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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Ein erster Entwurf

von Teekon

Herrlich ruhig war es in der Bibliothek. Kein Herumschlurfen von irgendwelchen unschlüssigen Kinderfüßen, kein Gekratze eines trockenen Federkiels auf einem Fetzen Pergaments, kein Geschiebe und Gezerre an armen Büchern in den Regalen. Die hinteren Fenster standen weit offen und ließen wunderbar warme und süßlich nach Flieder duftende Luft hinein, und Vögel sangen ihre hübschesten Lieder in den Wipfeln der nächst stehenden Bäume. Schönster Sonnenschein, nur selten unterbrochen von gemächlich durchziehenden, blendend weißen Kummuluswolken, tränkte die gesamte Umgebung des samstäglichen Hogwarts in helles Licht.

Na gut, das war schon ein wenig ungewöhnlich, dass so kurz vor den großen Abschlußexamina der fünften und siebten Klassen niemand, aber auch wirklich gar niemand noch zum Last-Minute-Lernen hier erschienen war, aber das war Remus Lupin gerade herzlich egal. Nie hätte er erwartet, jemals eine so angenehme Ruhe und Narrenfreiheit in der Schulbücherei erleben zu dürfen. Das war einfach ein wahrgewordener Traum. Er hatte sich aussuchen können, wo er sitzen wollte, hatte sich nicht unter freundlich-leisen Drohungen seinen Lieblingsplatz erschleichen müssen, und er hatte auch nicht den Namen „Sirius“ oder „James“ fallen lassen müssen. Denn es war niemand da, der seinen angestammten Tisch in Anspruch genommen hätte.

So hatte Remus sich gemütlich ausbreiten können auf dem verstellbaren Zeichentisch an einem der Fenster, von denen aus man über die breite Straße hinunter zum See und nach Hogsmeade schauen konnte, wenn das Wetter gut war. Das Licht war hier auf der Südseite hervorragend, die Luft so voller Sauerstoff, und trotzdem zog es nicht. Ein ausreichend großes Pergament im Format 5'' mal 5'' hatte er ordentlich festgeklemmt und auf einem zusätzlichen Tischchen die entsprechenden Utensilien ausgebreitet, damit er keine Kleckse darauf machte und somit seine ganze Arbeit versaute.

Noch viel besser an der Abwesenheit irgendwelcher anderer Schülerinnen und Schüler (seltsam, sogar Lily war nicht hier ...) war die Tatsache, dass er keinen magischen Sichtschutz brauchte. So konnte er ohne jegliche Paranoia arbeiten, und deshalb summte er dabei fröhlich vor sich hin, einen speziellen, sehr dünnen Zeichenkiel hinter eines seiner rautenförmigen Ohren geklemmt – wovon er jetzt bereits eine merkwürdig dunkle Haarsträhne vollgesogen mit Tinte aufwies – und eine etwas dickere Feder der gleichen Machart zwischen den Fingern der rechten Hand. Seiner Robe hatte er sich bereits entledigt, auch des Jackets, und so saß er nun mit hochgekrempelten Hemdsärmeln da, die Krawatte in den Ausschnitt seines Pullunders gesteckt, und widmete sich mit voller Hingabe seinem Werk.

Rechts neben ihm hatte er den Rechenschieber aufgebaut, mit dessen Hilfe er sich um den korrekten Übertrag des Maßstabs kümmerte, während er zu seiner Linken die beiden Fässer mit Tinte bereit hielt. Das eine davon war eher zur Tarnung gedacht, das nämlich, das alltägliches Nachtschwarz für Hausaufgaben und Unterrichtsstunden enthielt. Wirklich zeichnen tat er mit der anderen Tusche in einem unbeschrifteten Flacon, frisch entnommen einer kleinen, noch daneben liegenden Versandkiste. Der winzige Zettel an einem rot gezwirnten Faden schaute daraus hervor, und die sorgfältig mit geschwungenen Buchstaben hinterlassene Nachricht darauf war gut zu lesen:

Für außergewöhnliche Leistungen hast Du schon andere Dinge bekommen. Dieses von Dir so sehnlichst erwartete Kleinod erhälst Du, weil wir Dich lieb haben (und weil wir hoffen, dass Du damit keinen Blödsinn anstellst [oder zumindest nicht schlimmer als gewöhnlich]). Ein kleiner Gruß von Zuhaus, Ma und Pa.

Der Seitenblick darauf genügte, um Remus schmunzeln zu lassen und ihm gleichzeitig einen wohlig warmen Schauer über den Rücken zu jagen. Oh, wenn die wüssten ... Wie konnte man nur so irre sein und ihm, ausgerechnet ihm, ein Gläschen streng limitierter und kontrollierter Conspecta-Inconspecta-Tinte zukommen zu lassen? Nicht, dass es nicht auch mit gewöhnlicher Tusche funktioniert hätte, aber mit diesem kleinen Hilfsmittel bekam es den Anstrich von echter Professionalität und wurde rein magisch betrachtet ein wesentlich mächtigeres Artefakt. Gänsehaut kriegte er davon, und sein Handgelenk zitterte, so viel Respekt hatte er vor dieser sagenhaften Erfindung. Kein Grund, sie aufzusparen. Es war genügend da.

Nichtmal die Pince geisterte zwischen den Regalen herum, sortierte zurückgebrachte Bücher ein, staubte die weniger genutzten Abteilungen ab oder betätigte sich irgendwie anderweitig in ihrer üblichen Arbeit. Natürlich hatte sie den oft gesehenen Gast am Eingang begrüßt, wo sie sonst hinter ihrer Theke saß und einen Stempel nach dem anderen verteilte, und wie immer hatte sie ihn freudig lächelnd angestrahlt, wie andere Schülerinnen und Schüler es von ihr selten gewohnt waren. Remus ging eben gut mit „ihren“ Wälzern und Schinken um, wo er diese alten muffigen Monster doch genau so sehr liebte wie sie. Niemals hätte er sich erdreistet, in der Bibliothek zu essen oder zu trinken, und er brachte höchstens mal ein Buch zu spät zurück. Aber ihm konnte sie das verzeihen, war es doch nicht, um sie zu ärgern, sondern einfach, weil er sich nicht davon trennen konnte. Ein guter Junge, wirklich schade drum.

Vor ein oder zwei Stunden irgendwann war sie noch da gewesen, erinnerte Remus sich und zog einen exakten Bogen im 45° Winkel mit dem Zirkel, bevor er die Linie mit dem in Spezialtusche getauchten Kiel nachmalte und damit die Rundung des Ravenclaw-Turms im dritten Stock auf Pergament bannte. Sie hatte irgendwas zu ihm gesagt, ja, eine Frage hatte sie ihm gestellt, aber er hatte nicht so richtig zugehört und einfach nur genickt und zustimmend gebrummelt. War sowieso egal. Ihr Lächeln hatte ihn davon überzeugt, dass er nichts Fürchterliches getan haben konnte, und deshalb hatte er sich nicht weiter darum gekümmert. Jetzt war es eh zu spät, er konnte sie nicht mehr fragen, denn danach war Miss Pince spurlos verschwunden.

Seither war Remus allein in der Bibliothek und genoss das wirklich sehr. So vertieft in seine Arbeit, eine Zeichnung, die er nun schon so lange in Planung hatte und für die er nun endlich reichlich seiner geplanten Sprüche zusammen hatte, interessierte er sich für nichts Anderes. Gleich nach dem Aufstehen, als gerade erst die Sonne richtig aufgegangen war, hatte er sich davon gemacht, nur rasch eine Kleinigkeit eingeworfen und war hierher gekommen, so dass er schon der Erste war, der überhaupt durch die zurückgezogenen Gitter des Eingangs geschlüpft war. Sirius, Peter und James hatten noch tief und fest geschlafen und sogar ein bisschen geschnarcht hatte Black, während Potter äußerst unruhig gepennt und sich ständig, die ganze Nacht über, hin und her geworfen hatte. Diese beknackten Jungs! Remus grinste sich in den nicht vorhandenen Bart und wischte sich über das Kinn, wo er bereits einen dicken Klecks seltsam schimmernder und hin und wieder abblassender Tinte verschmiert hatte.

Beide Handgelenksinnenflächen an den Seiten des Zeichentisches abstützend, schob Lupin seinen gepolsterten Stuhl ein Stück zurück, um sein Werk besser betrachten zu können. Die einzelnen Vorgraphiken auf dem Hocker neben dem Rechenschieber fügten sich hier schon hervorragend zusammen, und die mit Graphit gestrichelten Knicklinien halfen ihm dabei, kein Durcheinander zu fabrizieren. Zufrieden nickte er, zog hier ein Strichlein nach oder verbesserter dort die Optik eines Buchstaben, denn er hatte sich eine Besonderheit ausgedacht. Anstatt zu beschriften, sollten die gemalten Objekte selbst ihre Funktion und ihre Namen preisgeben, indem sie sich aus Worten zusammen setzten. Fast ein moderner Klassiker, mochte Remus sich selbst loben und beugte sich vor, um „Klassenraum für Zauberkunst“ mehrere Male im Rechteck aneinander zu reihen. Perfekt!

Wie er den ausgezeichneten Observito-sicubi-et-cumque-Spruch, den Charlus Potter so freundlich zur Verfügung gestellt und den er bereits mehrfach gewinnbringend hatte einzusetzen vermocht, integrieren könnte, da war er sich noch nicht ganz sicher. Die Verbindung mit dem selbsterfundenen Bilderbewegungs-Zauber aus Flitwicks Stunde im ersten Jahr gelang noch nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte, und überhaupt war die magische Komponente längst nicht ausgereift. Das würde er schon irgendwie hinbekommen, irgendwann, und die rein handwerkliche Arbeit an der Zeichnung selbst motivierte ungemein. Immerhin war er sich todsicher, dass er es schaffen würde, denn zumindest ersteren Spruch beherrschte er mittlerweile einwandfrei und mindestens so gut wie einen einfachen Verwandlungszauber oder einen fiesen Beinklammerfluch. Das bewiesen die kleinen Beobachtungslämpchen, von denen nun auch schon eines über der Tür zum Turmzimmer hing.

Das gewisse Etwas. Er wusste nicht, was es war oder wie er es beschaffen konnte, aber es würde ihm schon einfallen. Und dann würde er hier etwas in Händen halten, das niemand vor ihm jemals geschaffen hatte, nicht einmal die Gründer selbst. Und egal für wie bescheiden und still und zufrieden ihn seine Mitschüler halten mochten, die ihn nicht so gut kannten wie Potter, Pettigrew, Black und ja, auch Evans, da war schon ein enormer Ehrgeiz, der ihn bei dem Gedanken packte. Stolz würde er darauf sein können.
Über die Tinte pustend, sorgte Remus für etwas schnelleres Trocknen, summte ein wenig lauter und kratzte sich an der Augenbraue, verzog die Lippen und nickte sich selbst zu. Nicht schlecht sah das aus, mit den unzähligen Schriftzeichen, die zusätzlich das Bild vervollständigten.

Niemand kannte das Schloss so gut wie er und seine Freunde, nicht einmal Filch, der den Großteil seines Arbeitstages nichts Anderes tat, als herum zu schnüffeln. Dafür fehlte ihm eben einfach diverses Utensil und obendrein Schneid, und bei vielen der Geheimgänge und kleineren Wege brauchte man die Hilfe eines Freundes. Erstens hatte der Hausmeister keine solchen und zweitens war Mrs. Norris nicht stark genug. Und die Portion Glück, die durfte auch nicht fehlen. Außerdem war da etwas Seltsames, über das Remus schon eine Weile gegrübelt hatte: Eingänge wie den der buckligen Gunhilda schien Filch zwar an sich zu kennen, trotzdem nutzte er ihn nie, obwohl es der kürzeste, schnellste und angenehmste Weg hinunter ins Dorf und damit auch zum Eberkopf war.

Prustend zuckte der 16jährige die Achseln und schüttelte den Kopf. Natürlich. Wieso war er da noch nicht eher drauf gekommen? Viel zu einfach wahrscheinlich. Argus Filch war einfach ein Squib! Er konnte nicht zaubern! Deswegen sah man ihn nie mit einem Zauberstab seine Putztätigkeiten verrichten, deshalb wehrte er sich nur schreiend und zeternd, aber nie tatsächlich gegen die Neckereien der Schülerinnen und Schüler, und darum konnte er auch die Statue nicht beiseite schnappen lassen. Keine gute Idee, in einer Schule zu arbeiten, wenn man selbst dem dümmsten Erstklässler hoffnungslos unterlegen war.

Sich wieder seinem Pergament widmend, seufzte der Junge und schaute sich noch einmal das nun vervollständigte dritte Stockwerk von Hogwarts an. Der dort verborgene Aufgang zur vierten Etage war dabei, die Treibsandtreppe und auch den zusätzliche Eingang zu Flitwicks Büro, von dem der altgediente Lehrer nicht einmal selbst wusste, hatte er eingezeichnet. Ob Dumbledore sich hier so gut auskannte? Das konnte man nie wissen. Aber das wäre auch egal, denn der Schulleiter würde niemals seine Schüler davon abhalten, ihre eigenen Erfahrungen zu machen, nicht einmal dann, wenn das direkte Gefahr für sie bedeutete. Bei einem Gang allerdings war Remus sich absolut sicher, dass niemand in diesem Schloss davon auch nur eine Ahnung hatte: Die Stiege.

Mittlerweile hatten die Jungen dafür gesorgt, dass kein anderer Schüler auf dem selben Wege auf dieses Abenteuer stoßen konnte wie sie, nämlich indem er oder sie in das Loch im Boden oben im Wald fiel. In schweißtreibender Arbeit, kaum von passender Magie unterstützt (Kampfzauber und Albernheiten, das konnten sie), hatten sie von unten Querverstrebungen in den Boden gerammt, damit sie oben drauf eine breite Platte aus zusammen gezimmerten Brettern auflegen konnten, die sie von Hagrid geklaut hatten. Ob er begriffen hatte, dass sie ihm beim Ernten des Kohls für die Küche nicht aus purer Freundlichkeit, sondern als eine Art Revanche für das Material geholfen hatten, wussten sie nicht, auch wenn es höchst wahrscheinlich war. Hagrid mochte naiv sein, aber keineswegs blöd, und einfach viel zu gutmütig für diese Welt. Am liebsten wollte man ihn knuddeln, aber dafür waren sie alle mittlerweile viel zu alt.

Nun wie auch immer, sie hatten diesen Verschlag sehr anschaulich mit Blättern, Erde und alten Lärchennadeln getarnt, und von außen sah das nun wirklich so aus wie eine steile Wand am hinteren Ende der kurzen Höhle. So konnte sich niemand mehr den Hals brechen, und niemand stolperte aus Versehen über ihr kleines Geheimnis.

Pfeifend grinste Remus vor sich hin und betrachtete den entsprechenden Teil auf seiner Karte, so weit er sie fertig gestellt hatte, vier Stockwerke unter der Erde, den Eingangsbereich mit den Treppenaufgängen und die ersten drei Geschosse nach oben hinaus. Nicht mehr sehr viele jetzt, die kleineren Abschnitte in dem komplizierten Faltwerk waren für die nun immer kleiner werdenden Etagen des Schlosses gedacht. Zuletzt würde er das Turmzimmer fertig stellen.

Das Gegröhle und Geschrei von draußen erhob sich so unvermittelt nach der wunderbaren frühsommerlichen Stille dieses fantastischen Samstags im Mai, dass Remus richtig irritiert die Brauen ineinander schob und schmollte. Verflucht, musste denn das jetzt sein? Er konnte das nicht mal richtig orten, woher das eigentlich stammte. Es hörte sich nicht so an, als würde gleich ein Pulk Siebtklässler hier herein stürmen und seine wunderbare Arbeitsatmosphäre vollends versauen, was bei der Abwesenheit von Miss Pince noch wesentlich unangenehmer sein konnte, auch wenn diese Typen in seinem Alter waren. Und trotzdem war es entsetzlich laut! Wie eine Elefantenversammlung klang das!

Na, vorsichtshalber sorgte Lupin dafür, dass man ihm weder über die Schulter gucken noch seine kleinen Illegalitäten bemerken würde, tupfte murrend die beiden Federkiele an einem alten Taschentuch ab und schraubte sorgfältig das Flacon seiner Spezialtinte zu. Schade, dann musste er eben ein anderes Mal weitermachen. So wie das rüberkam, polterte da mindestens ein ganzer Jahrgang, ach was, ein ganzes Haus irgendwo durch die unteren Korridore oder ...

Moment, das kam von draußen, oder? Die bereits getrocknete Zeichnung sorgfältig zusammen klappend, grübelte Lupin vor sich hin, während seine Ohren versuchten, erstens die Richtung und zweitens den Wortlaut des nun offensichtlichen Gesangs zu erhaschen. Noch bewahrte er das gute Stück halb rund in einem extra dafür besorgten Zylinder aus Leder auf, in dem es vollkommen sicher war, und darin verschwand es nun. Die Federkiele in einen Schreibzeugkasten, die Tinte in Leinenbeutelchen, alles in seine Mappe, die er auch während des Unterrichts mit sich herum schleppte, und dann stopfte Remus sich die Hände in die Taschen und durchschritt die immer noch vollkommen leere Bibliothek.

Die Fenster, die auf den Verbotenen Wald hinaus schauten, waren die ganze Zeit geschlossen gewesen, weil er keinen Durchzug hatte riskieren wollen. Und bei solchem Wetter war das für gewöhnlich auch besser, wenn man seine Ruhe haben wollte, denn dort befanden sich die weiten Wiesen, auf denen die Muggelgeborenen ihren Freunden das Fußballspielen beibrachten, oder auf denen eigentlich verbotene Fangzähnige Frisbees flogen. Im Herbst stiegen hier die Drachen aus Papier, und im Sommer lagen hier unzählige Handtücher und Decken, auf denen Gruppen von Schülern Karten kloppten oder einfach nur rumdösten und redeten. Und natürlich befand sich auch das Quidditch-Stadion der Schule in dieser Richtung.

Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, und eine unglaubliche Hitze stieg ihm in den Kopf. Die Lider weit aufgerissen hatte er das Gefühl, ihm falle sprichtwörtlich alles aus dem Gesicht, und wo sein Herz einen Moment lang aussetzte, fing es sofort heftigst wieder zu schlagen an. Ach du grüne Mütze! Fast über seine eigenen Füße stolpernd, rannte Remus die letzten Yards, rupfte sich die Hände aus den Taschen und prallte regelrecht gegen die Fensterbank.

Und tatsächlich: Eine unglaubliche Menge, mindestens 100 Schüler oder mehr, in leuchtendem Gold und Rot, schwenkten dort unten Fahnen mit dem steigenden Löwen und brüllten und sangen, was das Zeug hielt! „Potter haut die Ringe um! Bumm Bumm! Gryffindor!“ gröhlten sie, immer und immer wieder, und dabei trugen sie sieben kleine Gestalten auf ihren Schultern und warfen sie in die Luft.

Oh verflucht, es war Samstag! Samstag! Im Mai! Heute war der 25. Mai! Quidditch-Finale! Mit einer Hand das Fenster aufreißend, mit der anderen fest vor die eigene Stirn schlagend, dass es nur so klatschte, konnte Remus es einfach nicht fassen, und musste sich davon überzeugen, dass es stimmte. Er hatte das total vergessen! „Wollen Sie nicht mit runter zum Spiel, Mr. Lupin?“ hatte die Pince gefragt! Und er blöder Trottel hatte bloß genickt, aber kein Wort mitgekriegt! Er hatte das Endspiel verpasst! Er hatte hier oben in der Bibliothek gehockt und absolut nicht gerafft, dass es nur aus einem Grund so still sein konnte im Schloss!

„Slyth'rin kann nach Hause geh'n! 310! 310!“ brüllte die Menge im Chor, die in einer Art feierlicher Prozession den steilen grünen Hügel hinauf zog zum hinteren Eingang, um das siegreiche Team von Gryffindor in den Turm zu tragen und dort fürchterlich zu feiern, bis sich die Balgen bogen. Als Nachhut zog die McGonagall hinterher und strahlte dabei über das ganze Gesicht, die Hände fest ineinander verkrampft, als müsse sie sich zusammen reißen, um nicht mitzusingen. 310? Das konnten die nicht ernst meinen! 310 Punkte? Das waren entweder ein Catch und 16 Tore oder sage und schreibe 31 Tore! Und es war noch nicht mal Teezeit durch!

Sich die Haare raufend, klopfte ihm der Puls gegen den Mundboden, und alles, was Remus Lupin dazu sagen konnte war: „Potter bringt mich um!“ Und damit drehte er sich auf dem Hacken herum, lief quer durch die Bücherei, packte seinen Kram und rannte wie ein verrückt gewordener Erumpent aus der Tür und auf schnellstem Wege zum Turm. Die Party zumindest würde er nicht verpassen!


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Ich sollte nur lesen, aber ich habe die Damen im Hörverlag davon überzeugt, dass es viel schöner ist die Figuren zu spielen, als nur zu zitieren.
Rufus Beck