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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Hogsmeade bei Nacht

von Teekon

„Alohomora,“ flüsterte Sirius und tippte sacht mit der Spitze seines Buchenstabs auf den schweren Riegel hoch oben über seinem Kopf. Augenblicklich klackerte eine Kaskade von metallischem Klappern und Schnacken durch die ganze Tür von oben nach unten, sprangen Schlösser auf und kippten Schieber zur Seite. Und dann gab es ein seltsames Pochen, wie ihnen die ganze Wand entgegen zu kommen schien, und feines Licht von entfernten Straßenlaternen sickerte durch die mit einem Mal sichtbar gewordenen Spalten zwischen Tür und Rahmen. Gewichtig seufzte Black und hob die Schultern, wie er sich zu den anderen umdrehte und sie mit großen, ernsten Augen ansah. Jetzt war es getan.

„Und du bist dir ganz sicher, dass du das willst?“ erkundigte sich James lieber noch einmal, schaute Remus eindringlich an und wartete auf ein bestimmtes, wenn auch zögerlich erfolgendes Nicken. „Ja,“ hauchte er mehr, als dass er es aussprach, und Peter prustete und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Na gut. Dann sollte es so sein. Und Sirius zwängte seine Finger in den Rahmen, um die Tür zu ihnen herein zu ziehen. Sie quietschte erbärmlich, nie zuvor in rostigen Angeln bewegt, und der schmale, schäbige Flur schien zusammen zu schrumpfen, wie die Welt da draußen herein drängte.

Die Stufen fielen genau so schief und knarzend von diesem Ausgang abwärts auf den von alten Blättern und schmilzendem Schnee übersäten Vorplatz wie drinnen die verheerten Treppen. Noch nie zuvor war jemand diesen mit Schlaglöchern gespickten, unbefestigten Pfad hinunter gelaufen, der sich am östlichen Ende des Dorfes mit der Hauptstraße vereinigte, genau dort, wie die 3 Besen standen. Von hier aus konnte man eine steile Böschung erkennen, die in der zunehmenden Dunkelheit verschwimmend und unscharf, von dornigen Büschen gekrönt, die Eisenbahnschienen in ihrer Mulde hielt. Über den Wipfeln der Haselsträucher glitzerte die stille, weite Fläche des Sees, und irgendwo dort oben hinter den wabernden Nebelschwaden leuchten die Fenster von Hogwarts. So weit weg von hier.

Das Dorf war von hier aus nicht zu sehen, denn es befand sich in ihrem Rücken, und so beschattete die Heulende Hütte den eingefriedeten Hof, auf den Sirius nun langsam und vorsichtig hinaustrat, als befürchte er weitere Sicherungsmaßnahmen. Doch da war nichts. Keine Abwehrzauber und kein Alarm. Es war vollkommen ruhig. Trotzdem blieben die Jungen misstrauisch, und James steckte den Kopf aus der Tür, um sich sorgfältig umzusehen. Das trübe, klamm-kühle Spätwinterwetter legte sich wie Fingerchen aus winzigen Tropfen auf seine Haut, und er musste sich schütteln. Die Sicht war so nicht sonderlich weit, und Wolken hingen dicht über dem tief und lang geschnittenen Tal.

Zu beiden Seiten schmiegten sich Sanddornbüsche gegen die schiefen Holzsäulen, die den Ausgang (Eingang konnte man das ja nicht nennen, wo man nicht hinein kam) flankierten, und die orange-gelben Beeren in dichten Trauben daran leuchteten schön und traurig im fahlen, rasch abnehmenden Licht dieses Februarabends. Aber ansonsten gab es keinerlei Farbtupfer in dem Grau in Grau der ausklingenden Jahreszeit, und es wurde wirklich Zeit für wärmere Temperaturen, damit die Blumen herauskommen und dieser Trostlosigkeit ein Ende bereiten konnten. Heute Abend war das alles nicht wichtig.

„Nichts zu sehen, und niemand kann hier Einblick nehmen,“ bestätigte Sirius von seiner etwas besseren Position aus und breitete die Arme aus. Weder hinauf, wo rasch matschige Wiesen mit halb vermodertem, gelb gewordenem Gras die Hügel aufwärts stiegen, noch hinunter in Richtung des Dorfes, konnte man irgendein lebendes Wesen entdecken, und die einzige Laterne war schon lange nicht mehr gepflegt worden. Hierher würde sich niemand verirren. Und sie brauchten ja auch nur ein relativ kleines Zeitfenster. „Dann komm' wieder rein,“ winkte James ihn zurück, und Sirius war mit ein paar schnellen Schritten wieder bei ihnen im Flur.

Erst gestern war der Valentinstag gewesen, und heute waren sie bereits wieder in Hogsmeade, wenn auch am Ortsrand und vollkommen ohne das Wissen ihrer Lehrer. Nur einen gab es dort oben im Schloss, der sich die ganze Nacht unruhig im Bett hin und her wälzen und sich fragen würde, wie das ging, wie sie das machten, welcher Trick dabei war. Wie konnten drei Jungs ohne großartige magische Begabung, mit nichts weiter als einem Argentum et Aconitum ausgestattet, jede Vollmondnacht mit einem Werwolf in einer abgesperrten Hütte verbringen, aus der es kein Entkommen gab? Ja, Snape würde sich das fragen, aber egal, wie viel er darüber nachgrübeln würde, er konnte niemals auf die wahrhaftige Lösung kommen.

Und reden konnte er auch nicht, deshalb war es vollkommen irrelevant, dass er vorhin mit Evans geflüstert hatte, dass er versucht hatte, ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Sie hatten ihn genau gehört, oh ja, und der schlacksige Slytherin hatte noch keine Ahnung, was für einen unangenehmen Monat ihm die vier Rumtreiber dafür bescheren würden. Der Waffenstillstand war längst beendet. Mochte sein, dass Snivellus „was gut hatte“ bei Sirius, aber James hatte es ausgeglichen, indem er seinen dämlichen Hühnchenarsch gerettet hatte, und zwischen diesen beiden Jungs übertrugen sich abgegoltene Schulden von einem zum anderen und vice versa. Und es reichte. Widerlich war das, was er da versucht hatte. „Sie schleichen sich raus bei Nacht, wo gehen sie hin?“ hatte er gezischt, geflüstert dort oben im Brunnenhof hinter einer der hohen Säulen. Und sie waren unter dem Tarnumhang gewesen, auf dem Weg zur Peitschenden Weide. Das würde er bereuen! Oder zumindest würde er irgendwas bereuen und keinen Schimmer haben, was eigentlich.

Und absolut sinnlos war dieses Gespräch ohnehin gewesen. Denn Severus Snape konnte nichts wissen von einem heimlichen Deal zwischen seiner besten Freundin und dem so verhassten James Potter, einem Handel, den sie schon vor vier Jahren geschlossen hatten, auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum, an einem ähnlichen Vollmondabend wie heute. Grimmig grinsend schmunzelte James und rieb sich die kühl gewordenen Hände, wie die kühle Brise, die nach Schneematsch und Graupel roch, durch den engen Korridor zog und in den vielen Spalten der Heulenden Hütte pfeifendes Jaulen hervorrief. Ein kleiner Vorgeschmack sonst, aber nicht heute.

Nein, keiner von ihnen musste sich Gedanken machen. Eine kleine Erinnerung mittels Zauberstab und Stolperfallen würde Snape schon nicht vergessen lassen, was Dumbledore zu ihm gesagt hatte. Und Lily Evans hielt sich an den Deal, würde niemals riskieren, nichts mehr über Voldemorts Machenschaften erfahren zu dürfen, und überhaupt. Das war nicht ihr Stil. Wenn sie was wissen wollten, dann würde sie Remus direkt und höchstpersönlich fragen, dazu war ihre Beziehung eng genug. „Er ist krank, Sev!“ hatte sie gesagt und ausgeholt, als wolle sie ihn auf die Brust schlagen. Und dann waren sie rasch weitergehuscht über die überdachte Brücke und die nasse, glitschige Wiese, denn die Sonne blieb nicht stehen und sie hatten viel vor heute Nacht.

„Also?“ meinte Peter und warf Remus einen erwartungsvollen Blick zu, während Sirius sich die Oberarme warm rieb und fröstelte, und Lupin schaute von einem zum anderen. „Letzte Chance, Moony!“ erinnerte Black mit einem Zucken seines Kinns in Richtung der sich mehr und mehr herabsenkenden Dunkelheit da draußen vor der nun offenen Tür. „Fühlst du dich gut dabei?“ präzisierte James diese Frage und forschte aufmerksam in seinem Gesicht. Fast wie ein Läufer vor dem Start oder ein Boxer im Ring hüpfte Remus auf und ab und schüttelte seine Arme aus, wie er heftig nickte mit geschlossenen Augen. „Ja, es ist in Ordnung,“ bestätigte er noch mal, dass er sich das wirklich gründlich überlegt hatte.

Es war immerhin seine eigene Idee gewesen, und auch wenn die anderen Jungs gleich Feuer und Flamme gewesen waren, mussten sie doch zugeben, nach der Aktion mit Snape im vergangenen Jahr etwas Bammel davor gehabt zu haben. Naja, der Sinn der Sache war es gewesen, ihm Gesellschaft zu leisten, und das taten sie, bei jedem Vollmond. Aber er wurde rastlos und langweilte sich, und für James war es gar nicht möglich, das Untergeschoss der Heulenden Hütte zu verlassen. Somit waren sie regelrecht an den größten Raum dort unten in der hinteren Ecke gefesselt. Und das würde nicht mehr lange gut gehen. Remus konnte sich sehr gut erinnern nun an diese Nächte, und er wusste, entsann sich dessen hervorragend, wie er immer unruhiger wurde. Irgendwas musste passieren. Und da gab es eben nur diese eine Möglichkeit.

„Wenn wir da raus gehen, glaubst du, wir kriegen dich dann auch wieder rein?“ hakte Sirius nach und kaute sich von innen auf der Wange herum, mochte gar nicht daran denken, ihm erneut ein scheußliches Sternenmal auf die Stirn hexen zu müssen, aber Lupin nickte sofort wieder bestimmt. „Das wird nicht das Problem sein.“ Die Halswirbelsäule einrenkend, blies er Luft aus den Lungen, wie ihm das selbst nicht mehr ganz geheuer war, wo die Zeit nun so nahe rückte. Die Tür war offen. Das Gefängnis gesprengt. Und sein Revier mit einem Mal so viele hundert Quadratmeilen gewachsen. Eine wundervolle Vorstellung! All die Eindrücke, die Gerüche, das Gefühl von Gras unter den Pfoten, oder von weichem Waldboden oder plätschernden Bächen, das musste einfach fantastisch sein!

Ein wenig den Kopf hin und her wackeln lassend, leckte James sich die Lippen. „Und wenn du wieder so ausrastest?“ sprach er den Moment mit Snape im Keller an, wo er sich in solcher Rage gegen die stählerne Tür geworfen hatte, dass Abdrücke seines Brustkorbs darin zurückgeblieben waren. Sofort grinste Remus verlegen, aber hatte eine Antwort parat. „Ihr seid verwandelt!“ wies er ihn auf die veränderten Bedingungen hin. „Und Sirius und du, ihr seid so groß, ihr könnt mich in Schach halten!“ war er sich sicher, dass sie ihn würden kontrollieren können, wenn es wirklich hart auf hart kam. Und in ihrer Gegenwart, als Animagi, war der Wolf sowieso wesentlich gesetzter und entspannter und konnte sich ohne Schwierigkeiten am Riemen reißen.

„Und Peter hat doch bewiesen, dass er mich beruhigen kann, selbst wenn ich richtig loslege,“ klopfte er dem Kleinsten von ihnen fest und lobend auf die Schulter, worauf Pettigrew stolz über das ganze Gesicht grinste. Das konnte er! Obwohl er dafür wirklich seinen ganzen Mut hatte zusammen nehmen müssen. Die eine Hand ausstreckend, als halte er die Zügel eines Pferdes, bockte er gespielt auf und ab. „Werwolf-Rodeo!“ nannte er das feixend, und die anderen mussten lachen oder zumindest prusten. Was für eine Vorstellung! Zwar war ihm das etwas peinlich, aber Remus wollte sich nicht beschweren, sonst könnte noch jemand auf die Idee kommen, diese Aktion abzublasen.

„Hm,“ machte James also, zumindest auf diesem Gebiet zufrieden gestellt und rieb sich überlegend das Kinn. „Ich würde trotzdem vorschlagen, dich von Menschen so weit wie möglich fern zu halten,“ schlug er vor, und jeder stimmte ihm da zu. „Genau deshalb habe ich ja auch einen Plan!“ hob Lupin überlegen einen Finger und ließ die Brauen so schnell hüpfe, dass sein ganzes Gesicht davon hell wurde. Von seinem Platz an der immer noch offen stehenden Tür aus knirschte Sirius mit den Zähnen. „Kann's mir denken,“ meinte er, drehte sich ein wenig herum und deutete nur mit dem Kinn in die selbe Richtung, in die Moony bestimmt schaute. „Wir gehen einfach da hin, wo absolut keine Menschen sind!“

Sich am Kopf kratzend, dass ein schabendes Geräusch entstand, zog Peter, stusslig wie immer die Oberlippe hoch. „Und wo soll das sein?“ James holte aus und schlug ihm vor den Hinterkopf, Sirius stöhnte und rollte mit den Augen, aber Remus grinste nur noch ein wenig breiter. „Na, im Verbotenen Wald!“ zeigte er mit ausgestrecktem Finger die steiler werdenden Hänge empor, aus denen Brocken von dunklem Felsen staken, und dort oben ragten wie eine Mauer aus lebenden Pflanzen die Bäume des Waldrandes empor. Peter schluckte fest.

Zufrieden richtete Remus sich zu voller (und wirklich stattlicher) Größe auf und schaute überlegen auf sie alle herab. Na, konnte da noch einer was gegen sagen? Es war so gut durchdacht, wie es eben ging! Er musste raus, er wollte raus, er wollte die Kraft und die Furcht, die andere Wesen vor ihm hatten, nutzen können, um Neues zu erfahren, um mehr zu sehen, um unter die dichten Zweige der Bäume zu schlüpfen und ganz besondere Wege zu gehen! Die Verbindung von Wolf und Mensch sprach da aus ihm, das wusste er genau, aber er genoss es. Denn da waren keine Gedanken an Blut und berstende Knochen, sondern nur Neugier und Wissensdurst, gepaart mit einer nie gekannten Abenteuerlust. Schön fühlte sich das an.

Er würde schrecklich müde sein am Tag darauf, wenn sie so weite Strecken liefen. Und ausgelaugt und erschöpft würde er sein, wenn die Sonne den Horizont fand. Aber es war ihm egal. Das war es wert. Und zum ersten Mal in seinem Leben sehnte er diesen ersten Schlag herbei, zuckte er nur, krümmte sich nicht in die Agonie hinein. Die in den Kopf schießende Blässe verdeutlichte die tiefen Ringe unter den Augen nur ein wenig, wie Remus sich an die Brust griff und sich abwandte. Zeit, nach oben zu gehen, und ohne ein Wort sagen zu müssen, stapfte er davon, Schritt für Schritt, zog sich am Geländer hinauf. Schleppend wurde sein Gang erst, als er das Obergeschoss erreichte, während die anderen Jungen ruhig, gelassen, aber mit feuchten Augen hinter ihm her schauten.

Es war beim letzten Vollmond gut gegangen. Es würde auch heute in Ordnung sein. Dieses Mal eben da draußen im Wald. Seufzend schlug sich Sirius Black mit beiden Händen gegen die Nähte seiner Hosen und zuckte die Achseln. „Tja, Leute,“ befand er, steckte den Zauberstab in die Innentasche seiner Robe und quiekste, halb schon vergnügt, halb noch in stiller Sorge. „Dann bin ich mal ...“ Aus dem letzten Wort wurde ein Winseln, wie der große, pechschwaze Wolfshund mit hechelnder Zunge vor ihnen auf den ausgerissenen Dielen erschien. „Tatze!“ verkündeten Peter und James grinsend.

Und während es über ihnen polterte und auch die beiden Jüngsten sich in ihre Animagi-Gestalten verwandelten, wieselte der Hund schon mit Begeisterung nach draußen, schnüffelte hier an den Beeren und dort am Boden, und das Mondlicht spiegelte sich in den großen, braunen Augen. Und dann hob er ganz selbstverständlich ein Bein und pinkelte mit einer Art süffisantem Hundegrinsen an die Wand. Revier markiert. Von Sirius „Tatze“ Black.


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