Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Er ist nicht taub

von Teekon

Es war ungeheuer schwierig, sich zu konzentrieren heute Abend. Das war sonst nicht so. Und er mochte das nicht. Unzufrieden murrend, rutschte Remus auf seinem Stuhl herum und versuchte krampfhaft, einen angenehmeren Winkel zwischen seinen Ellbogen und den Arm zu bekommen, aber es misslang ihm. Der Ärmel seiner Jacke schien unter dem Knochen in Falten zu liegen, und ihm taten die Gelenke weh, obwohl es nicht sonderlich feucht oder kalt draußen war. Und im Kopf klappte auch nichts wirklich.

Mit dem oberen Ende seines Federkiels trommelte sich der 16jährige auf dem Oberarm herum, während er gleichzeitig die Wange in die Hand stützte, und sich fest daran rieb, bis es ihm den Mundwinkel komplett verzog. Gerade mal die Überschrift hatte er auf sein Pergament gebracht, und danach waren ihm schon die Ideen für die Hausaufgabe ausgegangen. Und dabei handelte es sich um Verwandlung, nicht um irgendwas Langweiliges wie Magische Geschöpfe oder gar „Wunderliche Erzählungen im Schnarchton by Binns“. Da wollte einfach nichts zustande kommen, was irgendwie Sinn gemacht hätte. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab, und er konnte sich nicht damit beschäftigen.

Ihm gegenüber, weit über den Tisch gebeugt und die Nase fast auf dem eigenen Papier, hockte Peter Pettigrew, die Hände zwischen den Knien zusammengelegt und schnaufend. Er kapierte die Frage nicht. Und er musste zugeben, dass er im Unterricht mal wieder überhaupt nicht aufgepasst hatte, weil er sowieso nach fünf Minuten komplett den Faden verloren hatte. Oh Mann, wenn er an die Prüfungen im nächsten Jahr dachte, die OWLs, dann wurde ihm fürchterlich plümerant. Wie alle Witze gerissen hatten über Jugson, der im letzten Sommer seinen Abschluss nicht bestanden hatte, das würde er so schnell nicht vergessen. Aber der Slytherin hatte immerhin seine OWLs geschafft. Ein entsetzlich peinlicher Gedanke, selbst dabei schon komplett zu versagen.

Mit dem Ärmel wischte der pummelige Junge sich über die eine Hälfte der Stirn, die er aus dieser Position gerade so erreichen konnte, und dabei entdeckte er wieder den Ältesten auf der anderen Seite des Tisches. So sah man Remus selten, sehr selten, aber man musste kein Genie sein, um das heute zu verstehen. Jedenfalls nicht, wenn man ihn kannte, und Peter kannte ihn gut, denn er war sein Freund. Dieser Anblick gefiel ihm noch weniger als die Vorstellung, ohne Abschluss Hogwarts verlassen zu müssen oder gar – Merlin bewahre – eine Klasse zu wiederholen! Ohne die Jungs! Nein, das war gar nicht auszudenken! Und trotzdem: Lieber das als diesen enttäuscht kochenden Zorn in Remus' Augen.

Der Gemeinschaftsraum war um diese späte Uhrzeit bereits fast leer, und die beinah vollkommene Dunkelheit einer mondlosen Nacht hatte sich über das tiefe schottische Tal gesenkt. Nicht mal bis auf den See hinunter konnte man schauen. Es war tintenschwarz hinter den hohen Fenstern mit den Rautenscheiben, als wären riesige Läden davor gezogen, aber dem war nicht so. Im Kamin brannte noch ein reges Feuerchen, wärmte den Saal auf und sorgte für angenehme Müdigkeit, wenn man sie zuließ. Nur an diesem einen Tisch leuchtete auch noch eine der kleinen Laternen, die sonst für entsprechendes Licht beim Schreiben der Hausaufgaben oder beim Lesen, beim Zauberschnapp-Spielen oder beim Schokofroschkarten-Tausch sorgten.

Ein paar von den älteren Jungs um Gilbert Dearborn aus dem siebten Jahr hockten noch zusammen auf den weichen Sesseln um die offene Feuerstelle und quatschten leise, so dass sie nicht störten, und Peter fand das eigentlich sehr angenehm, denn mit Remus in dieser Stimmung allein sein war nicht unbedingt nach seinem Geschmack. Er war eben nicht gut darin, ihn da heraus zu ziehen. Das war schwierig, kompliziert, er fand keine Worte für solche Anlässe, und er hatte auch nicht diese Art wie Sirius, einem einfach auf die Schulter zu klopfen und damit alles zu sagen. Das war nicht sein Stil. Aber dann wieder .... Wenn Moony so war, dann konnte niemand das ändern.

Meistens benahm er sich annähernd so seltsam, so brodelnd schweigsam, nicht friedlich still wie sonst, wenn er eine Note bekommen hatte, die er nicht für gerechtfertigt hielt, und dann ließ man ihn am besten in Ruhe. Irgendwann kriegte er sich schon darüber ein. Doch heute war das anders. Seit zwei Tagen war er nun permanent in dieser Stimmung, und das war nicht gut. Er hatte ja recht, es war nicht fair. Pete sah das doch ganz genau so. Sie beide mussten hier sitzen und warten, während James und Sirius hübsch brav bei Slughorn im Büro Met süppelten und Küchlein aßen und dabei ach so intelligente Gespräche führten. Bei dem Gedanken wurde Pettigrew selbst wieder ein bisschen wütend, wie er sich das vorstellte, und er ballte unwillkürlich eine Faust, sagte aber nichts.

Irgendwo in der dunklen Nische zum Ausgang hin quietschte es, und die Fette Dame schwang beiseite und ließ ein junges Pärchen ein, das den Jungen im Sofabereich zuwinkte und sich dann leise unterhaltend voneinander verabschiedete für die Nacht. Ebenfalls Siebtklässler waren das, und selbst sie machten einen spontanen großen Bogen um Remus Lupin, so wie der sie da von unten her anglimmerte und dabei einen Gesichtsausdruck drauf hatte wie ein knurrender Bullterrier. Dearborn bemerkte das nicht, sondern schaute lange und überlegend auf die Armbanduhr, die er traditionell zum 17. Geburtstag geschenkt bekommen hatte.

„Wieder ganz schön spät heut' bei Sluggy, was?“ fand er und deutete mit dem Kinn hinter seinen Klassenkameraden her, die gerade zurückgekehrt waren vom Treffen des „Slug-Club“ unten in den Räumlichkeiten des Professors für Zaubertränke. Einer der anderen Jungen grunzte durch die Nase und flezte sich noch etwas tiefer in seinen Sessel. „Na, die Neuen halt,“ erklärte er lapidar und zuckte mit den Achseln, während die restlichen beiden nur zustimmend nickten. Das dauerte eben immer länger, wenn der erste Abend des neuen Schuljahres stattfand und die dazu gestoßenen Viertklässler eingeführt und vorgestellt wurden.

„Schon irgendwas gehört, wer dabei ist?“ erkundigte sich ein schlacksiger Kerl mit herzförmigem Gesicht, den Peter aus dem Augenwinkel als Archibald Prittchard identifizierte, den Bruder der hübschen Alice. Alleine an ihre unglaublichen Kurven zu denken verschaffte einem schon ganz rote Ohren. Verflucht, dieser Longbottom war ein Glückspilz!

Der zurückgelehnte 17jährige, der ihm gegenüber saß, mit dem Gesicht zu den beiden Jungen aus der Vierten am Fenster, prustete regelrecht und winkte ab. „Mehr Slytherins als mit rechten Dingen zugegangen sein kann, das steht fest!“ meinte er, und alle stimmten ihm grimmig lachend und kopfschüttelnd zu. Natürlich bevorzugte Slughorn die Schülerinnen und Schüler aus seinem eigenen Haus! Das war doch vollkommen klar, das gehörte doch zum Geist von Slytherin. Und man musste doch Sorge dafür tragen, nicht von den anderen Häusern innerhalb dieses feinen Clubs überstimmt werden zu können, sollte man doch mal so tun, als handele es sich um eine faire Vereinigung.

„Drei von uns, allerdings,“ bemerkte Gilbert, der Bruder ihres Klassenkameraden Caradoc, mit erhobenem Zeigefinger, und anerkennendes Nicken wurde von gleichzeitig enttäuschtem Schnauben begleitet. Einer zu wenig, um Slytherin einzuholen. Dabei hätten sie alle mit ihm gerechnet. Die verstohlenen Blicke über ihre Schultern führten zu fest heraus stehenden Kiefermuskeln bei Remus, die jedoch von seinen Haaren verborgen wurden und nur von Peter zu erkennen waren. Pettigrew schluckte und hatte mit einem Mal das dringende Bedürfnis, hier ganz schnell zu verschwinden.

Sie senkten zwar die Stimmen, doch war es still genug im Gemeinschaftsraum, um sie immer noch verstehen zu können, wenn man am Fenster saß und sich selbst nicht rührte. So sehr er es auch versuchte: Remus konnte nicht weghören, konnte sich nicht auf seine Hausaufgaben konzentrieren. „Was denkt ihr?“ wollte Archibald wissen und beugte sich weiter vor, und der vierte Junge im Bunde, einer der Podmores aus Bristol, schürzte die Lippen und zuckte die Achseln. „Wollte halt keinen Gleichstand mit Slytherin,“ präsentierte er die einfachste Antwort, worauf Dennis Meadowes schon wieder grunzte. „Dann hätte er auch Evans statt dessen außen vor lassen können,“ fand er und rollte mit den Augen, aber Gilbert lachte. „Seinen Liebling? Nie, vergiss es!“ Und sie alle grinsten, sogar Peter am Tisch, aber beim Anblick von Remus' geblähten Nasenflügeln rutschte ihm gleich wieder das Herz in die Hose, und er sank regelrecht in sich zusammen, bis sein Kopf halb im Kragen verschwand wie bei einer Schildkröte.

„Meinetwegen auch Black,“ murrte der unangenehme Zeitgenosse im Sessel, der Dennis war, und fügte noch an: „Wenn der erstmal die letzten Seile nach hinten kappt, wird er ihm eh nichts mehr nützen.“ Für einen Moment huschte so etwas wie ein Grinsen über Remus' Gesicht, und Peter klappte der Kiefer herunter. Man musste Sirius offenbar nicht so gut kennen wie sie, um eines zu begreifen: Sobald er konnte, würde er seine Familie hinter sich lassen und aufhören, ein Black zu sein. Wenn das Schicksal es gut mit ihm meinte. Und die würden ihm sicherlich keine Träne nachweinen. Aber die Meadowes waren für ihren Scharfsinn schon immer genauso bekannt gewesen wie für ihre raue Schale.

Sobald er weitersprach, verschwand der heitere Augenblick, und schlimmer als zuvor schoben sich Remus' Brauen fest ineinander. Er spürte ihre Blicke, er konnte sie fühlen. Sich auf einen Fingernagel beißend, tat er so, als überlege er an einem Satz herum, drehte den Federkiel unruhig in der Hand und setzte ihn an das Pergament an, ohne wirklich zu schreiben. Ein größer werdender Fleck aus schwarzer Tinte bildete sich darauf und zerfloss auf dem grobkörnigen Papier. „Wieso will er Lupin nicht dabei haben?“ Der Ton, in dem Dennis das flüsterte, klang deutlich mehr nach lautem Gedanken, als dass er das wirklich hatte sagen wollen, und die Hand, die von Remus' Lippen herunter auf den Tisch gelegt wurde, ballte sich zusammen, als kralle er sich an Stoff fest.

Grinsend beugte sich der Dunkelhaarige von ihnen weiter nach vorne, so dass er sich genau zwischen seinen Freunden befand, und feixend deutete er mit dem Daumen in Richtung des Fensters, wo die beiden Viertklässler weit über ihre Aufgaben gebeugt saßen und äußerst konzentriert schienen, sofern das bei Pettigrew möglich war. „Vielleicht glaubt er, dass Lupin noch vor dem Abschluss abkratzt!“ kicherte er so heiser, dass sich seine Stimme überschlug, bevor er in unterdrücktes Lachen ausbrach und sich die Nase zuhalten musste. Das flüchtige Grinsen von Prittchard und Dearborn rutschte ihnen schon wieder aus den Gesichtern, noch bevor es sich dort richtig gezeigt hatte.

Es ging so schnell, dass Peter weder etwas sagen, noch etwas tun konnte. Während er noch riesige Augen kriegte und zwischen zischendem Einatmen und fischmaulartigem Aufklappen des Mundes schwankte, schob Remus mit einem unglaublich lauten Schrammen den Stuhl nach hinten, auf dem er gesessen hatte. In einer einzigen Bewegung packte er sämtliche seiner Utensilien auf dem Tisch zusammen, das Buch, das Pergament, den Kiel und das Tintenfass, drehte sich auf kleinstem Raum herum und war so rasant im Aufgang zum Turmzimmer verschwunden, dass seine Ledersohlen schon auf den obersten Stufen klapperten, als Peter noch aufsprang.

Ganz verdutzt drehte der Siebtklässler sich herum und konnte nicht mehr mit den Augen folgen, aber seine Freunde warfen ihm schon Blicke zu, die er nicht zu begreifen schien. Der winzigkleine Pettigrew, dicklich und ungelenk und mit spitzen Mausohren und fussligen Haaren, bleckte seine beiden großen Vorderzähne, das Gesichtchen ganz rot vor Zorn, wie er ebenfalls sein Zeug zusammensuchte und zwischen Stuhl und Tisch heraus hüpfte. Seine wässrigen Augen mit dem sonst so tumben Ausdruck glühten regelrecht, wie er sich in seine Richtung vorbeugte und ihn so aggressiv anzischte wie eine bedrohte Ratte unten am Bach. „Er ist nicht taub, du unglaubliches – Arschloch!“

Und damit rannte Pettigrew hinter seinem Freund her und verschwand wie ein Kugelblitz auf der Treppe. Die Stille, die sich augenblicklich über den Gemeinschaftsraum senkte, wurde nur vom Knacken der Holzscheite im Kamin und von dem lauten Zuschlagen der schweren Eichentür im obersten Zimmer unterbrochen. Schockiert darüber, so angegangen worden zu sein, aber nicht in der Lage, Witze zu reißen oder sich zu wehren, starrte der Junge nur in die Gesichter seiner Freunde, doch von denen konnte er keine Zustimmung erwarten. Die Blicke senkend, rollten sie mit den Augen und verzogen die Mundwinkel, und Dennis Meadowes schüttelte fassungslos den Kopf. „Toll gemacht, Podmore,“ befand er nur und erntete endlich ein verlegenes Lächeln. „Echt toll.“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir hatten es sehr, sehr gut als Kinder - wir bekamen massenhaft Bücher.
Joanne K. Rowling