Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Zwischen Fulford und Heslington

von Teekon

Die untergehende Sonne war immer noch so kraftvoll, dass die Luft über der Wiese flimmerte. Das Gras stand hoch und rauschte sacht in der angenehmen, leichten Abendbrise, und die Grillen darin zirpten unablässig ihr kleines Schlaflied.

Hitze zog noch immer in rollenden Wellen durch die Senke und brach sich erst an den aufsteigenden Hügeln in Richtung Heslington. Bald würde der Sommer sich einem raschen Ende zuneigen, und die trockenen Blätter der umstehenden Bäume würden ihre Farbe noch mehr verlieren. Aber jetzt war das noch nicht zu spüren. Noch war die tiefe Rinne des Baches fast leer, und das wenige Wasser plätscherte über die ausgewaschenen Kiesel und durch sein zerklüftetes Bett, nur überquert von einer hölzernen Rundbrücke. Der staubige Weg führte rechts und links davon quer über die Wiese und unterbrach das Feld aus Gras und wilden Blumen.

Auf den Planken gen Südwesten saßen die vier Jungen zu beiden Seiten des Mittelpfeilers, der aus nichts weiter bestand als einem senkrecht in den Boden gerammten Pfahl. Über ihren Köpfen bog sich das Geländer in einem sanften Schwung von einer Seite zur anderen, und eine Schar Rebhühner stob aus einem nahe gelegenen Busch auf und flog mit raschelnden Flügeln über den makellos blauen Himmel davon.

Ganz außen in Richtung der Muggelstraßen von Fulford hockte Sirius Black und zerpflückte einen Grashalm nach dem anderen, den er vom Feld gleich neben seinen Händen ausriss. Den einen Fuß in den Stoffturnschuhen auf die Planken der Brücke gestellt, hatte Remus das Kinn auf sein eigenes Knie gestützt und starrte hinunter in den fast versiegten Bach, in dem die Samen davon schwammen.

James hielt sich mit der Rechten am Mittelpfeiler fest, indem er den Arm darum schlang, während er den fliegenden Vögeln zuschaute und den Geruch von Sommerstaub und Sonnenwiese tief in seine Lungen sog. Gegen ihn gelehnt, gähnte Peter zufrieden und spielte gedankenverloren mit seinen eigenen Händen.

Der letzte Ferienabend, der 31. August 1973, ein wunderbarer Tag, der sich dem Ende entgegen neigte. Morgen schon würden sie alle gemeinsam mittels Flohpulver nach London hinunter reisen, um sich dort in den Express nach Hogwarts zu setzen. Ein herrlicher Sommer war das gewesen! Sie alle vier zusammen, die Rumtreiber, endlich einmal nicht getrennt und ohne die lästigen Pflichten von Unterricht und Schule. „Das müssen wir nächstes Jahr wieder machen!“ befand Pettigrew heiser und erntete dafür bestimmtes Nicken und brummelnde Zustimmung von seinen Freunden.

Mit leuchtenden Augen hob James den Kopf und warf jedem einen Blick zu. „Und dann kommt ihr alle zu mir!“ schlug er vor, den Sommer des folgenden Jahres in Godric's Hollow zu verbringen. Seine Eltern würden das gern haben, und sie konnten ihm sowieso nichts abschlagen. Grinsend biss Sirius sich auf die Lippe, während Remus hastig nickte und Peter sich kichernd die Hände vor den Mund hielt. Zur Abwechslung mal nicht zu lügen, wo er sich aufhielte, wäre doch mal was ganz Neues für Black! Allerdings hatte er nur ein einziges Mal die Unwahrheit sagen müssen. Ein seltsamer Gedanke, morgen beim Festessen seinen kleinen Bruder zu sehen.

Darüber wurde nicht nur er wieder stiller und widmete sich erneut den winzigen Kolben aus ausgebleichtem Grün zwischen seinen reibenden Fingern. Die kleine, senkrechte Falte zwischen Lupins Brauen war unübersehbar, und Potter kam nicht umhin, seine Züge zu mustern und darin zu suchen. Woran er wohl dachte? Es war James peinlich, dass er nicht aufgepasst hatte. Einfach angenommen hatte er, dass Remus alles, einfach alles über seine eigene Geschichte wusste. Und jetzt hatte er ihn aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung in eine Realität gestürzt, die sogar noch härter war als bisher bewusst. Wie Granit. Wie Marmor, so hart. Das Blut schoss ihm in die Wangen, wenn er darüber nach grübelte.

Mit drückendem Gewissen zwischen den Ohren streckte James vorsichtig eine Hand aus und zupfte sacht an Remus' aufgekrempeltem Hemdsärmel. Erst schien der Älteste das überhaupt nicht zu bemerken, doch bevor der 13jährige die Geste wiederholen konnte, legte er leicht den Kopf schief und machte ein fragendes Geräusch. „Bist du OK?“ wollte James leise wissen. Augenblicklich entknitterte sich Lupins Stirn, und er lächelte ehrlich und kniff die Augen zusammen. „Alles gut,“ bestätigte er und seufzte und hatte sogleich die ungeteilte Aufmerksamkeit aller seiner Freunde da auf der Brücke. „Ich bin 15, Potter, da denkt man schon mal 'ne Weile nach.“ Leise kichernd grinsten sie sich in die nicht vorhandenen Bärte, und Sirius machte eine theatralische Geste, indem er Remus fest auf die Schulter klopfte, als müsse er ihn trösten. „Ja ja! Die Pubertät ist grausam!“

Schon zu lachen anfangend, schob James sich einen Fingerknöchel zwischen die Zähne, und Peter lehnte mehr seines Gewichtes gegen den Jüngsten, um näher am Zentrum des Geschehens zu sein. Das freche Grinsen in Remus' Gesicht passte hervorragend zu dem gehobenen, fast schon drohenden Zeigefinger, der sich in Blacks Richtung bewegte. „Pass gut auf, Sirius, Du bist der Nächste!“ warnte er ihn und ließ seine Brauen hüpfen. „Bald schon wirst auch du deine Tasche nicht mehr unter die Achsel klemmen, sondern vorm Schritt tragen!“ Sofort brachen die Drei zu beiden Seiten in angeekeltes Gröhlen aus. Black schlug Lupin klatschend auf das Schulterblatt, während Pettigrew ein lebensechtes Kotzgeräusch von sich gab und Potter die Zunge herausstreckte, als hätte er eine besonders widerliche Bott'sche Bohne erwischt. Offenbar war die Botschaft angekommen, und Remus lachte herzlich, riskierte dennoch einen raschen Blick, ob auch alles in Ordnung war.

Den Kopf schüttelnd, lächelte James mit immer noch ganz leuchtenden Augen, in denen sich die untergehende Sonne spiegelte, wie er sich seine drei Freunde so betrachtete. Mann, so lange waren sie jetzt schon dieses eingespielte Team! Waren sie nicht gerade noch klitzekleine Jungs mit weichen Milchgesichtern gewesen? Und nun war jeder von ihnen mindestens anderthalb Köpfe größer, sogar Peter war gewachsen (wenn auch mehr in die Breite als in die Höhe), und auf Lupins Oberlippe sprossen winzige, flaumige Härchen in Rotbraun, die vielleicht irgendwann mal vorhatten, zu Stoppeln zu reifen. Die Zeit verging so furchtbar schnell!

„Könnt ihr euch das vorstellen?“ fragte er fast flüsternd, immer noch jedes einzelne Gesicht auf der Brücke neben sich musternd. Wie markant Sirius' Züge zu werden begonnen hatten. Wirklich: Mehr und mehr bekam er Ähnlichkeit mit seinem Vater, in der jüngeren, fröhlicheren, weniger verbitterten Ausgabe. „Unser drittes Jahr schon!“ erklärte Potter, was genau er meinte, und sofort nickten alle ihm zu und strahlten halb nachdenklich. Kaum zu fassen.

Prustend zog Remus die Schultern hoch und wandte den Kopf hin und her, um ebenfalls in jedes Auge blicken zu können. „In weniger als zwei Jahren werd' ich volljährig!“ erinnerte er sie daran, dass er ein wenig älter war, und davon mussten sie alle wieder leise kichern. Er kam ihnen genau so wenig erwachsen vor wie sie sich selbst fühlten. Und trotzdem ...

Überhaupt würde sich nun einiges ändern in der so vertrauten Umgebung von Hogwarts. Im dritten Schuljahr kamen die Wahlfächer zu den bereits obligaten Unterrichtsstunden in Zauberkunst, Verwandlung, Kräuterkunde, Tränke, Verteidigung und Geschichte hinzu. Die Auswahl musste man sich gut überlegen, bahnte sie einem doch jetzt schon den Weg in eine berufliche Zukunft. Vergleichen musste man, was sinnvoll und obendrein machbar war, was für Pete ein Riesenproblem dargestellt hatte. Bezogen auf die OWL-Prüfungen in zwei Jahren war es ihm sagenhaft schwer gefallen, sich Sirius und James anzuschließen, die sich für drei zusätzliche Fächer entschieden hatten. Aber Pettigrew war nun mal kein Einzelkämpfer, und er wollte nicht einmal Freistunden ohne seine Freunde verbringen.

Remus dagegen würde sobald nicht mehr viel Freizeit mit ihnen gemeinsam haben, es sei denn in den Abendstunden, wenn sie gemeinsam ihren Hausaufgaben nachgingen. Während Potter sich beim Quidditch aufhalten und Black ihn wie immer begleiten würde, saß er demnächst wahrscheinlich an ellenlangen Aufgaben für Arithmantik und ewig dauernden Translationen für Alte Runen. Auf beides jedoch freute er sich wie verrückt. Immerhin hatte er das dringende Bedürfnis, ein bestimmtes ägyptisches Buch zu übersetzen, das er in der Sammlung seines Vaters aufgetrieben hatte: „Permanente Verwandlungen und ihre Bewerkstelligung“. Was genau er damit eigentlich vorhatte, das konnte man nur erahnen.

Aber das waren nicht die einzigen Veränderungen. Je älter sie wurden, umso mehr liebgewonnene Institutionen der Schule kamen selbst in die Jahre und verließen Hogwarts. Das betraf nicht nur die Lehrer – Professor Keigwin hatte angekündigt, dass diese beiden Terme ihre letzten sein würden – sondern auch und im Besonderen die Schüler. Es immer noch nicht ganz begreifen könnend, schüttelte Sirius den Kopf und seufzte traurig. „Das wird ganz schön langweilig ohne die Prewetts,“ bedauerte er den Abschluss der rothaarigen Zwillinge aus dem eigenen Haus, und die Zustimmung der anderen bezog sich nicht nur auf das gutgehende und erfahrene Wettgeschäft, sondern auch um ihre Vorbildfunktion als streichespielende Tunichtgute.

Einen tiefen Atemzug nehmend, wischte Pete sich das Wasser aus den Augen. „Was glaubt ihr, werden die Zwei jetzt machen?“ Black zuckte die Achseln, und James drehte sich ein wenig zu dem Pummel um und legte ihm seinen linken Arm um die Schulter. „Die eröffnen bestimmt 'nen Geschäft oder sowas,“ meinte er zuversichtlich, denn dafür hatten die gut fünf Jahre älteren jungen Männer schon immer ein Gespür gehabt. „Ihre ältere Schwester hat doch auch gerade ein Kind bekommen,“ fiel Remus ein, was ihm seine Mutter erzählt hatte, worauf Sirius erstaunt die Brauen hob. „Das zweite dann schon, oder?“ glaubte er sich zu erinnern, und Lupin nickte. „Ja, wieder ein Junge wohl.“
Grinsend deutete Potter mit dem Kinn auf die Brust seines besten Freundes. „Hey, dann kann er mit deiner kleinen Cousine zur Schule gehen!“

Das stimmte. Damit war Molly Prewetts Sohn genau so alt wie die kleine Miss Tonks. Beste Voraussetzungen für jede Menge Blödsinn, befanden sie alle für sich, bis Peter die Stirn runzelte. „Die ist aber doch kaum älter als Fab und Gid, oder?“ fragte er sich, ob das Mädchen dafür nicht vielleicht ein bisschen sehr jung war. Mit der Zunge zwischen den Zähnen stimmte Remus zu: „Oh ja, aber sie hat einen Weasley geheiratet!“ Augenblicklich hoben alle, sogar Pettigrew, verstehend die Brauen und das Kinn. Das erklärte natürlich alles. Diese Zaubererfamilie hatte von jeher früh und reichlich Kinder in die Welt gesetzt. Wahrscheinlich gab es mehr Weasyles als Smiths unter Muggeln.

Ein perfekter Sommer war das gewesen! So sollte es immer sein, ein ganzes Leben lang. Ohne Sorgen, völlig unbeschwert, alles da, was man brauchte und sich nur wünschen konnte. Sonne, Spaß, Eiscreme, Kino, Großvaters Bücher, Grillen im Garten und Irrwichte auf dem Dachboden jagen, kein einziger Gedanke an lieblose Eltern und Dunkle Zauberer und ihre bösartigen Pläne. Könnte die Welt nur für immer so sein. Niemals erwachsen werden, niemals Angst vor Veränderungen, vor Armut, Kampf und Tod. Und trotzdem: Hier, in dieser Geborgenheit eines zuende gehenden August-Tages, auf einer sonnengefluteten Wiese inmitten von Bäumen und Sträuchern und lachenden Kindern, hatten alle vier Jungen das Gefühl, dass eben genau solche Zeiten bald heraufbrechen würden.

Die Ruhe, der Frieden, waren trügerisch. Die Idee kam James Potter ganz unvermittelt, als müsse er diesen Moment irgendwie festhalten, die letzte Gelegenheit dazu wahrnehmen. Hastig in seine hintere Hosentasche greifend, brachte er den magischen Fotoapparat ans schwindende Tageslicht und sprang auf, stieß sich erst einmal kräftig den Kopf am Brückengeländer. Sirius lachte bellend, und Peter kicherte sich ins Fäustchen, während Remus eine Braue hochzog und den Kopf schüttelte. Trottel. Sich den Schädel reibend, grinste Potter sich nur einen, aber kommentierte lieber nicht.

Mit ein paar Sätzen war er auf der Wiese in Richtung Fulford, hüpfte wie über einen Hindernisparcour durch das hohe Gras und fand einen einzelnen Felsen, keine 5 Yards von seinen Freunden entfernt. Schon begreifend, was er vorhatte, rückten die anderen weit genug zusammen und ließen nur für ihn noch Platz. James warf einen kurzen Blick durch das Objektiv und stellte alles richtig ein, bevor er sich wieder dazu begab.

Der Auslöser funktionierte ganz von allein und bannte die Szene auf verzaubertes Papier, auf dem sie nun für immer auf der Brücke zusammen sitzen würden. Ganz außen lehnte Sirius sich gegen Remus, beide Jungen Arm in Arm, und James kam von der anderen Seite dazu, den Mittelpfeiler mit einbeziehend, als gehöre er unumstößlich dazu. Und über seine Schulter geworfen grinste Pettigrew ins Bild. So ging ihr Sommer zuende. Enger zusammen als jemals zuvor.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
Rufus Beck