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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Dumbledores Detour

von Teekon

Bei Nacht war es im Schloss eigentlich immer besonders schön, befand Peter Pettigrew und schlenderte gedankenverloren mit den Händen in den Hosentaschen den Korridor hinunter. Die Fackeln in ihren Halterungen verbreiteten flackerndes, warmes Licht und warfen tanzende Schatten an die steinernen Wände, spiegelten sich in den blank polierten Rüstungen und tauchten die beweglichen Bilder in Gold. Es war noch nicht komplett still wie nach Zapfenstreich, und damit nicht so unheimlich. Besonders in der Nähe der Badezimmer hörte man noch das Rauschen von Wasser, das Klatschen von Handtüchern und das fröhliche Lachen von badenden Schülerinnen und Schülern. Irgendwo kreischte ein Mädchen irgendwas von einer Kröte, und Pete war sich nicht sicher, ob sie eine Person oder ein tatsächliches Tier meinte.

Einzelne Grüppchen von Kindern und Jugendlichen bewegten sich leise redend durch die Flure und die langen Treppenfluchten hinauf, selten noch hinunter. Ein Paar der Älteren gingen vielleicht noch mal in die Küchen, um von den Hauselfen etwas Leckeres abzugreifen, oder sie trafen sich noch in der Großen Halle zu einem letzten Spiel Schach oder Zauberschnapp. Mittwoch Abend, der Tag der Freizeitaktivitäten in Hogwarts, neigte sich gemächlich seinem Ende zu. Der Junge kam an Klassenzimmern vorbei, deren Türen offen standen oder nur angelehnt waren, und da drin hockten Leute zusammen und beschäftigten sich mit Ahnenforschung, Modellbau oder diversen Muggelgesellschaftsspielen. Die beruhigende Stimme von Professor Flitwick drang an sein Ohr, wie er bedächtig von der Herstellung von echten Rauschgoldengeln für die Weihnachtszeit berichtete.

An den Westfenstern wurde es ein wenig lauter, denn der von heftigen Böen getriebene Regen prasselte in unregelmäßigen, dicken Tropfen dagegen und lief im Schwall an den bunten Gläsern herunter. Peter fröstelte und war froh, nicht mit zum Quidditch-Training gegangen zu sein. Weit entfernt von hier konnte man im grellen Schein der Flutlichter die winzigen Gestalten auf ihren Besen erkennen, wie sie hin und her geschleudert wurden und dabei pitschepatschenass sein mussten. Wie Sirius so verrückt sein konnte, sich da noch irgendwo in seinem flatterigen Regencape zwischen die Bänke zu quetschen, um zu zu schauen (was sowieso vollkommen unmöglich war), konnte er nicht begreifen. Aber James hätte die Übungen niemals unterbrochen oder gar abgesagt. Dafür war das Team dieses Jahr einfach schon zu weit gekommen, hatte die ersten beiden Spiele der Saison bravourös und unangreifbar gewonnen.

Mal abgesehen von dem perversen Wetter, das so gar nicht nach Pettigrews Geschmack war, hatte er sowieso etwas Anderes zu tun gehabt. Denn immerhin war er im Koboldstein-Team von Gryffindor, und auch wenn das vielleicht nicht so populär und prestigeträchtig war (das Wort hatte er von Remus gelernt), so verbuchte sein Haus doch auch hierbei große Erfolge. Was sich daran zeigte, dass seine Kleider heute nicht einen winzigen Hauch von widerlichem Gestank verbreiteten. Triumphierend grinste der kleine Pummel, wenn er daran dachte, wie grandios er Caradoc Dearborn abgezockt hatte. Der würde jedenfalls tagelang nicht mehr gesellschaftsfähig sein.

Seufzend trottete Pettigrew, immer noch die Hände tief in den Taschen seiner ausgebeulten Hosen, die etwas schmalere Treppe im hinteren Bereich des zweiten Stocks aufwärts. Dieser Weg war kürzer und nicht so überlaufen, man wurde also nicht ständig angerempelt, nur weil man klein und unscheinbar war. Peter mochte das nicht. Das war sehr unangenehm, wenn seine Freunde nicht bei ihm waren und den Verursacher der blauen Flecken sofort zur Rede stellten und notfalls zu einer Entschuldigung zwangen. Allein war er da nunmal nicht mutig genug. Manchmal fragte er sich schon, wieso der Sprechende Hut ihn eigentlich nach Gryffindor gesteckt hatte, aber dann dachte er an James, Sirius und Remus und es war ihm alles egal. Freunde zu haben war herrlich. Vielleicht lag es eben einfach daran, dass seine Racheflüche nicht so gut klappten wie die der anderen Jungen. Er zuckte die Schultern und kümmerte sich um den gewundenen Aufstieg.

Jetzt in den Gemeinschaftsraum zurückkehren? Hm, nee, er war sich nicht sicher, ob er das schon wollte. Remus wäre sicherlich noch bei der heimlich verlängerten Probe seines Chors, der eine Überraschung für Flitwick vorbereitete, und auch sonst würde sich kaum jemand oben aufhalten, den er gut genug kannte für ein Schwätzchen oder der seine Gegenwart überhaupt lang genug würde ertragen können. Und allein auf dem Turmzimmer hocken? Das war auch nicht besonders erstrebenswert. Am besten wäre es, sehr langsam zu gehen, die Nacht zu genießen und einen Spaziergang daraus zu machen.

Die Klassenräume im dritten Stock wurden nicht für die Freizeitgestaltung genutzt. Schon gar nicht hier, im westlichen Teil der Schule, und deshalb war es hier oben besonders ruhig und still. Es war in Ordnung, Peter konnte entfernt noch die Schritte von anderen Schülern auf dem Steinboden hören, und er fürchtete sich ausnahmsweise einmal nicht. Es war so friedlich und schön heute Nacht, da mochte man gar keine Angst aufkommen lassen. Hier waren die Fackeln ein wenig herunter gedimmt, die Schatten tiefer und zahlreicher, aber gemütlich war es und warm. Gähnend hielt sich Peter nicht einmal eine Hand vor den Mund, wo doch niemand ihn sehen konnte, und schlurfte zufrieden und fast pfeifend den Gang hinunter.

Moment, das war schon komisch. Innehaltend unterbrach Pettigrew das leise Summen, das er von sich gegeben hatte, und dennoch verebbten die Töne nicht. Das war kein Echo, das erkannte er sofort, denn das war eine ganz andere Melodie als seine. Mitten im Korridor verharrend, spitzte er seine Mausohren und lauschte hinaus in die zunehmende Nacht im dritten Stock. Nicht mal zu schlucken traute er sich noch. Da war es wieder! Jemand sang vor sich hin. Die Stimme augenblicklich erkennend, huschte ein erleichtertes Lächeln über das gerötete Gesicht des Jungen, und er schüttelte sich den Schrecken weg und schlenderte weiter. Professor Dumbledore persönlich musste da vorn irgendwo unterwegs sein.

Darauf zu trippelnd, sah Peter keinen Grund, dem Schulleiter aus dem Weg zu gehen. Wenn es in Hogwarts einen Lehrer gab, dem man gerne und jederzeit begegnete, sogar wenn man Mist gebaut hatte, dann war es Albus Dumbledore. Immer freundlich, immer ruhig und beschwichtigend, falls es notwendig war, und mit der einzigartigen Gabe, jeden Schüler so nehmen zu können, wie er war, fühlte man sich in seiner Gegenwart immer beschützt und geborgen und gut unterrichtet. Wie das wohl gewesen sein musste, als Dumbledore noch Hauslehrer von Gryffindor gewesen war und Verwandlung sein Fach? Natürlich war Professor McGonagall eine fantastische Lehrerin, aber sie war streng und manchmal auch ganz schön bissig. Jemand, der so wenig talentiert war wie Peter konnte sich da schon mal recht niedergedrückt vorkommen.

Dicht an der Wand entlang gehend, umrundete der 13jährige Junge eine Ecke und blieb wie angewurzelt stehen. Was immer er auch erwartet hatte, was der Professor hier oben zu so später Stunde tun mochte, das war es nicht. Abgesehen davon, dass er ihn im ersten Moment überhaupt nicht zu Gesicht bekam. Der Anblick, der sich Peter bot, bestand aus einem klaffenden Loch in der Außenmauer der Westseite des dritten Stocks, wo sonst die Statue von Gunhilda von Gorsemoor ihr nicht gerade hübsches Antlitz in den Flur hinein hielt. Die einäugige, bucklige Hexe sah aus wie gespalten, als habe ihr jemand einfach so eine riesige Axt durch den Rücken gerammt, und nichts weiter als gähnende Schwärze war zu erkennen. Peter stand nur da, die Hände in den Taschen, den Mund weit offen, und starrte in die Höhle, aus der eindeutig das Summen des Direktors herauf klang.

Was machte er denn bloß da unten? War das einer von Filchs versteckten Lagerräumen? So mit Putzmitteln und all dem Zeug? Und wieso ausgerechnet in der Gorsemoor, dieser hässlichen Bratze? Während Peters Geist noch vor sich hin ratterte, erschien ein bauchiger, wollweißer Gegenstand in dem Loch, und noch bevor der Junge das Ding als mit roter Kordel zugeknoteten Sack erkennen konnte, schaltete er und huschte blitzschnell hinter die Ecke zurück. Was auch immer hier vorging: Er wollte nicht dabei erwischt werden, wie er das beobachtete.

Der gut gefüllte und knisternde Sack mit klapperndem Inhalt wurde mit mehreren Stößen vorwärts geschoben, bis er den Eingang zu der Höhle wieder freigab, und sofort erschienen die langfingrigen Hände von Albus Dumbledore an der Kante des Bodens. Offenbar ging es dort steil abwärts, der Holhraum darunter musste relativ groß sein, denn der Schulleiter musste recht viel Kraft aufwenden, um sich daraus hervor zu ziehen. Ein wenig ächzte der alte Mann, war dabei jedoch so fröhlich, dass er seinen leisen Gesang kaum unterbrach. In dem Jutebehältnis musste irgendetwas höchst Erfreuliches enthalten sein, schlussfolgerte Peter und leckte sich die Lippen, wie er darüber nachdachte. Bestimmt ein paar hochinteressante magische Gegenstände wie er sie oben in seinem Büro hatte! Etwas Gefährliches und Besonderes, das niemanden etwas anging außer einen so hervorragenden und großartigen Zauberer wie Dumbledore!

Der Schulleiter zog sich auf das Niveau des Korridors hinauf und drehte sich dabei so herum, dass er sich setzen konnte und seine Beine in das tiefe Loch hinunter baumelten. Wie eigentlich immer trug er dabei eine altmodisch geschnittene Robe mit aufgesetzten Sternen, die so herrlich im Licht der Fackeln funkelten, als wären sie kleine Geschwister der Gestirne am Himmel. Sein spitzer Hut wackelte ein bisschen, wenn er sich im Takt seines eigenen kleinen Liedes wiegte, und er strich sich mit der einen Hand den langen, grau-weißen Bart glatt, um ihn ordentlich in den Gürtel zu stecken. Erst dann schwang Dumbledore seine Beine hinaus und stemmte sich fast gleichzeitig auf die Füße.

Hinter seiner Ecke an die Wand gedrückt, hielt Peter sich mit klopfendem Herzen an den hervorstehenden Felsen fest und lugte so vorsichtig darum herum wie es ihm nur möglich war. Hatte schon hin und wieder seine Vorteile, so furchtbar klein zu sein. Jeden anderen Jungen hätte der Lehrer dort sofort entdeckt, aber nicht Pettigrew. Trotzdem zitterten ihm die Hände, und er hatte das dringende Bedürfnis, fest zu schlucken, doch seine Kehle war zu trocken dazu. Wenn er nur nachschauen könnte, was in dem Sack war!

In diesem Augenblick klopfte Professor Dumbledore sich den erdigen Staub von den Kleidern, der auf den Teppichläufer hinunter rieselte, und nun lauter summend zückte er seinen schönen Zauberstab aus hellem Holz und tippte sacht auf den steinernen Buckel der einäugigen Hexe. „Consendium,“ sagte er klar und deutlich, und sofort sprang die Statue wieder zusammen und sah wieder genauso langweilig und hässlich aus wie eh und je, während Peter erschrocken ein Stück zurück rutschte und nur hoffen konnte, dass seine Anwesenheit nicht bemerkt worden war. Naja, vielleicht hatte er Glück. Das war schon ein recht lautes Schnappgeräusch gewesen, mit dem dieses Loch sich wieder geschlossen hatte. Sich jetzt nur dieses Wort merken, unbedingt!

Seufzend bückte sich Dumbledore nach dem wollweißen Sack mit der großen roten Kordel oben dran und hob ihn sich ein wenig umständlich auf den Arm, um noch einmal hinein schauen zu können, bevor er sich mit seiner Beute davon machen würde. Und da sah es Peter: Nicht nur den Aufdruck vorne auf der übergroßen Tragetasche, sondern auch den obersten Teil des Inhalts. Da lugten Zuckerstangen in grell bunten Farben aus der Öffnung, die sechseckigen Kistchen von Schokofroschpackungen, längliche, hohe Boxen voller Bonbons und Eismäuse und Minzkröten und was das Herz nur begehren konnte, ganze Riesentafeln Schokolade mit ganzen Nüssen drin und Kaffe-Sahne und Blutlutscher und jede Menge Saure Drops!

Honeydukes! Professor Dumbledore hatte da einen unglaublich massiven Einkauf aus dem Süßigkeiten-Laden in Händen! Peter fielen fast die Augen aus dem Kopf, und gleichzeitig sammelte sich ein fast ertränkendes Ausmaß an Speichel in seinen Mundwinkeln. Mann, Mann, Mann! So viel Süßes! So unwahrscheinliche Mengen an besten Gebäck- und Zuckerwaren von ganz Großbritannien! Er konnte es gar nicht fassen.

Das beiläufige Lächeln in Dumbledores leuchtend blauen Augen bemerkte er gar nicht, so sehr glotzte er nur dieses halbe Schlaraffenland an, doch der Schulleiter raffte nur seine lange Robe zusammen, summte weiter vor sich hin und stapfte den Korridor hinunter, weg von ihm, in Richtung seines Büros. Und alles, was Peter tun konnte, war, in die andere Richtung davon zu rennen. Er musste einen von den Anderen finden, damit er diesen Spruch schnell loswerden konnte, bevor er ihn endgültig vergessen würde! Und weil Sirius und James noch immer draußen auf dem Quidditch-Feld sein würden, gab es da nur einen: Remus.

Mehr rollend als laufend bewegte der dickliche Junge sich vorwärts und keuchte dabei bald schon wie eine Lokomotive. Pfeifend kam ihm die Luft aus den zu engen Nasenmuscheln, und sein kurzer Brustkorb hob und senkte sich wie ein Blasebalg, wie er sich am Geländer festhielt und die Stufen der gewundenen Treppe so rasch hinunter flog, dass man seine Füße beinahe nicht mehr einzeln erkennen konnte. Er schoss regelrecht aus dem Eingang zu dem Aufgang hinaus wie eine Kugel aus der Bahn eines Spielzeugs und brezelte beinahe eine Schar Erstklässlerinnen um, die fast alle größer waren als er und quietschten und kicherten und schimpften, aber dafür hatte Peter jetzt keine Zeit.

In die belebteren Bereiche des abendlichen Schlosses gelangend, wurde es schwieriger, sich gezielt fortzubewegen, aber irgendwie gelang es Pettigrew, in halsbrecherischem Slalom die breite Marmortreppe zur Eingangshalle hinunter zu nehmen, und schon war er im Erdgeschoss, hielt sich schnell rechts und entfernte sich damit von der noch recht vollen Großen Halle, wo die Letzten ein spätes Essen einnahmen und kleine Lerngruppen aus unterschiedlichen Häusern bei einander saßen. Er wusste genau, wo der Chor seine heimliche Probe durchführte, und sich in den engen Gang hinein schlängelnd, raste er die abfallende Rampe hinunter zum Korridor der älteren Klassenräume.
Recht gehabt hatte er, und Glück:

Gerade als Peter aus dem unbeleuchteten Durchgang schlitterte und fast gegen die Wand rannte, verließen nach und nach einige Schülerinnen und Schüler das Klassenzimmer Nr. 11 in dem Halbstockwerk zwischen dem Erdgeschoss und den Verließen, und Remus stand bereits draußen auf dem Korridor und unterhielt sich strahlend mit Lily Evans. Das Mädchen hielt sich die zusammengelegten Noten vor den Bauch und drehte sich mit schwingendem Rock auf den Fersen, wobei sie mit einer Hand abwinkend gestikulierte und lauthals kicherte, während sein Kumpel sich lässig beide Fäuste in die Taschen gesteckt und seine Mappe mit den Musikblättern unter den einen Arm geklemmt hatte. Lupin grinste und biss sich auf die Lippe, weil er wahrscheinlich gerade irgendwas furchtbar Blödes gesagt hatte, denn selbst Gainsworth und Vance lachten sich halb kaputt und hielten sich die Mädchenhände vor den Mund. Bah, Schleimer!

Nach Atem ringend, stieß Peter sich von der Wand ab und wollte die letzten 50 Yards zu ihm zurücklegen, während denen er Zeuge einer recht typischen, und damit kaum erwähnenswerten Szene wurde. Aus den Schatten hinter dem Grüppchen aus dem Chor, von den versteckten Stufen her, die außer den Slytherins wohl nur den Rumtreibern bekannt waren, trat Severus Snape mit seiner wie immer hochgeschlossenen Robe heraus. Damit sah er wirklich aus wie eine Fledermaus kopfüber im Glockenturm, das Bild noch verstärkt durch die langen und glatten schwarzen Haare, die so schwer waren, dass sie wie Vorhänge mit Silberkettchen fielen. Der einzige Farbtupfer an der ganzen Novembererscheinung war das Grün des Schals seines Hauses.

Im ersten Moment schien Lily ihn nicht einmal zu sehen, aber das war auch wirklich schwierig, wenn einem die roten Haare so herrlich um das Gesicht spielten in der stetigen Bewegung des ganzen Körpers. Aber Remus, der klare Sicht hatte, hielt es wohl auch nicht für nötig, sie darauf aufmerksam zu machen. Snape musste sich schon selbst bemerkbar machen, was ihm offenbar nicht sonderlich gefiel, wenn sie in Gesellschaft war. Schon gar nicht in dieser. „Lily?“ fragte seine mittlerweile vollständig gebrochene und irgendwie immer reichlich ölige Stimme, und das Mädchen fuhr herum. „Oh, hi Sev! Ich komme sofort!“ winkte sie ihm nur zu und lächelte, doch als sie sich wieder an Remus wandte, um sich zu verabschieden, leuchteten ihre Augen. Pete schüttelte sich und schob es auf das Licht der Laterne direkt über ihr.

Mit dem Daumen über ihre zierliche Schulter deutend, presste Evans die Lippen aufeinander. „Ich muss los, Sev und ich wollten noch ein bisschen für Zaubertränke üben,“ erklärte sie und sah dabei ein wenig reuig aus, was bei Remus jedoch nicht ankam. Er lachte nur und winkte ab. „Als wenn ihr Zwei das bräuchtet!“ prustete er und grüßte Snape mit einem Heben seines Kinns. „Hallo, Severus!“ Augenblicklich verdunkelte sich das schmale und hohe Gesicht des 13jährigen Slytherin, dessen dichte, dunkle Brauen einen tiefen Wulst über den Lidern bildeten, und seine Kiefermuskeln traten hervor. „Lupin,“ stellte er mehr fest, als dass es ein Gruß hätte sein können, und trotzdem nahm es ihm niemand übel oder ging auch nur darauf ein.

„Also dann!“ flötete Lily und hob eine Hand zu einer winzigen Laola-Welle mit allen Fingern, bevor sie sich bei Severus einhakte, der ihr einen Arm hinhielt und dabei nicht eine Sekunde seine Augen von Remus nahm. Der wippte noch immer vor und zurück und grinste dabei breiter als ein Honigkuchenpferd am Weihnachtsabend, während Peter auf ihn zugestürmt kam und urplötzlich volle Breitseite in seine Seite rannte. „Whow!“ machte Remus nur und fing ihn regelrecht auf, lachte schon wieder, weil der Pummel aussah wie ein Schweinchen auf der Flucht vor dem Schlachter, während hinter ihm Evans und Snape ein leises, hektisches Gespräch begannen und sich gen Verließe davon machten.

Ihn an beiden Schultern festhaltend, musterte Lupin seinen viel kleineren Kameraden und hatte dabei ein so amüsiertes Lächeln drauf, dass Peter am liebsten aufgestampft und sich beschwert hätte. Das war überhaupt nicht witzig! Aber er japste viel zu sehr, um irgendetwas Anderes heraus zu bekommen als „mitkommen!“. Sofort rutschte das Amusement aus Remus' Gesicht und wurde durch ein fragenderes Lächeln ersetzt. „Wieso? Ist was passiert?“ konnte er sich nur vorstellen, wenn Pettigrew so aus der Puste war. Meine Güte, der musste ja gerannt sein als wären alle Dementoren von Azkaban hinter ihm her!

„Mitkommen!“ stammelte Peter wieder nur und zog ungeduldig an seinem Ärmel, schon halb auf dem Sprung zurück den Korridor hinunter und dorthin, wo er hergekommen war. Es schien ihm wirklich ernst zu sein. Sich hastig umsehend, entschied Remus, dass niemand da war, der noch Fragen stellen würde, bevor er „OK, geh voran!“ flüsterte und Pettigrew entsprechend anstieß. Und dann rannten sie los und hinauf zu der gräulichen Statur von Gunhilda von Gorsemoor.


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