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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - McGonagalls Abfuhr

von Teekon

Die drei Jungen standen mitten im Raum wie junge Espen und zitterten auch mindestens genau so sehr. Die Fäuste des Mittleren, der einen Schritt vor die anderen beiden vorgetreten war, ballten und entspannten sich immer wieder, und sie wirkten nur noch dünner und blasser, weil die langen, weiten Ärmel seiner Robe darüber fielen. Hinter den runden Brillengläsern wirkten die braunen Augen noch mal so groß wie sie ohnehin schon waren, so weit aufgerissen wie er sie hatte. Der einen knappen Zoll höher gewachsene Junge gleich schräg hinter ihm auf der linken Seite wischte sich unentwegt die langen Locken aus dem Gesicht und schaute schon wieder drein, als hätte er etwas ausgefressen, aber das tat er eigentlich immer. Und der Dritte im Bunde, der moppelige Kurze, dem standen Tränen im Gesicht.

Tief durchatmend versuchte Minerva McGonagall, die Ruhe selbst zu sein und bestmögliche Haltung zu wahren. Es fiel ihr schwer, Pettigrew nicht zu trösten, und sie mochte auch überhaupt nicht diese sorgenvollen Kinderaugen von Potter sehen, die sie da von unten her so flehentlich anstarrten. Erstklässler hatten für gewöhnlich einen so enormen Respekt vor ihrer strengen Gestalt und den durchdringenden Blicken, dass sie nur dann zu ihr kamen, wenn sie gerufen wurden. Weasley damals, der hatte sich nicht einmal getraut, sich bei ihr zu melden, als er fürchterlich krank geworden war und die halbe Nacht gespuckt hatte. Und nun hatten doch tatsächlich in der andunkelnden Nacht diese drei 11jährigen an die Tür ihrer Privatgemächer geklopft und sich einer nach dem anderen durch den winzigen Spalt geschoben.

„Wir können ihn einfach nicht finden, Ma'am,“ erläuterte der Wortführer diesen seltsamen Tross, der sich nun vor ihrem Schreibtisch aufgebaut hatte, und hilflos schlugen seine geschlossenen Hände gegen die Nähte seiner Hosen. Als sie nicht gleich reagierte, wie er sich das wohl ausmalte (nämlich mit panischem Entsetzen und konstruktiver Hektik), schluckte er so fest, dass der kleine Kehlkopf hüpfte, und verdeutlichte noch einmal vehemmend, was er damit sagen wollte: „Überall haben wir gesucht! Wir waren im ganzen Schloss, am See, auf dem Quidditch-Feld und sogar bei Mr. Hagrids Hütte, aber ...“ Ihm entkam ein gequetschtes Geräusch unterdrückter Angst. Hastig nickte Black neben ihm, und so wie er sich gleich hinter seinen Haaren verbarg, hatte er wohl auch in den randnahen Lichtungen des Waldes nachgeschaut.

Die Hauslehrerin von Gryffindor richtete sich in ihrem Sessel auf und presste so sehr die Kiefer aufeinander, dass die Muskeln als Knötchen heraus traten. Lautstark ausatmend drückte sie sich an der Tischkante hoch und überragte so die drei Jungen aus ihrem Turm noch einmal um fast das Doppelte. Peter quietschte ein wenig und verschwand nur noch tiefer im Schatten von James. Von oben herab auf sie hernieder schauend, schien Professor McGonagall erneut zu überlegen, wie genau sie ihnen das beibringen sollte. Doch schließlich hob sie eine Braue und öffnete den Mund. „Ich versichere Ihnen, meine Herren, es gibt keinen Grund zur Sorge.“

Ihre bisher aufgeklappten Kiefer schlossen sich, bei James, bei Sirius und bei Peter. Ganz perplex antwortet erst einmal keiner von ihnen, während sich Unglauben in ihren Augen ausbreitete. Den Schock überwindend, schüttelte zuerst, wie erwartet, Mr. Potter den Kopf so sehr, dass seine ohnehin stets vollkommen wirre Frisur noch mehr durcheinander kam. „Aber, Professor ...“ Mit einer wischenden Handbewegung unterbrach sie ihn. Sie konnte die Jungen ja mehr als verstehen. Es war nahezu rührend, wie viel Mühe sie sich offenbar gemacht hatten und wie viel Herzblut sie in diese Angelegenheit hineinlegten, ganz zu schweigen von dem sprichwörtlichen Mut eines Gryffindors, der sie hierher geführt hatte. Doch wenn sie aus ihrem hohen Turmfenster blickte, stach ihr der volle, runde Erntemond so groß und so schön und strahlend ins Auge, dass sie gar nicht vergessen konnte, was sie zu sagen hatte.

„Mr. Lupin geht es gut.“ Jetzt erst recht verwirrt, tauschten die drei Jungen fragende Blicke untereinander, die weiche Kinderstirn in Falten gelegt und die Brauen fest zusammen geschoben. Woher konnte sie das wissen? Und wenn sie wusste, wo ihr Freund sich aufhielt, wieso hatte man ihnen nichts davon gesagt? Wieso hatte er ihnen nichts davon gesagt? In Potter's Augen schwamm nun neben der immer noch vorhandenen Sorge ein Hauch von wütender Enttäuschung. „Bestimmte Umstände haben ihn dazu gezwungen, das Schulgelände am späten Nachmittag zu verlassen,“ erläuterte die Hauslehrerin in einem selbst für sie seltsam formellen Ton, der diese gewitzten Kerlchen nur umso hellhöriger werden ließ. Das konnte sie nicht vermeiden. Wollte sie ihre offene Widerrede im Keim ersticken, musste sie ihrer Rolle als gestrenge Professorin gerecht werden. So wie sie diesen mittlerweile unzertrennlichen Haufen im vergangenen ersten Monat des Schuljahres kennengelernt hatte, würden sie sich sowieso ihre Gedanken machen, und wahrscheinlich schneller erschreckend korrekte Schlüsse ziehen, als gesund für sie sein konnte. Wenn sie es sich recht überlegte: Mr. Lupins verlangtes Versteckspiel hatte keinerlei faire Chance bei solchen Freunden.

Ganz erschrocken kletterte Pettigrew regelrecht über Potters Schulter hervor und plapperte los: „Für immer?!“ Hätte McGonagall die Szene von außen betrachtet, hätte sie wahrscheinlich erst gelacht und sich dann den Mund verboten, so spiegelbildlich wie sie und Mr. Black gleichzeitig mit den Augen rollten und still den Kopf schüttelten. Eines konnte man nicht bestreiten: Peter hatte zwar seine lichten Momente, aber für gewöhnlich war er dumm wie ein Stück Brot. James zog den Kopf auf seinem Hals zurück, wie er sich halb zu seinem Kameraden umdrehte, riss eine Braue so weit hoch, dass sie sich vom Rand seiner Brille abhob und starrte ihn für einen Moment lang völlig fassungslos an.

Sich wieder fangend, schüttelte die Lehrerin sich und wurde ungeduldig. „Er wird zurück sein, sobald er dazu in der Lage ist, Mr. Pettigrew,“ wandte sie sich direkt an den einzigen der Jungen, der offenbar so seltsame Vermutungen hatte. Wie ein gehetztes Reh schaute das Pummelchen von einer Seite zur anderen, um die Reaktion seiner Freunde zu erhaschen, aber die schienen überhaupt nicht erleichtert zu sein. Sirius hatte die Zähne so fest zusammen gepresst, dass sie knirschten, und auf James' Stirn ragte eine steile Falte senkrecht empor. Sie sagte ihnen nicht alles, was sie wusste. Sie wollten es aber wissen! Aber Minerva McGonagall konnte ihnen keine Auskünfte geben. Alles Weitere würden sie schon selbst herausfinden müssen. Allerdings hatte sie keinerlei Zweifel daran, dass es früher oder später dazu kommen würde. Und dann hoffte sie aus tiefstem Herzen für Mr. Lupin, dass er sich Freunde ausgesucht hatte, die wahrlich und bis ins Mark auf Godric Gryffindors Spuren wandelten.

Resolut schritt die große Hexe quer durch das ganze Büro und auf die schwere Tür zu. Den sich regenden Widerspruch, den aufkeimenden Trotz, musste sie schnellstmöglich unterbinden. Schwungvoll das mittelalterliche Holz aufreißend, schwenkte sie ihren Arm wie ein Touristenführer und deutete hinaus auf den Gang. „Und jetzt rate ich Ihnen, meine Herren, rasch in Ihren Gemeinschaftsraum zurück zu kehren, bevor die abendliche Ausgangssperre Sie unterwegs ereilt.“ Potter machte den Mund auf, und sie atmete so laut ein, dass seine erste Silbe verschluckt wurde, und er klappte die Kiefer wieder zu. Sinnlos. Man musste wissen, wann es Zeit zum Aufgeben war. Den unverhohlenen Zorn, den er dabei jedoch an den Tag legte, mochte man imponierend finden (und das tat Minerva McGonagall), doch verhieß er auch Potters respektlosen Übermut. Meine Güte, wie ähnlich er in solchen Momenten Charlus war!

Die kleinen Fäuste ballten sich erneut so fest, dass die Knöchelchen hervor traten, doch dieses Mal geschah es aus anderen Gründen. Mit sichtbar pochenden Schlagadern am Hals stapfte James Potter los und an ihr vorbei, die ganze Zeit seine blitzenden braunen Augen durch die runde Brille auf sie gerichtet, und Sirius Black folgte ihm auf dem Fuße, nicht minder brodelnd vor Wut und Enttäuschung. Nur in Peter Pettigrews Gesicht schwamm immer noch mehr Angst, und blass um die Nase schlüpfte er hinter den beiden größeren Jungen her. „Gute Nacht, Professor,“ murmelte nur jeder von ihnen, der erste gepresst, der zweite grollend wie ein Irischer Wolfshund, der dritte quietschend und flüsternd.

Wie McGonagalls Gesichtsausdruck weicher und verständnisvoller wurde, wie sie leise seufzte, das bekamen die Kinder nicht mehr mit, während sie, mit jedem Schritt schneller, den Korridor hinunter auf die fette Dame zu eilten. Das Gemurmel der Drei, das augenblicklich anhob, sobald sie sich außer Hörweite wähnten, blieb der Hauslehrerin jedoch nicht verborgen. „Das glaub' ich einfach nicht!“ zischte Sirius und hieb auf leere Luft ein, und Potter grunzte aufgebracht. „Da ist was faul! Da ist was oberfaul!“ tat er seine Meinung kund. Pettigrew holte mit trippelnden Schritten auf, und seine piepsige Stimme drang durch das gesamte, sich in Bewegung befindliche Treppenhaus. „Meint ihr, Remus ist wieder krank?“

Im hohen, rundbogigen Türrahmen stehend, atmete Minerva McGonagall tief ein und schüttelte den Kopf. Da ging es schon los. Wenn selbst Peter so rasch in die richtige Richtung zielen konnte, wie sollte Mr. Lupin sich da lange vor Black und Potter verstecken können? Mehr und mehr in Gedanken versinkend, schloss sie leise die Tür.


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