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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Isle of Dogs

von Teekon

*Törö* 100stes Kapitel! :P

Unaufhörlich prasselte der kalte Regen auf frischen Asphalt und schlammige Flächen zwischen den nackten Betonstelen. Angerostet ragten verdrillte Stahlstangen daraus hervor, schraubten sich in die Höhe und warteten darauf, dass man sie bedecken möge, mit mehr Stelen oder mit Platten. Auf den Planen, die ganze Bahnen von aufgestapelten Säcken schützten, trommelten die dicken Tropfen, sammelten sich in den Vertiefungen zwischen den einzelnen Beuteln. Tiefer und tiefer wurden die Pfützen im Matsch, breiteten sich aus und schlugen Blasen, so heftig fiel das Wasser vom verhangenen Himmel. Die Wolken, von unten angestrahlt von den ungezählten Lichtern der Großstadt, glühten bizarr in dem sich verziehenden Gewitter.

Eine umgestürzte Schubkarre verteilte ihren ehemaligen Inhalt, feinen hellen Sand, in schwimmenden Schlieren über die ausgelegten Trittsteine, über die man hüpfend zu den Containern gelangen konnte, in denen die Bauarbeiter ihre Pausen abhielten, und wo nun der einsame Nachtwächter die Zeit totschlug. Flimmernde Fernsehbilder fielen durch die zugezogenen Vorhänge, und der enthusiastische Kommentator eines Fußballspiels brabbelte ununterbrochen, begleitet von Pfeifen und Johlen der Zuschauer. Sein Schatten dort hinter der Gardine verriet, wie aufmerksam er sich dem grünen Rasen oben in Manchester widmete, und der Sicherheitsmann beugte sich über den Tisch, goss sich einen Kaffee ein und langte in die Tüte mit den Essig-Chips.

Ruhig war es da draußen auf der riesigen Baustelle von Canary Wharf, wenn das Wetter so fürchterliche Kapriolen schlug. Dann trieben sich nicht mal die Kids aus der schlechten Nachbarschaft hier herum, um Bier zu trinken, auf Dosen zu schießen oder frisch errichtete Gebäudeteile zu demolieren. Wer würde schon dort hinaus gehen wollen in den eisigen Wind, der gerade stark genug war, um unter jedes Kleidungsstück bis auf die Haut zu kriechen, aber den so schwer fallenden Regen nicht zu verwehen vermochte. Wie eine Wand rauschte das Wasser herunter, bildete Sturzbäche auf den neuen Straßen und schoss in Fällen aus den provisorischen Rinnen heraus. Eine Art Massagestrahl, wie in diesen neumodischen Badeanstalten, klatschte immer wieder in die gleiche Kuhle direkt unter seinem Fenster, und Spritzer aus Schlamm flogen in alle Richtungen davon.

Nee, darauf hatte er nicht die geringste Lust. Da konnten die ihn mal. Bei so einer Sauerei ging er nicht hinaus, um die Strecke abzulaufen. Wozu auch? Keine einzige verdammte Katze jagte man bei so einem Sturm aus dem Haus. Und es würde auch keine draußen sein. Manchester United spielte, das lenkte wenigstens ein bisschen ab und half, die Nacht in dem kühlen Container herum zu kriegen. So bekam er auch nicht mit, wie aus dem Nichts ein Mann in den Schatten des neuen Parkhauses erschien.

Das peitschende Geräusch des Apparierens ging vollkommen unter in dem trommelnden Regen. Sofort war er durchgeweicht bis auf die Wäsche, egal wie rasch er den Kragen seines Trenchcoats hochschlug und sich fröstelnd darunter duckte. Die Gänsehaut tat weh und ließ sich nicht vertreiben, indem er die Arme vor der Brust verschränkte und sich ein wenig die Seiten rieb. Wunderbarer Abend, um Spuren gleich zu verwischen. Sobald er nur einen einzigen Schritt aus dem hellen Matschloch trat, füllten sich seine Fußabdrücke mit nachlaufendem Wasser, einem richtigen Sog davon, und das Profil verschwamm. Keine zwei Sekunden später rutschte Schlamm nach, und niemand hätte sagen können, dass jemals jemand an dieser Stelle gestanden hatte.

Zufrieden schniefend, zog Remus Lupin die Nase hoch und schaute sich rasch unter dem aufgezogenen Parkdeck um. Überall tropfte es, und die noch glänzenden Straßenlaternen warfen schummriges, orangefarbenes Natriumdampf-Licht über die zusammen gelegten Rohre und splissigen Hilfsbretter, die vor dem Wochenende dort hingetragen worden waren. Nur zwei Fahrzeuge zu erkennen zwischen den Containern und Lagerstätten für Baumaterial. Ein Bagger mit völlig versiffter Schaufel und das abgewrackte Auto des Nachtwächters.

Hatte sich ganz schön verändert, die Isle of Dogs, seit er das letzte Mal hergefunden hatte. Heruntergekommen seit gut zehn, zwölf Jahren war das ganze Gebiet der ehemaligen Hafenanlagen von Ost-London gewesen, seit die großen Firmen weggegangen waren und die Hauptstadt nur noch gut ein Zehntel des Schiffsverkehrs für das Vereinigte Königreich annahm. Langgestreckte alte Backsteinbauten, kurz nach dem Krieg errichtet, in dem die Deutsche Luftwaffe im 'Blitz' die Docks in Schutt und Asche gelegt hatte, waren nun abgerissen worden und nach und nach wurden steil aufragende Bürogebäude hochgezogen. Die neuen Wohnanlagen etwas näher am Stadtzentrum hatte er sich schon angeschaut. Gar nicht schlecht. Etwas zu viel Chrom und Glas für seinen Geschmack, aber was wusste ein Zauberer schon von solchen Dingen?

Das Schild, gut 5x10 Yards in Höhe und Breite, blätterte an den Ecken ab, zeigte jedoch in typischer Architekten-Zeichnung perspektivisch, wie dieses ganze Viertel einmal aussehen würde. 'Canada Square' war darüber gepinselt, und Remus betrachtete es einen langen Moment mit den Augen eines Kenners. Sah nicht übel aus, rein technisch gesehen. Aber dafür hatte er jetzt keine Zeit. Unten am alten Pier, wo die roten Häuser mit den abplatzenden Ziegeln noch ihrer letzten Tage harrten, dort musste er hin. Die Gelegenheit war günstig und würde so schnell nicht wiederkommen. Sich den klatschnassen, rotgrauen Pony aus der Stirn wischend, blinzelte er den Regen von den Hornhäuten und zog frierend die Schultern höher, bevor er sich zwischen den einzelnen Elementen eines Bauzauns hindurch zwängte und auf den pechschwarzen Teer einer gerade erst asphaltierten Straße hinaus trat.

Rohbauten und weitere Konstruktionen in mehr oder weniger fortgeschrittenen Stadien säumten seinen Weg, wie er von einer Säule zum nächsten Überhang huschte. Seine Hosenbeine schlugen platschende Falten, und mit jedem Schritt flog ein fontänenartiger Kreis aus Wasser hinter ihm hinauf, der seinen langen Mantel traf. Jetzt würde er bald die unsichtbare Bannmeile überschreiten, in die er nicht unbemerkt hatte hineinapparieren können, und während er das noch dachte, den Zauberstab im Inneren seines Ärmels fester umklammernd und unruhig zwischen den Fingern drehend, entdeckte er schon den Posten.

Aus den tiefen Schatten einer schmalen Gasse, halbwegs vernünftig überdacht von schräg aufgestelltem Wellblech, zwischen die beiden Häuser geklemmt, richtete sich eine schlanke, aber kräftige Gestalt auf wie eine stumme Statue, die mit einem Mal lebendig geworden war. Sein Gesicht war nicht einzusehen, und der Regen, unangenehm laut auf dem einzigen Schutz über seinem hohen Kopf, verwischte mehr als nur die Konturen. Trotzdem spiegelte sich das bleiche Licht der veralteten Laternen in seinen Augen auf unnatürliche Weise, reflektiert beinahe, schimmernd, zum Zurückweichen. Aber Remus lief einfach weiter auf ihn und die düsteren Straßenschluchten zu, die sich in Richtung der Themse auftaten.

Nur unwesentlich besser sehen konnte man ihn, den blassen, kränkelnden Mann in einem schäbigen Muggel-Trenchcoat, die zerschlissenen, khaki-farbenen Hosen und die braunen Lederschuhe schauten unten heraus. Die Zusammenstellung war recht unauffällig, gedeckte Farben und gar nicht mal so zauberisch verkehrt und verdreht, und dennoch horchte der Wächter auf und griff sich in die Tasche, drohend. Doch dann erkannte er nicht nur die Ärmlichkeit dieser Kleidung, sondern auch die tiefen Ringe unter den Augen, und schon ehe der unerwartete Besucher das versteckte Zeichen mit zwei Fingern gab, war ihm klar, dass hier einer von ihnen lief. Er nickte ihm nur grüßend zu und sank langsam und bedächtig wieder auf seine unbequeme Sitzgelegenheit zurück.

Man spürte es. Jeder musste das fühlen, Muggel, Hexe, Zauberer, der diese Grenze überschritt. Aber jemand wie er erst recht. Drückend, wachsam alle Sinne mit einem Mal, die Ohren gespitzt, die Nasenflügel gebläht und die Augen hastig hin und her schlagend, wie das Herz schneller zu pochen begann. Das hier war ein Revier, ein echtes, abgestecktes Gebiet rund um den Bau, markiert mit unsichtbaren Zeichen, und dennoch deutlich wahrzunehmen. Das warnte. Das schrie förmlich „Halt!“. Aber er hatte keine Wahl.

Hier versteckten sie sich, hier lebten sie, wohnten sie, wenn man das so nennen mochte, aber nicht mehr lange, denn diese Häuser und Fabrikhallen waren die nächsten zum Abriss bestimmten Gebäude. Die letzten zwei Meilen von hier bis zur Schleife der Themse bestanden noch aus Altmaterial, schäbig, dunkel, die meisten Fenster zerschlagen von gelangweilten Jugendlichen und dem Wind. Und trotzdem brannten in einigen dieser starrenden Höhlen Lichter, flackernder Feuerschein, doch niemand ließ sich blicken. Der Regen hielt auch die Werwölfe von Millwall in ihren Unterkünften. Nur diesen einen nicht.

Die Chance musste er nutzen. So schnell würde das nicht wieder möglich sein, ungestört ins Hauptquartier zu können, vielleicht sogar bis in die persönlichen Räumlichkeiten von Greyback, und er wäre wahnsinnig, wenn er es nicht wenigstens versuchen würde. Ja, gut, er hatte schon eine Menge äußerst nützlicher Informationen sammeln und weitergeben können, aber trotzdem. Es sollte sich lohnen, diese ganze Tortur, diese Rückkehr in diese scheußliche Gesellschaft, dieses Opfer. Dafür war er auch bereit, Risiken einzugehen. So wie dieses hier. Keiner wusste, was er heute vor hatte, niemand könnte ihm zur Hilfe kommen, wenn er es brauchen sollte, aber Remus hatte keine Angst. Er war kein Dummkopf, und er beherrschte Zauber, von denen jeder einzelne dieser Kerle hier nur träumen konnte, und das nicht nur, weil er einer der wenigen war, die jemals eine Schule für Hexerei und Zauberei besucht hatten.

All die Demütigungen, die schneidenden Worte, die er von ihm ertragen musste, die brannten wie Feuer, wie körperliche Ohrfeigen knallten sie, jedes Mal. „Der verlorene Sohn kehrt heim?“ hatte er gekichert mit seiner mittlerweile so rauen und knurrenden Stimme, dass man ihn kaum noch verstehen konnte. „Ist nicht schön da draußen mit all den Werwolf-Hassern, nich'?“ Keine offenen Arme waren das, wie man sich das wünschte, wenn man einsam und allein war, wenn man arm und krank und verlassen und gefürchtet auf der Straße landete wegen dieses Makels. „Int'ressiert halt nich', was für'n toller Kerl du bist, was?“ Er hatte gelacht. Leise zwar, aber boshaft, und es hatte weh getan. Sich nichts anmerken lassen, niemals, es genauso schlucken und hinnehmen wie es kam, wie eh und je. Aber nicht lächeln dabei, ausdruckslos und starr.

Mit Aufträgen wurde er selten betraut, was ihm ganz gelegen kam, denn trotz seiner enormen Fähigkeiten, die ihn auch unter seinesgleichen zum Außenseiter degradierten, vertraute ihm Greyback nicht vollständig. Ein winziger Zweifel blieb eben immer zurück. Es war allgemein bekannt, mit wem Remus Lupin – egal wie hübsch passend sein Name sein mochte – seine Jugend verbracht hatte. Niemandem konnte er erzählen, er wäre nicht in diese Machenschaften verstrickt gewesen, die gegen den Dunklen Lord geführt worden waren. Und deshalb versuchte er es erst gar nicht. Er war eben da, und wenn es was zu tun gab und man es ihn machen lassen wollte, dann durfte er. So, glaubte Greyback, habe er ihn hier unter seinen Fittichen unter Kontrolle, so könne er auf keinen Fall irgendwas ausplaudern. Das widerliche Ungeheuer hatte ja keine Ahnung. Remus grinste trotz der Kälte und trotz des Regens, grimmig vor stiller Schadenfreude und dem süßen Prickeln von vollzogener Rache.

Den flachen Hang hinunter, bog er in eine weitere dieser schmalen Gässchen ab, und unter den glitzernden Lichtern von Surrey Quays konnte er die gemächlich dahin ziehende Themse nun erkennen. Rechts und links von ihm türmten sich weitere hohe Gebäude aus Backstein auf, die leeren Fensterhöhlen hier kalt und dunkel, denn im innersten Kreis von Greybacks Revier durfte niemand sein Lager aufschlagen. Das hatte er nicht gern. Schon gar nicht bei Vollmond. Dieser Trottel, der ihn immer noch unterschätzte, weil er nicht wie er blutrünstig und halb wahnsinnig auf die Jagd ging. Remus nutzte das aus, diese ihm angedichtete Schwäche, diesen Annahme von körperlicher Überlegenheit seitens des Leitwolfs. Gerade das machte ihn ausgesprochen gefährlich für Greyback. Gemessen hatten sie sich nie aneinander, dazu war Remus viel zu schlau, wich ihm aus, wenn er in dieser ganz bestimmten Stimmung war, aus der andere Männer nur mit Risswunden und tiefen Kratzern herauskamen.

Hinter seinem Rücken hatte er sich das Vertrauen seiner engsten Betas erarbeitet, erredet, erschlichen. Alles, was Greyback besprach mit ihnen, das wusste auch Remus, alles, was er ihnen erzählte, das fand auch seinen Weg zu ihm. Immer hübsch still und heimlich, ihre Schwachstellen ausloten und über diese an sie herankommen, das war es, was er tat. Meistens war es ihm egal, kümmerte ihn nicht weiter, aber da waren so viele, denen es eigentlich nicht viel anders ging als ihm. Mit der Einschränkung, dass sie keinen einzigen Freund da draußen hatten, dass hinter ihnen niemand stand, keine Familie, niemand, der sich interessierte, der sie zu den seinen zählte. So wie dieser Mann da vorne, der ihm nun in schnellem Schritt entgegen kam und ihn fast übersehen hätte.

„Scab!“ rief Remus ihm gegen den hämmernden Regen entgegen, schniefte und hob das Kinn in Richtung des eilig herannahenden Klotzes. Dragan Scabior war ein Bär von einem Mann, größer sogar als Lupin und fast doppelt so breit, wenn auch gezeichnet von der selben kränklichen Sehnigkeit statt der enormen Muskelmasse, die er vor seinem Biss mit sich herumgetragen haben musste. Schwarzes, dickes Haar bedeckte den Kopf und breitete sich als stoppeliger Dreitagebart auf seine Wangen und das Kinn aus um diese später Uhrzeit, und die hellblauen Augen bildeten einen heftigen Kontrast dazu, wie er nun angewurzelt stehen blieb und zu ihm aufschaute. Die eine Pranke war in die Robe geglitten, die zweite griff ihm ans Brustbein, sobald er aus seinen Gedanken geschreckt wieder klar begreifen konnte. Trotz des abperlenden Regens auf seiner Stirn, war der Schweißausbruch deutlich sichtbar.

„Remus, Merlin, du bist das!“ lachte er nervös und wischte sich durch die Haare, und Remus brauchte weder zu fragen, woher diese Angespanntheit kam, noch überhaupt misstrauisch zu werden. Wer so hoch in der Hierarchie der größten (und einzigen) Werwolf-Kolonie von Großbritannien steckte, der war ein leichtes Ziel für Höherstrebende, wenn er so allein durch die dunklen Gassen lief, mitten in der Nacht. Aber hier sackte Scabior schon beruhigter ineinander, denn das war Remus Lupin, der da den Hang hinunter kam, und vor dem musste er sich nicht fürchten. Lupin hatte noch nie und würde sicherlich auch nie irgendwelche Ansprüche erheben. „Ist er noch da?“ erkundigte sich der kleinere Mann und deutete immer noch nur mit dem Kinn hinter ihn auf das große, viktorianische Hafengebäude direkt am Pier, die Arme fest in den Achseln verschränkt, um die klammen Finger vor der Kälte zu schützen.

Im ersten Augenblick war sich Dragan gar nicht sicher, von wem er da sprach, aber dann dämmerte es ihm. „Oh. Nein,“ schüttelte er den Kopf und wirkte mindestens genauso angenervt wie Lupin. Der rollte mit den Augen und murrte unzufrieden. Der ganze Weg in diesem Dreckswetter umsonst, was? Tja, so war Greyback eben. Dragan grinste verständnisvoll. Er hatte keine Ahnung, wie gespielt diese Reaktion war, und wie Remus innerlich frohlockte. Perfekt. Genau so sollte es laufen, Greyback und seine Jungs bereits fort zu einer Übergabe von Schmuggelgut, der derzeitig größten Einnahmequelle des Clans, natürlich unter Federführung einiger Todesser. Aber das hätte Fenrir niemals zugegeben.

Gar nicht mal viel älter als er war Scabior, und manchmal sah man das, auch wenn ihm sein Dasein als Werwolf noch mehr zugesetzt hatte als Remus. Niemals hatte er Vollmondnächte unter dem Einfluss des Wolfsbann vor einem warmen Kamin verbracht. Keiner hatte ihn bekocht und gern gehabt und sich um ihn gekümmert. Und auch wenn sein Kopf noch frei von den so präsenten silbergrauen Strähnen in Remus' Haar war, so mischte sich sein Bart doch schon in Salz und Pfeffer, und die Augenränder warfen schwere Falten. Merkwürdig. In Teds Jahrgang gewesen. Geboren 1953. Und nun schon ein alter Mann, mit knapp über 40.

Die Lippen schürzend, hob Dragan einen Arm über die Stirn, um sich von den fallenden Tropfen abzuschirmen, wie er sacht den Kopf schüttelte. „Hat dich wieder nicht mitgenommen?“ konnte er es nicht fassen und zog eine Braue hoch, sobald Remus, irgendwie enttäuscht und wortlos verneinte. Scabior knirschte mit den Zähnen. „Unter uns gesagt: Er ist'n ziemlicher Idiot,“ befand er flüsternd hinter vorgehaltener Hand und zwinkerte. „Wir können da draußen jeden Mann gebrauchen, der tatsächlich mit einem Zauberstab umgehen kann, aber er ...“ Der Werwolf rollte mit den Augen, „er lässt sich lieber diese Pappenheimer von Malfoy andrehen, diesem arroganten Sackgesicht.“ Das Knurren tief aus der Kehle jagte einem eine Gänsehaut das Rückgrat hinauf und zeigte deutlich, wie die Verhältnisse waren. So anders er auch sein mochte im Vergleich zu Greyback: Er war ein Werwolf durch und durch.

Wie immer ohne das geringste Mienenspiel, schaute Lupin ihn bloß an, ausdruckslos, sich hinter einer Maske versteckend, aber Dragan nahm es ihm nicht übel. Die meisten Ihresgleichen stellten sich fürchterlich an in Lupins Gegenwart, als habe er die Staupe oder sowas. Dummköpfe. Der Intelligenteste von ihnen, eine Bereicherung, die ihnen das Leben so viel leichter machen konnte. Aber sie ließen es nicht zu. Als würden sie die Situation genießen. „Naja, andererseits,“ grinste Scabior beruhigend, wollte ihm die Enttäuschung ein wenig nehmen, „soll's ja kein Zuckerschlecken sein in letzter Zeit, dem Dunklen Lord zu nahe zu kommen.“ Er boxte Remus mit einer seiner pfundschweren Fäuste freundschaftlich gegen die Schulter, dass der bleiche College-Professor fast umfiel. „Da kann Zuhause bleiben nicht so schlecht sein.“

Ein winziges Lächeln huschte über Lupins müdes Gesicht, und zufrieden schnaubte Scabior. Na, das sah doch schon viel besser aus. „Ich muss los,“ fiel ihm wieder ein, mit einem Mal überhaupt nicht mehr so scharf auf diesen Trip. Aber so war das eben. „Diese verdammte Rennerei bis hinter den Posten, bevor ich apparieren kann, das ist doch ...“ Er schüttelte heftig den Kopf und sagte nicht, was er wirklich von dieser Sicherheitsmaßnahme hielt, und Remus erneut, dieses Mal weniger fest, auf die Schulterkappe klopfend, trat er an ihm vorbei. „Das wird alles anders, wenn ...“ Nun seufzte Dragan und sprach auch das nicht aus, konnte Remus dabei nicht anschauen. Das brauchte er auch nicht. Wenn er Greyback entthront hatte und selbst Alpha geworden war, das meinte er damit. Vielleicht keine schlechte Idee.

„Pass auf dich auf,“ wünschte Lupin und erwiderte den körperlichen Gruß, und Scabior zwinkerte. „Du auch.“ Und dann sprintete er los, patschend durch die vielen Pfützen und die Sturzbäche aus Regen, die rechts und links die Gasse hinunter rauschten und irgendwo dort unten in die Themse liefen. Keine Zeit, um auf Lupin zu warten, der jetzt sicherlich auch zurückkehren würde, um die Bannmeile zu verlassen und zu seiner Wohnung irgendwo in London East zu apparieren.

Aber da täuschte er sich gewaltig. Sobald Dragan Scabiors Schritte um die Ecke auf dem Kopfsteinpflaster verhallt waren, eilte Remus los, aber in die entgegen gesetzte Richtung, mit gebeugten Knien hinunter auf den Pier, dass die Lederschuhe nur so klapperten. Greyback war nicht da, hatte all seine Jungs mitgenommen zu diesem neckischen Treffen mit Malfoys Nachfolger. Oh, er konnte sich so herrlich lebhaft vorstellen, wie der dreinschauen würde, und dennoch keine Wahl hätte nach dieser Scheiße, die er im Ministerium gebaut hatte – das Grinsen erstarb sofort, wie ihm dieser hässliche Stich wie ein schneidender Blitz durch die Brust fuhr, aber Remus biss sich auf die Zunge und lief weiter.

Nebelfelder zogen dünn und schleierhaft dicht über dem trägen Wasser der Themse vorüber, und nicht einmal sie wurden von dem mehr und mehr abflauenden Wind zerrissen. Der Regen fiel weiter, und plätschernde Geräusche begleiteten ihn laut, wie die Tropfen auf dem Fluss aufkamen und mit ihm verschmolzen. Positionslichter von kleineren Binnenschiffen, auf dem Weg hinunter zu den großen Häfen an der Mündung in die Nordsee, waberten schwach durch die Nacht und beleuchteten blässlich die hoch aufragenden Mauern des früheren Verwaltungsgebäudes.

Hier gab es Fensterscheiben, verschmiert und dreckig zwar, aber ab dem ersten Stock vorhanden. Keine Laternen dahinter, nicht mal das Flackern von wärmendem Feuer, und die unteren Rahmen waren alle sorgfältig mit Brettern vernagelt. Keine Muggeleindringlinge, nicht hier. Bei Vollmond durften sie ruhig, sollten sie doch, aber dann verirrten sie sich nicht hierher, wie Schafe, als wüssten sie, welcher Schrecken dann zwischen all diesen heruntergekommenen Häusern und Hallen auf sie lauerte. Remus schüttelte sich vor Ekel und stoppte endlich am Fuß dreier Stufen ab. Abgesplittert waren die Ecken, die Kanten längst abgerundet von zu vielen Schuhen, die in 50, 60 Jahren darüber gelaufen waren. Und die schwere, schwarze Tür mit dem versifften Guckfenster in der Mitte lag an ihrem oberen Ende.

Es war ruhig hier unten. Nur der Regen trommelte und der Wind pfiff, und die eisige Kälte hier unten am Pier krabbelte mit klammen Fingern in die Ärmel, die Hosenbeine und den Kragen, und sogar den fehlenden Knopf an dem einfachen Hemd unter dem Trenchcoat nutzte sie aus. Wie eine Ladung Schnee gegen den nackten Bauch gedrückt, so fühlte sich das an, und Remus raffte seinen Mantel enger zusammen, wie er dort stand und hinaus lauschte. Angeklatscht hingen ihm die Haare in der Stirn, doch er nutzte seine Augen gerade sowieso nicht. Vollkommen ruhig schraubte er seine Herzfrequenz herunter und horchte. Nichts bewegte sich. Er war allein. Das Haus war leer.

Aber Remus Lupin war nicht dumm. Er beging nicht den Fehler, sich in Sicherheit zu wiegen. Greyback war nicht besonders schlau, ja, aber er hatte Leute um sich herum, die das Denken für ihn übernahmen. Und er hatte seine Anweisungen von Voldemort selbst. Den Zauberstab zückend, leckte er sich die Lippen und erklomm nur die erste Stufe, einen Fuß immer noch fluchtbereit auf dem hölzernen Pier hinter sich, bevor er nach Spuren von Magie zu suchen begann. Es dauerte nicht lange, er musste nicht großartig stöbern. Ein Grinsen huschte ihm über die bleichen Züge, wie pulsierend gelbes Licht rund um die massive Tür aufleuchtete, in den Rahmen hineinsickerte und sich wie ein Kissen um den Knauf und die Klinke innen legte. „Erwischt,“ flüsterte der Spion heiser und überlegte nicht lange, was er mit einem solchen Anti-Eindringlings-Fluch anstellen wollte.

Brechen konnte er ihn nicht. Das würde Aufsehen erregen, meilenweit sichtbare Funken sprühen, die jedes magische Augen zu deuten wüsste. Und außerdem wollte er ihn nach dieser Aktion wieder auf die Tür legen können, damit sein Besuch vollkommen unbemerkt blieb und keine Nachforschungen nach sich zog. Verlegen, ausquartieren, das musste er. Remus lächelte bei dem Gedanken an dieses kleine Büchlein in roter und grüner und goldener Decke, kunstvoll gestaltet und von rechts nach links zu lesen. Es hatte ihn so viel gelehrt und tat das immer noch. Alte Zauberkunst, von großen Meistern geschaffen, Flüche und Banne und Sprüche hatten sie erfunden, die bis heute die tiefen Katakomben ihrer Gräber schützten und von Hexen und Zauberern wie Bill Weasley in jahrelanger Arbeit nur gesprengt werden konnten. Komplizierte Sicherungen wie das Pharaonen-Rätsel von Gizeh, der Blutfluch von Alexandria oder die Lebenden Wächter des Totenbuchs. Und die Spielereien dieser Prinzipalen hatte er zur Hand und in seinem Gedächtnis. Und die waren schon erschreckend.

Mit einem großflächigen Schwung des Erlenholzes murmelte Remus dieses merkwürdige Wort: „Imschi!“ - 'Geh'! Und das gelbe Glühen sammelte sich wie eine Traube aus Leuchtkäfern und stob davon, schwebte unerkannt irgendwo dort oben in der Luft und wartete darauf, zurückgerufen zu werden an seinen angestammten Platz. Zufrieden, fast ein bisschen überheblich, grinste Lupin und zog sich am Knauf bis nach oben auf die letzte Stufe hinauf. Nun war der Weg ins Innere des Hauses frei. Die nächsten Stolperdrähte mochten auf der anderen Seite dieser Tür warten.

Er schob die quietschende Pforte in den düsteren Flur und trat vorsichtig auf die knarzenden Dielen. Muffig, modrig roch es, wo Wind und Wetter viel zu lange Einfluss gehabt hatten, und nicht nur das erinnerte ihn schaudernd an die Heulende Hütte im Tal von Hogsmeade. Da war eine Präsenz, nur unterstrichen von diesem Geruch aus Blut und Markierung, die jedem Menschen mit Instinkt eine Warnung um die Ohren prügelte. Hier lebten keine Menschen. Hier hauste ein Raubtier, eine Bestie, die getötet hatte und wieder töten würde. Bemüht, durch den Mund zu atmen, suchte Remus mit in der Dunkelheit glitzernden Augen den finsteren Flur und das schräg über ihm liegende Treppenhaus ab. Nichts zu sehen. Ohne dem Raum den Rücken zu zudrehen, schloss er die Tür hinter sich und sperrte das Trommeln des Regens und das Rascheln verdorrter Blätter vom vergangenen Jahr an den verkrüppelten Büschen aus.

Nichts rührte sich. Keine Schritte, keine Stimmen, völlige gespannte Stille. Und kalt war es hier drin, fast noch kälter als draußen, und dabei war Februar. Nicht geheizt offenbar, und dabei hatte er das ganz anders in Erinnerung. Werwölfe, besonders in ihrer menschlichen Gestalt, genossen für gewöhnlich die angenehme, feuerlose Wärme, die so ein Muggelgasofen verbreiten konnte. Aber für heute hatte man den Hahn wohl schon herunter gedreht. Eine feine Wolke aus gefrierendem Atem bildete sich vor seinem Mund.

Nein. Das war keine natürliche Kälte. Es konnte hier drin nicht eisiger sein als draußen, wenn sonst den ganzen Tag die Heizung bollerte. Alarmiert duckte Remus sich mit hoch erhobenem Zauberstab, und da hörte er auch schon, was er gefürchtet hatte. Ein langgezogenes, rasselndes Atemgeräusch, irgendwo schräg hinter und über ihm, so dicht schon, dass er nur noch eins tun konnte: Mit einem Satz halb nach vorn springend und sich gleichzeitig herumdrehend, brachte er sich Angesicht zu Angesicht mit dem Dementor, der hinter der Tür gestanden haben musste.

In der lichtlosen Dunkelheit nur noch größer, verharrte die schlanke, verhüllte Gestalt, und die Gelenke der schleimigen Finger klickten, wie er die Hände bewegte. Verdammt. Damit hatte er nicht gerechnet, absolut nicht. Woher hatte Greyback den? Seit wann? War das vielleicht der Grund, wieso Ratchfield verschwunden war?

Den Rahmen einer offenen Tür und die Stufen ins Obergeschoss direkt hinter sich, tastete Remus nach der Wand, um sicher zu gehen, dass er den Rücken nicht offen irgendeiner weiteren Gefahr präsentierte. Den Zauberstab mit der vor Aufregung glühend drohenden Spitze streckte er dem Dementor entgegen, auch wenn dieser nicht sehen konnte. „Bleib, wo du bist, du Drecksvieh!“ raunte er ihn an, erzielte keinerlei spürbare Wirkung damit. Im Gegenteil. Der Dementor machte eine Art Schritt auf ihn zu, ohne dass sich die Kutte ausbeulte oder dass ein Fuß sichtbar wurde, und instinktiv prallte Lupin gegen die Wand. Nicht darauf vorbereitet zu sein war schlecht. Jetzt, im Angesicht dieses Monsters noch die Konzentration aufzubringen, jede einzelne seiner glücklichen Erinnerungen zu unterdrücken und nur die eine herauszusuchen, die ihn retten würde, war so gut wie unmöglich. Aber er musste! Er musste, er hatte keine Wahl, außer dem Tod. Nur für eine Sekunde zog er das in Betracht, bevor er sich entschieden dagegen wehrte.

Zu spät. Da waren die Stimmen in seinem Kopf, ein Durcheinander daraus, wie er nicht unterscheiden konnte, welches nun sein schrecklichster Moment gewesen war, womit der Dementor ihn am besten quälen, woraus er die größte Macht ziehen konnte. Die gellenden Schreie seiner Mutter. Dumbledore, so sanft und gütig sprechend, wie konnte das weh tun, wenn man seine Worte nicht kannte? Bellendes Lachen, das mit einem Schlag erstarb, als höre man einen Gong rückwärts. Moody, der nach ihm rief, während ihre Stimme gleichzeitig immer schwächer wurde.

Er verdrehte die Augen und wehrte sich, so gut er konnte, aber es half nichts. Im selben Augenblick spürte er, wie sie ihm alle ein zweites Mal entrissen wurden, sie alle, die nicht mehr waren, und alles, was er noch machen konnte, bevor er rücklings an dem Rahmen hinunter rutschte und auf der untersten Stufe zu liegen kam, war seine Hand in das Hemd über seinem Rippenbogen zu verkrallen, als könne er sein Glück damit schützen.

Nein! Nein, nein, nein! Jetzt noch nicht! Sich aufbäumend mit aller Kraft, hob er den zitternden Zauberstab wieder höher, und der Dementor hielt inne und blieb wo er war, halb vornübergebeugt, die glitschigen Krallen schon gespreizt und zum Ausstrecken bereit, um ihm an die Kehle zu greifen. Ein glücklicher Gedanke! Nur einer, für den Patronus! Nur einer! Er wusste, dass er welche hatte, viele davon, so viele. Aber gerade jetzt, mit diesen lauter und deutlicher werdenden Stimmen im Kopf, die Bilder dazu langsam in pulsierenden Streiflichtern auftauchend, fiel ihm kein einziger ein. Der Dementor spürte die zunehmende Verzweiflung und löste sich aus seiner Starre. Die Finger zuckten in stiller Vorfreude.

Ein einziger glücklicher Gedanke! Wenn er keinen fand, wenn er keinen zu fassen bekam, dann würde er sie nie wiedersehen. Dora.

Der silberhelle Patronus schoss mit solcher Gewalt aus der Spitze des Erlenstabes, dass er von der Wucht in die Wand gepresst wurde, und die Stufe unter ihm zerbarst. Noch bevor die Flut aus intensivem Licht ganz herausgeflossen war, überschlugen sich die tanzenden Wellen und formten das so wohlbekannte, seelenverwandte Tier mit dem buschigen Schwanz, die winzigen Ohren aufgestellt in Angriffslust, und das Näschen gerümpft, als wäre es ärgerlich. Schwarze, weiße, gräuliche Streifen auf dem Rücken, wuselte es hastig und kribbelig umher, quietschte und umstob den zurückweichenden Dementor in Schleifen aus blendender Helligkeit. Remus' eigener, Remus' bester Patronus, das Backenhörnchen.

Er kriegte es nicht mit dort in der Ecke, wie der Seelensauger zusammen zu schrumpfen schien unter einem so mächtigen Ansturm, wie er den Boden unter den verborgenen Füßen zu verlieren schien und dünner wurde, verdorrte wie ein trockener Ast im Feuer, so sehr ließ er sich von dieser Lawine aus Erinnerungen überrollen und durchströmen. Bis in jeden Zipfel seines Körpers sickerte das Glück, und er genoss es, auch körperlich, wie ihm das Blut in schnellen, wummernden Pulsstößen in die Lenden schoss und bis runter in die Zehen wärmte. Ganz leicht war ihm der Kopf, völlig verdrängt jeglicher Schmerz, wie er ihre kalte Nasenspitze im Ohr spürte, sich daran erinnerte, wie ihre schlanken Hände sich anfühlten, wenn sie sich von unten her an seinen Schultern festhielt. Sie lachte so schön, so laut, fast ein bisschen wie ihr Gegenstück, und fiel die Sonne auf ihre Augen, dann glitzerten sie wunderbarer als jeder Diamant.

Wenn sie seinen Namen flüsterte, stellte sich jedes noch so winzige Härchen auf, aber das Beste, das Beste waren ihre weichen Lippen, egal wo, ganz egal wo, Hauptsache ...

Der Dementor verpuffte wie Magnesium mit Kaliumpermanganat vermischt, und das Streifenhörnchen huschte noch durch den nun leuchtend erhellten Flur, als wolle es feiern, tanzen, hatte überhaupt keine Lust, schon wieder fortzugehen. Aber dann zischte es wieder los, wirbelte umher und verlor sich in einem silbernen Nebel, und dabei keckerte es fröhlich und zufrieden mit einer solchen Tat. Ein Seelensauger weniger auf dieser Erde.

Dunkel wurde es wieder im Treppenhaus am Hafen, und erst einmal konnte Remus Lupin überhaupt nichts sehen. Er rang nach Atem, blinzelte hektisch, als könne er seine Augen damit schneller an die zurückgekehrte Finsternis gewöhnen, und dann schlug er sich fest mit der flachen Hand gegen die Stirn, dass es nur so klatschte. Wo war das hergekommen? Wieso war das da? Wo hatte sich das versteckt? Als müsse er nachsehen, rupfte er den Trenchcoat auseinander und fand nur das schwitzig zerknüllte Hemd vor, wo sich seine Brust mächtig hob und senkte.

Es war dieser eine Moment im Turmzimmer gewesen, der Augenblick, in dem ihm drei dumme Jungs klar gemacht hatten, dass sie bei ihm und zu ihm stehen würden, egal was war. Oder für den besonderen Knalleffekt ein Spaziergang im Schein des abnehmenden Mondes, Arm in Arm mit drei frisch gekürten Animagi. All die Jahre war das Streifenhörnchen erschienen, wenn er es damit gerufen hatte, hatte ihn niemals enttäuscht. Und jetzt das.

Unaufhaltsam. Unschlagbar. Sein glücklichster Gedanke.

Und obwohl er davon mit einem Mal lachen musste, war ihm gleichzeitig entsetzlich übel.


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz