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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Outstanding, Mr. Pettigrew!

von Teekon

Seufzend schüttelte Professor McGonagall den Kopf, raffte ihren Rock und stolzierte quer zwischen den Gruppen von Schülern hindurch. „Es tut mir wirklich leid, Ma'am,“ murmelte Filimon Stebbins und senkte verlegen den Kopf, mit seinem Zauberstab in der Hand, aber der riesige Felsen von der Größe eines Menhirs in Stonehenge schwenkte nur traurig den Rüssel und trötete unzufrieden. „Ich weiß, dass es sehr große Objekte sind, Mr. Stebbins! Jedoch bitte etwas mehr Konzentration!“ bat die Hauslehrerin von Gryffindor, schob sich die halbmondförmige Brille etwas höher und stob davon, um das Elend nicht länger ertragen zu müssen.

„Konzentration, meine Herrschaften, das ist das A und O!“
Ihre gestrenge und mittlerweile reichlich genervte Stimme schallte durch den Klassenraum für Verwandlung mit seiner hohen Decke und den weit oben angebrachten Fenstern. Die Wagenräder, mit dicken Kerzen bestückt, hingen tief herunter, so dass sie die Pulte auch im Winter gut beleuchteten, wenn die meisten Unterrichtseinheiten in Dämmerung und Dunkelheit statt fanden, was aber zur Zeit nicht notwendig war. Gleißende Balken aus strahlendem Sonnenlicht brachen sich an den Wänden gegenüber der rundbogigen Scheiben. Zusammen mit der Anordnung in dieser Stunde verlieh das dem sonst recht stillen Zimmer einen Anstrich wie auf einem Pausenhof.

Jeweils drei oder vier Schülerinnen und Schüler standen zusammengerottet um ihr entsprechendes Opfer herum, unförmige, große Gebilde wie alte Vitrinen oder riesige Blumenkübel aus irgendeinem südenglischen Garten, schmiedeeiserne Tore und von Wind und Wetter zerfressene Gargoyles, die vor Kurzem noch auf irgendeiner Zinne des Schlosses geprankt hatten. Ihre Aufgabe bestand darin, diese Gegenstände zu verwandeln, wie konnte es in McGonagalls Unterricht auch anders sein? Egal in was. Irgendwas. Und dann wieder zurück. Sie hatte angenommen, das würde es leichter machen, aber sie hatte sich wohl getäuscht, denn es führte dazu, dass die meisten Schüler sich nicht entscheiden konnten und dann solche Missgriffe dabei herauskamen wie der Elefels von Stebbins da gerade.

Am liebsten hätte sie erneut laut geseufzt, wie sie mit weit aufgerissenen Augen durch die Reihen schritt und sich die Fortschritte (oder auch Rückschritte) besah, während um sie herum erklärend, helfend oder auch einfach nur belustigt geredet und gebrabbelt wurde, und die Slytherins tuschelten über die Gryffindors wie die Gryffindors über die Slytherins lästerten. Zum Mäusemelken war das manchmal, diese alberne Feindschaft, aber sie konnte eben auch nicht aus ihrer Haut. Als sie noch in ihrer Uniform mit dem bordeauxroten Innenfutter hier gestanden hatte, hätte sie auch heimlich jeden in Grün verhext, der es gewagt hätte, eine ihrer Freundinnen zu beleidigen. Und wenn sie an das herunterspielende Schwarwenzeln von Slughorn dachte, wurde ihr ganz anders. Naja. In ihrem Unterricht ging es eigentlich immer noch. Hier konnten sich die Slytherins das nicht so erlauben, wie sie es gern gehabt hätten, unter den aufmerksamen Augen der gegnerischen Hauslehrerin.

Es konnte nicht anders sein: Die einzigen Beiden, die bereits wieder an ihren Tischen dicht bei einander hockten und sich zur Belohnung für rasche, präzise und dazu auch noch ideenreiche Verwandlung und Rückverwandlung ihrer Objekte schon den Aufgaben für die Freizeit widmen durften, waren Lupin und Evans. Tief herunter gebeugt hingen sie über ihren Pergamenten, schrieben unablässig und brachten es auch noch fertig, dabei gleichzeitig angeregt und fast ein bisschen zu überschwenglich miteinander zu reden. Das kurze Lächeln der Lehrerin verschwand, sobald sie das kaum zwei Yards entfernte Grüppchen ausmachte, das aus den besten Freunden des jungen Mr. Lupin bestand.

Die Herren Potter und Black drehten fast gelangweilt ihre Zauberstäbe in den Händen, gegen einander gelehnt, so dass der von Tag zu Tag mehr aufschießende Potter sich mit einem Ellbogen auf die breite Schulter von Mr. Black lehnen konnte, und er beugte sich gerade ein wenig herunter, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Augenblicklich grinste der Lockenkopf und nickte zwinkernd, und dabei nahm keiner von ihnen auch nur einen Moment die Blicke von Pettigrew.

Der rundliche Junge, der nun neben seinen Freunden immer winziger erschien, je weiter das Schuljahr fortschritt, biss sich auf einerseits der Lippe, andererseits einem seiner kräftigen Daumennägel herum und starrte dabei den massiven Mahagoni-Schrank mit den wunderschön gearbeiteten Glastüren an, der vor ihm aufgebaut war.

Da konnte sie nicht hinsehen! Nicht nach der Aktion von Stebbins da gerade! Das arme ... Tier rollte jetzt ein wenig vorwärts, nutzte dazu den Rüssel als Fortbewegungsmittel, und der junge Mann sah nicht so aus, als käme er damit zurecht, dieses Halblebewesen zu erlösen. Mit hochrotem Kopf fuchtelte er mit dem Zauberstab herum, jedoch geschah weniger als nichts. Ein entsetztes Geräusch von sich gebend, rauschte die Professorin zurück, um der Sache ein Ende zu bereiten. Das Malheur, das Pettigrew mit Sicherheit anrichten würde, könnte sie auch noch später beseitigen.

Unschlüssig glotzte Peter den Schrank weiterhin an und schaute unruhig von einer Seite zur anderen, ohne wirklich etwas zu fixieren. Es war nicht nur die Tatsache, dass er einfach Angst vor der Ausführung eines so mächtigen Zaubers gehabt hätte, sondern eben vor allem lag es an dem Problem, das die McGonagall vorhin mehrfach erwähnt hatte. Was nur? Was sollte man daraus machen? Es war doch schon groß! Und überhaupt ... Remus hatte die Vitrine in einen unglaublich schönen, ausladenden Eichenbaum mit hoher Krone und strahlend grünen Blättern verwandelt, und Lily hatte vor Freude quietschend in die Hände geklatscht und mit einem Finger im Mund ganz verzückt überlegt, bevor sie aus dem zurückgehexten Schrank eine herrliche Replik der Venus von Milo aus weißem Marmor gemacht hatte.

Mal abgesehen davon, dass das kaum zu toppen war, befand sich Peter nach diesen beiden Meisterleistungen nun unter ärgstem Zugzwang. Wenn er es jetzt versaute, dann wenigstens spektakulär, befand nicht nur er, sondern offenbar auch Sirius und James, die in der Reihe warteten, bis er so weit war, und ihn dabei neugierig beäugten. „Versuch's doch mit 'nem Eiswagen,“ schlug Black vor und grinste breit, wie er an den Sommer bei Lupins dachte, wo Pete erst Angst vor dem brummenden Gefährt gehabt hatte und später sogar hinterher gerannt war. Irritiert stierte der Pummel zu ihm herüber, die Augen fragten, ob er das wirklich wagen sollte, aber James machte ein schnippisches Geräusch und winkte ab. „Nimm eine der Laternen aus der Eingangshalle, Pete, da weißt du exakt, wie sie aussehen.“

Die Idee war nicht übel und der Vorschlag konstruktiv. Immerhin hatte die McGonagall in der einführenden Viertelstunde genau das gesagt: „Wenn Sie das Objekt kennen, in das Sie verwandeln wollen, fällt es Ihnen leichter!“ Daran konnte sich selbst jemand erinnern, der ein so miserables Kurzzeitgedächtnis hatte wie Pettigrew. Fest schluckend und in Schweiß ausbrechend, nickte er also und nahm den Daumen aus dem Mund, um sich die Schultern einzurenken und sich auf die Verwandlung vorzubereiten. Wie war der Spruch noch gleich? Ah ja! Mutare in commentum! Das machte aus dem Bild in seinem Kopf Wirklichkeit.

Während er sich noch Luft zu fächelte und prustete mit geschlossenen Augen, waren James' Gedanken längst abgeschweift. Das ewige Gemurmel, leises Lachen und mädchenhaftes Kichern in seinem Rücken lenkte ihn ab, und er versuchte sich einzureden, dass es einfach nur störend war in seiner Konzentration, denn er war der Nächste. Aber das war es nicht, und er wusste das. Mit gerunzelter Stirn und fest ineinander geschobenen Brauen drehte er den Kopf und schielte über Sirius' Schulter hinweg, bemerkte gar nicht, wie sein bester Freund den freien Arm in der Deckung seines Körpers senkte und diese bestimmte, fast rührende Bewegung in der Horizontalen damit vollführte, die sie alle gemeinsam so oft geübt hatten in den letzten Wochen.

Die Köpfe zusammengesteckt, die Tische gedreht und völlig verschoben, damit sie einander besser anschauen konnten beim Reden, hockten Lily Evans und Moony ganz gebeugt in ihren Pulten. Den Federkiel hielt der Älteste zwischen Daumen und Zeigefinger und brachte es dennoch fertig, mit nach oben gekehrter Innenfläche zu gestikulieren, und das Mädchen hielt sich die Hand vor den Mund und unterdrückte offenbar ein unstillbares Bedürfnis danach, schallend loszubrüllen, wie es sich für eine junge Dame so gar nicht geziemte. Ihr standen Tränen in den grünen Augen dabei, und Remus schlug ihr unsanft mit dem Rücken seiner Rechten gegen den Oberarm. Dabei provozierte er doch genau dieses Verhalten, Mann! James knurrte missmutig und rutschte mit dem Ellbogen von Sirius' Schulter.

„Hör' auf, so blöd zu kichern!“ verbot sich der junge Mann solche Anstandslosigkeit, aber Lily blieb nichts Anderes übrig als mit der Faust vorsichtig auf den Tisch zu prügeln, um sich irgendwie abzureagieren, bevor sie tief Luft holte und die Hand runternahm und sie heftig ausschüttelte. „Tut mir leid!“ quietschte sie und musste fast wieder lachen. „Tut mir echt leid, ich stell' mir das gerade bildlich vor!“ OK, sie hatte ja recht, es hatte extrem bescheuert ausgesehen! Alleine, wie unglaublich ernsthaft Dumbledore sich zuerst den Bart in den Gürtel gestopft hatte, damit er ihm nicht im Weg war, aber erst recht, wie er dann in seinen traditionellen Roben und den Schlupfschuhen ohne Absatz aus geschnürtem Leder in Trippelschritten über das Parkett gerauscht war ...
Remus musste selbst wieder furchtbar lachen und biss sich auf die Hand, bevor er halb unter dem Tisch verschwand.

Professor Dumbledores Bowling-Club! Es klang wie ein Witz, wie pure Verleumdung und nach einem üblen Scherz eines tragisch schlechten Möchtegern-Tunichtgut, aber es war keiner. Professor Dumbledore, der großartige weise Zauberer, Mitglied des Zaubergamots, Vorsitzender der internationalen Zauberervereinigung, Entdecker der 12 Anwendungen von Drachenblut, liebte Bowling. Ein Muggelsport, recht einfach, wenn man es sich nur vorstellte, aber dann doch wieder erstaunlich schwierig zu spielen. Zehn Kegel in bestimmter Anordnung, die man mit einem schweren Ball mit drei Löchern drin umwerfen musste, und das aus einem relativ großen Abstand auf sehr glattem Parkett. Und man rollte diese Kugel mehr, als dass man sie warf. Und genau das sah so sagenhaft verrückt aus!

Remus war eigentlich nur im sonst ungenutzten Klassenraum Nr. 17 gewesen, dem letzten vor der verborgenen Treppe aus dem Zwischengeschssß hinunter zum Gemeinschaftssaal von Slytherin, weil der Schulleiter ihn auf dem Flur gesehen und hereingerufen hatte, dass er doch ein Pergament für Professor McGonagall mit hinauf in den siebten Stock nehme. Und dabei war er unfreiwilliger Zeuge dieses Spektakels geworden und bekam es seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Den Jungs hatte er es schon erzählt, und bei dieser Gelegenheit hier, schon fast fertig mit den Hausaufgaben für Verwandlung, hatte er Lily einfach davon berichten müssen. Es hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Sie rollte regelrecht herum.

Sie beide brauchten ein paar Augenblicke, um sich wieder einzukriegen, bevor das Mädchen sich die Tränen abwischen konnte und Remus mit einem glucksenden Geräusch wieder auf die Schreibplatte seines Pultes zurückfand. „Falda geht da hin,“ sagte Lily so ernst sie konnte, aber ihre Stimme klang immer noch total belegt, und sie musste wieder lachen, was auch den jungen Mann wieder loskichern ließ. Wie passend! Mafalda Gainsworth war von jeher wesentlich ungeschickter als ihr Quidditch-spielender Bruder, und er konnte sich lebhaft ausmalen, wie sie in einem ihrer üblichen grauen Faltenröcke diese kurzen Schrittchen machte und mit der Zunge zwischen den Zähnen die schwere Kugel auf das blank gewienerte Parkett schmiss.

„Naja,“ atmete Lily ein und verzog das Gesicht, um erneute Lachtränen zu unterdrücken. „Wenigstens lässt Dumby da ab und zu wohl ein paar interessante Informationen fallen,“ zwinkerte das Mädchen mit den unglaublich schauderschönen grünen Augen ihrem Banknachbarn zu und stieß ihm so wissend und andeutend mit dem Ellbogen in die Rippen, dass Remus sofort das Lachen verging. Ganz erstaunt runzelte er die Stirn und richtete sich ein wenig auf, wie er sie fragend ansah. „Was meinst du?“ wollte er wissen, auf was sie da offensichtlich so konkret anspielte, und Lily rutschte alles aus dem Gesicht. Mit heruntergeklapptem Kiefer sog sie scharf Luft ein und kriegte ganz große Augen. „Du weißt es noch nicht?“ presste sie heiser heraus und senkte sofort Stimme und Kopf, um näher an ihren guten Freund heran zu kommen.

Er roch nach trockenen Kiefernnadeln, irgendwie, befand Lily Evans und nahm noch einen tiefen Atemzug durch die Nase. Kiefernnadeln und frische Borke und jetzt im Frühsommer auch ein bisschen nach herben Pfingstrosen. Sie mochte das, und er würde es nicht merken, wenn sie davon schlucken musste. Vom Lachen stand ihr sowieso noch der Schweiß auf der Stirn. Seine hellen Augen glitzerten in dem einfallenden Sonnenlicht, besonders, wo er sich so schräg dazu zu ihr herüber beugte, und es fiel ihr schwer, sich darauf zu konzentrieren, was sie eigentlich hatte erzählen wollen. Das war doch was Wichtiges gewesen. Was war denn das noch? „Na, du und ich!“ brachte sie hervor und deutete abwechselnd auf seine Brust unter dem grauen Pullunder und auf ihre eigene Bluse.

Nur noch verwirrter schüttelte Remus den Kopf, und sie war sich sicher, dass heftigste Röte in seine Wangen schoss, dass seine langen, so gewohnten Narben davon glühten, und sie wunderte sich einmal mehr darüber, wie sehr man diese Striemen in sein Gesicht integrierte. „Nächstes Jahr!“ sagte sie und fuchtelte ein wenig frustriert mit den Armen herum, weil er nicht darauf kommen wollte. „Die Plaketten!“ Irgendwo schien da ein Lichtlein aufzugehen, und er zog eine Braue so steil hoch, dass sie unter den wuscheligen Haaren verschwand. Jetzt hatte er's begriffen! „Nein!“ behauptete Remus dreist und stemmte eine Hand in die Leiste, sein Schock so groß, dass Lilly wieder zu lachen anfing. Es ging nicht anders. Das sah so unglaublich süß aus!

Was war daran so schwierig zu verstehen? Ja, genau die Plaketten meinte sie! Die Silbernen! Mit dem großen, stilisierten P auf dem steigenden Löwen von Gryffindor! Und wenn man mal darüber nachdachte: Wer sollte es denn sonst sein, wenn nicht sie beide? Die Jahrgangsbesten, engagiert für die Schule und geschätzt von ihren Hausgenossen! „Das ist 'n Scherz,“ stellte Remus dennoch wieder fest, und Lily rollte halb genervt, halb belustigt mit den Augen. „Nein, du Dummkopf, ist es nicht! Find' dich damit ab, du bist so toll, dass Dumbledore dich zum Präfekten macht!“ kicherte sie und schlug ihm sanft auf den Oberarm.

Die Heftigkeit, mit der Moony innerhalb von weniger als drei Minuten zum zweiten Mal errötete, ließ James die Zähne knirschen, aber es war einfach viel zu laut in diesem verdammten Klassenzimmer, um auch nur ein Wort von dem verstehen zu können, was diese zwei Streberleichen da miteinander beredeten. Erst recht, wenn Sirius so nah an seinem Ohr ununterbrochen diese Inkantation murmelte. „Opem fero cum mea ars magica ...“ Immer und immer wieder. Und dabei drehte er den Zauberstab so schnell aus dem Handgelenk heraus, dass er James seinen Ellbogen mehrfach in die Leber rammte, ohne es richtig mitzukriegen. Seine Augen waren zu. Sobald Potter das bemerkte, vergaß er Remus für einen Moment und zog den Kopf ganz durcheinander zurück. Was sollte denn das?

Und dann schnellten Blacks Lider hoch, und der Augenblick, in dem Peter mit piepsiger Stimme seinen Verwandlungszauber aussprach war der selbe, den Sirius zu einer gemurmelten Wiederholung nutzte. Die Dinge geschahen so schnell und so gleichzeitig, dass James erschrocken rückwärts sprang und dabei fast ein Pult umbrezelte. Ob es Pettigrews Spruch gewesen war, der diese unsichtbare Welle aus Energie durch den Raum hatte brechen lassen, das konnte er nicht sagen, und dennoch spürte er sie genau, als aus der Vitrine eine naturgetreue, riesige Laterne von der zwei Stockwerke hohen Decke aus der Eingangshalle von Hogwarts wurde. Die Pergamente auf den Tischen von Evans und Remus flogen auf wie von einer Böe erwischt, und mit klirrendem Splittern schlug ein Tintenfass auf dem Steinboden auf, so dass schwarze Flecken in alle Richtungen davon spritzten. Und Pete stand da mit riesengroßen Augen, die Haare alle aufgerichtet, explodierten Ruß im Gesicht. Es war totenstill.

Professor McGonagall war die einzige Person im gesamten Klassenzimmer, die nicht mehr oder weniger umgefallen war oder zumindest deutlich gebeugt und in Abwehrhaltung verharrte. Mit beiden Händen im Gesicht starrte sie vollkommen verzückt auf das Ergebnis von Pettigrews Versuch und konnte es kaum glauben. Hatte er das gerade getan? War das wirklich der strunzdumme Peter Patrick Pettigrew gewesen, den sie diesen Spruch hatte aufsagen hören? Es musste so sein! Denn sie war sich sicher, gesehen zu haben, wie sich sein Zauberstab bewegte!

Sprachlos setzte sie sich in Bewegung, rauschte an dem Gargoyle vorbei, der vorhin noch halb Fels, halb Elefant gewesen war und kam zwischen dem pummeligen Jungen und diesem sagenhaften Meisterstück zum Stehen. Wie sie hin und her schaute und dabei unentwegt die Schultern zuckte, als könne sie keine Worte finden, sah sie ganz exakt genau so aus wie der junge Mann selbst. Auch Peter war mehr als überrascht von dieser seiner Leistung.

„Mr. Pettigrew!“ rief die Hauslehrerin von Gryffindor schließlich endlich aus und spuckte, so sehr betonte sie den ersten Buchstaben seines Namens, bevor sie erneut die Sprache verlor und wild mit den Händen zu gestikulieren begann. „20 Punkte!“ Offenbar konnte sie nur noch im Stakkato sprechen, aber das war Pete gerade ganz egal. Ihm klappte der Kiefer herunter. Hatte sie ihm gerade 20 Punkte verliehen? „Und 'Outstanding', Mr. Pettigrew!“ Ihm völlig perplex, aber freudig lobend auf die Schulter klopfend, schüttelte Professor McGonagall den Kopf und musste dringend wieder irgendetwas völlig Natürliches und Normales sehen. Also zurück zu irgendeinem Unfall. Schnell. Bevor sie den Verstand verlor.

Augenblicklich brach tosender Beifall los. Es wurde auf den Fingern gepfiffen und geklatscht, manche stampften sogar auf, und noch niemals in seinem Leben zuvor hatte Peter von so vielen Menschen gleichzeitig eine solche Zustimmung erfahren. Von allen Seiten schlug man ihm auf den Rücken, dass er fast umgeworfen wurde davon, und dabei stierte er selbst immer noch ganz entzückt die makellose Laterne an, die er selbst fabriziert hatte. Outstanding! Sein allererstes Outstanding! Unfassbar! Nichts hatte er anders gemacht als sonst!

James begriff. Und er verzog den Mund und zog den Oberkörper zurück, um Sirius wie von unten her anschauen zu können mit einer hochgezogenen Braue. Tadelnd fast schüttelte er bedächtig den Kopf. „Opem fero, Sirius?“ formte er stumm mit den Lippen, und Black grinste, wie er fast ein bisschen verlegen die Schultern zuckte. Der gleichzeitig lässige Blick und das listige Zwinkern, als er die Hüfte einknickte und die andere Hand in die Hosentasche steckte, der sagte alles. Und er war stolz drauf. Eine perfekte Gelegenheit, um den Bündelungszauber auszuprobieren. Hatte doch mehr als hervorragend geklappt, oder etwa nicht?

Auch Lily Evans hatte den Mund offen stehen, jedoch aus anderen Gründen als die Hauslehrerin. Empörung stand in ihren grünen Augen, ein Ausdruck, den andere für Neid halten mochten. Sie hatte das genau gesehen. Black hatte irgendwas gemacht! Er hatte seinen Zauberstab bewegt, sie war sich sicher! Und gemurmelt hatte er auch, seine Lippen waren auf und zu gegangen, mehrfach. So wie Potter ihn anschaute, dieser verschwörerische Kniff im Mundwinkel und dieses fast bösartige Blitzen in den Augen, bestätigte ihr nur ihre Annahme. Und trotzdem waren die Beiden um einiges schlimmer als die Reaktion von Remus, egal wie zustimmend und diebisch freudig die ausfiel. Denn der Älteste beugte sich weit vor und zupfte Black am Ärmel, und sobald der über seine Schulter und zu ihm herunter sah, streckte er ihm mit breitem Grinsen den Daumen hin. Top – sagte das. Und Sirius Black lächelte zufrieden.


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Sie kämmt sich ihr Haar offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr.
Jamy Temime, Kostümbildnerin, über Prof. Trelawney