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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Heimwärts

von Teekon

Unzählige Schülerinnen und Schüler in ihren seltsam zusammengestellten Muggelkleidern stolperten einer nach der anderen aus den fast gleichzeitig aufgedrückten Türen die hohen Stufen hinunter und auf das Pflaster des Bahnsteigs.

Augenblicklich wurde das pfeifende Stampfen der Lokomotive von lauter Wiedersehensfreude übertönt. Mütter riefen in dem Gedränge nach ihren Kindern, jüngere Geschwister reckten sich auf die Zehenspitzen und winkten wie verrückt oder wuselten schon flink zwischen all den vielen Menschen hindurch, weil sie bereits gefunden hatten, wen sie suchten. Väter pfiffen auf den Fingern oder bildeten weithin sichtbare Leuchttürme, während diejenigen, die am dichtesten an der Bahnsteigkante gewartet hatten, beim Ausladen der Koffer und Kisten und Käfige mit anpackten.

Wer am normalsten aussah, war für gewöhnlich auch wirklich „normal“ hier am Gleis 9 ¾, denn das waren die Eltern der Muggelstämmigen oder der direkten Halbblüter. Alle anderen waren in wirrstes Zeug in bunten Farben und unmöglichen Mustern und völlig schrägen Kombinationen gekleidet. Die Rückkehr der Zaubererkinder aus Hogwarts! Was für ein wahnsinniger Tag in King's Cross Station!

Trotz ihrer geringen Größe und ihres Alters bewegte sich die kleine Gruppe aus vier Jungs in einem wohlgeordneten Pulk und in gemächlichem Tempo vom Ende des Zuges in Richtung Ausgang. Die Sonne schien warm und hell durch die Glasscheiben des Runddaches über der Ausfahrt des Sackbahnhofs, und ein paar Tauben stoben davon, um nicht in dem entweichenden Rauch der Dampflokomotive zu ersticken. Überall um sie herum fielen Kinder ihren Eltern quietschend in die Arme und fingen augenblicklich an, wie Wasserfälle von ihrem soeben zuende gegangenen Schuljahr zu erzählen. Und natürlich konnten Peter, James, Remus und Sirius es kaum erwarten, etwas Ähnliches zu tun. Aber für sie bedeutete das nun auch: Abschied voneinander. Für ganze zwei Monate. Das war ein schweres Los. Besonders für Sirius.

Mit erhobenen Köpfen und suchenden Augen marschierten sie wie eine Mauer durch die Menge. James hatte dabei wieder mal die Daumen in den Revers seines Jackets, das er offenbar gerne in Gegenwart von Muggeln trug, und davon streckte er die Brust raus als wäre er hier der Bahnhofsvorsteher. Irgendwo da hinten hatte er bereits den unverkennbaren Haarschopf seines Vaters entdeckt, und da würde seine Mutter auch nicht weit sein. Und wo sich Potters aufhielten, dort würde man zumindest auch die Lupins finden.

Seufzend schürzte Sirius Black die Lippen und schüttelte seine schwarzen Locken, wie er sich das alles betrachtete, die liebevollen Umarmungen und die strahlenden Gesichter der Erwachsenen. Menschen nahmen ihren Kindern die schweren Taschen ab, man hakte sich bei einander ein und begab sich auf den Heimweg, und relativ zügig wurde es auf dem Bahnsteig leer genug, um zumindest atmen und die Arme ausstrecken zu können. „Tja, meine Herren,“ verkündete er regelrecht feierlich, wenn auch mehr im Beerdigungston als in Feierstimmung. „Da geht es zuende, unser erstes Jahr.“ Sie alle nickten synchron und holten tief Luft, um gleich wieder stöhnend auszuatmen.

„Kinder, wie die Zeit vergeht ...“ fügte Remus hinzu und setzte das Lächeln seines Großvaters auf, wenn der von Jazzkellern in Soho in seiner Jugend erzählte, und die anderen drei Jungen mussten grinsen. Weiter schlendernd, wurden sie Stück für Stück langsamer, je weiter sie auf die Barriere aus Backstein zuhielten, durch die man in das eigentliche Hauptgebäude der Station gelangen konnte. Eine Traube von Menschen hatte sich dort vorne gebildet, und erst irgendwo dahinter warteten ihre Eltern.

Diese beiden dunklen, düsteren Figuren dort vorn, etwas abseits von den anderen, das mussten die Blacks sein. Mr. Orion Black war ein recht großer, aber drahtiger und kräftiger Kerl mit einem enormen schwarzen Schnäuzer im wilhelminischen Stil, gekleidet in einen schwarzen Nadelstreifenanzug aus Samt mit allen Accessoires und allem Schnickschnack, inklusive der goldenen Taschenuhr. Seinen Reichtum jedenfalls trug er gern zur Schau, das konnte er kaum leugnen. Allerdings machte er ein Gesicht wie drei Tage saurer Regen, und die buschigen Brauen ließen seine kleinen, dunkelbraun-grauen Augen, die er an seine Söhne vererbt hatte, noch schwärzer erscheinen.

Die Frau neben ihm mochte sich zwar anziehen wie eine Dame, aber aussehen tat sie so längst nicht. Mrs. Black hatte eine ausgesprochen ungesunde Gesichtsfarbe und eine schreckliche Hakennase. Warum ein eigentlich so stattlicher Mann wie Mr. Black ausgerechnet so eine sauertöpfische und griesgrämige Schreckschraube geheiratet hatte, konnte man sich kaum erklären. Der abschätzige Ausdruck in ihrer fahlen Miene verriet Abscheu vor dem Fußvolk, und ob sie jemals jemanden in die Arme genommen hatte, war eher unwahrscheinlich. Da mochte einem richtig schlecht werden.

Aber da war jemand bei ihnen, der nicht so miesepetrig dreinschaute. Ein Junge, kaum jünger als sie, hüpfte aufgeregt in seinen kurzen Hosen und einem bescheuerten Matrosenhemdchen auf und ab und zog ungeniert am Ärmel seines davon wenig begeisterten Vaters, und dabei strahlte er von einem Ohr zum anderen. Ein hübscher kleiner Kerl mit bis ans Kinn wippenden schwarzen Locken und genau so wunderbar dunklen Augen wie Sirius, nur schlanker insgesamt, wohl auch weniger breitschultrig werdend, das konnte man jetzt schon erkennen. Und sobald er die „glorreichen Vier“ ungefähr 40 Yards von sich entfernt entdecken konnte, riss er einen Arm hoch und winkte so heftig, dass man befürchten musste, ihm würde die Hand abfallen. „Sirius!“ kreischte er regelrecht, und der Angesprochene grüßte etwas gesitteter zurück.

Ehrlich lächelnd, wenn auch etwas gequält ob der um den Kleinen herumstehenden Eltern, seufzte Sirius schon wieder und deutete mit Daumen und Kinn in jene Richtung. „Mein Bruder,“ erklärte er, hob nochmal selbst die Hand und rief zurück: „Hey, Reg!“ Und dann ließ er Familie erst einmal Familie sein und wandte sich seinen Freunden zu, die ganz unbewusst einen kleinen Kreis gebildet hatten und ihre Umgebung komplett ignorierten.

Die eine Hand unter seiner Sweat-Jacke in die Hüfte gestemmt, knickte Remus etwas ein und musterte die Gesichter der anderen drei, während Peter versuchte, seine zu engen Muggelhosen zurecht zu zupfen und ein bisschen nervös aus dem Augenwinkel nach seiner hysterischen Mutter suchte. James Potter hatte mit Handzeichen bereits zu verstehen gegeben, dass er noch einen Augenblick brauchte, und weil die Lupins tatsächlich gleich daneben standen (meine Güte, Remus' Mutter war eine so zierliche und feingliedrige Person!), musste man auch von der Seite keine Intervention mehr befürchten. Sirius' Eltern würden in der Öffentlichkeit keine Szene machen.

„Also, Jungs,“ eröffnete James die Runde und warf einen eindringlichen, aber fröhlichen Blick um sich. „Jeder kennt den Plan, jeder kennt seine Aufgabe über den Sommer,“ stellte er einfach mal fest, auch wenn er sich bei Peter da nicht mehr so sicher war. Trotzdem erntete er ein bestimmtes Nicken von jedem seiner Freunde.

Mann, diese Stimmung war wirklich seltsam. Eine Mischung aus Trübsinn und Wärme, sehr herbstlich eigentlich, viel weniger wie Juni. So sehr ihm der Gedanke auch widerstrebte, ohne diese Verrückten sein zu müssen, für ganze acht Wochen, so sehr genoss er doch dieses Gefühl. Irgendwas sagte ihm, dass das nun immer so sein würde. Egal, wo sie hingingen, egal, wie viele Meilen sie voneinander trennten, ja, selbst wenn einer von ihnen sie für immer verlassen würde, nichts und niemand konnte sie jemals auseinander reißen. Diese vier Jungs hier, der nun einen ganzen Kopf größere Remus Lupin mit der jetzt vollständig um zwei Timbres abgestiegenen Stimme, der dickliche und lustige Peter Pettigrew mit seinen Hasenzähnen, der chaotische Sirius Black mit nichts als Flausen und Freundschaft im Kopf, und er, James Potter, der vorlaute Streichespieler mit der runden Brille, die gehörten zusammen wie Salz und Meer!

Mit wehendem rotem Haar rauschte Lily Evans an ihnen vorbei in die völlig falsche Richtung und wedelte dabei mit den Armen, als wolle sie ein Muggelflugzeug einweisen. Dabei rief sie unentwegt nach Severus Snape und fand ihn schließlich auch. Der Slytherin stand allein bei einem rundgebogenen Stahlträger gar nicht so weit weg von ihnen in seinem viel zu großen Mantel und den Hochwasserjeans, die jetzt noch schlimmer aussahen als zu Beginn des Schuljahres. Er sah blasser aus als sonst und hielt sich krampfhaft an seinem Koffer fest, bis Lily ihn endlich am Handgelenk packte. „Sev, da bist du ja!“ freute sie sich fast ein bisschen vorwurfsvoll und drehte sich zu der nun rasch zu den beiden Kindern aufholenden, wunderhübschen Dame um, die ihr gefolgt war und eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrem eigenen, schmalen Gesicht hatte.

Abwesend, das gar nicht so richtig mitbekommend, murmelte Snape nur verwirrt: „Meine Mutter ist nicht da ...“ Tatsächlich. Die einzigen Familien, die sich noch auf dem Bahnsteig befanden, waren die Blacks, die Lupins, eine umherirrende ältere Frau, die Potters und anscheinend die Evans. Aber so wie sich das darstellte, war Lily genau deswegen zurück gekommen. Als habe sie seinen Einwand überhört, zog sie einfach an der Hand des großen, schlacksigen 12jährigen. „Komm, Severus, du kannst mit uns fahren!“ bot Mrs. Evans freundlich an und lächelte mindestens genauso süß wie ihre Tochter. „Wir setzen dich zuhause ab.“ Einen sehr langen Moment starrte Snape sie nur von unten her an, den Mund offen stehend und das letzte bisschen Blut rutschte aus seinem Gesicht. Endlich nickte er und schlug die Augen nieder. „Danke, Mrs. Evans ...“

Äußerst zufrieden mit dieser Antwort quietschte Lily und setzte sich in Bewegung, den Jungen aus ihrer Nachbarschaft am Ärmel hinter sich her schleifend, doch sobald sie das Grüppchen aus ihrem eigenen Haus passierte, hob sie eine Hand und winkte mit einer Welle ihrer schlanken Finger. „Einen schönen Sommer, Remus!“ flötete sie regelrecht, und der älteste Erstklässler schwang seinen ganzen Oberkörper herum und grinste ihr nach. Mit abgespreizten Gliedern grüßend, erwiderte er diesen Wunsch auch verbal und kümmerte sich erst wieder um James' Ausführungen, als der fliegende Rock des Mädchens in der Barriere verschwunden war.

Der 12jährige Brillenträger brummelte leise in sich hinein und holte tief Luft, um wieder etwas zu sagen, schon mit dem Zeigefinger auf Sirius' Brust deutend, doch wurde er wieder rüde unterbrochen. „Peter!“ schrie die bisher verwirrt umher laufende Dame und hatte den Kleinsten schneller gepackt als der hätte 'Stupor' sagen können. „Oh nein!“ quiekte Pettigrew wie eine Maus im Elefantenstall und klatsche sich beide Hände auf die Wangen. "Mama, bitte! Das ist mir peinlich!" Während sie ihn schon weg zog, öffnete er entschuldigend beide Handflächen und konnte nur quer über den ganzen Bahnsteig rufen: „Schreibt mir! Macht's gut!“

In brüllendes Gelächter ausbrechend, winkten sie ihm nur hinterher, versprachen es immer und immer wieder, bis sie seine verzweifelten Plädoyers nicht mehr hören konnten. Erst einmal mussten sich die hinterbliebenen Drei auf ihren Knien abstützen und sich die Lachtränen abwischen.

Ausnahmsweise war Sirius Black der Erste, der sich wieder einkriegte, und er nahm einen tiefen, sorgenvollen Atemzug. „Jungs,“ sagte er mit Wehmut, „ich muss los.“ Erneut mit dem Daumen über seine Schulter zeigend, erinnerte er sie an die wenig stimmungsvolle Familie im Abseits, und er bückte sich schon nach seinem Gepäck. Da gab's kein großartiges Zögern mehr, das begriff sogar James. Für jede Minute zu viel hier draußen in einer solchen Nähe zu Halbblütern und Muggeln würden ihm seine Eltern den Sommer etwas mehr zur Hölle machen. Genau darum hatte er ja getan, was er getan hatte.

„Hey, Black, ich hatte da eigentlich was für dich,“ zuckte James die Achseln und versenkte die Daumen wieder hinter den Revers. Halb vorgebeugt runzelte Sirius die Stirn. „Was denn?“ wollte er dennoch wissen, obwohl James immerhin 'hatte' und nicht 'hab' gesagt hatte. Grinsend zwinkerte sein bester Freund ihrem Ältesten zu, der mittlerweile beide Hände in die Hüften gestemmt hatte, und sein ganz spezielles Lupin'sches Lächeln spielte ihm um die Mundwinkel.

„Hab's dir in den Koffer geschmuggelt,“ erklärte Potter und biss sich auf die Lippe. „Damit's keinen Stress mit der Sippe gibt.“ Jetzt erst recht ganz durcheinander hoffte Sirius, dass es nichts war, was explodierte, sobald man den Deckel seines größten Gepäckstücks abhob. Das würde dann mit Sicherheit Schwierigkeiten geben. Sich aufrichtend und dabei den Tragegriff schon fest in der Rechten, schaute er James fragend an. „Einen zweiseitigen Spiegel,“ fuhr der 12jährige fort, und natürlich brauchte es ein paar Sekunden, bis die Knuts zum Sickel gefallen waren. Spontan hellte sich Sirius' ganzes Gesicht auf, wie er begriff. „Dann können wir uns sehen und reden, auch wenn du Hausarrest kriegst.“

Sprachlos stierte er für einen sehr langen Augenblick erst James an, dann Remus, und dann wieder James, bevor er in ein kurzes, lachendes Bellen ausbrach. Dazu gab's einfach nichts zu sagen. Ausholend schlug er jedem von ihnen fest auf den Oberarm und hatte beinahe ein paar winzige Tränen der Rührung in den Augen. Aber selbstverständlich nur beinahe. „Ihr seid die besten Freunde, die man nur haben kann!“ fand Sirius, hob den Daumen und drehte sich endlich herum, um auf die griesgrämige Verwandtschaft und den sich wie wahnsinnig freuenden kleinen Bruder zu zutapern.

Als letzte Laternen im Wind beobachteten Remus und James, wie Sirius sein jüngeres Gegenstück flüchtig umarmte und seinem Vater geschäftsmännisch zunickte, seinen Koffer jedoch selbst zu tragen hatte, und mit einem letzten Handgruß in ihre Richtung verschwand auch er mitsamt dem Black'schen Clan. Seufzend schlug Remus sich auf die Nähte seiner Cordhose, und James prustete. „Hauen wir ab?“ fragte er den größeren Jungen, und der stimmte wortlos zu.

Gemeinsam schlenderten sie den leeren Bahnsteig hinunter auf ihre eigenen wartenden Eltern zu und schlossen damit das Kapitel ihres ersten Schuljahres an der Hogwarts Schule für Zauberei und Hexerei.


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