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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Die Ausrede

von Teekon

Im Turmzimmer waren die Vorhänge zugezogen, um das helle, graue Licht eines September-Nachmittags auszusperren. Durch die dunkelroten Gardinen hatte sich eine angenehme Dunkelheit ausgebreitet, die jedoch für tagsüber hier oben recht ungewöhnlich war.

Als die drei Bewohner des Schlafsaales, allen voran James Potter, durch die schwere Eichentür mitten hinein stolperten, konnten sie Peters Meinung zuerst überhaupt nicht teilen, weil sie Remus nicht sehen konnten. Sein Bett, eigentlich direkt gegenüber von ihnen, sah bei den düsteren Lichtverhältnissen und durch die dunkle Farbe des Duvets vollkommen unberührt aus, während sich sonst nirgends auch nur irgendeine Person entdecken ließ. Aber sobald sich die Augen seiner Freunde daran gewöhnt hatten, fiel ihnen die Beule am oberen Ende auf, unter der Remus offenbar lag. So kurz wie die Ausbuchtung war, hatte er die Beine an den Oberkörper gezogen, und in langsamem, gleichmäßigem Atmen hob und senkte sich die Decke. Vom Kopf schaute nur ein Büschel Haare und ein halbes Ohr heraus, den Rest, vor allem das Gesicht, hatte er in seinem Kissen vergraben. Offenbar schlief er tief und fest.

Das war ihnen komplett egal! Den ganzen gestrigen Abend, die gesamte Nacht und ja, auch den Tag über hatten sie sich fürchterlich gesorgt um ihn und ungeduldig auf Neuigkeiten gewartet, die ihnen augenscheinlich niemand geben konnte oder wollte. James hatte nicht vergessen, was Lily Evans vor einer knappen halben Stunde unten in Verteidigung gesagt hatte: Professor Flitwick hatte so getan, als falle ihm das Fehlen eines seiner besten Tenöre überhaupt nicht auf!
Alle guten Gründe, ihn in Ruhe zu lassen, in den Wind schießend, stürmte er vorwärts und warf sich regelrecht auf die freie Seite von Remus' Bett, während Sirius sich auf der anderen Seite auf den Boden fallen ließ, um direkt an die kleine Atemöffnung heran zu reichen, die der 13jährige sich gelassen hatte. Das unbekannte Flacon mit der klaren, goldig-grünen Flüssigkeit auf seinem Nachttisch hatte Ähnlichkeit mit Waldmeistersirup, und es fiel ihnen beiden fast genauso schnell auf wie die Tatsache, dass Remus auf ihr Erscheinen kein Stück reagierte.

Am unteren Fußende erschien nun auch Peter und hielt sich am Bettpfosten fest, traute sich jedoch nicht, auch nur ein einziges Wort zu sagen. Die anderen beiden hatten nicht vor, noch länger zu warten. Eine Hand auf seine Schulter legend, drückte James ihn und rüttelte ihn leicht, unterstützt von Sirius erst leisem, stetig lauter werdendem „Remus! Remus, wach auf!“ Das musste er ein paar Mal sagen, bevor überhaupt etwas geschah und der 13jährige Schläfer ein ungläubiges, schlaftrunkenes Geräusch von sich gab.

Man konnte seinen Brauen ansehen, dass er die Augen zukniff und die Lider schließlich öffnete. James hörte auf, ihn vor und zurück zu wiegen, sondern hielt ihn nur noch fest, und ein paar Finger schoben sich unter der Decke hervor, um das dunkelrote Duvet leicht umschlagen zu können. Der vielsagende Blick, den sich Black und Potter zuwarfen, hätte Bände gesprochen, aber Peter war zu weit weg um zu sehen, was ihnen direkt ins Auge stach: Die sonst gut gepflegten und ordentlich geschnittenen Fingernägel ihres Freundes waren unregelmäßig sägezahnförmig abgerissen und gerötet, wie blutunterlaufen von zu heftigem Kratzen über splitterndes Holz, wenn man dabei die Schmerzen ignorierte. Sie schluckten, konnten jedoch weder darüber sprechen noch sich sonst irgendwie Zeichen geben, denn jetzt wurde ein einzelnes, aufgequollenes Auge zwischen Haaren und Decke sichtbar.

„Waaaas?“ brummte Remus langgezogen, die Stimme noch mal so heiser wie sonst. Durch den vielen Stoff klang er obendrein noch so gedämpft, als läge er unter der Erde. Sich erstmal nicht weiter um die offensichtliche Verletzung seiner Hände kümmernd, wandten sie sich ihm ganz zu, und James musste dafür auf die Knie gehen und sich über ihn beugen. „Geht's dir gut, Mann? Alles in Ordnung?“ fragte er besorgt und schob seine Brille näher an seine Augen. Remus brauchte ein paar Herzschläge, um darauf eine wahrheitsgemäße Antwort zu finden, was eigentlich schon ausreichte. Unter die Bettdecke schielend, als müsse er sich vergewissern, dass an ihm noch alles dran war, streckte der Älteste die Beine aus und zog sie wieder an sich heran, grummelte noch mal müde und sog tief Luft in seine Lungen, bevor er James' Hand regelrecht sanft von sich herunterschob, um sich auf den Rücken drehen zu können. Einen Arm nahm er mit und legte sich die Innenseite der Speiche quer über die Stirn, obwohl es gar kein übermäßiges Licht gab, das man hätte ausschalten müssen. „Ich bin müde. Wieso weckt ihr mich?“ wich er aus, brachte sie dennoch alle zum Grinsen. Was auch immer gewesen war letzte Nacht: Es hatte ihn nicht verändert.

„Wo bist du gewesen?“ schlug Sirius ihm gespielt zornig auf die Brust und konnte kaum fassen, wie unglaublich erleichtert er sich fühlte. Das war ein richtig körperlich spürbares, leichteres Durchatmen, und eine ganze Wagenladung Marmor fiel ihm von der Seele und vom Herzen. Die gereizte Unruhe, die sie alle den ganzen Tag angetrieben hatte, verpuffte wie Wasser auf zu heißes Feuer gegossen. Nervöses Gelächter steckte einen nach dem anderen an, während Remus sich noch die Brust rieb und ihnen endlich sein Gesicht präsentierte. Er sah entsetzlich blass aus. Die eigentlich immer unterschwellig vorhandenen Ringe unter seinen Augen hatten sich so tief eingebrannt, dass man den Knochen darunter erahnen konnte. Das sonst so volle, hellbraune Haar, war seltsam strohig und stumpf, und seine Bewegungen verlangsamt. Als hätte er nächtelang kein Auge zugetan, so kam er ihnen vor.

Den Kopf vorsichtig hin und her wendend, bis endlich seine Wirbelsäule in dem Maße knackte, in dem er es vorgehabt hatte, schlossen sich Remus' Lider in einem verlängerten Schlussreflex. „Zuhause,“ murmelte er eher wie in einem angenehmen Traum und lächelte dabei, als habe er an einem von Slughorns Tränken zu lange geschnuppert. Der pennte noch halb, stellte James' hochgezogene Braue einwandfrei fest, und Peter ging sogar so weit, sich mit den abgespreizten Fingern vor dem Gesicht her zu wischen. Bekloppt. Mit solchem Blödsinn wollte Sirius sich nicht abspeisen lassen, prustete abschätzig. „McGonagall sagte, du hättest 'dringende Angelgenheiten',“ erkundigte er sich indirekt danach, was denn das wohl gewesen sein konnte, und er hoffte für Remus, dass es wirklich zu eilig gewesen war, um seine Freunde von seiner Abwesenheit in Kenntnis zu setzen. Gähnend rieb sich der Zurückgekehrte die Augen und schindete damit nur Zeit.

Als er sich wohl bereit für das Verhör fühlte, seufzte er noch einmal und schmatzte mit den Kiefern, schob sich in seinem Bett hoch und lehnte sich an die Wand dahinter. Die Decke rutschte ihm runter bis in den Schoß, und er faltete die Hände am Hinterkopf, um sich herzhaft zu recken. Vielleicht hatte er doch erstmal genug geschlafen und konnte ein bisschen Zeit mit den Jungs verbringen. Jetzt viel wacher schauten seine Augen in die Runde, und dieses ganz spezielle Remus-Lächeln kroch in sein Gesicht. 'Er will uns nur einwickeln, in Sicherheit wiegen!' flüsterte eine kleine Stimme auf James' Schulter. 'Streitet euch nicht mit mir. Bitte seid nett zu mir. Ich bin ganz harmlos' sagte dieses sachte, schüchterne Hochziehen der Mundwinkel. Irgendwas jedoch verriet James, dass Remus Lupin ihnen nicht einmal die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs an Flausen in seinem Kopf offenbart hatte.

„Ich war ...“ fing er an und zuckte die Schultern, als müsse er sich entschuldigen. „Meiner Mutter ging es nicht gut.“ Und dabei schaute er jedem einzelnen von ihnen direkt in die Augen. Gerade rechtzeitig schaltete James, rupfte sich die Brille von der Nase und begann fieberhaft, die Gläser mit einem Zipfel seines Hemdes zu putzen, damit er weder den leichten Kniff in seiner Braue noch das Aufblitzen seiner eigenen Augen erkennen konnte. Das war doch nicht wahr. Aber Sirius und Peter schienen damit mehr als zufrieden zu sein, und der pummelige 11jährige legte sich erschrocken eine flache Hand vor den Mund. „Aber sie ist doch OK, oder?“ musste er unbedingt wissen. Den Kopf schief legend, die Hände wieder in den Schoß herunterziehend und auf die sich ineinander verdrehenden Finger stierend, nickte Remus leise. „Es ist schon besser.“

Missmutig schnaubend setzte Sirius sich zurück und auf seine eigenen Fersen, bevor er den kränklichen Jungen im Bett wieder ansah. „Jag' uns nie wieder so einen Schrecken ein, hast Du das kapiert?“ machte er zumindest eins klar: Was immer er da erzählte, von wegen Mutter, er, Sirius Black, glaubte ihm kein Wort. Gequält, aber ehrlich lächelnd, strahlte Remus ihn von oben her an und schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht versprechen.“

'Nein, das kannst du nicht,' dachte James für sich, klopfte ihm nach außen hin jedoch ermutigend auf die Schulter und rutschte ebenfalls in eine bequemere Sitzposition. Von nun an würde James Potter ein besonderes Auge auf seinen Freund haben. Wenn ihm irgendwas passieren würde wegen dieser bescheuerten Krankheit, würde er sich das nie verzeihen. Und während die anderen Jungen schon anfingen, sich im andunkelnden Abend über fröhlichere Dinge zu unterhalten, über das erste Quidditch-Match der Saison am nächsten Samstag, über stinklangweiligen Geschichtsunterricht und viel zu viele Hausaufgaben in Verwandlung, grübelte er darüber nach, was es da zu tun gab.


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