerstörbar wie als Kinder. Jetzt nicht mehr. Fort, fort.

Immer weiter und weiter wehrte sich der Junge, strampelte heftiger mit den Beinen und holte noch mal mit den angezogenen Armen aus, doch Remus war nun darauf vorbereitet und wich ihm geschickt aus, ohne dabei seinen eisernen Griff zu lockern. Stark sein, für ihn, für Harry, das durchstehen, nicht auch zusammenbrechen, damit das Kind sich auf ihn stützen konnte. Sich nicht diese Blöße geben, nicht vor der schreiend lachenden Mörderin, nicht vor diesen feixenden Tieren dort unten, denen nur langsam zu dämmern schien, was sie selbst nun erwartete, gebunden an magische Fesseln von Albus Dumbledore. Es war Shacklebolt, der sich ihrer angenommen hatte, der das Duell fortführte gegen Bellatrix Lestrange, während ihr Ehemann und Schwager sich getrauten, gegen den Schulleiter selbst vorzugehen. Aussichtslos. Remus kümmert sich nicht darum.

Harry schrie nach Sirius. Sein Name nur war wie Faustschläge, härter und heftiger als alles, was der Jugendliche in diesem Augenblick hätte aufbieten können, um sich von seinem ehemaligen Lehrer zu befreien, dem Mann, den er als kleiner Krabbler niemals hatte gehen lassen wollen. Das letzte Mal so nah, so fest in seinen Arm gebettet wie jetzt – der Abend vor Halloween. Ein kurzes Flackern von Schwäche in Lupins harter Umklammerung, sofort ausgenutzt, doch gerade rechtzeitig wieder erneuert, und Harry konnte wieder nur schreien. „Sirius!“ „Er kann nicht zurückkommen, Harry.“ Fort, fort. Allein. Alle nun gegangen. Alle. Allein. Und der Junge bockte hoch, dass ihm der Pullover über den Bauch nach oben rutschte. Ein für allemal klar machen musste er es ihm. Harry musste es begreifen, musste verstehen, dass es sinnlos war, ihm zu folgen, dass er nicht durfte, dass er leben musste, dass Sirius auf einen Pfad getreten war, auf den er ihn allein gehen lassen musste. Wieso verstand er es dann selbst nicht?

Remus' Stimme, heiser und kratzig, schlimmer noch als zu Vollmond, wenn die helle silberne Scheibe über den Horizont kroch und ihn aus sich heraus zwang, brach. „Er kann nicht zurückkommen, weil er tot ...“

Wie ein verletztes Raubtier knurrte der Junge und stemmte sich mit rissigen, heißen Fingern in den Ärmel des Tweed-Jackets unter seinen Händen, der Kopf hochrot, und die Brille sprang ihm fast von der Nase. „Er – ist – nicht – tot!“ weigerte er sich, die Realität zu akzeptieren, und da war es wieder in seinen Augen. Er hasste Remus in diesem Moment. Er hasste ihn dafür, so etwas zu sagen, zu behaupten, überhaupt nur anzunehmen, Sirius könnte wirklich ... Und dennoch wusste er, dass es wahr war. Ein letztes Mal rief er seinen Namen, schwächer schon, fast fragend, und Lupin lockerte vorsichtig seinen Griff. Die Füße des Jungen kamen auf dem Boden auf, nebeneinander, ohne Anstalten, davon rennen zu wollen, starr und steif der ganze jugendliche Körper nun. Erhitzt und schwer atmend, den Blick nur auf den felsigen Torbogen gerichtet, in dem, ungerührt, als wäre nichts geschehen, das bleiche Tuch des Todes in einem sanften Wind wehte. Fort. Tot.

Er musste ihn hier heraus bringen. Noch immer kämpfte Bellatrix, gab nicht einen Moment lang auf, fegte wie besessen von einer Stufe zur anderen, Kingsley immer dicht auf ihren Fersen, während Dumbledore sich einem nach dem anderen annahm und sie hinunter beförderte zu ihren bereits gefangenen Kameraden. Der Letzte, der aufrecht stand im Orden des Phönix, der sich kümmern konnte um die Kinder, nicht nur um Harry und Neville hier unten bei sich, sondern auch die Übrigen, irgendwo an anderen Orten innerhalb des Ministeriums, war er, war Remus Lupin. Keine Zeit zum Trauern, konnte jetzt nicht auf die Knie sinken und einfach nur liegen, denken, erinnern, spüren, verarbeiten. Er wollte aber, er brauchte das, er musste. Es ging nicht. Er zwang sich dazu, zwang sich zu funktionieren.

Ohne Worte, mit sanfter Gewalt, fast zärtlich, drückte er Harry die umschlingenden Arme in den Leib, zum Zeichen dafür, dass er zurück treten würde, und willenlos folgte ihm der Junge, die Augen jedoch niemals von dem Punkt nehmend, an dem er ihn zuletzt gesehen hatte. Oh wie gerne er getauscht hätte in diesem Moment. Wie gern Remus an Harrys Stelle gewesen wäre. Zu dürfen. Zu schauen. Einfach nur alles vergessen außer ihm. Er zog ihn weg, Stück für Stück und Stufe für Stufe die schmale Treppe hinauf, die zu den Türen auf dem obersten Absatz führte, konnte nun selbst überblicken, was rundherum geschah.

Noch immer kämpften sie, flogen Zauber und Flüche dicht an ihnen vorbei, aber es war egal. Auf den breiten Stufen konnte Neville sich einigermaßen halten, noch immer das Gesicht von Spuren aus Scham und Machtlosigkeit auf den Wangen, wie er sich mehr mit den Händen am Fels entlang hangelte, als mit den Füßen zu laufen. Die sprangen und hüpften sowieso irrsinnig, wie es ihnen gefiel.

Moody war dort unten, hatte sein Auge aufgesammelt und war zur ihr herüber gekrochen, Tonks, lang ausgestreckt auf dem Rücken in Staub und Dreck, doch in Sicherheit vor Querschlägern. Nur noch schlimmer, dieser Anblick. Fast hätte Remus gelacht, grimmig, zerstört, wie irgendwas hinter seinem Brustbein zu zerreißen schien. Da war noch etwas übrig? Oh ja. Stärker und größer als das, was soeben mit Sirius hinter diesen Vorhang gefallen war. Auch wenn er das jetzt nicht zugeben mochte, nicht konnte, um sich auf die Aufgabe zu konzentrieren. Die Kinder brauchten seine Hilfe. Mad-Eye war bei ihr, das musste ihm genügen, egal wie sehr das an seinem Herzen zerrte. Vorhin noch in seinen Armen gelegen, zwischen seinen aufgestellten Beinen auf seinen Bauch gebettet, dieser weiche, zarte Flaum, als wäre der Kampf dazwischen nicht gewesen. Und jetzt so. Vielleicht ebenfalls auf dem Weg fort, vielleicht ... Nein, nicht daran denken! Die Kinder. Die Kinder brauchten ihn.

Der Junge wehrte sich nicht mehr. Sein Wille war genau so gebrochen und am Boden wie das Holzbein von Moody, und er stand nur da, die Arme schlaff herunter hängend, den Zauberstab in zitternden, bebenden Fingern haltend. Groß die Augen, geweitet hinter den Brillengläsern, bedeckt von schwimmendem Film aus Wasser und Salz. Er konnte ihn jetzt loslassen, musste ihn nicht mehr mit aller Gewalt umklammern, und Remus stellte ihn ab, hielt jedoch vorsichtshalber seinen Ärmel, umgriff mit einer seiner großen Hände den schlanken Unterarm knapp über dem Gelenk. Zuerst musste Neville geholfen werden, der sie nun erreichte, die blutende Nase verstopft mit geronnenen Pfropfen. „Harry, tut mir so leid,“ näselte er und wischte sich schniefend über das Gesicht. Hässliche, dunkelrote Flecken aus verklebtem Blut blieben auf dem Hemd zurück. „War dieser Mann,“ fragte er, seine tanzenden Beine ignorierend, so gut er konnte, „war Sirius Black ein Freund von dir?“ Harry nickte nur.

Dieses glucksende Lachen aus bitterlicher Qual presste wieder gegen Remus' Kehlkopf, ließ sich nur schwer herunter schlucken. Nur Sekundenbruchteile, weniger als einen Herzschlag lang, spürte er die Abneigung, spürte er die Wut darauf, wollte sich wehren. 'Er war ein Freund von mir! Von mir! Nicht von ihm!' wollte er fauchen, wollte sie beide daran erinnern, welche Bedeutung dieser verrückte Kerl in seinem Leben gespielt hatte und welche in Harrys, und wie das gegeneinander wiegen würde, aber er schluckte es herunter. Sie waren doch bloß Kinder. Harry war doch bloß ein Kind. Er konnte doch nichts dafür. Gar nichts. „Hier,“ forderte er statt dessen den so schüchternen und ungeschickt wirkenden Sohn von Frank und Alice auf, den Zauberstab erhebend.

„Finite,“ murmelte er, einen winzigen knisternden Funken entlassend, der Neville von Dolohovs Tarantagella befreite. Die Erleichterung, mit der der junge Gryffindor aufseufzte und sich keuchend bedankte, die plötzliche Ruhe seiner Beine kaum verarbeiten könnend, entlockte zumindest ein winziges Lächeln. Aber Lupin blieb blass. So weiß wie die dünnsten Wölkchen gleich über dem Horizont, wenn die untergehende Sonne sie nur noch indirekt bestrahlt. Und matt die Augen. „Lasst uns,“ bat er die beiden Jugendlichen, stockte, weil er schlucken musste, wie er es spürte. Das fahle Licht aus dem Torbogen verlieh ihm diese Farbe. Als könne er sich selbst beobachten von oben, wurde ihm das bewusst. „Lasst uns die anderen suchen. Wo sind sie alle, Neville?“ Harry würde nicht antworten können. Er wollte ihn lassen, nicht dazu nötigen, das Gleiche durchzumachen wie er selbst.

Ob sie das sahen? Ob sie es merkten, jemals? Remus wusste es nicht. Aber die nächste Bewegung, eine einfache Drehung, ganz leicht, millionenfach getan zuvor, die Beine zuerst, dann die Hüfte folgen lassen, geschmeidig, aus gut funktionierenden Gelenken heraus, war das Schwerste, was sein Körper bis zu diesem Zeitpunkt jemals vollbringen musste. Gegen die geballte Kraft seines Herzens. Nur Überzeugung war das Zünglein an der Waage. Er wandte dem Torbogen zum Jenseits den Rücken zu, und das bleiche Licht verschwand aus seinem sich verdunkelnden Gesicht. Es blieb gelblich und kränkelnd. Lachhaft beinahe, wie er sich jedes Wort aus dem Rachen drücken musste, wenn er nun sprach. Blieb vielleicht so. Für immer. Schmerz vergeht. Irgendwann. Niemand wusste das besser als er. Doch dieses Mal, wie jedes Mal, die frische Wunde zu tief.

„Sie sind alle da hinten,“ deutete Neville Longbottom mit ausgestrecktem Arm auf eine der zahlreichen Türen auf dem obersten Absatz in dem rund angelegten Raum. Die eine, aus der die Ordensmitglieder gekommen waren, führte direkt zurück in das Foyer, aber er zeigte zielstrebig auf einen anderen Ausgang. „Ein Hirn hat Ron angegriffen, aber ich glaube, er ist OK.“ Keine Ahnung, wovon er da redete. Aber war das wichtig? 'OK' zählte. „Und Hermine ist bewusstlos, aber sie hat einen Puls ...“ Na klar, Hermine. Ron und Hermine. Freunde. Eine Mauer. Seite an Seite, Schulter an Schulter. Handschlag. Taktikbesprechung. Eine Mauer. Undurchdringlich. Und durchbrochen. Bis nur noch ein Pfeiler stand. Dieser dunkle Schmerz in der Brust, den Remus spürte, begleitete den Gedanken daran, eines Tages könne dieser Junge mit den wirren Haaren, den er da am Ärmel hielt, genau so allein stehen wie er nun. Der letzte Pfosten eines unzerstörbaren Walls. Weitermachen. Nicht aufgeben. Solange wenigstens dieser Stein noch blieb.

Ein Schrei riss ihn aus der Düsternis seines Geistes. Neville quietschte und sprang rückwärts, endlich wieder Herr über seine Glieder, und auch Harry in seinem Griff zuckte zusammen, schwang den Oberkörper herum. Sie hatte Kingsley getroffen, irgendein schwarzmagischer Fluch, der diesen so harten und verbissenen Auror sich krümmend auf den Boden geworfen hatte. Rabastan und Rodolphus gerade zu ihren Kameraden befördernd, schaltete Dumbledore sofort, ließ die beiden Lestrange-Brüder unsanft fallen und wandte sich ihr gleich zu, doch sie war schneller. Bellatrix lachte nur noch mehr, keine Ahnung, wie sie sich auf diese Weise überhaupt noch fortbewegen, wie sie so atmen konnte, doch sie huschte wie ein Irrlicht über die Stufen, rannte, rannte auf die Tür zu, die sie in die Freiheit führen mochte. Remus war es egal. Sollte sie doch. Sollte sie. Solange niemand mehr unter ihren Händen sterben konnte.

Seine Resignation, sein eigenes Einknicken, nutzte Harry. Ob er darauf gewartet hatte oder nicht, Remus wusste es nicht, doch mit einem raschen Zurückziehen seines Armes sprintete der Junge los, aber nicht nach unten, nicht zu dem lauernden Bogen, der Sirius aufgenommen hatte. Aufwärts. „Harry – nein!“ schrie Lupin, versuchte noch, mit rudernden Armen wieder Kontrolle über ihn zu bekommen, doch der 15jährige war zu schnell. Längst Stufe um Stufe erklommen, hörte nicht auf Neville, auf Dumbledore, schon gar nicht auf Remus. „Sie hat Sirius getötet!“ erinnerte er ihn, so voller verzweifeltem Zorn. „Ich töte sie!“

Als habe er ihn mit einem Impedimenta belegt, verharrte Lupin auf der Treppe. Was redete das Kind da nur? Hatte er denn überhaupt eine Ahnung? 'Ich töte sie'. 'Ich töte'. Nein, nein, so leicht war das nicht. Und trotzdem so furchtbar, dass er so etwas nur denken konnte, zur Tat schreiten konnte. Remus konnte nicht mehr. Seine Beine versagten ihm nun den Dienst, als wäre er versteinert, und er wollte auch nicht mehr. Er musste. Für Sirius. Für James. Für Lily. Für Lily, er hatte es versprochen auf der Brücke. Den Jungen beschützen, und sollte es das Letzte sein. Er musste doch.

Er stand nur da, während Harry die Tür erreichte, mit sich kämpfend, so wie Moody am Boden mit Bewusstlosigkeit rang. Ihm war schwindelig, der Schädel dröhnte, angeschlagen von einem Fluch des russischen Schwarzmagiers, und irgendwas klebte an seinem magischen Auge, dass es wieder feststeckte. Es ließ sich nicht zurückrollen, nicht so recht, nicht ohne Schmerzen jedenfalls, aber das war nicht so wichtig, er brauchte das jetzt nicht. Dumbledore war hier, und auch wenn er dem Jungen hinterher eilen und vor dem Schicksal bewahren würde, dieser grässlichen, verrückten Hexe in die Hände zu fallen, so machte er sich keinerlei Sorgen. Kingsley war auf den Füßen, schüttelte die Folterung ab und übernahm, und Lupin musste da irgendwo sein und sich um die Kinder kümmern. Die würden das mögen. Er konnte das gut, der Junge, hatte er schon immer gekonnt.

Seine eigene Aufgabe lag nun hier direkt neben ihm, sein eigener Schützling, die kleine Tonks. Längst nicht so unschuldig wie früher (falls sie das jemals gewesen war), Feuer unterm Hintern, hatte ihr mächtig eingeheizt, dem Adjutanten des Dunklen Lords. Konnte sie stolz drauf sein, konnte er stolz drauf sein. Hatte es immer gesagt: Talent! Geborene Aurorin, ein bisschen Übung und sie konnte der neue Mad-Eye werden, nein, besser, ihren eigenen Namen machen. Tonks halt. Teufelsmädchen. Zäh, würde das schon wegstecken. Immerhin war ja noch alles dran. Er kicherte und hustete, musste sich den Kopf halten, wie er sich aufstemmte und setzte, damit er sie ordentlich überwachen konnte. Das würde wieder, er hatte schon Schlimmeres gesehen, auch wenn der klebrig-dunkle Sand unter ihr und um sie herum davon zeugte, wie viel Blut sie wirklich verloren hatte.

Moody beugte sich über die junge Frau, fast so blass jetzt wie der Werwolf dort hinten, der mit festem Blick, die Zähne knirschend, dass man es bis hierher hören konnte, hinter dem davon gelaufenen Jungen her starrte, als könne er sich nicht entscheiden, ob Dumbledores Hilfe ausreichend sein mochte. Seine eigene, verschmierte Hand tastete nach ihrem Unterarm, suchte den schwachen, flüchtigen Puls und grinste, sobald er ihn fand. Trotzdem mochte er das nicht. Viel zu seicht, dieser Anschlag der Pumpwelle unter seinen knorrigen Fingern, und ein leiser Stich der Sorge fuhr ihm zwischen die Rippen. In Ordnung, dann eben mit Hilfe würd' sie's wegstecken. St. Mungos. Dringend. Und wach bleiben musste sie. Noch ein Stück näher robbend, tätschelte er hart, aber nicht zu fest, ihre sonst so rosige Wange, musterte die mehr und mehr ins Schwarze kippenden Strähnen ihres kurzen Igelhaarschnitts. Kein gutes Zeichen.

„Hey, Kleines,“ brummte er sie an und stubste mit dem Stumpf seines abgenommenen Beines gegen ihre Hüfte. Knapp unter dem Knie war die Prothese gesplittert, erlaubte ihm nicht, einfach aufzustehen. Machte nichts. Ein einfaches Reparo nachher, wenn es so weit war. Sie reagierte kaum. Mehr und mehr beunruhigt, knurrte Moody und kehrte zur Taktik zurück, ihr ins Gesicht zu schlagen, und endlich rührte sie sich. Der Kopf kippte in seine Richtung, wie das Mädchen stöhnte und vorsichtig, als habe sie Angst vor greller Morgensonne nach einer durchzechten Party-Nacht, entwirrte sie ihre verhakten Wimpern. Na, ging doch! Zufrieden grinsend nickte Moody und räusperte sich, als müsse er irgendwem darüber Rechenschaft ablegen, wieso er sich Sorgen gemacht hatte. Ihre Lippen bewegten sich sogar. Ah, jetzt noch ein schöner fieser Spruch und noch eins wär' klar: Black'sches Blut lebte weiter! Auch ohne Sirius. „Remus.“

Er stutzte. Klar und deutlich war das gewesen, dieses eine Wort, das sie da gesagt hatte. Aber es machte keinen Sinn. Also, ehrlich, wie konnte man denn den bärtigen Kerl in Tweed mit jemandem wie ihm verwechseln? Schwarzer Mantel, halbe Nase, magisches Auge, unverkennbar, oder etwa nicht? Da war man ja fast beleidigt. Aber nicht heute. Zu gut tat das, ihre kleine Stimme zu hören. Nur noch mehr grinste Moody und schüttelte den Kopf, wie er sich über sie beugte und eine Strähne aus ihren Augen wischte. „Nee, Kleines,“ berichtigte er sie. „Ich bin's, Mad-Eye!“ Alleine die Nennung seines ihm selbst so verhassten Spitznamens hätte ihr helfen müssen, doch Tonks kniff unwirsch die Brauen zusammen und schloss die Augen, bevor sie erneut einen Versuch machte, ihn – nein, nicht ihn – anzusehen. „Remus!“ Lauter, so fern sie konnte, aber bestimmter. Fordernd. Und Moody verstand. Sie erkannte niemanden, sie verlangte. Sie wollte Lupin sehen. Wollte ihn hier haben.
Keine Zeit, darüber nachzudenken. Sich herum drehend, suchte er nach ihm, wo sein Auge ihm den Dienst nicht tun wollte, fand ihn noch immer starr auf den Stufen neben dem Longbottom-Jungen.

„Remus!“ Sie murmelte, er rief nach ihm, aber Lupin rührte sich nicht. Wie ein Standbild nur schien er nicht einmal zu atmen, und erst als er blinzelte, war Moody überzeugt davon, dass er nicht gestorben war. Den besten Freund verloren. Den Letzten. Wenn jemand dieses Gefühl kannte, dann Mad-Eye. Das Leben ging weiter. Und auch das wussten sie beide. „Hey, Remus!“ wiederholte er, und der Junge, nervös mit weiten Augen, zupfte an seinem Ärmel. „Sir?“ Das half. Lupin schüttelte sich, kniff die Lider zusammen und schaute ihn fragend an, das Geräusch dazu aus seiner Kehle für Moody eher daran zu erkennen, dass sein Adamsapfel vibrierte. Der Fingerzeig des Schülers in Richtung der Verletzten brachte Remus endlich auf ihre Spur, und man konnte dabei zusehen, wie der letzte Rest von kostbarem Blut aus seinem Kopf wich, bis die Bindehäute ihre Gefäßzeichnung gänzlich verloren und aus seinen Augen blanke Murmeln machten.

Nein. Es durfte nicht sein. Konnte einfach nicht. Der letzte Schlag, der Fürchterlichste, er wäre es, das war so sicher wie die Rückkehr des Vollmondes in 18 Tagen. Sie atmete kaum. Ihre graue Jersey-Jacke war fleckig, dunkel unter den ausgestreckten Armen, und das war weder Schmutz noch Erdbeersirup. Kalt, so kalt mit einem Mal seine eigenen Hände, die Füße kaum noch zu spüren, Eis hinauf wandernd, schießend, schneller werdend mit jedem seiner eigenen Herzschläge. Nein, nicht sie, nicht auch noch sie. Reichte das denn nicht? War es denn nicht genug? Alle verloren, Eltern, Freunde aus Kindertagen, alles, worauf sein Leben jemals aufgebaut hatte, bis auf sie. Sie war da. Noch immer. Die Anderen fort, fort, tot, auch Sirius unwiederbringlich, aber sie war noch da! Durfte nicht gehen!

Harry. War rausgerannt, hinter Bellatrix her, wollte gegen sie kämpfen, wollte das wirklich wagen, wo so viele Talente, so hervorragende und erprobte Kämpfer gegen sie verloren hatten. Er konnte ihn nicht allein lassen. Und war Harry nicht der einzige Grund gewesen, wieso er nicht so viele Jahre selbst schon tot war? Die Brücke damals? Nur für ihn noch am Leben, um ihn zu beschützen, damit sie nicht umsonst gestorben waren, seine Freunde und all die anderen. 'Tu's für Harry' hatte ihre Stimme gesagt, Lilys Stimme, er hatte es ihr versprochen. Hinauf starrend zu der offenen Tür, durch die Dumbledore gelaufen war, konnte er kaum schlucken, so trocken war ihm die Kehle. Verpflichtet.

Aber das Herz zerrte in die andere Richtung. Sie war noch da, Dora, das Mädchen, das ihn bedingungslos wollte und das es gesagt hatte. 'Egal'. Dieses schöne, wunderbare Wort. Es erfüllte ihn selbst hier und jetzt, im Angesicht des erneuten Verlustes, mit Sirius' Tod bleischwer in den Gliedern und in der Seele, mit einem wonnevollen Leuchten. Es ging nicht. Er brauchte sie. Oder es wäre endgültig vorbei. Dann konnte er Harry sowieso nicht mehr helfen. Außer als mahnendes Beispiel, was mit noch mehr Menschen geschehen mochte, wenn er versagte. Wenn Voldemort Macht erlangte. Er brauchte sie. Und jetzt gerade zumindest brauchte sie ihn. Einmal nur etwas für ihn. Nur dieses eine Mal nicht für andere verzichten. Ob Neville ihn hörte, wie er flüsterte, den Zauberstab in den Fingern drehend und sich fest auf die Lippe beißend, bis es blutete, wusste Remus nicht. Er bekam sowieso kaum mit, wie es ihm über die Zunge kam. „Verzeih' mir, Lily.“ Ein letzter Blick dem Jungen nach und die Entscheidung fiel, und Remus rannte, vier Stufen auf einmal nehmend, hinunter in den Schatten des Felsens.

Wie er sich auf die Knie fallen ließ, die letzten Yards mehr rutschend als laufend, stob eine Wolke aus rötlichem Felsstaub auf, dass Moody husten musste. Lupin beachtete ihn kaum. So offensichtlich mit einem Mal. „Ich bin hier, ich bin ja hier!“ wisperte er, die eine Hand fest unter ihre Schultern schiebend, um sie zumindest genug aufheben zu können, dass er sie in den Arm schließen konnte. Mad-Eye erwartete es nicht mehr anders. Gleichgültig, wie sehr ihre Verwundung ihr weh tun musste, sie lächelte und kippte den Kopf in seine Richtung, lehnte ihre zerschrammte Schläfe gegen seine Brust und schnurrte leise. Es war ihm egal, ob sie es jetzt alle sahen, was sie beide so lange vor ihnen versteckt hatten, und Remus konnte die Erkenntnis schon sehen in Moodys verbliebenem eigenem Auge, während das Magische in elektrischem Blau hastig rotierte. Er küsste sie auf die blutige Stirn und wiegte sie, nur damit sie wusste, dass er da war. „Es wird alles gut, hörst du?“ drückte er Tonks noch ein wenig fester an sich. „Wir bringen dich nach St. Mungos, und es wird gut.“

Die verbliebenen Todesser waren zusammengeschnürt und in der Mitte des Raumes unter Dumbledores Zauber gefangen. Mit erhobenem Zauberstab, die bunte Robe voller Dreck, hielt Kingsley sie in Schach, genau zwischen den Verhafteten und seinen eigenen Freunden. Mad-Eye sah mal wieder fürchterlich aus, aber das war ja nicht anders zu erwarten gewesen. Und Tonks brauchte dringend Hilfe, wenn auch sicherlich nur halb so dringend, wie es jetzt den Anschein machte. Er selbst fühlte sich in Ordnung, zumindest so weit, dass er seine Pflicht erfüllen konnte, während der Junge da oben auf den Stufen langsam zu zittern begann, je mehr die Anspannung nachließ. Kingsley atmete tief durch. „Ihr solltet ins Krankenhaus,“ raunte er Moody zu, und der alte Auror nickte bestimmt.

Remus ließ sie nicht los, die Frau in seinem Arm, streichelte vorsichtig ihr Ohr, wie er sich aufrichtete, um an der Unterredung teil zu haben. Die besorgten Blicke, gemischt mit diesem merkwürdig sanften, so völlig untypischen Lächeln da auf Mad-Eyes Gesicht, ganz ähnlich gespiegelt um Shacklebolts Mundwinkel, ignorierte er, so gut er konnte. Später. Nicht jetzt darüber nachdenken, was er ihnen da verriet. „Moody, du solltest Dora mitnehmen. Ich kümmere mich um die Kinder,“ schlug er vor, löste damit nur schwachen, aber ungehaltenen Protest aus. Nicht von den beiden Männern, sondern von ihr. „'S wird nich' nötig sein,“ brummelte Mad-Eye und deutete mit dem Kinn in Richtung der Ausgangstür. Langes, blondes Haar erschien dort, wie Emmeline Vance zu ihnen herunter lugte und einen Lagebericht forderte. „Alles OK da unten?“ Und Dedalus Diggle zeigte seinen lilafarbenen Zylinder, bereits Neville herbei rufend.

Erleichtert. Das war es. Remus war erleichtert. Er musste sie nicht allein lassen, er durfte bei ihr bleiben. Jemand Anderes, Frischeres konnte sich mit den Verletzungen der Kinder befassen, und während der junge Mr. Longbottom bereits seinen Weg in ihre Obhut antrat, sackte er endlich genau so erschöpft zusammen wie er es sich gewünscht hatte. Zärtlich die trockenen Lippen gegen den winzigen Wirbel in der Mitte ihres Haaransatzes drückend, nahm er einen tiefen Atemzug aus Johannisbeerduft. Das Blut darunter, das drang nicht bis an seine Nerven. Vorbei. Fort. Tot. Sirius. Nie wieder. Aber Harry lebte. Und Dora lebte. Und er lebte. Herz an Herz, schlagend, ihr Rücken, ihre Seite an seiner Brust. Immer noch ein neuer Tag voraus. Weil noch etwas da war. Das Mädchen und er. Die Sonne und der Nil.


Die Dialoge sind nur am Ende von mir, der Rest, mal wieder, nur frei von mir übersetzt!


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Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
Joanne K. Rowling